Regio:VK Regionaler Strom aus einem regionalen virtuellen Kraftwerk in Nordhessen Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (Fraunhofer IWES)
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Regio:VK Regionaler Strom aus einem regionalen virtuellen Kraftwerk in Nordhessen Dr.-Ing. Reinhard Mackensen Fabian Grund (Fraunhofer IWES) (SUN Stadtwerke Union Nordhessen GmbH & CO. KG) 100% EE-Kongress 2014, Kassel 100% EE-Kongress 2014, Kassel – Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (IWES) / Fabian Grund (SUN) Folie 1
Agenda Motivation und Ziele der SUN Bisherige Ergebnisse der Energiewendestudien Regio:VK o Projektrahmen o Systematischer Aufbau o Strategische Relevanz für die SUN Instrumente einer EE-Vermarktung Ausblick und Diskussionspunkte 100% EE-Kongress 2014, Kassel – Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (IWES) / Fabian Grund (SUN) Folie 2
Motivation und Ziele der SUN Erklärte Absicht der SUN Stadtwerke Union Nordhessen (SUN) ist, die regionale Energiewende aktiv mitzugestalten. Die SUN will Werte für die Zukunft schaffen, die vor Ort bleiben und der Region nutzen. Integrierte Betrachtung hinsichtlich zukünftigem Bedarf (alle Verbrauchssektoren) und angemessenem Technologieeinsatz (mit der Windenergie als tragende Säule auf der Erzeugungsseite) Umsetzung mit Bürgerbeteiligung Möglichst hoher Regionalisierungsgrad Perspektivisch Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit von regionalem EE-Strom auch auf der Stromrechnung und damit Steigerung der Akzeptanz von EE-Anlagen Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe Verminderung von Treibhausgasen Förderung des Umweltschutzes Enge Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten bei Konzeptentwicklungen (Fraunhofer IWES, IdE, Universität Kassel) 100% EE-Kongress 2014, Kassel – Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (IWES) / Fabian Grund (SUN) Folie 3
Bisherige Ergebnisse der Energiewendestudien Ergebnisse Sektor Wärme Im Auftrag der SUN wurden verschiedene Studien erstellt, die in den verschiedenen Sektoren Strom, Wärme und Verkehr das Ziel hatten aktuelle Energiebedarfe zu ermitteln, zukünftige Potenziale einschätzbar zu machen und Ausbaupfade aufzuzeigen, sowie die zukünftige Versorgung zeitlich aufgelöst und unter Verwendung von erneuerbaren Energien sicher zu stellen. Ergebnisse Sektor Strom Hierbei wurden lokalen Gegebenheiten und dem Verbrauch der Stadt Kassel als Oberzentrum, sowie dem Umland mit weitreichenden Erzeugungspotenzialen Rechnung getragen. Des weiteren wurden die Betrachtungen unter dem Blickwinkel der Einbettung des Energiesystems der SUN in die bundesweiten Energieversorgungsstrukturen durchgeführt. 100% EE-Kongress 2014, Kassel – Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (IWES) / Fabian Grund (SUN) Folie 4
Regio:VK - Projektrahmen Eine verbrauchernahe Energieerzeugung ist die Voraussetzung dafür, dass Wertschöpfung in regionalen Strukturen stattfindet. Ziel des Projekts ist es durch optimierte Integration erneuerbarer Erzeuger in Energiebeschaffungsstrukturen am Beispiel der SUN Wertschöpfung auf regionaler Ebene zu ermöglichen und eine wirtschaftlich optimale Verwertung der erzeugten Energie im Hinblick auf Vermarktungswege so zu gestalten, dass ein lukrativer Betrieb der Anlagen auch und grade im Hinblick auf zukünftige regulatorische Änderungen abbildbar ist. Laufzeit Nov. 2013 bis Dez. 2015 Gesamtvolumen: ca. 1 Mio. Euro Förderung durch das Land Hessen mit einem Förderanteil von 40% im Rahmen der Loewe-Initiative 100% EE-Kongress 2014, Kassel – Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (IWES) / Fabian Grund (SUN) Folie 5
Systematischer Aufbau des Regio:VK Wesentliche Merkmale des Regio:VK • Aggregation der Anlagen zum Zweck einer optimierten Fahrweise ist notwendig • Möglichkeit der Kopplung der Sektoren Strom/Wärme über die VHP-Ready Schnittstelle • Portfoliodynamisierung durch Skalierbarkeit des virtuellen Kraftwerks • Berücksichtigung von verschiedenen Optimierungszielen durch die zwei Varianten Portfolioeinsatzoptimierung und anlagenindividuelle Einsatzoptimierung 100% EE-Kongress 2014, Kassel – Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (IWES) / Fabian Grund (SUN) Folie 6
Strategische Relevanz von Regio:VK für die SUN Das Projekt Regio:VK hat im Rahmen der (regionalen) Transformation des Energiesystems hohe strategische Relevanz Das virtuelle Kraftwerk (vK) bildet die technische Voraussetzung für ein bedarfsorientiertes und ganzheitliches Erzeugungsmanagement Nach Implementierung des vK ist eine beliebige Skalierbarkeit und Anpassbarkeit auf Marktveränderungen gegeben Das vK schafft die wesentliche Schnittstelle zwischen der EE-Produktion / -Steuerung und dem angestrebtem Vertrieb von erneuerbarem und regionalem Strom Durch die Poolung auch regelbarer Erzeugungsanlagen ist grundsätzlich die Fähigkeit einer Regelenergievermarktung gegeben Langfristig das Instrument für eine 100% EE- Versorgung mit der perspektivischen Integration der Nachfrageseite (DSM) und Speichertechnologien 100% EE-Kongress 2014, Kassel – Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (IWES) / Fabian Grund (SUN) Folie 7
Instrumente einer EE-Vermarktung Welche Instrumente stehen aktuell für eine (tlw.) regionale Grünstrom-Vermarktung zur Verfügung? Direkter Vertrieb über das Grünstromprivileg gem. EEG 2014 nicht mehr möglich Direktvermarktung über das Marktprämienmodell gem. EEG 2014 verpflichtend und wirtschaftlich tragfähig, führt jedoch zu dem Entfall der Grünstromeigenschaft und lässt zudem keine Rückschlüsse über die Erzeugungsanlagen zu (Verbot der Doppelvermarktung) Ein direkter Vertrieb im Rahmen der sonstigen Direktvermarktung (auch teilweise) ist möglich, aber grundsätzlich nicht wettbewerbsfähig und bei anteiliger „Beimischung“ nicht skalierbar Sonderregelungen (Einsparung Stromsteuer, Netzentgelte, EEG-Umlage etc.) stellen lediglich Nischenlösungen dar und sind ebenfalls nicht skalierbar Der Status Quo bietet keinen Rahmen einer breiten und wettbewerbsfähigen Vermarktung von EE-Strom Eine echte Marktintegration von regionalen EE ist aktuell nicht möglich 100% EE-Kongress 2014, Kassel – Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (IWES) / Fabian Grund (SUN) Folie 8
Ausblick und Diskussionspunkte Die regionale Vermarktung von EE-Strom bringt in vielerlei Hinsicht Vorteile und wäre ein wesentlicher Beitrag zum Gelingen der Energiewende Die im EEG 2014 verankerte Verordnungsermächtigung (§95, Nr. 6) schafft die „zeitnahe“ Möglichkeit für die Entwicklung und Nutzung eines alternativen Vermarktungsmodells mit Grünstromeigenschaft: „Die Bundesregierung wird ferner ermächtigt, durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates (…) ein System zur Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien an Letztverbraucher einzuführen, bei der dieser Strom als „Strom aus erneuerbaren Energien“ gekennzeichnet werden kann,…“ Wichtige Fragestellungen sind dabei u.a. Grad der Regionalität hinsichtlich effektiv zu nutzender Ausgleichseffekte (angebots- und nachfrageseitig) Förderliche Merkmale für eine regionale Erzeugung und Vermarktung (z.B. Stadt-Land)? Inwieweit sind Netzkapazitäten miteinzubeziehen? Was wären die Bedingungen für eine Übertragbarkeit? … 100% EE-Kongress 2014, Kassel – Dr.-Ing. Reinhard Mackensen (IWES) / Fabian Grund (SUN) Folie 9
Vielen Dank Dr.-Ing. Reinhard Mackensen Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik Leiter Energieinformatik und Informationssysteme reinhard.mackensen@iwes.fraunhofer.de Fabian Grund Kaufmännisches Projektmanagement (Dezentrale Energien) Städtische Werke AG fabian.grund@sw-kassel.de
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