Sea dokumentation stellungnahme nr. 101 - mit Planungs-Checklisten
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sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Veranstaltungen organisieren und auf die Umwelt Rücksicht nehmen mit Planungs-Checklisten
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Inhaltsverzeichnis 1. Glaube und Eventplanung 3 1.1 Events in der Bibel 4 1.2 Praktischer Leitfaden 4 1.3 Beispiel: Christustag 2010 4 2. Veranstaltungsaspekte 5 2.1 Umweltbelastende Faktoren von 5 Veranstaltungen 2.2 Gewichtung der Aspekte 8 3. Veranstaltungsplanung 10 3.1 Umweltkonzept 10 3.2 Tipps zum Organisieren der 12 Veranstaltung 3.3 Beurteilung von Veranstaltungen 16 4. Fallstudien 21 Verabschiedet vom Zentralvorstand der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) 4.1 Christustag 2010 (nationale 21 Redaktion: Veranstaltung) Thomas Hanimann Benjamin Marti 4.2 Missionstag in einer Dorfgemeinde 24 Benedikt Walker (lokale Veranstaltung) © SEA, Mai 2010 Einzelpreis Fr. 10.– 5. Quellen und weitere Informationen 26 (Mengenpreis auf Anfrage) 5.1 Quellen 26 Bezugsadresse: SEA-Sekretariat, Josefstrasse 32, 8005 Zürich 5.2 Kontaktpersonen 26 Tel. 043 344 72 00 info@each.ch 5.3 Über die AKU 27 oder kostenloser Downlad auf www.each.ch
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Veranstaltungen organisieren – und auf die Umwelt Rücksicht nehmen Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Klima, Energie, Umwelt der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA Abstract vier biblisch-theologische Gründe, welche für Sorge tragen zur heute durch menschliches Christen den Umweltschutz zur Selbstverständ- Handeln stark in Mitleidenschaft gezogenen lichkeit werden lassen1: Schöpfung Gottes, wird von vielen bekennenden Christen als wichtige Herausforderung wahr- 1. Die Schöpfungsordnung: Gott hat die Welt genommen. Das bedeutet, dass gemeinsame erschaffen. Er hat die Natur, Pflanzen, Tiere Anlässe bzw. Veranstaltungen von Christen auf und Menschen nach seinem Plan gemacht. (1. ihre Umweltbelastung überprüft werden müssen Mose 1, 11.20.24 / 1. Mose 2,15) Die ganze und dass beim Organisieren solcher Veranstal- Schöpfung gehört Gott, nicht dem Menschen tungen auf Optimierungsmöglichkeiten geachtet (Psalm 24,1). Adam hat den Auftrag erhalten, werden soll. Dazu bietet die vorliegende Do- den Garten zu erhalten und zu schützen. Dieser kumentation eine praktische Hilfestellung. Die Auftrag besteht auch nach der Vertreibung aus Berechnungsgrundlagen für die umweltschädi- dem Paradies weiterhin. genden CO2-Emissionen werden anschaulich erklärt. Daraus wurden in einem weiteren Schritt 2. Die Erhaltungsordnung: So wie Gott einmal leicht verständliche und möglichst einfach zu alles geschaffen hat, so hält er auch seine be- handhabende Checklisten entwickelt, mit wel- wahrende Hand über der Welt. Nur durch sei- chen sich die umweltbewusste Planung einer ne Macht und Barmherzigkeit leben wir. Täglich Veranstaltung einfach bewerkstelligen lässt. Es ist dieser Schutz für uns da und steht uns zur ist den Autoren ein Anliegen, dass solches be- Verfügung, auch wenn wir ihn uns nicht einfach wusstes Planen nicht nur eine Option, ein „nice aneignen können. Gott ist und bleibt der tägli- to have“ darstellen soll. Vielmehr lehrt uns das che grosse Versorger. Wie lange er diese Welt in der Bibel festgehaltene Wort Gottes, dass mit erhalten wird und wann der Weltuntergang mit der Freude des Zusammenkommens von Men- seiner zerstörerischen Kraft (Luk 21,25-36) he- schen, Christen und Gemeinden zu besonderen reinbrechen wird, ist Gottes Geheimnis. Bis da- Anlässen auch eine besondere Verantwortung hin sind Menschen aufgerufen, mit den Dingen für die Umwelt einhergeht. verantwortungsbewusst und sorgsam umzuge- hen, die uns Gott zur Verwaltung anvertraut hat. Wenn wir diese Erhaltungsordnung achten, ist 1. Glaube und Eventplanung dies ein Ausdruck unseres Vertrauens und un- Christen sind sich heute bewusst, dass der serer Liebe zu Gott. Schutz der Umwelt eine Aufgabe und Heraus- 1 Eine ausführlichere theologische Begründung zum Klima- forderung auch für gläubige Menschen und schutz bietet die sea-Dokumentation: Stellungnahme Nr. 72. christliche Gemeinden ist. Es gibt mindestens Herausforderung Klimawandel, 2007. SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 3
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 3. Der seelisch-emotionale Grund: Die Natur 1.2 Praktischer Leitfaden hilft dem Menschen, sich auf den Schöpfer zu Diese Dokumentation will (zusammen mit einer konzentrieren und dadurch auch zu sich selber zu diesem Zweck gestalteten Webseite) einen zu finden. Abraham wurde von Gott aus dem praktischen Leitfaden für die Organisation von Zelt geführt, um die Sterne am Himmel zu zählen Veranstaltungen geben. Gedankenanstösse (1. Mos. 15,5); in den Psalmen wird der Bezug und Tipps sollen dabei helfen, den Umweltas- zur Natur gebraucht, um emotionale und geist- pekt bei Veranstaltungen zu berücksichtigen. liche Stimmungen zu beschreiben. Die Gleich- Ein Umweltrechner im Internet ermöglicht es, nisse Jesu beruhen oft auf Vergleichen zum Ge- rasch und bequem die eigene Veranstaltung aus schehen in der Natur. Umweltsicht durchzurechnen und die Massnah- men und deren Wirksamkeit abzuschätzen. Nut- 4. Der ethische Grund: In der Ethik setzt Gott zen Sie die Dokumentation zusammen mit der dem durch Sünde gefallenen Menschen die Webseite, dann werden Sie bestimmt merken: Grenzen, in denen er trotz des Sündenfalls den Eine Veranstaltung organisieren und dabei auch Willen Gottes erkennen und wenigstens teilwei- noch an die Umwelt zu denken, ist gar nicht so se ausführen kann. Gott warnt vor der Gier. schwierig. Begierde, Habgier, Geiz führen letztlich den Menschen in Unfreiheit. Missachtung des Um- Wunsch der Autoren ist es, den Lesern und Nut- weltschutzes vergrössert weltweit gesehen die zer den Organisatoren von Veranstaltungen die Not (Hunger, Wasserknappheit, Zerstörung von umweltgerechte Planung zu ermöglichen, zur Lebensraum, usw.). Genügsamkeit und Selbst- Ehre Gottes und zum Wohle der Schöpfung. beherrschung sind darum Zeichen des Gottver- trauens und der Nächstenliebe. 1.3 Beispiel: Christustag 2010 Bei der Planung des Christustags 2010 in Bern, 1.1 Ja zur Gemeinschaft eine Grossveranstaltung von Christen aus allen Mit anderen Menschen aus verschiedenen Re- Regionen der Schweiz, stellten sich die Organi- gionen und von verschiedener Herkunft Gott satoren die Frage, ob es aus umweltethischen loben und ihm danken, sich kennenlernen und Gründen überhaupt zu verantworten sei, für ei- geschwisterliche Gemeinschaft pflegen, ist ein nen einzigen Tag 30’000 Menschen so an ei- Anliegen von Christen und christlicher Gemein- nem Ort zusammenzurufen. Die Reisestrecken, den. In der Bibel gibt es Beispiele dafür, was die dafür zurückgelegt werden müssen, belau- solche Zusammenkünfte bewegen können. Bei- fen sich 2 x 100 Kilometer pro Person. Reisen spielsweise in Nehemia Kap 8 oder an Pfingsten bedeutet umweltschädigende Emissionen, vor in Jerusalem (Apg 2). Solche grosse Versamm- allem beim Privatverkehr. Nachdem bereits im lungen sind allerdings auch in der modernen vorhergehenden Christustag von 2004 in Basel Welt oft auch mit einem erheblichen Aufwand ökologische Aspekte wichtig waren, wollte man verbunden. Ein Aspekt, der dabei immer wich- 2010 noch einen Schritt weiter gehen. Die gan- tiger wird, ist derjenige der Umweltbelastung, ze Veranstaltung sollte CO2-neutral werden. Das welche Konferenzen, regionale oder überregio- Komitee hat deshalb zusammen mit Experten nale Veranstaltungen mit sich bringen können. einen Plan erstellt, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Im Zentrum stand dabei wieder das Verkehrskonzept. Über 95 Prozent der Besu- cher sollten mit dem ÖV oder zu Fuss anreisen. Anreisen mit Privatautos machen weniger als 4 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 2 Prozent aus. Weitere Massnahmen zur CO2- 2. Veranstaltungsaspekte Reduktion gab es auch in den Bereichen Cate- ring, Abfall, Werbung und Infrastruktur. Für das Beim Durchführen von Veranstaltungen werden dennoch produzierte CO2 wurde ein Kompensa- verschiedene Ressourcen benötigt. Neben fi- tionsbeitrag2 von 30‘000 Franken beschlossen. nanziellen Mitteln und Personal werden auch Eine kurze Fallstudie zum Christustag befindet Umweltressourcen gebraucht. Gleichzeitig ent- sich auf Seite 21 dieser Dokumentation. steht auch eine Belastung der Umwelt. In die- sem Kapitel wird aufgezeigt, welche Aspekte in welchem Ausmass für die Umweltbelastung ausschlaggebend sind. 2.1 Umweltbelastende Faktoren von Veran- staltungen Der Fokus wird auf Aspekte gelegt, die erstens für die Umweltbelastung relevant sind und zwei- tens auch beeinflussbar sind. Hier die sechs wichtigsten Faktoren: 1. Mobilität/Transport: Wie gelangen die Teil- nehmenden an den Veranstaltungsort? 2. Verpflegung: Wie verpflegen sich die Teil- nehmenden während der Veranstaltung? 3. Abfall: Wie viel Abfall wird an der Veranstal- tung produziert? 4. Werbung/Druck: Wie viel Druckmaterial wird abgegeben und für die Werbung hergestellt? 5. Infrastruktur/Energie: Wie viel Energie wird für die Beleuchtung, technische Hilfsmittel und die Heizung aufgewendet? 6. Wasserverbrauch: Wie viel Wasser wird zur Erzeugung der verwendeten Produkte ver- braucht? 2 Kompensationsbeiträge sind finanzielle Beiträge an alter- Die verschiedenen Aspekte müssen miteinan- native Massnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen. Sie werden an Umweltprojekte im In- und Ausland bezahlt. Sol- der verglichen werden. Für die Vergleichbarkeit che Abgaben werden manchmal als „Ablasshandel“ kritisiert. und Gewichtung der Aspekte, werden jeweils Wichtig ist, dass sie erst sekundär (also nach allen möglichen die mittleren CO2-Emissionen berechnet. Ein Reduktionsmassnahmen) zur Anwendung gelangen sollten. Kompensationsabgaben werden in dieser Dokumentation im solcher Vergleich ist heute üblich für die Fak- Folgenden nicht weiter behandelt. toren Mobilität/Transport, Verpflegung, Abfall, SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 5
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Werbung/Druck und Infrastruktur/Energie. Der schnittliche Distanz 2 x 10 km) oder national Wasserverbrauch, ein zunehmend wichtiger (Durchschnittliche Distanz 2 x 100 km) durch- Umweltbelastungsfaktor, lässt sich nicht direkt geführt wird, fällt das Ausmass der CO2-Emis- mit CO2-Emissionen in Verbindung bringen. Eine sionen durch die Mobilität stärker ins Gewicht. mathematisch genaue Berechnung des globa- len Wasserhaushalts ist schwierig, da die zur 2.1.2 Verpflegung Verfügung stehende Datenbasis dürftig ist. Es Bei der Verpflegung sind drei Faktoren massge- ist daher sinnvoll, sich für die Berechnung der bend: Umweltfaktoren auf den CO2-Verbrauch zu kon- zentrieren und bei den Fragen des Wasserver- 1. Wird eine warme oder eine kalte Mahlzeit brauchs allgemeine Überlegungen anzustellen. serviert? Die Basisdaten der CO2-Berechnungen wurden dem Event-Rechner von myclimate entnommen 2. Sind die Mahlzeiten vegetarisch? (siehe Kap 5.1.2). 3. Sind die verwendeten Lebensmittel saisonal 2.1.1 Mobilität / Transport und regional? Wie gross sind die CO2-Emissionen, damit die Teilnehmenden an den Veranstaltungsort gelan- Die untenstehende Tabelle zeigt, mit welchen gen? Zwei Faktoren müssen beachtet werden: mittleren CO2-Emissionen pro Mahlzeit zu rech- das verwendete Transportmittel und die zurück- nen ist: gelegte Distanz. Für das Transportmittel werden vier Kategorien verwendet: Velo/zu Fuss, Bahn, Verbrauch Bus/Car und Auto. Die mittleren CO2-Emissio- (kgCO2/ nen pro Person liegen bei Velo/zu bei Fuss 0, Form der Mahlzeit Mahlzeit) bei der Bahn bei 0.0495 kgCO2/km, bei Bus/Car warm, nicht vegetarisch, nicht 3.8 bei 0.052 kgCO2/km und beim Auto bei 0.197 saisonal/regional kgCO2/km. warm, nicht vegetarisch, 2.66 saisonal/regional warm, vegetarisch, nicht 2.8 saisonal/regional warm, vegetarisch, saisonal/ 1.96 regional kalt, nicht vegetarisch, nicht 3.2 saisonal/regional kalt, nicht vegetarisch, 2.24 saisonal/regional Die obige Grafik zeigt, dass die Reise mit Bahn kalt, vegetarisch, nicht 2.16 oder Car/Bus vier mal weniger CO2-Emission saisonal/regional pro zurückgelegten Kilometer und Person ver- ursacht als die Reise im Privatauto. So liegt das kalt, vegetarisch, saisonal/ 1.52 Einsparpotential beim Transport bei einem Fak- regional tor vier. Je nachdem, ob die Veranstaltung lokal (Durchschnittliche Distanz 2 x 1 km, mehrheitlich Bei einer kalten Mahlzeit liegt das Einsparpoten- zu Fuss oder mit dem Fahrrad), regional (Durch- tial der CO2-Emissionen gegenüber einer war- 6 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 men Mahlzeit bei ca. 15%. Bei vegetarischen 2.1.5 Infrastruktur / Energie Mahlzeiten und bei der Verwendung von saiso- Bei der benötigten Infrastruktur wird auf tech- nalen und regionalen Lebensmitteln werden die nische Hilfsmittel zurückgegriffen, durch deren Emissionen um ca. 30% reduziert. Gebrauch CO2-Emissionen entstehen. Hier eini- ge Beispiele: Alle Faktoren kumuliert, können bei der Verpfle- gung die Emissionen um bis zu 60% vermindern • Licht: Deckenbeleuchtung, Scheinwerfer 2.1.3 Abfall • Ton und Bild: Beamer, Verstärkeranlage, Hier steht die Frage im Mittelpunkt, wie viel Ab- Musikboxen usw. fall entsteht, der nicht wiederverwendet werden kann und deshalb durch eine Kehrichtsverbren- Für die Berechnung der durchschnittlichen nungsanlage entsorgt wird. Da nicht erwartet CO2-Emissionen des benötigten Stroms ist es wird, dass Sondermüll entsteht, wird die Entsor- sinnvoll, den Schweizer-Strom-Mix mit 0.142 gung von Sondermüll nicht berücksichtigt. kgCO2/kWh zu verwenden. Konkret heisst dies, dass bei einer Veranstaltung über vier Stunden, Mögliche Verursacher von nicht recyclierbarem 50 Leuchten mit je 100 Watt und fünfzig Teilneh- Abfall sind z.B. Verpackungsmaterial, Wegwerf- menden mit einer Emission von 0.057 kgCO2/ geschirr und Getränkeflaschen. Person zu rechnen ist. Bei einer Abfallmenge von 0.2 - 0.5 kg pro Teil- Neben den Emissionen durch den Stromver- nehmer ist mit einer Emission von 0.1 - 0.25 brauch muss in den kälteren Jahreszeiten das kgCO2/Person zu rechnen. Heizen berücksichtigt werden. 2.1.4 Werbung / Druck Ein weiterer zu beachtender Aspekt sind die ent- stehenden CO2-Emissionen durch die Produkti- on des Werbematerials und des abgegebenen Druckmaterials. Ausschlaggebend sind zwei Faktoren: 1. Wie gross ist die produzierte Menge an Fly- ern pro teilnehmende Person und wie umfang- reich ist das Handout? 2. Was für Papier wird gewählt? Wird Recyc- lingpapier verwendet? Der CO2-Emissionen für normales Papier betra- gen 3.1 kgCO2/kg und bei Recyclingpapier 2.5 kgCO2/kg. Auf ein A4-Blatt 80g/m2 umgerech- net ist dies eine CO2-Menge von 0.0155 resp. 0.0125 kgCO2. Das Einsparpotential ist einer- seits proportional zur produzierten Menge, an- derseits können die Emissionen durch die Wahl von Recyclingpapier um 20% reduziert werden. SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 7
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 2.1.6 Wasserverbrauch a. Lokale Veranstaltung. Durchschnittliche Di- Zur Erzeugung eines Produktes werden oft stanz 2 x 1 km, mehrheitlich zu Fuss oder mit grosse Mengen an Wasser verbraucht und dem Fahrrad verschmutzt. Um den gesamten Wasserver- brauch zu betrachten, wurden in den vergan- b. Regionale Veranstaltung. Durchschnittliche genen zwanzig Jahren die Konzepte des virtu- Distanz 2 x 10 km ellen Wassers und des Wasser-Fussabdrucks entwickelt. Mit dem virtuellen Wasser wird die c. Nationale Veranstaltung. Durchschnittliche unsichtbare Wasserlast sichtbar. Zur Verdeutli- Distanz 2 x 100 km chung einige Zahlen vom WWF3, die angeben, wie viel virtuelles Wasser für die Herstellung des 2.2.1 lokale Veranstaltung Produktes benötigt wird: Bei einer lokalen Veranstaltung beträgt die Dis- tanz zum Veranstaltungsort im Schnitt einen Ki- Microchip 2g: 32 l Wasser lometer. Die meisten Teilnehmenden gelangen Tasse Kaffee (125ml): 140 l Wasser zu Fuss oder mit dem Fahrrad zum Anlass. Packung Kartoffelchip (200g): 185 l Wasser Hamburger: 2400 l Wasser T-Shirt: 4100 l Wasser In dieser Dokumentation wird nicht näher auf das Thema des virtuellen Wassers eingegangen, da die dies deren Umfang sprengen würde. Bei einer globalen Betrachtung der Umweltpro- blematik muss aber zukünftig neben den CO2- Emissionen auch das virtuelle Wasser berück- sichtigt werden. So zeigen Untersuchungen4, dass Länder wie Deutschland und die Schweiz, in denen grosse Wassermengen vorhanden sind, grosse Mengen virtuelles Wasser impor- Die erwarteten CO2-Emissionen pro Person lie- tieren und afrikanische Länder virtuelles Wasser gen bei 1.5 - 4.5 kgCO2. Die Grafik zeigt deut- exportieren. lich, dass der Anteil an der Emission durch die Verpflegung sehr hoch ist, in Zahlen ausge- 2.2 Gewichtung der Aspekte drückt, bei ca. 85% liegt. Massnahmen bei der Bei der Planung einer Veranstaltung steht beim Verpflegung wirken sich somit am stärksten aus. Organisator die Frage im Mittelpunkt, welchem Der zweithöchste Einfluss liegt bei der Mobilität, Aspekt welche Beachtung geschenkt werden falls die Teilnehmenden mit dem Auto anreisen. muss und welche Massnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen am effektivsten sind. 2.2.2 regionale Veranstaltung Bei einer regionalen Veranstaltung beträgt die Da das Ausmass der CO2-Emissionen durch die Distanz zum Veranstaltungsort im Schnitt zehn Mobilität stark von der zurückgelegten Distanz Kilometer. Die meisten Teilnehmenden gelangen abhängt, werden die Veranstaltungen in drei entweder zu Fuss, mit dem Fahrrad, mit dem öf- Gruppen eingeteilt: fentlichen Verkehr oder mit dem Privatauto zum 3 www.wwf.de Anlass. 4 A.Y. Hoekstra (2003): „Virtual Water Trade“ in Value of Water Research Report Series No. 12; IHE Delft (NL) 8 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 zeigt deutlich, dass die Wahl des Transportmit- tels den grössten Anteil zu den CO2-Emissionen beisteuert. Deshalb sollten beim Umweltkon- zept Massnahmen ausgearbeitet werden, die die Teilnehmenden motivieren, die öffentlichen Verkehrsmittel zu verwenden. Interessant ist die Beobachtung, dass bei einer nationalen Veranstaltung, bei der die meisten Teilnehmenden mit dem öffentlichen Verkehr zum Anlass gelangen, die CO2-Emissionen in der gleichen Grössenordnung liegen wie bei ei- Die erwarteten CO2-Emissionen pro Person lie- nem regionalen Anlass, bei der die Mehrheit der gen bei 1.8 (ÖV) - 8 kgCO2 (Auto). Die Grafik Besucher das Privatauto verwendet. zeigt, dass die Wahl des Verkehrsmittels und die Verpflegung sehr entscheidend für die CO2- Emissionen sind. Der Emissionsanteil des Autos liegt z.B. bei ca. 50%. Kommen die meisten Be- sucher mit dem Fahrrad oder mit dem öffentli- chen Verkehr, können die Emissionen markant gesenkt werden. Der zweithöchste Anteil an den Emissionen liegt bei der Verpflegung. 2.2.3 nationale Veranstaltung Bei einer nationalen Veranstaltung legen die Teil- nehmenden im Schnitt 100 Kilometer zum Aus- tragungsort zurück. Die meisten Teilnehmenden gelangen entweder mit dem öffentlichen Verkehr oder mit dem Privatauto zum Anlass. Die erwarteten CO2-Emissionen pro Person liegen bei 11.5 (OeV) - 45 kgCO2 (Auto). Beim Verwenden eines Autos liegt dessen Anteil an den Gesamtemissionen bei gegen 90%. Dies SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 9
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 3. Veranstaltungsplanung ortwahl, Prinzip der Vermeidung, Wahl von Pro- dukten und Materialien. Dieses Kapitel stellt ausgehend von den in Ka- pitel 2 erläuterten Aspekten praktische Hinwei- Mobilität und Standortwahl se und Bewertungskriterien für die Planung von Insbesondere bei nationalen und regionalen nationalen, regionalen und lokalen Veranstaltun- Veranstaltungen wirkt sich die Mobilität sehr gen zur Verfügung. Da die Umweltbelastung ei- stark auf die Gesamt-CO2-Produktion aus. Es ner Veranstaltung mit wenigen grundsätzlichen ist deshalb entscheidend, die Mobilität vor dem Entscheidungen zu Beginn der Planungsphase Festlegen des Veranstaltungsorts, des Datums, massgeblich beeinflusst wird, ist es sehr wichtig, der Veranstaltungszeit sowie eines allfälligen dass ein Umweltkonzept erstellt wird. Eintrittspreises in die Planung mit einzubezie- hen. Diese vier Faktoren haben entscheidenden Einfluss auf ein umweltfreundliches Mobilitäts- konzept und damit eine umweltfreundliche Ver- 3.1 Umweltkonzept anstaltung: Die Tabellen in Kapitel 2.2. zeigen, welche Be- reiche (Mobilität, Verpflegung, Werbung/Druck, • Veranstaltungsort: Abfall, Infrastruktur) abhängig von der Grösse • Es soll das Prinzip angewandt werden, der Veranstaltung für die Umweltbilanz entschei- dass der Durchschnittsweg der Besucher dend sind. Für alle für die Veranstaltung relevan- minimiert wird. ten Bereiche muss frühzeitig ein Umweltkonzept • Ausserdem ist es entscheidend, dass erstellt werden, vor allem bei regionalen und na- sich der Veranstaltungsort in Fussdistanz tionalen Veranstaltungen. Besonders bei grös- (max. 500 m) zum öffentlichen Verkehr seren Veranstaltungen muss eine Person aus (öV) befindet und bei regionalen und na- dem OK als Verantwortliche/r für die Planung, tionalen Veranstaltungen gute Fernver- Umsetzung und Kontrolle der Umweltschutz- kehrsverbindungen bestehen. Falls das Massnahmen bestimmt werden. nicht möglich ist, muss ein Shuttle-Dienst ab einem Fernverkehrsbahnhof angebo- ten werden. • Datum: Andere Veranstaltungen oder 3.1.1 Inhalte eines Umweltkonzepts grosse Baustellen am gleichen Datum Ein Umweltkonzept besteht idealerweise aus können wegen Kapazitätsengpässen bei Teilkonzepten für die fünf Bereiche: den Verkehrsunternehmen ein umwelt- freundliches Mobilitätskonzept erheblich • Mobilitätskonzept erschweren. • Verpflegungskonzept • Konzept für Werbung und Druck • Zeit: Der Veranstaltungsbeginn und das Ver- • Abfallkonzept anstaltungsende müssen auf den öV und • Konzept für Infrastruktur und Energie das Mobilitätskonzept abgestimmt sein. Wichtige Tipps zu den einzelnen Bereichen sind • Eintrittspreis: Wenn ein Eintrittspreis ver- in Kapitel 3.2 aufgeführt. Sie müssen in das Um- langt wird, kann ein Ticket für die Anreise weltkonzept einfliessen. Nachfolgend werden mit dem öV in den Preis integriert werden drei wichtige Grundsätze speziell erläutert, die (Kombiticket). entscheidenden Einfluss auf die Umweltbilanz einer Veranstaltung haben: Mobilität und Stand- Das Ziel muss sein, dass bei allen Veranstal- 10 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 tungskategorien mindestens 90% der Besuche- Prinzip der Vermeidung rinnen und Besucher mit dem ÖV, mit dem Velo Beachten Sie als wichtigsten Grundsatz im Zu- oder zu Fuss anreisen. Durch gute Kommuni- sammenhang mit der Umweltbelastung das kation und gute Rahmenbedingungen bezüglich Prinzip der Vermeidung. Die Vermeidung von Ort und Zeit kann unter den Veranstaltungsteil- Abfall, Verkehr, Energieverbrauch und Lärm nehmern erfahrungsgemäss ein ÖV-Anteil von ist der wirkungsvollste und kostengünstigste etwa 50% erreicht werden. Je weitere 20% Schutz der Umwelt. können durch finanzielle Anreize (Kombiticket, mit dem jede/r Teilnehmer/in automatisch ein Wahl von Produkten und Materialien öV-Ticket erhält; vergünstigte ÖV-Tickets; hohe Achten Sie darauf, für den Anlass wie auch für Parkplatzgebühren etc.) sowie Zwangsmass- die Planungsphase und die Vorbereitung bei der nahmen (beim Veranstaltungsort keine Park- Wahl von Produkten und Materialien bewusste plätze anbieten; Zufahrten sperren etc.) erreicht Entscheidungen zu treffen: werden5. Dies zeigt, dass verschiedene Mass- nahmen getroffen und sehr gut kommuniziert • Recyclingprodukte verwenden, wo Weg- werden müssen, damit ein ÖV-Anteil von 90% werfprodukte zum Einsatz kommen (Papier, erreicht werden kann. Toilettenpapier, Servietten) Ein weiterer Aspekt, der für ein gutes Mobilitäts- • Produkte wählen, die mindestens in einer konzept spricht, ist der Erlebnisfaktor. Für die Hinsicht einen Beitrag zum Umweltschutz Teilnehmer beginnt die Veranstaltung bei der und/oder zur sozialen Gerechtigkeit leisten, Abreise zu Hause und endet mit der Ankunft z.B.: wiederum zu Hause. Der Veranstalter muss be- • Saisonale Produkte müht sein, auch die Hin- und Heimreise so ein- • Regionale Produkte fach und angenehm wie möglich zu gestalten. • Produkte aus biologischem Anbau Wenn die Teilnehmer sich zuerst um die Reise- • Produkte aus fairem Handel möglichkeiten bemühen, anschliessend hohe • Produkte ohne Kinderarbeit Parkgebühren zahlen und nach der Veranstal- • Produkte ohne schädigende Inhaltsstoffe tung im Stau stehen müssen, bleibt ein nega- • Produkte, die unter menschenwürdigen tiver Gesamteindruck der Veranstaltung haften, Arbeitsbedingungen hergestellt wurden egal wie gut die Veranstaltung war. Wenn die • Produkte aus geschützten Werkstätten Teilnehmer aber durch den Veranstalter über die Abfahrtszeit ihres Zugs informiert werden und 3.1.2 Umweltverantwortliche/r dieser sie einfach und schnell zum Veranstal- Neben der Erstellung und Überwachung des tungsort bringt, bleibt die Veranstaltung wegen Umweltkonzepts ist es eine wichtige Aufgabe der stressfreien Hin- und Heimreise viel positiver der/des Umweltverantwortlichen, die Ressort- in Erinnerung. Dieser Aspekt spricht zusätzlich, Verantwortlichen für Fragen des Umweltschut- neben der viel besseren Ökobilanz, für ein gutes, zes mit einer kurzen Schulung sensibilisieren. frühzeitig geplantes Mobilitätskonzept, das auf Dabei können auch Beratungsleistungen der dem ÖV aufbaut. Energieberatungsstellen der Kantone und Ge- meinden in Anspruch genommen werden. 5 Erfahrungswerte von InnoTix AG, http://www.innotix.com SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 11
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 3.2 Tipps zum Organisieren der Veranstal- Beginn und Ende der Veranstaltung auf öV- tung Fahrplan abstimmen Dieser Abschnitt enthält für die fünf Teilberei- che je eine Liste mit Tipps, die bei der Planung Langsamverkehr fördern von Veranstaltungen berücksichtigt werden und in das Umweltkonzept einfliessen müssen. Die Genügend Velo-Abstellplätze zur Verfügung Tipplisten sind allgemein gehalten, weshalb stellen und kennzeichnen nicht alle Tipps für alle Veranstaltungen gleich bedeutend sind. Welche Tipps bei welcher Ver- Wege für Fussgänger und Radfahrer markie- anstaltungskategorie am wichtigsten sind, kann ren den Bewertungskriterien in Kapitel 3.3 entnom- men werden. Fahrgemeinschaften fördern (Eine Bahnfahrt erzeugt jedoch immer weniger Emissionen 3.2.1 Mobilität/Transport als ein vollbesetzter Personenwagen) Wenn nötig Shuttle-Dienst organisieren Verbrauchs- und schadstoffarme Fahrzeuge einsetzen für Transporte im Rahmen der Ver- anstaltung Parkplatzangebot Kein Park+Ride für die „letzte Meile“ anbieten SBB Hohe Parkgebühr verlangen Bei der Mobilität sollten folgende Überlegungen gemacht werden: Den Parkplatz so wählen, dass er weiter vom Veranstaltungsort entfernt ist als die ÖV-Hal- Wahl des Veranstaltungsortes testelle Mobilität frühzeitig einbeziehen Kommunikation Den „mittleren Weg“ der Besucher minimie- Teilnehmende gut über Fahrpläne und Wege ren informieren. Die Anfahrt mit öV muss auch für Ungeübte einfach sein! Suchen Sie einen Ort in Fussdistanz zum öf- fentlichen Verkehr (ÖV) (max. 500 m) Velorouten und Fussverbindungen auf Aus- schreibung drucken Bei regionalen und nationalen Veranstaltun- gen einen Ort mit guten Fernverkehrsver- Über Parkgebühren resp. das Fehlen von bindungen wählen, sonst Shuttle-Dienst ab Parkplätzen informieren Fernverkehrsbahnhof anbieten Förderung von umweltfreundlichen Ver- kehrsmitteln Kombiticket anbieten (Eintritt und öV-Ticket) 12 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 3.2.2 Verpflegung Verschiedene Portionengrössen anbieten, um Essensreste zu minimieren Grosspackungen statt Einzelportionen ver- wenden (Zucker, Senf, Kaffeerahm etc.) siehe auch: 3.2.4 Abfall Hiltl Für die Verpflegung an der Veranstaltung sind die folgenden Punkte wichtig: Produktewahl Saisongerechte und regionale Produkte Vegetarische Mahlzeiten anbieten Produkte aus fairem Handel (z.B. Max Have- laar) und biologischem Anbau verwenden Entsprechende vertragliche Vereinbarungen mit Standbetreibern treffen Lokale Firmen bevorzugen, um Transportwe- ge kurz zu halten Wichtiger Aspekt: Wie viel Wasser wird für die Herstellung der Lebensmittel/Getränke gebraucht (besonders zu berücksichtigen bei Produkten aus Ländern mit Wasserknapp- heit)? Getränke Getränke wenn möglich aus Grossbehältern in Mehrwegbechern abgefüllt oder von Konzentrat aufgemischt ausschenken. Trinkwasserstellen zur Verfügung stellen (Becher/Flaschen selber mitbringen). Abfallvermeidung System „Pack’s ins Brot“ (essbare Verpa- ckung verwenden, z.B. Brot, und zusätzlich nur noch Serviette oder leichte Tüte) SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 13
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 3.2.3 Werbung/Druck 3.2.4 Abfall Pet Recycling Schweiz istockphoto Für den Umgang mit Drucksachen, gelten fol- Diese Prinzipien können Sie bei der Frage des gende Empfehlungen: Abfalls anwenden: Regionale (nationale) Druckereien berück- Abfallvermeidung allgemein sichtigen (wegen langen Transportwegen bei Wo immer möglich auf Wegwerfprodukte Druck z.B. in Deutschland) verzichten, z.B. Dekoration/Werbeflächen Nicht viel zu viele Flyer drucken Verteilung von Drucksachen minimieren Gedruckte Handouts (verteilte Dokumentati- Mit Sponsoren vereinbaren, dass auf unge- onen) auf ein Minimum beschränken zieltes Verteilen von Werbedrucksachen und Gratismustern verzichtet wird Abfallvermeidung bezüglich Verpflegung Mehrweggebinde einsetzen Pfandsystem auf Mehrweggebinden und PET-Flaschen einführen Keine Aludosen verwenden Entsprechende vertragliche Vereinbarungen mit Stand-, Bar- und Restaurantbetreibern treffen Wenn Wegwerfgeschirr: Becher und Teller aus Recycling-Karton System „Pack’s ins Brot“ (essbare Verpa- ckung verwenden, z.B. Brot, und zusätzlich nur noch Serviette oder leichte Tüte) Verschiedene Portionengrössen anbieten, um Essensreste zu minimieren 14 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Grosspackungen statt Einzelportionen ver- 3.2.5 Infrastruktur/Energie wenden (Zucker, Senf, Kaffeerahm etc.) Abfalltrennung Genügend und gut zugängliche Abfallbehäl- ter aufstellen, getrennt nach Restabfall und PET (falls kein Pfand auf PET-Flaschen), evtl. organische Abfälle Messe Basel Teilnehmende mit Informationstafeln auf Ab- fallkonzept aufmerksam machen Getrennte Sammlung im Backstage-Bereich Stromversorgung organisieren (organische Abfälle, PET, Glas, Strombedarf der Veranstaltung mit zertifiziertem Alu, Metall, Papier, Karton, Altöl, Restabfall) Ökostrom decken6. Standbetreiber und Mitarbeitende über Ab- Sparsamer Umgang mit Energie falltrennung und –entsorgung informieren und in Verantwortung nehmen (vertragliche Licht und Geräte nicht unnötig laufen lassen Abmachungen). Energieeffiziente Geräte und Stromsparlam- pen einsetzen7 Räume nicht zu stark heizen resp. kühlen Raumtemperaturen in der Nacht und bei Nichtgebrauch absenken Wahl des Veranstaltungsortes Suchen Sie möglichst Gebäude mit tiefem Ener- gieverbrauch und erneuerbaren Energien (z.B. Minergie, solare Warmwassererzeugung, Holz- feuerung) Unterkünfte allgemein Bei mehrtägigen Veranstaltungen sollten Sie be- achten: Unterkünfte in der Nähe des Veranstaltungs- ortes organisieren Shuttle-Dienst organisieren Unterkünfte bevorzugen, die ökologische Kriterien erfüllen 6 siehe http://www.naturemade.ch/ 7 siehe http://www.topten.ch/ SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 15
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Temporäre Infrastruktur und Unterkünfte 3.3 Beurteilung von Veranstaltungen (Festzelte, Zeltplatz etc.) Basierend auf der Wichtigkeit der einzelnen Be- Wenn möglich bereits vorhandene reiche Mobilität/Transport, Verpflegung, Wer- Infrastruktur¬anlagen nutzen (z.B. Hallen bung/Druck, Abfall und Infrastruktur/Energie statt Festzelte) abhängig von der Kategorie der Veranstaltung (siehe Kapitel 2) und den Tipplisten wird nach- Im Winter soll wegen der benötigten Hei- folgend je Veranstaltungskategorie eine Bewer- zenergie ganz auf Festzelte etc. verzichtet tungstabelle aufgeführt. Sie soll den Umweltver- werden. antwortlichen als Hilfsmittel zur Bewertung der eigenen Veranstaltung dienen. Anhand der Be- Mobile Infrastruktur möglichst auf versiegel- wertungstabelle kann eine Beurteilung sowohl ten Untergrund stellen vor der Veranstaltung (Planungsinstrument) als auch nach der Veranstaltung (Auswertung) vor- Naturschutzgebiete und andere sensible genommen werden. Bei der Auswertung der Landschaften meiden Veranstaltung nach ihrer Durchführung dürfen jedoch die Punkte nur vergeben werden, wenn Detailliertere Informationen zu Veranstaltungen das betroffene Planungskriterium seinen Zweck in der Natur sind bei Ecosport8 verfügbar. auch wirklich erfüllt hat, dh. das angestrebte Ziel erreicht worden ist. 3.3.1 Allgemeine Anmerkungen Die Maximalpunktzahl bei den einzelnen Berei- chen basiert auf der in Kapitel 2 hergeleiteten CO2-Berechnung. Zusätzlich werden auch Leis- tungen im Bereich „Management“ mit Punkten honoriert. Im Sinne einer ganzheitlichen Betrach- tung wurde das Verhältnis der CO2-Emissionen zwischen den Bereichen für die Festlegung der Maximalpunktzahlen etwas abgeschwächt. Für jede Veranstaltungskategorie beträgt das Total 100 Punkte. Da die CO2-Belastung der einzelnen Bereiche bei nationalen, regionalen und lokalen Veranstaltungen verschieden ist, re- sultieren unterschiedliche Maximalpunktzahlen der Bereiche. Pro Bereich werden die wichtigsten Tipps aus Kapitel 3.2 bei deren Umsetzung mit einer Ma- ximalpunktzahl honoriert. Bei vorbildlicher und vollständiger Umsetzung darf die Maximal- punktzahl eingesetzt werden, sonst eine redu- zierte Punktzahl oder gar keine Punkte. Je nach Veranstaltung sind evtl. auch weitere Tipps/ Massnahmen sehr wichtig. Aus diesem Grund 8 siehe http://www.ecosport.ch/ dürfen bei „Weitere Massnahmen“ ebenfalls 16 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Punkte vergeben werden. Die Gesamtpunktzahl pro Bereich darf aber die Maximalpunktzahl des Bereichs nicht überschreiten. Je nach erreichter Punktzahl sind die Veranstal- tungen folgendermassen einzuschätzen: 75 – 100 Punkte: vorbildliche Veranstaltung 50 – 74 Punkte: gute Veranstaltung, Verbesserungspotential vorhanden 25 – 49 Punkte: dem Umweltschutz kann noch deutlich mehr Beachtung geschenkt werden bis 24 Punkte: bezüglich Umweltschutz wurden keine speziel- len Anstrengungen unternommen SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 17
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Beurteilung nationaler Veranstaltungen 3.3.2 Beurteilungskriterien für nationale Veranstaltungen max. Punkte meine Punkte Management: Umweltkonzept und -verantwortliche/r 15 Es wurde ein Umweltkonzept erstellt 5 Das Umweltkonzept ist öffentlich 5 Umweltverantwortliche/r im OK 5 Mobilität/Transport 50 Gute Anbindung des Veranstaltungsorts an den öff. Fernverkehr 10 Veranstaltungsort in Fussdistanz (max. 500 m) zum öV 10 Gute Information zu öV, Veloparkplätze etc. 10 Hohe Parkgebühren, kein Park+Ride für die "letzte Meile" 10 Kombiticket (öV und Eintritt) 5 Beginn und Ende der Veranstaltung auf öV-Fahrplan abgestimmt 5 Weitere Massnahmen Verpflegung 20 Saisongerechte und regionale Produkte 5 Vegetarische Mahlzeiten 5 Biologische Produkte 5 Getränke aus Grossbehältern ausschenken / Konzentrat verwenden 5 Weitere Massnahmen Abfall 5 Mehrweggebinde einsetzen 2 Pfandsystem auf Mehrweggebinden und PET-Flaschen 1 Abfallarme Verpflegung 1 Abfalltrennung im Backstage-Bereich 1 Weitere Massnahmen Werbung/Druck 5 Regionale (nationale) Druckereien berücksichtigen (Transportwege) 2 Nicht viel zu viele Flyer drucken 2 Gedruckte Handouts auf ein Minimum beschränken 1 Weitere Massnahmen Infrastruktur/Energie 5 Strombedarf mit zertifiziertem Ökostrom decken 2 Räume nicht zu stark heizen resp. kühlen 1 Energieeffiziente Geräte und Stromsparlampen einsetzen 1 Licht und Geräte nicht unnötig laufen lassen 1 Weitere Massnahmen Total 100 18 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Beurteilung regionaler Veranstaltungen 3.3.3 Beurteilungskriterien für regionale Veranstaltungen max. Punkte meine Punkte Management: Umweltkonzept und -verantwortliche/r 10 Es wurde ein Umweltkonzept erstellt 4 Das Umweltkonzept ist öffentlich 3 Umweltverantwortliche/r im OK 3 Mobilität/Transport 30 Veranstaltungsort in Fussdistanz (max. 500 m) zum öV 10 Hohe Parkgebühren 10 Gute Information zu öV, Veloparkplätze etc. 5 Beginn und Ende der Veranstaltung auf öV-Fahrplan abgestimmt 5 Weitere Massnahmen Verpflegung 30 Saisongerechte und regionale Produkte 10 Vegetarische Mahlzeiten 10 Biologische Produkte 5 Getränke aus Grossbehältern ausschenken / Konzentrat verwenden 5 Weitere Massnahmen Abfall 10 Mehrweggebinde einsetzen 4 Pfandsystem auf Mehrweggebinden und PET-Flaschen 2 Abfallarme Verpflegung 2 Abfalltrennung im Backstage-Bereich 2 Weitere Massnahmen Werbung/Druck 10 Regionale (nationale) Druckereien berücksichtigen (Transportwege) 4 Nicht viel zu viele Flyer drucken 4 Gedruckte Handouts auf ein Minimum beschränken 2 Weitere Massnahmen Infrastruktur/Energie 10 Strombedarf mit zertifiziertem Ökostrom decken 3 Räume nicht zu stark heizen resp. kühlen 3 Energieeffiziente Geräte und Stromsparlampen einsetzen 2 Licht und Geräte nicht unnötig laufen lassen 2 Weitere Massnahmen Total 100 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 19
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Beurteilung lokaler Veranstaltungen 3.3.4 Beurteilungskriterien für lokale Veranstaltungen max. Punkte meine Punkte Management: Umweltkonzept und -verantwortliche/r 10 Es gibt eine/n Umweltverantwortliche/n 4 Es wurde ein Umweltkonzept erstellt 3 Das Umweltkonzept ist öffentlich 3 Mobilität/Transport 10 Veranstaltungsort in Fussdistanz (max. 500 m) zum öV 4 Beginn und Ende der Veranstaltung auf öV-Fahrplan abgestimmt 4 Parkgebühren 2 Weitere Massnahmen Verpflegung 50 Saisongerechte und regionale Produkte 20 Vegetarische Mahlzeiten 20 Biologische Produkte 10 Weitere Massnahmen Abfall 10 Mehrweggebinde einsetzen 4 Abfallarme Verpflegung 3 Abfalltrennung 3 Weitere Massnahmen Werbung/Druck 10 Regionale (nationale) Druckereien berücksichtigen (Transportwege) 4 Nicht viel zu viele Flyer drucken 4 Gedruckte Handouts auf ein Minimum beschränken 2 Weitere Massnahmen Infrastruktur/Energie 10 Räume nicht zu stark heizen resp. kühlen 5 Licht und Geräte nicht unnötig laufen lassen 5 Weitere Massnahmen Total 100 20 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 4. Fallstudien Eine logistische Herausforderung ist, dass gleichzeitig in der Region zwei andere Grossan- 4.1 Christustag 2010 lässe (beide ebenfalls mit Kombi-Ticket) statt- (nationale Veranstaltung) finden, was die Kapazitäten der Bahn an ihre Grenzen bringt. 4.1.1 Management (13 von 15 Punkten) Der Christustag 2010 soll auf Wunsch seiner 4.1.3 Verpflegung (12 von 20 Punkten) Trägerorganisationen (Schweizerische Evan- Die Cateringfirma Bell ist dem OK aufgrund ver- gelische Allianz, Réseau Evangélique, Freikir- traglicher Bindungen des Stadionbetreibers vor- chenverband, Schweizerischer Evangelischer gegeben. Der Umweltbeauftragte stellte einen Kirchenbund) in ökologischer Hinsicht eine Vor- Anforderungskatalog zusammen, der als Grund- zeigeveranstaltung werden. Ein Jahr vor dem lage für die Planung mit der Cateringfirma dien- Christustag wird ein Umweltbeauftragter ins Or- te. Als Ergebnis davon gibt es Stände mit Menüs ganisationskomitee gewählt. Dieser unterstützt wählbarer Portionengrösse (Teigwaren, Risotto), alle Ressortleiter des OK und legt Empfehlungen inklusive vegetarischer Option (Vegetarieranteil vor. Der Umweltbeauftragte nimmt an den OK- etwa 20%). Die Besucher werden darauf hinge- Sitzungen teil. wiesen, dass sie auch selber ein Picknick mit- bringen dürfen. Leitungswasser wird kostenlos 4.1.2 Mobilität (48 von 50 Punkten) abgegeben. Gemäss Vorverkauf werden voraussichtlich 95 Prozent der Teilnehmenden mit dem ÖV oder zu 4.1.4 Abfall (2 von 5 Punkten) Fuss/mit dem Fahrrad anreisen. Die restlichen Es wird kompostierbares Geschirr von Bell Prozent reisen in einem Car oder mit einem Pri- eingesetzt. Dies ist nicht optimal, da kompos- vatauto an (rund 2%). tierbares Geschirr keine bessere Ökobilanz als Geschirr aus Recyclingkarton aufweist. Statt Mi- Tickets für den Christustag sind nur als Kombi- niportionen werden Grosspackungen verwen- tickets (Eintritt und ÖV-Billett) erhältlich, für den det (kein Aluminium). Es stehen betreute Recy- Nahbereich und für GA-Besitzer mit Vergünsti- lingstellen im Stadion zur Verfügung. gung. Autofahrer bezahlen nebst einer Parkge- bühr von Fr. 20.- die Bahnfahrt mit. 4.1.5 Werbung/Druck (5 von 5 Punkten) Bloss zu Beginn der Vorbereitungen (ein Jahr Mit SBB, BLS und BernMobil wurde ein Ver- vor dem Christustag) wurden Flyer gedruckt, kehrskonzept entworfen. Für die Hinreise fahren anschliessend wurde über die Webseite, über Züge aus der ganzen Schweiz direkt nach Bern Online-Netzwerke (facebook, youtube) und den Wankdorf, Ostermundigen und Bern Haupt- elektronischen Newsletter kommuniziert. Ein- bahnhof. Ab dort verkehren Shuttle-Züge, Trams zige Ausnahme war ein Zwischenversand an und Busse zum Stade de Suisse. Für die Rück- ausgewählte Personen im März 2010, um Inte- reise verkehren ab Wankdorf wegen fehlender ressenten auf die Dringlichkeit einer frühzeitigen Warteräume alle 8 Minuten Shuttle-Züge nach Anmeldung (wegen ÖV-Fahrplänen) aufmerk- Olten und Bern, wo die Besucher auf Regel- und sam zu machen. Extrazüge umsteigen. Jeder Besucher erhält mit dem Billett einen Fahrplan zugeschickt. Dies er- Alle Drucksachen (Flyer, Zwischenaufruf und laubt es, die Züge voll auszulasten und ist bei Eintrittskarten) wurden in der Schweiz gedruckt. Grossanlässen in der Schweiz bisher einmalig. SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 21
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 4.1.6 Infrastruktur/Energie (3 von 5 Punkten) Gegen einen Aufpreis wird vom Versorger (BKW) Solarstrom bezogen. Auf eine zusätzliche LED-Grossleinwand wird verzichtet, ebenso auf Wegwerfradios für eine Simultanübersetzung im Stadion. 4.1.7 Zusammenfassung Mit diesen Massnahmen kommt der Christustag auf 83 von 100 Punkten. Dies wird nach dem Christustag vom Umweltverantwortlichen über- prüft werden. Wenn alles unternommen worden ist, um den CO2-Ausstoss tief zu halten, ist die Kompensati- on des restlichen CO2 gerechtfertigt. Das Chris- tustagkomitee budgetiert deshalb einen Betrag von Fr. 30‘000.- für Klimaschutzprojekte in der Dritten Welt. 22 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Fallbeispiel: Christustag 2010 max. Punkte meine Punkte Management: Umweltkonzept und -verantwortliche/r 15 13 Es wurde ein Umweltkonzept erstellt 5 3 Das Umweltkonzept ist öffentlich 5 5 Umweltverantwortliche/r im OK 5 5 Mobilität/Transport 50 48 Gute Anbindung des Veranstaltungsorts an den öff. Fernverkehr 10 10 Veranstaltungsort in Fussdistanz (max. 500 m) zum öV 10 10 Gute Information zu öV, Veloparkplätze etc. 10 8 Hohe Parkgebühren, kein Park+Ride für die "letzte Meile" 10 10 Kombiticket (öV und Eintritt) 5 5 Beginn und Ende der Veranstaltung auf öV-Fahrplan abgestimmt 5 5 Weitere Massnahmen Verpflegung 20 12 Saisongerechte und regionale Produkte 5 3 Vegetarische Mahlzeiten 5 2 Biologische Produkte 5 2 Getränke aus Grossbehältern ausschenken / Konzentrat verwenden 5 5 Weitere Massnahmen Abfall 5 2 Mehrweggebinde einsetzen 2 0 Pfandsystem auf Mehrweggebinden und PET-Flaschen 1 0 Abfallarme Verpflegung 1 1 Abfalltrennung im Backstage-Bereich 1 1 Weitere Massnahmen Werbung/Druck 5 5 Regionale (nationale) Druckereien berücksichtigen (Transportwege) 2 2 Nicht viel zu viele Flyer drucken 2 2 Gedruckte Handouts auf ein Minimum beschränken 1 1 Weitere Massnahmen Infrastruktur/Energie 5 3 Strombedarf mit zertifiziertem Ökostrom decken 2 2 Räume nicht zu stark heizen resp. kühlen 1 0 Energieeffiziente Geräte und Stromsparlampen einsetzen 1 0 Licht und Geräte nicht unnötig laufen lassen 1 1 Weitere Massnahmen Total 100 83 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 23
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 4.2 Missionstag in einer Dorfgemeinde 4.2.4 Abfall (10 von 10 Punkten) (lokale Veranstaltung) Es entsteht sehr wenig Abfall, weil eine Küche Halbjährlich organisiert diese Gemeinde in ihrem mit richtigem Geschirr zur Verfügung steht. Der Dorf mit knapp 10‘000 Einwohnern einen Missi- Abfall, der trotzdem anfällt, wird konsequent onstag. Heute ist eine Missionarsfamilie zu Gast, getrennt (Kompost, Papier, Karton, Glas, Büch- welche vor drei Jahren von dieser Gemeinde sen). ausgesandt wurde und sich momentan im Hei- maturlaub befindet. Sie berichten von ihrer Ar- 4.2.5 Werbung/Druck (10 von 10 Punkten) beit in Afrika. Für die Missionstage wird jeweils eine be- schränkte Anzahl an Einladungen bei der Dru- 4.2.1 Management (10 von 10 Punkten) ckerei im Dorf gedruckt. Unterlagen zu den Bei der Organisation dieser Missionstage ach- Referaten werden nach Möglichkeit nicht aus- tet das Organisationsteam immer auch auf gedruckt, sondern nach der Veranstaltung per Umweltaspekte, die wichtigsten Punkte sind E-Mail verschickt. Die E-Mail-Adressen können schriftlich festgehalten und am Ende der Veran- auf einer Liste eingetragen werden. So werden staltung wird bei den Mitteilungen jeweils darauf nur die Unterlagen ausgedruckt, bei denen es hingewiesen. Die Voraussetzungen bezüglich wirklich wichtig ist. Umweltkonzept und Umweltverantwortlicher/m sind also vorbildlich. 4.2.6 Infrastruktur/Energie (10 von 10 Punkten) 4.2.2 Mobilität/Transport Das Kirchgemeindehaus wird über den Holz- (8 von 10 Punkten) Wärmeverbund im Dorf beheizt. Die Steuerung Das Kirchgemeindehaus liegt in diesem Dorf nur ist einfach bedienbar und so ausgelegt, dass 100 m von einer Bushaltestelle entfernt und die die Temperaturen abgesenkt werden, wenn die Busse fahren mindestens im stündlich. Es eignet Räumlichkeiten länger nicht gebraucht werden. sich deshalb vorzüglich für eine solche Veran- Für die Beleuchtung sind in allen Räumen Ta- staltung. Die meisten Besucher kommen zwar geslicht- und Präsenzmelder installiert. jeweils zu Fuss oder mit dem Fahrrad, trotzdem wird der Veranstaltungbeginn auf die Ankunfts- 4.2.7 Zusammenfassung zeiten des Busses abgestimmt. So können auch Dies ist eine sehr vorbildliche Veranstaltung, die wenigen aus umliegenden Dörfern anreisen- die gemäss den Bewertungskriterien für loka- den Gäste auf das Auto verzichten. Die Parkplät- le Veranstaltungen 80 von 100 Punkten erhält ze sind beschränkt, aber nicht kostenpflichtig. (siehe unten). Verbesserungspotential besteht insbesondere noch beim Einkaufsverhalten des 4.2.3 Verpflegung (32 von 50 Punkten) Kochteams. Bei diesen Missionstagen wird jeweils ein Mit- tagessen angeboten. Es gibt immer eine vegeta- rische Variante und durchschnittlich jedes zweite Mal gibt es ausschliesslich vegetarisches Essen. Das Kochteam wird sensibilisiert, möglichst sai- sonale, regionale und biologische Produkte zu verwenden. Da immer wieder andere Leute ein- kaufen, wird dies aber nicht konsequent umge- setzt. 24 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 Fallbeispiel: Missionstag in einer Dorfgemeinde max. Punkte meine Punkte Management: Umweltkonzept und -verantwortliche/r 10 10 Es gibt eine/n Umweltverantwortliche/n 4 4 Es wurde ein Umweltkonzept erstellt 3 3 Das Umweltkonzept ist öffentlich 3 3 Mobilität/Transport 10 8 Veranstaltungsort in Fussdistanz (max. 500 m) zum öV 4 4 Beginn und Ende der Veranstaltung auf öV-Fahrplan abgestimmt 4 4 Parkgebühren 2 0 Weitere Massnahmen Verpflegung 40 27 Saisongerechte und regionale Produkte 15 10 Vegetarische Mahlzeiten 15 12 Biologische Produkte 10 5 Weitere Massnahmen Abfall 10 10 Mehrweggebinde einsetzen 4 4 Abfallarme Verpflegung 3 3 Abfalltrennung 3 3 Weitere Massnahmen Werbung/Druck 10 10 Regionale (nationale) Druckereien berücksichtigen (Transportwege) 4 4 Nicht viel zu viele Flyer drucken 4 4 Gedruckte Handouts auf ein Minimum beschränken 2 2 Weitere Massnahmen Infrastruktur/Energie 20 20 Räume nicht zu stark heizen resp. kühlen 10 10 Licht und Geräte nicht unnötig laufen lassen 10 10 Weitere Massnahmen Total 100 85 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 25
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 5. Quellen und weitere 5.1.3 Labels www.agreenerfestival.com: Informationen http://www.agreenerfestival.com/ 5.1 Quellen Grenn’n’clean Award: http://www.yourope.org/green_clean.aspx 5.1.1 Leitfaden, Checklisten Ecosport (Swiss Olympic): 5.1.4 Verschiedenes http://www.ecosport.ch Mobilitätskonzepte für Grossanlässe: InnoTix AG: Checklisten von Ecosport: http://www.innotix.com http://www.swissolympic.ch/de/desktopde- fault.aspx/tabid-3797/4785_read-28206/ Grossveranstaltungen: Das sind die Umwelt- Champions (WWF): Zentrale Empfehlungen von Ecosport: http://www.wwf.ch/de/newsundservice/news/ http://www.swissolympic.ch/de/Portaldata/41/ news/?1195 Resources/04_ethik/ecosport/04_wissen/Bro- schuere_Zentrale_Empfehlungen.pdf Zertifizierter Ökostrom: http://www.naturemade.ch/ IG Saubere Veranstaltung: http://www.saubere-veranstaltung.ch Energieeffiziente Geräte: http://www.topten.ch Sustainable Sport and Event Toolkit (SSET): http://sustainable-sport.org/ http://www.sset-platform.org/@api/deki/ files/273/=SSET_v1.4_A4_LowRes_ENGLISH. 5.2 Kontaktpersonen pdf Bei Fragen zu diesem Leitfaden stehen die fol- genden Personen aus dem Vorstand der AKU Der umweltfreundliche OL – ein Leitfaden zum gerne zur Verfügung: Prix eco-OL: http://www.swiss-orienteering.ch/files/kom- Benjamin Marti, dipl. El. Ing. ETH, mission_olumwelt/derumweltfreundlicheol_ benjamin.marti@sea-aku.ch solv2007.pdf Dr. Benedikt Walker, dipl. Chem. Ing. ETH, 5.1.2 Berechnungen Leiter VBG, benedikt.walker@evbg.ch myclimate Event-Rechner: http://www.myclimate.org/index. php?id=290&tx_myclimateiframe_ pi1[type]=event Event-Scorecard.ch: http://www.event-scorecard.ch/ (Vergleichswerte verschiedener Veranstaltun- gen abrufbar) 26 SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ
sea dokumentation stellungnahme nr. 101 5.3 Über die AKU Die Arbeitsgemeinschaft Klima, Energie, Umwelt (AKU) versteht sich als ein Kompetenzzentrum im Fachgebiet von Klimaveränderungen, Ener- gie und Umwelt. Sie ist eine Arbeitsgemein- schaft der Schweizerischen Evangelischen Al- lianz (SEA) und dient evangelischen Christen, Landes- und Freikirchen und Werken durch Ta- gungen, Information, Motivation und Vernetzung und bringt sich als deren Stimme in der Öffent- lichkeit ein. Weitere Informationen: http://www.sea-aku.ch/ SCHWEIZERISCHE EVANGELISCHE ALLLIANZ 27
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