Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia

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Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia
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                  ART
                     Venezia
               Sehnsucht und Kunst
               zwischen Himmel und
                     Wasser
                 Und während ganz andere Masken die ewig
                 sehnsuchtsvolle Stadt beherrschen und sich
                 die Gondeln ächzend in einem sauberen Meer
                 und in reiner Luft wiegen, gönne ich mir ein
                 Gläschen Prosecco. Blicke tief in das überwäl-
                 tigende Blau eines freundlich zugetanen Uni-
                 versums und fröne dem, was ich schon lange
                 nicht mehr so ausgiebig getan habe: einfach
                 Sein. Kunst und Lebenskunst in Venedig und
                 eine Vernissage des Künstlers Kilian Saueres-
                 sig. Gehen wir es an.

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     112                                         www.harbor-magazin.deThe
                                               www.harbor-magazin.de   TheHARBOR
                                                                           HARBORMagazine
                                                                                  Magazine I.2021
                                                                                             I.2021
                                                                                                      113   113
Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia
Mit weit ausgebreiteten Armen drehe ich mich langsam
                                                                                           im Kreis, den Kopf leicht in den Nacken gelegt, tauche
                                                                                           ich ein, in einen zum Greifen nahen Wolkenhimmel, der in
                                                                                           diesem Moment nur mir alleine zu gehören scheint. Erfüllt
                                                                                           vom Klang dramatisch vorgetragener Klavierklänge einer
                                                                                           vergangenen Zeit und einer benachbarten Bar, mit Blasen
                                                                                           an den Füßen, von dem ewigen Treppauf, Treppab der
                                                                                           Brücken von Venedig, irgendwo steht ein frischer Prosec-
                                                                                           co für mich bereit, ich habe ihn längst vergessen. Ich fühle
                                                                                           mich zufrieden. Wie schon lange nicht mehr. Vielleicht
                                                                                           sogar ein wenig verliebt, in was auch immer. Ich tanze,
                                                                                           summe, singe ein paar Töne, lache, erlebe mich neu und
                                                                                           gestalte einen magischen Augenblick.

                                                                                           Eine Stunde zuvor badeten meine Sinne noch in üppigen
                                                                                           Tagliatelle mit Trüffeln directement am Markusplatz, in einem
                                                                                           Insalata mista, einem sagenhaften Tiramisu, mildem Espresso,
                                                                                           in Pinot Grigio und in lauten, herzhaften Gesprächen quer
                                                                                           über den italienischen Tisch. Wie schon vor einigen hundert
                                                                                           Jahren standen wir, Galeristen, Kunstbeflissene und Künstler
                                                                                           samt Entourage, in kleinen Grüppchen in den Winkeln des
                                                                                           Platzes an der Basilika neben dem Piazza San Marco, waren,
                                                                                           wie sich das für Venedig gehört, maskiert, oder rauchten, um
                                                                                           die Masken loszuwerden. Sinnierten bei einem bewegten
                                                                                           Schlückchen eiskalten Rosés über das Leben, über Sinn und
                                                                                           Unsinn, über hier deplatziert erscheinenden Apfelstrudel mit
                                                                                           Vanilleeis. Ersannen Undenkbares, ließen uns von Albernheit
                                                                                           treiben, spürten Jugend in uns aufwallen und genossen die
                                                                                           angenehme Wärme.

                                                                                           Wiederum einige Stunden zuvor saß ich auf meiner eigenen
                                                                                           venezianischen Terrasse am hellblauen Pool der Villa Condul-
                                                                                           mer im Veneto, blickte auf sattes Grün, auf hohe Zypressen,
                                                                                           Palmen und Bananenbäume, die ich schon immer gerne im
                                                                                           eigenen Garten angebaut hätte. Spürte, wie die Sonnen-
                                                                                           strahlen mich durchdrangen und jede dunkle Stelle in mir zu
                                                                                           erleuchten suchten.

                                                                                           Und doch stehe ich jetzt hier. Aufgeregt und entspannt zu-
                                                                                           gleich. In einem verlassenen Venedig, das so still ist, dass man
                                                                                           das Wasser im Canale Grande herüberplätschern hört. Das
                                                                                           man auf einmal mit lautem Gelächter füllen kann, ohne in der
                                                                                           Menge unterzugehen. Nein, ich wollte jetzt nicht mit der Yacht
                                                                                           durch die Kanäle fahren. Nicht Golf spielen, nicht joggen,
                                                                                           nicht einmal am Lido di Venezia spazieren gehen. Ich wollte
                                                                                           einfach nur weiter die Arme ausbreiten und mich drehen.
                                                                                           Vor dem Gran Café, der Majestät der venezianischen Cafés,
                                                                                           Prosecco in Strömen trinken und Chips und Oliven serviert
                                                                                           bekommen. Mich in der angenehmen Bewunderung räkeln,
                                                                                           mich fotografieren lassen, ab und zu für einen erfrischenden
                                                                                           Moment in ein Gespräch abtauchen, die wohltuende Kühle
                                                                                           an meinem Kopf erleben, dann wieder einen großen Schluck
                                                                                           vom Prosecco nehmen, um erneut die prickelnde Leichtigkeit
                                                                                           des Nichtstuns zu erleben. Mit mir und mit euch.

                                                                                           Und genau hier – eingespannt zwischen Himmel und
                                                                                           Erde, auf einem Platz den man wahrscheinlich nie wie-
                                                                                           der so erleben wird – genau hier und jetzt, muss es ein-
                                                         Elitärer geht es nicht:           fach Kunst sein. Dualität. Ein Neuanfang. Der Künstler:
                                                         Galerist Olaf Jaeschke,           Kilian Saueressig. Die Ausstellung: La Chiave della Luce.
                                                         Kurator der Ausstellung und       Der Schlüssel des Lichts. Der Auftakt zur Ausstellung
                                                         Verleger Manfred Möller und
                                                         PR-Expertin Annette Zierer als    schon einmal grandissimo.
                                                         alleinige Gäste im Gran Café am
                                                         Markusplatz

114   www.harbor-magazin.de The HARBOR Magazine I.2021                                                                                                        115
Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia
Diana Saueressig mit dem
                                                                                                     Kurator der Ausstellung
                                                                                                     und Verleger:
                                                                                                     Manfred Möller

                                                                 Janina Zierer,
                                                                 Hans-Bernd Lentfort                                 Ralf Hofste,
                                                                 und die Galeristen                                  Rainer Laudert
                                                                 Renata & Adrian
                                                                 Ruchniewitz

                                   Kilian Saueressig
                                   mit Schwester
                                   Diana Saueressig

                                                       Künstler Kilian Saueressig

                                                                                                                                      Ein echter Geheimtipp

      Familie Saueressig:
      Ehepaar Kilian und
      Dörte Saueressig
      mit ihren Kindern

       Elke Bauer mit Galeristin
       Renata Ruchniewitz

                                                                                       Künstler Leon
                                                                                       Löwentraut mit
                                                                                       seinem Vater und Manager
                                                                                       Jörg Löwentraut. Leon
                                                                                       stellt im Februar 2021
                                                                                       in Venedig aus

116                                                                 www.harbor-magazin.de
                                                                  www.harbor-magazin.de TheThe HARBOR
                                                                                            HARBOR    Magazine
                                                                                                   Magazine      I.2021
                                                                                                             I.2021                                           117
Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia
Über zwei dramatisch illuminierte Treppen mit reichlich stuck-       Geistesblitz und das Erleuchtetsein und ergibt das Licht auch
                                                              verzierten Decken über uns geht es hinauf in die Biblioteca          dieser Bilder. Wo das Licht gewissermaßen vom Himmel kommt
                                                              Nazionale Marciana. Eine Kunsthalle mit Altarmalereien an            und uns umfängt, mit den Händen der Erkenntnis. Und uns
                                                              der hohen Decke und an den Wänden. Von Gold gerahmte,                hinaufträgt in ganz andere Welten. Das ist der Ansatz und das ist
                                                              mit üppigem Gold überzogene Schönheiten aus Gut, Schön               die Fragestellung: Wie gehen wir mit unserer Welt um? Mit uns
                                                              und Böse. Heute im Dialog mit leuchtenden Nachfahren, die            selbst? Was ist der Sinn dieser Welt? Die Lebensversicherung?
                                                              gemeinsam mit der alten Kunst neue Sphären eröffnen. Das tut         Darauf warten, dass man eine Rente kriegt? Das Auto verschrot-
                                                              auch Dr. Friedhelm Häring, deutscher Kunsthistoriker und ehemali-    ten, die nächste Krankheit überwinden? Was ist der Sinn dieser
                                                              ger, langjähriger Museumsdirektor in Gießen, bei seinem Prolog zur   Welt? Der Sinn dieser Welt muss außerhalb ihrerselbst liegen,
                                                              Vernissage. „Es ist ja das Interessante – wenn man Licht sieht       sagte schon Wittgenstein. Denn in der Welt ist alles, wie es ist,
                                                              und Licht erfährt – man erfährt auch die Dunkelheit und man          und geschieht alles, wie es geschieht.“ Es ist schon spektakulär
                                                              erfährt auch die Finsternis," beginnt er seine erklärende Rede       und ein künstlerischer Akt an sich, wie Häring in der Kunst des Kilian
                                                              zu den Kreationen des Künsters Kilian Saueressig, umgeben von        Saueressig landet. Mit einer Art Luftsprung in seine Welt eintaucht.
                                                              gemalten Philosophen, von Platon und Aristoteles. „Platon sagt,      In eine Kunst mit völlig neuen Materialien, mit völlig neuen Mitteln,
                                                              Gott gibt es, und Aristoteles sagt, wenn der Mensch aufhört zu       mit völlig neuen Einstellungen zur Welt. "Eine Kunst, die nun die
                                                              leben, ist auch die Seele tot. Der Naturwissenschaftler, der die     Fragen dieser Welt auch beantworten will," fügt er an, „mit
                                                              Hand ausstreckt, und Platon, der zum Herzen greift, der sagt,        Stoffen aus Biomaterial – ohne Plastik – das dann auch nicht
                                                              wir müssen so denken, als wenn die Welt wahr wäre, und da            wieder im Mittelmeer schwimmen kann.“ Denn der studierte
                                                              sie schon nicht wahr ist, machen wir sie doch wenigstens gut.        und mehr als erfolgreiche Ingenieur Kilian Saueressig hat innovative
                                                              Auf den einen geht unsere ganze Byzantinische Kunst zurück           Verfahren zur Form- und Farbgebung entwickelt, die den Natur-
                                                              und auf den anderen unser ganzer wissenschaftlicher Eifer,           schutz zelebrieren und weit über das bereits Gesehene hinausgehen.
                                                              bis in die IT- Technik. Der Aristoteles ist der Wegbereiter der      Metalliceffekte, Matt-Glanz-Effekte, Mikro-Makrostrukturen, manuelle
                                                              Moderne, und Platon ist der Wegbereiter – wir wissen es noch         und digitale Formgebungstechnologien, Kunstwerke, die auf Knopf-
                                                              nicht so genau, denn es gibt ja vielleicht noch eine Zukunft         druck verschiedene Ebenen zum Leuchten bringen und die Farbe
                                                              hinter der Zukunft." Hinter Dr. Häring ein Tintoretto mit dem        wechseln. Per Fernbedienung zu einem anderen Kunstwerk werden,
                                                              Titel "Ein Gelehrter". Häring erklärt: „Man sieht, dass zu Gunsten   mit immer neuer Aussage. Denn von denen lebt die Kunst des Kilian
                                                              der künstlerischen Aussage die Figur völlig überlängt ist,“          Saueressig, die man unbedingt einmal live erlebt haben sollte. Eine
                                                              fährt Häring fort, „der Körper wurde sozusagen aus der Haut          Aussage alleine wäre ihm viel zu platt und banal gewesen. Komplexe
                                                              herausgeschnitten. Und was den Kerl zusammenhält, ist eine           Zusammenhänge vereinfacht in einem Kunstwerk darzustellen ist
                                                              leere Hülle. Das Leere ist das Entscheidende. Und auf diese          seine Triebfeder. Er möchte das Leben hinterfragen und der Be-
                           Schon sein Prolog ein Kunstwerk:   Leere ist einer der schönsten Portraitköpfe von allen gesetzt.       trachter soll es ihm gleichtun. Er ist analytisch, zeitkritisch und bietet
                           Dr. Friedhelm Häring               Ein Asket, ein Eremit, der gleichzeitig von seinen Büchern und       Lösungsansätze für eine menschliche Welt in der Zukunft. "La Chiave
                                                              Globen umgeben ist. Laotse hat einmal geschrieben: "Mauern           della Luce". Kunstwerke, die im Betrachter eine Magie auslösen. Die
                                                              bilden das Haus, aber Fenster und Türen, das eigentlich Leere,       Erkenntnis fördern. Und die in ihrer Buntheit und schillernden Dar-
                                                              weisen zum Wesen des Hauses." So wie der Töpfer Ton formt,           bietung einen mehr zur Ruhe kommen lassen, als es die Betrachtung
                                                              spürt er, schon leeres Nichts ergibt gewölbte Fülle. Das ist hier    eines als beruhigend geltenden anderen Werkes jemals könnte.
                                                              eingetreten. Das leere Nichts ergibt den Geist und ergibt den

118   www.harbor-magazin.de
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                            The HARBOR
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                                       Magazine I.2021
                                                 I.2021
                                                                                                                                               Elke Bauer in einem Cocktailkleid von APART Fashion,
                                                                                                                                               Jewelry Gellner, Schuhe Prada                                    119
Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia
Elke Bauer in einem
                                                                                                                                         Cocktailkleid von
                                                                 Und nachdem Kilian Saueressig permanent die Seinsfrage auf-             APART Fashion,
                                                                 wirft, sie illuminiert und in jedem der Kunstwerke anspricht,           Seidenbolero von
                                                                                                                                         Dolce & Gabbana,
                                                                 müssen wir, passend zu unserer "Believe-Ausgabe" unbedingt              Schuhe Prada
                                                                 Glaubensfragen mit ihm besprechen. Schließlich kommt er
                                                                 doch eigentlich aus dem wissenschaftenlichen Bereich. Glaubt

      Frankfurt:
                                                                 er nun etwas oder glaubt er nur das, was er auch sieht? „In
                                                                 der Wissenschaft gibt es ja auch den Glauben. Erst einmal weiß
                                                                 ich ja nicht alles, später erst, zunächst gibt es in der Wissenschaft
                                                                 mal eine Annahme und die muss dann bewiesen werden oder sie

      wir kommen!
                                                                 kann eben nicht bewiesen werden. Ich kann aber auf verschie-
                                                                 dene Art und Weise glauben. Ich kann an die Liebe glauben und
                                                                 alles Mögliche. Ich kann einen religiösen Glauben haben und an
                                                                 Gott glauben. Und ich denke, es gibt etwas Höheres, das man
                                                                 allerdings glauben muss, denn das kann man nicht nachweisen.“,
                                                                 antwortet Kilian Saueressig mit einer Selbstverständlichkeit, die

      Kempinski Hotel Frankfurt
                                                                 widerum offenbart, dass er sich in seiner Kunst permanent damit
                                                                 auseinandersetzt. Und wenn Religion und Gott schon genannt
      Gravenbruch                                                wurden, können wir da auch gleich noch weitermachen. Denn in
                                                                 der Bibel wird der Glaube als tiefes Wissen dessen, dass Gott
                                                                 vorhanden ist, bezeichnet. „Da würde ich sagen, das ist kein
                                                                 Wissen sondern Intuition. In meiner Kunst bearbeite ich gerade
      Jeder, der sich bislang, aus welchem Anlass auch           vier Glaubensmodelle. Eines davon beruht auf Nahtoderfahrun-
      immer in Frankfurt als Gast sah und neben Ge-              gen. Diese Schilderungen von anderen Räumen und Begebenhei-
      schäftlichem einen gepflegten Spa-Aufenthalt                ten kann man nur glauben, man kann sie nicht einmal nachemp-
      gesucht hatte, wurde ein bisschen enttäuscht. Für          finden. Man kann natürlich sagen: Er erzählt mir das alles nur, weil
                                                                 er nicht möchte, dass ich Angst vor dem Tod habe. Denn alle die
      unsagbare Freuden eines wahrlich luxuriösen Da-            verschiedenen Religionen sind aus Angst entstanden. Angst vor
      seins herrschte nicht wirklich ein großes Angebot.         dem Tod, Angst vor anderen Dingen. Ich denke, dass der Mensch
      Um so größer nun das erlösende Glück und weg               sich immer schon nach Sicherheit sehnt und versucht, diese Angst
      mit dem anfänglichen Bedauern: Auf ins Kem-                zu überwinden.“ Das klingt aber nun so, als wäre jeder Glaube
      pinski Hotel Frankfurt Gravenbruch, rein in ein            in der Religion zuhause. Ist er aber nicht. So wollen wir wis-
                                                                 sen, ob er nicht vielleicht auch das Gefühl in sich trägt, dass
      palastartiges Gebäude, unweit des Zentrums von             es etwas Größeres gibt. „Ich habe durchaus das Gefühl der
      Frankfurt. Denn hier lässt sich fantastisch herrliche      unendlichen Liebe in mir und dass es etwas Größeres gibt. Das ist
      Natur und eine Oase der Ruhe feiern!                       aber nicht auf einen einzelnen Gott bezogen. Ich glaube vielmehr,
                                                                 dass die Seele ohne Masse überleben kann. Und innerhalb der
                                                                 nächsten paar Hundert Jahre wird der Mensch hier eine andere
                                                                 Seinsstufe erlangen.“

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         www.harbor-magazin.de TheThe HARBOR
                                   HARBOR    Magazine
                                          Magazine      I.2021
                                                    I.2021                                                                                                     121
Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia
Wer nicht in Venedig Stadt
       wohnen möchte, für den ist das
       Umland eine wunderbare Alterna-
       tive. Hier Hotel Villa Condulmer
       im Veneto, mit Golfplatz, Pool und
       wunderschönem Park.

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        Elke Bauer trägt: Abendkleid APART Fashion
        Fake Fur Mantel Bomboogie                      www.harbor-magazin.de The HARBOR Magazine I.2021
                                                     www.harbor-magazin.de The HARBOR Magazine I.2021     123
Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia
Nach der Vernissage geht es ins
 Ombra del Leone

                                                                                                                 Es ist ein längst vergessenes Gefühl der Bodenhaftung,
                                                                                                                 als wir die beeindruckende Marciana wieder verlassen, um
                                                                                                                 das zu tun, was man nach einer Vernissage nunmal gerne
                                                                                                                 tut: Essen. Wie man durch Kunst dieses tiefe Empfinden von
                                                                                                                 sich selbst erreicht, was weiß man schon. Vielleicht durch die
                                                                                                                 tiefgründigen Reden zu den lichtvollen Kunstwerken des Kilian
                                                                                                                 Saueressig. Oder dieses sich so gesund anspürende Gefühl
                                                                                                                 des zwischen Himmel, Erde und Meer Wechselns, in einem
                                                                                                                 menschenleeren Venedig.

                                                                                                                 Mit Sicherheit zuträglich ist es einfach mal wieder rauszukom-
                                                                                                                 men, nach fast einem Jahr in Home Offices und täglichen
                                                                                                                 Zoom-Meetings, mit denen nahezu jeder nach wie vor kaum
                                                                                                                 etwas anfangen kann. Menschen vis à vis zu treffen und nett
                                                                                                                 und freundlich miteinander umzugehen. Kunst schweißt immer
                                                                                                                 ganz besonders zusammen. Lässt einen den schnöden Alltag
                                                                                                                 wieder wertschätzen und gleich wieder Spaß haben.

                                                                                                                 Langsam schlendern wir durch die Gassen in das Restaurant
                                                                                                                 der Biennale, das "Ombra del Leone". Ein Platz, den man zu
                                                                                                                 Zeiten des Filmfestes vor lauter Menschen in seiner Schönheit
                                                                                                                 kaum wahrnehmen kann. Heute gehört er ganz alleine den
                                                                                                                 zur Vernissage geladenen Gästen. Ich liebe den von Gondeln
                                                                                                                 gesäumten Ausblick, das Raus und Rein mit einem Glas Wein
                                                                                                                 in der Hand, das Stehen auf der heute eigenen, privaten Ter-
                                                                                                                 rasse, direkt am Canale Grande. Das sanfte Plätschern des
                                                                                                                 Wassers, das beruhigende Brummen einzelner Motorboote
                                                                                                                 im Hintergrund, die Lockrufe der Vögel, die unsere Breiten
                                                                                                                 inzwischen bereits verlassen haben, das metallische Klirren der
                                                                                                                 Schiffsmasten, wenn die Taue an sie schlagen. Wenn der Ser-
                                                                                                                 vice mit einem netten Getränk bei mir vorbeischaut und mich
                                                                                                                 fragt, ob er mir noch etwas gütlich tun könne.

                                                                                                                 Inzwischen habe ich mehrere Gänge köstliche italienische
                                                                                          Elke Bauer:            Speisen hinter mir, Seafood, Tintenfisch und Pasta, ein Eis zum
                                                                                          Kleid APART Fashion
                                                                                          Strümpfe Wolford       Schluss. Ich habe meinen Prosecco wieder gefunden und lege
                                                                                          Jewelry Lalique        noch einen Gang zu, im Tango Mood, der plötzlich die ganze
                                                                                                                 Truppe befallen hat. Gott weiß warum und wer hier eigentlich
                                                                                          Annette Zierer:        auf Tango kam. Kühle meine Füße auf dem uralten Steinboden
                                                                                          Mantel APART Fashion
                                                                                                                 und denke nicht eine Sekunde darüber nach, ob ich mich oder
                                                                                                                 mein Cocktailkleid ruinieren könnte. Ich lebe meinen Moment.
                                                                                                                 Eine der besten Partys meines Lebens. Inzwischen unter mei-
                                                                                                                 nem eigenen Sternenhimmel, bei lauten Klängen über unend-
                                                                                                                 liches Meer, inmitten glücklicher, geselliger Menschen. Kunst,
                                                                                                                 Lebenskunst und Künstler. So jung wie heute kommen wir
                                                                                                                 bestimmt so schnell nicht wieder zusammen.

                                                                                                                                                                    Immer ein ganz beson-
                                                                                                                                                                    deres Highlight: Die
                                                                                                                                                                    Osteria "Alle Testiere"
                                                                                                                                                                    in der Calle del Mondo
                                                                                                                                                                    Novo. Hier serviert
                                                                                                                                                                    Chef Luca Di Vita regi-
                                                                                                                                                                    onale Spezialitäten mit
                                                                                                                                                                    ganz viel Herz an so
                                                                                                                                                                    manchen prominenten
                                                                                                                                                                    Star und an wissende
                                                                                                                                                                    Einheimische. Wir
                                                                                                                                                                    schwören auf das
                                                                                                                                                                    leicht rosa gebratene
                                                                                                                                                                    Thunfischsteak!

124                                www.harbor-magazin.de
                                    www.harbor-magazin.de The
                                                           TheHARBOR
                                                               HARBORMagazine
                                                                      Magazine I.2021
                                                                                 I.2021                                                                                            125
Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia
Ein Traum aus Geschichte,
                                                                                                                        Es war schon immer ein ganz besonderes Gefühl den Bayerischen
                                                                                                                        Hof in München zu betreten. Schließlich ist er den Inbegriff eines
                                                                                                                        kosmopolitischen Treffpunkts, das Zuhause auf Zeit für so viele pro-
                                                                                                                        minente Menschen dieser Welt und er ist mit Sicherheit einer der

            Kunst und Farbe
                                                                                                                        schönsten Veranstaltungsorte, den München so zu bieten hat. Mit
                                                                                                                        der Münchner Sicherheitskonferenz wird hier Weltpolitik gemacht,
                                                                                                                        die Silvesterbälle sind legendär aber auch kleine Veranstaltungen,
                                                                                                                        wie Präsentaionen oder Hochzeiten haben auch wir mit ihm schon
                                                                                                                        oft erleben dürfen. Der historische Bayerische Hof schreibt seit vie-
                                                                                                                        len Jahrhunderten Geschichte und er ist auch Teil unserer eigenen
                                                                                                                        Geschichte geworden.

                                                                                                                        Jetzt wurde das Verborgene des faszinierenden Gebäudes
                                                                                                                        wieder einmal mehr zu Tage befördert, dem Schloss-Charakter
                                                                                                                        wieder neues Leben eingehaucht, historische Möbel und Ge-                  Wandpaneelen mit
                                                                                                                        mälde wurden zu einem harmonischen Arrangement zusam-                      zarter Blumenmalerei
                                                                                                                                                                                                   aus einem Schloss bei
                                                                                                                        mengeführt, edler Parkettboden verlegt oder erneuert und                   Versailles zieren die
                                                                                                                        preziöse Kristallleuchter neu inszeniert: im Palais Montgelas.             Wände des histori-
                                                                                                                        Seit 1811 zählt es zu den Münchner Schätzen, in ihm waren schon            schen Watteausalon.
                                                                                                                        1825 bis 1918 der Sitz des Ministeriums des Hauses und des Äuße-
                                                                                                                        ren untergebracht, 1933 bis 1945 diente es als Sitz der Bayerischen
                                                                                                                        Staatskanzlei, ab 1946 zog das Erzbischöfliche Ordinariat ein und
                                                                                                                        übte darin bis 1962 seine Amtsgeschäfte als Verwaltungsbehörde
                                                                                                                        des Erzbistums München und Freising aus, bis es 1972 zum noblen
                                                                                                                        Hotelbetrieb der Familie Volkhardt wurde.

                                                                                                                        Jetzt thront hier über allem eine spektakuläre aussagekräftigen
                                                                                                                        Farbwelt, die der renommierte Architekt Axel Vervoordt geschaffen
                                                                                                                        hat und die jedem Raum einen eigenen Charakter verleiht: „Ich
                                                                                                                        habe die universelle Kraft des außergewöhnlichen Gebäudes aus
                                                                                                                        dem 15. Jahrhundert geliebt. Das Palais existiert seit Jahrhunder-
                                                                                                                        ten und vermittelt ein klassisches und historisches Gefühl. Bei der
                                                                                                                        Renovierung haben wir versucht, die Individualität jedes einzelnen
                                                                                                                        Raums hervorzuheben und sie zeitgleich auf kunstvolle Weise mit
                                                                                                                        dem historischen Charakter des Palais Montgelas zu verbinden.
                                                                                                                        Wir wollten, dass die Räumlichkeiten erhalten bleiben, wie sie
                                                                                                                        einst existiert haben jedoch eine Symbiose zwischen Moderne und            Der Montgelassaal – ein reprä-
                                                                                                                        Klassik entsteht, um auch weiterhin das perfekte Ambiente für eine         sentativer, herrschaftlich deko-
                                                                                                                        Veranstaltung zu schaffen.“ Denn das Hotel Bayerischer Hof ist in          rierter Traum in Smaragdgrün.
                                                                                                                        Sachen Veranstaltungen, auch über das Monteglas Palais hinaus, in
                                                                                                                        München die Top-Adresse schlechthin. Mit über insgesamt 40 kli-
                                                                                                                        matisierten Tagungsräumen für 10 bis 2500 Gäste, selbige ausge-
                                                                                                                        stattet mit modernster Konferenztechnik, vom imposanten Festsaal-
                                                                                                                        Ensemble über den Dachgarten mit seinem herrlichen Blick auf die
                                                                                                                        Frauenkirche bis hin zum hauseigenes Kino mit modernster Bild-
                                                                                                                        und Tontechnik wird hier so allerlei geboten. Mal ganz abgesehen
                                                                                                                        von den fünf Restaurants und den sechs Bars oder dem Night Club.

                                                                                                                        Der Bayerische Hof in München. Seit den 70er - und 80er Jahren
                                                                                                                        eine erste Adresse für internationale, kulturelle und politische Ver-
                                                                                                                        anstaltungen. Mit dem so fulminat revovierten Montgelas Palais
                                                                                                                        ganz klar unser erklärter Spitzenreiter. Und wir können es kaum er-
                                                                                                                        warten, hier die mit Sicherheit kommenden, nächsten Events zu fei-
                                                                                                                        ern. Aber Geduld hat sich doch schon immer ausgezahlt im Leben.
                                                                                                                                                                                                   Der lebendige Rotton,
                                                                                                                        Infos unter www.bayerischerhof.de                                          untermalt von diversen
                                                                                                                                                                                                   Kunstwerken, verleiht
                                                                                                                        Ein prächtig geschmückter Raum im Stil von Louis XV: Der Königssaal. Mit   dem Potrait Salon ein
                                                                                                                        raumhohen Spiegeln und aufwändigen Stuckaturen in Gold und Weiß. In        ganz besonderes Flair.
        Es ist schon hohe Kunst, wertvoll Historisches zu be-                                                           diesem beeindruckenden, denkmalgeschützten Saal wurde Geschichte ge-
                                                                                                                        schrieben, unter anderem mit der Krönung Maximilian III. zum Kurfürsten.
       wahren und gleichzeitig etwas unglaublich Modernes
            zu kreieren. Doch genau das ist einmal mehr dem                                                                                                                                        In einem lebendigen Blau-
       Bayerischen Hof in München gelungen. Unter der Lei-
                                                                                                                                                                                                   ton erstrahlt der Mozart
                                                                                                                                                                                                   Salon. Geschmückt mit
        tung des renommierten Architekten Axel Vervoordt                                                                                                                                           Damen- und Herrenbild-
                                                                                                                                                                                                   nissen, einem antiken
       wurden jetzt die geschichtsträchtigen Räume des Pa-                                                                                                                                         Holzsekretär mit Intarsien
                                                                                                                                                                                                   und Medici Vasen auf
         lais Mongelas mit viel Gespür und Feingefühl sowie                                                                                                                                        Stuckmarmorsäulen.
         einer sagenhaften Intuition für Formen, Farben und
                Materialien behutsam und liebevoll renoviert.
                               Machen wir einen Rundgang

                                                                Dielenparkettboden aus Eiche als Tafelparkett, an der
                                                                Wand der Farbton „Versailles“, elegante, klassische
                                                                Kronleuchter – die Veranstaltungsräume und Foyers
                                                                erstrahlen in neuem Glanz, ohne den klassischen Stil
                                                                zu verlieren und verbinden elegantes Design mit dem
                                                                historischen Charakter des Gebäudes.

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                                                         www.harbor-magazin.de   TheHARBOR
                                                                                     HARBORMagazine
                                                                                            Magazine I.2021
                                                                                                       I.2021                                                                                                                         127
Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia Sehnsucht und Kunst zwischen Himmel und Wasser - Venezia
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