RUNDSCHREIBEN MITGLIEDER - Einladung zur Mit-gliederversammlung - DGHO

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RUNDSCHREIBEN MITGLIEDER - Einladung zur Mit-gliederversammlung - DGHO
September · 3/2021

    MITGLIEDER
RUNDSCHREIBEN

DGHO Intern
                     5   DGHO Intern
                                               6   DGHO
                                                                    23
Einladung zur Mit­       Wahlen zum                PET-Positions-
gliederversammlung       Vorstand und Beirat       papier
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DGHO

                                            INHALT                                                 Editorial
                                                                                                   L   iebe Kolleginnen und Kollegen,
                                                                                                       liebe Mitglieder der DGHO,
                                                                                                   liebe Freundinnen und Freunde,
                                                                                                                                              und -hinderlichen Faktoren von in der
                                                                                                                                              Hämatologie und Onkologie tätigen
                                                                                                                                              Ärzt*innen vorstellen.

                                                                                                   wir möchten uns sehr herzlich für die      Wie schon berichtet, wurde im Früh-
                                                                                                   eingegangenen Bewerbungen um die           jahr dieses Jahres das Mentoring-Pro-
                                                                                                   Ämter im Vorstand und im Beirat be-        gramm der DGHO „Better together“
                                                                                                   danken. Dies ist ein Zeichen, das das      erfolgreich gestartet. Nun suchen wir
                                                                                                   große Engagement der Mitglieder für        erneut Mentees, also junge Ärzt*innen
                                                                                                   unsere Fachgesellschaft und ihre per-      unterschiedlicher Karrierestufen, wel-
                                            Jahrestagung                                           sönliche Verbundenheit mit der DGHO        che sich für die nächsten Schritte ihrer
                                                                                                   deutlich macht.                            wissenschaftlichen und persönlichen
                                            Krebsmedizin 2021:                                                                                Karriere- und Lebensplanung Rat von
                                            Wir müssen wieder reden�������� 21                    Großes Engagement leisten ebenfalls        erfahrenen Mentor*innen wünschen.
                                                                                                   unsere Arbeitskreise. So freuen wir uns,
                                                                                                   Ihnen über die Gründung des Arbeits-       An dieser Stelle dürfen wir aus einem
                                            DGHO Intern
                                                                                                   kreises „Patient Reported Outcomes“        Schreiben des Bundeskanzleramtes
                                            Einladung zur Mitglieder-                              zu berichten. Beim Vorsitz des Arbeits-    im Rahmen einer Korrespondenz mit
                                            versammlung������������������������������ 5           kreises „DRG und Gesundheitsöko-           Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zi-
                                                                                                   nomie“ hat ein Generationenwechsel         tieren: „Die Jahrestagung der deutschen,
                                            Wahlen zum Vorstand���������������� 6
                                                                                                   stattgefunden. Hier gilt Prof. Helmut      österreichischen und schweizerischen
                                            Wahlen zum Beirat������������������� 11               Ostermann und Dr. Cornelie Haag für        Fachgesellschaft[en] ist eine außeror-
                                            Bewerbung um die                                       ihr langjähriges und intensives Enga-      dentlich wichtige medizinische Fachver-
                                            Mitgliedschaft��������������������������� 39          gement unser ausdrücklicher Dank.          anstaltung, auf der neue Therapiean-
                                                                                                                                              sätze und gesundheitspolitische Aspekte
                                                                                                   Ein zunehmend wichtiges Thema ist          diskutiert werden. Die Bundesregierung
                                            DGHO                                                   die Positronenemissionstomographie         begrüßt dieses Engagement ausdrück-
                                                                                                   (PET). Es ist eines der aussagekräftigs-   lich.“ Dies zeigt, wie bewusst der Politik
                                            Editorial���������������������������������������� 3
                                                                                                   ten Verfahren zur bildlichen Darstel-      die Notwendigkeit eines vorsichtigen
                                            KoMedT������������������������������������� 22        lung der Ausdehnung und der Aktivität      Neustarts von wissenschaftlichen Prä-
                                            PET-Positionspapier������������������� 23             maligner Erkrankungen, gleichzeitig
                                                                                                   ­                                          senzveranstaltungen ist.
                                                                                                   eines der umstrittensten in der Dis-
                                            Gender-Parität������������������������� 27
                                                                                                   kussion mit den Kostenträgern. Die         In diesem Sinne Sie laden wir Sie – auch
                                            Mentoring-Programm�������������� 28                   DGHO hat gemeinsam mit weiteren            im Namen des Kongresspräsidenten
                                            Berichte aus den                                       Fachgesellschaften die aktuellen In-       Prof. Andreas Mackensen und seinem
                                            Arbeitskreisen���������������������������� 29         dikationen zum Einsatz der PET zur         Team – sehr herzlich zur Jahrestagung
                                                                                                   Steuerung der Therapie oder der Diag-      von Freitag, 1. bis Montag, 4. Oktober
                                                                                                   nostik in einer umfassenden Schrift für    2021 in Berlin ein. Darüber hinaus wür-
                                            DGHO Historische                                       den Gemeinsamen Bundesausschuss            den wir uns sehr freuen, Sie zur dies-
                                            Forschungsstelle                                       zusammengefasst und ein Positionspa-       jährigen Mitgliederversammlung am
                                                                                                   pier erarbeitet, das Sie im vorliegenden   Sonntag, 3. Oktober 2021, 10:30 bis
                                            Geraubte Bücher��������������������� 32               Mitgliederrundschreiben finden.            12:30 Uhr, begrüßen zu dürfen. Mit-
                                                                                                                                              glieder, die nicht vor Ort sind, können
                                            Deutsche Stiftung für junge                            Im Rahmen des Projekts zur Förderung       die Mitgliederversammlung wie im
                                            Erwachsene mit Krebs                                   von Gender-Parität dürfen wir Ihnen        vergangenen Jahr per Stream verfolgen
                                                                                                   erste Ergebnisse der Online-Befragung      und sich digital an den Abstimmungen
                                            Wir bewegen:                                           zur Erfassung von karriereförderlichen     beteiligen.
                                            Wissenschaft fördern –
                                            Versorgung verbessern������������ 35
                                            JUNGES KREBSPORTAL –
                                            Die App – Launch zum
Titel Abb.: Universitätsklinikum Augsburg

                                            7. Geburtstag der Stiftung������� 36
                                                                                                   Lorenz Trümper                             Hermann Einsele
                                            Wir suchen Sie!�������������������������� 37
                                                                                                   Geschäftsführender Vorsitzender            Vorsitzender

                                            Veranstaltungshinweise

                                            DGHO-Juniorakademie����������� 40
                                                                                                   Maike de Wit                               Ingo Tamm
                                                                                                   Mitglied im Vorstand                       Mitglied im Vorstand

                                                                                                                                                    DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021    3
RUNDSCHREIBEN MITGLIEDER - Einladung zur Mit-gliederversammlung - DGHO
Nur für DGHO-Mitglieder sichtbar.
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JAHRESTAGUNG
                                                                         Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen
                                                                         und Schweizerischen Gesellschaften für
                                                                         Hämatologie und Medizinische Onkologie

                                                                         www.haematologie-onkologie-2021.com

                                       PROGRAMMHIGHLIGHTS
                                       · Top 5 Themen:
                                         · Patientenversorgung über die Sektorengrenzen hinweg
                                         · Ärztlich assistierte Selbsttötung
                                         · Fehlermanagement
                                         · Künstliche Intelligenz/ Bearbeitung großer Datensätze und Einsatz im klinischen Alltag
                                         · Corona-Pandemie/ Versorgungsaspekte
                                       · Key Note Speaker:
                                         · Frau PD Dr. Özlem Türeci/ RNA Vakzine – vom Tumor- zum Corona-Impfstoff
                                         · Prof. Dr. Stefan Wrobel/ KI-Projekt Smart Hospital NRW
                                         · Bernd Bodenmiller/ Bildgebende Massenzytometrie – Visualisierung von Tumorgewebe
                                           in hochaufgelösten 3-D-Animationen
                                       · Ärztinnenseminar: 1. Oktober
                                       · Pflegekongress: 2. Oktober (kostenfreie Registrierung)
                                       · Studententag: 3. Oktober (kostenfreie Registrierung)
                                       · E-Abstractpräsentationen 24/7
                                       · Präsenz-Industrieausstellung: 1.–3. Oktober
                                       · Gesamter Kongress on demand bis 30. November

                                                                                                  ren!
                                                                                  Jetzt registrie     kets unter
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                                                                    Alle In fo rm
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                                                                                logie-on
Fotos: Staatliche Museen zu Berlin /

                                                                 www.haemato
David von Becker; AdobeStock

                                       KONGRESSORT                        KONGRESSPRÄSIDENT                  KONGRESSORGANISATION
                                       CityCube Berlin                    Prof. Dr. med. Andreas Mackensen   DGHO Service GmbH · Alexanderplatz 1 · 10178 Berlin
                                       Messedamm 22 · 14055 Berlin        Universitätsklinikum Erlangen      jahrestagung2021@dgho-service.de
DGHO

                                                                      Krebsmedizin 2021: Wir müssen wieder reden
                                                                      Dieser Text wurde am 8. Juli 2021 als Pressemitteilung veröf-      tienten‘ sowie Informationen und Impfempfehlungen für Pati-
                                                                      fentlicht.                                                         entinnen und Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen.“
                                                                                                                                         Neue Herausforderungen werden klinische
                                                                      (MO) Nach mehr als einem Jahr werden sich Expert*innen
                                                                                                                                         Praxis
                                                                      der verschiedenen Fachgebiete und Berufsgruppen im Rah-
                                                                      men der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und           Dass COVID-19 einen der
                                                                      Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medi-           Schwerpunkte der Jahresta-
                                                                      zinische Onkologie wieder persönlich zu aktuellen Entwick-         gung bildet, erklärt Prof. Dr.
                                                                      lungen im Bereich der Diagnostik und Therapie von Blut-            med. Andreas Mackensen,
                                                                      und Krebserkrankungen austauschen. Da diese persönlichen           diesjähriger Kongresspräsi-
                                                                      Treffen lange nicht möglich waren und die Hämatologie und          dent und Direktor der Me-
                                                                      Onkologie ein äußerst innovatives und dynamisches Fachge-          dizinischen Klinik – Häma-
                                                                      biet der Medizin ist, steht die Jahrestagung unter dem Motto       tologie und Internistische
                                                                      ‚Wir müssen wieder reden‘. Die Jahrestagung findet vom 1.          Onkologie des Universitäts-
                                                                      bis 4. Oktober 2021 im CityCube Berlin statt. Die Festlegung       klinikums Erlangen: „Die
                                                                      der Anzahl der zugelassenen Teilnehmer*innen und das Hy-           schon beschriebene Integra-
                                                                      gienekonzept werden entsprechend den Vorgaben des Berli-           tion von Innovationen in die
                                                                      ner Senats umgesetzt, was neben einer virtuellen auch eine         flächendeckende Versorgung Prof. Andreas Mackensen
                                                                      Präsenz-Teilnahme ermöglicht. Das ist ein wichtiges Zeichen        war vor dem Hintergrund der
                                                                      für alle Akteure, die an der inhaltlichen Konzeption, Planung      COVID-19-Pandemie und den damit einhergehenden neuen
                                                                      und Umsetzung von wissenschaftlichen Kongressen beteiligt          Herausforderungen in der klinischen Versorgung von Patien-
                                                                      sind – ein Neuanfang, der Hoffnung macht.                          tinnen und Patienten eine besondere Aufgabe. Heute ist CO-
                                                                                                                                         VID-19 eines von vielen Elementen, das bei der Behandlung von
                                                                      Bewegende Zeiten: Innovationen und                                 Patientinnen und Patienten mit hämatologischen und onkolo-
                                                                      COVID-19                                                           gischen Erkrankungen zu beachten ist. Im Rahmen der Jahres-
                                                                      In diesen besonderen Zeiten                                        tagung werden wir über die verschiedenen COVID-19-Impstoffe
                                                                      kommt der engen Zusam-                                             und hier besonders über die mRNA-Vakzine diskutieren. Denn
                                                                      menarbeit zwischen Wis-                                            es sind unter anderem die mRNA-Impfstoffe, deren Ursprung
                                                                      senschaft und Versorgung                                           auch in der Entwicklung als Arzneimittel für die Behandlung
                                                                      von     Patient*innen     eine                                     von Krebserkrankungen liegt. Dabei werden wir fokussiert die
                                                                      wichtige Rolle zu. Exemp-                                          Aspekte betrachten, die speziell bei der Impfung von Patientin-
                                                                      larisch konnte das in den                                          nen und Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen zu berück-
                                                                      vergangenen 15 Monaten in                                          sichtigen sind. Ein weiterer Punkt, den wir bei der Jahrestagung
                                                                      der Hämatologie und Onko-                                          interdisziplinär adressieren möchten, wird das Post-COVID-
                                                                      logie gezeigt werden: Trotz                                        Syndrom sein. Denn dies kann – je nach Ausprägung und je
                                                                      der      COVID-19-Pandemie                                         nach Art und Status der Krebserkrankung – eine mitunter si-
                                                                      konnten die zahlreichen In-                                        gnifikante Mehrbelastung für unsere Patientinnen und Patien-
                                                                      novationen – besonders in Prof. Lorenz Trümper                     ten sein. Konkret kann zum Beispiel zur Fatigue, die im Rahmen
                                                                      der medikamentösen The-                                            einer Krebserkrankung auftreten kann, noch Müdigkeit oder Er-
                                                                      rapie – erfolgreich in die flächendeckende Versorgung von          schöpfung als Folge des Post-COVID-Syndroms hinzukommen.
                                                                      Patient*innen mit Krebserkrankungen integriert werden.             Auch über diese neuen Herausforderungen müssen wir reden.“
                                                                      „Dies ist uns dank des intensiven interkollegialen und inter-      Besonders freut sich Mackensen, dass PD Dr. med. Özlem Tü-
                                                                      disziplinären Austauschs gelungen“, so Prof. Dr. med. Lorenz       reci, Medizinischer Vorstand BioNTech, in der Plenarsitzung
                                                                      Trümper, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und              „RNA-Vakzine – Von der Tumortherapie zur COVID-19-Pro-
                                                                      Vorstand Krankenversorgung der Universitätsmedizin Göt-            tektion“ am Samstag, 2. Oktober 2021, von 10:30 bis 11:30
                                                                      tingen. „Aber dieser Austausch war eben auf virtuelle Kontakte     Uhr sprechen wird.
Fotos: Universitätsmedizin Göttingen, Universitätsklinikum Erlangen

                                                                      beschränkt, die den direkten persönlichen Austausch einfach
                                                                      nicht ersetzen können. Umso mehr freuen wir uns, dass wir –        Immuntherapie und Präzisionsmedizin
                                                                      zumindest in den der Infektionslage geschuldeten Grenzen – die     Weitere Schwerpunktthemen der Jahrestagung 2021 sind
                                                                      Möglichkeit haben, in persona über die Innovationen und natür-     die Bereiche Immuntherapie und Präzisionsmedizin.
                                                                      lich auch über ­COVID-19 zu sprechen. Es gilt also: ‚Miteinander   Expert*innen werden sich zum aktuellen Stand des Einsatzes
                                                                      reden und über Themen reden‘.“                                     von Immuncheckpoint-Inhibitoren und monoklonalen Anti-
                                                                                                                                         körpern bei verschiedenen Krebserkrankungen austauschen
                                                                      Trümper macht deutlich, dass die DGHO gemeinsam mit der            und unter anderem Möglichkeiten der kombinierten Gabe
                                                                      OeGHO, der SGMO und der SGH bereits bei den ersten Hin-            verschiedener Immuntherapeutika oder die Kombination
                                                                      weisen auf das neuartige SARS-CoV-2-Virus aktiv geworden           von Immuntherapeutika mit Arzneimitteln aus dem Spek-
                                                                      ist: „Wir haben schnell – im interdisziplinären Austausch mit      trum der klassischen Chemotherapie diskutieren. Des Wei-
                                                                      weiteren wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften       teren sollen die bisherigen Erfahrungen des Einsatzes von
                                                                      – Empfehlungen und Stellungnahmen zum Thema erarbeitet,            CAR-T-Zellen für die derzeit hierfür zugelassenen Entitäten
                                                                      beispielsweise die Onkopedia-Leitlinie ‚COVID-19 bei Krebspa-      und eine mögliche Erweiterung auf andere Indikationen the-

                                                                                                                                                                      DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021   21
DGHO                                                                                       Krebsmedizin 2021: Wir müssen wieder reden

     matisiert werden. Ebenfalls gezeigt werden die verschiede-         hineinblicken und auch kleinste Gewebeveränderungen sehen.
     nen Möglichkeiten der Krebs-Impfung. Mackensen ergänzt:            Mit modernsten Bestrahlungstechniken behandeln wir sehr ge-
     „Neben den vielfältigen Möglichkeiten der Immuntherapie bei        zielt maligne Tumoren. Wir können also mehr denn je, und un-
     Blut- und Krebserkrankungen werden wir auch die Präzisions-        ser Instrumentenkasten wird immer differenzierter. Aber dieses
     medizin in den Fokus rücken. Hier freuen wir uns besonders, dass   ‚Mehr denn je‘ ist letztlich nur dann von einem wahren Wert,
     wir Prof. Dr. Bernd Bodenmiller aus Zürich gewinnen konnten,       wenn wir Ärztinnen und Ärzte unsere Patientinnen und Patien-
     der uns zeigen wird, wie mithilfe der bildgebenden Massenzy-       ten menschlich begleiten, sie lotsen und ihnen das Gefühl geben,
     tometrie Tumorgewebe bis hinab auf die Ebene der einzelnen         dass wir jederzeit im Diagnostik- und Therapieprozess für sie da
     interagierenden Zelle quantifiziert und in hoch aufgelösten 3-D-   sind. Und eben auch darüber hinaus: Denn gerade in palliativen
     Animationen visualisiert werden kann.“ Das, so Mackensen, sei      Situationen braucht es tragfähige Beziehungen. Wir sollten im
     ‚Präzisionsmedizin pur‘. Der Vortrag von Prof. Dr. Bernd Bo-       besten Wortsinn ‚Kümmerer‘ für unsere Patientinnen und Pa-
     denmiller findet am Montag, 4. Oktober 2021, von 10:30 bis         tienten sein. Und auch hier gilt: Wir müssen mit ihnen reden.“
     11:30 Uhr statt.
                                                                        Virtueller Pflegekongress
     Innovation braucht Menschlichkeit                                  Auch Pflegeberufe und medizinische Fachangestellte spielen
     Die Hämatologie und Onkologie ist eines der innovativsten          – gerade auch in der Hämatologie und Onkologie – eine zen-
     und dynamischsten Fachgebiete in der gesamten Medizin.             trale Rolle in der Betreuung von Patient*innen. Diese erwar-
     Moderne Arzneimittel werden in hoher Frequenz zuge-                ten nicht nur eine optimale Pflege, sondern auch Kenntnisse
     lassen, die Präzisionsmedizin in Diagnostik und Therapie           über die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten. Der virtuelle
     bringt viele Chancen für Patient*innen mit Blut- und Krebs-        Pflegekongress am Samstag, 2. Oktober 2021 bietet hoch-
     erkrankungen. Aber trotz oder gerade wegen all dieser Ent-         karätige Fachvorträge, Diskussionen und interdisziplinäre
     wicklungen braucht Innovation laut Trümper immer auch              Sitzungen. Themen sind unter anderem „Die Partnerschaft
     Menschlichkeit: „Unser Fachgebiet unterliegt derzeit einem ra-     zwischen Pflege und Patient*innen bei Lymphom-Erkran-
     santen Wandel. Wir sequenzieren Genome in einer vor wenigen        kungen“, „Personaluntergrenzen in der hämatologischen
     Jahren noch unvorstellbaren Geschwindigkeit und untersuchen        und onkologischen Pflege“, „Updates aus der onkologischen
     die DNA auf bestimmte Mutationen hin. Je nach Mutation hilft       Pflege in der Schweiz“, „Neues aus dem Symptommanage-
     uns dieses Wissen bei der Entscheidung für oder gegen ein be-      ment“, „Wo steht die hämatologisch-onkologische Pflege
     stimmtes Arzneimittel. Mit hochauflösenden bildgebenden Ver-       nach der COVID-19-Pandemie“, „Vertiefte Pflegepraxis“ und
     fahren können wir ‚tief‘ in unsere Patientinnen und Patienten      „Die Pflegesprechstunde in der onkologischen Tagesklinik“.

        Kompetenzzentren für Medikamentöse Tumortherapie
        (KoMedT) der DGHO

                                                                                             Der fachliche Inhalt ist deckungs-
                                                                                             gleich mit dem Abschnitt „Medi­
                                                                                             kamentöse Onkologische Thera-
                                                                                             pie“ aus dem Anforderungskatalog
                                                                                             der Onkologischen Zentren nach
                                                                                             DKG, wurde aber u. a. in den Be-
                                                                                             reichen Tumorkonferenz, Apothe-
                                                                                             ke, Anforderungen an die Pflege-
                                                                                             fachkräfte, Studien, Qualitätszirkel,
                                                                                             Palliativmedizin und Räumlich-
        (HT/MO) Im Jahr 2018 vereinbarten          Ziel ist die Qualitätssicherung in        keiten durch die DGHO erweitert
        die Deutsche Krebsgesellschaft             der flächendeckenden onkolo­              bzw. an die neue Zertifizierung
        (DKG) und die DGHO die gemein-             gischen Versorgung. Die Zertifizie-       angepasst.
        same Zertifizierung der Onkologi-          rung als Kompetenzzentrum für
        schen Zentren nach den Kriterien           Medikamentöse Tumortherapie               Der Projektstart ist für das 4. Quartal
        der DKG. Da einige der Onkologi-           kann sowohl von kleineren Kliniken        2021 geplant. Haben wir Ihr Inter-
        schen Zentren der DGHO diesen              als auch von Praxen angestrebt            esse geweckt? Möchten Sie sich
        Kriterien ggfs. nicht mehr entspre-        werden und ist nicht auf einzel-          als Kompetenzzentrum für Medika-
        chen, hat sich die DGHO entschie-          ne Krankheitsentitäten fokussiert,        mentöse Tumortherapie zertifizieren
        den, eine eigene Zertifizierung für        sondern betrachtet vor allem die          lassen? Dann wenden Sie sich
        die Medi­kamentöse Tumortherapie           Diagnostik und die Therapie der           bitte an Frau Harriet Teuteberg,
        anzubieten und damit auch das              Medizinischen Onkologie inklusive         teuteberg@dgho.de.
        Alleinstellungsmerkmal unseres             Infrastruktur und der dazugehöri-
        Fachgebiets herauszustellen.               gen Prozesse.

22   DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021
DGHO

Positionspapier

Positronenemissionstomographie (PET)
in der Onkologie
Zusammenfassung                                                Ziele
(BW) Die Positronenemissionstomographie (PET) ist eine         In einer aktuellen, umfassenden Schrift
geeignete Methode, um Diagnostik und Therapie in definier-     [1] haben wir die Indikationen zum
ten onkologischen Indikationen gezielt zu steuern. In einer    Einsatz der PET in der Regelversorgung
aktuellen Schrift haben wir die Indikationen auf der Basis     onkologischer Patient*innen beschrie-
der Evidenz und der Empfehlungen in den für Deutschland        ben. Patienten-relevante Ziele zum
relevanten Leitlinien zusammengefasst [1]. Nicht mehr auf-     Einsatz der PET sind:
genommen wurden Indikationen, bei denen es in der Ver-
gangenheit Hinweise auf einen möglichen Einsatz der PET        • Steuerung der Therapie
gab, neue Studien aber keinen Patienten-relevanten Vorteil       – kurative vs. nicht kurative
belegt haben.                                                      Therapie
                                                                 – Eskalation oder Deeskalation der
                    Ziel ist die rasche Umsetzung der              Therapie
                    Empfehlungen in Indikationen, bei            – Vermeidung von Therapie-
                    denen die Unterlassung einer PET               assoziierter Morbidität
                    weitreichende Konsequenzen für die           – Einleitung einer spezifischen
                    Patient*innen hat. Dazu gehört insbe-          Therapie
                    sondere der Einsatz der PET zur The-
                    rapiesteuerung, z. B. bei der Entschei-    • Steuerung der Diagnostik
                    dung über eine kurativ gegenüber einer       – Vermeidung belastender
                    nicht-kurativ intendierten Therapie            Untersuchungen
                    oder die Entscheidung über morbidi-
                    tätsträchtige gegenüber weniger belas-     Stand der Versorgung
                    tenden Behandlungsverfahren. Viele         In der beiliegenden Tabelle sind die
                    dieser Entscheidungen werden in mul-       verschiedenen Indikationen mit den
                    tidisziplinären Tumorboard getroffen.      Patienten-relevanten Zielen zusam-
                                                               mengefasst. Farblich markiert sind die
                    Klar definierte Kriterienkataloge kön-     Indikationen, bei denen die Kosten-
                    nen helfen, den derzeit hohen ärztli-      übernahme im Rahmen der vertrags-
                    chen und administrativen Aufwand bei       ärztlichen oder der Ambulanten Spe-
                    der Erstellung von Einzelfallanträgen      zialfachärztlichen Versorgung (ASV)
                    deutlich zu reduzieren.                    bereits geregelt ist. Dazu gehört z. B.
                                                               die Versorgung von Patient*innen mit
                    Hintergrund                                malignen Lymphomen, Kopf-Hals-Tu-
                    Bildgebende Verfahren spielen eine         moren oder nichtkleinzelligem Lun-
                    entscheidende Rolle in der Diagnostik      genkarzinomen. Hier wurden sowohl
                    und Therapie von Patient*innen mit         bei den Befundern als auch bei den
                    malignen Erkrankungen. Erforderlich        behandelnden Ärzt*innen umfassende
                    für die Versorgung sind hohe Sensitivi-    Erfahrungen in der Interpretation und
                    tät und Spezifizität, qualitätsgesicher-   der Umsetzung der Ergebnisse gewon-
                    te Durchführung, rasche Verfügbarkeit      nen.
                    und konsentierte Kriterien für ihren
                    gezielten Einsatz. Am weitesten ver-       Kritisch sind die Indikationen, bei
                    breitet in Deutschland sind Sonogra-       denen die Unterlassung einer kli-
                    phie (US), Computertomographie (CT)        nisch indizierten und in den Leitlini-
                    und       Magnetresonanztomographie        en empfohlenen PET-Untersuchung
                    (MRT). Sie werden ergänzt durch nuk-       weitreichende Konsequenzen für die
                    learmedizinische Verfahren. Zu diesen      Patient*innen hat. Die Unterlassung
                    gehört die Positronenemissionstomo-        kann z. B. dazu führen, dass eine ku-
                    graphie (PET). PET ist ein sensitives      rativ intendierte, lokale Therapie auf-
                    und spezifisches, in der bildlichen        grund der Fehlinterpretation unklarer
                    Darstellung intuitiv verständliches        Raumforderungen nicht eingeleitet
                    Verfahren. PET wird bereits regelhaft      wird. Sie kann auch dazu führen, dass
                    bei mehreren Krankheitsentitäten ein-      die Chancen des Verzichts auf um-
                    gesetzt.                                   fangreiche und morbiditätsträchtige

                                                                                          DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021   23
DGHO                                                                                                                                Positionspapier

     Tabelle 1: Steuerung der Therapie

      Neoplasie                  Stadium / Therapiesituation                                                  Steuerung

      Analkarzinom               Erstdiagnose, Stadium T2-4 N0, jedes T N+                                    Zielvolumen der Bestrahlung

                                 V. a. residuellen Tumor oder Progress nach Chemoradiotherapie                Salvage-Operation

      CUP-Syndrom                Erstdiagnose                                                                 Kurative Therapie

                                                                                                              Gezielte Therapie

      Gliome                     Erstdiagnose                                                                 Umfang der Operation / Zielvolumen
                                                                                                              der Bestrahlung

                                 V. a. Rezidiv/Refraktärität                                                  Salvage-Therapie

      Keimzelltumore             Seninom, residuelle Befunde >3cm und negative Tumormarker nach               Operation
                                 Chemotherapie

      Kolorektales Karzinom      Stadium IV, oligometastatisch                                                Operation

     Kopf-Hals-Tumore            V. a. nodal positive, residuelle Erkrankung nach Radio-/Chemoradiotherapie   Neck Dissection

     Lungenkarzinom,             Erstdiagnose, cT1/T2 N0, nicht operabel                                      Stereotaktische Bestrahlung
     NSCLC
                                 Erstdiagnose, Stadium II oder III                                            Kurative Therapie

                                 Erstdiagnose, Stadium III                                                    Zielvolumen der Bestrahlung

                                 Erstdiagnose, Stadium M1b (oligometastatische Erkrankung)                    Kurative Therapie

     Lungenkarzinom, SCLC        Erstdiagnose, Limited Disease                                                Kurative Therapie, intensivierte
                                                                                                              Bestrahlung

     Lymphome, aggressiv         Erstdiagnose, Interimstaging                                                 Therapiewechsel
     B-Zell
                                 Nach Chemoimmuntherapie                                                      Bestrahlung

                                 Rezidiv/Refraktärität                                                        Kurative Therapie

     Lymphome, aggressiv         Wechsel des Therapiekonzeptes bei Nicht-Ansprechen                           Allogene Stammzelltransplantation
     T-Zell

     Lymphome, follikulär        Erstdiagnose, Stadium I/II                                                   Kurative Therapie

     Lymphome, Hodgkin           Erstdiagnose, Interimstaging                                                 Therapiewechsel, Deeskalation

                                 Nach Chemotherapie                                                           Bestrahlung

                                 Rezidiv / Refraktärität                                                      Kurative Therapie

     Lymphome, Mantelzell        Erstdiagnose, Stadium I/II                                                   Kurative Therapie

     Lymphome, ZNS               Erstdiagnose                                                                 Ergänzende Therapie

     Melanom                     Stadium IIC, IIIA, IIIB                                                      Lymphadenektomie, adjuvante
                                                                                                              Therapie

                                 Stadium M1b (oligometastatische Erkrankung)                                  Kurative Therapie

     Multiples Myelom            Smouldering Myeloma (SMM)                                                    Systemische Therapie

                                 V. a. solitäres Plasmozytom                                                  Kurative Therapie

                                 Extramedulläre Manifestatation                                               Bestrahlung

     Neuroendokrine              Erstdiagnose                                                                 Kurative Therapie
     Neoplasien
                                 Metastasiert, rezidiviert                                                    Therapie mit Somatostatin-Rezeptor-
                                                                                                              Radionuklid

     Ösophaguskarzinom           Erstdiagnose, cT2-4, cN+                                                     Kurative Therapie

     Ovarialkarzinom             V. a. Rezidiv                                                                Operation

     Prostatakarzinom            Erstdiagnose, Hochrisiko                                                     Kurative Therapie

                                 PSA Rezidiv                                                                  Kurative Therapie

                                 Rezidiv/Refraktärität                                                        177Lu
                                                                                                                      PSMA

      Schilddrüsenkarzinom       Wenig- differenziert bzw. radiojodnegativ/entdifferenziert: V. a. Rezidiv    Rezidivtherapie

                                 Medulläres Schilddrüsenkarzinom, V. a. Rezidiv                               Rezidivtherapie

                                 Anaplastisches Schilddrüsenkarzinom: Staging                                 Kurative Therapie

      Zervixkarzinom             Rezidiv                                                                      Kurative Therapie

24   DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021
Positionspapier                                                                                                                                 DGHO

                                                                                                                                                                      Patient mit Morbus
                                                                                                                                                                      Hodgkin, der zum
                                                                                                                                                                      Initial- als auch zum
                                                                                                                                                                      Interim-Staging nach
                                                                                                                                                                      2x Brentuximab-
                                                                                                                                                                      AVD zur FDG-PET
                                                                                                                                                                      vorgestellt wurde.

                                                                  Operationen bei fehlender Aussicht              Regelmäßige Aktualisierung
                                                                  auf Heilung, auf morbiditätsrelevan-            In dem vorgeschlagenen Katalog sind
                                                                  te Begrenzungen von Zielvolumina                zahlreiche Indikationen nicht auf-
                                                                  einer Bestrahlung, oder die gezielte            geführt, bei denen die Durchführung
                                                                  Durchführung systemischer Therapie              einer PET ebenfalls Diagnostik- oder
                                                                  nicht genutzt werden. Einige dieser             Therapie-steuernd sein kann, z. B. zur
                                                                  PET-Untersuchungen werden im sta-               Abklärung unklarer Befunde beim he-
                                                                  tionären bzw. prästationären Bereich            patozellulären Karzinom vor Durch-
                                                                  oder auf der Basis von Einzelfallent-           führung einer Lebertransplantati-
                                                                  scheidungen im ambulanten Bereich               on oder beim Pankreaskarzinom vor
                                                                  durchgeführt. Letztere erfordern der-           Durchführung eine Operation in kura-
                                                                  zeit einen immensen Aufwand an Ar-              tiver Zielsetzung. Hier sind weiterhin
                                                                  beitszeit auf ärztlicher und administ-          Einzelfallentscheidungen erforderlich.
                                                                  rativer Seite.                                  Derzeit laufen zahlreiche prospektiv
                                                                                                                  randomisierte Studien, in denen die
                                                                  Umsetzung – Kriterienkatalog                    Stoffwechselaktivität der Tumore zur
                                                                  Wir schlagen die Einrichtung eines              Steuerung systemischer Therapien ge-
                                                                  konsentierten, regelmäßig zu aktuali-           nutzt werden, sowohl im Sinne einer
                                                                  sierenden, elektronisch zugänglichen            Deeskalation als auch im Sinne eines
                                                                  Indikationskatalogs vor, in dem die Kri-        frühen Therapiewechsels.
                                                                  terien für den Einsatz der PET hinter-
                                                                  legt und mittels eines einfachen Mar-           Hier sind regelmäßige Aktualisierun-
                                                                  kierungsverfahrens für den Einzelfall           gen des Katalogs erforderlich.
                                                                  überprüft werden können. Wünschens-
                                                                  wert wäre hier die Integration einer            Literatur
                                                                                                                  1. https://www.dgho.de/publikationen/stellung­
                                                                  unaufwändigen Dokumentation der                    nahmen/g-ba/pet-pet-ct/positronenemissionsto-
                                                                  Konsequenz der PET-Untersuchung.                   mographie-in-der-onkologie-2021.pdf

                                      Tabelle 2: Steuerung der Diagnostik

                                       Neoplasie                   Stadium / Therapiesituation                                                   Steuerung

                                       Ewing Sarkom                Erstdiagnose                                                                  Knochenmarkpunktion

                                       Kopf-Hals-Tumore            V. a. Refraktärität/Rezidiv nach Radio-/ Chemoradiotherapie                   Laryngoskopische Biopsie

                                       Lymphome, aggressiv         Erstdiagnose, Staging                                                         Knochenmarkbiopsie
                                       B-Zell

                                                                   Nach kurativ intendierter Therapie: Staging                                   weitere Diagnostik
Abb.: Universitätsklinikum Augsburg

                                       Lymphome, aggressiv         Erstdiagnose, Staging                                                         weitere Diagnostik
                                       T-Zell

                                       Lymphome, Hodgkin           Erstdiagnose, Staging                                                         Knochenmarkpunktion

                                          Vertragsärztliche Versorgung
                                          Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung
                                          Einzelfallentscheidung

                                                                                                                                                   DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021        25
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DGHO

Gender-Parität
Erste Ergebnisse: Online-Befragung zur Erfassung von karriereförderlichen und -hinderlichen
Faktoren von in der Hämatologie und Onkologie tätigen Ärzt*innen

MAIKE BUSSON-SPIELBERGER                                                 Über die Hälfte der Befragten gaben an, in Partnerschaft zu
MARIANNE GIESLER                                                         leben und Kinder zu haben (59,1%). Der Anteil der in Part-
BÄRBEL MIEMIETZ                                                          nerschaft Lebenden ohne Kinder beträgt 26,2%, der Anteil
                                                                         der Alleinlebenden mit Kind(ern) und ohne Kind(ern) liegt

D    ie Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onko-
     logie geht voran. Mit einer Studie zu Genderparität in-
nerhalb der Fachgesellschaften in Deutschland, Österreich
                                                                         bei 4,5% bzw. 7,5%.

                                                                         Wie zufrieden sind die Befragten mit ihrer
und der Schweiz sollen Wege zu einer nachhaltigen Stärkung               Karriereentwicklung?
gleicher Karriereoptionen von in der Hämatologie und On-                 Die Befragten auf den höheren ärztlichen Hierarchieebe-
kologie tätigen Ärzt*innen identifiziert werden.                         nen sind zufriedener mit ihrer Karriereentwicklung als die
                                                                         Befragten auf den unteren Hierarchieebenen. Weitere Ana-
2014 hat die DGHO bereits eine erste Befragung zur Verein-               lysen erbrachten signifikante Unterschiede in den Zufrie-
barkeit von Familie und Beruf und der Karriereförderung von              denheitseinschätzungen: Ärzte sind hiernach geringfügig
Ärztinnen durchgeführt. Mit Beginn des Jahres 2021 wurde                 zufriedener als Ärztinnen.
mit Hilfe eines externen Studienteams eine vertiefende Stu-
die gestartet. Die ersten Ergebnisse liegen nun vor.

Wer hat an der Befragung teilgenommen?
Zwischen Ende April und Anfang Juli haben 469 Personen an
der Online-Befragung teilgenommen. 58,6% % der Rückläufe
stammen aus Deutschland, 15,6% aus Österreich, 24,5% aus
der Schweiz und 1,3% aus einem anderen Land. Der Fragebo-
gen wurde von 61% Frauen und 38,6 % Männern beantwor-
tet. Die Antwortkategorien divers und keine Angabe wurden
jeweils einmal angekreuzt. Die Daten dieser Personen sind
bei den Gesamtauswertungen inkludiert. Wegen der gerin-
gen Anzahl können sie jedoch nicht bei den Analysen, in
denen es um geschlechterspezifische Unterschiede geht, be-               Abb. 1: Zufriedenheit mit der bisherigen Karriereentwicklung in Abhängigkeit
rücksichtigt werden. Diese Auswertungen beziehen sich da-                von der Position.
her immer explizit auf die Angaben der Frauen und Männer
dieser Stichprobe. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die von
den Antwortenden bekleideten Positionen.                                 Wie gut sind Karriere und Familie bzw.
                                                                         Privatleben miteinander vereinbar?
Tabelle 1: Von den Befragten angegebene berufliche Positionen            Ein großer Anteil der Befragten gibt an, dass Karriere und
(Mehrfachangaben waren möglich).                                         Familie bzw. Privatleben nur mit Kompromissen miteinan-
                                      Frauen                 Männer      der vereinbar sind. In ihren Angaben unterschieden sich
                                     (n = 286)              (n= 181)     Ärztinnen und Ärzte nicht signifikant voneinander.
 Position                          abs.      %            abs.      %
 Assistenzärztin/                   42      14,7           15      8,3
 Assistenzarzt
 Fachärztin/Facharzt                59        20,6         29     16,0
 Oberärztin/Oberarzt                96        33,6         43     23,8
 Leitende/r/                        42        14,7         27     14,9
 Geschäftsführende/r
 Oberärztin/Oberarzt
 Chefärztin/Chefarzt                9          3,1         31     17,1
 Klinikdirektorin/                  2          0,7         7      3,9
 Klinikdirektor
 Wiss. Mitarbeiterin/               11         3,8          2      1,1
 Mitarbeiter
 Leitung Forschungs­                4          1,4          8      4,4
 bereich
 Selbstständig                      20         7,0         27     14,9
 Angestellt in einer                 8         2,8         6       3,3
 Praxis                                                                  Abb. 2: Vereinbarkeit von Karriere und Familie bzw. Privatleben für die gesamte
 Anderes                            16         5,6          9      5,0   Stichprobe und getrennt nach Geschlecht.

                                                                                                             DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021           27
DGHO

     Wie ist das wöchentliche Zeitbudget bei den                                     Bald erhältlich:
     Befragten verteilt und welches Zeitbudget                                       Gesundheitspolitische
     wünschen sie?
                                                                                     Schriftenreihe zur
     Ca. 60% des wöchentlichen Zeitbudgets der Befragten (100%)
     ist für den Beruf vorgesehen. Für die Familie bleiben in der
                                                                                     Situation in der Pflege
     Woche nur ca. 23% des Zeitbudgets. Für Freizeit, Freunde
     und den Haushalt werden niedrigere Anteile angegeben.                           (MO) In Kürze wird der Band 18 der Gesundheits­
     Der Vergleich der Zeitbudget-Angaben für die Zeit vor und                       politischen Schriftenreihe der DGHO zur Personal­
     während Corona ergab für alle Bereiche bis auf den Bereich                      situation in der Pflege veröffentlicht. Die Schrift
     Freizeit/Freunde, keine signifikanten Unterschiede. Wenn es                     enthält u. a. die Auswertung der Umfrage unter
     jedoch um das gewünschte wöchentliche Zeitbudget geht,                          Pflegenden zur Personalausstattung in hämatologi-
     zeigen sich signifikante Unterschiede für alle Bereiche: Die                    schen und onkologischen Krankenhausbereichen.
     Befragten möchten in der Woche weniger Zeit im Beruf ver-
     bringen, dafür mehr Zeit mit der Familie und Freunden. Auch                     Sobald die Band verfügbar ist, werden wir Sie auf
     wünschen sie sich weniger Zeit für den Haushalt. Signifikan-                    unserer Website darüber informieren.
     te geschlechterspezifische Unterschiede konnten nicht er-
     mittelt werden.

                                                                                   Fazit und Ausblick
                                                                                   Die dargestellten Ergebisse zeigen, dass Ärzte eventuell et-
                                                                                   was zufriedener mit ihrer Karriereentwicklung sind, dass
                                                                                   aber Ärztinnen und Ärzte die Vereinbarkeit von Karriere
                                                                                   und Familie bzw. Privatleben ähnlich einschätzen, und zwar
                                                                                   dahingehend dass diese nur mit Kompromissen möglich ist.
                                                                                   Auch im Hinblick auf das wöchentliche Zeitbudget unter-
                                                                                   scheiden sich die Wünsche der Ärztinnen und Ärzten nicht
                                                                                   voneinander: Sie möchten weniger Zeit für den Beruf dafür
                                                                                   mehr Zeit mit Familie, Freizeit und Freunden verbringen.

                                                                                   Weitere Ergebnisse zu Karrierehemmnissen und Möglichkei-
                                                                                   ten zur Unterstützung der Karriereentwicklung werden auf
     Abb. 3.: Wöchentliche Zeitbudgets in der Zeit vor Corona und während Corona   der Jahrestagung der DGHO im Oktober (3. Oktober 2021)
     sowie das gewünschte Zeitbudget für die gesamte Stichprobe.                   vorgestellt.

     Mentoring-Programm der DGHO:
     Mentees gesucht!
     (MO) Im Frühjahr dieses Jahres ist das Mentoring-Pro-                         Sie sind interessiert? Dann richten Sie eine kurze E-Mail an
     gramm der DGHO „Better together“ erfolgreich gestartet.                       mentoring@dgho.de. In einem ersten Schritt bewerben Sie
     Dank der großen Bereitschaft unserer Mitglieder, sich als                     sich als möglicher zukünftiger Mentee mit einer spezifi-
     Mentor*innen zu engagieren, konnten die ersten Mentoring-                     schen Frage- bzw. Zielstellung. Diese kann sich sowohl auf
     Partnerschaften vermittelt werden. Für die Bereitschaft, die                  anstehende klinische und wissenschaftliche, berufliche als
     Förderung des klinischen und wissenschaftlichen Nach-                         auch auf persönliche Entscheidungen beziehen. Ein Komitee
     wuchs aktiv mitzugestalten, möchten wir uns bei Ihnen –                       aus Mitgliedern der Jungen DGHO sowie des Vorstandes der
     unseren Mitgliedern – ausdrücklich bedanken!                                  DGHO wählt die Mentees der aktuellen Runde aus. In einem
                                                                                   zweiten Schritt erfolgt das Zusammenführen der Mentees
     Zum Ende dieses/Anfang des kommenden Jahres möch-                             mit ihren Mentor*innen, die unsere jungen Kolleg*innen bei
     ten wir die zweite Runde des Mentoring-Programms ini-                         allen Fragen rund um die o. g. Aspekte beraten können.
     tiieren. Aus diesem Grund suchen wir Mentees, also junge
     Ärzt*innen unterschiedlicher Karrierestufen, welche sich                      Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme! Wir freuen uns
     für die nächsten Schritte ihrer wissenschaftlichen und per-                   auf Sie!
     sönlichen Karriere- und Lebensplanung Rat von erfahrenen
     Mentor*innen wünschen.

28   DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021
DGHO

Arbeitskreis DRG und Gesundheitsökonomie
Wechsel und Kontinuität im Vorsitz des Arbeitskreises

N    ach 18 Jahren als Vorsitzende des Arbeitskreises DRG
     und Gesundheitsökonomie haben Herr Professor Dr.
med. Helmut Ostermann, München, und Frau Dr. med. Cor-
                                                                Neben Dr. med. Markus Thalheimer, der als langjähriges Mit-
                                                                glied des Arbeitskreises und Leiter des Medizincontrollings
                                                                am Universitätsklinikum Heidelberg für die Kontinuität im
nelie Haag, Dresden, ihre Ämter im Mai 2021 abgegeben.          Arbeitskreis steht, wird mit Dr. med. Stefan Schönsteiner ein
                                                                junger, seit 2009 am Universitätsklinikum Ulm in der Klinik
Beiden gilt für ihr jahrelanges und beharrliches ehrenamtli-    für Innere Medizin III klinisch tätiger Kollege das Amt des
ches Engagement größter Dank, Anerkennung und Respekt.          Vorsitzenden des Arbeitskreises übernehmen. Seine Schwer-
Seit Beginn der Einführung des DRG-Systems in Deutschland       punkte liegen in der strukturellen Implementierung innova-
standen und stehen Helmut Ostermann und Cornelie Haag           tiver Verfahren, der Kostenübernahmeklärung und im klini-
für absolute Zuverlässigkeit und Kompetenz im Bereich DRG.      schen MDK Management.
Durch ihre Leitung des Arbeitskreises ist es ihnen gelungen,
zusammen mit den Mitgliedern des Arbeitskreises diesen als      Die neuen Vorsitzenden repräsentieren damit auch zukünf-
Referenz in der Hämatologie/Onkologie zu positionieren. Die     tig die Expertise aus Medizin und DRG-System. Der Gene-
DGHO haben sie zum wichtigen Thema der Vergütung und            rationenwechsel im Arbeitskreis DRG und Gesundheits-
Ökonomie in den entsprechenden Gremien lange und erfolg-        ökonomie soll jedoch nicht nur auf Ebene der Vorsitzenden
reich vertreten, insbesondere beim InEK und beim DIMDI          vollzogen werden, sondern auch junge Kolleg*innen ermu-
(jetzt BfArM) kümmerten sie sich zusammen mit dem Arbeits-      tigen, die Chance zu ergreifen, das Gesundheitssystem in
kreis für die korrekte Abbildung des Fachs im DRG-System.       Deutschland mitzugestalten und insbesondere die Belange
                                                                der klinischen Hämatologie und Onkologie zu vertreten. Wir
Der Arbeitskreis DRG und Gesundheitsökonomie wurde be-          wollen daher den Wechsel im Sprecheramt dazu nutzen, jun-
reits mit Einführung des DRG-Systems 2002 begründet. Un-        ge Kolleg*innen zur Mitarbeit an diesem spannenden Thema
vergessen ist die Gründungssitzung in einem großen Hörsaal      zu ermutigen.
in Hannover mit mehreren Hundert (!) Interessenten, so dass
damals etliche Unterarbeitskreise beschlossen wurden. Sehr      Die Mitarbeit im Arbeitskreis ist ehrenamtlich, die Bewer-
bald schon kristallisierte sich jedoch der harte Kern des Ar-   bung erfolgt über die DGHO Geschäftsstelle oder direkt bei
beitskreises heraus, zu dem neben einigen anderen Mitglie-      den beiden Vorsitzenden.
dern ebenfalls schon seit Gründung der neue stellvertreten-
de Vorsitzende Dr. med. Markus Thalheimer aus Heidelberg
gehörte. Einige der Gründungsmitglieder, neben Markus            Dr. med. Stefan Schönsteiner M.Sc. (*1982)
Thalheimer zum Beispiel Dr. med. Matthäus Bauer aus Mün-         Facharzt für Innere Medizin und Häma­
chen, gingen dann konsequent den beruflichen Weg weiter          tologie und Onkologie, Zusatzbezeich-
in Richtung Medizincontrolling. Dies versetzte den Arbeits-      nung Palliativmedizin. 2013-2016 be-
kreis in die glückliche Lage, sowohl fachlich-medizinische       rufsbegleitendes Masterstudium (M.Sc.
Expert*innen als auch bundesweit anerkannte DRG- und             Palliative Care, Albert-Ludwigs-Univer-
Abrechnungsspezialist*innen in seinen Reihen zu vereinen.        sität Freiburg). Seit 2009 in der Klinik für
In dieser Kombination entstanden zahlreiche Eingaben und         Innere Medizin III am Uniklinikum Ulm,
Vorschläge zur Ausgestaltung des DRG-Systems im Gebiet           seit über 10 Jahren mit engem Kontakt zu DRG, MDK,
der Hämatologie und Onkologie sowie Stammzelltransplan-          Prozess- und Fallsteuerung, seit 2016 tätig im AK DRG
tation, die von der Selbstverwaltung dankbar angenommen          und Gesundheitsökonomie der DGHO und Co-Autor
wurden und die sachgerechte Abbildung unseres Faches in          des DGHO Kodierleitfadens.
der stationären Vergütung bis heute prägen.

Der Arbeitskreis ist den meisten Mitgliedern durch seine         Dr. med. Markus Thalheimer (*1966)
Muster-NUB-Anfragen bekannt. Diese neutrale und wichtige         Facharzt für Innere Medizin; Tätigkeit in
Serviceleistung findet heute in den Kliniken, aber auch bei      der Hämatologie/Onkologie in Lübeck
den pharmazeutischen Unternehmen große Akzeptanz und             (1996-1999) und Heidelberg (1999-2011),
wird auch unter den neuen Vorsitzenden in bewährter Wei-         Leiter Qualitätsmanagement und Me-
se fortgeführt. Mittlerweile fest etabliert sind neben dieser    dizincontrolling am Universitätsklinikum
jährlichen Bereitstellung von inzwischen über 100 Muster-        Heidelberg seit 2011; Mitglied in Selbst-
NUB-Anträgen (auch im nub-Dateiformat) die Einreichung           verwaltungsgremien, u.a. im Fachaus-
von Vorschlägen im Vorschlagsverfahren bei InEK und              schuss Medizin der DKG, im Bundesschlichtungsaus-
BfArM, das Fortbildungsangebot für Neuerungen im DRG-            schuss und Gremien des Verbands der Universitätsklinika
System zu Jahresbeginn, sowie die Herausgabe des DRG-            Deutschlands (VUD); Gerichtsgutachter zu DRG-Fragen
Kodierleitfadens. Im Hintergrund finden die Beratungen mit       und Autor zahlreicher DRG-Fachbücher.
Selbstverwaltungsgremien zu Vergütungsfragen in unserem
Fachgebiet statt, die ebenso wichtig sind wie die „sichtba-      Kontakt: drg@dgho.de
ren“ Aktivitäten des Arbeitskreises.

                                                                                           DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021   29
DGHO

     Gründung Arbeitskreis „Patient Reported
     Outcomes“ (PRO)

     A    m Mittwoch, 12. Mai 2021 hat sich der DGHO-Arbeits-
          kreis „Patient Reported Outcomes“ (PRO) gegründet.
     Als Vorsitzender wurde PD Dr. med. Markus Schuler (Berlin)
                                                                     Entwicklung und Verfügbarkeit mobiler Endgeräte wie Tab-
                                                                     lets oder Smartphones ergeben sich insbesondere auf dem
                                                                     Gebiet der elektronischen PRO (ePRO) neue Möglichkeiten
     und als stellvertretender Vorsitzender Prof. Ulrich Jaehde      für Forschung und Versorgung.
     (Bonn) gewählt.
                                                                     Der Arbeitskreis „Patient Reported Outcomes“ (PRO) möch-
     Folgende Aspekte sollen im Rahmen des Arbeitskreises zu-        te wissenschaftliche Projekte initiieren und unterstützen so-
     nächst primär bearbeitet werden.                                wie eine Plattform für Öffentlichkeitsarbeit und Diskurs mit
                                                                     Anbietern und Dienstleistern im Gesundheitswesen sein. Er
     Patient*innen haben trotz verbesserter Therapie- und Hei-       sieht sich als Kommunikations- und Schnittstelle für den
     lungschancen eine Fülle von Symptomen, Nebenwirkungen           interdisziplinären und multiprofessionellen Austausch (On-
     oder Begleiterscheinungen ihrer Erkrankung und deren The-       kologie, Statistik, Pflege, Psychoonkologie, Pharmazie, Me-
     rapie. Daneben gibt es eine Vielzahl an subjektiven und pa-     dizininformatik, etc.) Dabei will sich der Arbeitskreis auch
     tientenrelevanten Fragen und Überlegungen, die in der Be-       mit Fragen der Standardisierung, Validierung, Qualitätssi-
     handlung häufig nicht gesehen oder berücksichtigt werden.       cherung und Vergütung auseinandersetzen.

     Das Konzept der patientenberichteten Endpunkte (Patient-        Falls wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie gern im Ar-
     Reported Outcomes – PRO) zur Erfassung von Erfahrungen          beitskreis mitarbeiten möchten, wenden Sie sich bitte an
     und Symptomen von Patient*innen etabliert sich zuneh-           PD. Dr. Martin Schuler, Vorsitzender des Arbeitskreises, und
     mend in der onkologischen Forschung und Therapie. PRO           Prof. Ulrich Jaehde, stellvertretender Vorsitzender des Ar-
     werden direkt von Patient*innen ohne Interpretation durch       beitskreises.
     Dritte mittels standardisierter und validierter Fragebögen
     erhoben. PRO können so neben der Lebensqualität auch ver-
     schiedene Parameter wie Symptomlast, Erfahrungen mit der         PD Dr.med. Markus Schuler
     Therapie sowie die Zufriedenheit mit der Behandlung adres-       Medizinisches Versorgungszentrum
     sieren.                                                          Onkologischer Schwerpunkt
                                                                      am Oskar-Helene-Heim Berlin
     Im Rahmen einer patientenzentrierten Versorgung ist es für
     Behandler*innen und Therapeut*innen von großer Bedeu-            Prof. Dr. med. Ulrich Jaehde
     tung, sowohl das subjektive Erleben als auch Therapieeffekte     Pharmazeutisches Institut, Abteilung Klinische Pharmazie
     auf das körperliche Befinden ihrer Patient*innen zu erfassen.    Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
     Individuelle und umfassende Lebensqualitätsprofile können
     eine hilfreiche Basis darstellen, um die Kommunikation mit       Kontakt: pro@dgho.de
     Patient*innen zu verbessern. Im Rahmen der technischen

        DGHO Service GmbH unterstützt
        Opfer der Hochwasserkatastrophe

                                                                                                       €
        DGHO Service GmbH spendet 4.000 Euro an die
        Aktion Deutschland Hilft e. V. und unterstützt
        damit die Betroffenen im süddeutschen
        Hochwasserkatastrophengebiet.
        Möchten auch Sie helfen? Dann spenden Sie
        unter dem Stichwort „Hochwasser Deutschland“
        auf das Konto der Aktion Deutschland Hilft e. V.:
        DE62 3702 0500 0000 1020 30

30   DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021
DGHO

Nachruf Prof. Dr. med. Günter Brittinger

G    ünter Brittinger, von 1974 bis 1998 Direktor der Abtei-
     lung für Hämatologie am Universitätsklinikum Essen
und von 1999 bis 2000 kommissarischer Leiter der Abteilung
Hämatologie und Onkologie der Georg-August-Universität
Göttingen, ist am 15. Juni 2021 im Alter von 90 Jahren ge-
storben. Wir trauern um einen Wissenschaftler, Arzt und
Lehrer, dem Präzision in Forschung und Krankenversorgung
ebenso wichtig war wie die Sorge um die Menschen, mit de-
nen er beruflich und privat zusammentraf.

                     Günter Brittinger wurde am 31. März
                     1931 in Mannheim geboren. Nach ei-
                     nem von der Maximilianeums-Stiftung
                     geförderten Studium der Humanmedi-
                     zin an den Universitäten Heidelberg,
                     Pavia und München promovierte er
                     an der Badischen Anilin- und Sodafa-
                     brik Ludwigshafen in experimenteller
                     Pharmakologie und begann 1958 seine
                     berufliche Tätigkeit am Max-Planck-       noch heute das wichtigste Therapie-
                     Institut für Biochemie in München.        steuerungs- und Prognoseinstrument
                     Die ärztliche Weiterbildung zum In-       aggressiver Lymphome.
                     ternisten erfolgte ab 1961 an der Tech-   Für seine wissenschaftlichen Leistun-
                     nischen Universität München und der       gen erhielt Günter Brittinger zahlrei-
                     Universität des Saarlandes in Hom-        che Preise und Auszeichnungen, u.a.
                     burg. Ein 1966 und 1967 verwirklichter    1996 das Bundesverdienstkreuz am
                     Forschungsaufenthalt an der New York      Bande, das auch seine Bemühungen um
                     University bildete die Grundlage für      eine Zusammenführung der hämatolo-
                     die Habilitation über die Physiologie     gischen Strukturen in Ost- und West-
                     menschlicher Lymphozyten.                 deutschland ehrte. Neben zahlreichen
                     Mit dem Auftrag, den Bereich der Hä-      Funktionen an der eigenen Universität
                     matologie klinisch und wissenschaft-      engagierte er sich 1993 als Präsident
                     lich weiter zu entwickeln, begann         der Jahrestagung der Deutschen und
                     Günter Brittinger 1967 seine Tätigkeit    Österreichischen Gesellschaften für
                     am Universitätsklinikum Essen, da-        Hämatologie und Onkologie in Essen
                     mals noch Teil der Ruhr-Universität       und von 1997 bis 2003 als Herausgeber
                     Bochum. Nach Gründung der Universi-       der Zeitschrift ‚Annals of Hematology‘.
                     tät-Gesamthochschule Essen wurde er       Er war Ehrenmitglied der Gesellschaft
                     1974 zum ordentlichen Professor beru-     für innere Medizin der DDR (1990),
                     fen. Seinem experimentellen Schwer-       der ‚European Society for Therapeutic
                     punkt folgend galt sein besonderes        Radiology and Oncology‘ (1995) und
                     klinisches Interesse den Non-Hodgkin-     der Deutschen Gesellschaft für Häma-
                     Lymphomen. Im Jahr 1975 übernahm          tologie und Medizinische Onkologie
                     er die Leitung der 1972 ins Leben ge-     (2005).
                     rufenen Kieler Lymphomgruppe, der         Günter Brittinger verfolgte die Ent-
                     ersten hämatologischen Studiengrup-       wicklungen in der Hämatologie bis kurz
                     pe in Deutschland und Österreich.         vor seinem Tod mit großem Interesse
                     Ziel war die Prüfung der klinischen       und war ein allseits geschätzter Ratge-
                     Relevanz der in der Kiel-Klassifikation   ber bei der Planung klinischer Studien
                     vorgeschlagenen Einteilung der Non-       und anderer wissenschaftlicher Projek-
                     Hodgkin-Lymphome. Die von Günter          te. Wir werden ihn schmerzlich vermis-
                     Brittinger initiierten Therapiestudien    sen.
                     erbrachten wesentliche Erkenntnis-
                     se zu den neu definierten Entitäten,      Prof. Dr. med. Ulrich Dührsen
                     die in bahnbrechende internationale       Ehemaliger Direktor der Klinik für
                     Verbundprojekte eingingen. Der ‚In-       ­Hämatologie, Universitätsklinikum
                     ternationale Prognostische Index‘ ist      Essen

                                                                                           DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021   31
DGHO Historische Forschungsstelle

     Fruchtbarer Anstoß durch Löbel-Buch.
     Radio und Fernsehen widmen sich dem
     Thema „Arisierung von Fachliteratur“
     PETER VOSWINCKEL

     ZEIT-Artikel „Geraubte Bücher“ (10.12.2020), Ausschnitt.

                                U    nter „Arisierung“ versteht man
                                     gemeinhin die unrechtmäßige
                                Übertragung jüdischen Besitzes, also
                                                                           erschienen war und 1939 unter einem
                                                                           anderen Namen (vom selben Verlag)
                                                                           fortgeführt wurde. Ihre Nachforschun-
                                etwa von Häusern, Geschäften, Gold         gen hatte Urbach soeben unter dem
                                etc. Dass in den späten dreißiger Jahren   Titel „Das Buch Alice. Wie die Nazis das
                                auch geistiges Eigentum arisiert wurde,    Kochbuch meiner Großmutter raubten“
                                war bisher nur in Einzelfällen bekannt.    (Propyläenverlag, 432 S.) publiziert,
                                Seit die ZEIT im Dezember 2020 (Nr.        eine spannende Mischung aus Doku-
                                52) einen ganzseitigen Artikel mit dem     mentation (mit Originalfotos) und be-
                                Titel „Geraubte Bücher“ brachte, rück-     wegender Erzählung.
                                te nunmehr die Arisierung von Fachli-      Darüber hinaus lenkte der ZEIT-Arti-
                                teratur in den Fokus.                      kel den Blick auch auf juristische und
                                Ursprünglich berichtete der ZEIT-Ar-       medizinische Fachbücher und schil-
                                tikel, verfasst von der in Cambridge       derte „als einen der spektakulärsten
                                lebenden Historikerin Karina Urbach,       Fälle“ die Arisierung von „Knaurs Ge-
                                von dem Kochbuch ihrer Großmutter,         sundheitslexikon“ von 1930, verfasst
                                das 1937 mit großem Erfolg in Wien         von dem jüdischen Arzt Joseph Lö-

32   DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021
Fruchtbarer Anstoß durch Löbel-Buch.                                                                                   DGHO Historische Forschungsstelle

                                                           bel. Dabei bezog sich Urbach auf das                 schließen, das Schicksal dieses jüdi-
                                                           DGHO-Geschichtsbuch „Dr. Joseph                      schen deutschen Arztschriftstellers
                                                           Löbel. Botschafter eines heiteren Medi-              aufzuhellen und dessen Beraubung, die
                                                           zin-Feuilletons“ von Peter Voswinckel                Arisierung seines Bestseller-Lexikons,
                                                           (2018) – ohne freilich die DGHO als He-              anzuprangern und seine Würde wie-
                                                           rausgeber und Geldgeber dieser Studie                derherzustellen?“
                                                           besonders hervorzuheben.                             Für eine filmische Fortsetzung des
                                                           Vorangetrieben durch die offenbar gut                ZEIT-Artikels wurde Prof. Voswinckel
                                                           vernetzte und hoch motivierte For-                   jüngst nach München eingeladen,
                                                           scherin Urbach (Institute for Advanced               um in einer Gesprächsaufzeichnung
                                                           Study in Princeton), mehren sich nun                 mit Karina Urbach Rede und Antwort
                                                           im Hauptstadtbüro der DGHO diver-                    zu stehen (Sendetermin 2022). Dazu
                                                           se Anfragen von Medien, die mehr                     wurden eigens zwei Pakete mit Löbel-
                                                           über das Löbel-Buch wissen und dar-                  Büchern nach München geschickt.
                                                           über berichten wollen, u.a. Radio Prag               Auch die klassische Studie von Prof.
                                                           (Der Weise von Franzensbad, gesendet                 Voswinckel 1997 zum Thema „Arisie-
                                                           am 27.03.21); Bayerischer Rundfunk;                  rung“ – dargestellt am Beispiel von
                                                           Deutschlandfunk Kultur; SWR (Sende-                  Walter Guttmanns „Medizinischer
                                                           termine August 2021 u. später).                      Terminologie“1 – kam dabei zu Wort.
                                                           Ja, das Engagement des DGHO-Vor-                     Beide Autoren, Löbel und Guttmann,
                                                           standes könne man auch als Beitrag                   wurden – wie langjährige Recherchen
                                                           zur Zivilgesellschaft verstehen – be-                ergaben – mit Wissen und Auftrag ih-
                                                           antwortete Prof. Voswinckel eine Fra-                rer Verleger von demselben „Ariseur“,
                                                           ge der Journalistin Julia Smilga (BR).               einem Kollegen aus Berlin (wenn auch
                                                           Sie hatte sich verwundert gezeigt, dass              unter Pseudonym) bis weit in die Nach-
                                                           eine medizinische Fachgesellschaft ei-               kriegszeit weitervermarktet. Beide, Lö-
                                                           nen Historiker beschäftigt und dessen                bel und Guttmann, beendeten ihr Le-
                                                           Werke kostenlos für jedermann, jede-                 ben mit Suizid. Ehre ihrem Andenken!
                                                           frau abgibt.
                                                           „Dr. Löbel machte mit seinem Schrei-
                                                           ben die Medizin und auch die Krebs-                  1   Um das Lebenswerk betrogen: Walter Gutt-
                                                                                                                    mann (1873-1941) und seine Medizinische
                                                           forschung für Laien verständlich; wie                    Terminologie. MEDIZINHISTORISCHES JOUR-
                                                           sollte man sich dem Wunsche ver-                         NAL 32, 1997, 321-354.

                                Szenen-Foto aus der arte-Dokumentation: Prof. Voswinckel und die Historikerin   Dreharbeiten für die arte-Dokumentation, Schauplatz Wien
                                Karina Urbach PhD präsentieren das Löbel-Buch der DGHO
                                (Drehort: Cafe Lentner, München-Haidhausen)
Fotos: Sabine Finger, München

                                                                                                                                                  DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021      33
Nur für DGHO-Mitglieder sichtbar.
Wir bewegen: Wissenschaft fördern –
                                                                        Versorgung verbessern
                                                                        Beispiel aus der Praxis: Stiftung unterstützt Master-Studentin

                                                                                                                                     der Arbeit der Stiftung, wächst auch die
                                                                                                                                     Anzahl der interdisziplinären Anfragen
                                                                                                                                     und das Interesse am Netzwerk.
                                                                                                                                     Die Deutsche Stiftung für junge Er-
                                                                                                                                     wachsene mit Krebs unterstützte im
                                                                                                                                     Sommer 2020 die Masterstudentin
                                                                                                                                     Paulina Bressel vom Institut für Biblio-
                                                                                                                                     theks- und Informationswissenschaft
                                                                                                                                     der Humboldt-Universität Berlin bei ih-
                                                                                                                                     rer Abschlussarbeit. Unter dem Thema
                                                                                                                                     „Die übergangenen Patient*innen – Eine
                                                                                                                                     qualitative Analyse der Informationsbe-
                                                                                                                                     darfe junger Erwachsener mit Krebs in
                                                                                                                                     Deutschland.“ wurden deutschlandweit
                                                                                                                                     Interviewpartner*innen gesucht. Über
                                                                                                                                     die Social-Media-Kanäle der Stiftung
                                                                                                                                     wurden junge Betroffene angesprochen
                                                                                                                                     die geplante qualitative Studie aktiv mit
                                                                                                                                     ihrer Teilnahme zu unterstützen. Dank

                                                                                       S   eit ihrer Gründung setzt sich die Deut-
                                                                                           sche Stiftung für junge Erwachsene
                                                                                       mit Krebs für die Förderung von Wissen-
                                                                                                                                     zahlreicher Rückmeldungen, konnten
                                                                                                                                     ausreichend Proband*innen für Einzelin-
                                                                                                                                     terviews gewonnen werden.
                                                                                       schaft und Forschung ein, um dadurch die      Die daraus entstandene Master-Arbeit
                                                                                       Versorgung junger Krebsbetroffener zwi-       wurde mit Bestnote und der Empfeh-
                                                                                       schen 18 und 39 Jahren zu verbessern.         lung zur Veröffentlichung bewertet. Die
                                                                                       Neben der regelmäßigen Ausschreibung          Ergebnisse der Studie dienen als Grund-
                                                                                       von Stipendiaten-Programmen und der           lage für ein sich anschließendes Disser-
                                                                                       Möglichkeit einer finanziellen Förderung      tationsprojekt. Die Arbeit wurde zudem
                                                                                       für institutionelle Projekte, unterstützt     für den Humboldt-Preis nominiert. Wir
                                                                                       die Stiftung auch bei Anfragen nicht-         freuen uns außerordentlich über den Er-
                                                                                       finanzieller Natur. In den letzten sieben     folg und den Beitrag der Stiftung. Interes-
                                                                                       Jahren konnte die Stiftung erfolgreich ihr    senten steht die Arbeit unter https://doi.
                                                                                       Netzwerk auf- und kontinuierlich aus-         org/10.18452/22913 zur Verfügung. In-
                                                                                       bauen. Als Ansprechpartnerin bei Fragen       formationen zum Humboldt-Preis 2021
                                                                                       rund um die Themen der jungen Betrof-         finden sich hier https://www.hu-berlin.
                                                                                       fenen ist sie damit auch wichtige Multi-      de/de/ueberblick/menschen/ehrungen/
                                                                                       plikatorin. Mit wachsender Bekanntheit        humboldtpreis.
Fotos: DGHO Service; Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs

                                                                                                                                                                   DGHO Mitgliederrundschreiben 3/2021   35
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