Reinigung, eine irreversible Massnahme Untersuchungen und Überlegungen zur Reinigung eines tibetischen Seidenkaftans aus dem 7.-9. Jahrhundert
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Master-Thesis in Conservation-Restoration: Reinigung, eine irreversible Massnahme Untersuchungen und Überlegungen zur Reinigung eines tibetischen Seidenkaftans aus dem 7.–9. Jahrhundert Samitgewebe mit originaler Oberfläche und voluminösen Fäden (oben) und nach einer Behandlung mit Wasser mit flachen, strähnigen Fäden Seidenfutter mit eingela- gerten Verunreinigungen; vor der Trockenreinigung (links) und nach dem Ab- saugen. Tibetischer Kaftan aus einem gemusterten Seidensamit mit Innenansicht des Kaftans mit dem dunkelblauen Seidenfutter, das durch unterschiedliche Auflagen verunreinigt ist Seidenfutter, 7.–9. Jahrhundert (Riggisberg, Abegg-Stiftung, und Risse und Fehlstellen aufweist, vor der Konservierung. Inv. Nr. 5406), vor der Konservierung. Vorgelegt von: Yu-Ping Lin Irreversible Änderung der Oberflächen- Kaftan nicht gewaschen wurde oder mit Wasser in Kontakt Master of Arts in Conservation-Restoration struktur von Samitgeweben durch eine stand. Deshalb ist es wichtig, das Gewand nicht zu waschen, Vertiefung: Textil um ein Referenztextil für eine originale Oberflächenstruktur Referentin: Dr. Regula Schorta Nassreinigung aus seiner Entstehungszeit und Kultur zu behalten. Korreferentin: Mag. Gisela Illek Die Untersuchungen bezüglich Material, Beschaffenheit, Al- Die Falten am Futter sind der wichtigste Hinweis für die erste Abschluss: Herbstsemester 2019 ter und Herkunft von vergleichbaren Samitgeweben in der Hypothese, dass das Gewand für die Einkleidung eines Leich- Sammlung der Abegg-Stiftung zeigten, dass nassgereinigte nams verwendet worden war. Die Bestattungssitten im al- Textilien im Gegensatz zu ungewaschenen eine platte und ten Tibet sind heutzutage weitgehend unbekannt und bisher Abstract stark glänzende Oberflächenstruktur aufweisen. Die unge- kaum erforscht. Deswegen ist es bedeutend, diese Spuren Die vorliegende Arbeit handelt von einem tibetischen Sei- waschenen Textilien besitzen demgegenüber ein gewisses für die zukünftige Forschung zu erhalten. Mit einer Nassrei- denkaftan aus dem 7. bis 9. Jahrhundert, der aus einem ge- Volumen und eine ausgeprägte Oberflächenstruktur. Unter nigung gehen jedoch solche Spuren verloren. musterten Samit und einem dunkelblauen leinwandbindigen dem Technoskop war noch deutlicher erkennbar, dass die Aus den genannten Gründen wurde die Entscheidung für eine Futter besteht; beide Gewebe sind aus Seide. Da beide Är- Fäden von gewaschenen Stücken sehr gerade verlaufen, gründliche Trockenreinigung, also eine Mikroaspiration, des mel fehlen, ist er nicht vollständig erhalten. Er dürfte aus die Oberfläche der Fäden stark geplättet ist und die Fasern ganzen Kaftans und eine partielle Nassreinigung an ausge- einem Grabfund stammen. Das Ziel der Arbeit war es, eine miteinander verklebt sind. Zudem wirken die gewaschenen wählten Stellen am Futter getroffen, obwohl diese Reini- geeignete Reinigungsmethode für den Kaftan zu evaluieren Fäden dünn und strähnig. Die Fäden von ungewaschenen gungsmethoden sehr zeitaufwendig sind. Jedoch rechtfertigt und durchzuführen. Technologische Untersuchungen wur- Fragmenten sind dagegen an den Bindepunkten ein wenig die einzigartig gut erhaltene Oberfläche des Samits, die ein den vorgenommen sowie der Erhaltungszustand überprüft. gebogen, die Fasern luftig und locker und nicht miteinander wichtiges Zeugnis für diese Gewebe ist, und die weiterhin Darüber hinaus wurden zwei Hypothesen zur ursprünglichen verklebt. am Gewand ablesbaren Spuren seiner früheren Verwendung Verwendung des Kaftans aufgestellt. Erstens: Es ist nicht Der Versuch der Nassreinigung eines Samitgewebes zeigte, und Aufbewahrung diesen Aufwand. auszuschließen, dass ein Leichnam mit dem Kaftan beklei- dass es unmöglich ist, dass die Fäden nach einer Nassreini- det und bestattet worden war. Zweitens: Der Kaftan wurde gung ihr Volumen wie im ungewaschenen Zustand beibehal- zu Lebzeiten getragen, das Seidenfutter könnte in zweiter ten. Diese Veränderung der Oberfläche ist irreversibel. Verwendung am Kaftan angebracht worden sein. Es folgten Überlegungen zu unterschiedlichen Aspekten, wie Konser- Entscheidung für eine Massnahme vierungs-/Restaurierungsethik, Ästhetik und Konservierung. Das Ziel der Reinigung ist, den Zustand des Kaftans zu sta- Die Vor- und Nachteile einer Trocken- und Nassreinigung bilisieren und seine Alterung möglichst zu verlangsamen wurden gründlich erörtert. Hierfür fanden diverse Versuche und dabei gleichzeitig die historischen Spuren seiner ehe- statt, wie die Überprüfung einer möglichen Veränderung der maligen Verwendung und Aufbewahrung zu behalten. Die Oberflächenstruktur eines Samits durch den Einfluss ver- Fremdsubstanzen gehören zur Geschichte des Kaftans, je- schiedener Reinigungsmethoden oder die Untersuchung der doch können Fremdsubstanzen dem Kaftan weiter schaden Entstehung und Eliminierung von Falten durch eine Nassrei- sowohl physikalisch als auch chemisch. Deshalb ist es nötig, nigung. Zusätzlich wurden die Entfernung von Gips durch die Fremdsubstanzen so weit wie möglich zu entfernen. Die eine partielle Nassreinigung am Futter und Möglichkeiten verschiedenen Reinigungsversuche ergaben, dass für den zur Trocknung eines dreidimensionalen Gewands überprüft, Kaftan sowohl eine Trockenreinigung als auch eine Nassrei- dessen Futter und Oberstoff von sehr unterschiedlicher Qua- nigung geeignet wären. lität und Grösse sind. Alle diese Überlegungen führten zu ei- Die meisten der untersuchten Samitgewebe in der Sammlung ner Entscheidung und zu einem Reinigungskonzept, das im der Abegg-Stiftung hatten bereits vor dem Ankauf Kontakt gegebenen Zeitrahmen weitgehend und erfolgreich durchge- mit Wasser, so dass die Fäden ihr Volumen verloren haben. führt werden konnte. Beim vorliegenden Textil ist jedoch feststellbar, dass der
Master-Thesis in Conservation-Restoration OBERFLÄCHENSCHUTZ VON KERISKLINGEN – EINE VERGLEICHENDE Untersuchung von modernen und traditionellen Beschichtungen Fig. 1 : Sechs Kerise der Sammlung des Museums der Kulturen Basel ©J.Meier, Fig. 2 : Pamor-, Stahl- und vorkorrodierte Stahlcoupons nach der Belastungsprobe Fig. 3 : Auswertung des Korrosionsverhaltens und Veränderungen der HE-Arc CR und MKB, 2020 in der Klimakammer mit dem Korrosionsgrad nach DIN Norm (DIN EN ISO Beschichtungsmaterialien. Von den Veränderungen der Beschichtungen, hat 6270-2 AHT) und der Menge der Korrosions-Herde ©J.Meier, HE-Arc CR, 2020 lediglich der Verlust der Sichtbarkeit der synthetischen Öle einen Einfluss auf die Schutzwirkung ©J.Meier, HE-Arc CR, 2020 Présenté par MEIER Janine Weltanschauung entspricht die Beschichtung nicht verschiedenen Substraten getestet, Pamorcoupons Master of Arts HES-SO in Conservation restoration nur einer Pflege des Klingenmaterials, sondern auch mit der traditionellen Ätzung, tieflegierte homogene Orientation : Objets scientifiques, techniques et horlogers der spirituellen Nahrung für den als lebendes Wesen Stahlcoupons und dieselben Stahlcoupons, mit Mentor : Ledergerber Martin, Konservator-Restaurator, Museum Rietberg, Zürich gesehenen Keris. Daher ist die Beschichtung eines vorkorrodierter Oberfläche. Responsable de stage : Lang Urs, Konservator-Restaurator, Keris nicht nur eine Schutzschicht für die Klingen, Museum der Kulturen Basel sondern muss als Teil des Objekts gesehen werden. R ES ULTATE DES VERGLEIC HS Réalisation : Semestre de printemps 2020 DURCH DEN BELASTUNGSTEST AUSGANGSLAGE ZUSAMMENFASSUNG Die Cosmoloid® H80 (siehe Abb. 3: 2.) Beschichtung In Europa sind Kerissammlungen mit zahlreichen vermochte die Korrosion nur geringfügig zu Kerise stehen im Zusammenhang mit diversen Ritualen Objekten vorhanden. Die Klingen sind in unterschiedlichen vermindern. Paraloid® B44 (3.) beschichtete Coupons und haben eine grosse spirituelle Bedeutung für die Zuständen anzutreffen, viele mit Resten von nicht entwickelten filiforme Korrosionserscheinungen. Die Menschen des indonesischen Archipels. Ein wichtiger mehr schützenden Beschichtungsmaterialien beiden synthetischen Öle, Paraffinöl (4.) und Kerisöl Teil dieser spirituellen Bedeutung steht in Verbindung und Korrosionserscheinungen. Dies ist auch die 2006 (7.), erzielten auf den vorkorrodierten Coupons mit der Beschichtung der Klingen. Ausgangslage im Museum der Kulturen Basel, aufgrund und einigen Pamorcoupons nur einen kurzfristigen Diese Arbeit hat durch den direkten Vergleich von dessen ein Oberflächenschutzkonzept für Kerisklingen Korrosionsschutz. Die Beschichtung mit Kokosnussöl modernen und traditionellen Beschichtungsmaterialien in musealem europäischem Umfeld ausgearbeitet (5.) ergab einen guten Korrosionsschutz, überzeugte aufgezeigt, dass die traditionelle, historische Mischung wurde. jedoch nicht durch den Beschichtungsauftrag. Die natürlicher, duftender Öle nicht nur im ursprünglichen beste Korrosionsschutzwirkung erzeugte auf allen drei Umfeld des indonesischen Archipels, sondern auch VERGLEICH VON TRADITIONELLEN Substraten die traditionelle Mischung (6.). Auch in den im europäischen, musealen Umfeld eine geeignete UND MODERNEN BESCHICHTUNGEN weiteren Beurteilungskriterien überzeugte diese. Beschichtung darstellt. Moderne und traditionelle Beschichtungen wurden verglichen zur Ermit tlung einer passenden OBERFL ÄCHENSCHUT Z VON KERISE UND DIE TRADITIONELLE Beschichtungsmethode. Dazu wurde je ein Wachs, KERISKLINGEN IN MUSEALEM RITUELLE PFLEGE ein Lack und ein Öl gewählt, welches in der UMFELD Ein Keris ist viel mehr als eine Waffe, er ist zeitgenössischen musealen Restaurierung verbreitet Anwendung findet. Diese wurden mit traditionellen Die Resultate des Vergleichs sprechen für die ein kosmologisches Symbol, eine individuelle Ver wendung von traditionellen, natürlichen Ausdrucksform, nationales Identifikationssymbol und Beschichtungen verglichen. B e s c hic htungsmate rialie n. Unte r Vorb e halt Ausdruck von Handwerkskunst auf höchstem Niveau. Die Eignung der Beschichtung wurde in Bezug unbekannter Langzeitauswirkungen kann eine Kerisklingen sind aus Pamor, einem traditionellen auf die Gleichmässigkeit des Auftrages und die Mischung aus Kokosnussöl (50%), Sandelholzöl (25%) indonesischen Mehrlagenstahl gefertigt, dessen traditionellen ästhetischen Ansprüche ausgewertet. und Ylang-Ylang (25%) für den Oberflächenschutz Musterung durch eine Ätzung mit Limettensaft Die Korrosionsschutzwirkung (DIN Norm: DIN EN von Kerisklingen in musealem Umfeld empfohlen und einem arsenhaltigen Gestein hervorgehoben ISO 6270-2 AHT) und mögliche Veränderungen der werden. Aufgrund der leicht klebrigen wird. Diese Ätzung wird jährlich in rituellem Umfeld Beschichtungen wurde durch einen sechswöchigen Oberflächenbeschaffenheit der Ölbeschichtung wiederholt und mit einer neuen Beschichtung der Klinge Belastungstest in einer Klimakammer geprüft. muss ein guter Staubschutz korrosionsfördernde abgeschlossen. In der traditionellen indonesischen Die Beschichtungsmaterialien wurden auf drei Verschmutzung vermindern.
Master Thesis in Conservation-Restoration: Slow Conservation Die nachhaltige Erhaltung von Ruinen im Naturraum, am Beispiel der Burgruine Neu-Aspermont in Jenins, Graubünden Abb. 1: Verschiedene Kartierungen wurden zum Bestand und Zustand des Abb. 2: Klimamessung zur Erfassung von Klimaschwankungen und stand- Abb. 3: Praktischen Ausführung eines sogenannten „Soft Cappings“ in Eng- Turms der Burgruine Neu-Aspermont angefertigt.(Kartierung: Flora Lippuner, ortbedingten klimatischen Unterschieden: hier dargestellt Lufttemperatur, land – Ein Schutz der Mauerkronen mit Humus und Pflanzenbewuchs 11/2019. Plangrundlage: Archäologischer Dienst Graubünden, 2018) Luftfeuchtigkeit und Taupunkt an der südwestlichen Aussenwand am Turm (Foto: Gethin Harvey, 2019) im Mai 2019 (Flora Lippuner, 2019) Vorgelegt von Flora Lippuner Ausgangslage menen Proben wurden die am Gebäude ablaufenden physika- Fachbereich Konservierung und Restaurierung lischen Prozesse untersucht. Innerhalb dieser Arbeit wird auch Master of Arts in Conservation-Restoration Aktuell stellt sich die Frage zum Umgang mit dem Burgturm beobachtet, welche Untersuchungs- und Messmethoden Vertiefung: Architektur und Ausstattung der Ruine Neu-Aspermont in Jenins im Kanton Graubünden, an komplexem Mauerwerk ausgeführt werden können Referentin: Dr. Dipl. Rest Barbara Beckett der durch den grossen erhaltenen Anteil an ursprünglichem und wie die gewonnenen Daten in den Prozess der Ent- Korreferent: Christian Stoffel, Denkmalpflege Graubünden Bestand eine aussagekräftige Quelle zur Erforschung der scheidungsfindung für Erhaltungskonzepte einfliessen. Im Abschluss: Herbstsemester 2019/2020 Anlage darstellt. Seit 1996 werden an der Burgruine von Vergleich mit verschiedenen Erhaltungskonzepten aus der engagierten Freiwilligen sowie von Fachleuten verschiedene Schweiz oder zum Beispiel der «Soft–Capping» Methode aus Erhaltungsmassnahmen durchgeführt. Die Massnahmen England (Abb. 3), wurden verschiedene Erhaltungsstrategien und die eingesetzten Materialien sind über die Jahre ent- betrachtet und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit an der Burg- Abstract wickelt und angepasst worden. An frühen Eingriffen zeigen ruine Neu-Aspermont evaluiert. sich heute aber teilweise bereits Mängel und besonders Die Master-Thesis setzt sich mit den Möglichkeiten nachhalti- der grossflächige Einsatz hochhydraulischer Mörtel muss ger Erhaltung von Ruinen im Naturraum auseinander. Ruinen aus nachhaltiger Sicht kritisch hinterfragt werden. Schlussfolgerung bilden komplexe Strukturen und sind direkt von der Umwelt, wie den Klimafaktoren und dem angrenzenden Naturraum, Die Untersuchungen zum Bestand und Zustand der Burgruine beeinflusst. Neben ihrem Wert als Baudenkmal bilden Ruinen Ziel und Vorgehen ermöglichten es, eine erste Einschätzung zum Erhaltungszu- einen Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten. Dieses kom- stand der Ruine zu treffen und davon ausgehend, den Hand- plexe System zu erfassen und Strategien für eine nachhaltige Diese Arbeit soll die Grundlage für die Entwicklung nachhalti- lungsbedarf für die verschiedenen Bauteile abzuschätzen. Erhaltung planen zu können, erfordert einen holistischen ger Erhaltungsstrategien der Ruine Neu-Aspermont schaffen Auf dieser Grundlage können Strategien auf langzeitliche Ansatz - das Bauwerk muss in all seinen Abhängigkeiten und den beteiligten Parteien einen differenzierten Umgang Sicht entwickelt werden. Der vermehrte Unterhalt an Ruinen betrachtet werden. Am Fallbeispiel der mittelalterlichen mit dem Bauwerk ermöglichen. Um Massnahmen und für durch Vereine und Freiwillige stellt eine erstrebenswerte Burgruine Neu-Aspermont untersucht die Thesis exempla- den Unterhalt über längere Zeiträume angepasste Lösungen Entwicklung dar, wobei am Bauwerk partielle Eingriffe und risch, wie durch phänomenologische Beobachtungen und zu entwickeln, soll die Situation umfassend durch Untersu- Reparaturen oder das Entfernen von Bewuchs in regelmäs- bauphysikalische Untersuchungen, Daten zu Bestand und chungen zum Bestand und Zustand der Ruine erfasst werden. sigen Abständen innerhalb eines Monitorings ausgeführt Zustand gesammelt werden können und wie diese in die Durch phänomenologische Beobachtungen und fotografi- werden, um grösseren Schäden am Mauerwerk vorzubeugen. Entwicklung eines, auf langzeitliche Sicht geplanten, Er- sche Dokumentationen wurden die Baumaterialien und Bau- Die Konservierung von Bauwerken im Naturraum sollte über haltungskonzeptes einfliessen. Im Vergleich mit bisherigen teile erfasst und verschiedene Kartierungen angefertigt, die lange Zeiträume stattfinden, dies brächte ökonomische, Erhaltungsmassnahmen und mit Beispielen aus der Praxis, auch innerhalb eines Monitorings genutzt werden können ökologische und konservatorische Vorteile. Vermittlung und werden unterschiedliche Konservierungskonzepte und Mass- (Abb. 1). Austausch zwischen Fachleuten und interessierten Laien nahmen bewertet. Dies und die Erkenntnisse der Unter- Neben der baulichen Substanz, muss auch die Umgebung spielt dabei eine entscheidende Rolle. suchungen tragen zur Entscheidungsfindung bei, welche und der Einfluss, die diese auf die Ruine nimmt, verstanden Materialien und Methoden an der Ruine Neu-Aspermont in werden. Dazu wurden die lokalen Klimazyklen über einen Zukunft angewendet werden könnten und wie ein naturver- Jahresverlauf mit Klimamessungen über Datenlogger an trägliches Konzept auf der Basis minimaler Eingriffe aussehen verschiedenen Standorten aufgezeichnet (Abb. 2). Über könnte. zerstörungsfreie Untersuchungen und Analysen an entnom-
Master-Thesis in Conservation-Restoration Il descialbo delle pitture murali tramite ablazione LASER Il caso dell'abside centrale del Monastero di Müstair (GR). Fig 1: frammento M92/24150-40, prove di descialbo con LASER Nd:YAG Fig 2: sezione lucida del campione M15/6595_01 al microscopio ottico a Fig. 3: prove di desciialbo condotte all‘interno della calotta dell‘abside centrale con differenti durate d‘impulso (QS, LQS e SFR). luce riflessa, ingrandimento 5x. Dettaglio tra la zona ablata (sinistra) e lo della chiesa di San Giovanni con dispositivo LASER Nd:YAG. Foto: F.Reichlin. 2019 scialbo ancora presente sulla superficie pittorica (destra). Foto: R. Emmengger 2019. Foto: F.Reichlin 2019 Studentessa: Francesca Reichlin situdini conservative delle pitture murali. Molti documenti Per valutarne l’efficacia dell‘operazione la superficie ir- Relatore: Alberto Felici SUPSI - DACD quali la corrispondenza, i rapporti, le foto storiche e le altre raggiataè stata osservata tramite microscopio portatile Correlatori: Marta Caroselli, IMC - SUPSI fonti, sono stati reperiti presso l’archivio cartaceo e digitale digitale. Affiancata a questa analisi sono state condotte Patrick Cassitti, Fondazione Pro Kloster del Monastero stesso. indagini non invasive della superficie pittorica per indivi- St. Johann in Müstair duare eventuali alterazioni dei pigmenti, quali misure co- Parallelamente è stato condotto uno studio dei materiali lorimetriche per individuare variazioni nelle cromie e co- Sintesi e delle tecniche della pittura carolingia di Müstair, in par- noscopia e tomografia ottica computerizzata per analizzare Il presente lavoro tratta lo studio e l’efficacia dell’impiego ticolare consultando le analisi diagnostiche condotte in la morfologia della superficie pittorica. Il micro prelievo di della tecnologia LASER per la rimozione di scialbature passato, osservando lo stato attuale delle pitture in situ campioni a cavallo tra le aeree irraggiate e strato di scial- sovrapposte a superfici pittoriche presenti all’interno nel e cercando di approfondire eventuali corrispondenze con bo e l‘allestimento di sezioni lucide ha consentito inoltre catino dell’abside centrale della chiesa abbaziale di San altre pitture murali della medesima epoca storica. Ulteriori di acquisire informazioni sulla tecnica pittorica e sugli ef- Giovanni Battista a Müstair in Canton Grigioni (Svizzera), informazioni sulle cromie presenti all’interno della calotta fetti dell‘interazione LASER. Accostata a queste indagini sito del Patrimonio mondiale dell’UNESCO dal 1983. sono state ricavate grazie alle indagini diagnostiche non in- è stata è stata misurata la temperatura dell’irraggiamento vasive quali la fotografia tecnica, misurazioni XRF e FORS. mediante termocamera ad infrarossi. I dipinti murali, realizzati nei primi anni dell’IX secolo, ap- partengono al più vasto ciclo di pitture parietali esistente Nella seconda fase del progetto (sperimentazione prelimi- A seguito dei risultati riscontrati sui frammenti lo studio è di epoca carolingia; alterati nel corso dei secoli da diversi nare) sono stati selezionati diversi frammenti di pittura mu- proseguito all’interno della calotta centrale della chiesa del incendi, sono stati successivamente obliterati nelle epoche rale, anch’essi di epoca carolingia, provenienti dal sottotet- Monastero (terza fase, sperimentazione in situ) con gli ap- successive da vari strati di scialbature. Riscoperte tra il to della chiesa e da altre aree di scavo del Monastero e su parecchi LASER che hanno mostrato i risultati più promet- 1947 e il 1951, le pitture presentano oggi numerosi residui cui condurre le prime prove di descialbo con i dispositivi. tenti. Queste prove sono state integrate con operazioni di di scialbo la cui rimozione è attualmente in corso. Sui frammenti sono state condotte e analisi diagnostiche descialbo tramite i sistemi tradizionali (resine a scambio non invasive (XRF, FTIR-p) ed invasive (FT-IR ATR, pre- ionico, agenti chimici, agenti chelanti), per comprendere se Nell’ultimo decennio, grazie al sostegno della Fondazione lievo di micro campioni) indirizzate a caratterizzare, per l’eventuale sinergia fra i vari procedimenti potesse facili- Pro Kloster St. Johann in Müstair, le pitture murali presenti quanto possibile, il film pittorico originale e lo strato di scial- tare o meno lo scoprimento del film pittorico. all’interno delle tre absidi della chiesa sono state oggetto bo sovrastante. Dai dati ottenuti è emersa la presenza di di un lavoro di restauro principalmente finalizzato alla rimo- pigmenti a base di ferro e piombo con tracce di Blu Egizio; I risultati migliori sono stati ottenuti con strumentazione zione dei materiali applicati durante l’intervento degli anni lo scialbo - risalente ad una fase di ripristino dell’edificio Nd:YAG (λ=1064 nm) in regime di impulso corto Q-Switch Quaranta del Novecento. allafine del XV secolo - risulta a base di calce carbonatica (QS, con lavori di fluenza tra 0.1 e 0.24 J/cm2) e d’impulso e magnesiaca. I risultati raccolti in questa fase sono quindi lungo Short Free Running (SFR, con valori di fluenza com- A causa della particolare complessità delle operazioni di in linea con quelli ricavati dalle ricerche svolte in passato presi tra 0.1 e 0.5 J/cm2). descialbo nell’abside centrale si è deciso, in collaborazi- sulla tecnica di pittura parietale di Müstair. one con la Fondazione, di avviare nel 2019 una tesi Ma- L’esito di queste prove ha consentito d’ indicare questa par- ster SUPSI in Conservazione e Restauro per verificare I test sono stati condotti presso la ditta El.En. S.p.A. Group ticolare metodologia, in associazione con sistemi chimici e l’attuabilità dell’utilizzo della strumentazione LASER per la di Calenzano (IT) che ha messo a disposizione alcuni dei meccanici, per la rimozione delle scialbature e il recupero rimozione di questi strati principali apparecchi utilizzati per questo tipo di opera- di questo importante ciclo pittorico. zione su opere policrome. Presso El.En. si sono testate Metodologia e risultati quattro strumentazioni ed in particolare quelle maggio- Per raggiungere gli obiettivi prefissati, il lavoro è stato sud- rmente utilizzate nel campo della conservazione dei beni diviso in tre fasi distinte ma correlate fra loro. cultural (LASER Nd:YAG, Er:YAG e Ho:YAG). Grazie a questa sperimentazione si è potuto valutare l’interazione La prima fase del progetto ha previsto lo studio delle vi- LASER-scialbo e comprendere al meglio gli effetti cende storiche dell’edificio ecclesiastico tramite la consul- dell’irraggiamento sul film pittorico originale. In questo sen- tazione della bibliografia dedicata agli eventi storici della so sono stati individuati i livelli di fluenza che il film pittorico chiesa di San Giovanni; successivamente è stato indagato può effettivamente sopportare senza subire un danno di il materiale d’archivio per comprendere le complesse vicis- tipo meccanico o termico.
Sie können auch lesen