Piercing - Psychosoziale Perspektiven eines gesellschaftlichen Phänomens
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Formation continue / Fortbildung Vol. 14 No. 4 2003 28 Piercing – Psychosoziale Perspektiven eines gesellschaftlichen Phänomens Zusammenfassung Die zunehmend populäre Praxis des Pier- cing, mit der sich eine breite Anzahl unter- schiedlicher Medizinberufe aufgrund von Komplikationen in immer grösserem Um- fang konfrontiert sehen, ist ein gesell- schaftliches Phänomen, das im Allgemei- nen Verwunderung, wenn nicht sogar Ab- lehnung hervorruft. Die Vorurteile sind gross und aufgrund fehlenden Wissens über die psychosozialen Zusammenhänge und Mo- tivationen Gepiercter wird die Praktik pa- thologisiert. Dieser Beitrag möchte diese Wissenslücke schliessen und um Verständ- nis für die oftmals intensiven Motivationen, die mit Piercing verbunden sein können, werben. Keywords wohl rezente forensisch-psychiatrische Stu- nierender und ausschliesslich pathologi- • Piercing dien erheblich weniger von Vorurteilen sierender Interpretationen nicht länger an- • Psychologie geprägt sind, bringen sie immer noch die gebracht. • Motivationen kulturell sanktionierten Praktiken der Tä- towierung und des Piercings mit Selbst- Gesellschaftliche Perzeption Einleitung verstümmelung in Zusammenhang und von «Piercing» bezeichnen diese z.B. als absichtliche Literatur, die sich mit psychologischen und nicht-suizidale Zerstörung des eigenen Kör- Piercing ist definiert als «das Einbringen soziologischen Aspekten von Körpermodi- pergewebes2). Dies scheint auch die Ten- von Schmuck in Öffnungen, die an Körper- fikationen in den westlichen Gesellschaf- denz in Artikeln zu sein, die sich an andere teilen wie Augenbrauen, Ohrmuschel, Lip- ten beschäftigt, ist noch spärlicher gesät Mediziner wenden, in denen Piercing z.B. pen, Zunge, Nase, Nabel, Brustwarzen und als medizinische Abhandlungen zum The- als «modebedingter Eingriff in die physi- Genitalien erzeugt worden sind»6) 7). Pier- ma. Es scheint ein gewisser Widerstand sche Unversehrtheit» bezeichnet wird3), cing des Ohrläppchens – das auch in der gegenüber diesem Thema zu bestehen. So oder behauptet wird, dass Piercing «den westlichen Welt kulturell tradierte «Ohr- ist die meiste noch bis vor einiger Zeit ver- Körper verstümmelt»4). Leider jedoch schei- lochstechen» – ist aus dieser Definition öffentlichte Literatur von diskriminierenden nen auch Arbeitgeber zu negativen Konno- ausgeschlossen und von Praktiken, die kei- Obertönen geprägt gewesen, indem die tationen in Bezug auf gepiercte Individuen nen kulturellen Hintergrund in westlichen Präsenz von Körpermodifikationen wie Tat- zu neigen5). In der heutigen Gesellschaft, Gesellschaften haben, abgegrenzt. Muldoon toos oder Piercings meist mit gewissen in der sich Piercings und Tätowierungen jedoch schlägt vor, dass das, was einst als psychopathologischen oder antisozialen über das gesamte soziale Spektrum ver- «traditionell» erachtet wurde, z.B. einzelne Verhaltensformen assoziiert wurde1). Ob- teilt finden, ist die Anwendung diskrimi- Ohrläppchen-Piercings, mittlerweile auch
Formation continue / Fortbildung Vol. 14 No. 4 2003 29 Piercings ober- und unterhalb des Halses Beatles, lange Haare der Hippies, Punks Piercingschmuck: Metall – also eine «stahl- beinhaltet8). Piercingstellen ausserhalb des usw.). Piercing geht jedoch noch einen harte», «glatte» und «kalte» Substanz wird Gesichts werden auch als «intim»9) oder Schritt weiter und ist extremer, da es auch durch das weiche, «unantastbare», durch «unkonventionell»10) bezeichnet. Ohr- und die Grenzen des gesellschaftlich tradierten Nerven sensibilisierte Hautgewebe ge- Körperpiercing wird normalerweise nicht Körperbildes – im wahrsten Sinne des Wor- stossen. Die Assoziationen von Verletzung, als permanente Körperveränderung erach- tes – verletzt. Zunächst werden Körperteile Schmerz und dann, da es sich beim Pier- tet, da sich die Löcher, gerade wenn sie – im Gegensatz zu Tattoos, die nur die cing ja um eine freiwillige Handlung han- klein sind, nach längerer Entfernung des Hautschichten einritzen – durchbohrt. Dies delt, Perversion und Abartigkeit der Prak- Schmucks wieder schliessen. In Artikeln je- ist besonders provokant an tabuisierten tizierenden sind naheliegend. Mittlerweile doch, die sich mit regulatorischen Fragen Körperzonen wie den Brustwarzen oder scheint sich jedoch ein Wandel dieser Per- des Piercings beschäftigen, sind die Defi- dem Genitalbereich. Aber auch Piercings zeption abzuzeichnen, zumindest innerhalb nitionen weiter gefasst und die Frage der im Gesicht erzeugen aufgrund der Aufhe- ähnlicher Altersgruppen. So hat Armstrong Permanenz wird anders beurteilt. Zum Bei- bung der Einheitlichkeit des Gewebes, der festgestellt, dass nicht-tätowierte College- spiel definiert die Legislative des ameri- Unvorstellbarkeit des Gefühls, durch die Studenten ihre körpermodifizierten Kom- kanischen Bundesstaates Virginia Piercing sensiblen Gesichtszonen mimikbeeinflus- militonen neutral bis positiv wahrnehmen12). als «Akt des Eindringens in die Haut, um sende und -behindernde Schmuckstücke ein Loch, ein Zeichen, eine Narbe von ge- zu tragen, auf Seiten Nicht-Gepiercter Ab- Motivationen von Gepiercten nerell permanenter Natur zu erzeugen»11). lehnung. Hinzu kommt das Material von für ihre Körpermodifikationen In der Definitionsfrage ist bereits das kon- Piercing stellt eine sichtbare, selbst bei- fliktäre Potenzial von Piercing angelegt. gefügte Verletzung der sozial definierten Piercing, welches im Anglo amerikanischen Schönheitsstandards und Körpergrenzen wesentlich treffender als «Body Piercing» dar und erzeugt daher soziale Provoka- bezeichnet wird, schliesst die – wenigen – tion1). Hierin liegt mit Sicherheit eine der kulturell in der westlichen Welt tradierten Motivationen zum Piercing, zu der beson- Praktiken der Körpermodifikation, welche ders Teenager neigen. Neben dem Scho- sich seit der griechischen Idealisierung ckieren von anderen beinhalten deren des Körpers und deren Konfiguration von Gründe, sich piercen zu lassen, damit eine Schönheit als standardisierte platonische persönliche Aussage machen zu wollen, Essenz auf das Ohrlochstechen beschrän- Mut zu beweisen und mit der Mode zu ge- ken, aus. Damit ist Piercing etwas Frem- hen. Der Hintergrund hierzu ist oft Grup- des, Andersartiges, Unbekanntes und birgt pendruck und der Wunsch, einer Gruppe somit bereits alle Grundlagen in sich für anzugehören7). Es scheint, dass wenn gesellschaftliche Ablehnung und Vorurtei- Jugendliche eine Form der Körperkunst le einerseits und persönliche Provokation möchten (Tattoo, Piercing oder Bran- andererseits. Insofern kann Piercing mit ding*), sie diese oft durchsetzen und sich anderen, schon immer wieder vorgekom- dabei weder um die Regularien, die Risiken menen gesellschaftlich provokanten Strö- oder die Kosten kümmern13). Myers schlägt mungen verglichen werden, die das tra- * Unter «Branding» versteht man «Brandmarken», das vor, dass Körperkunst dem Zuwachs von dierte «Mainstream»-Empfinden verletzt Einbrennen von Mustern mittels eines glühenden Ei- Selbstvertrauen diene10). Für Perkins stellt sens, welches zu Vernarbungen der Haut führt. Die haben (z.B. in der Neuzeit Rock ’n’ Roll, Heilungszeiten sind mit 6 Monaten recht lang. die Notwendigkeit für viele Jungendliche, ihr
Formation continue / Fortbildung Vol. 14 No. 4 2003 30 – wichtige – für ein erfolgreiches Über- ideale und neuen Modewerten kann Pier- gangsritual notwendige Nebeneffekt ist. cing als eine der vielen Traditionen ver- Dieses Ritual stellt für ihn eines der wich- standen werden, denen Menschen auf der tigsten Motivationen für Körpermodifika- ganzen Welt stets gefolgt sind, um ihren tionen sogar in westlichen Gesellschaften Körper in Richtung auf kulturell sanktio- dar10)**. Daher erscheint auch die gele- nierte Schönheitsstandards hin zu verän- gentlich geäusserte Verbindung zwischen dern1). Jedoch ist es nicht weitreichend ge- erotischen Piercings, Sadomasochismus nug, Piercing als reinen Modegag abzutun, und Fetischismus16) wahrscheinlich nicht da Mode per definitionem einen veränder- anwendbar auf die gegenwärtige Situation lichen und wechselhaften Zustand impli- und kann nicht länger als die einzig mög- ziert. Aus einer Interview-Studie, die Sweet- liche Erklärung des Phänomens gelten. man mit unterschiedlich stark gepiercten Eine Umfrage jüngeren Datums unter 134 und tätowierten Individuen durchführte, Lesern eines Körperkunst-Magazins ergab, ging klar hervor, dass die meisten der Be- dass weniger als ein Fünftel sich als maso- fragten sich der Körperkunst zuwenden, um chistisch, sadistisch, fetischistisch, exhibi- «etwas Anderes, Individuelles und Dauer- tionistisch oder narzisstisch ansahen. Ein haftes» auf ihnen selbst zu kreieren, wo- wenig mehr als die Hälfte hingegen hielt bei sie sich darüber bewusst sind, dass sich für «abenteuerlustig»17) 18). Innerhalb der Piercing nicht als so permanent angesehen gleichen Studie berichteten einige Frauen, werden kann wie z.B. Tätowierungen22). dass sie nach Klitoris-Piercing ihren ersten Dies widerspricht der Modethese – umso Aussehen und ihr Selbstvertrauen durch Orgasmus bei vaginalem Verkehr bekom- mehr, wenn auch der intensive Schmerz extreme und sogar riskante Massnahmen men hätten19). Traditionell sind Genital- beim Piercing bedacht wird. zu verändern, eine regressive Tendenz in piercings lange ausschliesslich mit homo- unserer Kultur dar14). Jedoch berücksichtigt sexuellen Männern in Verbindung gebracht Es ist eher anzunehmen, dass Piercings diese Ansicht nicht, dass eine Menge der worden; jedoch unterziehen sich Männer und Tattoos ihre Bedeutung aus beidem Piercings von College-Studenten durchge- wie Frauen Genital-Piercings aus ästheti- beziehen – dem Vorgang wie dem Ergeb- führt werden, die sich in einer Art Über- schen und sexuellen Gründen20). In einer re- nis. Sweetmans Ergebnisse werden durch gangssituation befinden – nicht mehr ganz zenten Studie einer Klinik für Geschlechts- eine Fragebogenstudie der Autorin unter- Kind und doch noch nicht ganz erwachsen. krankheiten zeigte das Vorhandensein stützt, die ähnliche Ergebnisse an einer So schlägt auch Sarnecki vor, dass gera- eines Piercings keine Korrelation mit so- wesentlich grösseren Kohorte erbrachte de für Studenten Körperkunst ein «Weg ist, zioökonomischer Klasse, Verhütungs- (N = 104)23). Zusätzlich ergab die Umfrage ihr eigenes Übergangsritual zu schaffen für methode, multiplen Geschlechtspartnern jedoch, dass die Hauptmotivationen, sich etwas, das unsere Gesellschaften für sie oder dem Vorhandensein einer Genitalin- piercen zu lassen, der Individualitäts- und nicht bereit halten» – womit sie eine um- fektion21). Diese Studie unterstützte ausser- sogar der persönlichen Identitätsfindung fassende Vorbereitung auf das Leben als dem die These, dass Piercings aus Gründen dienten. Die Befragten bezeichneten sich Erwachsener meint15). Diese Sicht wird von der Mode durchgeführt würden. Und tat- als durch die Piercings «ganz», «neu» oder Myers geteilt, der hervorhebt dass Piercing sächlich, innerhalb veränderter Schönheits- «selbstzufrieden» geworden zu sein – und nichts mit einer pathologischen «Lust am diese Gefühle würden mit jedem weiteren Schmerz» zu tun hat, sondern dass der mit ** In Stammesgesellschaften Asiens, Afrikas oder Süd- Piercing noch stärker werden. Dazu pas- amerikas sind diese Praktiken ja bis heute gang und Piercing einhergehende Schmerz nur der gäbe1). send berichteten dieselben Befragten,
Formation continue / Fortbildung Vol. 14 No. 4 2003 31 dass sie sich ihre Piercings in besonderen allem auf weibliche Genital-Piercings. Hier suchtartige Charakter der Faszination, den Lebensmomenten zugelegt hätten, um ei- scheinen die Piercings unter Umständen Piercing auf so viele auszustrahlen scheint, ne spezielle Episode ihrer persönlichen als eine Art Rückeroberung psychologisch berücksichtigt wird7) 22) 28). So stellt der Biographie zu kommemorieren oder deren abgespaltener Organe zu dienen, da die Wunsch, immer mehr Piercings haben zu Ende oder Überwindung zu markieren, z.B. traumatische Erfahrung zu schmerzhaft wollen, mit an Sicherheit grenzender nach einer Krise, aber auch anlässlich po- war, um sich mit dem jeweiligen Körperteil Wahrscheinlichkeit eine misslungene sitiver Momente. Für Jugendliche sind ty- noch verbunden zu fühlen – z.B. nach se- Identitätssuche dar und kann als Symptom pische «Piercing-Momente» z.B. der be- xuellem Missbrauch26) 27). Durch das Wider- für psychische Konflikte gewertet werden. standene Schulabschluss, das Erreichen erleben eines eher gewaltsamen Schmer- der Volljährigkeit etc. Sarnecki fand einen zes in einem kontrollierten Setting (die Fazit starken Zusammenhang zwischen Tattoos Piercing-Sitzung), mit der sich das vorma- und Piercings und Vorkommnissen in den lige Opfer psychologisch mit dem Aggres- Trotz der vielen Risiken und Komplikatio- Leben der Tätowierten/Gepiercten – vor sor identifiziert, wird die Wiedereingliede- nen wird Piercing in westlichen Gesell- allem traumatische Episoden14). Solch eine rung der durch das Trauma abgespaltenen schaften von mehr und mehr Menschen Korrelation ist auch aus kleinen Interview- Körperteile möglich. Daher kann auf der praktiziert. Die Motivationen für Piercing Studien bekannt geworden24) 25) und konn- einen Seite Piercing als eine Praktik ver- sind vielschichtig und reichen vom unter te von der jüngsten Umfrage der Autorin standen werden, die der Schaffung eines Gruppendruck gefolgten Modetrend bis zur bestätigt werden26). Interessanterweise be- kohärenten Selbst dient. Die Semi-Per- therapeutischen Handlung zur Überwin- zieht sich diese Kommemoration des Über- manenz von Piercing passt dabei zum Auf- dung traumatischer Erlebnisse. Daher windens persönlicher traumatischer Epi- bau einer konsistenten persönlichen Ge- macht ein Individuum, je nach Stelle sei- soden durch Tätowieren oder Piercing vor schichte21), indem gewisse Episoden im Le- nes Piercings, mit seinem Körperschmuck ben durch Piercing markiert werden und eine extrovertierte öffentliche wie eine indem das Piercing entfernt werden kann, introvertierte, private Aussage gegenüber wenn die Episode überwunden ist – und der Gesellschaft, die er/sie als «Main- daher das Piercing nicht länger gebraucht stream» empfindet (womit die nicht-ge- wird. Auf der anderen Seite kann Piercing piercten Individuen dieser Gesellschaft ge- auch als eine persönliche therapeutische meint sind). Dies wird im Gegenzug von Handlung gesehen werden – dem Akt des dieser Gesellschaft ambivalent, wenn Gepierctwerdens folgen während des Hei- nicht sogar negativ aufgenommen. Jedoch lungsprozesses Wochen, wenn nicht Mona- scheinen, generell gesprochen, weder die te der Pflege, die den Menschen zwingen, kollektiven Vorurteile gegenüber Piercing sich für eine lange Zeit um seinen Körper noch die mitunter ernsten Komplikationen zu kümmern und mit sich selbst beschäf- Gepiercte auf eine Weise zu beeindrucken, tigt zu sein. Dieser Aspekt macht Piercing- die sie bewegt, von ihrer Praxis abzulassen. Verhalten besonders bedeutsam und sollte Im Gegenteil: diese scheinen eher sogar als aussagekräftiger Hinweis in einer anam- Anreiz für die Praxis zu sein. Daher muss, nestischen Exploration gewertet werden, ungeachtet persönlicher Wertschätzung, nicht nur auf den Gebieten der Psycho- Piercing als soziale Realität akzeptiert wer- therapie oder psychosomatischen Medizin, den, was sich auch aus dem rapide zu- sondern auch bei Hausärzten, Internisten nehmenden Einfluss, den die Praxis auf oder Pädiatern – dies umso mehr, wenn der das Gesundheitswesen hat, abgeleitet wer-
Formation continue / Fortbildung Vol. 14 No. 4 2003 32 den kann. Im Gesundheitssektor Tätige Literaturverzeichnis 22) Sweetman P. Anchoring the (postmodern) self? Body modification, fashion and identity. Body & Society sollten mit den neuesten Forschungser- 1) Stirn A. Vom Initiationsritual zur geschmückten Haut. 1999; 5 (2–3): 51–76. Tätowierung im Spiegel von Stammestraditionen und gebnissen auf diesem Gebiet vertraut sein, neuem Kunstverständnis. Psychother Soz 2001; 3/4: 23) Stirn A. Tattooing and piercing as self-caring and self- 283–305. healing acts between symptom and therapy. Poster- um sachadäquaten Rat aus informierter präsentation auf der International Convention of the 2) Favazza AR. The coming age of self-mutilation. J Nerv Society for Psychotherapy Research (SPR), Santa Bar- Position heraus erteilen zu können und Ment Dis 1998; 186(5): 259–68. bara, California, 23.–27. Juni 2002. Abstract erhält- kompetent mit den Nebenwirkungen und 3) Krause H; Bremerich A; Sztraka M. 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