Senioren in der Apotheke - Was kaufen ältere Menschen in der Apotheke? Was muss der Arzt beachten?
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Was kaufen Senioren in der Apotheke? • Schmerzmittel • Nahrungsergänzungs mittel • Schlafmittel • Knoblauch-Präparate • Magnesium • Laxantien • Augentropfen (Künstliche Tränen)
• Homöopathika • Alkoholhaltige Stärkungsmittel • Vitamine • Medikamente zur Venenstärkung • Ginkgo-Präparate • Kreislaufanregende Mittel
• Medikamente gegen Schwindel • Knoblauch-Präparate • Medikamente gegen Schwindel • Alles aus der Werbung
Image des Arzneimittels • Niemand wendet Arzneimittel gerne an • Arzneimittel machen Angst • Arzneimittel sind gefährlich • Aber: wir haben einen Arzneischatz und unsere AM sind geprüft und sicher
Image des Arzneimittels • Kritischer Umgang mit Arzneimitteln • Unkritischer Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln
Was muss der Arzt beachten? • Verunsicherung der Patienten durch Änderungen der AM-Verpackung • Senioren haben AM schlecht im Griff • Probleme mit den Nebenwirkungen • Kontrollfragen beim Apotheker • Informationen des Arztes sind bereits in der Apotheke vergessen.
Was ist Compliance? • „Compliance“: Patient wirkt bei therapeutischen Maßnahmen mit • „Non-Compliance“: Patient weicht vom Therapieplan ab – absichtlich oder unabsichtlich Der Begriff „Compliance“ ist verbreitet, besser wäre: Adherence = die Einhaltung der von Arzt und Patient gemeinsam gesetzten Therapieziele.
Formen der Non-Compliance • Primäre Non-Compliance Patient löst Rezept nicht in der Apotheke ein • Sekundäre Non-Compliance Alle anderen Abweichungen vom Therapieplan
Sekundäre Non-Compliance Intelligente Non-Compliance, z.B. nach UAW Erratische/zufällige Compliance Heuer et al., 1999
Sekundäre Non-Compliance Intelligente Non-Compliance, z.B. nach UAW Zufällige Non-Compliance Abb.: http://images.google.de Heuer et al., 1999
Sekundäre Non-Compliance Weißkittel-Compliance („tooth-brush effect“) Abb.: http://images.google.de Auslassversuch („Arzneimittelferien“) Heuer et al., 1999
Sekundäre Non-Compliance Weißkittel-Compliance („tooth-brush effect“) Abb.: http://images.google.de Auslassversuch („Arzneimittelferien“) Heuer et al., 1999
Sekundäre Non-Compliance • Fehldosierungen • falscher Anwendungszeitpunkt • Missbrauch bei falscher Indikation • Fehler bei der Einnahme mit/ohne Nahrung • Therapieabbruch • Weiterführen der Therapie ohne Indikation • „Parkplatzeffekt“ • „Horten“
Compliance und Schweregrad der Erkrankung Compliance Schwere der Erkrankung Abb.: Heuer et al., 1999
Compliance und Therapieschema Frau S., geb. 1933 / Komplexität Arzneimittel 6:00 9:0 12:00 15:0 19:0 22:0 Bemerkung 0 0 0 0 Acetylsalicylsäure 1 100mg ® Schlecht geteilt Atacand 8mg 1 Bisoprolol 5mg Beim Teilen 1 zerbröselt ½ Citalopram 20mg ½ Levodopa comp® ret. verschlafen Eine Tabl. vergessen 1 30Min vor bzw. 90 Min nach 100mg dem Essen Madopar ® Tbl. 125mg 1 1 1 1 1 30Min vor bzw. 60 Min nach dem Essen Motilium ® Tbl. 10mg 1 1 Novaminsulfon 500mg 2 2 2 Zum Essen Mit dem Frühstück genommen Tbl. Pantozol ® 40mg 1 ½ h vor dem Frühstück Seroquel ® 25mg ½ Simvastatin 20mg 1 Beim Teilen mit dem Messer geschnitten Tamoxifen 20mg 1 Tasmar® 100mg 1 1 1
Gründe für eine schlechte Compliance • Unzureichende Kenntnisse • Vermindertes Sehvermögen • Komplizierte Inhalte aber schwer hören • Eingeschränkte kognitive Fähigkeiten • Die Compliance ist bei älteren Menschen positiver als bei jüngeren • Anwendungsprobleme
Gründe für eine schlechte Compliance • Laienhypothese (Kortisonangst) • Selbstbestimmung • gestörtes Vertrauensverhältnis • Fehlende Information und Aufklärung Abb.: http://images.google.de
Voraussetzungen für die Wirkung von Arzneimitteln Arzt: Richtige Diagnose Passende Dosierung Gute Verträglichkeit Richtiger Arzneistoff Apotheker: Richtige Handhabung Erinnern Motivierung Einsicht
Beziehung zwischen Arzt, Apotheker und Patient Wichtige Bestandteile des Beratungsgespräches • Nutzen des Arzneimittels klar darstellen • Angaben zur Art und Dauer der Anwendung • Die Anwendung komplizierter Arzneiformen vorführen lassen • Angaben zum Wirkungseintritt
Senioren haben AM schlecht im Griff Betroffen sind: Augentropfen Nitrosprays Asthmasprays, Dosieraerosole Insulinpens Salbentuben Halbieren von Tabletten
Geriatrische Patienten Gefährliche Medikation
• Sturzrisiko durch Psychopharmaka und Antihypertensiva • Appetitlosigkeit und Verstopfung als UAW • Schwindel und Übelkeit durch Multimedikation • Fehlen einer adäquaten Schmerztherapie • Gastrointestinale Blutungen durch NSRA und Marcumar
Veränderte Arzneimittelwirkung im Alter • Veränderungen im Magen-Darm-Trakt • Erniedrigtes Herzzeitvolumen • Reduziertes Flüssigkeitsvolumen • Reduktion der Muskelmasse • Verringertes Plasmaalbumin • Abnehmende Nierenfunktion • Leberdurchblutung
Nierenschädliche Stoffe • Aciclovir • Cefuroxim, Clotrimazol • NSAR • Ranitidin • Digoxin • Bisoprolol
Holt, Stefanie; Schmiedl, Sven; Thürmann, Petra A. Potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen: Die PRISCUS-Liste Dtsch Arztebl Int 2010; 107(31-32): 543-51; DOI: 10.3238/arztebl.2010.0543
Holt, Stefanie; Schmiedl, Sven; Thürmann, Petra A. Potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen: Die PRISCUS-Liste Dtsch Arztebl Int 2010; 107(31-32): 543-51; DOI: 10.3238/arztebl.2010.0543
Holt, Stefanie; Schmiedl, Sven; Thürmann, Petra A. Potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen: Die PRISCUS-Liste Dtsch Arztebl Int 2010; 107(31-32): 543-51; DOI: 10.3238/arztebl.2010.0543
Holt, Stefanie; Schmiedl, Sven; Thürmann, Petra A. Potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen: Die PRISCUS-Liste Dtsch Arztebl Int 2010; 107(31-32): 543-51; DOI: 10.3238/arztebl.2010.0543
Holt, Stefanie; Schmiedl, Sven; Thürmann, Petra A. Potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen: Die PRISCUS-Liste Dtsch Arztebl Int 2010; 107(31-32): 543-51; DOI: 10.3238/arztebl.2010.0543
Holt, Stefanie; Schmiedl, Sven; Thürmann, Petra A. Potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen: Die PRISCUS-Liste Dtsch Arztebl Int 2010; 107(31-32): 543-51; DOI: 10.3238/arztebl.2010.0543
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