Kinder und Mitarbeiter haben viel Spaß bei der Kinderfreizeit. 3 - Gnadauer Brasilien-Mission eV
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Informationen der Gnadauer Brasi lien-Mission 2/2019 • Nr. 246 Kinder und Mitarbeiter haben viel Spaß bei der Kinderfreizeit. 3 4 8 12 Vom zerstörenden Eine Wäscherei Eine Gemeinde wird Was läuft in unserer zum befreiten Glauben im Meer aus Schlamm Missionsgemeinde Theologischen Fakultät?
2 BrückenBauen 2/2019 • Nr. 246 Liebe missionsfreunde, immer wieder höre ich es: »Kinder sind unsere Zukunft!«. Oft geht es dann um die Jugendarbeit in einer Gemeinschaft oder Gemeinde und die Verantwortlichen fragen sich, wie sie die junge Generation erreichen, er- mutigen und einbauen können in die Struktur vor Ort. Manchmal wer- den sogar alte Strukturen aufgebrochen, damit Jugendliche sich willkom- men wissen und sich auch einbringen können. In diesem Zusammenhang fällt dann dieser Satz über unsere Zukunft – oft auch als Argument gegen- über den sogenannten »Bremsern«, die es wohl in allen Menschengrup- Foto: Bernd Eidenmüller pen gibt. Ich freue mich, wenn sich eine Gemeinde auf den Weg gemacht hat – oder sich auf den Weg macht! – und Jugendlichen eine Heimat bietet, die diese auch selbständig mitgestalten dürfen. Dass für Kinder und Jugendliche dann auch spezielle Angebote auf dem Programm stehen müssen, versteht sich von selbst. Auf einem dieser Angebote ist das Titel- bild entstanden. Strahlende Kinder mit einem der ehrenamtlichen Mitar- beiter der Kinderfreizeiten in Benedito Novo während der »Großen Feri- en« (in Brasilien sind es die Weihnachtsferien). Unsere Freiwilligen arbeiten auf diesen Freizeiten auch mit. Sie schildern immer wieder, wie anstrengend diese Wochen sind – aber auch, welche Freude das Mitarbei- ten auslöst. Ich glaube, dass das Titelbild Bände spricht. Unsere Arbeit in Brasilien hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Schritte getan, um junge Menschen in die Arbeit zu integrieren. Sicher gehören Musik und die Art der Veranstaltungen dazu. Aber auch das Ein- binden von jungen Menschen in die Aufgaben, die Bereitschaft, auf lieb- gewonnene Melodien zu verzichten usw. sind Bestandteil dieses Weges. So wurden vermehrt Gottesdienste angeboten, die dann aber auch dazu impressum führten, dass sie Bibelstunden ersetzten. Vor zwei Jahren begannen die Verantwortlichen eine Bestandsaufnahme zu machen. »Wie viele Bibel- Herausgeber: stunden, Gottesdienste, Kinder-, Jugend-, Frauen- oder Männerkreise Gnadauer Brasilien-Mission e. V. Das Informationsblatt gibt es bei uns noch?« Dieser Frage ging die MEUC (so heißt unsere BrückenBauen erscheint Gemeinschaftsarbeit in Brasilien) nach. Als nun die Studie vorgestellt vierteljährlich und wird kostenlos wurde, zeigte sich deutlich, wie stark die Arbeit in der Breite geworden abgegeben. ist. Aber die »Statistiker« blieben nicht bei dieser Analyse. Sie erkannten ein Haar in der Suppe: »Unsere Bibelstunden sind zurückgegangen!« Sie Geschäftsstelle: bemerkten, dass Gottesdienste missionarische Aktivitäten stärken können, Frankenstraße 25 dass die Bibelstunden aber das Fundament, das »Schwarzbrot« ausma- 71701 Schwieberdingen chen. So wurden die 28 Bezirke ermutigt, wieder mehr in »Schwarzbrot« Tel. 0 71 50 / 3 89 96 30 zu investieren. Wer zum Glauben gekommen ist, soll die Möglichkeit be- Fax 0 71 50 / 3 89 96 33 kommen, auch in Bibelstunden tiefer bohren zu lernen. Und so entwi- Email: gbm.Holland@gmx.de ckeln sich unsere Gottesdienste fröhlich weiter – aber auch die Bibelstun- www.gbm-meuc.org den werden nicht stiefmütterlich behandelt. Eine erfreuliche Bewegung! »Kinder sind unsere Zukunft!« So richtig dieser Satz ist, so ist er doch Spenden bitte über folgende Bankverbindungen: auch falsch: Unsere Zukunft ist Jesus Christus! Er will, dass Menschen E Evangelische Bank Stuttgart aller Altersgruppen ihm vertrauen lernen. Und das wollen wir tun – heu- IBAN: DE 90 5206 0410 0000 4168 43 te, morgen und in Zukunft auch! BIC: GENODEF 1EK1 Mit unserem Vorsitzenden Theo Schneider grüßen wir Sie herzlich und E Kreissparkasse Esslingen wünschen Ihnen Gottes Segen IBAN: DE 03 6115 0020 0000 1576 09 BIC: ESSL DE 66 E Postbank Stuttgart Ihre Annette und Gottfried Holland IBAN: DE 32 6001 0070 0032 6647 00 BIC: PBNKDEFF Layout und Herstellung: Grafisches Atelier Arnold, Dettingen Druck: Offizin Scheufele, Stuttgart Fotos: privat, AtelierArnold/ccVision
Nr. 255 • 1/2014 BrückenBauen 3 Lebensgeschichte Vom zerstörenden zum befreiten Glauben Mein Name ist Odaleia Imaira Lemke. Ich bin 16 Jahre alt und dern den Platz gehalten hatte, da- wohne in der kleinen Stadt Maripá in Paraná mit rund 5700 mit ich heute keinen Grund habe, Einwohnern. Es ist ein bisschen kompliziert, mit wenigen Worten mein Leben aufzugeben. meine Geschichte und die große Veränderung in meinem Leben Ich habe auch etwas Besonderes gelernt: Die Bekehrung befreit zu erzählen. Von dem Moment an, an dem ich diesen meinen uns nicht von Problemen und wunderbaren Gott getroffen habe, war es immer wunderbar! Nöten. Während eines Verdachts einer Leukämieerkrankung be- M eine Eltern nennen sich erfolglos. In einem dieser schreck- griff ich, dass, wenn morgen al- Christen und sind einige lichen Momente traf ich meine les vorbei wäre, ich allen Grund Jahre in die ›Gemeinde besten Freunde. Sie hörten mir zu, hätte, Gott zu preisen, weil ich Gottes‹ in einer anderen Stadt zeigten mir einen Teil einer Lie- die besten acht Monate meines gegangen. An Weihnachten 2007 be, die ich nie erhalten hatte. Sie Lebens leben konnte. Und wenn i änderte sich alles. Ich kenne den luden mich samstagabends ganz ich diese Freude akzeptiere, dann eigentlichen Grund bis heute bewusst in die Jugendstunde der geht es weiter bis in die Ewigkeit. nicht, aber ich konnte nicht mehr MEUC ein. Natürlich geht es mir wie jedem: zur Kirche gehen. Ich glaubte an Mir war bewusst, dass ich dafür Ich habe kein perfektes Leben, Gott, aber es war ein Glaube, den keine Erlaubnis erhalten würde, aber meine Erlösung in Christus ich heute meinen »kalten Glau- aber am 12. September 2015 be- freut mich jeden Tag. Ich werde ben« nenne. Es war ein zerstö- schloss ich, das Risiko einzugehen. niemals darüber schweigen, was render Glauben, vielleicht auch, Es war das beste Risiko, das ich er für mich getan hat. Heute ist weil ich als Kind zuhause viele bis dahin in meinem Leben einge- mein Gebet, dass ich den Samen Streitereien hörte. Mir wurde bei- gangen war. Dort fand ich nicht dieser Liebe in die Herzen derer gebracht, dass Gott ein »wider- nur Freunde, sondern Geschwis- pflanzen darf, die die Liebe Chris- Odaleia mit williger Gott« sei. Ich hatte den ter, eine Familie – die freundliche ti noch nicht erfahren haben. E Missionar Fabrício Glauben eines Kindes, das gehin- Familie, die ich nie hatte! Und Fleck da Silva dert wurde zu lernen, dass das Le- viel mehr als das konnte ich dort ben mehr ist als Kämpfe und Pro- einen gütigen und beschützenden bleme. Ich hatte den verlorenen Gott treffen, der mich liebte und Glauben eines Kindes, das sich mich beschützte, selbst wenn ich von seiner Mutter, der Person, ihn enttäuschte. Ich konnte ver- die es am meisten geliebt hatte, stehen, dass Christus nicht von sechs Mal hintereinander auf ei- seinem Kreuz gestiegen war, son- ner Intensivstation verabschiedete und dabei Gott anflehte, nicht die einzige Person, die sie so liebte, ihr wegzunehmen. Ich hatte eine Kindheit, in der »Kind sein« keinen Sinn mach- te. Ich konnte nicht an die Liebe Gottes glauben. Ich befand mich in einer Welt voller Hass, Mob- bing, Krankheit und einer Droge, die meine Familie mit jeder weite- ren Flasche zerstörte. Ich suchte verzweifelt nach etwas, das Lust am Leben gab, fand aber nichts. Es endete in vier Selbst- mordversuchen – Gott sei Dank
4 BrückenBauen 2/2019 • Nr. 246 Dammbruch in Brumadinho Eine Wäscherei mitten im Meer aus Schlamm »Wenn ich ankomme, finde ich ein Lächeln, das uns für unsere Arbeit stärkt – die nicht einfach ist. Die Hingabe der Freiwilligen dieser Kirche ist so groß wie der Schaden, der durch den Schlamm verursacht wurde!« Das waren die Worte des Feuerwehrmanns Pedro Henrique Pereira. | Von klaus stange Foto: Reprodução/Globo i Klaus Stange ist Lehrer an der FLT und lebt mit seiner Foto: Reprodução/Globo Frau Marianne in São Bento do Sul.
Nr. 255 • 1/2014 BrückenBauen 5 kurz P notiert edro ist einer der 280 Feuerwehrleute, die an der Rettung der Opfer der Tragödie der Stadt Brumadinho beteiligt sind. Am 25. Januar brach um 12:38 Uhr ein 87 Meter hoher Damm der Berg- baugesellschaft Vale und schwemmte etwa 11,7 Mil- Kurzeindrücke von Freiwilligen lionen Tonnen Eisenerzabfälle in die Gemeinde. Es Jetzt ist es wieder möglich: Die GBM wird vermutet, dass mehr als 330 Menschen ihr Le- vermittelt wieder Plätze für Freiwillige für ben verloren haben. ein Jahr in Brasilien. Dieses Jahr ist eine Gruppe von sieben Freiwilligen in Brasilien Márcio Santos, Pastor der baptistischen Kirche in im Einsatz. Ein paar Statements: Brumadinho, beobachtete, dass die Feuerwehrleute völlig mit Schlamm bedeckt aus den Hubschraubern Simone: »Ich bin gerne Freiwillige in stiegen. In diesselbe schmutzige und nasse Kleidung Brasilien, weil es meinen Horizont würden sie am nächsten Tag steigen müssen, um die erweitert und ich reich beschenkt werde Suche fortzusetzen. Pastor Márcio sprach mit Mit- an Erfahrungen, während ich eine Arbeit gliedern seiner Gemeinde und beschloss, hinter der für Gott mache.« Kirche eine Wäscherei zu organisieren, um die schlam- Enora: »Ich bin gerne Freiwillige in Brasi- mige Kleidung der Feuerwehrleute zu waschen, lien, weil ich dadurch andere Kulturen und die erschöpft ankamen. Tag und Nacht wuschen und Menschen kennenlerne und ich eine Unter- trockneten 35 Freiwillige aus verschiedenen christli- stützung und Hilfe vor Ort sein kann.« chen Kirchen rund 200 Kleidungsstücke. Die Wäsche wurde gekennzeichnet (Name des Besitzers), wurde Johanne: »Ich bin gerne Freiwillige in gewaschen, getrocknet, in eine Kiste gepackt und Brasilien, weil nicht nur mein Projekt, son- an die Kommandostelle der Feuerwehr geliefert. dern auch ich von diesem Jahr profitiere. Zusammen mit der Kleidung bekamen die Feuer- Es ist ein Austausch von Wissen, Zeit, wehrleute einen kleinen Flyer mit Gottes Wort, einer aber vor allem von einer gewissen Art ermutigenden Botschaft der Kirchengemeinde und von Liebe.« einen Müsliriegel. Jeden Tag versammelten sich Susanna: »Ich bin gerne Freiwillige in Christen, um für die Feuerwehrleute und die Fami- lien der Opfer zu beten. Brasilien, weil die Zeit in Brasilien es mir ermöglicht, einen Blick über den eigenen In Brumadinho gibt es viel Leid, viel Weinen und Tellerrand hinaus zu wagen, in meiner große Emotionen. Für die Gemeinde aber wurde Persönlichkeit durch Herausforderungen Bildquelle:https://pleno.news/brasil/cidades/igreja-em-brumadinho-monta-lavanderia-e-ajuda-bombeiros.html das Wäschewaschen zu einer Ehre. Die Feuerwehr- zu wachsen und Schritte zu wagen im leute waren die wahren Helden, aber gleichzeitig Vertrauen auf Gott.« auch sehr menschlich, verletzlich. So wurde die Wä- Familie Moser: »Wir sind gerne Freiwillige scherei der Kirche von Brumadinho zum Ausdruck in Brasilien, weil es eine gute Möglichkeit der Liebe und Fürsorge Gottes. Menschen, die von ist, Gott vertrauen zu lernen, Menschen in der Liebe Gottes bewegt wurden, begrüßten und Notlagen zu unterstützen und nebenbei dienten denen, die auf der Suche nach Überleben- eine neue Sprache zu lernen.« den und Opfern ihr Leben riskierten. Die Freiwilligen fanden einen Weg, um in der Machtlosigkeit zu helfen, die durch die Tragödie hervorgerufen wurde. Die Kirche war und machte einen Unterschied. Die Geste der Liebe bewegte die Feuerwehrleute. Normalerweise ist jeder Feuerwehrmann selbst da- für verantwortlich, am Ende des Tages seine Klei- dung zu waschen. Den Tag mit sauberer, trockener Kleidung und einem ermutigenden Wort beginnen zu können, half den Feuerwehrleuten psychologisch. Johanne Kammer, Simone Familie Moser mit »Brumadinho« ist überall. Was unsere Augen sehen, Krückels, Susanna Hilscher drei Freiwilligen darf uns ermutigen, die Hände zu benützen: »Brüder, und Enora Zilly (von links) seid niemals müde, Gutes zu tun« (1. Thess. 3,13).
6 BrückenBauen 2/2019 • Nr. 246 jugendarbeit in cascavel Kleinigkeiten bereichern die Gemeinschaft Der Stadtteil Brasmadeira (Cascavel) ist von großen sozialen Problemen und Gewalt geprägt. Die öffentliche und kirchliche Gesellschaft können sich davor nicht verstecken. Die Christen sind aufgefordert das Evangelium allen Menschen zu sagen, um eine soziale und geistliche Veränderung zu bringen. Von reginaldo und ester stange francisco D ie MEUC Cascavel unterzeichnete 2012 eine Partnerschaft mit einer Unternehmerin. Sie heißt Itamira Corso, hat eine Metallscharnier fabrik und gehört zur MEUC. So begann die MEUC einen wöchentlichen Gottesdienst in Brasmadeira. Nun kommen jeden Samstag Kinder und Jugendliche zum Programm mit dem Namen »MEUC LEGAL« (Das Tolle an der MEUC). Dort wird den Kindern und Jugendlichen von der Liebe Gottes und von sei- ner Barmherzigkeit erzählt. Und sie erfahren, dass man bei Jesus Erlösung bekommen kann. Dabei hel- fen viele Freiwillige, die Arbeit tatkräftig zu unter stützen. krankenhausseelsorge Den Glauben der Patienten stärken Von ester stange francisco D ie große Mehrheit der bra- Gute Patientenbetreuung aber in der Krankenhausseelsorge mit- silianischen Krankenhäuser, zielt darauf ab, den ganzen Men- zuarbeiten. Heute verantwortet ein besonders die öffentlichen, schen als Körper, Seele und Geist Kaplan die Arbeit eines Teams von wird von Patienten nur so über- zu behandeln. Daher ist es wich- etwa 30 Freiwilligen mit Missio- laufen. Sie kommen mit Schmer- tig, eine Sicht auf den Patienten narin Ester Stange Francesco. Sie zen, Krankheiten und Leiden und zu haben, die nicht nur die eigene berichtet: suchen alle nach einer Lösung für Fachrichtung kennt. Ärzte, Psy- ihr Problem. Die zeitliche Belas- chologen und Theologen gemein- »Ich mache seit fünf Jahren die- tung der Krankenhausmitarbeiter sam tun das Beste für den Patien se ehrenamtliche Arbeit. Zuerst und das Krankenhaussystem selbst ten, damit er wieder Hoffnung kümmerte ich mich nur um Pati- erlaubt es häufig nicht, dass der Pa- für sein Leben bekommt. enten auf den Stationen, auf de- tient so behandelt wird, wie es ei- In Cascavel gibt es etwas Beson- nen die Patienten vor bzw. nach gentlich gewünscht wäre. Oft wird deres: ein Krankenhaus speziell für der Operation liegen. Dann wurde der Patient nur als eine Identifi- die Behandlung von Krebserkran- ich drei Jahre lang für die Kinder- kationsnummer gesehen oder als kungen. Die Leitung des Kranken krebsstation eingeteilt, weil hier Krankheitsbild erkannt. hauses ermöglichte der MEUC, keiner der Freiwilligen arbeiten
Nr. 255 • 1/2014 BrückenBauen 7 Kinder hören bei MEUC LEGAL das Evangelium Beim Fußballtraining i Die Gemeinschaft ist überzeugt, dass sie aufgerufen eingeladen, einen Augenblick der Gemeinschaft, der Reginaldo und Ester ist, das Evangelium von Jesus Christus weiterzuge- biblischen Reflexion und des Gebets zu haben. Stange Francisco ben. (Markus 16,15: »Und er sagte zu ihnen: Geht Ein anderes Programm betrifft die Kinder zwischen leiten die Missions- in die ganze Welt und predigt das Evangelium jeder sechs und 14 Jahren. Es sind etwa 45, die regelmä- arbeit der MEUC Kreatur.«) Gott hat die MEUC damit beschenkt, ßig kommen. Das Ziel ist es, eine zwischenmensch- in Cascavel dass sich die Türen im Stadtteil Brasmadeira öffnen. liche Beziehung zwischen dem Team und den Kin- Hier wird nicht nur Gottes Wort den Kindern er- dern sowie den Jugendlichen herzustellen. Sie sollen zählt, sondern die Gemeinschaft hat von den Kin- die Liebe Christi erfahren und die Werte des Reiches dern gelernt, mit ganz wenig zufrieden zu sein. Eine Gottes durch die Bibel kennenlernen können. Es Umarmung, ein Witz, eine biblische Geschichte, soll bei ihnen der Wunsch nach ewigem Leben bei Worte der Ermutigung: Es sind die vielen Kleinig- Gott geweckt werden. keiten, die Gemeinschaft so besonders machen. Auch wenn viel zu tun ist, wissen die Mitarbeiter der Jeden Samstag besuchen rund 25 Jugendliche die MEUC in Cascavel, dass es der HERR ist, der voran- Fußballschule. Sie wird von Clodimar Vieira (Sport- geht. Ihr tägliches Gebet ist, dass Gott sie und ihre lehrer) und Valentim Cani (Freiwilliger) angeboten. Schritte leiten möge. Beide gehören zur MEUC und werden von Missionar Seit sieben Jahren arbeiten Franciscos vor Ort und Reginaldo Francisco unterstützt. Neben dem Fuß- sie können schon die eine oder andere Frucht der ballunterricht werden die Schüler nach dem Training Arbeit erkennen. E wollte. Heute arbeite ich wieder stärken und Hoffnung auf das Aber ich bin überzeugt, dass Jesus mehr im Erwachsenenflügel des ewige Leben bei Gott zu geben. uns die Sorge um die Bedürftigen Krankenhauses und an zwei Sams- Leider starben in den letzten Mo- aufgelegt hat. Mein Gebet ist, tagen im Monat besuche ich das naten mehrere Kinder und Ju- dass Gott uns weiterhin benützt, Universitätskrankenhaus und be- gendliche, die wir begleitet hat- um zu zeigen, wie sehr er jeden gleite zwei junge Frauen aus der ten. Zwei Teenager wollten von Kranken und seine Familie liebt Gemeinschaft, die ich ausgebildet Jesus Christus hören und wollten und sich um sie kümmert.« E habe, Patientenbesuche zu machen. auch, dass wir mit ihnen über Gott In der Krebsbehandlungsphase reden. Trotz des Schmerzes konn- fühlen sich viele Familienmitglie- ten die Familienmitglieder ver- der hilflos und haben große Zwei- stehen, dass Jesus zwar die kran- fel an sich selbst, gegenüber der Zu- ken Körper nicht geheilt hat, aber kunft und sogar Zweifel an Gott Jesus hat die Seelen geheilt und und ihrem Glauben. In unseren Be- ewige Rettung geschenkt. ratungsgesprächen versuchen wir, Wir haben in diesem Krankenhaus den Glauben der Menschen zu noch viele Herausforderungen.
8 BrückenBauen 2/2019 • Nr. 246 Jugendgruppe von São Gabriel do Oeste sÃo gabriel do oeste: Eine Gemeinde wird Missionsgemeinde Von josé bastos dos santos junior und susan beims dos santos D ie Gemeinde von São Gab Einwohner; 90 km westlich von wir Ende 2017. Damals wurden riel do Oeste in Mato Grosso São Gabriel do Oeste) und Bandei- Camapuã und Bandeirante zu of- do Sul durchlebt eine inte rantes (32.000 Einwohner; 70 km fiziellen Predigtorten der IECLB. ressante Phase. In den letzten südlich). Hier begannen wir nun, Es tut gut zu sehen, dass Gottes Jahren haben wir uns bemüht, ei- einige Aktionen und Programme Wort über die Grenzen und Mauern nes der von Jesus genannten Ziele an diesen Orten durchzuführen. unserer Gemeinde hinausgeht. intensiv zu leben: »Darum gehet Dabei versuchten wir, keine Kir- Die Gottesdienste in Bandeiran- hin und machet zu Jüngern alle chengebäude mehr zu nutzen, tes haben eine interessante Dy- Völker: Taufet sie auf den Namen sondern gingen in die Häuser der namik. Einige Leute helfen uns des Vaters und des Sohnes und des Menschen. So versammeln wir beim Lobpreis und bereichern so Heiligen Geistes« (Mt 28,19). Wir Gemeinde einmal im Monat in unsere Gottesdienste. träumen davon, dass möglichst den Häusern. viele Menschen das Evangelium Wir träumen von der Möglichkeit, Wir müssen uns um die von Jesus Christus hören können. dass in naher Zukunft die beiden Jugendlichen kümmern Dieses Prinzip hat uns dazu ge- Orte eine eigene Gemeinde wer- Die Gemeinde von São Gabri- bracht, Menschen zu treffen, die den. Den ersten Schritt machten el do Oeste ist mit der Zeit rei- keine Gemeinde hatten. Wir begannen mit Besuchen von ehemaligen Besuchern der Gottes- dienste unserer Kirchengemeinde in den Städten Camapuã (14.000 Es lohnt sich immer, in junge Leute zu investieren.
Nr. 255 • 1/2014 BrückenBauen 9 fer und stabiler geworden. Es ist eine Kirchengemeinde, die jeden Tag mehr Menschen einlädt und sich dem Evangelium verpflichtet Mitarbeiter vor Ort hat. Die Menschen versuchen je- S den Besucher durch eine Will- ão Gabriel do Oeste ist eine Stadt mit rund 22.000 Ein- kommenskultur zu begrüßen. wohnern in Mato Grosso do Sul. Rund ein Viertel der Be- Wir beginnen neu nachzudenken wohner ist evangelisch. Dort gibt es eine Gemeinde der und zu beten, wie wir Jugendliche IECLB. Schon vor Jahren wurde die MEUC gebeten, ob sie nicht in die Gemeinde einladen kön- die pastoralen Aufgaben in der Gemeinde übernehmen könnte, da nen. Wir haben Räume für junge die Gemeinde keinen Pfarrer mehr finanzieren könne. So wurde Menschen geschaffen, in denen eine Vereinbarung getroffen, wie IECLB und MEUC gemeinsam sie ihren Glauben an Jesus leben die Gemeinde vor Ort gestalten können, die MEUC aber einen können: Wenn wir unsere jungen Missionar wie einen Pfarrer entsendet. Das gleiche Modell gibt es Menschen heute im Gottesdienst auch in der 220 Kilometer südlich gelegenen Stadt Sidrolândia. nicht sehen, dann laufen wir Ge- Missionars- und Pfarrersehepaar in São Gabriel do Oeste sind fahr, dass wir sie heute und auch José Bastos dos Santos Junior (us Florianópolis) und seine Frau in Zukunft nicht haben. Susan Beims dos Santos (Blumenau). Sie berichten: Vor diesem Hintergrund haben Missionar Junior und seine Frau Wir sind seit 12 Jahren verheiratet. Seitdem sehnen wir uns Susan an einer Schulung für Lei- nach Kindern. Susan und ich stehen auf der Warteliste für eine ter in der Arbeit mit Jugendlichen Adoption. Es ist eine Zeit, um Geduld und Vertrauen in Gott zu in Belo Horizonte, durchgeführt entwickeln. von »Jugend für Christus«, teil- Wir beide wurden von der FLT, der theologischen Fakultät der genommen. Dies hat eine neue MEUC ausgebildet. Fünf Jahre arbeiteten wir in dem Drogen- Perspektive für unsere Arbeit mit rehazentrum CERENE, zwei Jahre in Lapa und drei Jahre in der Jugendlichen gebracht. Frauen-CERENE in Ituporanga. Bevor wir nach São Gabriel do 2018 gründeten wir eine Jugend- gruppe die auch 2019 weitergeht. Oeste gesandt wurden, waren wir 2013/14 für sechs Monate in Einige der jungen Leute arbeiten der MEUC von Timbó. nun in der Gemeinde mit und ge- Im März 2014 wurden wir von unserem Herrn Jesus Christus in stalten einen Kindergottesdienst. den Bund von MEUC und IECLB in die lutherische Gemeinde von Wir haben gemerkt, dass es sich São Gabriel do Oeste entsandt, um dort zu arbeiten. Dieser Ort immer lohnt, Zeit in unsere jun- wird von unserem Herrn Jesus Christus geliebt und ist auch die gen Leute zu investieren. Heimat unserer Herzen. Die Gemeinde von São Gabriel hat sich bemüht, einen der wich- So stehen wir in São Gabriel do tigsten Aspekte des Evangeliums wirklich zu leben: die Mis- Oeste vor großen Herausforde- sion Gottes. Die Gemeinschaft hat versucht zu verstehen rungen und laden Sie ein, für uns und dann auch zu leben, wie wichtig es ist, Salz und Licht zu beten. Wir brauchen die für die Welt zu sein. Der einzige Weg für eine Gemeinschaft, weltweite Unterstützung – dem Ruf Christi zu folgen, besteht darin, das Evangelium zu auch weil unser nächster Kollege 220 Kilometer verkündigen und jeden Tag zu versuchen, das Evan- entfernt wohnt. E gelium von Gottes Barmherzigkeit und Liebe zu leben und zu tun. Wir versuchen, einen der wichtigsten Punk- te unseres Glaubensweges in die Tat um- zusetzen: Die Menschen sollen wissen, dass sie von unserem Herrn Jesus Chris- tus bedingungslos geliebt werden. Wir preisen den Herrn Jesus, denn in diese Gemeinde hat er uns gerufen. Wir dürfen ihm dienen und ehrlich: Es gibt nichts Bes- seres, als diesem Herrn zu dienen! José und Susan
10 BrückenBauen 2/2019 • Nr. 246 die gemeinde in casi lla dos in paraguay Vorwärtsgehen … UNEPA ist die Enkelin der Gnadauer Brasilien-Mission. Sie ist nämlich eine Gründung der MEUC in Paraguay. In dem kleinen Dorf Casilla Dos leben brasilianische Auswanderer. Sie kamen vor mehreren Jahrzehnten unter anderem über die Radioarbeit in Kontakt mit Missionar Rolf Voigt. Dadurch entstanden die Gemeinde in diesem Ort und verschiedene Bibelstunden in der gan- zen Gegend. Heute ist die Arbeit auf die Gemeindearbeit in Casilla Dos und eine rege Radioarbeit konzentriert. | Von vanderlei und jessica muscopf W ir haben viele Freuden aber auch Heraus versammelten sich 15 junge Menschen mit dem forderungen im Dienst der UNEPA. Jedoch Wunsch, Gemeinschaft zu haben und im Wort Got- sehen wir jeden Tag die Fürsorge und Füh- tes zu wachsen. Bis Ende 2018 kamen dann bis zu rung Gottes. 30 junge Menschen zusammen, um Gott zu suchen. Die UNEPA hat in den letzten Jahren schwere Zei- Ein kleiner Ort wie Casilla Dos, ist nicht sehr attrak- ten erlebt. Dies führte zu Entmutigung und zum tiv. Viele junge Menschen fangen an, einen Weg zu Austritt einiger Familien. Beten Sie für uns um eine gehen, der ein Umkehren schwer macht. Wir dürfen Wiederbelebung und Wiederaufnahme der Arbeit aber Zeugen sein, wie die Jugendgruppe das Leben mit Freude und Begeisterung. vieler solcher Jugendlicher verändert. Dafür können wir Gott nur preisen und ihm die Ehre geben. Neues Leben in der Jugendarbeit Wir träumten davon, wieder eine Jugendgruppe zu Engagiert für Gott trotz großem Schmerz haben, weil die Gemeinde viele Jahre ohne eine Ju- In unserer Jugendgruppe haben wir eine ganz be- gendgruppe war. 2018 hat Gott uns mit dem Be- sondere Person. Sie heißt Evaneidi Friske Weber, ist ginn einer neuen Jugendgruppe gesegnet. Anfangs 24 Jahre alt und verlor im November 2017 ihren
Nr. 255 • 1/2014 BrückenBauen 11 Ehemann Djoni Treichel. Djoni wurde Opfer eines Der Chor – ein Projekt von und für Gott Raubes. Sie waren nur ein Jahr verheiratet. Er war Eine Gemeinschaft besteht aus Menschen mit un- 25 Jahre alt, ein junger Mann, der an Jesus glaub- terschiedlichen Gaben und Talenten, aber manche te. Aber er wurde ihr und uns auf eine furchtbare Menschen glauben, sie haben nicht das Talent, Weise genommen. Sein Tod traf seine Familie und dem Reich Gottes zu dienen. Als wir darüber nach- die Gemeinschaft sehr schmerzhaft und unerwartet. dachten, wie wir mehr Menschen in den Dienst der Angesichts der Trauer und all der Schmerzen, die Gemeinschaft stellen können, wurde ein Chor ge- Teil dieses Prozesses sind, begann sie mit Gott zu gründet, mit dem Ziel, Gott zu preisen, aber auch, diskutieren: »Warum ist dies passiert?« Sie verstand um neue Menschen zu mobilisieren. Der Chor ist i es nicht und wollte nicht akzeptieren, was gesche- gewachsen und hat uns Freude in die Gottesdienste Seit zwei Jahren hen war. Ihr Wunsch war es, allein zu sein. Eines gebracht. Auch andere Gemeinden haben ihn schon arbeiten die Missio- Tages jedoch, beschloss sie, dass sie nicht mehr nach engagiert. Viele junge Paare sind in den Chor ge- nare Vanderlei und dem Grund fragen, sondern vorwärtsgehen wolle. kommen. Das war gut. Auch hier erkennen wir, wie Jéssica Muscopf Sie war überzeugt, dass sie einen Sinn finden würde, gut Gott handelt. Ein Sänger sagte vor kurzem: »Ich in Casilla Dos in auch wenn sie jetzt meinen würde, von Gott verlas- bin nicht gut im Sport. Ich fühlte mich nie als Teil Paraguay. sen zu sein. von etwas. Aber seit ich im Chor bin, fühle ich mich Sie engagierte sich treu in der Kinder- und Jugend- als Teil eines wichtigen Projektes von und für Gott.« arbeit und gewann damit trotz aller Schmerzen an Kraft. So kann man sehen, wie Gott ihr half, an ih- Beten Sie für uns, dass Gott noch viele Möglichkei- rem Herzen arbeitete und wie sie dadurch anderen ten schenkt, uns für diese Gemeinschaft einzusetzen, Liebe schenken konnte. Ihr Gebet war: »Möge Gott damit viele Menschen, die hier vorbeischauen, von mir mehr Liebe für die Menschen geben, damit ich Gottes Handeln verändert und geleitet werden. E mehr an seinem Werk arbeiten kann. Möge Gott mich verändern – tagtäglich, damit ich trotz meines Schmerzes ein Licht im Leben anderer Menschen sein kann.« Wir kennen die treue Tat Gottes auch in solchen Augenblicken, auch wenn sie schmerzhaft sind und wir sie oft nicht erklären können, Gott lässt die Erde auch da blühen, wo die Erde verletzt wurde. Evangelisation Mit dem Ziel der Neubelebung der Gemeinschaft hatten wir eine Evangelisation mit Missionar Lo- demar Schlemper. Es war ein besonderer Moment. Gott hat im Leben vieler Menschen gehandelt. Es waren Tage großer Freude und der Gemeinschaft, an denen sich mehrere Menschen dazu entschlossen haben, ihr Leben Christus zu übergeben. Gebetsanliegen Jessica Muscopf erlitt im Februar einen Schlaganfall. Ausgerechnet in Casilla Dos (Paraguay), der Missionsstation, in der medizinische Hilfe am weitesten entfernt ist, machte sich die Erkrankung bemerkbar, indem die rechte Seite kurzzeitig gelähmt war und sie die Sprache verloren hatte. Im Notfallkrankhaus von Luceros konnte man ihr nicht helfen, aber am nächsten Morgen fuhr ihr Mann Vanderlei sie nach Foz (2,5 Stunden). Dort wurden die ersten Unter suchung gemacht und eine Therapie eingeleitet. Heute, einen Monat später, hat sie noch Schwierigkeiten. So z.B. beim Sprechen. Dies geht, aber noch verlangsamt. Doch die Ärzte machen Hoffnung, dass die Symptome ganz zurückgehen werden. Gott sei Dank!
12 BrückenBauen 2/2019 • Nr. 246 30 Jahre ceteol / FLT Was läuft in unserer Theologischen Fakultät? Ausblick und Missionarischer Einsatz in den Ferien Von vitor schell i 30. September 2018! Mit vielen Kinderfreizeiten. Segnen wir Mitarbeiter oder werden Vitor Schell ist Gästen, Freunden, Absolventen, wir durch die Kinder gesegnet? Dozent an der Studenten, Dozenten, Gemeinde Schon fast am Ende meines Theologiestudiums war es FLT in São Bento gliedern der evangelischen Kirche mir eine riesige Freude, den Kindern in den Kinderfrei- do Sul. und Bezirken der MEUC sowie zeitwochen der MEUC einiges von dem weiterzugeben, mit dem Besuch von Ehepaar was ich im Studium gelernt hatte. Mir wurde wieder klar, Hahn als Vertreter der GBM, fei- dass wir eine solide Basis im Wort Gottes brauchen, um erte die Faculdade Luterana de Ihm zu dienen. In der FLT bekommen wir diese Basis. Teologia (FLT) das dreißigjährige Kinder stellen manchmal schwierige Fragen, und auch Bestehen der Ausbildungsstätte wenn ich ihnen manchmal einfach »es gibt keine Ant- FLT, früher CETEOL. Das Fest wort« sagen musste, spürte ich, wie groß unser Herr ist. fand auf dem Campus unter dem Ein Mädchen hat mich in der Zeit besonders geprägt. Motto »Auswirkung« (impacto) Sie erzählte von dem, was Gott in ihrem Leben macht, statt. Der dankbare Rückblick auf wie ER auf ihre Gebete antwortet und wie sie sich von die Wirkungsgeschichte und der IHM, während der Predigt im evangelistischen Abend, Ausblick auf das, was Identität und geliebt wusste. Das war mir wirklich ein Impuls zur Wirkung der FLT sein sollten, be- Ermutigung, um die Botschaft vom Gott der Liebe weiter herrschten das Programm. zu erzählen. Ich habe nicht nur schöne Erinnerungen, sondern viel Grund zum Danken ins neue Semester mitgenommen.« | Taíse Scheidt · 8. Studiumssemester Ich kann nicht genau sagen, wie viele Kinder und wie viele Mitarbeiter in den drei Wochen Kinderfreizeiten da- bei waren, um diese Freizeiten zu ermöglichen. Ich kann auch nicht sagen, wie viele Stunden wir den Kindern Geschichten erzählt haben und ihren eigenen Geschichten zuhörten. Ich habe keine Ahnung, wie viele oder wenige Stunden wir wegen der Unruhe der Kinder, wegen ihrer Sorgen oder Krankheiten geschlafen haben. Aber wie oft haben wir zusammen gelacht und über die Kreativität der Kinder gestaunt! Es war mir eine große Freude, die- sen Kleinen zu dienen. Ich bin sicher, dass wir viel mehr als biblische Kenntnisse, nämlich das Leben, miteinan- der ausgetauscht haben. Diese Zeit war ein Geschenk Gottes. Das ist unbezahlbar. Einfach Spitze!« Es wurde gefeiert, was Gott in Stefan Sommerfeld · 5. Studiumssemester diesen Jahren getan hat. In Gruß- worten kam immer wieder die gro- ße Rolle der FLT im Rahmen der brasilianischen Kirche zum Aus- druck und Dozenten und Studen- ten wurden motiviert, diese theo- logische Ausbildung mit einem hohen wissenschaftlichen Niveau und vor allem tief in der Bibel und im Erbe der Reformation verankert, weiterzufördern.
Nr. 255 • 1/2014 BrückenBauen 13 Zur Ermutigung der Glaubensgeschwister Vom 19. – 28. Januar 2019 sand- Guilherme Thiessen berichtet über seine Erfahrung ten die FLT und die Synode Para- in Santa Fé do Sul: napanema der lutherischen Kir- In diesen Tagen geprägt von intensiver Gemeinschaft che drei Studenten ins Innere des und neuen Beziehungen sowie großem Wachsen im Glau- Bundeslands São Paulo im Südwes- ben, erlebte ich etwas, das ich niemals vergessen werde: Die Gemeinde in Santa Fé ten Brasiliens: Djonathan Schäffer, Mitten in einer ganz anderen Situation, als hier im Süden do Sul zusammen mit den Guilherme Thiesen sowie Guil- Brasiliens, war ich über den Durst dieser Menschen nach Studenten der FLT: herme Adriano und seine Frau Djonathan Schäffer (hinten dem Evangelium erstaunt. Sie genießen jeden Augenblick rechts mit schwarzem T-Shirt), Caroline brachen zu dieser Reise unter Gottes Wort. Bei der Kinderarbeit sprachen wir da- Guilherme Adriano und seine auf. Ziel des missionarischen Ein- rüber, wie wir unseren Glauben an Jesus stärken können. Frau Caroline (in der Mitte, satzes war, die örtliche Gemeinde Es war zu spüren, wie die Kinder den Zuspruch von Gottes er mit roten T-Shirt) und im Glauben zu stärken und bei Liebe und seine Anwesenheit brauchten. Nicht zuletzt Guilherme Thiessen (vorne, verschiedenen Diensten in der Ge- waren auch finanzielle Probleme der Familien zu merken. kniend). meinde zu helfen. Seit 2013 hat die Bei allem sah ich für mich selbst, Gemeinde in Santa Fé do Sul, eine dass auch mein Leben durch Gott Stadt mit 35.000 Einwohnern, geformt werden muss. Ich erinne- keinen vollzeitigen Pfarrer oder re mich an einen Satz des brasili- Missionar mehr. Die Studenten anischen Pfarrers Edison Queiros: hielten Gottesdienste, Männer- ›Wer nicht bereit ist, Läuse für und Frauengruppen, Bibelstunde Jesus zu bekommen, der ist auch mit dem Glaubenskurs Spur 8, lei- nicht bereit, für Jesus zu sterben!‹ teten eine Kinderbibelwoche und Ich habe viele Gründe, Gott und besuchten viele Mitglieder der Ge- den Leuten, die mit mir dabei in meinde. Die Predigten motivier- diesem missionarischen Einsatz ten die Gemeinde, ihren Weg mit waren, zu danken!« Jesus weiterzugehen. Guilherme Thiessen · 5. Semester Ausblick Jugendarbeit Gebetsanliegen Guilherme Berno und seine Freun- Unsere Hauptfrage war: Was n Die FLT bekam Ende 2018 die Note 4 vom din Ketlin Kohlbeck, beide Stu- können wir als Zeuge Jesu mitten Bildungsministerium (5 ist die höchste Note). denten der FLT, nahmen im Janu in dieser Tragödie tun? Gott hat Ein großer Grund zum Danken, denn die Note ar an einem Kurs von »Jugend für uns überrascht! Er hat uns 160 steht für die Qualität der Einrichtung. Christus« (Mocidade para Cristo) Kursteilnehmer genutzt, um mit n Die Prüfung zur Anerkennung für ein eigenes in der Nova Lima (Minas Gerais) Worten, Umarmungen und Bei- Magisterstudium verlief enttäuschend. Beten Sie teil. Ziel des Kurses war es, Lei- stand in der Not seine Liebe den bitte für die Anerkennung, dass die zuständigen Stel- betroffenen Menschen zu zeigen. len sich nicht von unterschiedlichen theologischen In den Tagen ist mir klarer gewor- Ausrichtungen ablenken und beeinflussen lassen. den, was es bedeutet, wenn Jesus n Die Bibliothek der FLT ist zu eng geworden für sagte, dass er gesandt worden ist, etwa 35.000 Bücher und die vielen Studenten. Beten um das Evangelium den Armen Sie, dass wir einen guten Weg für einen Anbau finden. zu verkündigen, die zerstoßenen n Beten Sie auch für unsere Studenten und Dozen- Herzen zu heilen, den Gefange- ten. Die Schule braucht zum Überleben auch 2020 nen zu predigen, dass sie los sein genügend neue Studenten. 2019 begannen statt ge- sollten, und den Blinden, dass sie planten 25 nur 7 Personen das Studium an der FLT. tungskompetenz für Jugendmit- sehen dürfen und den Zerschla- arbeiter zu vermitteln. Kurze Zeit genen, dass sie frei und ledig sein Der aktuelle Studentenjahrgang an der FLT: vor dem Kongress war der Damm sollen. Im Kurs wurden wir stän- Kleiton Lorena, Alex Seabra, Felipe Axt, Víctor Branco, in der Eisenerzmine »Brumadinho« dig herausgefordert, Jugendliche Lucas Tübel, Aline Gatzk, Gabriel da Silva (von links). (ca. 70 Kilometer entfernt) gebro- und Teenies zu lieben und ihnen chen. Das Geschehen prägte die versuchen zu zeigen, dass sie die Zeit und die 160 Teilnehmer stark. Liebe und Barmherzigkeit Gottes Darüber berichtete Guilherme: bekommen können.«
14 BrückenBauen 2/2019 • Nr. 246 Gott versorgt! Seit unserem letzten Bericht hat sich bei uns vieles getan. Davon möchten wir bei dieser Gelegenheit berichten. | Von joachim und evodia moser N i ach unserem turbulenten und etwas holp- in sprachlicher Hinsicht haben wir schon so manche Joachim und rigen Start kehrte bald schon eine gewisse Gebetserhörung erleben dürfen. Evodia Moser leben Ruhe ein. Dafür sorgten nicht nur der Kin- Zu diesen gehört unter anderem, dass sich Joachim mit ihren drei Kin- dergarten für unsere beiden älteren Kinder und un- mit seinen Stärken noch mehr einbringen darf, in- dern als Freiwillige sere neue Tagesstruktur, sondern auch das eigene dem er hier in der CERENE São Bento do Sul ein bei CERENE in Sicherheitsgefühl, das mit jedem Tag wuchs, je mehr erlebnispädagogisches Projekt starten wird. São Bento do Sul. uns das Haus, das Gelände, die Abläufe und Men- Christuszentrierte Erlebnispädagogik umfasst ein Bereits in der letz- schen vertraut wurden. Erlebnis (wie z. B. Bogenschießen oder Klettern), ten Ausgabe von Zwar ist sprachlich immer noch viel Luft nach oben, das im Blick auf Jesus durch Reflexion und Trans- BrückenBauen doch bemerken wir kleine Fortschritte. Es ist er- fer ins eigene Leben pädagogisch nutzbar gemacht gaben Sie einen Ein- staunlich, wie sehr sich durch Worte die eigene wird. Wir sind gespannt, wie Gott dieses Projekt blick in ihr neues Sichtweise verändern kann, wie man plötzlich Dinge nutzen wird. Leben. erkennt und versteht, die vorher einem großen Fra- gezeichen glichen. Joachim erlebt bei der Arbeit, wie Anfang des neuen Jahres hatten wir plötzlich meh- gut es tut, verstanden zu werden und über banale rere Ausfälle unserer technischen Geräte. Ein Handy Dinge zu sprechen – und gleichzeitig im Kleinen zu gab den Geist auf, ebenso das Netzteil unseres Lap- erkennen, dass genau auf diese Weise Beziehungen tops. Auch hier erlebten wir Gottes Fürsorge, der entstehen. uns nicht nur mit einem passenden Netzteil versorg- te, sondern überdies mit Ruhe, Gelassenheit und ei- An dieser Stelle wollen wir auch allen Lesern, die für nem neuen Blick auf die wirklich wichtigen Dinge uns beten und uns unterstützen, ein großes Dan- im Leben beschenkte. keschön aussprechen! Wir spüren es und nicht nur Ein weiteres Geschenk war unser kleiner Kurzurlaub zu den Iguaçu-Fällen mit Joachims Schwester, wel- che uns für zwei Wochen besuchte. Hier durften wir die Kreativität und Schönheit Gottes auf unglaub- lich eindrucksvolle Art erleben. Wir sind erst seit fünf Monaten hier, doch haben wir so viel erlebt und gelernt, dass es uns weit mehr erscheint. Es ist ein großer Schatz, Gott bereits im Kleinen vertrauen zu dürfen. Er beschenkt und versorgt uns auf so vielfältige Wei- se und allein dieses Bewusstsein dafür macht unseren Aufenthalt hier jetzt schon unglaublich wertvoll. E
Nr. 255 • 1/2014 Brucken rückenBauen 15 Die Gedenktafel für die Ehemaligen Präsidenten von MEAME (links) und die Namensschilder der beiden Gebäude des Kinderheims, die an die Verstorbenen Mitarbeiter erinnern (unten). kinderheim meame wird 25 jahre alt Silberjubiläum »Bis hierher hat uns der Herr geholfen« · 1. Samuel 7,12 Von walter e. ludwig M it diesem Bibelvers begann die Arbeit des In all dieser Zeit dürfen wir die geistliche und fi- Kinderheims MEAME (Ijuí) vor 25 Jahren. nanzielle Hilfe aus Deutschland nicht vergessen und Am 4.11. 2018 feierten wir dies. Es war ein danken sehr. Vor kurzem bekamen wir Besuch von besonderer Tag, an dem wir Gott für alles gelobt Edwin und Lili Jung, die uns eine Spende im Na- haben, was er uns bisher zur Verfügung gestellt hat. men der Geschwister aus Deutschland überreichten, Aufgrund unseres silbernen Jubiläums haben wir eine was uns helfen wird, ein Badezimmer behinderten- Gedenktafel mit den ehemaligen Präsidenten einge gerecht einzurichten. Allen Helfern unserer Arbeit weiht. Nur sechs Personen in den letzten 25 Jahren danken wir an dieser Stelle. i wurde dieses ehrenvolle Amt des Präsidenten zuteil. 2018 hatten wir ein schweres, aber außerordentlich Mit unseren beiden Häusern wollen wir an zwei ehe- gesegnetes Jahr. Wir haben ein Arbeitsteam, das Pastor Walter malige Mitarbeiter denken, die jeweils durch einen sich sehr bemüht hat, den aufgenommenen Kindern E. Ludwig ist der tragischen Unfall ums Leben gekommen sind. Die- Christus nahe zu bringen und sie auf das Leben vor- aktuelle Präsident se Unfälle haben Spuren hinterlassen. Daher heißt zubereiten. MEAME hatte 2018 jeden Monat 16 des Kinderheims heute das eine Haus »Dorivaldo Brendler«, nach Kinder und Jugendliche. Das jüngste Kind war vier MEAME in Ijuí. dem Missionar und das andere Haus »Alair Scheidt Monate alt, das älteste bereitet sich vor, sich im Mai Junior«, nach unserem ehemaligen Jugendmissionar. 2019 von uns zu verabschieden (18 Jahre). E Der Alltag für die Kinder im Heim umfasst Kochen und Backen genauso wie Basteln und kreatives Arbeiten.
16 BrückenBauen 2/2019 • Nr. 246 M ein Name ist Maria Isabel Sáenz de Zumar, ich bin 62 Jahre alt, mit Osmar verheiratet und Mutter von vier Kindern. Als wir 1998 die MEUC in Blumenau besuchten, lernte ich Jesus kennen. Dort habe ich während einer Predigt von Missi- onar Lodemar Schlemper verstan- den, was Jesus am Kreuz für mich getan hat. Danach haben ich und meine Familie regelmäßig an den Gemeindeveranstaltungen teilge- Maria mit ihren erwachsenen Kindern nommen, sowohl am Ehepaarkreis als auch an den Bibelstunden. lebensbericht ich keine Zeit für Gott. Die Nach- Politik Unsere Kinder hatten immer die richten und das Basteln haben mir Kinderstunden besucht. Dort ar- meine Zeit gestohlen. beitete ich auch über viele Jahre Ich war sehr unzufrieden mit die- ehrenamtlich mit. 2005 zogen wir von Blumenau weg. An unserem statt ser Situation und habe deswegen immer kurze Gebete gesprochen, neuen Wohnort gab es zwar kei- ne MEUC, doch wir fanden eine Gemeinde in der Stadt Maringa Jesus dass Gott mich aus dieser Situation herausholt und mir wieder Freude an Gebet und Bibellese schenkt. (Bundestadt Paraná). Ich wollte wieder die Nähe Gottes zuschauen. Hatte ich noch freie erfahren. Ich habe mir gewünscht, Der Glaube bekam Konkurrenz Zeit, nutzte ich diese zum Nähen dass mich das Wort Gottes noch- Seit ich Christin bin, lese ich sehr und Basteln. So wurde die Zeit fürs mal erfüllt. Aber wie könnte das gerne die Bibel und christliche Bibellesen und Beten immer kür- passieren? Wie könnte ich dieser Literatur. Das führte mich dazu, zer. Ich hörte kaum mehr christli- Versuchung der vielen, aktuellen einen Bibelkurs zu machen. che Radiosendungen, weil mir die Nachrichten entgehen? Doch vor etwa zwei Jahren habe Neuigkeiten über die Amtsenthe- Ich hatte schon bemerkt, wer die ich angefangen, einen großen Teil bung von Dilma Roussef wichti- »kleinen Füchse« (Hohelied 2,15) meiner freien Zeit für andere Be- ger waren und ich schnell etwas im meinen Leben waren. Aber wie schäftigungen zu nutzen, die mir darüber erfahren musste. Damals kann ich sie wegtreiben? Ich war Spaß machen: Nachrichten über war die sogenannte »Waschma- zu schwach dafür ... Politik und Basteln. Manchmal schine« gegen die Korruption war ich stundenlang beschäftigt, am Laufen und ich wollte alles »Rettung« alle möglichen Nachrichten über darüber wissen. Früher hatte ich Dann erzählte mir eine Freundin Politik im Fernsehen und danach immer frühmorgens gebetet und von einer Frauenfreizeit. Sie war noch die Videos in YouTube an- die Bibel gelesen, aber jetzt hatte schon in den vergangenen Jah- kurz notiert Manchmal braucht es keine tausend Worte! … reden und (international) mit seinen kleinen Autos Susanna Hilscher (Erzieherin und Freiwillige in zu spielen. Ich war überrascht, dass er nicht gleich Jaraguá do Sul) berichtet in ihrem Rundbrief über wieder wegging. Von da an ist er jeden Tag zu mir ein kleines Highlight von der Kinderferienwoche in gekommen, hat mich an der Hand genommen, um Jaraguá do Sul: »Hier ist auch ein kleiner Junge. Er mir etwas zu zeigen und hat mich sogar einfach mal ist Autist. Ich habe bemerkt, dass ihm die Lautstär- so umarmt. Er hat mir viel erzählt. Leider habe ich ke der Kinder oft zu viel ist. Immer wieder hält er nicht alles verstanden. Ich finde diese Erfahrung Die Freiwilligen sich die Ohren zu. Auch bei der Kleingruppenarbeit so faszinierend, denn sie hat mir gezeigt und mich Enora Zilly und sitzt er abseits von allen, allein. Diese Gelegenheit gestärkt, dass man nicht immer Worte braucht, um Susanna Hilscher habe ich genutzt und bin einfach auf ihn zugegan- Beziehungen aufzubauen. Manchmal reicht nur (rechts) gen. Ich habe mich zu ihm gesetzt, habe angefan- das ›Da-Sein‹ allein. Ist dies nicht oft wertvoller als gen in meinem schlechten Portugiesisch mit ihm zu viele Worte?«
Nr. 255 • 1/2014 BrückenBauen 17 Für jede Woche ein ren dabei gewesen und schickte mir eine Einladungskarte. Auf ihr GEBETSANLIEGEN stand das Thema: »Rettung«. Vor vielen Jahren hatte ich an solchen Frauenfreizeiten teilnehmen wol- len. Da meine Kinder jetzt groß 6. Mai 27. Mai und ich im Ruhestand war, fiel In diesem Monat werden landauf Am Sonntag (2.6.) findet in Bern- meine Antwort deutlich aus: »Ja, landab Bibelkonferenzen (örtliche hausen (bei Stuttgart) das Missions- sehr gerne. Ich gehe mit!« Bibelfreizeiten) abgehalten. Drei fest der Gnadauer Brasilien-Mis- Was mich motivierte, an der Frei- bis fünf Abende mit Predigten. Das sion statt (siehe Einladung S. 18) zeit teilzunehmen, war ganz klar: Thema in diesem Jahr ist »Du bist Ich brauchte Zeit mit Gott und Teil von etwas Größerem«. Wir be- 3. Juni auch Zeit mit anderen Christin- ten für unsere Missionare, die die Vom 7. bis 9. Juni wird Missionar nen, mit denen ich mich unter- Vorträge halten werden, damit sie Marcos Mey, Direktor der Dro- halten könnte. Ich brauchte eine mit Freude und Mut predigen. genreha CERENE , in Casilla Dos Gelegenheit, aus meinem Loch (Paraguay) eine Bibelwoche hal- gerettet zu werden, damit ich wie- 13. Mai ten. Die UNEPA vor Ort ist die der die Liebe zu Gott entdecken Ausgelöst durch eine Reisegrup- »Tochter der MEUC« und arbei- könnte. Und das war ja genau das pe, die Bom Amigo, die Kinder- tet unter brasilianischen Auswan- Thema der Freizeit: Rettung. tagesstätte in Blumenau besuchte derern. Wir bitten Gott, dass er die Als ich die Referate gehört und und eine Spülmaschine »anmahn- Arbeit der UNEPA segnet und an den anderen Angeboten der te« (und dafür spendete), wird nun dem Missionarsehepaar Muscopf Freizeit teilgenommen hatte, war nicht nur die Küchenerweiterung Kraft für die tägliche Arbeit gibt. mir ganz klar, wo ich stand: Ich geplant, sondern gleichzeitig der habe mich nicht mehr mit dem Speisesaal und die Ver- Wort Gottes beschäftigt und habe legung der Verwaltung mir keine Zeit genommen, Gott in Angriff genommen. zu loben und ihn anzubeten. Auf Zusätzliche Spenden dieser Freizeit wollte ich nun, aus Deutschland ha- dass Gott mich aus der Lethar- ben diesen Schritt er- gie herausholt und mich wieder möglicht. Küche und an ihn, als den wahren, einzigen Speisesaal waren für Jessica und Vanderlei Cornélia und Gott glauben lässt. 40 Kinder gebaut. Heute haben Muscopf Marcos Mey Ich bin sehr dankbar für diese wir fast 200. Tage mit so vielen Frauen, die 10. Juni Gott lieben und die mir geholfen 20. Mai In dieser Woche kommt unsere haben, wieder zu erfahren, dass »Se liga« (Verbindet) ist ein Pro- Missionarin Nilva Brendler nach ich von Gott gerettet bin. Ich bin gramm, das die Studenten der FLT Deutschland. Hauptgrund ist der Gott dankbar, dass er mir seine an drei Schulen in São Bento do Missionstag der GBM in Stützen Hand ausstreckte und mich her- Sul gestalten. Pro Woche engagie- grün am 16. Juni (siehe Einladung ausgeholt hat. ren sich 40 Studenten freiwillig in S. 19). Nilva ist seit dem Unfalltod Seit dieser Frauenfreizeit bemühe den verschiedenen Grundschul- ihres Mannes, unseres Missionars, ich mich, den Fernseher aus zu klassen. In jeder Klasse gestalten bei dem auch ihre Mutter und lassen und auch die Nachrichten sie eine Unterrichtsstunde. Sie wei- eine ihrer Töchter gestorben sind, im Internet nicht mehr zu lesen. sen auf den Weg des Glaubens an bei der MEUC angestellt. Das ist noch nicht zu meiner Rou- Jesus Christus hin. Sie sprechen tine geworden, aber bald wird es über Themen wie »das Leben«, 17. Juni mir in Fleisch und Blut überge- »die Gefahr der Drogen«, »Selbst- Indaial liegt zwischen Timbó und hen, denn Gott soll an der ers- mord«, »Sexualität« usw. Jede Wo- Blumenau. Hier hat die MEUC ten Stelle meines Lebens stehen. che erreichen sie ca. 800 Kinder. einen PEAL (Schülerhort). Täg- Jetzt bete ich und lese die Bibel lich kommen rund 40 Kinder. Die jeden Morgen in der Frühe. Ich beiden Bezirke Blumenau und habe wieder angefangen, christli- Timbó mit den Missionaren Fab- che Bücher zu lesen. Ich bin Gott ricio Arend (Timbó) und Nelson und auch der Frauenarbeit der Steinke (Blumenau) fördern den MEUC sehr dankbar, dass ich ge- Plan, in Indaial eine Gemeinde zu rettet bin! E gründen. Beide Gemeinschaften
✂ kurz 18 BruckenBauen 2/2019 • Nr. 246 notiert unterstützen dieses Projekt und für in den Dienst als Missionarin beten dafür. Wir laden die große oder Missionar (ebenso ins Pfarr- Gemeinschaft in Deutschland ein, amt) zu gehen. Sie haben neun bis Buch über die Geschichte sich diesem Gebet anzuschließen. elf Semester studiert. Ab August der MEUC werden sie in ihre ersten Gemein- Seit Ende 2018 ist ein neues 24. Juni den der MEUC oder IECLB (un- Buch über die Geschichte der Am 29. Juni ist in Schwieberdingen sere Kirche) gesendet. Wir möch- MEUC auf dem Markt. Im die Mitgliederversammlung der ten im Gebet diese jungen Arbei- Gottesdienst in Blumenau stellte GBM. Wie immer im Juni werden ter in ihrem Dienst begleiten. Lodemar Schlemper sein Buch Finanzfragen (zum Beispiel die »Alfred Pfeiffer uma História do Verabschie dung der Bilanz) be- Agir de Deus« (Alfred Pfeiffer handelt. eine Geschichte des Handelns Gottes) vor. Das Buch beschreibt 1. Juli sehr eindrücklich die schwierigen Weil in Joinville am 6. und 7. Juli Anfänge der Arbeit und zeigt die Bibelkonferenz (diesmal in Gottes Segensspuren auf. Geplant Deutsch) stattfindet, lenken wir ist auch eine Auflage auf Deutsch. unsere Blicke auf diese Stadt. Die FLT 2018 – von links nach rechts: diakonisch-missionarische Arbeit Anna Cristina Becker Mai, Taíse Scheidt, Ervin Dräger, Tiago in Paranaguamirim (ECOS – offe- Emrich (kniend), Tobias Felipe ne Jugendarbeit in der Favela und Kunz, Ketlin Kohlbeck, und Chaves drei Kinderheime) kennen viele Erdmann (kniend) von Ihnen schon – aber was ist mit der ambulanten Drogenreha CE- RENE in Joinville? Hier werden Drogenabhängige und ihre Ange- 22. Juli hörigen beraten, und sie bekom Teeniefreizeit in São Bento vom men die Möglichkeit einer ambu- 26. bis 28. Juli. Um die 200 Teil- lanten Betreuung. nehmer werden erwartet. Verant- Weihnachtskuchen wortlich sind David und Monique Zu Weihnachten 2018 wurden 8. Juli Schütz. Sie verantworten auch die durch die Gemeinschaft in Palmi- Am 13. und 14. Juli laden Nilva Jugendarbeit (JUMEUC). Wir be- tos 160 Panetones (Art Kuchen) Brendler und ihre Nachfolgerin ten, dass keine Unfälle geschehen gebacken. 54 bettlägerige Men- Luciane Stahlhoefer (Concórdia) und dass die Jugendlichen Freu- schen wurden besucht und jeder zum Frauenkongress ins Lar Fila de am Weg des Glaubens an Jesus bekam einen dieser Kuchen mit délfia und die FLT ein. Das Thema Christus finden. einem Andachtsbuch geschenkt. lautet: »Was ist meine Identität?« Die anderen Kuchen wurden Die Referentin ist Pastorin Caro- Menschen der Städte Itapiranga lina Fickel. 29. Juli und Caibi geschenkt. Missionar Vom 1. bis 4. August ist die große George Gessner berichtet, dass sich Allianz-Konferenz in Bad Blan- die Erfahrung erneut bestätigte: kenburg. Sie finden den Stand der »Geben ist seliger als Nehmen« GBM wie immer in der Stadthal- (Apostelgeschichte 20,35c) le. Wir freuen uns auf Begegnun- gen mit Ihnen. 5. August Missionsfest Am 6. August beginnt für knapp in Bernhausen 15. Juli 90 Studenten das neue Semester mit der ersten Vorlesung an der am 2. Juni 2019 Am 20. Juli ist der große Tag für FLT. Wir beten, dass Jesus Chris- Gottesdienst in der Jakobuskirche einige Studierende der FLT. Sie tus Schüler, Lehrer und Mitarbei- um 9.45 Uhr und in der Petruskirche haben ihren Abschluss (Bachelor) ter segnet. um 10.45 Uhr mit Gottfried Holland geschafft. Sie sind bereit, Jesus Christus ganz zu dienen und da- Missionsnachmittag um 14.30 Uhr mit den Apis im Gemeinschaftshaus der Apis (Obere Bachstraße 50).
Nr. 255 • 1/2014 BrückenBauen 19 Was sind das für Abkürzungen? MEUC Die Gnadauer Gemeinschaftsarbeit in Brasilien, wörtlich übersetzt »Evangelische Mission der christlichen Gemeinschaft«. Die MEUC ist aus der Arbeit der Gnadauer Brasilien-Mission entstanden. GBM »Gnadauer Brasilien-Mission«. Deutsche Missions gesellschaft des Gnadauer Verbandes. Seit 1927 in Brasilien tätig, heute als deutsche Partnerorgani- sation der eigenständigen (und sehr viel größeren) brasilianischen MEUC. CERENE »Zentrum der Rehabilitation Neue Hoffnung«. Drogenrehabilitationszentren der MEUC. MEAME Kinderheim der MEUC in Ijuí. ECOS Offene Jugendarbeit der MEUC in Joinville, die sich dort um Straßenkinder kümmert. PEAL Schülerhort-Initiative in verschiedenen Orten. Kinder werden hier in unterrichtsfreien Zeiten begleitet. FLT Theologische Fakultät in São Bento do Sul. Hier werden u. a. die Missionare der MEUC und auch Pfarrer der evangelischen Kirche in Brasilien theologisch ausgebildet. IECLB ist die Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien. Preis: ca. 2300 Euro im DZ (Übernachtung, Flug, Halbpension) Brasilienfreizeit vom 4.–20. Oktober 2019 (17 Tage) Anmeldeschluss: 1. Juni 2019 Teilnehmer: min. 14, max. 25 Nähere Informationen bei der Geschäftsstelle Die Gnadauer Brasilien-Mission bietet für das Jahr 2019 eine Reise nach Brasilien an. Geplant sind: Foz do Iguaçu (Wasserfälle) – evtl. Ausflug Paraguay – Ijui mit Kinderheim MEAME – Blumenau – ein paar Tage der Erholung am Strand – São Bento do Sul – Rio de Janeiro und mehr. Neben den touristischen Attraktionen möchten wir Kontakt mit unseren brasilianischen Mitchristen bekommen und die Missionsarbeit in ihren unterschiedlichen Ausprägungen kennenlernen.
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