Schlossanger-Bote 07 Juli 2020 - Dankeschön Förderverein für das "Gmiatliche Platzerl" - Wohnen am Schlossanger

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Schlossanger-Bote 07 Juli 2020 - Dankeschön Förderverein für das "Gmiatliche Platzerl" - Wohnen am Schlossanger
Schlossanger-Bote            07
                             Juli 2020

        Dankeschön
     Förderverein für das
     „Gmiatliche Platzerl“
Schlossanger-Bote 07 Juli 2020 - Dankeschön Förderverein für das "Gmiatliche Platzerl" - Wohnen am Schlossanger
evang.            Bei herrlichem Sonnenschein konnten die Bewohner beim evan-
   Gottes-           gelischen Gottesdienst rhythmisch unterstützt und begleitet von
   dienst            Gitarre und Trompete, Lieder singen und gemeinsam beten.

In diesen außergewöhnlichen und ganz
besonderen Zeiten tut uns allen das
Zusammen-Kommen und Zusammen-
Feiern gut.
Vergelts Gott für das prächtige Wetter.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn
Pfarrer Lotz und alle Akteure.
Schlossanger-Bote 07 Juli 2020 - Dankeschön Förderverein für das "Gmiatliche Platzerl" - Wohnen am Schlossanger
Editorial

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
liebe Freunde des Seniorenzentrums,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

schon seit Mitte März müssen wir uns            Es wird für alle eine Erleichterung brin-
alle mit den behördlichen Vorgaben in           gen, trotz Berücksichtigung der Hygie-
Bezug auf die Corona Pandemie arran-            ne- und Abstandsregeln.
gieren…                                         Ich möchte mich an dieser Stelle recht
Die Besuchslockerungen seit Mutter-             herzlich für Ihrer aller Geduld und Ver-
tag im Mai sind nach wie vor mit Ein-           ständnis bedanken.
schränkungen behaftet und verständli-           Ein großes Dankeschön geht an den
cherweise führten sie bei dem ein oder          Förderverein, der dem Haus „Wohnen
anderen zu einem eher enttäuschen-              am Schlossanger“ den Bau der neuen,
den Gefühl. Schließlich möchte man              schattigen Sitzgelegenheit im Garten
doch endlich, nach wochenlangen Ent-            ermöglicht hat, sowie der Firma Anna
behrungen, seine Lieben wieder in die           Strohmeier für die Umsetzung des Pro-
Arme schließen, ihr oder ihm persönlich         jektes. Hier können nun sicher viele laue
zum Geburtstag gratulieren und wieder           Sommerabende verbracht werden…
ein bisschen Normalität leben.
                                                Bleiben Sie weiterhin alle gesund und
Seit Kurzem sind unter bestimmten               passen Sie gut auf sich auf!
Voraussetzungen wieder gemeinsame
Spaziergänge möglich.                           Ihre
Wir hoffen sehr, dass die angekündigten
Lockerungen der Besuchsregelungen in
                                                Anika Fischer
den Senioreneinrichtungen bald eintreten.

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Schlossanger-Bote 07 Juli 2020 - Dankeschön Förderverein für das "Gmiatliche Platzerl" - Wohnen am Schlossanger
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Aktuelles

       Was erwartet uns
           im Juli                         Der zuverlässige
Aktivitäten intern
                                           und friedfertige Krebs
Montag                   vormittags        21. Juni bis 20. Juli
Hockergymnastik jeweils im 1. Stock
und im Foyer im EG                         Was braucht der Krebs?
                        nachmittags        Der Krebs liebt die heißen Sommertage
Singstunde im Foyer im EG                  um Kraft für den Winter zu tanken

Dienstag                 vormittags        Glückszahl: die 2 und die 18
Kreative Stunde im 1. Stock                Farben: Hellgrün und Algengrün
                        nachmittags        Glückstag: Der Montag
Wechselnde Angebote im Foyer im
                                           Was mag er nicht?
EG (Rätselstunde, Lesestunde…)
                                           Kritisieren Sie niemals einen Krebs,
Mittwoch                 vormittags        denn sonst fühlt er sich verletzt oder wird
Hockergymnastik verkürzt jeweils im        sogar böse.
1. Stock und im Foyer im EG
                                           Was isst er am liebsten?
                        nachmittags
                                           Er liebt gute Suppen und kann sich für
Singstunde im 1.Stock
                                           Kompotte begeistern. Meist hat er eine
Donnerstag               vormittags        große Schwäche für Speiseeis
Wechselnde Angebote im Foyer im
                                           Prominente Zeitgenossen:
EG (Rätselstunde, Lesestunde…)
                                           Ernest Hemingway, Gina Lollobrigida,
Freitag                  vormittags        Rembrandt, Gustav Mahler
Wechselnde Angebote im 1. Stock
(Rätselstunde, Lesestunde…)

        Gottesdienste
Gottesdienste finden aus aktuellem Anlass momentan keine im Haus statt.
Sonntag vormittags
   9.30 Uhr Übertragung des Fernsehgottesdienstes im Foyer im EG
11.00 Uhr Übertragung des Gottesdienstes aus der
		 Katholischen Gemeinde Höhenkirchen im Foyer im 1. OG
                                                                             †
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Aktuelles

      Geburtstage im Juli                          Verstorben im Juni
A                                           I
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E        zum Geburtstag                    R    nehmen wir Abschied
    Wir gratulieren unseren                        Herr Gustav Dannheim
     Bewohnern herzlich!                          Herr Walter Fröchtenicht
                                                     Herr Helmut Koch
      Frau Elisabeth Ehmann
                                                      Frau Hilda Koch
       Frau Jakobine Lödel
                                                     Frau Maria Spiegl
         Frau Erna Hauser
          Herr Kurt Raabe                          In aufrichtiger Trauer
                                                  nehmen wir Abschied!

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                                          Wenn der Juli fängt zu tröpfeln an
                                          so wird man lange Regen han.
                                          Wenn’s am Ulrichstag (4.) donnert
                                          fallen die Nüsse vom Baum.
10 BAUERN-                                Juli heiß
                                          lohnt Mühe und Schweiß.
REGELN
                                          Wenn im Juli das Vieh nicht schwitzt
FÜR DEN Juli                              es im August oft donnert und blitzt.
Was der Juli nicht siedet                 Sollen gedeihen Obst und Wein.
kann der August nicht braten.             Muss der Juli trocken sein.
Nur in der Juliglut                       Juli Sonnenstrahl
gedeihen Wein und Getreide gut.           gibt eine gute Rübenzahl.
Geht Maria übers Gebirge (2.) nass        Ein tüchtig Juli-Gewitter
bleiben leer Scheune und Fass.            ist gut für Winzer und Schnitter.

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Aktuelles

                                                            -lich willkommen!
                                                        Wir begrüßen unsere
                                                       neuen Bewohner*innen

                                                          Herr Klaus Fetzer
                                                        Frau Maria Traxinger
                                                       Herr Alexander Wurtinger

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Eine Juligeschichte                             mittags in der Funkkantine warm aß (Sel-
                                                ma aß ihre mitgenommenen Brote in der
Selma arbeitete wieder, sie leitete wie-
                                                Filiale und ratschte dabei ein bisschen
der die kleine Zwei-Frau-Filiale ihrer
                                                mit ihrer Kollegin), gab es am Abend
Bank. Die alten Kundinnen und Kunden
                                                nicht immer was Warmes und das waren
erkannten sie, fragten, wie es ihr gehe
                                                oft nur Spiegeleier oder Leberkäse.
und wollten natürlich auch gefragt wer-
den, wie es ihnen gehe - das Vertrauen          Werner und Selma verdienten einfach
darauf, dass man das Richtige tut, war          nicht so viel, dass sie hätten jeden Abend
auf beiden Seiten wieder da.                    warm essen können, es gab oft Aufschnitt
                                                und Käseecken und Brot, richtiges Fleisch
Abends um halb sechs holte Selma ihre
                                                kam nur am Samstag oder am Sonntag
Birgit von der Kinderkrippe ab und Birgit
                                                auf den Tisch, samstags auch gern Weiß-
fand es jedes Mal großartig, abgeholt zu
                                                wurst, weil Werner sie so liebte.
werden. Die Kinderkrippen-Frauen sagten
Selma, dass sich ihre Tochter „gut mache“       Das ging Selma schon manchmal durch
und Selma wusste nicht genau, was sie           den Kopf: dass Werner und sie nur so
damit meinten, aber sie war beruhigt.           wenig sparen konnten, dass sie prak-
                                                tisch von der Hand in den Mund lebten.
Selma fuhr Birgit im Kinderwagen nach-
                                                Wie sollte das erst werden, wenn Birgit
hause, setzte sie in ihr Ställchen und
                                                einen Bruder oder eine Schwester be-
bereitete das Abendbrot vor. Da Werner

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Aktuelles
kommen würde? Dabei hatte Selma ei-              Stadt nach einer um ein Zimmer größe-
nen Traumwunsch oder Wunschtraum:                ren Mietwohnung suchen. Das war die
ihre Kinder spielten auf einer großen            preiswerteste und auch vom Gefühl her
Wiese, ihre Kinder streichelten kleine           richtige Lösung. Die Kinder könnten im
Schafe und kleine Kälbchen – die Kind-           Hof spielen und den könnte man, in Ab-
heits-Erinnerungen an die schönen Wo-            stimmung mit den übrigen Mietern, et-
chen bei den Großeltern auf dem Land             was schöner machen, außerdem war
holten Selma wieder ein. Aber das Land,          der Weg zu zwei Kinderspielplätzen
eine Wohnung, ein Haus auf dem Land?             nicht weit. Tiere? Tiere gibt es im Zoo –
In einer stillen Stunde, als Werner wie-         entschied Selma. Freilich keine Lämm-
der einmal später aus dem Funk nach-             chen und Kälbchen. Es fehlten einfach:
hause kam, nahm sich Selma ein paar              die Großeltern auf dem Land, die man
große Zettel und einen Bleistift und rech-       besuchen konnte. Aber vielleicht würde
nete. Was kostet eine Wohnung auf dem            man befreundete Familien besuchen
Land, was kostet ein Haus, was kos-              können, die aufs Land gezogen waren?
tet es, von der Arbeitsstelle aufs Land          Selma trug das alles Werner eines schö-
zu fahren, was kostet ein Umzug? Und             nen Juli-Abends vor. Werner sagte erst
was würden sie, Selma, und Werner tun,           einmal nichts und sagte dann: „Darüber
wenn die Kinder auf eine höhere Schu-            muss ich nachdenken.“ Selma dachte:
le gehen sollten, bei Birgit also in neun        Das habe ich nun schon hinter mir. Sie
Jahren? Auf dem Land gab es keine hö-            war aber ziemlich sicher, dass Werner
heren Schulen. Und, weit wichtiger: Wa-          ihren Ideen und Plänen zustimmen wür-
ren Werner und sie eigentlich geeignet           de. Er war ja meistens vernünftig. Selma
für das Land, würden sie sich dort wohl          ließ sich über mehrere Abende hin beim
fühlen? Und noch wichtiger: Sollten sie          Einschlafen alles noch einmal durch den
eine Wohnung, ein Haus auf dem Land              Kopf gehen und schlief dann immer be-
mieten oder aber kaufen? Oder sollten            ruhigt ein. Es würde schon gut gehen.
sie lieber in der Stadt eine Wohnung
kaufen oder ein Haus?
Selma rechnete und rechnete und fand
am Ende, Werner und sie sollten in der

 Impressum:
 Seniorenzentrum Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Wohnen am Schlossanger GmbH
 Bahnhofstraße 8 · 85635 Höhenkirchen-Siegertsbrunn
 Telefon: 08102/784 44 -0
 V.i.S.d.P. Anika Fischer
 Mitarbeit: Dr. Konrad Franke, Christina Lorenz
 Titelbild: Claus Schunk

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Juli 2020
Der Heilige des Monats Juli:                      Im Jahr 1020 pilgerte ein Deutscher mit
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Jakobus der Ältere, Apostel
                                                  machte sie ein Herbergswirt betrunken
Jakobus war der Bruder des Evange-                und schmuggelte einen silbernen Becher
listen Johannes und Sohn des Zebe-                in ihr Gepäck. Als sie am nächsten Morgen
däus und seiner Maria Salome, deren               weiterzogen, lief ihnen der Wirt hinterher
Mutter die heilige Anna, die Großmutter           und beschuldigte sie des Diebstahls. Es
Jesu war. Als Apostel predigte Jakobus            entstand ein Volksauflauf, der Mantelsack
mit solcher Gewalt, dass er die Bösen             der Pilger wurde durchsucht und es fand
erschreckte und die Trägen erweckte,              sich der Becher. Da wurde dem Wirt alle
weshalb ihn Jesus „Donnersohn“ nann-              Habe der beiden zugesprochen und einer
te. Nach dem Tode des Herrn missio-               der Pilger sollte gehängt werden. Der Va-
nierte Jakobus erst in Judäa und Sama-            ter wollte für den Sohn, der Sohn für den
ria, dann in Spanien, wo er allerdings nur        Vater sterben. Am Ende wurde der Sohn
neun, nach anderen Berichten einen ein-           gehenkt. Der Vater besuchte das Grab
zigen Menschen bekehrte, und endlich              des heiligen Jakob, kehrte nach 36 Tagen
wieder in Judäa, wo er unter Herodes              zurück und verweilte unter dem Galgen.
Agrippa enthauptet wurde.                         Plötzlich hub der Leichnam zu sprechen
Seine Jünger entführten seinen Leich-             an: „Vater, Sankt Jakob hat mich am Le-
nam auf einem Schiff und wurden damit             ben gehalten und mich bis jetzt himmlisch
nach Galicien in Spanien verschlagen.             erquickt.“ Der Vater lief außer sich vor
Sie bestanden dort viele Abenteuer und            Freude in die Stadt und das Volk ström-
konnten endlich dem Heiligen ein Grab in          te zum Galgen. Man nahm den Sohn ab,
Compostella bereiten. Diese Stadt hieß            er war unversehrt, und hängte an seiner
bald allgemein Santiago de Compostella            Statt den Wirt.
und wurde neben Rom und dem Heiligen              Der heilige Jakobus wird abgebildet mit
Land zum wichtigsten Wallfahrtsort der            Buch und Schriftrolle, als Pilger mit Ta-
Christenheit. Ein galicischer Fürst, der in       sche, Stab und Hut, an dem eine Mu-
die Nähe der Reliquien des Heiligen kam,          schel steckt, sowie mit Kürbisflasche.
war plötzlich über und über mit Muscheln
                                                  Der heilige Jakobus ist Patron unter an-
bedeckt. Eine Stimme von oben sagte
                                                  derem von Braunschweig, Chemnitz,
ihm, dass die Muscheln zum Andenken
                                                  Göttingen, Hannover, Innsbruck, Strau-
an die Tugenden Jakobs von den Wall-
                                                  bing, Wasserburg.
fahrern getragen werden sollten.

                                                                            †
    Der heilige Jakobus ist Patron der Apotheker, der Arbeiter, der
    Drogisten, der Hutmacher, der Kettenschmiede, der Lastträger,
    der Strumpfwirker und der Wachszieher. Er soll aber auch helfen,
    wenn man Rheuma hat. Sein Gedenken wird zudem am ersten
    und 12. April, am 30. Juli, am 15. Dezember, am 27. und 28. De-
    zember gefeiert.

                                              8
Juli 2020

Was sonst noch geschah in                         deutschen Kunsthandel durch die Über-
                                                  nahme des Vorsitzes im Verband baye-
München im Juli 1960                              rischer Kunst- und Antiquitätenhändler
7. Juli: „So viel Verehrung sich zu sei-          und der Präsidentschaft des Verbandes
nen Lebzeiten in dem Titel Konsul aus-            der deutschen Kunst- und Antiquitäten-
drückte, soviel Trauer wird die Nachricht,        handels. Manche Fehde schlichtete der
dass Konsul Bernheimer gestorben ist,             Konsul mit salomonischer Weisheit, half
in München und in der Welt auslösen.              der Kunstmesse München zum Erfolg,
Im Rosenthal ist er in die Volksschule            gab manchen splendiden Empfang.“
gegangen, hat im väterlichen Kunsthan-            9. Juli: „In 80 verschiedenen Währun-
delsgeschäft noch während der Schul-              gen werden die Münchner und die Gäs-
zeit die Nase in die Kisten aus China             te unserer Stadt künftig ihr Geld in der
gesteckt, besuchte dann die städtische            neuen Wechselstube der deutschen
Handelsschule und trat 1893 als Lehr-             Verkehrskreditbank im Hauptbahnhof
ling in die Firma ein. Die Lehrlinge arbei-       umwechseln können. Diese neue Wech-
teten damals von morgens halbacht bis             selstube ist die größte, die es in der Bun-
abends acht Uhr. Auch feiertags war das           desrepublik gegenwärtig gibt. Sie ist täg-
große, 1889 am Lenbachplatz errichtete            lich von 6 bis 24 Uhr geöffnet.“
Haus geöffnet. Ein Jahr Mailand, dann
schon selbstständiger Einkäufer in Itali-         14. Juli: „Professor Martin Buber, dem
en und Spanien. 1897 der große Brand.             jüdischen Schriftsteller und Religions-
Wiederanfang mit Unterstützung des                philosophen, wurde der kulturelle Eh-
Königshauses, 1898 Teilhaber, zusam-              renpreis der Stadt München für das Jahr
men mit seinen Brüdern Ernst und Max.             1960 verliehen. Der Preis ist mit 15.000
Um 1910 war das Haus Bernheimer mit               DM dotiert und wird alljährlich verge-
115 Angestellten das größte Kunsthan-             ben.“ In der Verleihungsurkunde wurde
delsunternehmen der Welt. Die Fürsten-            betont, dass Bubers Schriften „unendlich
häuser Europas und Asiens ließen sich             viel für die Befruchtung des kulturellen
von Bernheimer einrichten. Die Krisen,            Lebens des Abendlandes“ getan hätten.
die der Erste Weltkrieg und die Zeit um           Buber, der 1878 in Wien geboren wurde,
1930 mit sich brachten, wurden nicht              war von 1924 bis 19 33 Lehrbeauftrag-
ohne Opfer überstanden. Das Wappen                ter und später Honorarprofessor für jü-
Mexikos – Otto Bernheimer war Kon-                dische Religionslehre und Ethik an der
sul von Mexiko – schützte in der so ge-           Universität Frankfurt gewesen. Nach der
nannten „Reichskristallnacht“ 1938 vor            Machtergreifung durch die Nationalsozi-
dem Schlimmsten. Verhaftungen der                 alisten legte er die Professur nieder. Er
jungen Mitglieder der Familie erfolg-             emigrierte 1938 nach Jerusalem, wo er
ten, auch Otto Bernheimer brachte man             1965 auch starb.
nach Dachau. Schließlich gelang die               15. Juli: „Die Kunsteisbahn an der Ga-
Auswanderung nach Venezuela. Nach                 leriestraße, das „Schachterleis“ wird nie
der Rückkehr, 1946, dem Wiederaufbau              wieder in Betrieb genommen. Bei den
des Geschäftes seit 1948, stellte sich            hohen Betriebs- und Reparaturkosten
der Konsul ganz in den Dienst der Allge-          ist die in den letzten Jahren schwach
meinheit, stützte den in den Augen des            besuchte Kunsteisbahn so unrentabel
Auslandes teilweise kompromittierten              geworden, dass wir sie aufgeben müs-

                                              9
Juli 2020
sen“, sagte ein Vertreter der Stadt. Felix        23. Juli: Das fertiggestellte Endstück der
Unsöld hatte im Jahr 1893 an der Gale-            Autobahn Berlin-München zwischen
riestraße die erste überdachte Kunsteis-          Freimann und Schwabing wird feierlich
bahn in Europa gebaut. Er wollte damit            dem Verkehr übergeben.
die Maschinen seiner Eisfabrik auch im            28. Juli: Die Volksschauspielerin Liesl
Winter auslasten. Die Eisbahn erhielt             Karlstadt, eigentlich Elisabeth Wellano
bald nach ihrer Fertigstellung im Volks-          (geboren 1892), die geniale Partnerin
mund den Namen „Schachterleis“. Viele             von Karl Valentin, starb überraschend im
berühmte Eisläufer, darunter Maxie Bai-           Alter von 67 Jahren. Sie wurde auf dem
er, begannen ihre Karriere auf der spie-          Ostfriedhof beerdigt.
gelnden Fläche. Im Krieg zerstört, wurde
das Schachterleis Ende 1949 als Frei-
luftanlage wieder aufgebaut.“

                         Ein anderer Gast in München:
         Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain,
          der im November 1878 München besuchte

    Aus einem Brief, den Mark Twain an
    einen Freund schrieb:

     „Ich habe ein Arbeitszimmer gefunden, an-
     derthalb Kilometer von hier, und bin bereit,
     ans Werk zu gehen. Wir sind sehr herrlich
     untergebracht und haben uns in das Fräu-
     lein Dahlweiner verliebt. Hier bekommen
     wir das allerbeste Essen (und die größ-
     te Vielfalt), die wir je in Europa kennen-
     gelernt haben. Ich habe einen dermaßen
     großen Appetit. Das ist eine entzückende Neuerung. Das Essen ist
     ausnahmslos so gut, wie es nur sein kann, und das Mädchen, das
     es aufträgt hat derart viele Erde an den Händen, dass man es auf
     kurze Entfernung von einem Acker kaum unterscheiden kann. Den
     Kindern geht es gut – derart gut, dass es kaum möglich ist, ihren
     schrecklichen Lärm zu ertragen. Die Ofenhitze hier setzt Livy (der
     Ehefrau) mit Kopfschmerzen zu, aber sonst ist sie wohlauf.“

                                             10
Schlossangerbote 07/20

An seine Schwiegermutter schrieb Mark Twain:

     „Ich flüstere dir vertraulich und verschwiegen ins Ohr, dass unser
     Quartier hier nicht paradiesisch ist – oder es zumindest nicht war, als
     wir ankamen. Der Eingang zur Straße ähnelte dem einer Scheune
     und wenn man die Treppen erstiegen hatte, lagen die Flure in solcher
     Dunkelheit, dass man keine zwei Meter sehen konnte – und puuh!
     wie es in ihnen nach den Toiletten roch! – und wie kalt und zugig sie
     waren! Das Tischtuch war niemals sauber. Einmal habe ich ein Zim-
     mermädchen ein großes Weiß-nicht-was (etwas von Livys wertvol-
     len Glassachen war obenauf) umkippen sehen, um die Ecke eines
     Teppichs darunter zu schieben. Unser Schlafzimmerfenster blickt auf
     einen Hof hinaus, indem sich alle möglichen Umtriebigkeiten versam-
     melen. Um 5 Uhr in der Frühe wurde dort Holz gesägt und gehackt;
     um sechs Uhr begann ein Berufsteppichklopfer, seinen Rhythmus
     hinzuzufügen; um sieben kamen zur Verstärkung mehrere Kessel-
     schmiede hinzu – stell dir bloß diesen ganzen Lärm auf einmal vor! In
     der allerersten Nacht, als ich mich zum Schlafen ins Bett fallen ließ,
     entdeckte ich, dass es meinen Lieblingshassgegenstand im Haus gab
     – eine Kuckucksuhr. Eines unserer Betten ist zweimal eingebrochen.
     Ein Fensterrollo muss auf einer Stufenleiter hochgezogen werden und
     auf gleiche Weise wieder herunter. Zu unserem Morgenlärm gesellte
     sich bald in der Eingangshalle das Bellen eines Spitzes um halb acht.
     Tatsache ist, dass es nur eine Sache gab, in die wir ein festes und
     unverbrüchliches Vertrauen setzten und das war unser freundliches,
     junges, farbiges Mädchen, das uns am Tisch bediente. Aber sieh mal
     an, vorgestern fiel es in die Zisterne und die ganze Farbe ging ab. Jetzt
     bitten wir sie, jeden Tag hineinzufallen. Wir haben jetzt saubere
     Tischtücher. Claras (der Freundin der Twain-Gattin Olivia) Bett
     und Fensterrollo sollen heute repariert werden. Den Spitz habe
     ich für heute Abend zum Essen eingeladen und morgen wird
     er mehr über das süße Nach-und-nach wissen als heute.
     Liebe Mutter, du siehst, es geht uns gut. Wir sind zufrie-
     den und reichlich glücklich. Wir halten das Allerbeste
     vom Fraulein und würden nirgends anders in München
     wohnen wollen als unter ihren mütterlichen Fittichen.“

                        (Nach: Michael Klein, Mark Twain in Bayern, Allitera Verlag)

                                       11
Schlossangerbote 07/20
                                                   gewächse, gut für Intarsien, Musikinstru-
                                                   mente und Kunstdrechselarbeiten. Der
                                                   Name ist eine verdeutlichende Zusam-
                                                   mensetzung von „Ebenbaum, Ebenholz“
                                                   aus dem gleichbedeutenden lateinischen
                                                   „ebenus“, das über das griechische „ebe-
                                                   nos“ auf das arabische „abanus“ zurück-
                                                   führt. Die Araber kannten das Ebenholz
                                                   als Luxusholz und benutzten es als Heil-
                                                   mittel gegen Augenentzündungen und
Aus dem Lexikon deutscher                          chronischen Augenkatarrh. Im 18 Jahr-
                                                   hundert war das Ebenholz in Deutsch-
Wörter arabischer Herkunft                         land als Heilmittel bekannt, „wo Säure im
Damast                                             Magen oder selbige sehr schwach ist, tut
Ist ein einfarbiges, feines Gewebe mit             es besonders großen Nutzen, tötet die
eingewebtem Muster. In Europa waren es             Bauch-Würmer, und treibet sie fort, lin-
die Italiener, die seit dem 15. Jahrhundert        dert die Kolik, stellet Choleram, macht ei-
den Seiden-Damast nach orientalischen              nen guten Atem, stetig gekäut, und wider-
Mustern webten. Die Franzosen folgten              steht dem Gift, wiewohl der frische Saft
ihnen nach und übertrafen die Italiener.           dieses Baums vor giftig gehalten wird…
Im 19. Jahrhundert blühte die Leinenda-            Wenn man dieses Holz pulverisiert, und
mastweberei in Löbau und in Zittau in              auf gewisse Art präpariert, hernach auf
Sachsen, in Bielefeld und in Salzwedel.            faulend Fleisch streuet, zernaget es das
Wolldamast kam im 19. Jahrhundert für              selbige auf eine wunderbare Art und ohne
Möbel und Kleiderstoffe in Gebrauch.               Schmerz.“(Zedlers Lexikon von 1732)

Diwan                                              Elixier
heißt im arabischen: Amtszimmer. Wir               gilt als Quintessenz, als Stein der Weis-
kennen den Diwan als niedriges gepols-             heit, als Heiltrank, als Zaubertrank, als
terten Ruhebett. Bis ins 19. Jahrhundert           Verjüngungsmittel. Das Elixier ist eine
hat das Wort Bedeutung von 1. Sofa; 2.             weingeist- oder weinhaltige Mixtur oder
Staatsrat des türkischen Sultans; 3. eine          Tinktur mit Zusätzen von ätherischen
Sammlung von Schriften und Gedich-                 Ölen, Pflanzenauszügen. Elixiere waren
ten. Nach orientalischem Vorbild nannte            bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts
Goethe seinen Zyklus den „Westöstli-               in den deutschen Apotheken vorrätig.
chen Divan“.                                       Sie entsprechen den heutigen zusam-
                                                   mengesetzten Tinkturen, die tropfen-
Ebenholz                                           weise gegeben werden. Im Mittelalter
ist dunkelfarbiges, hartes, schweres               glaubten die Alchimisten, mit Elixieren
Kernholz aus der in Afrika und in Ostin-           Gold und Silber herstellen zu können.
dien beheimateten Familie der Ebenholz-            Diese Elixiere galten auch als Allheilmit-
                                                   tel und sollten verjüngen und das Leben
                                                   verlängern.

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Schlossangerbote 07/20

Mehr über Matthäus Klostermaier, den bayerischen Hiasl
Aus dem Bericht des Premierleutnants Schedel über die Gefangennahme Matthäus
Klostermaiers am 14. Januar 1771

Im Wirtshaus in Osterzell hatten sich der        schossenen Kinnlade lag just unter dem
bayerische Hiasl und seine Leute ver-            Loch und musste dort alle Schüsse und
steckt. Der Premierleutnant Schedel ließ         heruntergeworfenes Feuer von Stroh
das Gasthaus stürmen: Seine Soldaten             und Pulver aushalten, so dass ihm die
stießen aber auf heftigen Widerstand.            Kleider am Leibe verbrannten und seine
Schedel befahl seinen Grenadieren und            Haut wie die eines gesengten Schwei-
Jägern, den ersten Stock des Wirtshau-           nes ausgesehen; und weil das Feuer
ses einzunehmen. Das war gar nicht so            gefährlicher zu werden drohte, so wurde
einfach, weil die Hiasl-Leute den Zugang         solches durch das Loch von oben herab,
zum Obergeschoss sperrten. Ein Jäger             mit dem auf der Kühle stehenden wei-
wurde von Hiasls Schützen getroffen.             ßen Sud-Bier gelöschet, der Rauch und
Die Grenadiere und Jäger, die nach               Dampf aber dadurch vergrößert, so dass
oben gelangt waren, durchbrachen die             diese Konfusion sie endlich nötigte, sich
gewölbte Decke und stießen ein Loch              zu verkriechen.
in sie. Aus dem in der Kammer befindli-          Als der Hiasl den Anblick seiner totge-
chen Bett wurde der Strohsack heraus-            schossenen und zum Teil stark verwun-
gerissen, das Stroh um die Pulverpat-            deten Kameraden wahrgenommen, er
ronen gewickelt, angezündet und durch            selbst aber durch zwei Schüsse in die
das Loch in der Decke hinuntergewor-             Beine und einen Streifschuss an der
fen. Zugleich wurde durch das Loch in            rechten Seite des Beckens blessiert war
der Decke gefeuert. Es entstand soviel           und merkte, dass einer in den Backofen,
Rauch, dass die Schützen ihre Pulver-            der andere darunter, der Bub mitsamt
hörner in dem Dunst nicht mehr finden            dem geladenen Gewehr in das Ofenloch
konnten und sich, wie es in Schedels             sich verkrochen und der Sattler in den
Bericht heißt, „veranlasst sahen, umso           Kamin, wo das gerauchte Fleisch ge-
mehr in das an die Kuchel stoßende               hangen, gestiegen und er also von den
Speisgewölb auszuweichen, weil einem             Kameraden verlassen war, so wagte es
von ihnen, der durch das Loch hinauf             auch der sich vorher zu seiner Sicherheit
gegen die Grenadiere angeschlagen,               in den Backofen geflüchtete Wirt, hervor-
durch einen Schuss die ganze untere              zukriechen und unter dem Loch um Got-
Kinnlade bis an den Hals weggerissen             tes Barmherzigkeit willen zu bitten, dass
worden und ein anderer von ihnen unter           sie ihn doch ebenfalls schonen möchten,
der Warze der linken Brust beschossen            weil er ganz unschuldig sei, woraufhin
worden, dass er liegen bleiben musste,           dann die Grenadiere, die ihn erkannten,
bis er endlich nach der Attacke und ver-         durch das Loch hinaufzogen.
sorgt mit den heiligen Sakramenten end-
lich auch gestorben. Der mit der wegge-

                                            13
Schlossangerbote 07/20
Endlich schrie der Hiasl: Jesus, Maria           der sogleich gebunden in den Schnee hi-
und Josef! Kann ich denn kein Pardon             nausgeworfen wurde. Nach diesem kam
erhalten? Als man solches oben gehört,           der Hiasl selbst durch die Türe, welche
befahl der Lieutenant Schedel, dass alle         von den Grenadieren mit gespannten
stille sein und mit Schießen aufhören            Hahnen und vorgehaltenen Bajonetten
sollten. Da er dann auf wiederholtes Bit-        gesichert war. Er bat den Herrn Leutnant
ten des Hiasl hinunter antwortete: wenn          nochmals, mit aufgehobenen Händen,
er durch die Stubentür ohne Gewehr und           um sein Leben und fiel ihm um den Hals,
Hirschfänger herausgehen wollte, so ver-         worauf auch er gebunden und zu seinen
spreche er ihm bei seiner Offiziersparo-         Kameraden in den Schnee geworfen wur-
le, dass ihm jetzt nichts am Leben, und          de und anzeigen musste, wie stark sie
von niemand ein Leid geschehen sollte.           waren und wohin sie sich verkrochen.“
Welches der Hiasl auch versprach, doch            (Nach: Paul Ernst Rattelmüller, Matthä-
aber nicht zuerst, sondern vorher nur ein           us Klostermaier vulgo der bayerische
anderer seiner Kameraden herauskam,                  Hiasl, Bruckmann Verlag München)

                          Zum Abschied
                       Der coronakonforme Tisch
                           für Frau Kaleve zu
                            ihrem Abschied.

                      Vielen,herzlichen
                           Dank!!!!

Der Hundertjährige    Kalender
und das Wetter im Monat Juli 2020
Der Monat beginnt am 1. Juli mit Nebel, vom 2. bis 5. unbestän-
diges Wetter mit Regen, vom 7. bis 13. ist es windig, kühl und
bewölkt mit Sonnenschein. Am 14. geht ein großer Platzregen nieder, danach ist es
schwül und schön warm bis zum 31., an welchem Tag es zwei Stunden regnet.
                                            14
Schlossangerbote 07/20

Regenschirme
Wir bastelten fleißig Regenschirme aus Papier. Auf Wunsch der Bewohner wurden
diese dann in alle Stüberl verteilt und aufgehängt.

           a s t e l t e n m i t Papier,
     Wir b
                                here.
       Kleber und Sc
                                                       Falten

               Dekorieren

                                                  Fertig!!!

                                           15
Schlossangerbote 07/20

Napoleon und Bayern:                            der Bevölkerung soll der Kaiser bloß er-
                                                widert haben: „Er wisse davon nichts,
Wir sind immer noch im Entscheidungs-
                                                seine Generäle wären darüber verant-
jahr 1805. Kaiser Franz machte sich nach
                                                wortlich, es werde alles (mit Papiergeld)
München auf. Ein Münchner notierte:
                                                ersetzt werden.“
„Den 21. September, an einem Samstag,
7. Mai 6 Uhr abends ist ohne Paradieren         Nachdem Kaiser Franz am frühen Mor-
der hiesigen Garnison, aber unter dem           gen des folgenden Tages in der The-
Geläut sämtlicher Glocken Seine kaiser-         atiner-Kirche der heiligen Messe bei-
liche Hoheit Franz II. zu München ange-         gewohnt und für einen erfolgreichen
kommen und im Stürzerschen Wirtshaus            Ausgang des Krieges gebetet habe, reis-
abgestiegen.“                                   te er in Begleitung von Fürst Schwarzen-
                                                berg weiter nach Landsberg am Lech,
Warum wurde der Kaiser nicht mit Salut-
                                                wo unter der Beteiligung von Feldmar-
schüssen begrüßt, wie es angemessen
                                                schallleutnant Mack und Erzherzog Fer-
gewesen wäre? Der Mangel an Kanonen
                                                dinand ein Kriegsrat stattfand, auf dem
war die Ursache. Darüber waren aber
                                                beschlossen wurde, an den exponierten
die Münchner nicht böse. Denn von den
                                                Stellungen von Ulm und Memmingen
Einwohnern der Landeshauptstadt wurde
                                                festzuhalten.
der Kaiser „mit unverkennbarer Verach-
tung empfangen“, wie der Staatsminister         Was tat unterdessen der bayerische
Montgelas später aufschrieb, „kaum ließ         Kurfürst Max Joseph in Würzburg? Der
sich die Bevölkerung bestimmen, die sei-        französische Gesandte Otto berichtete
ner hohen Würde entsprechenden Rück-            an den Außenminister Talleyrand über
sichten zu beobachten; man erlaubte sich        den zögernden Kurfürsten Max Joseph:
sogar mündlich und schriftlich beißende         „Gegen uns stehen die Furchtsamkeit
Äußerungen über ihn“.                           des Fürsten, die Schlaffheit des Hofes
                                                und vor allem die Tränen der Kurfürstin“.
Unmittelbar nach Ankunft des Kaisers
wurde der bayerische Landeskommissar              (Nach: Thomas Schuler, Wir sind auf
in Begleitung hoher Beamter zu einer              einem Vulkan, Napoleon und Bayern,
Audienz vorgelassen. Auf die Vorhaltun-                            C. H. Beck Verlag)
gen wegen der Repressalien gegenüber

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Schlossangerbote 07/20

Windspiel
Die Bewohner hatten große Freude beim Gestalten… Es wurde fleißig geschnitten
und geknotet. Dabei entstanden individuelle bunte Windspiele für unseren Garten.

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Schlossangerbote 07/20

Wie landet die Fliege an der
Decke?
Stubenfliegen sind unter den Insekten so
etwas wie die Kulturfolger schlechthin,
wo der Mensch ist, da ist auch die Fliege
– sie sind weltweit verbreitet und auch
in unserem Klima während des größten              Fliegen sind keine Sympathieträger. Sie
Teils des Jahres aktiv. Eigentlich sind es        hätten aber wenn schon nicht Sympathie,
sogar zwei verschiedene, aber in etwa             so doch Bewunderung verdient, denn ihre
gleich häufige Arten, die Kleine Stuben-          fliegerischen Leistungen stellen jeden
fliege mit länglich schmalen Hinterleib           Kunstflug-Akrobaten in den Schatten.
und die deutlich größere Große Stuben-            Das Parademanöver einer Stubenfliege
fliege. Vor allem die letztere Art begibt         ist die Landung an der Zimmerdecke. Die
sich gerne auf unentwegte Rundkurse               flugtechnischen Details folgen so rasch
um Lampen und Menschen. Fliegen sind              aufeinander, dass das menschliche Auge
allerdings nicht auf menschliche Nähe             sie zeitlich nicht auflösen kann. Nur Se-
angewiesen – ihre Larvenentwicklung               rien ultraschneller Blitzlichtaufnahmen
läuft fast immer im Freiland ab.                  konnten die Einzelheiten festhalten. Da-
In der Wohnung sind sie keine gern ge-            nach erfolgt der Landeanflug aus der nor-
sehenen Gäste. Sie gelten als lästige             malen Lage im leicht ansteigenden Win-
Tiere, weil sie sich nur mit mäßigem Er-          kel von etwa 45° gegen den angepeilten
folg verscheuchen lassen und partout              Landeplatz an der Decke. Das vorders-
dorthin zurückkehren, wo sie prompt               te Beinpaar, im Streckenflug sonst eng
zum Ärgernis werden. Bemerkenswert                angewinkelt, streckt sich weit nach vor-
ist dabei, wie überaus reaktionsschnell           ne und erhält als erstes Deckenkontakt.
sich eine Fliege aus praktisch jeder Le-          Feinste Greifhäkchen an den Fliegenfüs-
benslage in Sicherheit bringt – ein mini-         sen rasten an irgendeiner Unebenheit ein
maler Schatten oder erst recht ein leich-         und hängen das Tier wie an einem Reck
ter Luftzug lösen ein meist erfolgreiches         auf. Der restliche Aufschwung vom Anflug
Ausweichmanöver aus, die zur Attacke              lässt auch die zweiten und dritten Fuß-
ausholende Hand trifft ins Leere. Man             paare verankern. Die gesamte Landung
kann Fliegen nur fangen, indem man                gleicht demnach einem halben Salto
ihren Flug vorausahnend beide Hände               rückwärts – die Fliege sitzt anschließend
in die mutmaßlich Flugbahn hält. Dazu             mit dem Kopf gegen die ursprüngliche
braucht es aber einige Geschicklichkeit.          Flugrichtung.

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"
          Griaß di
   liebe Christina Lorenz,
                                                          "
                                                    Pfiad di
                                         liebe Elisabeth Oelschläger,
ich freu mich sehr, dass du ab 1.        Vergelt’s Gott für die herzliche Auf-
Juli meine Nachfolgerin beim Am-         nahme und die vertrauensvolle,
bulanten Senioren Service wirst.         umfassende Einarbeitung.
14 Jahre habe ich mit viel Freude        Dein ASS-Fußabdruck ist groß.
unsere Senioren und Seniorinnen
in der Gemeinde beraten und un-          Ich freu mich auf alle Seniorinnen
terstützt und verabschiede mich          und Senioren hier am Ort!
jetzt in die Altersteilzeit. Ich weiß,   Dir, liebe Elisabeth, wünsche ich
du wirst mit viel Engagement und         alles Gute für deinen neuen, wohl-
Schwung deine neue Aufgabe sehr          verdienten Lebensabschnitt.
gut meistern und wünsche dir dabei
viel Erfolg und Spaß.                           Christina Lorenz
   Elisabeth Oelschläger
Kreatives
Arbeiten

            Als Hoffnungsträger in der Corona-Krise wird der Re-
            genbogen in vielfältiger Art und Weise präsentiert. Dem
            wollten wir in nichts nachstehen und haben in der Kre-
            ativen Stunde Regenbögen mit verschiedenen Bastel-
            materialien gestaltet und eine im wahrsten Sinne des
            Wortes „bunte Stunde“ gestaltet. Die Werke sind im
            Foyer OG zu bestaunen.
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