Wachstum auf allen Linien - e SONDERTEIL s i v - OÖVV
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Ausgabe 90 // Sommer 2015 // www.ooevv.at Das Magazin für Fahrgäste und Mitarbeiter im OÖ Verkehrsverbund GS RWE UNTE E GE M EINS AM ER TEIL JAHR OND s ive S Inklu Wachstum auf allen Linien
EDITORIAL Ausgabe 2/15 INHALT OÖVV INFO App DI Herbert Kubasta // Geschäftsführer der OÖVG macht mobiler 3 Das Jugendticket-Netz geht in die Verlängerung 4 Sehr geehrte Fahrgäste! Mit dem ÖBB Kombiticket zur Landesgartenschau 5 V or zwei Jahrzehnten hat das Schweizer Forschungsinstitut SCHWERPUNKT Prognos eine Studie zur Entwicklung des Verkehrs vorgelegt. WACHSTUM 6 - 17 Ihr Tenor: Die Verkehrsbelastung in den Ballungszentren wird in Mobilität: Quo vadis? den nächsten Jahrzehnten stark ansteigen. Eine Lösung kann nur im Ausbau des öffentlichen Verkehrs gesucht werden. 20 Jahre ÖV Entwicklung in Oberösterreich Die von den Experten vorausgesagten Trends hinsichtlich Verkehrs- Weiterwachsen! Ausbaupläne belastung sind eingetroffen. Die Anzahl der in Österreich zugelasse- für den ÖV nen Autos ist in den vergangenen 20 Jahren enorm gestiegen. Mit Ende 2014 waren laut Statistik Austria österreichweit fas 4,7 Millionen Neue Ansprüche - neue Automobile zum Verkehr zugelassen: rund 1,2 Millionen mehr als Qualitäten 1994. Die Verkehrsbelastung ist ebenfalls entsprechend gestiegen. Aber auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrs im selben Zeitraum - 20 Jahre Verkehrsverbund vor allem in den Ballungszentren - hat seine Wirkung nicht verfehlt. von Herbert Kubasta 18 Die Zahl der Nutzer ist auch dort erheblich gewachsen. Die Proble- Mobilität im Wandel/VCÖ- me mit dem motorisierten Individualverkehr sind dort deutlich gerin- Preis 2015 19 ger, wo die Öffis gut ausgebaut sind. Dieser Ausbau muss weiterge- hen, um die Mobilitätbedürfnisse der Menschen mit den Von der Tramway zum Belastungsgrenzen unserer Ballungszentren aber auch unserer Cityrunner von Umwelt in Einklang zu bringen. Mag. Klaus Dietrich/ LINZ AG LINIEN 20 20 Jahre alt geworden ist übrigens auch der Oberösterreichische Schneller. Höher. Weiter. Die Verkehrsverbund. Was sich in der Entwicklung des öffentlichen Superzüge der Welt. 22 Verkehrs in Oberösterreich in den letzten 20 Jahren getan hat, und Rätsel 23 was sich in den nächsten Jahren tun wird, lesen Sie in dieser UNTERWEGS. Impressum 24 Unser Text richtet sich selbstredend an Männer und Frauen. Im Interesse der leichteren Lesbarkeit verzichten wir fallweise auf die gleichzeitige Anführung beider Ihr Herbert Kubasta Formen. Geschäftsführer OÖVG 2
OÖVV INFORMATION www.ooevv.at © Rido OÖVV INFO App macht mobiler Die neue Fahrplan App des OÖVV bietet auch unterwegs den perfekten Überblick über den öffentlichen Verkehr. D ie OÖVV INFO für Android und iOS ist kostenlos in den jeweiligen App-Stores verfügbar; sie versorgt Smartphone-Besitzer Mein Monitor: Wer wissen möchte, wann die nächsten Abfahrten an „seiner“ Halte- auch unterwegs mit Mobilitätsauskünften stelle sind, kann den Monitor und bietet eine Reihe attraktiver Features. auf der App abrufen. Wenn es sich um die Abfahrten an Meine Route: Auf der Startseite erscheint, einem größeren Verkehrskno- was den User am meisten interessiert: Wie tenpunkt handelt, kann das komme ich am schnellsten von A nach B? Ergebnis auch wunschgemäß Nach Eingabe von Start und Ziel erhält man selektiert werden. Es können zum Beispiel einen Überblick über die verfügbaren ausschließlich Züge oder nur Regionalbusse ÖV-Verbindungen. Weiters kann man sich angezeigt werden. Details zu Haltestellen oder Umgebungspläne anzeigen lassen. Meine Karten: In den Karten, die sowohl als klassischer Plan als auch als Orthofoto darstell- Die App wirft auch Alternativen zum ÖV- bar sind, sind die ÖV Haltestellen eingezeichnet. Angebot aus: zu Fuß, mit dem Rad oder mit Die Karten sind individualisierbar. Man kann sich dem Auto. Möglich ist dies durch die zum Beispiel nur die innerstädtischen Verkehrs- Verknüpfung mit der intermodalen Verkehrs- mittel präsentieren lassen. auskunft Österreich - kurz VAO, die außer- dem anzeigt, wie es mit der CO2 Bilanz der Die kostenlose App ist damit ein nützliches Tool jeweiligen Fortbewegungsmittel aussieht. für alle, die mit dem ÖV unterwegs sind. 3
© Edyta Pawlowska Ausgabe 2/15 www.ooevv.at Das Jugendticket-Netz geht in die Verlängerung! Vor zwei Jahren wurde das Jugendticket-Netz eingeführt, um jungen Menschen eine preisgünstige Möglichkeit zu E in Blick auf die Verkaufszahlen zeigt, dass hiermit eine Bedarfslü- cke geschlossen wurde. Die Ergeb- bieten, ein ganzes Jahr lang mobil zu sein. nisse liegen weit über den Erwar- tungen. 55 % aller Schülerinnen und Schüler-Fahrkarten Lehrlings-Fahrkarten nach Ticketart nach Ticketart Scannen und mehr erfahren! 16% 52% 48% 84% Schüler-Ticket Jugendticket Netz - L Jugendticket Netz - S Lehrlings-Ticket 100% = 89.625 100% = 11.785 Grafik: Land OÖ 4
© Foto Stadler Lehrlinge, die zur Freifahrt berechtigt sind, sind von einem normalen Freifahrausweis mit eingeschränkter Gültigkeit auf das neue All-Inklusive- Angebot umgestiegen. Gegenüber dem Einführungsjahr 2013/14 eine Steigerung von rund 22 %. Beson- ders beliebt ist das Jugendticket Netz bei den Lehrlingen: 84 % sind umgestiegen. Berechtigt das klassische Freifahr- ticket für SchülerInnen und Lehrlinge nur zu Fahrten zwischen Wohnort und Mit dem ÖBB Kombiticket Schule oder Lehrstelle zum Zweck zur OÖ. Landesgartenschau der Ausbildung, gibt es mit dem Jugendticket Netz keine Einschrän- Bad Ischl 2015 kungen. Inhaber können mit diesem Ticket von 1. September 2015 bis 31. August 2016 auf allen OÖVV Linien im Verbundraum fahren - egal zu welchem Zweck: Freizeit, Besuche B is 4. Oktober ist die Kaiserstadt Bad Ischl Schauplatz der OÖ Landesgartenschau. Unter dem Motto „Des Kaisers neue Gärten“ wurden vier Schauplätze - Kaiserpark, Kurpark, Espla- bei Freunden, Pendeln zwischen nade und der neue Sisipark entlang des renaturierten Kaltenbachs Schule und Hort oder Internat etc. - mit 8 Themengärten gestaltet. Floristische Hallenschauen und Der Preis beträgt für das kommende ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Lesungen und Jahr 63,60 Euro. anderen Veranstaltungen laden zum Kommen und Wiederkom- men ein. Voraussetzung für den Bezug des Auch die junge Generation findet auf der Landesgartenschau in Jugendtickets Netz ist der Besuch Bad Ischl tolle Attraktionen. Neben einem abwechslungsreichen einer Schule mit Öffentlichkeitsrecht Kinderprogramm gibt es für die Kids besondere Spielplätze, zum oder die Ausbildung in einem aner- Beispiel den Wasserspielplatz im Sisipark. kannten Lehrberuf; Wohnort oder Schule müssen in Oberösterreich Mit den ÖBB kommt man nicht nur bequem hin, sondern auch sein; es muss Familienbeihilfe günstiger rein! bezogen werden und der Inhaber Das ÖBB Kombiticket zur Landesgartenschau 2015 beinhaltet die muss jünger als 24 sein. ÖBB-Bahnfahrt 2. Klasse nach Bad Ischl und zurück sowie den Auch Jugendliche, die das freiwillige Eintritt zur Landesgartenschau. soziale Jahr absolvieren bzw. bestimmte soziale Ausbildungen Das Ticket gibt’s an den ÖBB-Personenkassen, machen, haben Anspruch. online im ÖBB-Ticketshop unter oebb.at, am ÖBB-Fahrkartenautomaten, in den Weitere Informationen im ÖBB-Reisebüros, beim ÖBB-Kundenservice OÖVV Kundencenter, +43 (0)5-1717-3 oder kundenservice@oebb.at Volksgartenstraße 22, und unter kombitickets@railtours.oebb.at 4020 Linz, Tel. 0810 24 0810, E-Mail: kundencenter@ooevv.at Mehr Infos zur Landesgartenschau Bürozeiten: auf www.badischl2015.at Montag bis Donnerstag: von 8.30 Uhr Scannen und bis 12.30 Uhr und 13.00 Uhr bis mehr erfahren! 17.00 Uhr, Freitag von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr 5
Ausgabe 2/15 Anzahl an Autos sein. In den letzten 40 Jahren hat sich die Zahl der allein lebenden Menschen mehr als verdoppelt, über ein Drittel der oberösterreichischen Haushalte waren 2013 laut Statistik Austria Single-Haushalte. Auch in der älter werdenden Gesellschaft ist nicht Mobilität: Quo vadis? unmittelbar mit einem Rückgang der Attraktivität des Automobils zu rechnen. Deutsche Szenarien sehen Rund zwei Drittel der Österreicher sind mit dem Auto die Spitze des Pkw-Bestands erst 2040, und auch dann wird die Masse mobil. Diese Zahl von Statistik Austria wird auch von der an Autos nicht rapide sinken, denn Verkehrserhebung in Oberösterreich 2012 bestätigt: die neuen Alten bleiben länger hinter 59,9 % der Oberösterreicher haben demnach ein Auto, dem Steuer. 5,6 % ein Dienstauto. Die hohe Verfügbarkeit des Der oft als Problemlöser beschwo- Automobils führt zu intensiverer Nutzung: Der Großteil rene öffentliche Verkehr ist vor allem der oberösterreichweit 3,66 Millionen Wege pro Werktag dort stark und wird dort stärker werden, wo das Autofahren bzw. das wird mit dem Pkw zurückgelegt. Parken schwierig ist und wo gleich- zeitig ein gutes ÖV-Angebot besteht. Dies wird einerseits durch die niedrigen Motorisierungsraten in Gebieten mit gut ausgebautem ÖV D er Anteil der Autobesitzer stieg in den letzten Jahren stark an. Die Gründe sind vielfältig: Insbeson- bestätigt, andererseits durch die hohe Nutzung der öffentlichen Verkehrsmit- tel. In Linz eilt der ÖV von einem dere Erwerbstätige und Familien, die Hoch zum nächsten. Knapp 107 abseits der Ballungszentren leben, Millionen Fahrgäste haben allein die sind auf das Automobil mehr oder LINZ AG LINIEN 2014 gezählt - ein weniger angewiesen. Praktisch jeder Plus von 2,5 % gegenüber 2013. Jugendliche macht den Führerschein - und anders als in älteren Generati- Der öffentliche Verkehr kann jedoch onen - jede Jugendliche. Auch die nicht nur auf die Städte beschränkt geänderten Familienstrukturen mögen bleiben. Für wichtige Wege in den mit ein Grund für die steigende Regionen, insbesondere aber für den Zugelassene Autos Autobesitz in Österreich in Oberösterreich 1994: 3,48 Millionen 1992: 42,4 % 2004: 4,11 Millionen 2001: 47,1 % 2014: 4,69 Millionen 2012: 59,9 % Quelle: Statistik Austria Quelle: Verkehrserhebung OÖ, 2012 6
SCHWERPUNKT „ Schneller vorankommen in Oberösterreich Oberösterreich bietet eine ausgebaute und gut Weg in die Arbeit, der in die Ballungszen- entwickelte Verkehrsinfra- tren führt, muss eine attraktive ÖV-Alterna- struktur. Um den stei- tive geboten werden. genden Mobilitätsan- In Oberösterreich war man sich dieser sprüchen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden, Zusammenhänge bewusst, als man um die müssen wir - sowohl in zusammenwachsenden, Jahrtausendwende mit der Entwicklung überregionalen Wirtschaftsräumen, als auch in von Nahverkehrskonzepten für die Ballungszentren und im ländlichen Raum - bedarfs- Regionen begonnen hat - ein dynamischer orientierte und attraktive Lösungen entwickeln. Das Prozess, der laufende Anpassung an sich Pendeln wird dadurch erleichtert, die Lebensqualität ändernde Fahrgastbedürfnisse erfordert. gesichert und Oberösterreich als Lebensraum und Ziel ist, insbesondere eine gute Anbindung Wirtschaftsstandort gestärkt. Dazu brauchen wir des regionalen Verkehrs an das überregio- neue Ansätze, die die zunehmende Vielfalt von nale Schienennetz zu schaffen und damit Mobilitätsformen integrieren. Pendlern die Benützung des öffentlichen Verkehrs zu ermöglichen. In diese Kerbe Der Verkehr in Oberösterreich wird in Zukunft schlagen auch die jüngsten Bemühungen der Verkehrspolitik, die Einzugsregionen für vielfältiger und effizienter aussehen müssen: eine den Großraum Linz mit einem S-Bahn- gut ausgebaute Straßeninfrastruktur, ein attraktiver Konzept besser zu erschließen. öffentlicher Verkehr mit hoher Qualität, Carsharing, Radfahren und Gehen sowie Elektro-Mobilität, Für die letzten Kilometer von der Bus- oder eingebettet in ein Gesamtverkehrssystem. Eine Bahnhaltestelle zum Haus am Land wird in vernetzte Verkehrspolitik, die ein nahtloses Umstei- vielen Fällen das Auto weiterhin Zubringer gen zwischen den Mobilitätsformen ermöglicht, “ bleiben müssen, daher ist der Ausbau von wird dabei eine Schlüsselrolle spielen. Park & Ride ein Gebot der Stunde und findet in der Planung konsequent Berück- Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl sichtigung. 7
Ausgabe 2/15 20 Jahre ÖV Entwicklung in Oberösterreich Ein funktionierender ÖV braucht eine gute Infrastruktur. Eine gute Infrastruktur kostet eine Menge Geld, und es dauert, bis diese hergestellt ist. Ein Blick auf die Meilensteine in der ÖV-Entwicklung in Oberösterreich zeigt, dass der öffentliche Verkehr in den letzten zwei Jahrzehnten einen Modernisierungsschub erlebt hat. D ie Nahverkehrsdrehscheibe war eines der Schlüsselprojekte für die steigende Akzeptanz des öffentlichen Verkehrs in der © ÖBB/Robert Deopito www.linzag.at Landeshauptstadt. Die Integration von LILO und Straßenbahn in den Hauptbahnhof Linz www.oebb.at und die Führung aller Straßenbahnlinien über diesen Knotenpunkt seit Ende 2004 hat viele www.ooevv.at zum Umsteigen bewegt. In Oberösterreich wird derzeit im Osten des Seit Start der „Elektrischen“ im Jahr 1897 ist Linzer Hauptbahnhofs gebaut. Die Arbeiten das Streckennetz der LINZ AG LINIEN an der Westseite zwischen Linz und kontinuierlich gewachsen. Die Streckener- Marchtrenk sollen 2018 beginnen, der weiterung der Straßenbahn nach Auwiesen, Baustart für den Abschnitt Marchtrenk-Wels Solar City und Leonding/Doblerholz sowie ist für 2025 geplant. die Integration der Pöstlingbergbahn in das Straßenbahnnetz haben ihren Teil zur Auch die kleineren Schienenverbin- positiven Entwicklung beigetragen. dungen, deren Zukunft lange im Unge- wissen lag, werden seit einigen Jahren Die Bahn ist das Rückgrat des öffentlichen aufgewertet. Im Vorjahr wurde die Salzbur- Verkehrs. Sie erfüllt nicht nur regionale ger Lokalbahn um 2,8 km verlängert und Mobilitätsbedürfnisse, sondern ist Teil des damit eine durchgehende Schienenverbin- europaweiten Schienennetzes. Jahr für Jahr dung zwischen dem oberen Innviertel und investieren die ÖBB österreichweit rund dem Salzburger Zentralraum geschaffen. 2 Milliarden Euro in die Infrastruktur. Der 80.000 Fahrgäste mehr lautet die Prognose. Ausbau der 300 km langen Weststrecke zu Die um das Jahr 2000 noch vor der Einstel- einer Hochleistungsstrecke mit 230 km/h lung stehende Kammerer-Bahn wurde Reisegeschwindigkeit wurde Ende der attraktiviert und bietet nun wieder einen gut achtziger Jahre begonnen und ist über weite genützten 2 Stunden-Takt. Strecken abgeschlossen. Die Fahrzeit zwischen Salzburg und Wien liegt derzeit bei Im Jahr 2001 haben die ÖBB mit der 2 Stunden und 22 Minuten. Mit dem Auto Modernisierung der Bahnhöfe in ganz braucht man rund drei Stunden - gute Österreich begonnen. In den letzten Verkehrslage vorausgesetzt. 10 Jahren wurden mehr als 170 Bahnhöfe 8
Der Linzer Hauptbahnhof, laut VCÖ Bahntest der beste Österreichs. © LINZ AG LINIEN und Haltestellen modernisiert oder neu gebaut. Mit der Eröffnung des neuen Hbf Salzburg und der für heuer geplanten Vollinbetriebnahme der Hauptbahnhöfe Wien und Graz sind die größten Projekte abge- schlossen. Auch in Oberösterreich geht die Phase der Großinvestitionen in die Zielgerade. Mit Linz, Wels und Attnang-Puchheim sind die größten Bahnhofsumbauten abgeschlossen. Für die Bahnhofsprojekte Schärding, Gmun- den, Pinsdorf und Grieskirchen fiel heuer der Startschuss. All diese Projekte wurden bzw. werden barrierefrei realisiert. Der Linzer Hauptbahnhof ist d a s Aushänge- schild der Bahnhofsoffensive und wird beim Bahntest des VCÖ alljährlich zum besten Bahnhof Österreichs gekürt. Auch in den Regionen wurde investiert. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Haltestellen erneuert und Verkehrsknoten- © ÖBB punkte mit moderner Infrastruktur für den Regionalverkehr geschaffen. Park & Ride sowie Bike & Ride sind Bestandteil solcher Nahverkehrsknotenpunkte; tausende 9
Ausgabe 2/15 ÖV-Angebot vollkommen überarbeitet und über weite Strecken ein Taktfahrplan realisiert. Mittlerweile ist daraus ein wiederkehrender Prozess geworden, denn die Regionen wachsen, die Verkehrsbedürfnisse der Bewohner unterliegen einem stetigen Wandel. Die Regionalverkehrskonzepte werden regelmäßig evaluiert und im Zuge der jährlichen Fahrplanwechsel angepasst. Zuletzt wurden die Regionen Grieskirchen, Eferding und Wels-Nord sowie die Region Steyr/Kremstal mit neuen ÖV-Konzepten © R. Schrempf ausgestattet. Im Rahmen der Arbeit an den Regionalver- kehrskonzepten wurden neue, bis dahin ungewöhnliche ÖV-Formen entwickelt: Viele Städte haben den Bedarf erkannt und sich an der Errichtung von Stadtbusverkehren Stellflächen wurden in den letzten Jahren beteiligt, die die Mobilität innerhalb des Ortes errichtet. oder zwischen einzelnen Ortschaften ermöglicht. Mit dem Rufbus, der nach Einen Modernisierungsschub erlebte seit Bedarf telefonisch bestellt werden kann, den Neunzigern auch der Fuhrpark. Design haben auch Menschen, die fernab der und Komfort ist hier das Credo, Barrierefrei- Ortszentren leben, Anschluss an den heit bei Neuinvestitionen eine Grundanforde- öffentlichen Verkehr. rung. Der Unterschied zwischen einst und jetzt kann sich sehen lassen! 1995 startete der Verkehrsverbund in Oberösterreich - ein Projekt, das an der Um die Jahrtausendwende wurde damit Praxis und im Zuge der fortschreitenden begonnen, die Fahrpläne des öffentlichen Digitalisierung gewachsen ist. Verkehrs in Oberösterreich auf neue Beine Für den Fahrgast brachte der Verkehrsver- zu stellen und zu vertakten. Erstmals wurden bund eine wesentliche Vereinfachung. die Regionen in den Mittelpunkt gestellt. Bis vor seiner Einführung war es nötig, beim Einerseits mit dem Ziel, diese besser an die Umsteigen in ein Verkehrsmittel eines Hauptverkehrswege der Bahn und damit ans anderen Verkehrsunternehmens eine weitere überregionale Schienennetz anzuschließen. Fahrkarte zu lösen; die Tarife waren unein- Andererseits, um auch innerhalb der Region heitlich und für den Fahrgast praktisch ein akzeptables Weiterkommen - etwa zu unüberschaubar. den regionalen Zentren - zu gewährleisten. Ein Tarif für alle Verkehrsmittel - das ist Unter dem Schlagwort Regionalverkehrs- heute selbstverständlich, ebenso wie viele konzept wurde Region für Region durchfor- weitere Vorzüge innerhalb des OÖVV, etwa stet. Auf Basis der Bahnfahrpläne und mit unternehmensübergreifende Informationen Mitwirkung von Bürgervertretern wurde das und Ermäßigungen. 10
© fotolia.de www.land-oberoesterreich.gv.at Steigende Fahrgastzahlen bestätigen Investitionen Knapp 180 Millionen Fahrgäste haben im Jahr 2014 den öffentlichen Verkehr in Oberösterreich benützt - drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Besonders deutlich sind die Zuwächse bei den LINZ AG LINIEN. 2014 wurden 107 Millionen Fahrgäste befördert. Allein mit den Linzer Straßenbahnen sind täglich mehr als 163.000 Menschen unterwegs. Damit zählt die Linzer „Bim“ zu den meist genutzten Linien Österreichs. Diese positive Entwicklung bestätigt die Investitionen in den Ausbau des Linzer Verkehrsbetriebes während der letzten zwei Jahrzehnte: Über 22 % Fahrgastplus gegenüber 2004 (87,57 Millionen) bzw. über 31 % gegenüber 1994 (81,12 Millionen). Sehr erfolgreich entwickelt sich auch der öffentliche Verkehr in Wels. Die Fahrgastzahlen haben sich seit 1991 mehr als verdoppelt. 2014 waren 6,86 Millionen Fahrgäste mit Linie Wels unterwegs. Ein Plus von 23,58 % gab es seit dem Jahr 2000 bei der LILO. 2014 waren fast 2 Millionen Menschen mit der Linzer Lokalbahn unterwegs. Auch die Lokalbahnen Lambach-Vorchdorf-EggenbergAG und Vöcklamarkt-Attersee AG verzeichneten seit der Jahrtausendwende zweistellige Zuwachsraten. (Grafik: Land OÖ) 200,00 179,2 173,7 176,0 180,0 167,8 167,7 168,6 170,4 156,3 160,1 160,0 148,8 151,3 80,2 80,5 75,4 80,1 76,7 78,4 79,2 Beförderte Personen in Mio. 140,0 64,3 68,8 55,6 63,1 120,0 100,0 80,0 98,7 93,2 92,0 95,0 93,5 95,8 88,2 91,3 91,2 89,3 89,4 60,0 40,0 20,0 0,0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Kraftfahrlinien Schienenbahnen inkl. Straßenbahn 11
Ausgabe 2/15 Weiterwachsen! Die Pläne für die nächsten Jahre D ie Notwendigkeit einer flächendeckenden Versorgung mit öffentlichen Verkehrs- dienstleistungen ist unbestritten, ebenso die Kompetenz des öffentlichen Verkehrs als Problemlöser in Sachen Stau und Klima- schutz. Das Gesamtverkehrskonzept sieht vor, den Umweltverbund - also die Nutzung von klimaschonenden Fortbewegungsarten wie Radfahren, zu Fuß gehen und ÖV - bis © ÖBB 2025 von derzeit rund 32 % auf 40 % zu steigern. Da ist noch was zu tun! Und es tut sich was! Die S-Bahnen sollen als zusätzliche Säule in Ein S-Bahn Konzept für den regionalen Schienenverkehr integriert Pendler und werden. Fünf Linien werden die großen Ballungszentrum Pendlereinzugsgebiete erschließen. Ihr Zielort ist der Linzer Hauptbahnhof. Bereits mit Fahrplanwech- Abgestimmt auf die Züge der Westbahnstre- sel im Dezember 2016 soll cke sollen die S-Bahnen während der den Pendlern aus den Hauptverkehrszeit im 30 Minuten-Takt Regionen mit der S-Bahn verkehren. Beim Umstieg zwischen den ein noch attraktiveres S-Bahnen in Linz werden Umsteigezeiten von ÖV-Angebot zur Verfügung 10 Minuten angestrebt. Die hohe Dichte an stehen. innerstädtischen Verkehrsangeboten ermög- © ÖBB/Harald Eisenberger licht rasches Weiterkommen in der Stadt. Fachleute des Landes Mit den Öffis Oberösterreich arbeiten derzeit gemeinsam Die wichtigsten Haltestellen der S-Bahnen in entspannter mobil! mit Schweizer Verkehrsexperten der Firma den Regionen sollen zu Verkehrsknotenpunk- Metron an einer Machbarkeitsstudie für ein ten ausgebaut mit Park & Ride und Bike & neues S-Bahn-System, in dem die Westbahn, Ride Anlagen und Anschlüssen zum Busver- die Pyhrnbahn, die Summerauerbahn und die kehr ausgestattet werden. LILO sowie später die StadtRegioTram- Verbindungen integriert werden sollen. Die Erste Maßnahmen für das S-Bahn-Konzept Machbarkeit wurde in einem ersten Schritt können mit Fahrplanwechsel im Dezember bestätigt, bis Jahresmitte werden die 2016 umgesetzt werden, bis 2017 sollen Experten die Anforderungen an die Infrastruk- dann bereits 5 S-Bahn-Linien im oberöster- tur definieren. reichischen Zentralraum verkehren. 12
S-Bahnkonzept: 5 Linien unter einem Dach Aufwertung der Nebenbahnen Die Bahnen sind insgesamt wichtige Leistungsträger und stehen in der Prioritäten- liste der oberösterreichischen Verkehrspolitik weit oben. Landeshauptmann-Stellvertreter Entholzer steht zum Ausbau und zur Attraktivierung der Mühlkreisbahn in einer Form, die hohe Taktfrequenz und guten Fahrkomfort verspricht. Auch die Notwendig- keit eines zweigleisigen Ausbaus der Summerauerbahn bis Pulgarn steht für das Verkehrsressort unter Entholzer außer Frage, wenn auch die Finanzierung derzeit noch offen ist. Es ist weiters geplant, die Mühlkreisbahn und die Aschacherbahn ins Eigentum des Landes zu übernehmen. Hausruckbahn und Almtal- Wels - Linz-Enns- Perg bzw Wels - Linz- Enns - Steyr bahn sollen bei den ÖBB verbleiben, jedoch Rohr - Linz - St Georgen/Gusen - Pregarten mit finanzieller Unterstützung des Landes Eferding-Linz Kleinzell - Linz - Kremsdorf attraktiviert werden. Pregarten - Gallneukirchen - Linz Auch die Mattigtalbahn wird in den kommen- den Jahren ausgebaut und attraktiviert, wobei die Errichtung einer eigenen Haltestelle beim KTM-Werk in Mattighofen Teil der Planungsvereinbarung sein wird. 13
Bis 2017 wird auch der Bahnhof Ausgabe Schärding mit 2/15 modernem Design und Barrierefreiheit glänzen. Mittelfristig 47,5 Millionen Euro für wicklungsgebiete auf einer Länge von Im Dezember 2015 soll der erste Lokalbahnen 4,7 Kilometern erschließen. Darüber Bauabschnitt der StadtRegioTram bis Anfang Mai haben die Landeshaupt- hinaus erwarten sich die Planer eine zur Traunerkreuzung samt dortiger leute Pühringer, Entholzer und Hiesl wesentliche Entlastung der bisherigen Park & Ride Anlage in Betrieb gehen. mit Bundesminister Alois Stöger ein Schienenachse auf Landstraße und An den neu errichteten Haltestellen umfangreiches Investitionsprogramm Wiener Straße. der verlängerten Linie 3 sind auch für die Lokalbahnen in Oberösterreich Bike & Ride Abstellplätze vorhanden. fixiert. Die neue Trasse beginnt im Bereich Die Gelder werden je zur Hälfte von Linke Brückenstraße/Ferihumerstraße. RegioTram für Raum Land und Bund finanziert und fließen in Die Donau wird im Bereich der Gallneukirchen-Pregarten die Modernisierung der Linzer Lokal- zweiten Eisenbahnbrücke überquert. Der stark wachsende Raum Gallneu- bahn und der Lokalbahnstrecken Gleich taucht die Straßenbahntrasse kirchen-Pregarten soll mittels Lambach - Vorchdorf, Gmunden – in Tieflage. Auf Höhe der Eishalle ist RegioTram erschlossen werden. Vorchdorf und Vöcklamarkt - Attersee. die Bim schon unter Straßenniveau, Unter Leitung von Planungsexperten die Haltestelle Parkbad ist unterir- und mit intensiver Beteiligung der Zweite Schienenachse für Linz disch. Über Gruberstraße, Nietzsche- Bürgerinnen und Bürger in der Region Mit mehr als 60 Millionen Fahrgästen straße, Garnisonstraße, Paula-Scher- wurde mittlerweile eine Trasse (2014) gelangt die Linzer Straßenbahn leitner-Weg, Goethestraße, festgelegt und gesichert. Mit dem an ihre Kapazitätsgrenzen. Stadt und Europaplatz, Franckstraße, Unterfah- Bau ist jedoch erst in rund 10 Jahren Land haben sich Ende des Vorjahres rung Westbahnstrecke und Lasten- zu rechnen. auf den Trassenverlauf für die zweite straße bis zur neuen Wohnanlage Straßenbahnachse durch Linz „Grüne Mitte Linz“ auf dem ehema- stadt.regio.tram geeinigt. Sie soll auf weiten Strecken ligen Frachtenbahnhof-areal bleibt die Gmunden-Vorchdorf unterirdisch verlaufen. Trasse unterirdisch. Vor der Hamer- In der Traunseestadt werden regio- lingstraße taucht sie wieder auf, die nale (Traunseebahn) und innerstäd- Die neue Schienenachse wird die Haltestelle Lenaupark befindet sich tische Schiene (Gmundner Straßen- östliche Innenstadt, neu entstandene oberirdisch. Auf Straßenniveau geht bahn) miteinander verbunden. Wohnviertel und zukünftige Stadtent- es dann weiter auf der Lastenstraße Kostenpunkt: 30 Millionen Euro. Im und Gürtelstraße bis Dezember wurde der erste Bau- zum Bulgariplatz, wo die bschnitt zwischen Seebahnhof und neue Achse in die der aktuellen Endhaltestelle Kloster- bestehende Straßen- platz fertiggestellt, im September wird bahntrasse eingebunden der zweite Bauabschnitt Gmunden- wird. Vorchdorf in Angriff genommen, der Neubau der Traunbrücke ist Teil des Linie 3 nach Traun Projekts. Im Frühjahr 2016 werden 70 Millionen Euro fließen die ersten neuen Garnituren der in den Ausbau der stadt.regio.tram in Betrieb gehen. Straßenbahn Linie 3 von Leonding/Doblerholz zu Ausbau von Park and Ride einer attraktiven Stadt- Zu den vorhandenen tausenden © LINZ LINIEN AG RegioTram zwischen Stellflächen an den Verkehrsknoten- Leonding via Pasching punkten in Stadt und Land kommen bis nach Traun. Die laufend neue dazu. Neu errichtet Arbeiten gehen planmäßig voran. Die werden zusätzliche Park & Ride Erweiterung der Linie 3 wird rund Anlagen in Attnang-Pucheim (180), in 70.000 Menschen und tausende Gmunden (150), in Schärding (155), Arbeitsplätze mit öffentlichem in Traun (120) und in Wels 500 Nahverkehr versorgen und soll die Pkw-Stellplätze. Bei jeder neuen Park angespannte Verkehrslage an der and Ride Anlage wird auch Bike & B 139 beruhigen. Ride angeboten. 14
© ÖBB „ Die Zukunft gehört den Öffis Weitere Bahnhofsneubauten Wenn immer mehr Die ÖBB treiben ihre Bahnhofsoffen- Menschen immer länger sive voran. Beim Neubau des Bahn- mobil sind und die hofs Schärding läuft alles nach Plan. Straßen an ihre Kapazi- Der neue, barrierefreie Bahnhof samt © Weihbold tätsgrenzen stoßen, dann dazugehörigen Infrastrukturmaßnah- ist klar: Die Zukunft men wird 51 Millionen Euro kosten unserer Mobilität gehört den öffentlichen Verkehrs- und soll 2017 komplett fertiggestellt mitteln. Die Politik hat sich das Ziel gesetzt, den sein. Anteil jener Wege, die wir zu Fuß, mit dem Rad Barrierefrei werden sich bald auch die Fahrgäste am Bahnhof Grieskirchen oder mit Öffis zurücklegen bis zum Jahr 2025 auf bewegen können. Mit 1 Million Euro 40 % zu steigern. Um dieses ambitionierte Ziel zu wird der Bahnhof modernisiert, neue erreichen, muss auch in Oberösterreich kräftig in Personentunnel mit Liften und ein den Ausbau der Infrastruktur investiert werden. Blindenleitsystem sind vorgesehen. Kluge Investitionen in den öffentlichen Verkehr Der im Juli des Vorjahres begonnene zahlen sich besonders in wirtschaftlich schwierigen Umbau des Gmundner Bahnhofs zu Zeiten aus. Sie sichern tausende Arbeitsplätze und einer attraktiven Nahverkehrsdreh- haben – im Vergleich zum Straßenbau – einen scheibe samt Park & Ride und Bike & ungleich höheren Wertschöpfungseffekt. Die Öffis in Ride läuft planmäßig. Kostenpunkt 45 Oberösterreich sind damit auch ein Motor für Millionen, Bauende 2016. Auch beim Wirtschaft und Beschäftigung – eine Rolle die in Bahnhof Pinsdorf wird investiert, ein “ Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. neuer Bahnsteig mit Blindenleitsystem und Wartekoje, Park & Ride und Bike & Ride; Eisenbahnkreuzungen werden Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer aufgelassen, Unter- und Überfüh- rungen errichtet. 15
Die Fahrzeugflotte Ausgabe im OÖVV wird 2/15 kontinuierlich verjüngt. Neue Ansprüche - neue Qualitäten Der öffentliche Verkehr wird am Pkw gemessen. Komfortaspekte spielen eine große Rolle. Angesichts der Investitionen, die Verkehrsunternehmen in den vergangenen Jahren in Fuhrpark und Dienstleistung getätigt haben, braucht der ÖV 2015 den Vergleich nicht zu scheuen. B ereits Ende des Jahres wird Oberösterreich mit noch mehr Komfort im Nahverkehr unterwegs sein, dann gehen nämlich die ersten ÖBB Cityjet Garnituren auf Schiene. 17 ÖBB cityjets werden nach und nach die alten City-Shuttles ersetzen. Die modernen Elektrotriebfahrzeug bieten 259 Sitzplätze und rollen mit bis zu 160 km/h durchs Land. Barrierefreiheit mit breiten Niederflu- reinstiegen und großzügige Zonen für Rollstuhlfahrer und Kinderwägen neu angeschafften Fahrzeugen sind eine Selbstverständlichkeit. Das Klimaanlagen vorhanden sein. frische Design und die hochwertigen Die Investitionsoffensive bei den Materialien werden die Fahrgäste Verkehrsunternehmen führt zu immer ebenso freuen wie die großzügige „jüngeren“ Bussen. So liegt etwa das Beinfreiheit bei den Sitzen. Apropos: durchschnittliche Alter der Postbusse Diese wurden nach den Ergebnissen in Oberösterreich aktuell unter 6 eines Sitztests angefertigt und bieten Jahren, und es soll weiter sinken. verstellbare Sitzfläche, ergonomische Kopfstützen und Armlehnen. Jeder Neuen Fahrkomfort dürfen sich Sitzplatz hat außerdem Leselampe, Fahrgäste auch auf der Traunsee- Steckdose und einen ausklappbaren bahn und in der Gmundner Straßen- © Zakharov Evgeniy Laptop-Tisch. bahn erwarten. Im Dezember werden die ersten Neufahrzeuge der Firma Barrierefreiheit ist eine Grund- Auch im Busbereich wird konse- Vossloh Kiepe angeliefert. Im anforderung bei Fahrzeug- quent modernisiert. Die Anforderun- Frühjahr 2016 werden sie den investitionen im OÖVV. gen an Neufahrzeuge sind durch den Betrieb auf Strecken von Stern & Verkehrsverbund definiert. Werden Hafferl im Salzkammergut aufneh- Busverkehre in Regionen ausge- men. Acht Garnituren kommen auf schrieben, müssen neben den der stadt.regio.tram Gmunden- gesetzlichen Bestimmungen zu Vorchdorf zum Einsatz, drei auf der Barrierefreiheit und Abgasnormen in Attergaubahn. 16
© Stern & Hafferl Das Fahrzeugdesign verbindet ist das online-Ticket noch Tradition und Innovation, ist also ein Zukunftsmusik. ausgezeichneter Botschafter für die Traunseemetropole. Die Fahrgastinformation mit Echt- © ÖBB zeitdaten über Monitore und Top Service elektronische Anzeigesystem gehört Oberösterreich bekommt Ohne Internet und Fahrplan-App in Oberösterreich in Städten, auf 17 neue cityjets. geht heute gar nichts mehr - zumin- Bahnhöfen und an neu errichteten dest für die jüngere Generation der Verkehrsknotenpunkte zum Fahrgäste. 9,2 Millionen Zugriffe auf Standard. die elektronische Fahrplanauskunft verzeichneten etwa die LINZ AG Die Einhaltung der Fahrpläne ist für LINIEN im Jahr 2014. Und Tickets Fahrgäste im öffentlichen Verkehr ein kaufen kann man im online-Shop wichtiger Qualitätsfaktor. Bei den ÖBB des Verkehrsunternehmens natür- hat man 2010 daher ein Pünktlichkeits- lich auch elektronisch. management eingerichtet. Der Erfolg Eine kostenlose Ticket App für den ist beachtlich. Mit einer Pünktlichkeits- online-Ticketkauf gibt´s auch von rate von über 96 % (= 96 % aller Züge den ÖBB. weichen vom Fahrplan maximal 5 Im gesamten OÖVV - der ja 42 Minuten ab) ist das größte heimische Verkehrsunternehmen unter einem Schienenunternehmen Spitzenreiter gemeinsamen Markendach vereint - innerhalb der EU. 17
Ausgabe 2/15 20 Jahre Verkehrsverbund von DI Herbert Kubasta Erinnern Sie sich noch an den Nachkriegs- Charme des ehemaligen Hauptbahnhofs in Linz? DI Herbert Kubasta, Geschäftsführer der OÖVG A n die Zeit, als man gut auf den Beinen sein musste, um die steilen Stufen in Bus und Straßenbahn zu erklimmen? An heute eine Selbstverständlichkeit ist, war vor 20 Jahren eine Vision. JAHRE GEMEINSAM UNTERWEGS die Notwendigkeit, zwei oder drei Tickets Der öffentliche Verkehr ist heute tatsächlich zu kaufen, wenn man einmal etwas weiter auf weiten Strecken eine Alternative, die dem www.ooevv.at weg wollte? Auto in Komfort, Tempo und Preis um nichts nachsteht, ja das Auto manchmal sogar Den öffentlichen Verkehr ausbauen - so überflügelt: Der schnellste Zug von Linz nach lautete die Devise in den neunziger Jahren, Wien braucht 1 Stunde und 15 Minuten - mit und das ist mit Konsequenz geschehen. dem Auto eine Unmöglichkeit. Das Pendeln Auch wenn dieser Ausbau noch nicht mit einer OÖVV Jahreskarte ist - ehrlich überall abgeschlossen ist - heute, zwei gerechnet - ungleich billiger als das Jahrzehnte später, müssen wir objektiv Autopendeln. betrachtet sagen: Es ist etwas weiterge- gangen. Der öffentliche Verkehr hat an Veränderungen brauchen Zeit, ob nun in der Konkurrenzfähigkeit gewonnen, er ist in Infrastruktur oder in den Köpfen der jeder Hinsicht leistungsfähiger geworden. Menschen. Der OÖVV ist Teil dieser Entwicklung und er Im 20. Jahr des Bestehens des OÖVV würde hat dazu beigetragen, dass diese neue ich mir wünschen, dass sich immer mehr Qualität im öffentlichen Verkehr entstehen Menschen finden, die ihre bisherige Meinung konnte. über den öffentlichen Verkehr auf den Alle Verkehrsunternehmen unter einem Prüfstand stellen und das Experiment Dach, ein Tarif für alle Verkehrsmittel, ein wagen, in einen Bus, eine Straßenbahn oder durchschaubares Preisgefüge, günstige einen Zug einzusteigen. Zeitkarten, aufeinander abgestimmte, Ich garantiere Ihnen: Sie werden positiv miteinander verknüpfte Taktfahrpläne - was überrascht sein! 18
© Land OÖ / Kauder Im Bild: Peter Schmolmüller (Postbus), Willi Nowak (VCÖ), Landesrat Rudolf Anschober. Der VCÖ-Mobilitätspreis OÖ wird in Kooperation mit dem Land Oberösterreich und den ÖBB durchgeführt und vom Verkehrsverbund OÖ unterstützt. ÖBB-Postbus Regionalmanager Peter Mobilität im Wandel Schmolmüller: „Wir freuen uns auf viele innovative Einreichungen zum VCÖ- Der VCÖ Preis 2015 sucht Lösungen Mobilitätspreis, die das nötige Umdenken für eine zukunftsfähige Mobilität. in der Mobilität fördern.“ „W ir stehen in der Mobilität vor den größten Änderungen seit Beginn der Massenmo- torisierung. Änderungen, die zu einem großen Teil auch die Folge von gesellschaftlichen Entwick- matik und demographischem Wandel entwi- www.vcoe.at lungen sind“, erklärt VCÖ-Geschäftsführer Dr. ckeln? Welche Herausforderungen werden Willi Nowak. daraus für den Verkehrsbereich entstehen? Und was können wir tun, um für diese Szenarien Schon heute leben in Linz um rund 20.000 gewappnet zu sein? Menschen mehr, als noch im Jahr 2000. Dieser Trend wird anhalten - der Bedarf an platzspa- Gute Lösungen sind gefragt! render, umweltschonender Mobilität wird Der VCÖ begibt sich auf die Suche nach Ideen steigen. Der öffentliche Verkehr ist Problemlöser für die Mobilität der Zukunft und schreibt auch Nummer 1, zum Vergleich: Eine Straßenbahn heuer - gemeinsam mit Land Oberösterreich, befördert in der Hauptverkehrszeit 150 Personen, ÖBB und mit Unterstützung durch den OÖVV - so viel wie beim derzeitigen Besetzungsgrad 130 den Mobilitätspreis aus. Pkw - die überdies 1500 m2 Parkfläche benöti- gen - rechnet der VCÖ vor. Dazu kommt die Teilnehmen können Betriebe und Unternehmen, Umweltfreundlichkeit des ÖV: Betrachtet man Schulen, Fachhochschulen und Universitäten, die Gesamtbilanz von der Herstellung der Gemeinden und Städte sowie Vereine und Fahrzeuge über Betrieb und Entsorgung, Organisationen mit umgesetzten Projekten. verursacht ein durchschnittliches Benzin-Auto Studierende und Privatpersonen können pro Personenkilometer rund 15 Mal so viel Konzepte bzw. Ideen einreichen. klimarelevantes CO2 wie die Bahn. Einsendeschluss ist der 8. Juli 2015, nähere Informationen gibt es beim VCÖ unter Wie wird sich das Mobilitätsverhalten angesichts 01/8932697 und im Internet unter von Urbanisierung, Digitalisierung, Klimaproble- www.vcoe.at 19
Mag. Klaus Dietrich ist Vertriebsleiter der Ausgabe LINZ AG LINIEN. 2/15 Dietrich: „Die LINZ AG LINIEN haben sich entlang der sich ändernden Mobilitätsbe- dürfnisse einer dynamischen Stadt laufend weiter entwickelt – quasi von der ersten elektrischen Tramway zum Cityrunner. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren sind unsere kundenorientierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie moderne Fahrzeuge und Infrastruktur bei gleichzeitig hoher wirtschaft- licher Effizienz. Mit einem attraktiven Verkehrsangebot im Raum Linz bieten wir eine sichere, komfortable und umweltfreund- liche Mobilität zu sozial ausgewogenen © LINZ AG LINIEN Preisen. Durch unsere Pöstlingbergbahn und Grottenbahn sind wir uns überdies auch der touristischen Bedeutung für die Stadt Linz bewusst.“ Im Vergleich zu Wien hat die Straßen- bahn in Linz noch Möglichkeiten zur Entwicklung. Was sind Ihre Visionen und Von der Tramway Pläne? zum Cityrunner: Dietrich: „Die drei bestehenden Straßen- bahnlinien befördern etwa 60 Mio. Fahrgäste Was den ÖV pro Jahr und damit deutlich mehr als die Hälfte aller Personen im Linzer ÖPNV. Im erfolgreich macht Fokus der LINZ AG LINIEN steht auch weiterhin die bedarfsorientierte Weiterent- wicklung des ÖPNV-Liniennetzes im Raum Der öffentliche Verkehr wird als der Problemlöser für Linz. Prognosen sagen uns für die nächsten zehn Jahre weitere starke Anstiege der die Verkehrs- und Klimaproblematik der nächsten Nutzungszahlen speziell im Straßenbahnbe- Jahrzehnte gesehen. Wie muss er sein und was reich voraus, weshalb das Schienenver- muss er bieten, damit sich die in ihn gesetzten kehrsangebot nochmals deutlich ausgebaut werden muss – man denke an die Großpro- Hoffnungen erfüllen? jekte Straßenbahnverlängerung nach Traun im Auftrag des Landes OÖ und die neue Schienenachse Linz.“ U NTERWEGS sprach dazu mit dem Vertriebsleiter der LINZ AG LINIEN, Mag. Klaus Dietrich. Ohne Netz und Fahrzeuge kein öffent- licher Verkehr, anders gesagt: ÖV ist Infrastruktur, und die ist kostenintensiv. Es gibt aber auch „sanfte“ Faktoren, die Die LINZ AG LINIEN haben es geschafft, die mehr Fahrgäste bringen können. Wo Dienstleistung öffentlicher Verkehr erfolgreich sehen Sie die Chancen? ins 21. Jahrhundert zu führen. Besonders die Straßenbahn ist bei den Fahrgastzahlen Dietrich: „Der Hauptmotivator für die österreichweit Spitzenklasse. Was hat den regelmäßige Nutzung von Bus und Straßen- Linzer Verkehrsbetrieb über fast 120 bahn ist ein attraktives Verkehrsangebot. Jahre hinweg erfolgreich gemacht? Und für dieses gilt es eine dauerhafte 20
„Ein starker öffentlicher Verkehr ist die © LINZ AG LINIEN Basis für umweltfreundliche Mobilität in einer Stadt.“ Finanzierung sicherzustellen. Von beinahe ÖV haben. Bei den LINZ AG LINIEN www.linzag.at ebenso hoher Bedeutung sind uns bei den erfolgen z.B. bereits jetzt 73 % der Beförde- LINZ AG LINIEN die „soft facts“ und hier rungen elektrisch - 59 % Straßenbahn, 14 % insbesondere eine zielgruppengerechte Obus. Wir handeln energieeffizient und Kommunikation und Bewusstseinsbildung werden auch weiterhin alle wirtschaftlich für die Qualitäten und Stärken des öffentli- vertretbaren Potenziale zur Umweltscho- chen Verkehrs. Es gibt richtungsweisende nung nutzen. Trends, die wir im Auge behalten, etwa die Selbstverständlich orientiert sich die LINZ kombinierte Mobilität, wo Bus, Bim, Bahn, AG auch an den Trends im Bereich IT und Taxi und Auto in Kombination in Anspruch Kommunikation. IT-gestützte Systeme genommen werden, oder die Idee ‚Nutzen bilden das Rückgrat für die Betriebssteue- statt Besitzen‘, also CarSharing und rung und Kommunikation mit den Fahr- Leihrad.“ gästen. Dynamische Fahrgastinfo-Anzei- gen und die elektronische, mobile Stichwort „Neue Technologien“. Werden Fahrgastinformation gehören bei uns diese den ÖV verändern? Neue Potenzi- schon lange zum Standard und wir gehen ale erschließen? Und wie werden Sie heute sukzessive auch via Social Media auf diese Trends nutzen? unsere Fahrgäste zu. Derzeit arbeiten wir in Abstimmung mit Dietrich: „Neue Antriebs- oder Fahrzeug- anderen ÖV-Unternehmen daran, unseren Technologien wie die E-Mobilität oder Online-Ticketshop und das Handy-Ticket autonomes Fahren von Pkws werden auch als mobile Ticketinglösung anzubieten - voraussichtlich auch Auswirkungen auf den ein Trend, der sich verstärken wird.“ 21
Ausgabe 2/15 Die Rekord- TAURUS der ÖBB: Spitze 357 km/h © ÖBB Schneller. Höher. Weiter. F ast so schnell wie ein Flugzeug sind die Superzüge dieser Welt. Jüngsten Medienberichten zufolge soll die Nicht ganz so schnell, aber auch nicht ohne sind die Fahrzeuge der ÖBB, allen voran die Superlok Taurus. Sie erreichte 2006 zwischen japanische Magnetschwebebahn Maglev im Ingolstadt und Nürnberg 357 km/h. Auch der April 2015 mit 603 km/h Weltrekord gefahren Railjet der ÖBB macht ordentlich Tempo: Bei sein. Versuchsfahrten zwischen St. Valentin und Scannen und Im Weltbesten-Ranking findet man neben Amstetten brachte er es auf 275 km/h. Der mehr erfahren! dem Maglev und dem chinesischen Silber- cityjet (160 km/h) und der Talent (140 km/h) pfeil CRH 380 AL den französischen TGV. Der sind zwar etwas langsamer, aber immer noch macht nicht nur kurzfristig mächtig Tempo schneller als ein Ritt über die Autobahn bei sondern hält auch durch. Zwischen Calais Tempolimit 130. und Marseille soll es der TGV auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 300 Mehr Infos für Superzug-Fans auf km/h gebracht haben. www.hochgeschwindigkeitszuege.com Rätsellösungen der letzten Ausgabe Suchbildrätsel Sudoku mittel Sudoku schwer 5 3 4 7 2 1 9 6 8 5 7 3 4 8 6 2 9 1 2 7 8 6 9 3 1 5 4 9 8 6 7 2 1 4 5 3 1 6 9 4 8 5 7 2 3 2 4 1 9 5 3 7 6 8 6 9 1 2 3 8 5 4 7 4 6 2 8 3 7 9 1 5 4 8 2 9 5 7 6 3 1 8 1 9 5 4 2 6 3 7 3 5 7 1 6 4 2 8 9 7 3 5 6 1 9 8 4 2 9 4 5 8 7 2 3 1 6 6 2 4 1 7 5 3 8 9 7 1 3 5 4 6 8 9 2 1 9 7 3 6 8 5 2 4 8 2 6 3 1 9 4 7 5 3 5 8 2 9 4 1 7 6 22
SCHLUSSPUNKT Fahrstreckenrätsel Verbinden Sie die Strecke so, dass die A beiden Haltestellen A und B durch eine geschlossene Strecke verbunden werden. Sie dürfen nur Bogen und Gerade verwenden. B Suchbildrätsel Das rechte Bild unterscheidet sich vom linken Bild durch 5 Fehler! www.ooevv.at Die Auflösung unserer Rätsel finden Sie in der kommenden Ausgabe der „unterwegs“ bzw. auf unserer Homepage unter „www.ooevv.at“ 23
OÖVV-Kundencenter Linz Volksgartenstraße 22, 4020 Linz Tel. 0810 24 0810, kundencenter@ooevv.at Öffnungszeiten: Mo - Do 8.30 - 12.30 Uhr und 13.00 - 17.00 Uhr, Fr 7.00 - 13.00 Uhr www.ooevv.at www.ooevv.at e r OÖ VV m i t d O A P P IN F STEIG EIN INS LEBEN Öffentlich unterwegs mit der mobilen OÖVV INFO Fahrplanauskunft des OÖVV! Kostenloser Download Alle Infos findest du unter www.ooevv.at Österreichische Post AG Info.Mail Entgeld bezahlt /Firmenzeitung 11Z038915 F Impressum und Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz Blattlinie Information über aktuelle Entwicklung im Öffentlichen Personennahverkehr Medieninhaber/Herausgeber (Verleger) OÖ Verkehrsverbund Organisations GmbH Nfg. & Co KG, Volksgartenstr. 15, 4020 Linz, Tel. 0732/661010-0, www.ooevv.at Unternehmensgegenstand Organisation und Finanzierung des Öffentlichen Personennah- und -regionalverkehrs Eigentümer: OÖ. Landesholding GmbH. Redaktionsteam DI Herbert Kubasta, Mag. Martina Steininger, Mag. Christine Schadenhofer Umsetzung Andreas Königsmayr - RAUM2UNDZWANZIG , www.raum22.at Druck KONTEXT Druckerei GmbH, Spaunstrasse 3a, 4020 Linz Auflage 15.000 Exemplare Erscheinungsweise 4 x jährlich Titelfoto © Halfpoint Fotos Foto Stadler, fotolia.de/Edyta Pawlowska, fotolia.de/frag, fotolia.de/Rido, fotolia.de/estherpoon, fotolia.de/Zakharov Evgeniy, Land OÖ/ Kauder, LINZ AG LINIEN, ÖBB, ÖBB/Robert Deopito, ÖBB/Harald Eisenberger, OÖVG, raum22.at, R. Schrempf, Stern & Hafferl, Weihbold
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