Roma cajtung Herbst - VHS-Roma
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Roma Volkshochschule Burgenland Herbst Roma cajtung 2018 „Denkmal, Schandmal, Mahnmahl“ Das Gedenkjahr ist noch nicht zu Ende, also zu früh für eine Bilanz? Internationaler Romatag „Wohin geht die Reise?“ Junge Roma berichten über ihre Ansätze und Position. 40 Jahre Kalyi Jag Eine Neuauflage des alten Kalyi Jag-Musikzirkus oder doch ein Feuerwerk der Romakunst? 80 Jahre Anschluss (1938-2018) Rundgang - Gedenkweg Oberwart
02 Roma cajtung Herbst 2018 03 1989-2019 Und noch eine Zeitenwende von Erich Schneller 2019 kommt ein weiteres Gedenkjahr! Am ersten September 1939 begann mit dem Überfall auf Polen der 2. Weltkrieg. 50 Jahre später implodierte die Weltordnung, die sich nach dem Krieg etabliert hatte. 1989 ging als das Ende der Sowjetunion und Gedanken zum Gedenken der von ihr dominierten Länder in die Geschichte von Erich Schneller ein. Die Öffnung der vormals sozialistischen Staa- ten wurde als der Sieg des Kapitalismus über den Kommunismus gefeiert. Wieder 30 Jahre später ist Das Gedenkjahr ist noch nicht zu Ende, also ist es die Euphorie darüber verflogen. Neue Kriegsherde wohl zu früh für eine Bilanz. Doch im ersten Halb- haben neue Gräben zwischen den Weltmächten jahr fand eine Fülle von Veranstaltungen statt, die aufgetan. Russland und die USA sind einander einem, der sie quer durch miterlebt und mitgestaltet spinnefeind wie einst im Kalten Krieg. hat, das Gefühl gaben, sie seien wichtig und richtig gewesen. Stellt sich die Frage, was denn Indikato- Von der Weltöffentlichkeit, und anfangs selbst von ren dafür wären, dass ein Gedenkevent gelungen der österreichischen Mehrheitsgesellschaft unbe- ist, seinen Zweck erfüllt hat? Die Anzahl der Teil- merkt, blieb ein Ereignis, das für die kleinste au- nehmer, ein starker Vortrag, ein würdiger Rahmen, tochthone, österreichische Volksgruppe bis heute die mediale Resonanz? große Bedeutung hat. Die Gründung der ersten von Roma selbst getragenen Vereinigung, die sich für Die Reihe der Gedenkveranstaltungen begann die Anliegen der österreichischen Roma und Sinti hierzulande im späten Februar in Oberwart, unmit- einsetzen wollte. Der – wie er zunächst hieß – telbar vor den entscheidenden Märztagen, in denen „Roma-Verein zur Förderung von Zigeunern“ in Österreich 1938 ausgelöscht wurde. Mit der von der früheren Bundespräsidenten Heinz Fischer ein wür- mals aus dem Jahr 1939 brechen, oder zumindest Oberwart wurde Vorbild für weitere Organisationen, Roma-VHS und dem Verein RE.F.U.G.I.U.S orga- diger Akt. schmälern. Ob das gelungen ist, wird sich noch die bald darauf in Wien gegründet wurden, und nisierten Begehung des Gedenkwegs und einem Man könnte alles in allem zufrieden sein. Auch zeigen. Was jedenfalls gelungen ist: Oberschüt- hatte angestoßen, was nur vier Jahre später zur feierlichen Akt in der ehemaligen Synagoge unter wenn die in diesem Jahr anfallenden Gedenkanläs- zen gleichsam freizusprechen vom Verdacht, Ge- Anerkennung der Roma als sechste österreichische dem Titel „Am Vorabend des Holocausts. Burgen- se und -aufgaben übermächtig erscheinen. 1918, burtsstätte des Nationalsozialismus gewesen zu Volksgruppe führen sollte. Seither sind 30 Jahre ländische Juden und Roma im Visier der Nazis“. das Ende der Großen Katastrophe, mit der Neuord- sein. Die frühen Nazis seien im Nordburgenland zu vergangen, Jahre der Entwicklung und des Auf- Das Interesse war groß, der Widerhall sehr positiv. nung Europas und der Entstehung von Rest-Öster- Hause gewesen, Arbeiter und Bauern, von Gols bis schwungs, aber auch solche wie 1995, als Schock Dann die Präsentation von Jakob Frühmanns Buch reich, einem Land, das niemand wollte. 1938, der Mörbisch, so der Historiker Herbert Brettl. Erst To- und Trauer herrschten, ob des Attentats und der „Verschleppt, verdrängt, vergessen. Zur Erinnerung Anschluss, die Anbiederung an den großen Bruder, bias Portschy und die geknechtete evangelische In- Ermordung von vier Volksgruppenangehörigen. an die Romnija und Roma aus Jabing“*, inhaltlich dessen mörderischer Geist noch nicht völlig offen telligenz des Schulortes hätten ein nationalsozialis- und vom Interesse her ebenfalls sehr gelungen. lag. Gar nicht zu sprechen von 1968, den Studen- tisches Biotop und den damit verbundenen Mythos Der Verein Roma existiert nicht mehr, aber die Die neuerliche Präsentation von Ceija Stojkas 30 tenrevolten und dem Prager Frühling. erzeugt. Und das umstrittene Denkmal sei Teil einer Vereinsszene ist bunter geworden. Andere Ver- Jahre altem Erstlingswerk „Wir leben im Verbor- großen nationalsozialistischen Inszenierung gewe- eine (Roma Service, Karika…) haben das Heft in genen“ in Verbindung mit einer Ausstellung ihrer Nun, der Effekt ist ohnehin überschaubar. Alles Ge- sen, so die Historiker Manfried Rauchensteiner und die Hand genommen und führen weiter was Lud- Bilder, am frühen Ostersonntag-Nachmittag in der denken bleibt letztendlich eine Übung von Interes- Barbara Stelzl-Marx. Die inszenierte Glorifizierung wig Papai, Susanne Baranyai und Rudolf Sarközi Mediathek von Bildein, ein weiterer, unverhoffter sierten, von Besorgten, von Friedensbewegten und eines Regimes, das Krieg, Millionen Tote und den begonnen haben. Der mitreißende Schwung des Erfolg. Wer hätte gedacht, dass am Feiertag, gleich Antifaschisten. Wie schwierig diese Übung manch- Genozid an Juden und Roma gebracht hat. Das damaligen Aufbruchs und der Pioniergeist der nach dem Mittagessen, so viele Menschen kom- erorts noch immer ist, zeigte eine Veranstaltung in deutlich zu machen, ist das Anliegen einer neuerli- frühen Jahre sind verflogen, dabei sind die heutigen men!? Oberschützen, die als Einladung des Nationalrats- chen Initiative für eine Um- und Neugestaltung des Herausforderungen nicht geringer. Es gibt neue For- präsidenten daherkam. Am Tag der Volksabstim- Areals zu einem Gedenkort, der seine ursprüngliche men der Romafeindlichkeit und nach den beherzten Schließlich Ende April die Eröffnung der Sonder- mung (10. April) versuchte man unter Aufbietung Funktion unmissverständlich vermittelt. Damit aus Bemühungen um das Burgenland-Roman in den ausstellung „Schicksalsjahr 1938 - NS-Herrschaft renommierter Wissenschaftler ein neues Narrativ dem derzeitigen Schandmal wirklich ein Mahnmal 90er Jahren, droht jetzt der Sprachverlust. Roman im Burgenland“ im Landesmuseum und im Öster- für die Verantwortung Oberschützens in der Zeit wird. wird nur noch von ein paar Dutzend älteren Romnija reichischen Jüdischen Museum. Der programmierte des aufkommenden Nationalsozialismus (Illegalität) und Roma und einer Handvoll Vereinsfunktionären und tatsächliche Höhepunkt im ersten Halbjahr. Die und nach dem Anschluss zu kreieren. Wohl mit dem * Verschleppt, verdrängt, vergessen. Zur gesprochen. Es gilt, zu verhindern, dass bald nur monatelange Arbeit von Dieter Szorger, Pia Bayer Hintergedanken, man könnte so den Widerstand Erinnerung an die Romnija und Roma aus Jabing. noch Familiennamen daran erinnern, dass es im und Co hat sich gelohnt, die Eröffnung durch den gegen eine Neugestaltung des Anschlussdenk- www.lexliszt12.at Burgenland Roma gibt.
04 Roma cajtung Herbst 2018 05 Oberwart, 7. April 2018 „Wohin geht die Reise?“ Junge Roma berichten über ihre Ansätze und Positionen in der Arbeit für Roma von Erich Schneller und Andreas Lehner „Maria Theresia ist schuld daran, dass ich Aktivist v.l.n.r.: Diana, Dworzack, Ioana Spataru, Samuel Mago, wurde“, sagt Samuel Mago. Sie habe Roma und Andreas Lehner, Bürgermeister LAbg. Georg Rosner, Romnija unter anderem verboten, ihre Sprache zu Szilvia Szenási, Horst Horvath und Katharina Janoska verwenden. Auch in seiner Familie sei nicht mehr Romanes gesprochen worden. Daher habe er sich um einen Kurs umgesehen und so sei er dann zum Memorial Day machte. Mit Begeisterung schildert er Happyend. Der Täter wurde verurteilt, Mitko sah, den wichtigen und spannenden Aktivitäten ihrer Romano Centro gekommen. die Erfahrungen vom Juli 2015 in Cluj Napoca/Klau- dass er nicht alleine ist, und Leute wie Samuel ha- Organisation. Junge, gut gebildete Roma berichten senburg in Rumänien, wo die internationalen Gäste ben gelernt, wie man das Internet für sein Anliegen in Schulen über die Lebensrealität der Minderheit Der 22-jährige Rom eröffnete die heurige Roma- von „SoKeresEuropa“ einen Marsch zu den ein paar nutzen kann. in Ungarn und bauen mittels eines ausgeklügelten VHS Tagung zum Internationalen Roma-Tag im Monate vorher aus der Stadt delogierten Roma von Systems die Vorurteilsstrukturen der SchülerInnen OHO mit seiner Geschichte, die Geschichte eines in Pata Rat unternahmen, um auf diese Weise Öffent- Irgendwie hineingerutscht in die europäischen ab. Budapest geborenen und in Wien aufgewachsenen lichkeit, Medien und Politik aufzurütteln. Jugendkonferenzen ist auch Diana Dworzack. Da Schriftstellers und Roma-Aktivisten. Abgesehen davon hätten die bei einer Müllhalde hatte sie ihre Schule wegen andauernder rassisti- „Identität und Intersektionalität“ war der Titel des lebenden Roma gesehen, dass sie nicht alleine scher Belästigungen verlassen. Eine zentrale Aus- Vortrags von Ioana Spataru. Sie legte dar, was es „Für mich war immer klar, wir müssen was ma- sind. „Man trifft sich, tauscht sich aus und nimmt sage ihres mitreißenden Vortrages war: „Auch wenn bedeutet, mehrfach diskriminiert zu werden, wenn chen“, sagt der Autor eines eben erst erschienen was mit“, ist Samis Resumee. die Art der Diskriminierung in den Ländern unter- eine Person gleich mehreren Minderheiten ange- Buches mit dem Titel e baxt romani Glücksmacher. schiedlich ist, der tagtäglich erlebte Rassismus hört. Etwa, wenn eine Romni auch noch bisexuell Mit 16 war er auf dem ersten Jugendkongress, Eine andere Methode: Aktivismus im Internet. Ein verbindet uns alle“. Ihr sei klar geworden, dass man und Vegetarierin ist. heute sieht er in den internationalen Begegnungen tätlicher Übergriff auf einen bulgarischen Jugendli- aktiv werden, die Leute aufrütteln müsse. Diana und Aktivitäten die beste Methode eine effektive chen namens Mitko möge als Beispiel dienen. Der Dworzack ist in Wien im Bereich der Jugendarbeit Gegenkraft gegen den weit verbreiteten Antiziga- ist geprügelt und getreten worden, weil er gegen- und der Erinnerungskultur aktiv. nismus aufzubauen. „Antiziganismus ist ein euro- über einem Nicht-Roma festgestellt hatte, Roma päisches Phänomen so wie die Kultur der Roma und Nicht-Roma seien gleich. Das Video mit der In Ungarn sind Ablehnung, Ausgrenzung bis hin zu europäisch ist.“ Dem europäischen Aktivismus der Prügelszene wurde vom Roma Right Center Bud- offenem Hass gegen Roma als „normal“ empfunde- Jugend sei es zu verdanken, dass das Europäische apest gepostet und löste eine Solidaritätswelle im ne Phänomene. Eine Ansicht, die Szilvia Szenási Parlament den 2. August zum Roma Holocaust Netz aus. #Roma are equal hatte sogar eine Art von der Stiftung UCCU bestätigt. Sie berichtete von
06 Roma cajtung Herbst 2018 07 Das „Schicksalsjahr“ Gratulation 1938 Wittgenstein-Preis für Ursula Hemetek und ein sehr spezielles Lebenswerk und die Über die Musik der Burgenlandkroaten ist sie einst zur sogenannten Ethnomusikologie burgenländischen und damit zur Erforschung des musikalischen Kosmos von Völkern und Kulturen gekom- Roma men. Es sollte zu ihrem wissenschaftlichen Lebensthema werden. Heute gilt die 61-jäh- rige Musikethnologin als Begründerin der Minderheitenforschung im Rahmen der uni- versitären Volksmusikforschung. Die Musik der österreichischen Roma spielte dabei eine besondere Rolle. Als sich Ende der 1980er Jahre die Bürgerbewegung formierte, war sie dabei. Eine Frau und Forscherin, die mit ihrem Interesse an den kulturellen Traditionen ihre Wertschätzung und Solidarität für die Anliegen von Dieter Szorger der Roma und Sinti bekundete. Uschi Hemetek war aktive Teilnehmerin an Diskussionen und Die Benachteiligung und Verfolgung der Burgen- Veranstaltungen, die zur Gründung der ersten ländischen Roma und Romnija hat nicht erst am 12. Romaorganisationen in Österreich führten. März 1938 begonnen. Mit der Machtergreifung der Daraus erwuchs ein Naheverhältnis zu Leitfi- Nationalsozialisten hat sich die Lebens- und Über- guren der Volksgruppe wie Ceija Stojka, Ruzsa lebenssituation der ca. 8.000 burgenländischen Nikolic-Lakatos und anderen, das wiederum Roma jedoch schlagartig verschlechtert. Die Aus- ihren Forschungen zu Gute kam. So hat sie im stellung „Schicksalsjahr – NS-Herrschaft im Laufe der Zeit eine Fülle an Projekten durchge- Burgenland“, die bis November 2018 im Landes- führt, Artikel und Aufsätze geschrieben, Bücher museum Burgenland und im Österreichischen In der Ausstellung legen die Kuratoren großen Wert wintergerechte Kleidung und wurden von einem herausgebracht und dem Institut für Volksmu- Jüdischen Museum in Eisenstadt zu sehen ist, wid- auf das Erzählen von Lebensgeschichten. Zwölf Polizisten bewacht. Wir verdanken die Aufnahme sikforschung an der Universität Wien, dessen met sich u.a. der Geschichte der burgenländischen Lebensbilder von Menschen, die in der NS Zeit einem Zufall. Eigentlich hatte ein Materialzug die Leitung sie seit 2011 innehat, ihren Stempel Roma. Bemerkenswertes erlebt haben, sind im zweiten Aufmerksamkeit des Kameramannes auf sich ge- aufgedrückt. Ausstellungsraum zu sehen. Darunter befindet sich zogen. Bei einem Kameraschwenk kam die Gruppe Wir gratulieren ganz herzlich zum Wittgenstein- Eines der mysteriösesten Ausstellungsstücke ist auch die Biografie der Trausdorferin Walpurga mit den Roma zufällig ins Bild. Die Sequenz dauert preis 2018! Der Vorstand der Roma-VHS ein im Zuge der burgenlandweiten Sammelaktion Horvath und des aus Mönchhof stammenden nur wenige Sekunden, stellt aber dennoch eine abgegebenes Gemälde, dass einem Rom namens Rudolf Stojka. historische Sensation dar, da diese Aufnahme die „Silly Saközi“ zugeschrieben wird. Das Bild ent- Der Verein Roma Service hat vor mehreren Jahren bislang einzigen, bekannten bewegten Bilder von stand 1934 und zeigt ein Stillleben von Spielzeug- damit begonnen, Lebensgeschichten burgen- Roma bei der Zwangsarbeit sind. häusern. Wie uns die Volkskundlerin Dr. Gertraud ländischer Roma zu sammeln und zu dokumen- Liesenfeld mitteilen konnte, war diese Art von tieren. Einige ausgewählte Biografien aus dieser Zur Ausstellung gibt es einen Begleitband, in dem Malereien besonders aus Salzburg im ausgehenden Sammlung sind in der Ausstellung auf einer in- sich Erich Schneller mit historischen Aspekten der 19. Jahrhundert bekannt. Das Bild fand als „Entar- ter-aktiven PC-Station zu hören und zu sehen. Roma-Verfolgung auseinandersetzt. Er erzählt die tete Kunst“ Eingang in die damalige Kunstsamm- Geschichte der burgenländischen Roma anhand lung des Landes. Es stammte ursprünglich aus dem Im Zuge einer burgenlandweiten Sammelaktion von der Lebenserinnerungen von Michael „Boci“ Besitz des berüchtigten Franz Podezin. Podezin Exponaten wurde ein Film abgegeben, der eine Horvath aus Oberwart. war als Gestapo Beamter einer der Drahtzieher der historische Sensation barg. In einem von einer Pri- Ermordung von 180 ungarisch-jüdischen Zwangs- vatperson aus Zurndorf stammenden Film-Konvolut Diese und ähnliche Geschichten, Filme, Fotos und arbeitern in Rechnitz im März 1945. Das Mysterium fand sich eine Sequenz, die burgenländische Roma viele Dokumente sind noch bis 4. November 2018 um die Identität des Schöpfers des Bildes und den bei der Zwangsarbeit zeigt. Die Roma-Gruppe war im Landesmuseum Eisenstadt und im Österreich- Weg in die Sammlung des Landes konnte bis heute vermutlich im Bereich Zurndorf-Parndorf am Bahn- ischen Jüdischen Museum in Eisenstadt im Zuge nicht geklärt werden. damm eingesetzt. Die Aufnahme wurde im Winter der Sonderausstellung „Schicksalsjahr 1938 – gemacht. Die ca. 10 Roma trugen einfache, kaum NS-Herrschaft im Burgenland“ zu sehen.
08 Roma cajtung Herbst 2018 09 Kalyi Jag Jubiläumskonzert einer legendären Gruppe Liebe Leserinnen! Liebe Leser! Das Konzert begann mit ausladenden Ansprachen Doch sie erreichen nicht ansatzweise jene magi- und endete mit einem Feuerwerk der Romakunst. sche Ausstrahlung, die für die „alten“ Kalyi Jag so Die Roma Volkshochschule Burgenland hat einige Fotos von Dabei zeigte sich Gustav Vargas Gitarre an diesem typisch war und für unser einen noch immer ist. Die südburgenländischen Romasiedlungen aus dem Jahr 1939 Abend widerspenstig. Das langjährige Mastermind stehen wie eh und je gelassen auf der Bühne und bekommen. Die Fotos waren im Besitz eines in Pinkafeld der Black Fire Group hatte seine liebe Not, das machen ihr Ding. Zum Jubiläum werden die alten eingerückten Soldaten und müssen in der Zeit zwischen offenbar neue Instrument – oder waren es nur neue Hadern ausgepackt. Neu ist nur die gemeinsame 2.2.1939 und 2.5.1939 aufgenommen worden sein. Bisher Saiten – immer wieder in die richtige Stimmung Präsentation mit SziRom Symphonic, einem kleinen konnten wir weder die Orte, noch die Personen identifizie- zu bringen. Und auch sonst war es keinesfalls nur Orchester mit großartigen Streichern und Musikern, ren. Ziemlich sicher sind die Bilder aus dem Bezirk Ober- eine Neuauflage des alten Kalyi Jag-Musikzirkus, die sich mit ihrem Beitrag vor dem Lebenswerk der wart. Wir wissen nicht, ob die Bilder alle in einer Siedlung so wie man ihn aus früheren Jahrzehnten kannte. legendären Kalyi Jag verneigen. aufgenommen wurden, oder ob sie aus unterschiedlichen Was an diesem Abend abging, war die würdige Orten stammen. Vielleicht können Sie uns helfen? Begehung eines Jubiläums, im Beisein zahlrei- Ganze Familien mit Klein- und Kleinstkindern sind cher Botschafter und offizieller Festgäste. Allein angerückt. Der Saal hat den Charme eines Vor- Sachdienliche Hinweise bitte an: a.lehner@mac.com die Stimmung im Publikum war etwas verhaltener stadttheaters, was den Darbietungen der gran- und nicht so enthusiastisch wie in früheren Jahren. diosen indischen Tänzerin Sharmila Sharma, der Das mag natürlich daran gelegen haben, dass die serbischen Sängerin Bojana Nikolic und eines slo- Dame (Sängerin Agnes Künstler) und die Herren wakischen Tanzquartetts keinen Abbruch tut. Und (Gustav Varga, Jozsef Balogh und Jozsef Nagy) in das Konzert dauert lange. Es ist schon fast Mitter- Würde ergraut sind. Es kann aber auch damit zu nacht als alle Künstler noch einmal auf der Bühne tun haben, dass die Ohren jüngerer Generationen stehen und vom Publikum gefeiert werden. andere Töne gewöhnt sind. Manch ein mit Kalyi Jag in die Jahre Gekommener mag sich wie ich gefragt Wieder im Burgenland haben: Wo sind die Zeiten, in denen die Gruppe bei Andre Hellers „Magneten“ für Begeisterungsstürme Mitte Juni waren Gusti Varga und Co dann wieder sorgte. Als sie ein neues Genre in der Musikwelt einmal im Burgenland. Als Topact beim Roma-But- etablierten, in dem sie Lieder, die bis dahin nur am schu in Kleinbachselten, wo heuer „25 Jahre Aner- Lagerfeuer oder im Privaten gesungen und gespielt kennung der Roma“ gefeiert wurde. Nach großen wurden, auf die Konzertbühnen der Welt brachten. Bühnen und ebensolchen Gagen, standen sie Mit Gitarren, Wasserkanne und unvergleichlichen wieder einmal auf der Bretterbühne eines mit einem Stimmen. Mit einem Schlag waren sie Helden der Holzdach überbauten nach allen Seiten hin offenen ungarischen Roma-Musikszene, in der Folge oft ko- Kirtagsgeländes. Ein Beleg dafür, dass die großen piert, aber kaum je erreicht. Das wurde an diesem Kalyi Jag die Bodenhaftung nicht verloren haben. Abend im MOM Kulturalis Központ noch einmal deutlich. Zwar sind die jungen Epigonen gut ausge- bildet und spielen und singen unbefangen und gut. von Erich Schneller
10 Roma cajtung Herbst 2018 11 Der „Romabrief VHS-Roma von Redlschlag“ Studienreise In diesem ungelenk formulierten Schreiben beklag- 2018 Weiden i.d. Oberpfalz Ca. 1.500 österreichische Häftlinge wurden zwi- schen 1938-45 in das Konzentrationslager Flos- senbürg eingeliefert. Im Rahmen der Studienreise besuchten wir die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. ten sie, dass ihnen keine staatliche Unterstützung Nach einer Führung über das Gelände, wurden di- gewährt werde, die Schikanen auf öffentlichen Flossenbürg verse Verfolgungsgeschichten ehemaliger Häftlinge Ämtern zugenommen hätten, ihnen keine Arbeit zugeteilt würde und es wiederholt zu Übergriffen Nürnberg von den Teilnehmer*innen selbst rekonstruiert. durch die Gendarmerie gekommen sei. Gleichzeitig erinnerten sie daran, dass sie im Weltkrieg wie jeder andere Österreicher ihre Pflicht getan hätten und forderten daher auch die gleichen staatsbürgerli- chen Rechte. Unter anderem verlangten sie auch mit dem Hinweis auf ihre „arische Abstammung“ die Möglichkeit zur Mitgliedschaft in der NSDAP. Der Brief traf am 18. Mai im Bundeskanzleramt in Wien ein und wurde von dort an das Reichs- innenministerium und an Hitlers Reichskanzlei weitergeleitet. Die Kriminalpolizeistelle Eisenstadt wurde aufgefordert „entsprechend“ tätig zu werden. Umgehend wurden gegen die Unterzeichner des Briefes Ermittlungen eingeleitet. Sie sollten im Zuge einer für den 20. Juni 1938 geplanten burgenland- weite Aktion gegen vorbestrafte Roma verhaftet werden. Mathias Horwath, der vermutliche Verfas- ser des Schreibens, wurde während dieser Aktion verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau überstellt. Die übrigen im Brief genannten Männer konnten vorerst nicht angetroffen werden und wur- den aber zur Fahndung ausgeschrieben. Johann von Dieter Szorger Horvath wurde später von der Gestapo gefasst und ins Konzentrationslager Mauthausen eingeliefert, Die Verfolgung der burgenländischen Roma setzte wo er am 5. Oktober 1939 zu Tode kam. Gustav unmittelbar nach dem „Anschluss“ ein. Als erste Horvath geriet ebenfalls in die Fänge der Gestapo von vielen Maßnahmen wurde Roma mit Erlass und musste als Zwangsarbeiter auf der Baustelle vom 17. März 1938 die Teilnahme an der Volks- des U-Boot-Bunkers Valentin in Bremen arbeiten abstimmung vom 10. April verwehrt. Motor dieser und starb am 5. Jänner 1944 in einem Nebenlager Teil der Studienreise war auch antiziganistischen Politik war Landeshauptmann des Konzentrationslagers Neuengamme. ein Treffen mit dem Verband Tobias Portschy. Er hetzte in der NS-Propaganda- Deutscher Sinti und Roma - zeitung „Grenzmark Burgenland“ gegen die burgen- Von der Inhaftierung des ebenfalls im Brief genann- In Nürnberg stand unter anderem die Besichtigung Landesverband Bayern. ländischen Roma und erklärte die „Zigeunerfrage“ ten „arischen“ Johann Pratscher wurde „Abstand des ehemalige Reichsparteitagsgeländes auf dem „mit nationalsozialistischer Konsequenz“ zu lösen. genommen, dies insbesondere auch deshalb, weil Programm. Das enorme Gelände spiegelt eindrucks- Mitte Mai 1938 verfassten sieben Männer aus der P. schwer Kriegsbeschädigter ist. Seine Ehefrau ist voll den Größenwahn der Nationalsozialisten wieder Romasiedlung von Redlschlag einen mutigen Be- Zigeunerin.“ Damit geriet auch seine Gattin Mag- und zeigte uns die Ausmaße der Propaganda im schwerdebrief an die Reichsregierung, um gegen dalene Pratscher in die Fänge der Gestapo. Sie 3. Reich auf. diese Diskriminierung zu protestieren. Dieser Brief wurde 1943 oder 1944 im Vernichtungslager Ausch- ist nun erstmals öffentlich ausgestellt und in der witz-Birkenau ermordet. Das Schicksal der übrigen Ausstellung „Schicksalsjahr 1938 – NS-Herrschaft drei Männer ist bis heute ungewiss. im Burgenland“ zu sehen.
12 Roma cajtung Herbst 2018 13 AUSSTELLUNGS- 14:00 Uhr: Rundgang Deutschkreutz, Tschib taj kultura - Sprache und Kultur Besuch Goldmark-Museums oder Cafés Goldmark BESUCH Europitiko di le tschibtschendar Europäischer Tag der Sprachen 16:00 Uhr: Jüdischer Friedhof von Zelem Schicksalsjahr 1938 - NS-Herrschaft im Burgenland Mittwoch, 26. September 2018, 11:30 Uhr 17:00 Uhr: Rückfahrt Kulturpark, 7400 Oberwart Ankunft in Stadtschlaining gegen 19.30 Uhr Sonntag, 16. September 2018 11:00 - ca. 13:00 Uhr Erster Oberwarter Kauderwelsch - Ein Poetry Anmeldung: CONCENTRUM Slam in den burgenländischen Volksgruppen- concentrum@a1.net bis 26. September Eisenstadt – Landesmuseum, Museumgasse 1-5 sprachen Unkostenbeitrag: € 30,- 7000 Eisenstadt Anlässlich des Europäischen Tags der Sprachen Veranstaltung von Concentrum in Kooperation mit Die Ausstellung setzt sich mit den Folgen der performt eine bunte Riege von Wortakrobaten der Roma Volkshochschule Burgenland Schukar kirati use amende Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im ihre kreativen Schöpfungen in Kroatisch von Burgenland auseinander und erzählt anhand per- Konstantin Vlasich, in Ungarisch, in Romani - Stammtisch sönlicher Schicksale die Geschichte des Jahres Gilda-Nancy Horvath und in Deutsch - Robert 1938. Zahlreiche Dokumente und ein Film referen- Frittum im Kulturpark Oberwart. Freitag, 14. September 2018, 19:30 Uhr zieren dabei auch auf das Schicksal der burgenlän- Film, muschika & genipe Cafe Hoppala, Unterwart 164 7501 Unterwart dischen Roma. Im Rahmen der Führung wird auch das Österreichische Jüdische Museum besucht, Film, Musik & Lesung das sich der Geschichte der „Sieben Gemeinden“ Gedenken und Gedenk- - der „Scheva Kehillot“ -, die einst zu den bedeu- Thana le gondolipestar Donnerstag, 18. Oktober 2018, 19:00 Uhr Concentrum, Hauptplatz 3 tendsten jüdischen Gemeinden Europas zählten, stätten in Deutschland widmet. Orte der Mahnung 7461 Stadtschlaining und Polen Kurator Mag. Dieter Szorger begleitet Sie durch die Stefan Horvath Ausstellung und geht auf die Geschichte des Jah- Jek schtudijakero ladipe - Eine Studienfahrt Ein Abend mit Peter Liszt res 1938, erzählt anhand von Fotos, Plakaten und nach Lackenbach und Deutschkreutz Musik: Indira Gussak und Rebecca Weiß persönlichen Erinnerungen, und die Verfolgung der JüdInnen und Roma ein. Samstag, 6. Oktober 2018, 8:00 -19:30 Uhr Stefan Horvath liest aus seinen Werken, in denen er Der Oberwarter Peter Liszt und seine deutsche Kol- sich mit seiner persönlichen Lebensgeschichte und legin Rebecca Weiß arbeiten in der KZ-Gedenkstät- Beitrag: € 7,00 8:00 Uhr: Abfahrt Hauptplatz Stadtschlaining seinen Erinnerungen sowie jener der Oberwarter te Flossenbürg bei Nürnberg an einem Ort, der der Anfahrt von Oberwart 9:30 Uhr Roma auseinandersetzt. Die musikalischen Beiträge Erinnerung an die Verbrechen des nationalsozialisti- 9:00 Uhr: Lackenbach Historische Hintergründe des kommen von der jungen talentierten Sängerin Indira schen Regimes gewidmet ist. Sie werden darlegen Anmeldung: 0664/ 35 81 489 bis 10.09.2018 Anhaltelagers, erläutert durch Stefan Horvath und Gussak. Weiters wollen wir bei dieser Veranstaltung wie man im heutigen Deutschland und Polen mit Erich Schneller. auch den Filmausschnitt der ORF-Dokumentation der nationalsozialistischen Vergangenheit umgeht, von Erich Schneller aus dem Jahr 1992 zeigen, in welche Gedenkorte und Formen des Gedenkens es Lackenbach hat sich seit den 1980er-Jahren zu welcher er die Anerkennung der Roma als Volks- gibt, und welche Themen die öffentliche Auseinan- einem der wichtigsten Gedenkorte der österreichi- gruppe thematisiert. dersetzung beherrschen. schen Roma und Sinti entwickelt. Wo ab 1940 das so genannte „Zigeuner-Anhaltelager“ war, wurde Veranstaltung von Concentrum in Kooperation mit Moderation: Erich Schneller 1984 ein Mahnmal aus Basaltsteinen vom Pauli- der Roma Volkshochschule Burgenland berg errichtet. Es erinnert an die Menschen, die hier inhaftiert waren und von hier aus in die NS-Vernich- tungslager deportiert wurden. Die Geschichte des Tschib taj kultura - Sprache und Kultur Teilnahme Gratis! Anmeldung erforderlich: KUGA: Anhaltelagers werden der Roma-Autor Stefan Hor- Tu Roman vakeres? – Sprichst du Roman? Tel: 0 26 14/ 70 01, Fax: DW 55, www.kuga.at vath und der Journalist Erich Schneller erläutern. Tschibtschakero taj kulturakero workshop - Sprach-Kultur-Workshop Einstieg in Geschichte, Kultur und Sprache der 10:00 Uhr: Weiterfahrt nach Deutschkreutz. Burgenland-Roma mit Grammatik, Alltagsgesprä- Einführung durch Dr. Adalbert Putz. In Deutsch- Samstag, 22. September 2018 chen, traditionellen Liedern und Erzählungen. kreutz gab es einst eine blühende jüdische Ge- 10:00 Uhr – 18:00 Uhr Grundinformationen auch für Roma, die das meinde. Daran erinnern heute neben dem großen Romanes in Schrift und Grammatik kennenlernen Friedhof ein Mahnmal und das so genannte Gold- Großwarasdorf, Kulturvereinigung/Kulturna wollen. mark-Haus. zadruga KUGA, Park ulica/Parkgasse 3 7304 Veliki Borištof/ Großwarasdorf Susanne Horvath und David Samer (Musik)
14 Roma cajtung Herbst 2018 15 Teateriskero projekto Gondolipeskero bersch 2018 Schtudijakero ladipe Prik o Roma - Apropos Roma Wiener Roma-Familien - Stojka, Horvath, Theaterprojekt Gedenkjahr 2018 Sarközi, Nikolic-Lakatos Studienfahrt Talkshow 1933 - Und welche „Roma und Sinti im Burgenland. Von den Gespräch mit Willi Horvath Anfängen des Burgenlandes bis heute nach Oberösterreich - Schloss Hartheim Muschika - Musik: Balkan Combo Augenfarbe haben Sie? Diskriminierung, Verfolgung und Ghettoisierung. Vortrag und Diskussion mit dem Historiker Sonntag, 25. November 2018 Donnerstag, 25. Oktober 2018, 16:30 Uhr Eine Talkshow im Jahr 1933. Die Fernsehmoderato- Mag. Dr. Gerhard Baumgartner Dorfmuseum Mönchhof, Bahngasse 62 rin diskutiert mit ihren Studiogästen die Frage: Was Abfahrt: 7123 Mönchhof tun mit einer im Land unerwünschten Minderheit? Freitag, 23. November 2018, 19:30 Uhr 6:30 Uhr: Oberwart - VHS, Schulgasse 17 Politiker bieten Lösungsvorschläge an: Entzug der Kulturvereinigung/Kulturna zadruga KUGA 8:00 Uhr: Eisenstadt - Bahnhof Der Saisonabschluss im Dorfmuseum Mönch- Bürgerrechte, Zwangsarbeit, Inselinternierung. In- Parkgasse 3, 7304 Großwarasdorf 8:30 Uhr: Neusiedl am See - Bahnhof hof ist dieses Jahr den bekannten und weniger haltliche und sprachliche Parallelen zu heute wer- bekannter Wiener Roma-Familien gewidmet. den sichtbar. Die Geschichte wird zur Gegenwart. Die soziale und ökonomische Diskriminierung und Im Schloss Hartheim bei Alkoven (Oberösterreich) Willi Horvath, ein engagierter Vertreter der Com- Marginalisierung der burgenländischen Roma be- wurden bis zum Jahre 1940 geistig und körperlich munity, blättert im Gespräch mit Erich Schneller Historische und textliche Grundlage bildet die „Ver- gann schon lange vor der Machtübernahme durch behinderte Menschen gepflegt. Im Frühjahr 1940 in diversen Familienalben. handlungsschrift über die am 15. Jänner 1933 in die Nationalsozialisten 1938. Die Registrierung in wurde die Pflegeanstalt in eine Euthanasie-Anstalt Oberwart abgehaltene Tagung zur Zigeunerfrage im besonderen Zigeunerlisten durch Gemeindeverwal- umgewandelt. Zwischen 1940 und 1944 wur- Dazu gibt es Musik von der ebenfalls aus Wien Burgenland“. An dieser Konferenz nahmen namhaf- tung und Polizei schuf die Voraussetzungen für die den rund 30.000 Menschen mit körperlicher und stammenden Balkan Combo. Martin Denic (Key- te Politiker und hochrangige Beamte teil. Ziel war spätere Deportation und Ermordung von über 8.000 geistiger Behinderung sowie psychisch kranke board), Pavle Jovanovic (Violine) und Miljan Zaric es, Lösungen für das so genannte Zigeunerproblem burgenländischen Roma zwischen 1941 und 1944. Menschen ermordet. Seit 2003 dient das Schloss (Akkordeon) präsentieren traditionelle Stücke auszuarbeiten. Ein Blick auf heutige Entwicklungen in manchen als Stätte der Begegnung und als Lern- und Ge- und topaktuelle Balkanbeats. Ländern der Europäischen Union lässt Erinnerun- denkort. In einem geführten Rundgang durch die Text: Petra Piuk ; Regie: Angelika Messner gen an diese fatale Entwicklung der 1930er Jahre Ausstellung „Wert des Lebens“ und die Gedenk- In Kooperation mit dem Dorfmuseum Mönchhof wieder erschreckend wach werden. stätte werden die wichtigsten Informationen zum Ort vermittelt. Mag. Dr. Gerhard Baumgartner ist seit 2014 wissen- schaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des Kosten: € 40,- (exkl. Mittagessen und Eintritt) Österreichischen Widerstandes (DÖW). Anmeldung erforderlich unter 0 21 72/ 88 06 bis Gondolipskero ladipe 31.10.2018 Veranstaltung der Kulturvereinigung/Kulturna zadru- Gedenkfahrt ga KUGA in Kooperation mit der Roma Volkshoch- Veranstaltung der Burgenländische Volkshochschu- schule Burgenland len - Regionalstelle Frauenkirchen in Kooperation mit der Roma Volkshochschule Burgenland nach Lackenbach Petra Piuk Samstag, 17. November 2018 Donnerstag, 8.11. - 20:00 Uhr - Premiere Kenvakeri presentacija – Buchpräsentation Pavee, Travellers in Irland, Sámi in Lappland und Freitag, 16.11. - 20:00 Uhr Skandinavien sowie Roma und Sinti und Jeni- Abfahrt Oberwart: 10:00 Uhr Samstag, 17.11. – 20:00 Uhr Samuel Mago – „GLÜCKSMACHER – E Baxt sche in Europa. Gerald Kordoglu Nitsche, geb. 11:00 Uhr Gedenken beim Mahnmal „Europäischer Theatertag“ Romani“ & Gerald Kurdoglu Nitsche – „Steine 1940 in Wien, ist als Künstler und Galerist sowie für Roma und Sinti Freitag, 23.11. - 20:00 Uhr am Weg“ Herausgeber von Minderheitenliteratur tätig. Samstag, 24.11. - 20:00 Uhr Am 23. November 1940 wurde in einem ehemaligen Sonntag, 25.11. - 11:00 Uhr - Matinée Freitag, 7. Dezember 2018, 19:00 Uhr Musikalische Begleitung: David Samer Trio Gutshof das sogenannte “Zigeunerlager” Lacken- Schulvorstellungen nach Vereinbarung! HAUS DER VOLKSKULTUR Indira Rani Gussak (Gesang), Rainer Paul (Gitarre) bach eingerichtet. 2.000 von den insgesamt 4.000 Hauptstraße 25, 7432 Oberschützen und David Samer (Gitarre) im Lager Lackenbach internierten Roma wurden Offenes Haus Oberwart im Herbst 1941 in das Ghetto Lodz/Litzmannstadt Lisztgasse 12, 7400 Oberwart „GLÜCKSMACHER - E Baxt Romani“ von deportiert und ermordet. Nur 300 bis 400 Häftlinge Samuel Mago: 13 Kurzgeschichten aus der Welt erlebten im April 1945 die Befreiung durch sowjeti- Eintrittspreise: VVK: € 18.- / AK: € 22.- in Roma, geschrieben in Deutsch und Romanes. sche Truppen. (Ermäßigung: VVK € 16.- / AK: € 20.-) Samuel Mago, geb. 1996 in Budapest, lebt seit 2000 in Wien und ist als Schriftsteller, Journalist, Anmeldung erforderlich unter 0664/3581489 Vorverkauf: Telefon 03352-38555 / info@oho.at Künstler und Roma-Aktivist tätig. Eine Produktion der ThIB – Theaterinitiative Burgen- „Steine am Weg“ von Gerald Kurdoglu Nitsche: land, Offenes Haus Oberwart und der Roma Volks- Gedichte und Erzählungen von und für unter- hochschule Burgenland wegs, über sogenannte „Fahrende“ - wie die
Roma Volkshochschule Burgenland Programm 2018 Fr. 14. September 2018, 19:30 Uhr Do. 25. Oktober 2018, 16:30 Uhr Schukar kirati use amende – Stammtisch Prik o Roma - Apropos Roma Gedenken und Gedenkstätten in Deutschland & Polen. Wiener Roma-Familien - Gespräch mit Willi Horvath Ein Abend mit Peter Liszt und Rebecca Weiß Muschika - Musik: Balkan Combo Café Hoppala, Unterwart 164, 7501 Unterwart Dorfmuseum, Bahngasse 62, 7123 Mönchhof So. 16. September 2018, 11:00 - 13:00 Uhr 8. - 25. November 2018 Schicksalsjahr 1938 - NS-Herrschaft im Burgenland Teateriskero projekto - Theaterprojekt Führung durch die Ausstellung von Talkshow 1933 - Und welche Augenfarbe haben Sie? Kurator Mag. Dieter Szorger OHO, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart Landesmuseum, Museumgasse 1-5, 7000 Eisenstadt Sa. 22. September 2018, 10:00 Uhr – 18:00 Uhr Sa. 17. November 2018 - 11:00 Uhr Tu Roman vakeres? – Sprichst du Roman? Gondolipskero ladipe - Gedenkfahrt Tschibtschakero taj kulturakero workshop nach Lackenbach Sprach-Kultur-Workshop 11:00 Uhr Feierliches Gedenken beim Mahnmal KUGA, Parkgasse 3, 7304 Großwarasdorf Abfahrt Oberwart: 10:00 Uhr Mi. 26. September 2018, 11:30 Uhr Fr. 23. November 2018, 19:30 Uhr Tschib taj kultura - Sprache und Kultur Gondolipeskero bersch 2018 - Gedenkjahr 2018 Erster Oberwarter Kauderwelsch - Ein Poetry Slam in Vortrag und Diskussion mit dem Historiker den burgenländischen Volksgruppensprachen Mag. Dr. Gerhard Baumgartner Kulturpark, 7400 Oberwart KUGA, Parkgasse 3, 7304 Großwarasdorf Sa. 6. Oktober 2018, 8:00 -18:00 Uhr So. 25. November 2018 Thana le gondolipestar - Orte der Mahnung Schtudijakero ladipe - Studienfahrt Jek schtudijakero ladipe - Eine Studienfahrt nach Oberösterreich - Schloss Hartheim nach Lackenbach und Deutschkreutz Abfahrt: 6:30 Uhr - Oberwart - VHS, Schulgasse 17 8:00 Uhr - Eisenstadt / 8:30 Uhr - Neusiedl am See Do. 18. Oktober 2018, 19:00 Uhr Fr. 7. Dezember 2018, 20:00 Uhr Film, muschika & genipe – Film, Musik & Lesung Kenvakeri presentacija – Buchpräsentation Stefan Horvath, Musik: Indira Gussak Samuel Mago „GLÜCKSMACHER – E Baxt Romani“ & Concentrum, Hauptplatz 3, 7461 Stadtschlaining Gerald Kurdoglu Nitsche „Steine am Weg“ Haus d. Volkskultur, Hauptstr. 25, 7432 Oberschützen Gefördert aus Mitteln der Volksgruppenförderung des Bei Unzustellbarkeit retour an: Roma Volkshochschule Burgenland - VHS Roma Raingasse 9b, 7400 Oberwart, Österreich Tel.: +43 3352 33940, Fax: +43 3352 34685 office@vhs-roma.eu, www.vhs-roma.eu
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