Sektions-Ticker DAV Überlingen - August 2016

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Sektions-Ticker DAV Überlingen - August 2016
Sektions-Ticker DAV Überlingen – August 2016

Liebe Mitglieder,
mit dieser kleinen Urlaubslektüre wollen wir Euch informieren was in den letzten Wochen geschehen
ist und was kommen wird. Würde mich schon interessieren wo überall auf dieser Welt dieser Ticker
gelesen wird – die weltweite Vernetzung macht`s möglich.
Ein Sommerloch haben wir ins unserer Sektion keines.
Unsere Tourenführer, Skilehrer und Trainer müssen sich im August intensiv mit dem kommenden
Winter beschäftigen, damit im Oktober rechtzeitig das Winterprogramm bei Euch im Postfach liegt.
Es kostet schon viel Überwindung sich bei hochsommerlichen Temperaturen mit Schnee zu
beschäftigen, Touren auszuwählen und Quartiere zu suchen.
Das schwierigste ist aber die wertvollen Wochenenden Monate im voraus fest zu reservieren. Die
Termine müssen abgestimmt sein mit den Terminen aus Familie und Beruf und wer weiß denn schon
was da im Winter noch alles an Terminen kommen wird.
Als Teilnehmer hat man es da schon etwas einfacher. Man meldet sich kurzfristig an, je später umso
besser, so dass man noch alle Optionen offen hat, doch noch was anderes zu tun. Und wenn es mal
nicht passt, kann man immer noch absagen oder einen Ersatz suchen. Die Tourenführer können das
nicht und wenn mal eine Veranstaltung verschoben werden muss bedeutet das großen zusätzlichen
Aufwand.
Diese Verlässlichkeit kann in unserer heutigen schnelllebigen Zeit nicht hoch genug bewertet wer-
den. Nur durch dieses Engagement können wir uns über ein attraktives Winterprogramm freuen und
spannende Tage in den Bergen erleben. Herzlichen Dank an alle die bei großer Hitze einen Beitrag
leisten die zum Inhalt, zur Gestaltung und zur Versendung des Winterprogramms.
Unsere zweite große Baustelle ist unser Kletter- und Vereinszentrum. Auch da gibt es keine Som-
merpause. Die Stadt Überlingen und der Stadtrat haben in den letzten Monaten wichtige Ent-
scheidungen getroffen. Der erste Bauabschnitt des Campus Projekts mit 4-teiliger Sporthalle, Kunst-
turnhalle und DAV-Zentrum soll im Sommer 2018 fertig sein. Das ist sehr sportlich und es ist wie
immer - erst geht alles langsam und schleppend voran und plötzlich muss alles von heute auf
morgen fertig sein. Für uns bedeutet das: Bis Ende des Jahres muss das Konzept für unser Objekt
stehen, die Raumplanung muss fertig sein, die Betriebskosten müssen ermittelt sein, die
Finanzierung muss gesichert sein, die Fördergelder müssen beantragt sein und die Verträge mit der
Stadt müssen ausgehandelt sein. Jeder einzelne Punkt erfordert Recherchen, Analysen, Diskussionen
und sehr viel Zeit.
Wir sind aber nach wie vor fest davon überzeugt, dass wir dieses Vereinszentrum mit Kletter / Boul-
dermöglichkeiten dringend für unseren Verein benötigen und der Standort und die Bedingungen ein-
fach ideal sind. So eine Chance bekommen wir nicht noch einmal. Wer in diesem spannenden
Projekt mitarbeiten und mitgestalten möchte ist herzliche eingeladen.
Ich wünsche Euch viel Spaß bei der Lektüre und einen wunderschönen Spätsommer.

Klaus Haberstroh

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Sektions-Ticker DAV Überlingen - August 2016
Aktuelles
Projektgruppe „Betrieb“ für das Kletter und Vereinszentrum
9. August 2016, von Dirk Schumann

Wir brauchen noch unbedingt engagierte Mitglieder, die Lust haben sich mit dem Thema Kletter-
hallen-Betriebsplanung (Businessplan, Sportbetrieb) zu beschäftigen. Wer hat Interesse daran, an
dieser vielseitigen und für den Verein sehr wichtigen Aufgabe mitzuarbeiten? Bitte unbedingt
melden bei Dirk Schumann, Telefon: 07551/94 41 61, dirk.schumann@dav-ueberlingen.de

Hüttenarbeitseinsatz vom 25. - 27. 11. 2016 - Save the Date!!
13. Juli 2016, von Dirk Schumann

Bitte vormerken: Vom 25. - 27. November findet unser Arbeitseinsatz: „Hütte-Winterfit“ im Berghaus
Au statt. Merkt euch den Termin jetzt schon mal vor damit wir eine gute Truppe zusammen bekom-
men.
In Kürze wird wieder eine Doodelliste rumgeschickt werden, in welcher ihr euch für den Arbeits-
einsatz am 25. - 27.11 eintragen könnt.

Aufbruch ins Abenteuer - Multivisionsshow
mit Stefan Glowacz:
Expeditionen an die extremsten Stellen unserer Erde – das sind die
Regionen, die Stefan Glowacz aufsucht, die ihn magisch anziehen
und anstacheln zu seinen Erstbegehungen. Er berichtet von Orten,
an denen nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Zeigt Bilder von Felsen,
die kaum ein Mensch je berührt hat, und präsentiert Aufnahmen
von Wegen, auf denen kaum ein Mensch gegangen ist. Wo aber
liegt das Ende der Welt? Glowacz berichtet von mehreren Expedi-
tionen, auf die er sich akribisch vorbereitet hat. An seine körper-
lichen Grenzen zu gehen, ist fester Bestandteil seiner Abenteuer in
unerkundeten Ecken unserer Welt. Der Bergsteiger Stefan Glowacz hat die Extreme erlebt.
Schwindelerregende Höhen, bodenlose Schluchten, Felswände, die noch kein Mensch vor ihm er-
klommen hat. Und er sucht nach immer neuen Herausforderungen. Die Live-Show ist ein besonderes
Zeugnis von einer Welt der Abenteuer und Entdeckungen inmitten unberührter Natur, aber auch ein
Bericht mit nachdenklichen Blicken hinter die Kulissen. Erleben Sie die faszinierende Welt des Stefan
Glowacz.
Termin: Sonntag 6. November 2016 um 19:00 Uhr in der Aula des Salem College in Überlingen
Karten können jetzt schon bei Reservix erstanden werden - für Alpenvereinsmitglieder gibt es eine
Ermäßigung! Zur Kartenbestellung einfach hier klicken.

Sieglinde Sinner übernimmt Hüttenreservierung und
Hüttenorganisation
Wie schon bei der Hauptversammlung bekannt gegeben hat Dirk Schumann auf eine 50% Stelle beim
DAV reduziert. Den Bereich Hüttenreservierung hat seit Juli Sieglinde Sinner übernommen.
Sieglinde Sinner ist im DAV und auf der Hütte in Au aufgewachsen. Seit das Bergheim Au im Besitz
unserer Sektion ist, hat sich die ganze Familie Sinner sehr stark für unsere Sektionshütte engagiert.

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Ohne Ihren Vater Sepp Sinner und seiner Zimmerei wären viele Umbauarbeiten auf unserer Hütte
nicht möglich gewesen. Ihre Mutter Hanni Sinner war über viele Jahre für die Hüttenreservierung
zuständig. So schließt sich der Kreis und wir freuen uns, dass diese alte Beziehung nun wieder auf-
gefrischt wird. Als langjährige Snowboardlehrerin hat Siegi schon viele Veranstaltungen auf unserer
Hütte erlebt und geleitet und weiß worauf es bei der Reservierung und der Organisation der Hütte
ankommt.
Die Reservierung erfolgt wie bisher:
     über unsere online Reservierung: Berghaus Au
     über die Emailadresse: bergheim-au@dav-ueberlingen.de
     über das Telefon in der Geschäftsstelle in Überlingen: 07551 / 9480823
     über das Hüttentelefon unter der Woche ab 18 Uhr: 0043 / 5515 / 2341

Interne Hüttenreservierung für DAV Überlingen
9. August 2016, von Dirk Schumann

Nicht verpassen: Bis Ende September ist noch die Frist in welcher die DAV ÜB Mitglieder Vorzugs-
recht in der Hüttenreservierung im Berghaus Au für den Winter haben. Wer also jetzt schon konkrete
Pläne für den Winter hat, der sollte jetzt reservieren, denn jetzt gibt es noch die beste Auswahl.

Freie Plätze in den Sommerferien im Berghaus Au
9. August 2016, von Dirk Schumann

Berghaus Au - es gibt noch freie Plätze in den Sommerferien!!!!!

             - 23.08 – 30.08. ist das zweite OG frei
             - 30.08. – 02.09. sind noch 61 Plätze frei
             - 02.09. – 05.09. ist das zweite OG
             - 07.09. – 10.09. ist die Hütte komplett frei

Klettern wird 2020 in Tokio Olympisch
18. August 2016, von Klaus Haberstroh

Am 3. August hat das Internationale Olympischen Komitee
(IOC) bei seiner Sitzung in Rio de Janeiro bekanntgegeben,
dass 2020 in Tokio fünf bislang nichtolympische Sportarten
die Sommerspiele bereichern werden:
Karate, Skateboarding, Surfen, Sportklettern und Baseball /
Softball.
Diese Entscheidung folgte dem Antrag der Organisatoren für die Spiele in Tokio 2020; seit einigen
Jahren dürfen die Ausrichter von Olympischen Spielen eigens gewünschte Sportarten für eine
temporäre Aufnahme in den olympischen Reigen vorschlagen. Anfang August wurden nun die
Vorschläge für Tokio vom IOC angenommen.
Geholfen hat dabei das Argument, dass das Sportklettern ein bei der Jugend beliebter Sport sei. Die
Organisatoren in Japan planen für Olympia in Tokio außerdem, die Skate- und Kletter-Wettkämpfe in
"urbanem Umfeld" in speziellen, vorübergehend installierten Anlagen durchführen wollen, und so
"einen historischen Schritt" zu tun, die Spiele "jungen Leuten näherzubringen" und der den "Trend
zur Urbanisierung des Sports" widerspiegelt.

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Aktuelles vom JDAV
Neuer Jugendleiter
3. August 2016, von Dirk Schumann

Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit Marcel Wissing Boada einen neuen und sehr engagierten
Jugendleiter begrüßen dürfen. Er hat vom 24-30 Juli seine Ausbildung in Hingelangt absolviert und
wird in Zukunft im Bereich der JDAV Kletterabteilung aktiv werden.

News zur Jugend Fun Woche
3. August 2016, von Dirk Schumann

Wir haben noch freie Plätze! Da ein paar wieder abgesprungen sind besteht wieder die Chance sich
für das JDAV Sommer -Highlight anzumelden. Es gibt: Kletterspaß, Flutwanderung, Hochseilgarten,
nette Leute, gutes Essen und vieles, vieles mehr.
Überlegt nicht lange und kommt einfach mit!!!!
Anmeldung unter der Email mjdav@dav-ueberlingen.de

Jugend Fun Woche - Betreuer gesucht
3. August 2016, von Dirk Schumann

Wir suchen noch einen Betreuer da eine unserer Betreuerin aus gesundheitlichen Gründen nicht
mitkommen kann“.

                   Tourenberichte und andere Aktivitäten
Reinhards Wallistour Barrhörner und Pigne de la Le
8. August 2016, von Uli Weist

Tourenbericht Walliser Aussichtsberge v. 28 – 31.2016 von R. Stracke
Nach den erfolgreichen Bergtouren 2012 und 2014 auf hohe Walliser Aussichtsberge, vor den be-
rühmten eisbedeckten 4000er sollte es dieser Jahr auf die Barrhörner 3610m im Turtmanntal und
den Pigne de la Le 3384m am Moiry Gletscher im gleichnamigen Tal gehen.
Um 5:30 am 28.7.16 ging es bei bestem Wetter mit 7 Bergbegeisterten in Überlingen los: Unser ers-
tes Ziel war Gruben im Turtmanntal. In das einsamste der Walliser Seitentäler führt eine schmale
Straße bis zum kleinen Weiler Gruben und zum Parkplatz am Ende der Straße.
Der Aufstieg zur Turtmannhütte folgt landschaftlich schön, zunächst im Schatten am Bach entlang bis
zu einem kleinen Stausee und dann steiler zur bereits weithin sichtbaren Turtmannhütte auf 2519m.
Die Hütte liegt sehr schön auf einem Absatz mit tollem Blick von der Terrasse auf die gewaltigen
Brüche des Turtmann-Gletscher und das dahinter liegende Bishorn 4135m.
Am Nachmittag haben wir noch in einer schönen Wanderung im Pipjigletscher-Tal mögliche Ski-
touren und Abfahrten erkundet. Beeindruckend war die Blumenvielfalt und unmittelbar in Hütten-
nähe große Flächen mit Edelweiß, die man doch zuletzt eher weniger antrifft.
Am nächsten Morgen ging es dann um 7 Uhr los zum Äusseren Barrhorn 3610m. Der Aufstieg erfolgt
zunächst durch eine Steilrinne dem sog. Gässi und dann entlang des Bruneggletschers zu einer lang
gezogenen Flanke, die dann auf den Hauptgipfel führt. Bei bestem Wetter war der Blick in die weiße
Ostflanke des Bishorn gewaltig. Mit zunehmender Höhe kam immer mehr das Weisshorn mit seinen

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ostseitigen Gletschern und vor allen Dingen der eindrucksvolle Nordgrat mit seinem großen Gendar-
men zum Vorschein.
Nach gut 3,5 h erreichten wir den Gipfel und es zeigte sich eine großartige Gipfelschau, 25 Viertau-
sender soll man von hier sehen. Eindrücklich und am nächsten, neben dem Weisshorn der Nadelgrat
mit Dom und Täschhorn, gleich auf der anderen Seite des Mattertals, die mit ihren weißen Glet-
schern in den tiefblauen Himmel stachen. Toll sichtbar hinter dem Turtmann Gletscherbruch der
Diablon 3609m mit dem Col de Tracuit und dem Aufstiegsweg zum Bishorn über den
Bishorngletscher. Im Norden leuchteten die Berner Alpen herüber mit Jungfrau, Aletschhorn,
Finsteraarhorn und Nesthorn.
Die Zeit war gut, das Wetter prächtig und weiter ging es über und unterhalb des Grates auch auf das
innere Barrhorn mit 3583m nur wenig niedriger. Die vorher nicht erwähnten Berge um Zermatt mit
Rimpfischhorn und der Monte Rosa Stock rückten noch etwas näher und waren kristallklar zu sehen.
Abstieg und Picknick unterhalb der Scharte.
Zurück ging es zur gastlichen Turtmannhütte, wo wir auf der Terrasse den Blick in die Bergwelt
genossen und über den erkennbaren Gletscherschwund philosophierten.
Für den nächsten Tag war nun der Wechsel ins Val d´Anniviers und dann ins Moiry Tal vorgesehen. Es
passte gut, das zwei mit dem Abstieg von der Hütte und der erneute Aufstieg zur Moiry Hütte zufrie-
den waren und dabei das Auto versetzten. Wir andern hatten für den Wechsel aus dem deutsch-
sprachigen Turtmanntal in das welsche Val de Anniviers den Übergang Furggilti 2874m vorgesehen.
Ebenfalls bei bestem Wetter ging es zunächst am Blumen übersätem Hang entlang, talauswärts und
dann über eine große Alm durch das Blüomattäli zum Passübergang.
Hier bot sich uns wieder eine eindrückliche Nah- und Fernsicht. Rückblickend zeigte sich das Glet-
schertal um Bis- und Weisshorn, gewaltig über die grünen Blumenmatten. Über dem Pass öffnete
sich nun der Blick nach Westen mit Grand Combin und Mont Blanc sowie eindrücklich im Norden die
auslaufenden Berner Alpen mit Wildstrubel, Wildhorn und Le Diablere, weiß leuchtend über dem
grünen Rhonetal. Es folgte nun ein Almabstieg der immer mehr den Blick freigab ins hintere Zinaltal,
Endstück des Val d´Anniviers. Es öffnete sich vom Obergabelhorn, Zinalrothorn, Dent Herans und
Dent Blanche, die ganze gewaltige 4000er Kette des hinteren Zinaltals, auch das Matterhorn schaute
deutlich hervor. 1300 hm Abstieg nach Ayer beanspruchten doch ganz schön die Knie und so pau-
sierten wir erst mal vor unserem erneuten Hüttenaufstieg in Griments. In diesem – für seine alten
Walliser Holzhäuser bekannten Dorf – stärkten wir uns mit Walliser Aprikosenkuchen für das war
noch kommt.
Mit unserm Auto ging es nun ins Val de Moiry hoch zum Stausee und an diesem entlang zum hinter-
sten Parkplatz in 2349m Höhe. Der Aufstieg zur Moiry Hütte in 2825 m Höhe ging zunächst über Wie-
senmatten, dann über einer Moräne und später steil zur Balkonlage der ebenfalls weit sichtbaren
Hütte. Die Hütte liegt noch näher wie Turtmann an dem gewaltigen Gletscherbruch des Moiry
Gletschers.
Wie viele alte klassische Schweizer Hütten, hatte man auch diese Hütte durch einen modernen neu-
en Anbau erweitert. Ein großer heller Gastraum gibt durch große Panorama-Fenster bis zum Boden
den Blick frei auf die großartige Gletscherlandschaft vor der Hütte. Auch sonstige Einrichtungen der
Hütte waren modern und perfekt. Wir genossen diesen Platz nachdem uns einige Minuten vor
Erreichen der Hütte ein kleiner Regen etwas abgekühlt hatte. Lage, Essen, Unterkunft einfach toll.
Am letzten Tag sollte es nun auf einen weiteren Walliser Aussichtsberg, den Pigne de la Le 3396m
gehen. Tagwacht um 5 Uhr und nach gutem Frühstück ging es um kurz nach 6 los. Nach dem in der
Nacht kurz ein Gewitter durchzog und es geregnet hatte, waren die Felsen noch etwas feucht und
später im Gipfelbereich vereist, aber es regnete nicht mehr, es war eine hohe Bewölkung. Wieder

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ging es am Gletscherrand, später hoch über den gewaltigen Brüchen zunächst auf das Col du Pigne
3140m. Von hieraus ging es über einen Blockgrat in leichter Kletterei mal links oder rechts auswei-
chend in direkter Linie zum höchsten Punkt. Das Wetter blieb uns hold, zumindest regnete es nicht
und wir erreichten trocken den Gipfel. Die eigentlich tolle Aussicht war eingeschränkt, waren doch
alle die benachbarten Riesen ab einer gewissen Höhe in den Wolken verschwunden. Es blieb der
Blick in das nahe Gletscherbecken die gewaltigen Hängegletscher an dem gegenüberliegenden Pointe
Mourti sowie im hintersten Gletschertal der Schneegipfel des Grand Cornier und natürlich
talauswärts der blaue Moiry Stausee im grünen Tal.
Da das Wetter nicht unbedingt zu einer Gipfelrast einlud, ging es vorsichtig absteigend zum Col und
zur Hütte zurück. Hier holten wir auf der Innenseite der Panoramafenster unser wohlverdientes
Gipfelpicknick nach, bevor wir nach Mittag zum Auto abstiegen. Das Wetter war wieder besser und
einige Sonnenstrahlen begleiteten uns auf diesem Weg. Während wir anderen auf einer schön
platzierten Liegebank die Aussicht genossen, ließ es sich Bruno nicht nehmen, auch in 2349m Höhe in
die Fluten des kleinen Vorsee einzutauchen. Wir waren natürlich froh ob dieser Reinigung, lag doch
nun eine ca. 5 h Fahrt nach Hause an den Bodensee vor uns. Auf der Alpen Südseite ging es nun
sonnig und zügig zum Lötschberg. Hier Autoverlad und Fahrt nun durch festen Regen über Bern,
Zürich zurück zum See wo wir um 19 Uhr ankamen.
Insgesamt hatten wir es in den vier Tagen toll angetroffen, einmalige Aussicht auf die Walliser Berge
genossen, eine überraschende Vielfalt an Blumen gesehen, neue Täler und Hütten kennen gelernt
und nicht zuletzt eine abwechslungsreiche Berg- und Wanderleistung vollbracht. Alle sind zufrieden
und mit vielen neuen Eindrücken und gesund heim gekehrt und wir haben uns für nächstes Jahr neue
Ziele und weitere Aussichtsberge in weniger bekannten Walliser Hochtäler vor genommen.

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MTB-Tour Frauen ,,bevorzugt” Transalp Südtirol
31. Juli 2016, von Wolfgang Biller

Ende Juli startete die inzwischen traditionelle „Frauen bevorzugt“ Mountainbike Tour des DAV
Überlingen unter Leitung des Mountainbikeführers Wolfgang Biller in Gries am Brenner (Österreich).
Nach dem Brennergrenzkamm ging es vom Eisacktal ins Grödner Tal und über die Seiser Alm in das
Herz der Dolomiten mit Blick auf Langkofel, Plattkofel, Geislergruppe und Sellagruppe sowie im
Süden die Rosengartengruppe. Diese wunderschönen Ausblicke wurden kombiniert mit
anspruchsvollen, langen Anstiegen und spannenden Trails – ab und zu auch vorbei an Wanderern.
Dabei ist gegenseitige Rücksichtnahme oberstes Gebot – Wege sind für alle da und waren schon
immer ein Ort der Begegnung (in Italien eine Selbstverständlichkeit). Auch als kleine Belastungsprobe
für die Bremsen folgten rasante Abfahrten bis zum Ziel in Auer im Südtiroler Unterland.
In fünf Tagen bewältigten die 13 TeilnehmerInnen in stetigem auf und ab (und bei 38° C Maximal-
temperatur) insgesamt 252 km und 6.582 hm.
Teilnehmer: Gaby Becker, Anita Burth, Bettina Drechsel, Peter Fetschak, Annette Haag, Günter
Hammermeister, Ehrenfried Haus, Sabine Hornstein, Margit Jung, Uli Kienzle, Iris Matscher, Agnes
Unger, Claudia Weisshaupt, Begleitfahrer Ulli Weist u. Maja, Guide Wolfgang Biller
Hier ein paar Eindrücke:

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Fotos Kids Cup Aalen
25. Juli 2016, von Bernhard Bötzl

Hier ein paar Fotos vom Kids Cup in Aalen am 24. Juni 2016:

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Bergwanderung Krähe (2012m) in den Ammergauer Alpen
14. Juli 2016, von Uli Weist

Das Herausfinden von Schönwetterfenstern auch nur für einen Tag, war in diesem Jahr zum Som-
meranfang eine der größten Herausforderungen. Wichtig ist dabei die Flexibilität von Tourenleiter
und Teilnehmern.
Der Start wurde durch die Auffahrt der Tegelbergbahn erleichtert. Mit Blick auf die Seenplatte
Forggensee, Hopfensee, Weissensee, Bannwaldsee, Alpsee. Bis hinaus zum Ammersee wurde ein
tolles Panorama geboten. Auf der anderen Seite reichte der Blick von den Tannheimern bis zur
Zugspitze.
In stetigem Auf und Ab ging es bis zur Krähe und wieder zurück. Zwei Teilnehmer stiegen noch auf
den benachbarten Gabelschroffen. Wegen der Brüchigkeit des Gesteins und dem lockerem Schutt in
den Rinnen und Absätzen, wurde auf eine Besteigung durch die Gruppe verzichtet.
Teilnehmer: Renate, Ehrenfried, Henning, Anke, Hans, Hildegard, Rolf, Robert, Maja, Monika, Ulli.
Unten ein paar Eindrücke von dieser Bergtour:

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MTB-Tour St.Anton – Brenta
12. Juli 2016, von Wolfgang Biller

Am Donnerstag verladen des Gepäcks und der Räder, alles muss passen, der Platz ist knapp. Für 9
Mann Gepäck u. 8 Mountainbikes, aber es reicht (knapp). Am Freitag 1. Juli 6 Uhr Anfahrt mit DAV-
Bus nach St.Anton. Das Wetter hält, was der Bericht versprach, strahlender Sonnenschein, welcher
uns bis zur letzten Etappe begleitete. Nur am zweitletzten Tag überraschte uns 5 km vor dem
Tagesziel ein kräftiger Gewitterregen.
1.Tag: Start mit dem Rad in St.Anton durchs ,,Schön Verwall“ zur Heidelberger Hütte mit Schiebe u.
Tragepassage, Tagesziel Ischgl. 41km 1200Hm.
2.Tag: Mit der Seilbahn auf das Idjoch (kostenlos), dann auf angelegtem Trail hinab nähe Samnaun,
dem Inn entlang hinauf nach Scuol u. hinauf nach S-charl. 57km 1100Hm.
3. Tag: über Pass Costainas – Ofenpass – Passo Gallo – Passo Alpisella nach Livigno. Anstrengende
Etappe, aber Landschaftlich wunderschön. 57km 1650Hm.
4.Tag: mit der Seilbahn Motolino den ersten Anstieg bezwungen!! Auf super Trails hinüber nach
Bormio. Mit der Seilbahn Bormio 2000 hinauf, (auf 3000m lag noch Schnee) Nach langen Anstiegen u.
steilen Abfahrten Ankunft in St.Caterina. 58km 970Hm (ohne Seilbahn)
5.Tag: Auffahrt auf den Cavia Pass mit dem Bus, da die kommenden 1280Hm sehr schwer werden.
Nach langer Abfahrt bis Pezzo (1570) der lange Anstieg auf ruppigem Weg hinauf zum Rifugio Bozzi
(2740), Passo Tonale – dann hinab ins Val de Sole nach Ossana. 55km 1280Hm.
6. Tag: über Dimaro den 1000Hm Anstieg nach Madonna di Campiglio ins Val Agola vorbei an dem
wunderschön gelegenen Lago Val Agola, dann 200Hm Schiebe u. Tragepassage auf den Passo Bregn

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de Ors. Nicht enden wollende Abfahrt über Stenico zum Tourziel Villa Banala. Heute war zum
Abschluss der Tour die Königsetappe mit 68km u. 1750Hm.
Eine schöne Tour bei tollem Wetter war zu Ende. 4x Plattfuß – 1 Kettenriss und ein paar
Schürfwunden, alles gutgegangen.
Gesamtleistung: 340km u. 7950Hm (ohne Seilbahn)
7. Tag: Heimfahrt mit dem DAV Bus, wer ihn kennt, weiß wie anstrengend das ist, das war die 2.
Königsetappe, aber wir sind ja froh, dass wir ihn haben.
Die Teilnehmer: Hubert Wagner, Dieter Ressel, David Ressel, Gerd Götz, Gerhard Metzger, Peter
Graubach, Armin Klotz, besonderen Dank an Begleitfahrer Ulli Weist.
Tourenführer Wolfgang Biller
Hier ein paar Fotos:

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MTB Tour Alb Crossing, 1. bis 18.Juni 2016
11. Juli 2016, von Wolfgang Biller

6 Teilnehmer zwischen 30 und 70 – von den Unterschieden bei den Rädern wollen wir lieber nicht
reden…, Gepäcktransport durch Gabi (super!). Start war am Donnerstagmorgen in Geislingen / Steige
wohin wir per Bahn angereist waren. Wie üblich in diesem “Sommer” regnete es leicht, Steigerung
des Wetters war also möglich und erhofft.
Die Alb ist Vielfalt in Sachen Wege: Asphalt, Forststraßen, und sogar illegale – weil unter 2 Meter
breite Wege – wechseln sich ab. Im Regen erreichen wir den Wasserberg mit Albvereinshütte, die
zum Glück einen Heizstrahler für uns aktivieren um die klammen Sachen aufzuwärmen. Bis Bad Boll,
unserem ersten Übernachtungsort bleibt es anschließend allerdings recht trocken, die richtige App
hat´s gewusst!
Tag 2 zeigte sich traillastig, aussichtsreich, relativ trocken und zwischen Hohen Neuffen und Bad
Urach war ein Wurzelstakkato angesagt dass die Zahnprothesen nur so klapperten… Am Abend beim
sonnigen Ausklang in der Pizzeria aber alles wieder gut. Die letzte Etappe am Samstag dann – ein
Schmankerl für PferdefreundInnen mit Gestüten und Mähnen wohin das Auge blickte, dann über den
höchsten Punkt Burg Lichtenstein zum finalen Traildownhill nach Pfullingen und durch Reutlingen mit
nur einem Sturz (blöde Treppe :-# ) in der Sonne zum Bahnhof.
Fazit: Die Alb hat es in sich, und noch längst nicht alle Trails sind entdeckt, Fortsetzung somit nicht
ausgeschlossen.                                                                      Guide: Hans Hinderer

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Bergwanderung Wangspitze Bregenzerwald; Buchboden
11. Juli 2016, von Uli Weist

Bei der Anfahrt in Lindau noch strömender Regen, dafür auf dem Gipfel die Weite und der erste
Sonnenstrahl.
Nach der Rückkehr in Buchboden nach dem Gasthausbesuch, wieder Regen total. Doch wen juckt's
der Erfolg war unser! Man muss auch bei schlecht angesagtem Wetter mal etwas riskieren.
Tourenleiter: Rolf Dreher.

Werbeaktion DAV und Turnverein Überlingen
28. Juni 2016, von Dirk Schumann

Bei dem gemeinsamen Auftritt des DAV Überlingens und des Turnverein Überlingens konnten die
beiden Vereine mit Showeinlage, guten Präsentationen zu den anstehenden Großprojekten sowie
Informationen rund um das Thema Sportcampus viele Bürger und Bürgerinnen aus Überlingen
begeistern.
Seitens des DAV gab es die Vorstellung von unserem Nutzungskonzept sowie ein erstes visuelles
Modell, wie das Boulder und Vereinszentrum aussehen könnte.

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JDAV Kletterausfahrt nach Albbruck (26.06.2016)
27. Juni 2016, von Dirk Schumann

Es mag ein Wunder sein, aber nach so vielen nassen Wochenenden kam am letzten Juniwochenende
doch noch die Sonne zum Vorschein, welche uns ein geniales Kletterwetter bot: es war weder zu nass
noch zu warm, einfach perfekt zum Klettern. Doch einen Nachteil hatte es wohl: nicht nur unsere
kletterbegeisterte Gruppe hatte sich das Klettergebiet in Albbruck zum Ziel gesetzt, sondern auch
viele weitere Kletterer wurden von diesem angezogen. Rappelvoll von Kletterern, aber auch von
Mücken und überwachsen mit Brennnesseln, kletterte jede/r bis ans eigene Limit.

                                         Natur und Umwelt
Neues vom Riedberger Horn
18. August 2016, von Peter von Gizycki

In früheren Ausgaben dieses Tickers wurde bereits mehrfach berichtet, dass das Riedberger Horn in
der Schutzzone C des Alpenplans liegt und aufgrund von nationalem und internationalem Umwelt-
recht nicht für eine "Skischaukel" erschlossen werden darf. Für die geplante Skischaukel müssten 2
neue Bahnen gebaut werden, die die Schutzzone C des Bayerischen Alpenplans berühren. Dort sind
laut Verordnung jegliche Erschließungen für den Tourismus sowie der Bau von Straßen oder anderen
Verkehrswegen tabu.
Unten ein Artikel, der am 14. Juli 2016 in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist. Er beschreibt die
neuen Entwicklungen beim geplanten Bau der "Skischaukel" am Riedberger Horn und wie die Politik
versucht, sich über die Bestimmungen hinweg zu setzen:

                                                                           Das Riedberger Horn bleibt
                                                                           vorerst noch Mountainbikern
                                                                           und Wanderern vorbehalten.
                                                                           Der Berg steht teilweise unter
                                                                           Naturschutz.

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Empörung über Seehofers Bürgerbefragung
 Streit um geplante Skischaukel auf dem Riedberger Horn: Opposition und Umweltverbände warnen davor, den
    Rechtsstaat durch ein Plebiszit auszuhebeln. Heimatminister Söder verspricht eine "sensible Abwägung"
München - Ministerpräsident Horst Seehofer stößt mit der       Umweltverbände empfinden die Bürgerbefragung als Af-
Idee, den Streit um eine neue Skischaukel auf dem Ried-        front. "Seehofer suggeriert Entscheidungsmöglichkeiten,
berger Horn mit einer Bürgerbefragung zu befrieden, auf        die in Wirklichkeit gar nicht existieren", sagt der Vorsitzen-
massive Kritik. Die Landtagsopposition und Naturschutz-        de des Vogelschutzbundes LBV, Norbert Schäffer. "Lan-
verbände sprechen von "Irreführung der Bevölkerung" und        desplanerische Vorgaben wie der Alpenplan und inter-
lehnen den Vorstoß rundweg ab. Grünen-Fraktionschef            nationale Verträge können nicht mit einer lokalen Bür-
Ludwig Hartmann nannte ihn sogar eine Groteske: ,,Im           gerbefragung umgangen werden." Sollte die Abstimmung
Spätherbst seiner Amtszeit scheint Seehofer unfähig zu         tatsachlich für die Skischaukel ausgehen, will Schäffer die
sein, Entscheidungen in eigener Verantwortung zu tref-         Entscheidung per Klage kippen.
fen." Selbst die Befürworter der neuen Piste und der Gon-      Auch beim Bund Naturschutz (BN) und der Alpenschutz-
delbahn auf den Oberallgäuer Gipfel sind irritiert. "Der       kommission Cipra sind sie empört. Cipra-Präsident Erwin
Wille unserer Bürger ist doch eindeutig", sagte der Bürger-    Rothgang spricht von einem "plumpen und absurden Ver-
meister von Balderschwang, Konrad Kienle (CSU). Wir            such, Recht durch Macht zu ersetzen". Der BN-Mann
haben lauter einstimmige Beschlüsse des Gemeinderats           Richard Mergner betont, dass "eine Bürgerbefragung
für das Projekt, es gab nie eine Bürgerversammlung, auf        fachliche Hindernisse und Gesetzesbrüche nicht legali-
der Kritik daran laut wurde."                                  sieren kann". Einig sind sich die Verbände, dass die ge-
Seehofer informierte die örtlichen CSU-Abgeordneten am         plante Abstimmung ein immenser Imageschaden für Bal-
späten Dienstagnachmittag über die geplante Befragung.         derschwang und Obermaiselstein sei. "Beide Gemeinden
Die zuständigen Kabinettsmitglieder - neben Heimatmini-        sind schon seit Monaten Synonym für Missachtung des
ster Markus Söder und Umweltministerin Ulrike Scharf           Naturschutzes und der Alpennatur", sagt LBV-Chef Schäf-
auch Agrarminister Helmut Brunner - dürften schon vorher.      fer: "Mit der Bürgerbefragung wird sich dieser Ruf weiter
davor erfahren haben. Ein offiziellen Beschluss gibt es        verfestigen."
aber noch nicht: Er soll voraussichtlich in der Kabinetts-     Der SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn wirft
sitzung am Dienstag fallen. Die Vorlage dazu sollen das        Seehofer vor, weder den Deutschen Alpenverein noch die
Heimat- und das Umweltministerium gemeinsam erarbei-           Umweltverbände eingebunden zu haben: Stattdessen wol-
ten, sagte Söder am Mittwoch vor der CSU-Fraktionssit-         le er die Entscheidung über die Skischaukel "CSU-Mau-
zung - "in voller Harmonie". Auch die Staatskanzlei dürfte     schelrunden" übergeben. "So geht das aber nicht", sagt
auf die Ausgestaltung des Verfahrens großen Einfluss           Brunn. "Der Rechtsstaat kann nicht durch Plebiszite aus-
nehmen, schließlich stammt der Vorschlag der Bürgerbe-         gehebelt werden." Die Alpen seien als Natur- und Kultur-
teiligung von Seehofer. Ob und wie ihr Haus eingebunden        raum ein Menschheitserbe. "Deswegen handelt es sich
sei, bleibe abzuwarten, sagte Scharf. Die Umweltminister-      hier um einen Präzedenzfall, der weit über lokale Inter-
in ist eine erklärte Gegnerin der Skischaukel und es deutet    essen hinausgeht." Auch der Grünen -Fraktionschef Hart-
nichts darauf hin, dass sie von ihrer Position abrückt.        mann warnt vor einem Präzedenzfall. "Sollten sich klare
Man werde "versuchen, einen sensiblen und fairen Abwä-         Naturschutzvorgaben und bindende Vorschriften durch
gungsprozess zu finden", erklärte Söder. Der Naturschutz       örtliche Bürgerbefragungen aushebeln lassen, dann wer-
sei ein hohes Gut und habe traditionell eine große Bedeu-      den Nachahmern Tür und Tor geöffnet", sagt er: "Die
tung in Bayern. Andererseits gehe es hier um einen Skilift     Staatsregierung muss Sachwalter übergeordneter, landes-
und nicht um Hunderte Kilometer Straßen. Und "wegen            weiter Interessen sein und darf diese nicht einfach regio-
einem Skilift zerfallen die Alpen nicht". Eine übergeordnete   nalen Lobbygruppen opfern."
Rolle des-Riedberger Horns für den Naturschutz in Bayern       Der Bau des Skilifts wäre die erste Verletzung der
sieht Söder offenbar nicht. Man spreche hier von einer         Schutzzone C des Alpenplans
regional begrenzten Frage, sagte er: "Die Bürger sollen        Das Riedberger Horn zählt zu den herausragenden Natur-
die Chance haben, über ihre Heimat mitzubestimmen."            schätzen Bayerns, es steht vielfach unter strengem Natur-
Man dürfe die Dinge nicht nur aus Münchner Sicht be-           schutz. So wäre der Bau der Skischaukel die erste Verlet-
trachten und entscheiden.                                      zung der Schutzzone C des bayerischen Alpenplans, die
Was die Befragung selbst anbelangt, ist noch alles offen.      für solche Vorhaben tabu ist. Zugleich ist der 1787 Meter
Entscheidend ist, welche Bindungswirkung sie haben soll.       hohe Gipfel eines der bedeutsamsten Vogelschutzgebiete
Auch die Fragestellung ist unklar, ebenso, ob lediglich die    im Freistaat. Auch die Alpenkonvention, ein internatio-
ungefähr 900 Wahlberechtigten von Balderschwang und            nales Vertragswerk, das für alle Alpenstaaten bindend ist,
Obermaiselstein zur Abstimmung aufgerufen werden sol-          lässt die Skischaukel nicht zu. Susanne Socher, Expertin
len oder die immerhin 117 500 Wahlberechtigten im Land-        für Bürgerbefragungen bei der Initiative "Mehr Demokra-
kreis Oberallgäu. Fest steht nur, dass Seehofer mit seiner     tie", ist sich sicher, dass Seehofers Bürgerbefragung ohne
Entscheidung das Versprechen an Kienle und andere              Auswirkung auf das eigentliche Genehmigungsverfahren
Oberallgäuer Lokalpolitiker nicht mehr einhalten kann, wo-     bleibt. "Lokale Abstimmungen können nicht übergeord-
nach vor der Sommerpause klar sein solle, ob die Ski-          netes Recht brechen", sagt sie: "Die Befragung kann zwar
schaukel gebaut werde oder nicht.                              ein Stimmungsbild ergeben, aber keinen Einfluss auf das
                                                               Genehmigungsverfahren nehmen".

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Neue Ausgabe des GTA - Wanderführers von Werner Bätzing
18. August 2016, von Peter von Gizycki

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