Intersectional map /graz08

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Intersectional map /graz08
intersectional map /graz08
Geschlecht, Ethnie, Milieu und Alter als Achsen der Ungleichheit einer Stadt

                                            Ein Projekt an der Schnittstelle
                                     von Sozialforschung und Medienkunst

                                                                         Bericht
                                                       Intersectional map/graz08

                                                             Bericht verfasst von
                                                              Mag.a Elli Scambor
                                                                   Fränk Zimmer

                                                              Graz, August 2009

                                                                                    1
Intersectional map /graz08
Inhalt & Kontakt
                 3 _ Kontext

                 4 _ Sozialforschung & Medienkunst

                 6 _ Gesellschaftliche Relevanz des Projekts

                 8 _ Methoden & Tools

                 10 _ Studie

                 15 _ Die Installationen

                 18 _ Projektrealisation
                         18 _ Zeittafel
                         22 _ Anpassungen der Projektdurchführung
                         23 _ Evaluation
                         24 _ Materialien

                 26_ Finanzierung

                 27 _ Team & Support

                 29 _ Presse
                         29 _ Medienresonanz
                         31 _ Auswahl Pressereaktionen

       Kontakt   Daten der durchführenden Organisation: Forschungsbüro der Männerberatung Graz
                 Dietrichsteinplatz 15/8
                 A-8011 Graz
                 Tel: 0316 83 14 14 / Fax: 0316 83 14 14 - 11
                 e-mail: research@maennerberatung.at
                 www.maennerberatung.at

                 Mag.a Elli Scambor, Gesamtleitung und wissenschaftliche Leitung
                 Email: elli.scambor@gmx.net, Tel.: 0699-12630824
                 Fränk Zimmer, Künstlerische Leitung
                 Email: fz@mur.at, Tel: 0699-12182495

Projektwebsite   http://intersectional-map.mur.at

         DVD     Die beigelegte DVD stellt das Konzept und die Realisierung des Projektes intersectio-
                 nal map/graz08 in einem sechsminütigen Film dar.
                 © 04/2009 Elli Scambor, Fränk Zimmer

                                                                                                    2
Intersectional map /graz08
Kontext
Abb. 1 intersectional map/graz08, Stadtbibliothek Eggenberg - Installation

                                       intersectional map /graz
               Gebrauch der Stadt      Der Gebrauch der Stadt steht im Mittelpunkt des Projektes intersectional map /graz.
                                       Die Kategorien Geschlecht, Ethnie, Milieu und Alter im Fokus einer soziologischen
                                       Studie, bei der die alltägliche Nutzung der Stadt (Wege und Orte) durch ihre Bewoh-
                                       nerInnen erfasst wurde. Das digitale Werkzeug zur Transformation der erhobenen
                                       Daten in den virtuellen Raum diente zugleich deren Visualisierung und Dynamisie-
                                       rung. Im Stadtraum installiert, fungierte dieses Werkzeug als öffentlich zugängliches
                                       Instrument zur Navigation durch die intersectional map /graz, jenen Stadtplan, der
                                       aus den Daten der Studie entstand. www.intersectional-map.mur.at

                                       Wo bewegen sich Frauen und Männer in der Stadt ?
                                       Wo bewegen sich Menschen mit und ohne Migrationshintergrund ?
                                       Lassen sich Milieugrenzen als städtisch-räumliche Grenzen darstellen ?

             Medieninstallationen      In Analogie zur Erforschung des Gebrauchs des realen städtischen Gefüges in der
                                       Studie wurde auch bei den Medieninstallationen die Wertigkeit von Orten durch den
                                       Gebrauch thematisiert. Ergebnis waren seh- und hörbare virtuelle Orte, die durch
                                       den Gebrauch der Installationen generiert wurden.

                                                                                                 Elli Scambor, Fränk Zimmer

                                                                                                                          3
Intersectional map /graz08
Sozialforschung & Medienkunst
Abb. 2 intersectional map/graz08, Mediathek Graz - Installation

                                        Partizipation und Prozesshaftigkeit sind typische Charakteristika von Medienkunst.
                                        Beide Aspekte lassen sich auch in der Verbindung von Medienkunst mit Sozialfor-
                                        schung umsetzen: Kunst wird dabei nicht zum „Aufputz“ empirischer Daten, sondern
                                        liefert ein Werkzeug, ein Tool, das Datenmaterial für eine interessierte Öffentlichkeit
                                        erlebbar macht.

           Kunst des Öffentlichen       “Kunstprojekte im öffentlichen Raum werden durch öffentlichkeitsbezogene Kunstpro-
                                        jekte ersetzt und münden in die “Kunst des Öffentlichen”.1

                                        Eine „Kunst des Öffentlichen“ interessiert sich unter anderem für den Gebrauch des
                                        öffentlichen Raumes und genau hier setzten beide Projekte an. Raum wird als relati-
                                        onale Anordnung betrachtet, in welcher Güter und Menschen platziert, zueinander
                                        positioniert werden.2 Der Raumsoziologin Martina Löw folgend geschieht die Kon-
                                        stitution von Raum durch diesen analytischen Prozess, den sie “Spacing” nennt. Die
                                        Voraussetzung für “Spacing” ist das Vorhandensein von Orten. An Orten wird plat-
                                        ziert. Der Ort wird, ebenso wie der Raum, nicht als statisches Konstrukt betrachtet,
                                        sondern als sich veränderndes gesellschaftlich determiniertes Segment.

                räumliche Struktur      Die intersectional map /graz thematisieren die räumliche Struktur als spezifische
                                        Ausprägung des Gesellschaftlichen. Die Struktur urbaner Räume wird als Produkt
                                        sozialer Faktoren, politischer Faktoren und ökonomischer Faktoren betrachtet.3

                                        1
                                         Fenz, Werner (2007). Referenzpunkte. Arbeit an der Kunst im öffentlichen Interesse. In: H. Ranzenbacher: Liquid
                                        Music. Genius Loci / Judenburg 1998 - 2007. S. 61 – 65
                                        2
                                            vgl. LÖW, Martina (2001). Raumsoziologie. Frankfurt a. Main: stw
                                        3
                                         vgl. WeismaN, Leslie Kanes (1992). Discrimination by design. A feminist critique of the man-made environment.
                                        Chicago: University of Illinois Press / Kuhlmann, Dörte (2003). Raum, Macht & Differenz. Genderstudien in der Archi-
                                        tektur. Wien: edition selene

                                                                                                                                                           4
Intersectional map /graz08
Die Erschließung der Stadt durch ihre BewohnerInnen wird in enger Verknüpfung mit
            der Diversität der Lebensumstände unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen erfasst.4

Teilnahme   Die entleiblichte Logik der prinzipiellen Teilnahme aller5 - ein häufig anzutreffendes
            Prinzip in der Stadtplanung - weicht damit einer Betrachtung, die Differenzen in der
            Stadtraumnutzung hervorhebt. In der intersectional map /graz wurden die sozialen
            Kategorien Gender, Alter, Migrationshintergrund und Milieu erfasst und in ihrer Ver-
            knüpfung – entlang von „intersections“ – analysiert.

                                                    Abb. 3 intersectional map/graz08, Universität Graz - Installation

            Nur durch das egalitäre Engagement von Kunst und Wissenschaft konnte ein Tool
            entstehen, das, über das eigentliche Projekt hinausreichend, einen weiteren Ge-
            brauchs- und Erkenntniswert entwickelt hat, der auf konkrete Veränderungen im
            Umgang mit öffentlichem Raum abzielt.

            4
              vgl. SCAMBOR, Elli (2007): Das Öffentliche als Abbild der Polis. Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht im öffent-
            lichen Raum. In: H. Ranzenbacher: Liquid Music. Genius Loci / Judenburg 1998 - 2007. S. 52 – 59 / SCAMBOR, Elli /
            SCAMBOR, Christian (2007): Der „Gender Walk“. Eine bewegte Analyse der sozialen Konstruktion von Geschlecht
            im öffentlichen Raum. In: gender_n. Zoll+ Österreichische Schriftenreihe für Landschaft und Freiraum. Nr. 10, 17.
            Jahrgang. S. 25 - 29
            5
             vgl. Acker, Joan (1991). Hierarchies, Jobs, Bodies: A Theory of Gendered Organizations. In J. Lorber & S.A. Farrell, The
            Social Construction of Gender (pp. 162 - 179). London: Sage / Acker, Joan (1992). Gendering Organizational Theory. In
            A.J. Mills & P. Tancred (Eds.), Gendering Organizational Analysis (pp. 248 - 260). London: Sage

                                                                                                                                  5
Intersectional map /graz08
Gesellschaftliche Relevanz
Abb. 4 intersectional map/graz08, tagwerk - Installation

                              Die soziale Stellung der Menschen führt zu spezifischen distributionellen (An)
                              Ordnungen bzw. Aneignungen im physischen Raum. Das bedeutet wiederum, dass
                              die angeeigneten physischen Räume Auskunft geben über die Stellung im sozialen
                              Raum. Der soziale Raum ist Bourdieu (1991) zufolge ein Raum der Beziehungen zwi-
                              schen Menschen, damit auch ein Raum relational angeordneter Personen im perma-
                              nenten Verteilungskampf.6

           sozialer Raum      Menschen verfügen über unterschiedliche Möglichkeiten, ökonomische, soziale
                              und kulturelle Kapitalien zu kumulieren. Der soziale Raum steht dem angeeigneten
                              physischen Raum gegenüber. “Wohnungen, Häuser oder Stadtteile werden entspre-
                              chend dem Einkommen, dem kulturellen oder sozialen Kapital gewählt, und diese
                              ‚Wahl’ reproduziert die Klassenstrukturen erneut.”7

                              Der soziale Raum findet seinen Niederschlag im physischen Raum, im Stadtraum.

                              Die intersectional map/graz08 macht die soziale Fragmentierung der Stadt und
                              damit die distributionelle (An)Ordnung einzelner Stadtteile deutlich sichtbar. Ein-
                              wohnerInnen mit Migrationshintergrund aus Nicht-EU-Ländern konzentrieren sich
                              vorwiegend in einzelnen Stadtteilen rechts der Mur, wie Gries und Lend, die einen
                              hohen Anteil von Menschen mit niedrigem Bildungsniveau und niedrigem Einkom-
                              men sowie hoher Arbeitslosen- und Sozialhilfedichte aufweisen.

                              6
                               vgl. BOURDIEU, Pierre (1991): Physischer, sozialer und angeeigneter physischer Raum. In: Wentz, M. (Hg.): Stadt-
                              Räume. Die Zukunft des Städtischen. Frankfurter Beiträge, Bd. 2, Frankfurt a. Main/ New York, 1991, S. 25-34.
                              7
                               LÖW, Martina (2001). Raumsoziologie. Frankfurt a. Main. S. 182

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Intersectional map /graz08
Beide Stadtteile weisen den höchsten Versiegelungsgrad der Stadt auf.8 Soziale
                        Ungleichheit wird durch unterschiedliche Ressourcenausstattung zum Ausdruck
                        gebracht: „Grau, laut, verschmutzt und beengt charakterisieren die Situation in den
                        marginalisierten Stadtteilen.“9

    Wegkettenanalyse    Kurze tägliche Wegdistanzen der befragten Personen sowie eine große Bedeutung
                        von „Zuhause“ und „Besuch von FreundInnen“ als alltäglich relevante Orte bei Men-
                        schen mit Migrationshintergrund verdeutlichen dabei die räumliche Nähe zur Woh-
                        nung. „Gläserne Wände“ scheinen als unsichtbare Wände die eine Durchdringung
                        bzw. Überschreitung einzelner Stadtteilgrenzen zu verhindern.

                        Städteplanung skizziert städtischen Raum gerne als neutralen Raum und neutra-
                        lisiert damit den fragmentarische Charakter von Städten. Die intersectional map/
                        graz08 stellt systematisches Wissen über die soziale Struktur der Stadt zur Verfügung
                        und macht dieses Wissen öffentlich sichtbar. Dieses Wissen bildet eine wesentliche
                        Grundlage für Stadtplanungskonzepte, ausgerichtet auf die Pluralität und Diversität
                        der StadtbewohnerInnen.

                                                              Abb. 5 intersectional map/graz08, Universität Graz - Installation

Nutzungsmöglichkeiten   Mehrere Folgeprojekte der intersectional map stellen unterdessen die Nutzungs-
                        möglichkeiten in der Forschungsrealität unter Beweis. So z.B. Eine Judendstudie, die
                        derzeit im Stadtraum Graz durchgeführt wird und die Erschließung der Stadt durch
                        Jugendliche erfasst.

                        8
                         vgl. Shadman, Kheder (2008). Stadtentwicklung und soziale Ausgrenzung. Auswirkungen des EU-Programms
                        URBAN Graz (Gries) auf die soziale Ausgrenzung im Projektgebiet. Saarbrücken: VDM
                        9
                         Shadman, Kheder (2008). Stadtentwicklung und soziale Ausgrenzung. Auswirkungen des EU-Programms URBAN
                        Graz (Gries) auf die soziale Ausgrenzung im Projektgebiet. Saarbrücken: VDM S. 25

                                                                                                                                  7
Intersectional map /graz08
Methoden & Tools
Abb. 6 intersectional map/graz08, Stadtbibliothek Graz Süd - Installation

                                        Die intersectional map /graz macht das Wissen über den öffentlichen Raum auch
                                        im Stadtraum durch Public Interfaces – Schaufenster und Terminals – zugänglich.
                                        Sowohl das Webinterface für den privaten Raum als auch die Installationen im öf-
                                        fentlichen Raum liefern UserInnen bzw. PassantInnen ein zu explorierendes Enviro-
                                        nement.

                            Filtern     Die Erkundung des städtischen Gefüges entlang soziodemografischer Merkmale
                                        kann durch Kombination unterschiedlicher Selektionskriterien (=intersections) erfol-
                                        gen. Das Filtern nach Alter und Migrationshintergrund führt beispielsweise zu einem
                                        anderen visuellen Ergebnis als die Kombination von Geschlecht und Migrationshin-
                                        tergrund. Auf diese Weise lassen sich relationale Bilder der Stadt erstellen.

                                        „Das Subjekt erkundet den Wissensraum, aktiviert und realisiert diesen in vielen Fällen
                                        aber auch erst im Prozess dieser Erkundung. Erst durch das interessegeleitete, zum Teil
                                        auch intuitive Handeln des Subjektes werden dann Daten zusammengestellt, Strukturen
                                        sichtbar gemacht und Informationen als solche verfügbar. Der Benutzer wird zum eige-
                                        nen Denken, Erforschen, Handeln aufgefordert.“10

                                        10
                                             STRAUSS, Wolfgang; ZSCHOCKE, Nina: Explore Information / Create Knowledge. In: netzspannung.org, URL: http://
                                        netzspannung.org/media-art/explore-information/. Letzte Aktualisierung: 30.08.2004.

                                                                                                                                                        8
Intersectional map /graz08
Frauen (A)
          Frauen (EU)
          Frauen (Nicht-EU)
          Männer (A)
          Männer (EU)
          Männer (Nicht-EU)
    ...   Diversität am Ort
          Personenfrequenz am Ort

Abb. 7 Snapshot des interaktiven intersectional map - Interfaces mit Legende

                              Die Visualisierung der Daten

                              Auf der intersectional map (siehe Abb. 7) sind Wege, Orte und Mikromarker erkenn-
                              bar. Mikromarker symbolisieren Personen auf ihren alltäglichen Wegen durch die
                              Stadt. Blaue Marker stehen für Männer, grüne für Frauen.

                  Marker      Die Formen der Marker ermöglichen eine Differenzierung von Personen mit Migrati-
                              onshintergrund. Personen aus Nicht-EU-Ländern sind als Rauten dargestellt. Per-
                              sonen aus EU-Ländern sind als Dreiecke und Personen aus Österreich als Quadrate
                              dargestellt.

                     Orte     Punkte symbolisieren alltäglich aufgesuchte Orte in der Stadt. Die Ortspunkte haben
                              unterschiedliche Größen und Farbabstufungen. Die Größe der Punkte charakterisiert
                              die Frequenz am Ort – je größer der Punkt umso öfter wurde der Ort frequentiert.

          Heterogenität       Helle Ortspunkte symbolisieren homogene Orte, dunkle Orte symbolisieren hetero-
                              gene Orte. Jedem Ort auf der Map wurde ein sogenannter Heterogenitätswert auf
                              einem Kontinuum von 0 - 100 gegeben. Dieser Wert setzt die Orte miteinander in
                              Beziehung.

                                                                                                               9
Intersectional map /graz08
Die Studie
Abb. 8 intersectional map/graz08, Universitätsbilbiothek - Installation

                                         Die Konstitution von städtischem Raum als „intersektioneller Raum“ wird auf Basis
                                         einer wissenschaftlichen Studie zum Bewegungsverhalten der Grazer Stadtbewoh-
                                         nerInnen sichtbar gemacht.

                                         Ausgangspunkt

                   Intersectionality     Die Struktur städtischer Räume ist Abbild unterschiedlicher Vergesellschaftungs-
                                         bedingungen der Geschlechter, die in unterschiedliche Ethnien und Milieus einge-
                                         bettet sind. Im Zuge der Analyse dieser Struktur beruft sich das Projekt intersectional
                                         map/graz08 auf das theoretische Analysekonzept „Intersectionality“11, das die Triade
                                         von Gender, Ethnicity und Class in einer inter-kategorialen Zugangsweise reflektiert.
                                         Dies bedeutet, dass die einzelnen gesellschaftlichen Kategorien in ihrem Verhältnis
                                         und in ihrer Wechselwirkung betrachtet werden. Dieser Zugang dient der Erfassung
                                         komplexer Strukturen und nimmt Bezug auf existierende soziale Kategorien, um
                                         Ungleichverhältnisse zwischen sozialen Gruppen, sowie sich verändernde Konfigura-
                                         tionen, zu erfassen.

                                         11
                                            Crenshaw, Kimberlé (1998). Demarginalizing the Intersection of Race and Sex: A Black Feminist Critique of Anti-
                                         discrimination Doctrine, Feminist Theory, and Antiracist Politics. In: Phillips, Anne (Hg.): Feminism & Politics. New York,
                                         S. 314 – 343. McCall, Leslie (2005). Managing the Complexity of Intersectionality. In: Journal of Women in Culture and
                                         Society. Vol 30. No 3. 1771-1780. Walgenbach, Katharina (2007). Gender als interdependente Kategorie. In: Walgen-
                                         bach, Katharina / Dietze, Gabriele / Hornscheidt, Antja / Palm, Kerstin (Hg.): Gender als interdependente Kategorie.
                                         Neue Perspektiven auf Intersektionalität Diversität und Heterogenität. Opladen: Barbara Budrich

                                                                                                                                                                 10
intersektionellen Orte   Die strukturgebenden Kategorien Gender, Ethnicity und Class formen „intersektio-
                         nelle Orte“, deren „Verhalten“ in gewisser Hinsicht magnetischen Feldern entspricht.
                         Sie ziehen an und setzen dabei mehr oder weniger starke Kräfte in Gang. Geringe
                         Anziehung bzw. Ausschließung wird sichtbar, wo die milieurelevante Grenze der Di-
                         stinktion12 von oben nach unten und von unten nach oben als räumliche Grenze von
                         Orten, Stadtteilen, Straßenzügen, etc. erkennbar wird. Intersektionelle Anziehung
                         schafft Heterogenität. Entsprechend werden die „intersektionellen Orte“ mit mess-
                         baren Werten versehen, die den Grad intersektioneller Heterogenität anzeigen.

                                                                                                                          Privater Raum:
                                                                                                                          Verfügbarma-
                                                                                                                          chung der Daten
                                                                                                                          für alle UserInnnen
                                                                                                                          via Webinterface

                              InteressentInnen              Eingabe der Per-                  Bereinigung des
                              füllen intersec-              sonendaten und                    Datenmaterials
                              tional map -                  Ortsdaten durch                   durch das inter-
                              Fragebogen und                das intersectio-                  sectional map
                              Stadtplan                     nal map - Team                    - Team
                                                            in die Projektda-
                                                            tenbank

                                                                                                                          Öffentlicher Raum:
                                                                                                                          Verfügbarma-
                         Abb. 9 Schematische Darstellung intersectional map - Workflow                                    chung der Daten
                                                                                                                          für PassantInnen
                                                                                                                          via Medieninstal-
                                                                                                                          lation

        Visualisierung   Die Visualisierung des erhobenen Datenmaterials im virtuellen und im öffentlichen
                         Raum und das „Weiterleben“ der intersectional map /graz08 bilden zentrale Schwer-
                         punkte in diesem Projekt. Die Wegketten aller an der Erhebung beteiligten Personen
                         werden im virtuellen Stadtplan als Mikromarker sichtbar. Die Ansteuerung konkrete
                         Grazer Orte (Jakominiplatz, Bahnhof, usw.) auf der virtuellen Oberfläche, löst die
                         Anziehung der für diese Orte spezifischen Mikromarker/ Personen aus.

                         BesucherInnen der intersectional map /graz08 bewegen sich in diesem Szenario. Sie
                         „betreten“ die Stadt im virtuellen Raum auf ihren gewohnten, alltäglichen Wegen
                         und an gewohnten Orten und finden sich wieder – konfrontiert mit der intersektio-
                         nellen Struktur ausgewählter Orte in der Stadt - im bewegten Feld der Anziehung.

                         12
                           Bourdieu, Pierre (1982): Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt. Suhrkamp.
                         Michael Vester, Peter von Oertzen, Heiko Geiling, Thomas Hermann und Dagmar Müller (2001). Soziale Milieus im
                         gesellschaftlichen Strukturwandel. Frankfurt.

                                                                                                                                                11
Erhebung
                                    1650 BewohnerInnen                      Im Rahmen einer schriftlichen Befragung (Juni-Oktober 2008) erfassten wir Wegket-
                                                                            ten und aufgesuchte Orte von mehr als 1650 BewohnerInnen der Stadt Graz.

                                                                            Bei der Stichprobe handelt es sich um einen geschichteten Ausschnitt der Bewoh-
                                                                            nerInnen in ausgewählten Bezirken der Stadt Graz. Die Schichtung erfolgt entlang
                                                                            der Quotenvariablen Gesellschaft, Ethnie, Milieu und Alter. Diesem Vorgehen lag die
                                                                            Absicht zugrunde, Aussagen über das Bewegungsverhalten aller erfassten (in der
                                                                            Stadt auch unterrepräsentierter) Personengruppen treffen zu können. Wir interes-
                                                                            sierten uns beispielweise für die Fragestellung, welche (Sozial)Räume von jungen
                                                                            Frauen und Männern mit Migrationshintergrund erschlossen werden oder wir inte-
                                                                            ressierten uns unter anderem für Geschlechterräume älterer StadtbewohnerInnen
                                                                            (> 60 Jahre).

                                 Face-to-face-Befragung                     Die Erhebung erfolgte im Rahmen einer Face-to-face-Befragung an öffentlichen
                                                                            Plätzen in der Stadt bzw. über Institutionen (Schulen, Dienstleistungseinrichtungen,
                                                                            Weiterbildungseinrichtungen, etc.). Die Befragung von Personen mit Migrationshin-
                                                                            tergrund erfolgte hauptsächlich in Form von Face-to-face-Interviews.

                                                                            Die im Zuge der Erhebung erfassten „alltäglichen Wege“ und dabei aufgesuchte
                                                                            „Orte“ an einem typischen Wochentag, wurden nach Tageszeiten differenziert (Vor-
                                                                            mittag, Nachmittag). Auf diese Weise kann die sozialräumliche Struktur der Stadt
                                                                            entlang der erfassten soziostrukturellen Merkmale zu unterschiedlichen Tageszeiten
                                                                            erschlossen werden.

 Sie sich orientieren, wenn Sie Ihre                                                                                                                                          Gesch
 Stadtplan von Graz eintragen.                                                                                                                Beispiel:                       O weib

                                                                                                                                                                 ZUR PERSON
                                                                                                                                   4
                                                                                                                          2
                                                                                                                                              Vormittag-Orte:
 ischen Wochentag.                                                                                                                      3     1. Zuhause                      Alter _
                                                                                                                                    1         2. Volksschule
 arbigen Stift (z.B. grün) auf dem Stadt-                                                                                          2
                                                                                                                                              3. Kindergarten                 Graze
m Vormittag dieses Tages zurücklegen.                                                                                                         4. Arbeitsplatz
 Sie auf diesen Wegen aufsuchen mit                                                            1                                                                              Höchs
                                                                                               4
                                                                                                                                              Nachmittag-Orte:                O Volk
                                                                                                                                              1. Arbeitsplatz                 O Höh
andersfarbigen Stift (z.B. blau) auf dem                                                           3
                                                                                                                                              2. Billa                        O Lehr
Sie am Nachmittag dieses Tages                                                                                                                3. Zuhause                      O Mat
nun abermals alle Orte, die Sie auf                                                                                                           4. Spielplatz                   O Kolle
 einer Nummer (1,2,3,...) auf dem                                                                                                                                             O Fach
                                                                                                                                                                              O Univ
                                                                            Abb. 10 Ausschnitt intersectional map - Fragebogen/Orte- und Wegdaten
                                                                                                                                                                              O and
 -Orte und Nachmittag-Orte in die

                  Nachmittag-Orte:
 ..............   1. ....................................................................
 ..............   2. ....................................................................
 ..............   3. ....................................................................
 ..............   4. ....................................................................                                                                             12
 ..............   5. ....................................................................
 ..............   6. ....................................................................
Die Ergebnisse dieser Stichprobe lassen die intersektionelle Struktur der von den
                                                       befragten Personen genutzten Orte im Stadtraum Graz hervortreten. Darüber hinaus
                                                       können Aussagen über die Platzierung ausgewählter Orte (Bsp. Lendplatz, Bahnhof,
                                                       etc.) auf einer mit messbaren Werten versehen Skala getroffen werden (Heterogeni-
                                                       täts-Skala).

                                                            Geschlecht                             Geben Sie bitte Ihr durchschnittliches monatliches            Haupttät
                                                            O weiblich    O männlich               Netto-Haushaltseinkommen an:                                  O Vollzeit
               Beispiel:
                                               ZUR PERSON

      4                                                                                            (inklusive 13. und 14. Monatsgehalt, Familienbeihilfe,        O Teilzeit
               Vormittag-Orte:
                                                            Alter ______Jahre                      Kindergeld, Arbeitslosengeld, usw.)                           O Pension
          3    1. Zuhause
      1                                                                                                                                                          O Arbeits
               2. Volksschule                                                                 O bis € 700,--                 O € 2.500,-- bis € 3.000,--
     2                                                      Grazer Stadtbezirk ______________                                                                    O Hausha
               3. Kindergarten                                                                O € 700,-- bis € 1.000,--      O € 3.000,-- bis € 3.500,--
                                                                                                                                                                 O Ausbild
               4. Arbeitsplatz                                                                O € 1.000,-- bis € 1.500,--    O € 3.500,-- bis € 4.000,--
                                                            Höchste abgeschlossene Ausbildung O € 1.500,-- bis € 2.000,--    O € 4.000,-- bis € 4.500,--         Geben Sie
               Nachmittag-Orte:                             O Volksschule/ Hauptschule        O € 2.000,-- bis € 2.500,--    O über € 4.500,--                   (aktuelle
               1. Arbeitsplatz                              O Höhere Schule ohne Matura                                                                          ________
               2. Billa                                     O Lehrabschluss                   Falls Sie in einer Wohngemeinschaft leben, geben
               3. Zuhause                                   O Matura                          Sie bitte nur Ihr eigenes monatliches Netto-Einkommen an.          Geben Sie
               4. Spielplatz                                O Kollege / Akademie                                                                                 Ihrer Elte
                                                            O Fachhochschule                  Wieviele Personen leben im Haushalt: _________________             ________
                                                            O Universität
                                                            O andere _______________________  Anzahl der Kinder im Haushalt jünger als 14 Jahre: _______         Geben Sie

 e Ihr durchschnittliches monatliches                        Haupttätigkeit
altseinkommen an:                                            O Vollzeit-Erwerbstätigkeit
und 14. Monatsgehalt, Familienbeihilfe,                      O Teilzeit-Erwerbstätigkeit
 beitslosengeld, usw.)                                       O Pension
                                                             O Arbeitslos
                 O € 2.500,-- bis € 3.000,--
                                                             O Haushalt
€ 1.000,--       O € 3.000,-- bis € 3.500,--
                                                             O Ausbildung
s € 1.500,--     O € 3.500,-- bis € 4.000,--
s € 2.000,--     O € 4.000,-- bis € 4.500,--                 Geben Sie bitte Ihre Staatsbürgerschaft(en) an
s € 2.500,--     O über € 4.500,--                           (aktuelle und frühere): ____________________________
                                                             ________________________________________________
er Wohngemeinschaft leben, geben
hr eigenes monatliches Netto-Einkommen an.                   Geben Sie bitte die Staatsbürgerschaften
                                                             Ihrer Eltern an: __________________________________
onen leben im Haushalt: _________________                    ________________________________________________

nder im Haushalt jünger als 14 Jahre: _______                Geben Sie bitte Ihre Muttersprache an: _______________

                                                       Abb. 11 Ausschnitt intersectional map - Fragebogen/Personendaten

                                                                                                                                                            13
Stichprobe
Disproportional geschichtete Stichprobe:
n = ca. 1650 StadtbewohnerInnen

Fokus der Erhebung:
alltagstypische Orte und Wege, differenziert nach Tageszeiten
(Vormittag, Nachmittag)

Population:
Grazer Gesamtbevölkerung über 14 Jahre (ausgewählte Bezirke)

Quotenvariablen:
Geschlecht, Ethnie, Milieu und Alter

Befragungsmethode:
Face-to-face-Interviews, schriftliche Befragung

Befragungsinstrument:
standardisierter Fragebogen

                                                                14
Die Installationen
Abb. 12 intersectional map/graz08, Shopping Center Nord - Installation

                                      Public Space, Public Interface, Public Knowledge
             4 mobilen                Die intersectional map /graz08 besteht aus einer soziologischen Studie, einem
             Medieninstallationen
                                      Webinterface und 4 mobilen Medieninstallationen durch die das gewonnene Wissen
                                      erfahrbar und erlebbar gemacht wird.

                                      Webinterface im privaten Raum
                                      Seit November 2008 bietet die Website http://intersectional-map.mur.at die Möglich-
                                      keit, die Stadt Graz unter den Aspekten Geschlecht, Ethnie, Milieu und Alter durch
                                      ein Webinterface zu erkunden. Jede dieser vier Kategorien kann im Hinblick darauf
                                      erforscht werden, welche Plätze für welche Personengruppen in Graz von Bedeutung
                                      sind. Eine Grafikanimation stellt die Daten in einem virtuellen Stadtplan dar.

                                      Installationen im öffentlichen Raum
               Schaufenstern und      Vier mobile, interaktive Medieninstallationen in Schaufenstern oder in Form von
               Public Terminals
                                      Public Terminals in Supermärkten, Stadtbibliotheken, Geschäften und Bildungsein-
                                      richtungen fungieren (11/2208-02/2009) als Instrumente zur Navigation durch die
                                      intersectional map.

                                      An den Schaufenstern sind Kameras angebracht, die Schnappschüsse der Benut-
                                      zerInnen der Installation machen. Die 4 Medieninstallationen sind untereinander
                                      vernetzt. Die PassantInnen können einander beim Gebrauch der Installation sehen.

                                                                                                                         15
Am oberen Rand der Bildschirme zeigt eine Bildleiste, wo und von welchen Personen die
                                 Installationen benutzt werden. Ein Boxensystem, das straßenseitig montiert ist, unterstützt
                                 das visuelle Geschehen durch eine Klangebene, die das akustische Geschehen der Installa-
                                 tionsorte aufgreift.

                                                                                                                                        Bildleiste zur Darstellung,
                                                                                                                               HILFE
                                                                                                                                        WER benutzt WO eine der 4
                                                                                                                                        Installationen
                                                                                                                               HELP

                                                                                                                              DEUTSCH
                                                                                                                              ENGLISH

                                                                                                                                               Touch-Button für
Fläche für Datenvisualisierung                                                                                                                 Infos zum Projekt
                                                           GESCHLECHT       ALTER          BILDUNG    MIGRATION   EINKOMMEN
                                                             GENDER     N      BILDUNG
                                                                             AGE          EDUCATION
                                                                                                           i
                                                                                                        GENDER      INCOME

                                                                                                                                               Touch-Button zur
                                                                MIGRATION     EDUCATION

                                                                                                                                               Sprachauswahl

                     Touch-Buttons zum Filtern
                     der Daten nach Geschlecht,               Touch-Buttons Navigation
                     Alter, Bildung und Ethnie                durch die intersesctional map

                                 Abb. 13 intersectional map/graz08, Shopping Center Nord - Installation

                                 Am unteren Rand der intersectional map besteht die Möglichkeit, die Daten zu
                                 filtern. Unter der Kategorie Geschlecht lassen sich beispielsweise Frauen und Män-
                                 ner getrennt darstellen. Dasselbe gilt für Altergruppen, Einkommensgruppen und
                                 Bildungsgruppen. In der Kategorie Migration erfasst Migrationshintergrund in der
                                 ersten und zweiten Generation.

                                                                                                                                                                      16
Timestamps    Der Gebrauch der Installation wurde durch Timestamps in der intersectional map /
              graz dokumentiert. Die Anhäufung der Timestamps bildete einerseits einen virtu-
              ellen Ort des Interesses, andererseits bestimmten deren Elemente (Datum, Zeit und
              Dauer) das Verhalten eines Klangbearbeitungswerkzeuges, durch das eine akustische
              Repräsentanz des virtuellen Ortes erzeugt wurde. Klang wurde gleichsam zu einer
              Kontur der Virtualität dieser Orte.

                                            Abb. 14 intersectional map Snapshot, Timestamps - Installation

    Plakate   Neben den Installationen wurden „ortsspezifische“ Plakate im Stadtraum platziert,
              die relevante Informationen zur Nutzung der jeweiligen Orte vermittelten.

                                            Abb. 15 intersectional map/graz08, Shopping Center Nord - Installation

              Der Gebrauch der Installationen erzeugt einen neuen Ort im virtuellen Stadtplan. In
              Analogie zum Gebrauch des realen städtischen Gefüges wird auch bei der Installati-
              on die Alltagswertigkeit eines Ortes durch den Gebrauch des Ortes bestimmt.

                                                                                                                17
Projektrealisation
Abb. 16 intersectional map/graz08, Stadtbibliothek Eggenberg - Installation

                                        Zeittafel

                                        04-05/2008
                                        Entwicklung des Erhebungsmanuals

                                        Kontaktaufnahme mit dem Vermessungsamt der Stadt Graz und mit der ARGE Kar-
                                        tografie. Die ARGE Kartografie stellt den Stadtplan von Graz für Studienzwecke zur
                                        Verfügung (Sponsoring)

                                        Konzeption des Erhebungsmanuals auf Basis von Recherchen zur Bevölkerungsstati-
                                        stik in Graz (Sozialraumstudie in Graz + Statistik Austria)

                                        Die Abteilung für Einwohnerwesen (Stadt Graz) stellt die bevölkerungsstatistischen
                                        Daten der Stadt Graz zur Verfügung

                                        Pretest: Nach Entwicklung des Manuals wurde dieses in einer Testphase mehreren
                                        Personen vorgelegt. Daraufhin erfolgte die Überarbeitung des Manuals

                                        Im Anschluss wurde der Druckauftrag für das Erhebungsmanual erteilt: Der Druck-
                                        auftrag erging an die Druckerei Khil in Graz (A1, farbig, 6000 Stk. + A4 s/w 6000 Stk.

                                                                                                                                 18
06-10/2008
Durchführung der Erhebung und Datenübertragung

Nach Sichtung der bevölkerungsstatistischen Daten sowie der Sozialraumstudie
in Graz erfolgte die Festlegung jener Bezirke, die in die Erhebung aufgenommen
wurden (Geidorf, Leonhard, Jakomini, Gries und Lend - alle rund um die innere Stadt
/ Stadtteile an den Rändern: Andritz, Eggenberg, Gösting, Maria Trost)

Die Erhebung erfolgte in den Monaten Juni - Oktober, wobei ein Großteil der Erhe-
bung bereits Anfang Juli abgeschlossen wurde (Ferien !). Die Dateneingabe begann
zeitgleich und dauert bis Anfang Oktober. Im September fand eine Nacherhebung
statt, weil insbesondere Menschen ab 60 Jahren und Jugendliche in der Haupterhe-
bung nur unzureichend erreicht werden konnten

Erhebungsverfahren: Face-to-Face-Befragung an öffentlichen und halböffentlichen
Plätzen/ Institutionen / Dienstleistungsunternehmen. Face-to-Face-Befragung von
Personen mit Migrationshintergrund durch Personen aus den jeweiligen Communi-
ties. Insgesamt wurden 917 Personen in Face-to-Face Interviews befragt, 733 Per-
sonen wurden über Institutionen erreicht (Schulen, Kindergärten, etc.). Insgesamt
wurden die Daten von 1650 Personen in der intersectional map/graz08 übernom-
men

Das Erhebungsteam bestand aus 10 Personen (v.a. SoziologInnen); zusätzlich wurde
diese Erhebung durch viele Personen und Institutionen in aktiver Weise unterstützt.
Auf diese Weise erfolgte die Verbreitung des Projekts gleich am Projektbeginn.

05-07/2008
Aufbau der Projektdatenbank und Datenerfassung

Alle Daten der Fragebogenerhebung wurden online auf der Projektdatenbank
gebündelt. Diese Datenbank bildete die Grundlage für die wissenschaftliche und
künstlerische Realisation. Der Aufbau der Projektdatenbank erfolgt gemeinsam mit
einem Programmierer.

Die Alpha-Version des Datenerfassungsmoduls (Erfassung von Personendaten und
Bewegungsdaten im Stadtraum Graz) wurde getestet und realisiert. Das Datener-
fassungsmodul bildet die Schnittstelle zwischen der Projektdatenbank und dem
Erhebungsteam. Mithilfe dieses Moduls wurden die Daten der Fragbogenerhebung
in die virtuelle Datenbank übertragen.

                                                                                  19
05/2008-laufend
Homepage & Server Space
mur.at hat sich bereit erklärt als Host für die intersectional_map/graz08 aufzutreten.
Alle Daten zur intersectional_map: Webpage, Online-Datenbank, Webmodule wer-
den auf dem mur.at Server gesichert.

Seit Juni 2008 macht die Webseite http://intersectional-map.mur.at Informationen
rund um das Projekt öffentlich zugänglich. Die Email-Kontaktadresse des Projektes
lautet: intersectional-map@mur.at

11/2008 – 03/2009
Realisierung intersectional map/graz08

Die Realisierung der intersectional map/graz08 im öffentlichen Raum erfolgte auf
unterschiedliche Weise:

1)Interaktive Medieninstallationen.
Vier mobile im Stadtraum von Graz „wandernde“ Installationen in Schaufenstern und
in Form von Public Terminals standen in Supermärkten, Stadtbibliotheken und Bil-
dungseinrichtungen. Sie fungierten als Instrumente zur Navigation durch die inter-
sectional map/graz08 im öffentlichen Raum. Die Installationen waren untereinander
vernetzt.

Standorte der interaktiven Medieninstallationen:
November – Dezember 2008
Grazer Stadtwerke
Tag.werk Caritas
Shopping Nord
Stadtbibliothek Graz West
Jänner – Februar 2009
Universität Graz (UB)
Stadtbibliothek Lauzilgasse
Mediathek

2) Homepage: Die Webseite http://intersectional-map.mur.at macht Informationen
rund um das Projekt öffentlich zugänglich.

                                                                                     20
3) Plakataktionen: Neben den Installationen wurden in den Monaten November-
Dezember 2008 vier „ortsspezifische“ Plakate im Stadtraum platziert (Jakominiplatz,
Hauptplatz, Griesplatz, LKH) die relevante Informationen zur Nutzung der jeweiligen
Orte vermittelten. Diese Plakataktion wurde unterstützt von der Kultur Steiermark
Service GmbH.

4) „Gender Walk“
Unter dem Titel „Achsen der sozialen Ungleichheit in Graz“ wurde am 18. März 2009
ein “Gender Walk” in Graz angeboten. Im Zuge dieser Veranstaltung im Männerkaffee
kult wurden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie im Projekt intersectional
map/graz08 vorgestellt; anschließend führte ein Stadtspaziergang mit Blick auf Ge-
nder, Migration und Milieu durch den Multi-Kulti-Bezirk Gries – auf den Spuren von
Separationsmechanismen und Geschlechterkonstruktionen im öffentlichen Raum.

11/2008
Eröffnung der INTERSECTIONAL MAP/GRAZ 08
Ort: Hyperwave, Albrechtgasse 9 (Eckhaus Andreas-Hofer-Platz), Graz
Zeit: Dienstag, 04. November 2008, 16:30
Anschließend: Gelegenheit zur kommentierten Besichtigung der interaktiven Medi-
eninstallation am Standort Grazer Stadtwerke Schaufenster.

                                                                                 21
Anpassungen in der Projektdurchführung

Neufixierung des Realisierungszeitraums der intersectional_map: Mit Rücksicht auf
die Laufzeit des steirischen herbstes startete die intersectional map/graz08 im öffent-
lichen Raum im November 2008. Die Gesamtlaufzeit wurde verlängert: November
2008 – März 2009.

In Absprache mit VertreterInnen des Instituts für die Kunst im öffentlichen Raum Stei-
ermark Landesmuseum Joanneum wurde das Konzept für die intersectional map/
graz08 im öffentlichen Raum verändert. Aus einer temporären Installation im Grazer
Stadtraum wurden insgesamt vier temporäre Installationen, die in der Stadt „wan-
derten“. Auf diese Weise sollte das Projekt in möglichst unterschiedlichen Stadtteilen
Verbreitung finden (Innenstadt / Eggenberg / Lend / Puntigam / Jakomini / Gries /
Gösting / Geidorf ). Die geplanten visuellen Marker an „hot spots“ in Graz wurden
durch konkrete Installationen ersetzt. Auf diese Weise konnte ein Projekt-Mehrwert
erzielt werden. Weiters wurden vier ortsbezogene Plakate an ausgewählten Orten in
der Stadt verteilt (Jakominiplatz / St. Leonhard / Hauptplatz / Griesplatz).

Das Verfügbarmachen des erhobenen Datenmaterials erfolgt über die Projekthome-
page. Das „Weiterwachsen“ der map erfolgt im Zuge der Durchführung weiterführen-
der Projekte. Ein über die Projektlaufzeit hinausgehender kontinuierlicher Datenab-
gleich ist aufgrund der dafür anfallenden Kosten nicht möglich.

Der Gender Walk wurde am 18. März in Graz durchgeführt. Es handelt sich dabei
einen geführten Walk durch den Stadtteil Gries. Auf die Durchführung von Termin
und Moderation unabhängiger Gender Wals mittels mp3-Player wurde aufgrund der
finanziellen Ressourcen verzichtet. Die für das Projekt berechneten Kosten konnten
nicht in voller Höhe erreicht werden.

Ungeachtet der ursprünglich vorgesehenen 1000 befragten Personen in Graz wur-
den insgesamt Daten von 1650 Personen in die Erhebung aufgenommen. Der Rück-
lauf fiel höher aus als erwartet. Eine Nacherhebung im September konzentrierte sich
auf Personen, die bis zu diesem Zeitpunkt unzureichend erfasst werden konnten (vor
allem Personen über 60 Jahren)

Telefonische Interviews wurden durch Face-to-Face-Befragungen ersetzt. Auf diese
Weise sollte die Reliabilität und Validität des erfassten Datenmaterials erhöht werden.

Folgende Kooperationen wurden im Projekt wirksam:
mur.at initiative netzkultur, ARGE Kartographie, GenderWerkstätte, Liquid Music,
Kultur Service GmbH

                                                                                     22
Evaluation

Die quantitative Ergebnisevaluierung erfolgte auf folgende Weise:
Anzahl der Zugriffe auf die Projekthomepage
Zugriffe auf die Installationen im öffentlichen Raum werden mithilfe von Time-
stamps erfasst.

Nutzung der Medieninstallationen
Der Gebrauch der Installation wurde durch Timestamps in der intersectional map
/graz dokumentiert. Die Anhäufung der Timestamps bildete einerseits einen vir-
tuellen Ort des Interesses, andererseits bestimmten deren Elemente (Datum, Zeit
und Dauer) das Verhalten eines Klangbearbeitungswerkzeuges, durch das eine
akustische Repräsentanz des virtuellen Ortes erzeugt wurde. (siehe auch Kapitel
Installationen in dieser Mappe). Durch das Aufzeichnen der Timestamps gibt es ein
Protokoll der Nutzung der mobilen Installationen. Die Installationen wurden von
3240 Menschen benutzt.

Besuche auf der Projekt webpage
Seitdem die Projektseite online ist, haben 1464 Personen darauf zugegriffen.- Quelle:
http://intersectional-map.mur.at/awstats/

Mithilfe von Berichten und Reflexionen zum Projektfortgang in der GenderWerkstät-
te wurde eine kontinuierliche Reflexion und Qualitätskontrolle gewährleistet. Am 4.
Dezember 2008 wurde das Projekt im Rahmen eines offenen GenderWerkstätten-
Treffens mit Mitgliedern der GenderWerkstätte sowie mit interessierten eingela-
denen Personen diskutiert und reflektiert. Alle anwesenden Personen sind Vertrete-
rInnen der Gender Arbeit in Forschung und Bildung.

Projektanpassungen erfolgten auf Basis von Diskussionen und Projektreflexionen
mit Vertretern der Männerberatung Graz, die nicht unmittelbar in das Projekt invol-
viert waren.

Qualitätssicherung erfolgt darüber hinaus über die Einschulung von Personen, die
Face-to-Face-Befragunge durchführten, über die Sicherstellung der Anonymität,
über stichprobenweise Kontrollen der InterviewerInnen und über Datenbereinigung
und Plausibilitätsprüfung.

                                                                                   23
Materialien

Folgende Materialien wurden im Projekt entwickelt:

- Ein Fragebogen, der sich insbesondere für Mobilitäts-Erhebungen eignet und be
  reits in Folgeprojekten (Bsp: offene Jugendarbeit in Graz) zum Einsatz kommt.

- Ein Projektflyer mit Informationen zum Projekt, Homepage, Standorte der Installati
  onen, FördergeberInnen & Kooperationen.

- Einladungskarten zur Projekteröffnung (konzipiert und finanziert von Kultur Steier
  mark, Kunst im öffentlichen Raum)

- Vier „ortsspezifische“ Plakate im Stadtraum von Graz, die relevante Informationen
  zur Nutzung der jeweiligen Orte vermittelten, Informationen zum Projekt, Home
  page, Standorte der Installationen, FördergeberInnen & Kooperationen.

- Ein Kurzfilm zum Projekt, platziert auf der Projekthomepage.

- Fotomaterial

- Eine Projekthomepage mit allen Informationen zum Projekt in deutscher und
  englischer Sprache

- Ein Webinterface bzw. Applet zum runterladen, mit dem die intersectional map
  auch im privaten Raum erkundet werden kann.

- Ein Artikel, der die interdisziplinärte Zusammenarbeit von Sozialforschung und Me
  dienkunst thematisiert. Dieser Artikel wird im Jahrbuch für die Kunst im
  öffentlichen Raum Steiermark publiziert (erscheint 2009 im Springer Verlag)

                                                                                       24
Perspektiven
Abb. 19 intersectional map/graz08, Stadtbibliothek Eggenberg - Installation

                                      Im Zuge dieses Projekt wurde ein Analysetool entwickelt, das bereits im Rahmen
                                      eines Folgeprojekts zum Einsatz gekommen ist. Im Zuge einer Erhebung mit Jugend-
                                      lichen im Stadtraum von Graz (Dachverband offene Jugendarbeit und Integrations-
                                      referat der Stadt Graz) wurde das intersectional map-Erhebungsmanual angewandt.
                                      Die erhobenen Daten sollen Aufschluss darüber geben, wo sich die befragten
                                      Jugendlichen in der Stadt gerne aufhalten und welche Orte sie dabei frequentierten.
                                      Die Nutzung und Erschließung der Stadt Graz durch Jugendliche steht im Mittel-
                                      punkt dieser Befragung. (Laufzeit: Dezember 2008 – Juni 2009)

                                      Die Entwicklung des Fragebogens in Form eines Stadtplans wurde insbesondere
                                      im universitären Konntext interessiert betrachtet. Dasselbe gilt für die Anwendung
                                      eines theoretischen Analyse-Ansatzes (Intersectionality) in der Praxis, insbesondere
                                      in der Makroanalyse. Mittlerweile wurden die ProjektbetreiberInnen deshalb für
                                      Gastvorträge an die Universität Graz eingeladen (Juni 2009). Der Dekan der geistes-
                                      wissenschaftlichen Fakultät an der Universität Graz unterstützt Kooperationen an der
                                      Universität Graz im speziellen mit dem Institut für Raumplanung in aktiver Weise.

              Publikation             Im Vorjahr sind Förderanträge für eine Publikation/Katalog zur intersectional map/
              intersectional          graz 08 an folgende Institutionen ergangen: BMUKK, BMWF, Land Steiermark, Kultur
              map/graz08:             Stadt Graz, Kultur und Stadt Graz, Wissenschaft. Aufgrund von Förderzusagen des
                                      BMWF, Land Steiermark Kultur sowie Stadt Graz Wissenschaft kann das Publikations-
                                      vorhaben im Jahr 2009 verwirklicht werden.

                                      Die Zusammenarbeit von Sozialforschung und Medienkunst bildet einen zentralen
                                      Aspekt dieser Arbeit. In einem Artikel zum Projekt intersectional map/graz im Jahr-
                                      buch für die Kunst im öffentlichen Raum Steiermark haben wir dieser Verknüpfung
                                      Raum gegeben. Die Publikation erscheint im Jahr 2009.

                                      Die Projektergebnisse sind für konkrete Partizipationsprojekte im Bereich der Städte-
                                      planung in Graz interessant. Derzeit sind wir ein die Planung von “Annenstraße neu”
                                      in beratender Funktion eingebunden.

                                                                                                                            25
Abb. 17 intersectional map/graz08, Mediathek Graz - Installation
                                                                      Finanzierungsplan
                                        Kostenüberblick
                                        Gesamtkosten des Projekts: 		        42.000,00

                                        Eigenmittel, Sponsoring: 		          5.000,00

                                        Offener Betrag: 				                 37.000,00

                                        Aufschlüsselung der Fördergelder

                                        Fördergeber		              Zusage 		        Anteil in %   Anteil in EUR

                                        BM:UKK 		                  März 08		        16		          6.000,00

                                        BM:WF		                    Mai 08			        19		          7.000,00

                                        Institut für Kunst im      April 08			      57		          21.000,00
                                        öffentlichen Raum
                                        Steiermark

                                        Stadt Graz		               Jul 08			        8		           3.000,00
                                        Wissenschaft

                                                                                                                  26
Team & Support
Abb. 18 intersectional map/graz08, Stadtbibliothek Eggenberg - Installation

                                       Gesamtleitung & wissenschaftliche Leitung:
                                       Elli Scambor

                                       Künstlerische Leitung & Realisation:
                                       Fränk Zimmer in Zusammenarbeit mit Heimo Ranzenbacher

                                       Studie - Mitarbeit:
                                       Christian Scambor

                                       Studie - Datenerhebungsassistenz:
                                       Murat Aygan, Coban Hasan, Anne Meinke, Lisa Mittischek, Benedicta Nwoha, Edith
                                       Pöhacker, Serafettin Tabur, Adriana Valle-Höllinger, Martin Winter

                                       Datenbankanbindung:
                                       Wolfgang Scheicher

                                       Web-/Interface-/Interaktionsdesign:
                                       Fränk Zimmer

                                       Image-Streaming:
                                       IOhannes m zmölnig

                                       Objektrealisation:
                                       Walter Lang

                                       mur.at Serverbetreuung:
                                       Jogi Hofmüller

                                                                                                                        27
Dank an die 1600 Grazerinnen und Grazer, die sich an dem Projekt aktiv
beteiligt haben, indem sie uns Ihre alltäglichen Wege und Orte bekanntgaben.

Dank an folgende Organisationen, die uns bei der Studie unterstützt haben:
Aids Hilfe Steiermark, Akademisches Gymnasium, Asylheim Steyrergasse, BG Oever-
seegasse, BRG Kepler, BRG Körösistraße, Cafe Foyer, Danaida - Bildung und Treffpunkt
für ausländische Frauen, DieMediathek, ESC im Labor, Fachhochschule Joanneum,
Frauendokumentations- und Projektzentrum, Frauenservice Graz, Grazer Stadtwerke,
Grüne Akademie, HS Algersdorferstraße, ISOP Innovative Sozialprojekte, Jugendzen-
trum Dietrichkeuschn, Jugendzentrum Yap, Jugendzentrum Yukus, Kinderdrehschei-
be, Kindergartenreferat und Kindergärten der Stadt Graz, Mafalda, Männerberatung
Graz, Odilien Institut für sehbehinderte und blinde Menschen, Pro Mente Steiermark,
Psychosoziales Zentrum Graz OST, SALE Projektmanagement und Consulting,
Schlupfhaus, Shopping Nord, Stadtbibliothek Andritz, Stadtbibliothek Graz Süd,
Stadtbibliothek Graz West, tag.werk - Caritas, TARA - Beratungsstelle Therapie und
Prävention bei sexueller Gewalt, Universität Graz, Universitätsbibliothek, VS Andritz
Prochaskagasse, VS Bertha v Suttner, VS Gösting, Wiki-Kinderbetreuungseinrich-
tungen, WOGE.

Dank an folgende Personen, die uns bei der Studie unterstützt haben:
Martin Aufferbauer, Heidi Bäck, Heinz Baumann, Rudolf Egger, Ingrid Erlacher,
Lilo Fink, Sigrid Fischer, Andrea Grabherr, Barbara Gartner, Gerda Gessek, Daniela
Grabe, Marianne Hammani-Birnstingl, Reni Hofmüller, Sylvia Hojnik, Sabine Janko,
Maggi Jansenberger, Walter Jenner, Rosemarie Kurz, Ines Mirkovic, Sonja Mittischek,
Wolfgang Obendrauf, Ali Özbas, Manuela Willibald, Maria Waldherr, Marlis Winterleit-
ner, Bernhard Zapusek, Ulli Zapusek.

                                                                                   28
Presse
Abb. 19 intersectional map/graz08, Mediathek Graz - Installation

                                       Medienresonanz

                                       Pressetext: „Intersectional Map“ (Präsentation: 04.11.08)
                                       Presse-Arbeit in Koordination mit „Institut für Kunst im öffentlichen Raum“, Graz

                                       KLEINE ZEITUNG STEIERMARK /Kurzinfo „Sieben Tage“ (29.10.08)

                                       STANDARD Bundesländer / Kurzinfo Rubrik „Ausstellungen“ (30.10.08)

                                       ORF RADIO STEIERMARK / Beitrag „7 vor 7“/ ((04.11.08)

                                       KLEINE ZEITUNG STEIERMARK /Kurzinfo „Aviso“ (04.11.08)

                                       STEIRERKRONE / Artikel „Öffentlicher Kunst-Raum“ (05.11.08)

                                       www.kulturservice.steiermark.at (ab 10.11.08)

                                       KLEINE ZEITUNG STEIERMARK / Artikel „Ernst und amüsant und kritisch“ (19.11.08)

                                       www.diestandard.at / Artikel „Intersectional Map Graz: Männer haben einfachere
                                       Wege als Frauen“ + Postings (ab 05.11.08)

                                       LAUFSCHRITTE / Ankündigung (Ausgabe 10/11/08)

                                                                                                                           29
KORSO / Artikel in Rubrik „Bildende Kunst, Architektur, Foto, Neue Medien“ (12.12.08)

ANSCHLÄGE / Artikel „intersectional-map.mur.at“ (Ausgabe 10/08-01/09)

radio oe1 / moment leben heute (22. Dezember 2008)

VCÖ-Magazin/ Artikel „Gender Walks“ (Judenburg + intersectional map/graz) (Ausga-
be Jänner 09)

Pressetext: „Intersectional Map Präsentation + „Gender Walk“ im Grazer MännerKaf-
fee (18. März 09)

Kleine Zeitung Steiermark „Sieben Tage“/ Veranstaltungs-Ankündigung (11.03.09)

www.diestandard.at /Artikel „Zur Kenntlichkeit entstellt“ (ab 17. 03 2009)

www.falter.at + Druckausgabe / Veranstaltungs-Ankündigung (ab 17. 03 2009)

www.kulturservice.steiermark.at / Veranstaltungs-Ankündigung (ab 17. 03 2009)

www.netdoktor.at / Veranstaltungs-Ankündigung (ab 17. 03 2009)

Korso/ Projekt-Kurz-Info (März 2009)

Korso/ Projekt-Kurz-Info (April 2009)

                                                                                    30
Auswahl - Pressereaktionen

an.schläge 12/2008

                             31
diestandard, 3. November 2008-11-06

Intersectional Map Graz: Männer haben einfachere tägliche Wegeketten als Frauen
Projekt visualisiert unterschiedliche Nutzung nach Geschlecht, Ethnie, Milieu und Alter als "Ach-
sen der Ungleichheit" einer Stadt
Im "Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark" wird am Dienstag die "intersectional
map/graz08" vorgestellt. Dieses Projekt bewegt sich an der Schnittstelle von Wissenschaft und
Kunst. Elli Scambor, Soziologin im Forschungsbüro der Männerberatung Graz und in der Gender-
Werkstätte, untersucht gemeinsam mit einem interdisziplinären und multikulturellen Team die
alltägliche Mobilität und Stadtraum-Nutzung von 1650 GrazerInnen. Gemeinsam mit den Me-
dienkünstlern Fränk Zimmer und Heimo Ranzenbacher entwickelte sie daraus einen virtuellen
Stadtplan, der die alltäglichen Wege der BewohnerInnen abbildet und sinnlich erfahrbar macht.

"Stadtplanung agiert sehr häufig mit geschlechtslosen, entleiblichten Personen. Die Diversität
der Lebensumstände von Frauen und Männern, die in urbanen Räumen leben und sich bewe-
gen, wird oft nicht berücksichtigt", so Scambor.
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Daten
Nächste Generation des Server-Systems
bezahlte Einschaltung
Blick gezielt auf Gender, Migration, Alter, Einkommen und Bildung

Die Intersectional Map macht es anders: Die befragten GrazerInnen wurden entlang von Kate-
gorien differenziert, die die soziale Struktur der Stadt abbilden, Gender, Migration, Alter, Einkom-
men und Bildung. Konzentriert hat sich Scambor auf die Frage, wie eine Stadt im Handeln ihrer
BewohnerInnen entsteht, das heißt, wie Graz beispielweise für Menschen mit Migrationshin-
tergrund zu ihrer Stadt wird. Aus den erhobenen Daten werden "intersektionelle Orte" gefiltert.
Diese Orte geben Auskunft über die Heterogenität ihrer NutzerInnen.

"Die erhobenen Daten über alltägliche Wege und aufgesuchte Orte von GrazerInnen zeigen uns,
wie unterschiedlich die Stadt genutzt wird. Frauen mit Kindern unter 14 Jahren haben bei-
spielsweise täglich verhältnismäßig lange Distanzen zu bewältigen und viele verschiedene Orte
aufzusuchen. Männer mit Kindern unter 14 Jahren suchen deutlich weniger Orte auf und haben
dadurch einfachere tägliche Wegeketten", konnte die Soziologin beobachten.
Erkundung via Webinterface

Zwei Interfaces machen das gewonnene Wissen erfahrbar: Die Website http://intersectional-
map.mur.at bietet die Möglichkeit, die Stadtraumnutzung von Graz unter den Aspekten Ge-
schlecht, Ethnie, Milieu und Alter durch ein Webinterface zu erkunden. Jede dieser vier Katego-
rien kann im Hinblick darauf erforscht werden, welche Plätze für welche Personengruppen in
Graz von Bedeutung sind. Eine Grafikanimation stellt die Daten in einem virtuellen Stadtplan dar.

Die Medienkünstler Fränk Zimmer und Heimo Ranzenbacher entwickeln vier mobile, interaktive
Medieninstallationen in Schaufenstern von Grazer Supermärkten, Stadtbibliotheken, Cafes und
Bildungseinrichtungen als Instrumente zur Navigation durch die "intersectional map". Sie sind
alle untereinander vernetzt und laden zur Interaktion ein. (red)

Link: http://intersectional-map.mur.at

                                                                                                       32
MUNITION, ÖH-Uni Graz 11/2008

                                33
artports.com Kunst-News / Art News, 7.11.2008

Intersectional Map - Elli Scambor / Fränk Zimmer
Das Projekt bewegt sich an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst. Elli Scambor, Soziologin
im Forschungsbüro der Männerberatung Graz, erhebt gemeinsam mit einem interdisziplinären und
multikulturellen Team die alltägliche Nutzung der Stadt von mehr als 1600 StadtbewohnerInnen
und entwickelt daraus einen virtuellen Stadtplan. Vier mobile Klang-/Medieninstallationen und eine
Website bieten die Möglichkeit, die Stadt Graz unter den Aspekten Geschlecht, Ethnie, Milieu und
Alter zu erkunden. Der Gebrauch der Installationen erzeugt einen neuen Ort im virtuellen Stadtplan.
Die Installationen wandern durch unterschiedliche Stadtteile.

„Stadtplanung agiert sehr häufig mit geschlechtslosen, entleiblichten Personen. Die Diversität der
Lebensumstände von Frauen und Männern, die in urbanen Räumen leben und sich bewegen, wird
oft nicht berücksichtigt“, so Scambor. Sie richtet den Blick gezielt auf diese Aspekte. Die befragten
GrazerInnen wurden entlang von Kategorien differenziert, die die soziale Struktur der Stadt abbilden:
Gender, Migration, Alter, Einkommen und Bildung. Konzentriert hat sich Scambor auf die Frage, wie
eine Stadt im Handeln ihrer BewohnerInnen entsteht, das heißt, wie Graz beispielweise für Menschen
mit Migrationshintergrund zu ihrer Stadt wird. Aus den erhobenen Daten werden „intersektionelle
Orte“ gefiltert. Diese Orte geben Auskunft über die Heterogenität ihrer NutzerInnen.

Die erhobenen Daten über alltägliche Wege und aufgesuchte Orte von GrazerInnen zeigen uns, wie
unterschiedlich die Stadt genutzt wird. Zwei Interfaces machen das gewonnene Wissen erfahrbar. Ab
November 2008 bietet die Website http://intersectional-map.mur.at die Möglichkeit, die Stadtraum-
nutzung von Graz unter den Aspekten Geschlecht, Ethnie, Milieu und Alter durch ein Webinterface
zu erkunden. Jede dieser vier Kategorien kann im Hinblick darauf erforscht werden, welche Plätze für
welche Personengruppen in Graz von Bedeutung sind. Eine Grafikanimation stellt die Daten in einem
virtuellen Stadtplan dar. Die Medienkünstler Fränk Zimmer und Heimo Ranzenbacher entwickeln
vier mobile, interaktive Medieninstallationen in Schaufenstern von Grazer Supermärkten, Stadtbibli-
otheken, Cafés und Bildungseinrichtungen als Instrumente zur Navigation durch die „intersectional
map“. Sie sind alle untereinander vernetzt und laden zur Interaktion ein. In jedem Schaufenster bil-
den LCD-Bildschirme die Studienergebnisse in Form einer animierten Visualisierung ab. PassantInnen
können sie durch ein, zum Touch-Interface umfunktioniertes, berührungsempfindliches Schaufenster
abrufen. Eine Bildleiste zeigt an, von welchen Personen die Installationen gerade benutzt wird. Ein
Boxensystem unterstützt das visuelle Geschehen durch eine Klangebene, die das akustische Gesche-
hen der Installationsorte aufgreift. Die UserInnen werden von einer Kamera erfasst, ihre Aktivitäten
an den anderen Schaufenstern sichtbar. Der Gebrauch der Installationen erzeugt einen neuen Ort
im virtuellen Stadtplan. In Analogie zum Gebrauch des realen städtischen Gefüges wird auch bei der
Installation die Alltagswertigkeit eines Ortes durch den Gebrauch des Ortes bestimmt.
Durchführende Organisation ist die Männerberatung Graz in Kooperation mit GenderWerkstätte und
Liquid Music.

Standorte der ersten Staffel ab 04|11|2008:
GRAZ AG - Stadtwerke für kommunale Dienste (Grazer Stadtwerke), Andreas-Hofer-Platz 15 | SHOP-
PING NORD, Wiener Straße 351 | Stadtbibliothek Graz West, Eggenberger Allee 13a | tag-werk Caritas,
Mariahilferstraße 13.
Standorte der zweiten und dritten Staffel im Dezember und Jänner:
Universitätsbibliothek Graz, Universitätsplatz 3 | Stadtbibliothek Graz Süd, Lauzilgasse 21 | dieMedia-
thek, Vorbeckgasse 12 | Café Foyer, Annenstraße 29.
http://intersectional-map.mur.at
                                                                                                          34
VCÖ - Mobilität mit Zukunft 01/2009

                                      35
Kronen Zeitung 11/2008

                         36
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