Sebastião Salgado, Genesis Paolo Woods, STATE Ausstellungen vom 20. September 2013 bis 5. Januar 2014
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Sebastião Salgado, Genesis Paolo Woods, STATE Ausstellungen vom 20. September 2013 bis 5. Januar 2014 Mediendossier Sebastião Salgado
Salgado / Woods Mediendossier 2/19 Sebastião Salgado, Genesis Paolo Woods, STATE Vom 20. September 2013 bis 5. Januar 2014 Übersicht Ausstellungspräsentation • Ausstellung Genesis von Sebastião Salgado 3 • Ausstellungspartner Genesis 4 • Ausstellung STATE von Paolo Woods 5-8 Biografien • Sebastião Salgado und Lélia Wanick Salgado 9 • Paolo Woods 10 Ereignisse rund um die Ausstellungen • Publikationen 11 • Haitianischer Abend an der Nuit des musées 11 • Konferenzen 12 • Kunstvermittlung 13 Nächste Ausstellungen 14 Pressebilder • Sebastião Salgado 15-16 • Paolo Woods 17 Das Musée de l’Elysée 18 Praktische Informationen 19 Medienkonferenz Mittwoch, 18. September 2013, 10 Uhr Ausstellungsvernissage Donnerstag, 19. September 2013, 18 Uhr Medienkontakt Julie Maillard +41 ( 0 ) 21 316 99 27 julie.maillard@vd.ch Titelbild : Sebastião Salgado, Singsing-Teilnehmer von Mount Hagen, Provinz der Western Highlands. Papua-Neuguinea 2008 © Sebastião Salgado / Amazonas Images
Salgado / Woods Mediendossier 3/19 Sebastião Salgado, Genesis Genesis ist eine fotografische Suche rund um die Welt. Der bra- silianische Fotograf Sebastião Salgado entdeckt Orte und Völker neu, welche bis jetzt vom Einfluss der modernen Gesellschaften unberührt blieben. Seit 2004 hat er über dreissig Reisen bis in die entferntesten Ecken der Welt unternommen. Er durchstreift den Planeten, um ein umfassendes fotografisches Projekt über die Umweltproblematik auf Schwarzweissfilm zu bannen. Er ist über Ozeane gesegelt, hat Berge erklommen, Wüsten durchquert, Tiere beobachtet und hat indigene Völker angetroffen, um ihre Umgebungen und ihre Kulturen kennenzulernen. Unter oft sehr schwierigen Umständen reiste Salgado bis ans Weltende, um die Schönheit der Erde festzuhalten. Aber er zeigt auch die Notwendig- keit den heute bedrohten Planeten und seine fragile Schönheit zu bewahren. „Mit Genesis habe ich den romantischen Traum geträumt, die ursprüngliche Welt wiederzufinden – und zu teilen, welche zu oft unerreichbar und unsichtbar bleibt“ vertraut uns Sebastião Sal- gado an. „Ich wollte bloss die Natur und ihre Pracht so zeigen wie ich sie überall finden konnte. Ich habe all dies in den unendlichen Weiten einer grossartigen Biodiversität entdeckt. Die endlosen, grösstenteils unerforschten Wüsten, die immensen Wälder der Tropen oder der gemässigten Breiten und die eindrucksvollen Bergketten bedecken – man vergisst es zu oft – rund die Hälfte der Erdoberfläche. Diese noch intakte Welt zu entdecken, war eine der bereicherndsten Lebenserfahrungen.“ Genesis ist auch eine Arbeit über die Beziehung des Menschen zur Natur, von den weiten Wüsten bis zu den endlosen Ozeanen. Nach La Main de l’homme (1993; im deutschsprachigen Raum nicht veröffentlicht), schafft er Migranten (2000; Originaltitel Exodes), eine Art von menschlicher Bilanz der wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen, die auf globalem Niveau ablaufen. Genesis ist der dritte Band von Salgados Langzeiterforschung über die globalen Brennpunkte und ist auch die dritte Ausstellung des Fotografen im Musée de l’Elysée nach Autres Amériques / Sahel, L’homme en détresse (1987) und La Main de l’homme (1994). Die aus 240 Fotografien bestehende Ausstellung ist in fünf geo- grafische Gruppen, eine Art von Spiegel der Funktionsweisen in der Natur, unterteilt: der Süden des Planeten, die Naturheiligtümer, Afrika, der Norden des Planeten und das Amazonasgebiet. Ein Teil der Bilder wird in den Gärten des Elysée präsentiert. Diese Ausstellung ist seit Frühjahr 2013 auf Wanderschaft. Sie wird gleichzeitig im Musée de l’Elysée in Lausanne, in Paris und in São Paulo gezeigt, nachdem sie in London, Toronto, Rom und Rio de Janeiro haltgemacht hatte. Ausstellungskuratorium • Lélia Wanick Salgado • Daniel Girardin, Kurator, Musée de l’Elysée Sebastião Salgado, Eisberg zwischen der Insel Paulet und den südlichen Shetland-Inseln im Weddell-Meer. Antarktische Halbinsel, 2005 © Sebastião Salgado / Amazonas Images Sebastião Salgado, Meerechse (Amblyrhynchus cristatus). Galápagos, Ecuador, 2004 © Sebastião Salgado / Amazonas Images
Salgado / Woods Mediendossier 4/19 Ausstellungspartner Für die Ausstellung Genesis von Sebastião Salgado erhält das Musée de l’Elysée die finanzielle Unterstützung von Ferring Pharmaceuticals, Holdigaz AG, der Loterie Romande und der PKB Privatbank. Das Projekt Genesis geniesst die besondere Unterstützung von Vale, vom Chistensen Fund, von Susie Tompkins Buell und vom Wallace Global Fund. 24heures ist der Mediapartner der Ausstellung Genesis
Salgado / Woods Mediendossier 5/19 Paolo Woods, STATE Im November 2010 lässt sich Paolo Woods in Les Cayes, einer Stadt im Süden von Haiti, nieder. STATE wurde die Ausstellung genannt, die dieses Inselerlebnis dokumentiert. Sein sowohl poe- tisch wie journalistisch motivierter Ehrgeiz zeigt den universellen Anteil eines nationalen Abenteuers, welches uns mehr betrifft als wir es annehmen. Der kanadisch-holländische Fotograf arbeitet oft mit Langzeitpro- jekten über Themen, die sowohl die lokale Industrie als auch die verzögerten Aktionen der Nichtregierungsorganisationen (NGO – Non-Gouvernmental-Organization), die überaus reiche Welt des Radios, sowie den Erfolgszug des amerikanischen Protestantis- mus. Im Laufe seiner Recherchen setzte sich die Zerbrechlichkeit des haitianischen Nationalstaates als roter Faden dieses Ausstel- lungsprojektes durch. Haiti ist ein Widerspruch in sich selbst. Eine Nation, die besonders stolz ist auf seine einzigartige Geschichte, seine Sprache und seine spezifische Kultur. Und trotzdem – oder gerade eben – ist da ein oft abwesender oder zumeist nicht funktioneller Staat. STATE geht diesen fundamentalen Fragestellungen nach: Was passiert mit einer Gesellschaft deren Regierung ineffizient ist, deren Staat es nicht schafft, den notwendigen Grundbedürfnissen seiner Be- völkerung nachzukommen? Welches Selbstverständnis konstruiert ein Volk trotz dieser anhaltenden Fehlschläge? STATE bricht mit der gewohnten Ikonographie der Katastrophe, auf welche meist zurückgegriffen wird, um von diesem Land zu sprechen. Die Ausstellung basiert viel mehr auf Bildern, die von der Ordnung und weniger vom Chaos, mehr von Humor als von Tragischem sprechen; z.B. von den reichen Haitianern, der lang- sam aufkommenden Mittelklasse oder von den verschiedenen Alternativformen der Organisation. Zusammen mit dem Schweizer Schriftsteller und Journalisten Arnaud Robert beschreibt Paolo Woods die verschiedenen dynamischen Formen, wie sie in jedem Entwicklungsland erlebbar sind. Internationale Organisationen gegen lokale Regierung. Zivilgesellschaft gegen gesetzgebende Gewalt. Privatgeld gegen öffentliche Finanzen. Die vom Musée de l’Elysée zusammengestellte Ausstellung zeigt als Avantpremiere fünfzig Bilder, die zwischen 2010 und 2013 reali- siert wurden. Ausstellungskuratorium • Lydia Dorner, Assistenz-Kuratorin, Musée de l’Elysée Paolo Woods, Radio Men Kontre, 95.5 FM. Katholische Radiostation der Diozöse Les Cayes. Schwester Mélianise Gabreus moderiert eine Sendung mit Alltagsratschlägen, wo sie die Zuschauerfragen beantwortet. Les Cayes, 2013 © Paolo Woods / Institute
Salgado / Woods Mediendossier 6/19 Die Ausstellung STATE ist in fünf Themen unterteilt, welche die verschiedenen Facetten von Paolo Woods Arbeit in Haiti aufzeigen. Präsidenten Da in Haiti der Zivilstaat unvollständig ist, errechnete man sein Geburtsdatum mit Hilfe des zum Zeit-punkt Präsidenten. Diese Referenz erwies sich als ziemlich präzise, da die Staatsoberhäupter normalerweise nicht lange an der Macht waren, weil es einen Staatsstreich gab, oder weil sie eines gewaltsamen Totes dahin- schieden. Die lange Porträtreihe von Präsidenten im Musée du Panthéon steht für die nationale Erinnerung. Es gibt den wütenden Zweispitz von Kaiser Dessalines, die total absurde Krone von Soulouque, die Revolutionsräte, der in den verschiedenen Komitees des Ge- meinwohlwesens verstreute Staatsapparat, den Sohn Duvalier, ein dickes Baby von neunzehn Jahren und Martelly in einer übertriebe- nen Farbigkeit. Über den Präsidentenfotografien befinden sich Heiligenrelikte: der Hut von Papa Doc, sein kleines Gewehr, das blau-rote Staatswap- pen, dass er schwarz-rot übermalt hat. Man sagt über die Haitianer, dass sie alle den Wunsch hegen Präsident zu werden. Die Politik ist die einzige soziale Aufstiegsmöglichkeit, die auf dieser Insel, wo die Stockwerke nicht miteinander verbunden sind, noch funktioniert. Da der Staat ein einziger Schwachpunkt, eine gestikulierende Mario- nette ist, stellt das Präsidentenamt die einzige wirklich anstreben- swerte Funktion dar. Jedes Mal werden die Präsidenten in einer grossen Euphorie und mit geballten Fäusten gewählt. Als ob das Land nur durch dieses Haupt gerettet werden könnte. Die Macht des Präsidenten erklärt sich durch seine Ersatzfunktion für den Monarchen. Er heilt. Er schenkt Motorfahrräder und Reis. Er ist der provisorische Messias, dessen mystische Aura schwindet, wenn das Volk verstanden hat, dass auch er nur einer der Ihren ist. Grunbesitzer Der 12. Januar 2010 hat der Welt eines der Hauptprobleme Haitis vor- geführt: die Inexistenz eines Grundbuches. Seit der Unabhängigkeit ist der Landbesitz die kulturelle und administrative Kernfrage eines Staates, der sich genauso auf die Aufrechterhaltung des Kolonial- modells sowie auf dessen Ablehnung beruft. Auf der einen Seite die neuen Herren, welche die Grande Plantation (Plantagenwirtschaft) beibehalten wollen, auf der anderen die ehemaligen Sklaven, welche dieses System gesprengt sehen wollen. Dieses Teilstück der Karibikinsel besteht also aus einem Patchwork von abwesenden Besitzern, Landwirten ohne Rechte, Land- flüchtigen, welche verlassenes Land in Beschlag nehmen, bis dass sie verjagt werden und von niemals enden wollenden Prozessen mit einer Justiz, die sich dem Meistbietenden verkauft. Zwischen den Mächtigen und den Schwachen wird seit zweihundert Jahren wieder und wieder die Sklaverei-Rhetorik durchgespielt. Durch sämtliche Gesellschaftsstufen hindurch besitzt jeder den andern. Der restavek, der Kinderdiener einer armen Herrschaft, wird zum schmerzlichen Sinnbild einer Gesellschaft, die ihre Geschichte nicht hinterfragen konnte. Am anderen Ende der Kette vermehrt sich die ökonomische Elite, sie importiert mehr als sie produziert. Sie beklagt sich über die Paolo Woods, Einsetzungszeremonie von Michel Joseph Martelly, dem 56. Präsidenten von Haiti. Inmitten der Menge ist ein auf einem Pferd stehender Mann als Jean- Jacques Dessalines (1758-1806), der Anführer der haitianischen Revolution und der erste Staatschef des Landes, verkleidet. 14. Mai 2011, Port-au-Prince, 2013 © Paolo Woods / Institute Paolo Woods, Im Hotel Karibe auf den Anhöhen von Port-au-Prince lassen sich zwei Tänzerinnen ein gebratenes Hühnchen schmecken, nachdem sie während Stunden am Rande eines Konzerts des lokalen Sängers J Perry getanzt haben. Juvénat, Pétion-Ville, 2013 © Paolo Woods / Institute
Salgado / Woods Mediendossier 7/19 Regierenden und ersetzt sie ab und zu. Die Reichen sagen, dass sie dieselben Übel erleiden wie ihre Angestellten, und dies trotz des Abgrundes, der erstere von den zwei Dritteln der Bevölkerung trennt, die mit weniger als einem Dollar pro Tag überleben. Sie fühlen sich belagert. Die Berge, auf denen sie leben werden Stück für Stück von jenen Mitbürgern besiedelt, die es auf ihre Wohlstandskrümel abgesehen haben. Auf diesem winzigen Gebiet begegnen sie sich immer wieder. Die Ghettos auf den beiden Seiten halten den Lärm der andern nicht auf. Sie hören dieselbe Musik, bewundern dieselbe Revolution, holen ihren Zement auf denselben Hügeln und kosten dieselben Mangos. Der haitianische Staat erfindet sich in diesem ständigen Kompro- miss der Gegensätze. Léta („l’Etat“ – der Staat in Kreol) Kommissar Béton ist ein Nationalheld. Er stellt sich immer an derselben Strassenkreuzung von Port-au-Prince auf und trägt sein falsches Polizeikostüm, welches seine Frau ihm angefertigt hat. Er regelt den Verkehr, macht Gebrauch von seiner Trillerpfeife, verteilt Bussen, welche die Automobilisten mit einem Lächeln bezahlen. Er nimmt seine Aufgabe sehr ernst und auch wenn der Staat niemals etwas von ihm verlangt hat, wurde er für seine Dienstleistungen am Vaterland ausgezeichnet. In Haiti herrscht eine Vorliebe für das Protokoll, die Maskierung und die Uniformen. So spazieren denn auch unzählige Kinder am natio- nalen Flaggen-Feiertag in Kaki und mit Dienstabzeichen versehen in den Strassen herum. Sie marschieren im Gleichschritt und legen ihre Hand auf ihr Herz, wenn die Nationalhymne ertönt. Dies ist nicht einfach eine Parodie. Es verkörpert in einem von seiner Entstehung, seinen Mythen und seiner triumphierenden Armee besessenen Land auch die Nostalgie nach den Ursprüngen. Indessen nimmt da, wo die Wirklichkeit mehr und mehr enttäuscht, das Ritual seinen Platz ein. Die Diplomverleihungen – seien sie auch noch so unbedeutend – gleichen Aufnahmezeremonien ins Panthéon. Die Neueröffnung einer Schule ist ein fein ausgeklügeltes Ballett von Würdenträgern – einer offizieller als der andere – welche sich stets auf Toussaint Louverture und auf Jean-Jacques Dessa- lines berufen, bevor sie die Banderole durchschneiden. Die Inszenierung des Staates ist in diesem Land eine pompöse Antwort auf den Staatsbankrott. In jedem Refrain jedes Musikers wird der Stolz des Haitianers bis zur Benommenheit beschworen. Als ob diese Nation, deren in Ruinen liegender Präsidentenpalast von einer ausländischen Nichtregierungsorganisation nieder- gewalzt wurde, eine Fantasie-Republik errichten würde, und zwar ungeachtet aller Tatsachen. Stellvertreter Es wird behauptet, dass die Natur Angst vor der Leere hat. Anstelle des Staatsapparates, der unfähig ist die elementarsten Aufträge wahrzunehmen, treten tausend Organisationen, tausend Einzelin- teressen, tausend frisch-fröhliche Retter. Diese parallelen Kräfte sind derart erfolgreich auf der Insel, dass sie den Staat zusätzlich schwächen, anstatt ihn zu unterstützen. Seit mindestens fünfundzwanzig Jahren ist Haiti eines der meistun- terstützten Länder der Erde. Nach dem Erdbeben von 2010 wurden im Namen der Katastrophe fünf Milliarden Dollar gespendet. Elf Milliarden wurden von hilfsbereiten Staaten versprochen. Niemand weiss genau, wohin diese Gelder geflossen sind, noch welches die Paolo Woods, Lager der Obdachlosen auf einem Fussballfeld, das einer Kirche gehört. Nach dem Erdbeben haben manchmal Bewohner der informellen Wohnquartiere (Jalou- sie im Hintergrund) ihre Zelte in den Lagern bezogen, um in den Genuss der Hilfe von NGOs (Non-Gouvernmental-Organization) zu kommen. Die sichtbarsten Lagerstätten auf den öffentlichen Plätzen wurden seitdem aufgelöst. Pétion-Ville, 2013 © Paolo Woods / Institute Paolo Woods, Ein Borlette-Spielkiosk. Zwei Milliarden Dollar werden jedes Jahr von den Haitianern in diese Privatloterien investiert, das entspricht rund einem Viertel des nationalen BIP. Sie werden oft „Bank“ genannt, weil die weniger Privilegierten ihr Geld in dieses Spiel investieren. Camp Perrin, 2013 © Paolo Woods / Institute
Salgado / Woods Mediendossier 8/19 Entscheidungskriterien für ihre Vergabe sind. Haiti ist zu einer Art endlosen Rohrleitung verkommen, durch welche die internationa- len Gelder fliessen, ohne dass sie dauerhaft im Land verbleiben. Die religiösen Bewegungen, die nach der Katastrophe geschaffenen Nichtregierungsorganisationen und die Privatunternehmen, welche ihren Kriterien folgend die Verantwortung des Staates übernehmen und die Myriaden von widersprüchlichen Initiativen bestätigen so diese Nation in ihrer identitären und gesellschaftlichen Verzettelung. Die Haitianer sind keine Bürger mehr, sie sind Nutzniesser, welche in der öffentlichen Gewalt nichts anderes mehr sehen als einen vom Ausland künstlich am Leben erhaltenen Kadaver. Der Staat, die Korruption, das Fehlen einer Vision und das bestän- dige Scheitern werden oft kritisiert. In einem Land jedoch, wo die wenigen im Land verbliebenen Diplomierten von den ausländischen Organisationen angestellt werden scheint der Bankrott vorprogram- miert. Einige fragen sich gar, ob das Hilfssystem nicht seine Selbste- rhaltung zum einzigen Zweck hat. Götter Dieser junge Mann betrachtet den Zug der Protestanten, welche die Vodoo-Anhänger während des Totenfestes beschimpfen. "Ayiti se zakolit", murmelt er. Haiti, das sind Komplizen; eine eigenartige Redewendung, die gleichzeitig die Vernetzung und die Aufteilung, die Einheit und die Spaltung bezeichnet. Die Religion gibt diesem Paradox den geeigneten hysterischen Raum. Eine katholische Kirche – koloniale Hochburg – ohne Einverständ- nis des Vatikans erbaut und erst durch ein späteres Konkordat in den ehrwürdigen Kreis aufgenommen. Der Voodoo – verboten und verschrien – ist eine Originalschöpfung einer Insel der Kreuzungs- punkte, in welcher afrikanische und indianische Geister von Grund auf revolutionär sind. Und schliesslich der jüngste Ankömmling; der amerikanische Protestantismus, der stärker als je zuvor, aber auch in tausenden von festungsähnlichen Kirchen verbreitet ist. Nun könnte man glauben, dass alles klar sei, dass der Forts- chritt der Evangelikalen den gleichen Plänen folgt wie in allen Entwicklungsländer. Aber die kulturelle Zerstückelung Haitis hat seine ganz eigenen inneren Kräfte. Sie geht unter anderem auf die Philosophie der Sklavenflucht und auf die gesprengte Identität des lakou (ein autonomes, bäuerliches Gericht, welches seit 1804 der Plantagenwirtschaft die Stirn bietet) zurück. Die Religion sagt vieles über Haiti aus, weil sie wie verschiedene Sippen mit ihren provisorischen Verbindungen funktioniert. Es exis- tiert keine einzelne Zentralkraft, keine staatliche Kontrolle, trotz der Bemühungen der wechselnden Präsidenten, die Karte der Religion zu spielen. Sie räumt auch den kannibalistischen Veränderun- gen, dem die katholischen Heiligen anbetenden Voodoo und den Pfingstgemeindemitgliedern, welche Zug für Zug die animistische Inszenierung übernehmen, ihren Platz ein. Die Götter präsentieren sich hier – wie alles – bloss maskiert. Die perfekten Kostüme der Gläubigen bleiben schliesslich das grösste Zeugnis der Staatsbürgerschaft. Originaltexte von Arnaud Robert aus dem die Ausstellung beglei- tenden Buch. Paolo Woods, Erol Josué, Sänger, Tänzer, Leiter des Amts für Nationale Völkerkunde und Houngan-Priester des Voodoo. Er hat die meiste Zeit seines Erwachsenenlebens in Frankreich und dann in den USA verbracht. In seinem Peristyle (Voodoo-Tempel) von Martissant, Port-au-Prince, 2013 © Paolo Woods / Institute
Salgado / Woods Mediendossier 9/19 Biografien von Sebastião Salgado und Lélia Wanick Salgado Sebastião Salgado wurde am 8. Februar 1944 in Aimorés (Minas Gerais) in Brasilien geboren. Er ist mit Lélia Deluiz Wanick verheiratet und hat zwei Söhne und lebt in Paris, Frankreich. Vorerst Wirtschaftsspezialist beginnt Salgado seine Karriere als professioneller Fotograf 1973 in Paris. Er arbeitet bis 1994 nacheinander für die Agenturen Sygma, Gamma und Magnum Photos. In diesem Jahr gründet er zusammen mit Lélia Wanick Salgado Amazonas Images, das sich exklusiv seiner fotografischen Arbeit widmet. Für seine fotografischen Projekte reiste er bereits in über hundert Länder, Projekte, die über die Publikationen in der Presse hinaus, später auch häufig in Buchform präsentiert wurden, so etwa Workers – Arbeiter, Zur Archäologie des Industriezeitalters (1993), Terra (1997), Migranten und Kinder der Migranten (2000) und Afrika (2007). Verschiedene Wanderausstellungen zu diesen Arbeiten werden immer noch rund um die Welt gezeigt. Fotografiebüchern. Sie hat eine Reihe von Büchern für Sebastião Salgado realisiert, darunter Autres Amériques; die gleichnamige 2004 beginnt Sebastião Salgado das Projekt Genesis: eine Serie Ausstellung erhält im Ausstellungsjahr selbst (1986) den „Prix du von Landschaftsaufnahmen, Fotografien der Fauna, Flora und Public“ während der Veranstaltung: Mois de La Photografie in Paris. von Gesellschaften, die noch nach ihren uralten Traditionen und Kulturen leben. Diese Arbeit ist als eine Forschungsarbeit über die Die zahlreichen von ihr kuratierten Ausstellungen werden in Natur in ihrem „ursprünglichen“ Zustand zu verstehen. Es wird vom Museen und Galerien auf der ganzen Welt gezeigt. Sie hat auch Taschen-Verlag in Form von zwei Büchern präsentiert und einer die folgenden Bücher entworfen: La Main de l’Homme (1993), Terra Ausstellung die ihre Tournee im Frühjahr 2013 gestartet hat. (1997), Exodes (dt. Titel Migranten) und Les Enfants de l’Exode (dt. Titel Die Kinder der Migranten) (2000), für welche sie den Preis Prémio Jabuti 2001 in Brasilien erhalten hat, und das Buch Africa Seit 1990 arbeiten Sebastião und Lélia zusammen an der (2007). Wiederaufwertung von einem kleinen Stück Mata Atlântica in Brasilien. Sie haben der Natur eine kleine Parzelle von ihrer Erde Seit 1994 ist Lélia Wanick Salgado die Direktorin von Amazonas überlassen. 1998 haben sie dies Stück Land in ein Naturreservat Images, das sie zusammen mit Sebastião Salgado gegründet hat. umgewandelt und das Instituto Terra gegründet, welches sich Sie ist auch die Präsidentin des Instituto Terra, welches die beiden die Wiederaufforstung und die Umwelterziehung zur Mission 1998 eröffnet haben. Für Genesis hat Lélia Wanick Salgado die gemacht hat. Bücher des Taschen-Verlags konzipiert. Sie ist auch die Kuratorin der in verschiedenen Ländern gleichzeitig gezeigten Ausstellung. Salgado und Lélia erhalten 2012 für ihre Arbeit mit dem Instituto Terra von UNESCO Brasil und dem Gemeinderat von Rio einen Preis, sowie den „Personalidade Ambiental“-Preis vom WWF Brasilien. Sebastião Salgado wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, er ist auch UNICEF-Botschafter und Ehrenmitglied der Academy of Arts and Science in den Vereinigten Staaten. Lélia Wanick Salgado wurde in Vitória (Espírito Santo) in Brasilien geboren. Sie hat Architektur an der Nationalen Hochschule der Künste studiert und Urbanismus an der Universität Paris VIII, wo sie ihr Lizenziat und ihren Mastertitel bekommen hat. Ihr Interesse für die Fotografie hegt sie seit den 1970er-Jahren. In den 1980er- Jahren arbeitet sie für Photo Revue und Longue Vue, beides Fotozeitschriften. In den Jahren 1985-86 ist sie die Leiterin der Galerie Magnum in Paris. 1987 schafft Lélia Wanick Salgado ihre eigene Struktur für die Organisation von Ausstellungen und die Konzeption von Sebastião und Lélia Wanick Salgado (Institute Terra) © Ricardo Beliel
Salgado / Woods Mediendossier 10/19 Biographie von Paolo Woods Paolo Woods hat kanadische und holländische Elternteile. Er ist in Italien aufgewachsen, hat in Paris gelebt und hat sich nun in Haiti niedergelassen. In Florenz (Italien) hat er sich um ein Fotolabor und eine Galerie für Fotografie gekümmert, bevor er sich selbst der Dokumentarfotografie verschrieben hat. Er wendet sich vor allem Langzeitprojekten zu, welche Fotografie und Investigationsjournalismus verbinden. Mit dem Autor Serge Michel, dem Preisträger mehrerer Preise, hat er 2003 das Buch A Crude World (Ein Rohwelt) veröffentlicht. Um sich an das Thema der Erdölindustrie zu machen, hat er in zwölf verschiedenen Ländern gearbeitet, darunter in Angola, Russland, Kasachstan, Texas und im Irak. 2004 hat er American Chaos eine detaillierte Reportage über das Scheitern des Westens in Afghanistan und im Irak geschaffen. Die beiden Bücher sind in Frankreich und in Italien veröffentlicht worden und die Reportage schaffte es in über zehn Ländern in die Presse. Den Aufstieg der Chinesen in Afrika hat er in den Jahren 2007 und 2008 dokumentiert und zusammen mit Serge Michel das Buch Chinafrica in Frankreich auf den Markt gebracht. Es wurde bereits in elf Sprachen darunter Englisch, Spanisch und Chinesisch übersetzt. Diese Arbeit gilt als die tiefgreifendste zu diesem Phänomen und bietet Anlass für ein beispielhaftes Zusammentreffen von Kunst- und Dokumentarfotografie. Das Werk ist ein wahrer Verkaufsschlager, mit über 40’000 verkauften Exemplaren – und dies allein in Frankreich. Das 2010 realisierte Projekt Walk on my Eyes ist ein intimes Bildnis der iranischen Gesellschaft. Das in Frankreich entstandene Buch wurde ins Deutsche, Spanische und ins Persische übersetzt. Die Ausstellung wurde das erste Mal an den Rencontres d’Arles in Frankreich gezeigt und wandert derzeit immer noch durch die Welt. Seine Arbeiten werden regelmässig von den wichtigsten internationalen Publikationsorganen veröffentlicht. Sie wurden in Einzelausstellungen unter anderem in Frankreich, den USA, Italien, China, Spanien, Deutschland und Holland, sowie in mehreren Gruppenausstellungen rund um die Welt gezeigt. Seine Abzüge haben in private und öffentliche Sammlungen Einzug gefunden, wie der FNAC, den Sammlungen von Scheich Saud Al-Thani und von Servais. Er hat zahlreiche Preise bekommen, darunter zwei World Press Photo Awards, den Alstom-Preis für Fotojournalismus und den GRIN-Preis in Italien, sowie jenen von Magnum Fund. Paolo Woods, 2013 © Gabriele Galimberti
Salgado / Woods Mediendossier 11/19 Ereignisse rund um die Ausstellung • Publikationen - Sebastião Salgado, Genesis Ein 520-Seiten umfassendes Buch, das von Lélia Wanick Salgado herausgegeben und vom Taschen-Verlag veröffentlicht wurde, begleitet die Ausstellung. Gebunden mit 17 auffaltbaren Seiten, erhältlich in der Bücherei des Musée de l’Elysée zum Preis von CHF 69.90. - Paolo Woods und Arnaud Robert, ÉTAT / STATE und Pèpè Aus Anlass der Ausstellung werden zwei Bücher von Paolo Woods und Arnaud Robert veröffentlicht: ÉTAT/STATE (248 Seiten, Fran- zösisch und Englisch) mit Texten von Arnaud Robert und einem Vorwort des haitianischen Schriftstellers Dany Laferrière, erschie- nen im Verlag Photosynthèses/Musée de l’Elysée. Die Werke sind in der Museumsbücherei sowie auf der Internetseite des Museums erhältlich. - Signierstunde Am Abend der Vernissage, am Donnerstag, dem 19. September, signiert Paolo Woods seine Bücher in der Museumsbücherei. • Haitianischer Abend an der Nuit des musées Aus Anlass der Ausstellung von Paolo Woods organisiert das Musée de l’Elysée einen Abend ganz in den Farben Haitis, am Samstag, den 21. September während der Nuit des musées. Auf dem Programm stehen: - Von Arnaud Robert ausgewählte Filmprojektionen über Haiti. Der in Lausanne stationierte Journalist, Regisseur und Schriftsteller Arnaud Robert berichtet seit zehn Jahren über Haiti. Er bekam für seinen Film Bondyé Bon über die Religionen Haitis einen Preis am Festival Vues d’Afrique von Montreal. Es werden die Filme Deported von Chantal Régnaut und Rachel Magloire, 6 femmes d’exception von Arnold Antonin und Mario Benjamin von Irène Lichtenstein vorgeführt. - Ein Konzert mit haitianischer Musik - Stände mit haitianischen Spezialitäten damit Sie Acras, Lambis, ti-punch und vieles mehr degustieren können. Weiter präsentiert das Musée de l’Elysée im Rahmen des Projekts Accès-cible Comme dans un livre ouvert (Wie in einem offenen Buch). Das Musée de l’Elysée lädt die Patienten und das Pflegepersonal des psychiatrischen Spitals von Cery ein, ihre Ein- drücke der Ausstellung Genesis von Sebastião Salgado kundzutun. Diese kollektivteilnehmende Aktivität, die in einem Buch festge- halten wird, lädt die Besucher der Nuit des musées dazu ein, die Schreibtätigkeit fortzuführen – bis ins Unendliche falls dies erwün- scht ist. Comme dans un livre ouvert wird ein Gästebuch, wo alle Stimmen Platz finden und ihre Eindrücke festhalten können. Zwei Momente der Standesaufnahme werden organisiert, wo das Publikum selbst die Lesung des Geschriebenen übernimmt. In Zusammenarbeit mit der psychiatrischen Abteilung des CHUV. Buchumschlag von Sebastião Salgado, erschienen im Taschen-Verlag Buchumschlag von Paolo Woods und Arnaud Robert, erschienen im Verlag Photosynthèses
Salgado / Woods Mediendossier 12/19 Ereignisse rund um die Ausstellung • Konferenzen Aufgrund der Ausstellungen Genesis von Sebastião Salgado und STATE von Paolo Woods möchte das Musée de l’Elysée zum Nachdenken über den Zustand der Welt – sowohl im globalen wie im lokalen – anregen. Zwei grosse Konferenzen werden zu diesem Anlass organisiert: der Wirtschaftswissenschaftler Jacques Attali und der Politiker Daniel Cohn-Bendit werden dem Publikum ihre Sicht der sich verändern- den Welt, ihre Ideen und ihre Weltanschauung darlegen. - Konferenz von Daniel Cohn-Bendit Oktober 2013 (das genaue Datum wird später bekanntgegeben) - Konferenz von Jacques Attali Dezember 2013 (das genaue Datum wird später bekanntgegeben) Diese beiden grossen Konferenzen finden in der Aula des Collège de l’Elysée in der Avenue de l’Elysée 6 statt. Die Anmeldung ist obligatorisch, da die Plätze beschränkt sind. Daniel Cohn-Bendit © Joelle Doelle Jacques Attali
Salgado / Woods Mediendossier 13/19 Ereignisse rund um die Ausstellung Kulturelle Vermittlung • Rencontres (Treffen) im Elysée Im Rahmen der Rencontres mit verschiedenen Akteuren der Welt der Fotografie, welche von Radu Stern moderiert werden, schlägt das Musée de l’Elysée diesmal vor: Diskussion mit Philippe Bazin und Yves Leresche, zwei engagierte Fotografen. Donnerstag, den 21. November, 18.30 Uhr, Salle Lumière • Konferenzen von Radu Stern Zyklus « L’histoire de la photographie en dix leçons » Manipulations I : Sonntag, den 3. November, 16 Uhr Manipulations II : Sonntag, den 17. November, 16 Uhr Manipulations III : Sonntag, den 1. Dezember, 16 Uhr Die Eintrittskarte gibt Ihnen das Anrecht an der Teilnahme der Konfe- renzen. Carte Elysée: freier Eintritt. Salle Lumière • La photographie en questions (Die Befragung der Bilder) Samstag, 5. Oktobrer, 2. November, 7. Dezember Die Besucher können ihre Fragen zur Ausstellung oder zur Fotografie im Allgemeinen an den anwesenden Verantwortlichen der pädago- gischen Aktivitäten stellen. • Ausstellungsführungen Sonntag, 29. September, 27. Oktober, 10. November, 24. November, 8. Dezember, jeweils um 16 Uhr Durch einen Ausstellungsführer des Museums, dieses Angebot ist im Eintrittspreis inbegriffen. • Mit der Familie ins Museum Sonntag, 29. September, 27. Oktober, 10. November, 24. November, 8. Dezember, jeweils um 16 Uhr Während die Eltern die Ausstellung besuchen, entdecken die Kin- der dieselbe anhand von spielerischen Tätigkeiten. Dieses Angebot ist gratis und entspricht Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren. • Atelier für die Kinder « Jeux d’image – Une introduction ludique à l’image photographique » Dienstag bis Donnerstag, 15.-17. Oktober, jeweils von 14 – 17 Uhr Diese Aktivitäten rund um die Fotografie werden über drei Tage von jungen Fotografen geleitet und sind für 6- bis 12-jährige Kinder geeignet. Preis: CHF 10.- Nur mit Anmeldung bei: radu.stern@vd.ch Bild einer Atelieraktivität für Kinder
Salgado / Woods Mediendossier 14/19 Nächste Ausstellungen Vom 29. Januar bis 11. Mai 2014 Philippe Halsman, Astonish me! Das Musée de l’Elysée präsentiert zusammen mit den Halsman- Archiven eine Retrospektive des Werks von Philippe Halsman (1906-1979). Der durch seine 101 Titelbilder für die Zeitschrift Life und seine lange und fruchtbare Zusammenarbeit mit Salvador Dalí bekannte Fotograf zeichnet sich durch die Vielfältigkeit seines Werkes aus. Die Ausstellung besteht aus über 300 Ausstellungss- tücken (Originalabzügen, Kontaktabzügen und Publikationsvor- schlägen) und umfasst seinen kreativen Prozess von den Anfängen der 1930er-Jahre in Paris bis zu den Erfolgen mit seinem New Yorker Studio von den 1940ern bis in die 1970er-Jahre. Halsman bleibt während seiner ganzen Karriere ein stetiger Erfor- scher des Mediums – sowohl was die technischen wie auch die formellen Aspekte betrifft. Er tut sich durch sein eigenes Verständ- nis des Fotoporträts hervor und realisierte eine der wichtigsten Por- trätgalerien von Persönlichkeiten seiner Zeit. Seine persönlichen Arbeiten wie beispielsweise „talking picture books“, die „Jumpo- logy“ (Porträts von in die Luft springenden Persönlichkeiten) und vor allem seine zahlreichen Kollektivwerke mit Dalí zeugen von einem besonderen Interesse für die fotografische Performance. Philippe Halsman springt mit Marilyn Monroe in die Luft, 1959 © 2013 Philippe Halsman Archive
Sebastiao Salgado Dossier de presse 15/19 Die folgenden Fotografien stehen den Medien zur Verfügung: Besondere Bedingungen: Der Gebrauch ist auf die Promotion der im Musée de l’Elysée präsentierten Für jede Veröffentlichung dürfen nur zwei Bilder verwendet werden. Ausstellung beschränkt. Die Bilder dürfen nicht zurückgeschnitten werden. Bei mehr als zwei Bildpublikationen wenden Sie sich zwecks Publikations- Bitte verwenden Sie die nachfolgenden originalen Bildlegenden. berechtigungen und Bildrechten bitte an: amazonas@amazonasimages.fr Bild-Credit: © Sebastião Salgado / Amazonas Images An südlichen Grenzen. Eisberg zwischen der Insel Paulet und den Shetland-Inseln im Weddell- An südlichen Grenzen. Südkaper-Wale (Eubalaena australis), die von der Halbinsel Valdés und Meer. Antarktische Halbinsel, 2005 dem Schutz seiner zwei Buchten San José und der Nuevo-Bucht angelockt werden, heben beim Schwimmen oft die Schwanzflosse aus dem Wasser. Halbinsel Valdés, Argentinien, 2004 An südlichen Grenzen. Zügelpinguine (Pygoscelis antarctica) auf einem Eisberg zwischen den Naturschutzgebiet. Meerechse (Amblyrhynchus cristatus). Galápagos-Inseln, Ecuador, 2004 Inseln Zavodovski und Visokoi. Südliche Sandwich-Inseln, 2009 Naturschutzgebiet. Teureum, Sikeirei und Chef eines Mentawai-Clans. Dieser Schamane stellt Afrika. Grosse Dünen zwischen Albrg und Tin Merzouga, Tadrart, Süden von Djanet, Algerien, eine Matte aus den Blättern der Sagopalme (Metroxylon sagu) für die Sago-Zubereitung her. 2009 Insel Siberut, West-Sumatra, Indonesien, 2008
Sebastiao Salgado Dossier de presse 16/19 Die folgenden Fotografien stehen den Medien zur Verfügung: Besondere Bedingungen: Der Gebrauch ist auf die Promotion der im Musée de l’Elysée präsentierten Für jede Veröffentlichung dürfen nur zwei Bilder verwendet werden. Ausstellung beschränkt. Die Bilder dürfen nicht zurückgeschnitten werden. Bei mehr als zwei Bildpublikationen wenden Sie sich zwecks Publikations- Bitte verwenden Sie die nachfolgenden originalen Bildlegenden. berechtigungen und Bildrechten bitte an: amazonas@amazonasimages.fr Bild-Credit: © Sebastião Salgado / Amazonas Images Afrika. In Sambia haben die Elefanten (Loxodonta africana), welche von Wilderern gejagt werden, Afrika. Mursi- und Surma-Frauen sind die letzten Frauen auf der Welt mit Lippendeckeln. In Angst vor den Menschen und ihren Fahrzeugen. Sobald sie ein Fahrzeug sich nähern sehen, einem Mursi-Dorf von Dargui im Nationalpark von Mago, in der Nähe von Jinka, Äthiopien, 2007 flüchten sie und verbergen sich im Bush. Nationalpark von Kafue, Sambia, 2010 Nordregionen. Blick auf den Zusammenfluss des Colorado und des Kleinen Colorado, aufge- Nordregionen. Bei besonders lebensfeindlichen Klimabedingungen bleiben die Nénèstes mit nommen in einem Navajo Territorium. Der Nationalpark des Grand Canyon beginnt unweit von ihren Herden während mehreren Tagen am selben Ort. Am nördlichen Ob, arktischer Polarkreis, hier. Arizona, Vereinigte Staaten, 2010 Halbinsel Yamal, Sibirien, Russland, 2011 Amazonasgebiet und Pantanal. In der Region des Ober-Xingu fischt eine Gruppe von Waura- Amazonasgebiet und Pantanal. Die Zo’é-Frauen von Towari Ypy haben die Angewohnheit sich Indianern im Piyulagasee neben ihrem Dorf. Das Becken des Ober-Xingu beheimatet eine sehr den Körper mit dem Saft einer roten Beere, der Urucum oder auch Roucou (Bixa orellana) vielfältige Bevölkerung. Mato Grosso, Brasilien, 2005 einzufärben, diese dient übrigens auch in der lokalen Küche. Pará, Brasilien, 2009
Sebastiao Salgado Dossier de presse 17/19 Die folgenden Fotografien stehen den Medien zur Verfügung: Besondere Bedingungen: Der Gebrauch ist auf die Promotion der im Musée de l’Elysée präsentierten Für jede Veröffentlichung dürfen nur zwei Bilder verwendet werden. Ausstellung beschränkt. Die Bilder dürfen nicht zurückgeschnitten werden. Bei mehr als zwei Bildpublikationen wenden Sie sich zwecks Publikations- Bitte verwenden Sie die nachfolgenden originalen Bildlegenden. berechtigungen und Bildrechten bitte an: matt@instituteartist.com Bild-Credit: © Paolo Woods / Institute Ein Borlette-Spielkiosk. Zwei Milliarden Dollar werden jedes Jahr von den Haitianern in diese Lager der Obdachlosen auf einem Fussballfeld, das einer Kirche gehört. Nach dem Erdbeben Privatloterien investiert, das entspricht rund einem Viertel des nationalen BIP. Sie werden oft haben manchmal Bewohner der informellen Wohnquartiere (Jalousie im Hintergrund) ihre „Banken“ genannt, weil die weniger Privilegierten ihr Geld in dieses Spiel investieren. Camp Zelte in den Lagern bezogen, um in den Genuss der Hilfe von Nichtregierungs-organisationen Perrin, 2013 (NGO – Non-Gouvernmental Organization) zu kommen. Die sichtbarsten Lagerstätten auf den öffentlichen Plätzen wurden seitdem aufgelöst. Pétion-Ville, 2013 Einsetzungszeremonie von Michel Joseph Martelly, dem 56. Präsidenten von Haiti. Inmitten der Im Hotel Karibe auf den Anhöhen von Port-au-Prince lassen sich zwei Tänzerinnen ein Menge ist ein auf einem Pferd stehender Mann als Jean-Jacques Dessalines (1758-1806), der gebratenes Hühnchen schmecken, nachdem sie während Stunden am Rande eines Konzerts Anführer der haitianischen Revolution und der erste Staatschef des Landes, verkleidet. 14. Mai des lokalen Sängers J Perry getanzt haben. Juvénat, Pétion-Ville, 2013 2011, Port-au-Prince, 2013 Radio Men Kontre, 95.5 FM. In der katholischen Station der Diözese Les Cayes präsentiert Rémi Orsier, ein französischer Angestellter der schweizerischen NGO Terre des Hommes, Schwester Mélianise Gabreus eine Sendung mit Ratschlägen zum Alltag. Sie antwortet vor welche ein Programm gegen Unterernährung im Süden von Haiti betreibt. Das Land weist mehr allem auf die Fragen der Zuhörer. Les Cayes, 2013 Nichtregierungs-organisationen pro Bewohner auf als irgendein anders Land der Erde. Les Cayes, 2013
Salgado / Woods Mediendossier 18/19 Das Musée de l’Elysée Mission Das auf internationaler Ebene anerkannte Musée de l’Elysée ist eines der wichtigsten Museen, das sich voll und ganz der Fotogra- fie verschrieben hat. Seit seiner Entstehung 1985 wird die Fotogra- fie hinterfragt und bekannt gemacht durch Referenzwerke, innova- tive Ausstellungen und Veranstaltungen für ein breites Publikum. Als Zentrum herausragender Qualität im Bereich der Konservation und der Aufwertung des visuellen Kulturguts besitzt das Museum eine einzigartige Sammlung von über 100’000 Fotografien und mehrere fotografische Archive darunter jene von Charlie Chaplin, René Burri und Nicolas Bouvier. Indem das Musée de l‘Elysée das junge Kunstschaffen unterstützt, neue Blickwinkel auf die grossen Meister eröffnet und die Fotografie anderen Kunstformen gegenü- berstellt, experimentiert die Institution mit den Bildern. Das schweizerische Museum zeigt jedes Jahr vier umfangreiche Ausstellung in Lausanne und rund fünfzehn Ausstellungen in Museen und auf angesehenen Festivals in der ganzen Welt. Mit regionalem Charakter und internationaler Ausstrahlung ist das Musée de l’Elysée auf der ständigen Suche nach neuen und interessanten Mitteln mit seinem Publikum zu interagieren und mit anderen Institutionen zusammenzuarbeiten. Kulturvermittlung Das Musée de l’Elysée investiert in die Kulturvermittlung, um einen Zugang zur Geschichte der Fotografie zu schaffen und um die Lei- denschaft für Fotografie weiterzugeben. Mehrere Begegnungen für die verschiedensten Zielgruppen werden im Verlauf eines Jahres organisiert. Für die Schule bestimmte Einführungskurse rund um die Foto- grafie und praktische Ateliers empfangen Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. Konferenzzyklen über die Geschichte der Fotografie, Begegnungen mit Künstlern und Kolloquien werden regelmässig vorgeschlagen. Buchhandlung und Café Elise Mit über 800 Werken zur Fotografie und zur Kunst ist die Buchhandlung des Museums wohl eine der komplettesten ihres spezifischen Fachbereichs der Schweiz. Das Café Elise empfängt die Besucher für einen Augenblick der Begegnung und des gemüt- lichen Austauschs über Kunst. Carte Elysée Die Carte Elysée bietet ihren Mitgliedern zahlreiche Vorteile. Darun- ter zum Beispiel: gratis Eintritte in weltweit über 20 Institutionen, die sich der Fotografie verschrieben haben. Aussenansicht des Musée de l’Elysée @ Yves André
Salgado / Woods Mediendossier 19/19 Praktische Informationen Adresse vom Musée de l’Elysée 18, avenue de l’Elysée CH - 1014 Lausanne T + 41 21 316 99 11 F + 41 21 316 99 12 www.elysee.ch Das Musée de l’Elysée hat ein Profil auf Facebook und Twitter. Öffnungszeiten Di-So, von 11 bis 18 Uhr Montags geschlossen, ausser an den Feiertagen Am 25. Dezember 2013 und am 1. Januar 2014 geschlossen Preise Erwachsene CHF 8.00 AHV-Bezüger CHF 6.00 Studenten / Lehrlinge/ Erwerbslose / IV-Bezüger CHF 4.00 Kinder bis 16 Jahre: freier Eintritt Freier Eintritt jeden ersten Samstag des Monats
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