RUSSISCHER THEATERFRÜHLING 2018 - DEUTSCHES THEATER UND THEATER AUFBAU KREUZBERG MEDIAOST EVENTS & KOMMUNIKATION GMBH ANNA SARRE FJM LAW UND ...
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RUSSISCHER THEATERFRÜHLING 2018 17.11.-25.11.2018 DEUTSCHES THEATER UND THEATER AUFBAU KREUZBERG VERANSTALTET VON MEDIAOST EVENTS & KOMMUNIKATION GMBH KURATORISCHE LEITUNG ANNA SARRE GEFÖRDERT DURCH FJM LAW UND NAVICELLA FOUNDATION
INHALT Konzept, Daten und Fakten 3 Programm 4 Theaterstücke 5 Rahmenprogramm 10 Theaterhäuser 13 Veranstalter und Spielorte 14 Förderer und Partner 15 Kontaktdaten 16 2
KONZEPT, DATEN UND FAKTEN Das Festival Russischer Theaterfrühling, das erstmals 2015 in Berlin statt fand, präsentiert vom 17. – 25. November 2018 zum Thema „Neues, zeitgenössisches Theater Russlands“ sieben Aufführungen von Theaterregisseuren aus Moskau im Deutschen Theater und Theater Aufbau Kreuzberg. Die Themen der Aufführungen sind so vielfältig wie ihre ästhetische Verkörperung. Die teilnehmenden Theatergruppen gehören zu den besten und lebendigsten Kollektiven Russlands: Theater.DOC, Theater der Interaktion, Theater Praktika und Generic Space. Das Festival eröffnet neue Perspektiven für universelle und aktuelle Probleme trotz verschiedener Erfahrungen und Sprachbarrieren. Der „Russische Theaterfrühling” schafft neue kulturelle Brücken für eine moderne Welt, die zunehmend in rivalisierende Lager zerbricht. Heutzutage sieht der Westen in Russland keinen passenden Partner mehr, der über die gleichen Probleme spricht und eine ähnliche Rhetorik verwendet. Doch durch das Theater können Russland und der Westen doch verbunden werden. Denn das Theater reagiert auf alles, was in der Gesellschaft geschieht. Es denkt und bringt andere zum nachdenken, es hat eine klare Aufgabe – das Theater verarbeitet unaufhaltsam ein soziales Anliegen. Ein Stück dient hier als Spiegel – verzerrt oder wahrheitsgetreu – und der Regisseur bringt die Zuschauer dazu in diesen zu schauen. Im Spiegel des Festivals werden wir ein modernes Russland zeigen, ohne dabei verbreitete Klischees zu bedienen. Durch die Darstellung der Theatergruppen wird deutlich, was in der russischen Gesellschaft passiert, was sie krank macht und was sie durchmacht. Die Theaterstücke dienen dem kulturellen Austausch durch kreative sowie aufrichtige Interaktion. Das Theaterfestival soll als Plattform für einen solchen ehrlichen Dialog über akute politische sowie soziale Themen dienen. In diesem Jahr ist das Plakat des Festivals schwarz-weiß, weil im Vorfeld mehrere tragische Ereignisse geschehen sind: Kirill Serebrennikow wird seit mehr als einem Jahr strafrechtlich verfolgt und in diesem Jahr sind Künstlern Elena Gremina, Direktorin von Theater.DOC, Regisseur Michail Ugarow, künstlerischer Leiter von Theater.DOC, sowie Dmitrij Brusnikin, Leiter des Zentrums für experimentelles Theater des neuen Dramas verstorben. Wir möchten diesen fantastischen Künstlern Tribut zollen und deshalb ist das Festival sowohl als Erinnerung für die Toten, als auch als Hoffnung für die Lebenden gedacht. Alle Aufführungen werden auf Russisch mit deutschen Übertiteln oder einer Simultan- übersetzung gezeigt. 3
THEATERSTÜCKE „ICH SEHE DICH, ICH KENNE DICH“ Kunstlabor Generic Space, 2017 Von Walerij Petscheikin Regie: Jurij Murawitskij Video und Bühnenbild: Daniil Suchowskoj, Nino Tugushi Technische Leitung: Andrej Sosedow Mit: Kristina Isaikina, Ilja Kiporenko, Tristan Bumm, Patricia Hector Idee und künstlerische Leitung: Anna Sarre Projektleitung: Anna Leonenko Dauer: 110 min Russisch und Deutsch mit Simultanübersetzung „Ich sehe Dich, ich kenne Dich“ ist ein einzigartiges Stück über Kunst, Liebe und Grenzüberwindung, das in Deutschland im Rahmen des Kulturlaboratoriums Generic Space von einem deutsch-russischen Team entwickelt wurde. Zwei Metropolen, zwei europäische Kulturhauptstädte – Moskau und Berlin – reflektieren ihre Geschichte und Gegenwart. Sie sind geprägt von gemeinsamen Kulturräumen und persönlichen Beziehungen, in denen sich scheinbar erneut unsichtbare Mauern auftürmen, denn nur dabei entstehen einzigartige Werke der Architektur, des Theaters und der Musik. Berühmte deutsch-russische Zusammenschlüsse kreativer Art wie Wassily Kandinsky und Hugo Ball sowie Wsewolod Meyerhold und Walter Gropius oder Liebesbeziehungen wie Asja Lacis und Walter Benjamin haben zu jener Zeit neue Kulturräume geschaffen, in denen wir auch heute noch leben. Die unsichtbare Verbindung, die zwischen Russland und Deutschland seit 100 Jahren besteht, das einzigartige Kulturfeld, das zum Arbeiten und Leben miteinander einlädt, die gemeinsamen künstlerischen Erfahrungen und das Überwinden von Grenzen – all dies behandelt das Stück. Für die Entwicklung des Stückes wurden historische Quellen zu den deutsch-russischen Beziehungen der 1920er Jahre sowie Interviews mit BerlinerInnen aus dem Sommer 2017 verwendet. Das Stück wird im Rahmen der Moskauer Tage in Berlin gezeigt. 5
„DER MANN AUS PODOLSK“ Theater.DOC, 2017 Von Dmitrij Danilow Regie: Michail Ugarow Licht: Igor Pernikow Ton: Igor Pernikow Mit: Darja Gajnullina, Igor Stam, Anton Iljin, Wiktor Kusin, Andronik Chatschijan, Matwej Kakowin Dauer: 100 min Russisch mit deutschen Übertiteln Ein Theaterstück über die Merkmale und Frustrationen unserer Zeit. Es basiert auf dem Drama von Dmitrij Danilow und zählt zum Genre des „dokumentarischen Absurden“. Ein Mann aus Podolsk wird festgenommen und in einer Polizeistation befragt. Zwischen Festgenommenem und den Polizisten entspinnt sich eine Unterhaltung, die die modernen Propagandamechanismen aufzeigt. Die Polizisten sind erstaunlicher Weise keine bösartigen Gerichtsvertreter, sondern Intellektuelle, die den Festgehaltenen durch manipulative Fragen nicht nur verwirren, sondern in ihm auch ein akutes Gefühl der Leere und Wertlosigkeit des eigenen Lebens hervorrufen. Der Zuschauer ist frei, sich auf die eine oder andere Seite zu stellen: zum beschwichtigenden logischen Konservatismus oder zu einer eigenen Position, die endlose Diskussionen und Ehrlichkeit mit sich selbst erfordert. Der Mann aus Podolsk zeigt, dass die in Europa immer beliebter werdenden populistischen Ideen weiterhin dort indoktrinieren, wo Ängste, Zweifel und Denkfaulheit vorherrschen. Eines der aktuellsten Stücke der Saison 2017/2018 in Russland. 6
„DIE HEIDEN“ Theater.DOC, 2012 Von Anna Jablonskaja Regie: Walerija Surkowa Licht: Susanna Musaewa Mit: Elena Nesterowa, Walentin Samochin, Isabel Jojidlen, Tatjana Wladimirowa, Artjom Grigorjew, Dmitrij Urosow Dauer: 110 min Russisch mit deutschen Übertiteln Ein brutales Drama über die Glaubenskrise des zeitgenössischen Menschen und den Umgang mit der „neuen Zeit“. Es beschreibt Leben, Fall und die neue Suche nach dem Sinn der Existenz am Beispiel einer Familie. Diese befindet sich am Rande der Zerstörung und Dysfunktion als sie von der plötzlichen Wallfahrtsrückkehr der gläubigen Schwiegermutter überrascht wird. Die Behauptung des Glaubens und dessen Verleugnung, Verwirrung, Schweigen und Stummheit – alle Stufen der Glaubenssuche sind im Stück präsent. Jablonskaja begeht eine ehrliche und selbstbewusste Analyse des Aufeinandertreffens von konservativen und liberalen Gedanken. Sie entwirft am Beispiel des Sozialkosmos Familie ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, die ihren Weg zwischen Fort- und Rückschritt sucht. Die minimalistische Szenografie unterstreicht die Absicht der Bühnenautoren, die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf die Schauspieler und ihre Dialoge zu lenken. 7
„DAS MUSEUM DER INTERPLANETAREN INVASION“ Theater der Interaktion, 2016 Von Natalja Borenko Regie: Ksenia Peretruchina Licht: Elena Perelman Ton: Ewgenij Gorjanow Mit: Matweij Matweew, Aleksandra Suchanowa, Olesja Abramowa, Filipp Gurewitsch, Michail Efimow, Olga Lapaschina, Ruslan Malikow, Anastasija Patlaj, Aleksej Schemes Dauer: 110 min Russisch mit deutschen Übertiteln Das Theater möchte stets über den gewohnten szenischen Raum hinausgehen und mit vorgetäuschtem „Realismus“ den Betrachter noch tiefer in seinen Bann ziehen. In Berlin kehrt das Stück Museum der interplanetaren Invasion, das für nichttheatralische Räume inszeniert wurde, wieder ins Theater zurück, um dort erneut die geläufigen Grenzen der Blackbox zu zerstören und die Fiktion jeglicher festen Form aufzuzeigen. Ausgangspunkt der Inszenierung sind die Ereignisse aus H.G. Wells‘ Roman „Der Krieg der Welten“. Deren Schilderung wird im Stück jedoch nicht nur den Schauspielern überlassen. Speziell für das Berliner Publikum werden auch Artefakte aus dem DDR-Alltag in die Erzählung mit einbezogen. Der in ein Museum verwandelte Theaterraum erzeugt Analogien zu der nicht mehr existierenden sowjetischen Realität. Ein Ostalgieerlebnis, das die Berliner an die DDR-Vergangenheit erinnert, die jetzt nur noch als Historie in uns lebt. Das Museum der interplanetaren Invasion ist eine progressive Mockumentary-Kollaboration führender russischer Bühnenkünstler und - bildner, die für die Goldene Maske in der Kategorie „Experimentelles Theater“ nominiert wurde. 8
„TSCHAPAJEW UND PUSTOTA“ Theater Praktika, 2017 Von Viktor Pelewin Regie: Maksim Didenko Licht: Sergej Wassiliew Mit: Pjotr Skwortsow, Wasilij Butkewitsch, Aleksej Ljubimow, Wasilij Michailow, Ilja Barabanow, Andrej Fomin, Marina Wasilewa, Jurij Mezhewitsch, Gladston Machib, Igor Titow Dauer: 180 min Russisch mit deutschen Übertiteln Die Inszenierung von Maksim Didenko basiert auf dem 1996 erschienen Roman „Buddhas kleiner Finger“ des russischen, postmodernen Kultautors Viktor Pelewin. Pelewin gehört zu einer Reihe von Autoren, die in ihren Werken über chaotische Umstände in Russland, das mit dem Zerfall der Sowjetunion einhergehende neue Lebensgefühl und über die historische Vergangenheit sowie deren Aufarbeitung schreiben. Das Stück spannt in drei Akten einen Bogen zwischen den Geburtswehen der Sowjetunion und ihrem Untergang. Pustota, ein Dichter und Lebenskünstler aus St. Petersburg, flieht im Jahr 1919 vor der Geheimpolizei nach Moskau. Dort lernt er Tschapajew, ein legendärer Kommandeur der Roten Armee und Ikone der sowjetischen Geschichte, kennen, der Pustota prompt zu seinem Politkommissar ernennt. Plötzlich befindet sich Pustota jedoch wie in einem Fiebertraum im Moskau der Gegenwart. Der Umgang mit lauter „neuen“ Russen lässt ihm keinen anderen Ausweg als die Flucht in eine Irrenanstalt. Viktor Pelewin beschreibt mit unglaublicher Fantasie und zugleich analytischer Schärfe eine Gesellschaft, die sich im Umbruch befindet und verzweifelt auf der Suche nach einem Sinn ist. Maksim Didenko greift als einer der spannendsten jungen Regisseure Russlands diese komplexe Thematik auf und inszeniert einen dynamischen und höchst vielseitigen Ritt durch die russische Vergangenheit und Gegenwart. Hin- und hergerissen zwischen alten Mythen und neuen Märchen, Europa und Asien sowie Realität und Wahnsinn suchen Tschapajew und Pustota in Maksim Didenkos Inszenierung Zuflucht in revolutionären Posen und in der Ruhe der Natur, in Religion und Leibesübungen und nicht zuletzt in bewusstseinserweiternden Substanzen. 9
RAHMENPROGRAMM PERFORMANCE 20.11.2018 um 19:00 Uhr im Sprechsaal. Berlin-Premiere der Performance „Носитель Избранное“ Zur Eröffnung des Festivalclubs gibt es die Berlin-Premiere der Performance „Носитель Избранное“ (Nositel Isbrannoe) des Darstellers/Regisseurs Aleksej Judnikow von Theater.DOC. ORT Sprechsaal Marienstraße 26 10117 Berlin AUSSTELLUNG 20.11.2018 20.30 Uhr im Sprechsaal Ausstellungseröffnung „Heute in einer Woche“ Eröffnung der Ausstellung "Heute in einer Woche" von Wladimir Kotow. Das Projekt handelt von jungen Teilnehmern im modernen russischen Theater, die trotz aller Umstände derzeit weiter arbeiten, offen sprechen, glauben und weitermachen. ORT Sprechsaal Marienstraße 26 10117 Berlin FILMVORFÜHRUNGEN 22.11.2018 19:00 Uhr im Sprechsaal Filmvorführung „Casting“ von Igor Stam Der Film "Casting" hat beim Festival "Amur Autumn" 2018 den Hauptpreis gewonnen. Das Casting bestimmt die Auswahl unter den Bewerbern, die für den Plan der Produzenten am relevantesten sind. Es ist bekannt, dass im Kino- und Showbusiness diese Methode für die Auswahl von Schauspielern oder Models genutzt wird. Manchmal ist es wie ein soziales Sieb, durch das auch gewöhnliche Personen durch Zufall an die Spitze der Gesellschaft gewählt werden. Dabei stellt sich die Frage: Wonach suchen die Produzenten überhaupt? Wer ist heute ein moderner Held? Wie ist die Beziehung zwischen konformen Fernsehstars und Gegenkultur? Und welche Rolle wird demjenigen, der das Casting durchführt, zugeschrieben? Der Film wird auf Russisch ohne Untertitel gezeigt. 10
24.11.2018 19:00 Uhr im Sprechsaal Filmvorführung „Разбор“ (Rasbor) von Jurij Murawitskij Was ist ein Theater? Woraus besteht es? Wie sieht sein Inneres aus? Wie ist es, sich im modernen Theater zu engagieren? Ist es einfach, ein Experiment zu machen und was kostet es? Die Autoren des Films "Разбор" (Rasbor) diskutieren diese Fragen. Der Film ist ein Gemeinschaftsprojekt des Neuen Raums des Theaters der Nationen, der Moskauer Schule des Neuen Kinos und des Sound Design Institute. Der Film wird auf Russisch mit englischen Untertiteln gezeigt. ORT Sprechsaal Marienstraße 26 10117 Berlin VORTRÄGE 21.11.2018 18:00 Uhr im Sprechsaal Vortrag von Michail Durnenkow Zum Thema "Theater der Zukunft" erzählt Michail Durnenkow, eine Ikone des Russischen Theaters, etwas zum Thema Drama im postdramatischen Raum, das Stück und die moderne Kunst, Ablehnung von dramatischer Manipulation sowie über die Mutation des Berufs eines Dramatikers. Der Vortrag ist auf Russisch. Es gibt eine konsekutive Übersetzung für die deutschen Zuhörer. 23.11.2018 19:00 Uhr im Sprechsaal Vortrag von Ksenia Peretruchina Einen interessanten Vortrag hält auch Ksenia Peretruchina zum Thema "Zwischen Tatlin und Beuys. Notwendiges Theater.". Die Künstlern, die an der Schnittstelle von Theater und moderner Kunst arbeitet, wird ihre Sicht auf die Struktur des gegenwärtigen Theaters, seine Möglichkeiten und Entwicklungstrends erzählen. Warum brauchen wir das Theater? Dient das Theater als Werkzeug, um soziales Vertrauen aufzubauen? Oder doch Theater als eine Gelegenheit? Es geht aber auch um Theater und Geld sowie um die materielle Haftung des Künstlers. Der Vortrag ist auf Russisch. Es gibt eine konsekutive Übersetzung für die deutschen Zuhörer. ORT Sprechsaal Marienstraße 26 10117 Berlin 11
PODIUMSDISKUSSION 25.11.2018 11.00 Uhr im Deutschen Theater Podiumsdiskussion Im Rahmen des Festivals findet eine interessante Diskussion zum Thema “Probleme des zeitgenössischen, unabhängigen Theaters in Russland” statt. Bei der Diskussion wird es um aktuelle Probleme des zeitgenössischen russischen Theaters im Kontext der heutigen staatlichen Kulturpolitik, Zensur und des äußerlichen Einflusses auf die theatrale Sprache gehen. Bei dem Gespräch werden spannende Festivalteilnehmer dabei sein: • Boris Mesdritsch - Leiter des Theaters Praktika und ehemaliger Direktor des Nowosibirsker Schauspielhauses, der wegen seiner Inszenierung der Oper "Tannhäuser" von seinem Posten gefeuert wurde. Vor einem Monat ist er zum Direktor des Theaters Praktika ernannt worden. • Ekaterina Troepolskaja - Leiterin der theatralen Werkstatt von Dmitrij Brusnikin, Drehbuchautorin. • Andrej Rodionow - einer der bekanntesten, zeitgenössischen Autoren Russlands. Seine Stücke werden unter anderem von Theater.DOC gezeigt. • Walerij Petscheikin - als Stammautor des Moskauer Gogol-Zentrums gehört Walerij Petscheikin zu den führenden Dramaturgen des zeitgenössischen russischen Theaters. Zu seinen Arbeiten zählen Texte und Stücke zu Aufführungen von Kirill Serebrennikow – wie z.B. “Metamorphosen”, “Ein Sommernachtstraum”, “Idioten” nach dem Film von Lars von Trier oder auch “Kafka”. • Michail Durnenkow - Pädagoge, Theater- sowie Drehbuchautor. Seine Stücke wurden u. a. am Moskauer Künstlertheater, am Alexandrinski-Theater in St. Petersburg und von der Royal Shakespeare Company gespielt. Er ist regelmäßiger Teilnehmer an den Festivals „Baltiski Dom“ in St. Petersburg und „Neues Drama“ in Moskau. Er arbeitet als Dozent an der Pädagogischen Universität in Moskau und gibt Seminare über dokumentarisches Theater. Er ist einer der Organisatoren des Festivals des jungen Dramas "Ljubimowka" und Mitbegründer des Festivals des modernen ausländischen Dramas "Perepost". • Jurij Murawitskij - berühmter russischer Theaterregisseur, Dramaturg, Schauspieler und Pädagoge. Für sein Stück “Light My Fire” mit Theater.DOC erhielt er die begehrte Auszeichnung “Goldene Maske”. Für sein Stück “Die unglaublichen Abenteuer von Julia und Natascha”, in Zusammenarbeit mit dem Regisseur German Grekov, wurde er im Rahmen des Internationalen Dramaturgen-Wettbewerbs “Eurasia 2011” ausgezeichnet. Ebenfalls wurde er als Regisseur der Performance Riot Days (Pussy Riot) dieses Jahr mit dem „Herald Angels Award“ und dem „Total Theatre Award“ in der Kategorie „Innovation, Experimentation & Playing with Form“ beim Edinburgh International Fringe Festival ausgezeichnet. • Ksenia Peretruchina - Regisseurin, Autorin und Bühnenbildnerin, führende russische Künstlerin und Preisträgerin der Goldenen Maske. Sie erhielt Nominierungen für den Kunstpreis “Schwarzes Quadrat” sowie den Kandinsky-Preis. • Timojew Musatow - Unterstützer des Festivals, Unternehmensinhaber von FjM. ORT Deutsches Theater Schumannstraße 13 10117 Berlin 12
THEATERHÄUSER Generic Space Im Rahmen eines zehntägigen Theaterlabors, das im September 2017 auf dem Schloss Bröllin in Mecklenburg-Vorpommern stattfand, entwickelten die Produzentinnen des „Russischen Theaterfrühlings“ mit Regisseuren, Dramaturgen, Schauspielern, Bühnenbildnern und Videokünstlern gemeinsam eine Bühnenperformance zum 25. Jubiläum der Partnerschaft von Moskau und Berlin. Dabei erfuhren die Projektteilnehmer aus Berlin und Moskau aus erster Hand, wie gemeinsame Verständigung in der Praxis funktioniert und worin kulturelle Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten bestehen. Das Ergebnis dieses Kreativlabors ist das Stück „Ich sehe dich, ich kenne dich“. Theater.DOC Das Theater.DOC ist ein Dokumentardramentheater aus Moskau. Die meisten Stücke basieren auf realen Geschichten und sprechen akute soziale und politische Fragen kritisch an. Infolgedessen war es genötigt, seit seiner Gründung im Jahr 2002, bereits vier Mal seinen Spielort zu wechseln. Nach dem Tod der beiden Gründer und Leiter in diesem Jahr droht ihm die Schließung. Theater der Interaktion Das Theater der Interaktion wurde 2016 gegründet und vereinigt Künstler und Produzenten, deren kreatives Schaffen die innovativsten Stücke der Theaterszene und der zeitgenössischen Kunst hervorbringt. Das Theater möchte stets über den gewohnten szenischen Raum hinausgehen und mit vorgetäuschtem „Realismus“ den Betrachter noch tiefer in seinen Bann ziehen. Theater Praktika Das experimentelle Theater Praktika wurde auf Initiative des Regisseurs Eduard Bojakow gegründet. Im Theater werden ausschließlich Werke zeitgenössischer Autoren inszeniert sowie verschiedenste Kunstprojekte realisiert: ein Kinoclub, Ausstellungen, Performances und Diskussionsrunden mit bekannten Kulturschaffenden prägen die Atmosphäre dieses dynamischen Theaterortes. Das Theater Praktika ist mittlerweile auch außerhalb der Grenzen Moskaus und Russlands für seine experimentellen, innovativen und gesellschaftskritischen Inszenierungen bekannt. 13
VERANSTALTER UND SPIELORTE Das Festival „Russischer Theaterfrühling“ wird von Mediaost Events & Kommunikation GmbH organisiert und realisiert. Mediaost ist auf die Organisation, das Marketing und die PR von Kulturveranstaltungen und Bildungsprojekten, vornehmlich aus dem osteuropäischen Raum, spezialisiert. Veranstaltungen und Events, bei denen sich Länder, Regionen und Städte wechselseitig repräsentieren und besser kennenlernen können, gehören zum Schlüsselkonzept der Agentur. Das Projekt wird vom Unternehmen FjM law und der Navicella Foundation gefördert und in Zusammenarbeit mit den Spielorten Deutsches Theater und Theater Aufbau Kreuzberg realisiert. Die Kuratorin des Festivals, Anna Sarre, ist Expertin für zeitgenössische Kunst und Theater und verfügt über ein breites Netzwerk in der gesamten russischen Kunstszene. Geboren in einer Moskauer Künstlerfamilie, begann sie ihre Karriere als Restauratorin von Gemälden, später war sie für die Gestaltung von verschiedenen Ausstellungen für das Russische Kulturministerium sowie für private Museen, wie das erfolgreiche Projekt „Bulgakow-Haus“ in Moskau, verantwortlich. Inzwischen kuratiert Anna Sarre regelmäßig Ausstellungen im Rahmen der Kunstmessen Art Moscow und Red Dot Miami. Unter anderem arbeitet sie für bekannte Künstler wie Andrej Bartenew, Aleksander Sacharow, Aleksej Kostroma und andere. Seit 2011 ist sie Mitorganisatorin der russischen Künstlervereinigung Igra3000 und führt als solche die Projekte des Kunstlabors “Der Mensch” in Moskau, Susdal und Berlin durch, in deren Rahmen unter anderem außergewöhnliche Videokunst, Kurzfilmexperimente, Theaterperformances und beeindruckende Installationen entstehen. SPIELORTE TICKETS TAK – Theater Aufbau Kreuzberg Tickets: 15€/ermäßigt 10€ Prinzenstrasse 85 F Eingang über den Bestellung unter: Prinzenhof http://tak-berlin.de/tickets 10969 Berlin Deutsches Theater Tickets: 25€/ermäßigt 9€ Schumannstraße 13 Bestellung unter: 10117 Berlin https://www.deutschestheater.de/karten/ 14
FÖRDERER UND PARTNER GEFÖRDERT DURCH PARTNER 15
KONTAKT ANNA SARRE Kuratorische Leitung Mobil: +49 176 415 28903 sarreberlin@gmail.com ANNA LEONENKO Projekt- & Programmleitung Mobil: +49 160 955 22009 leonenko@mediaost.de KLARA JUNKES Projektkoordinatorin Mobil: +49 177 280 2281 junkes@mediaost.de 16
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