SHOWS, MODE & TENDENZEN - NOÉMIE SCHWALLER
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#11 | 12 . N O V E M B E R 2 019 | C H F 16 . 5 0 TE X TILRE VUE.CH Shows, Mode & Tendenzen D I E I N T E R N AT I O N A L E N D E S I G N E R SCHAUEN IN DER GROSSEN TRENDAUSGABE ZUR SAISON F R Ü H L I N G/ S O M M E R 2 0 2 0 – M AT E R I A LT R E N D S F Ü R H E R B S T/ W I N T E R 2 0 2 0/ 21 NACHWUCHSFÖRDERUNG R A B AT T W A H N S I N N LUXUSBR ANDS IM WANDE L E I N Ü BE R BL IC K Ü BE R DI E GI B T E S E I N Z U RÜC K VON DE N V E R L I E R E N DIOR & CO. DE N S CH W EI Z ER TA L EN TSCH M I EDE N . P R E I S R E DU Z I E RU NGE N? A NSCH LUSS A N DEN Z EI TGE I S T ?
ausbildung – schweizer talentschmieden Schweizer ZÜRICH GENF F+F HEAD Talentschmieden Im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Strömungen, BASEL Kreativität und Technik sowie dem wachsenden Anspruch an nach- haltige Produktion stellen sich in FHNW der Schweiz jährlich über tausend Mit dem Leitmotiv «Doing Fashion» wird im Bachelor- oder Studierende und Lernende der Master-Studiengang Mode-Design an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel der gesamte Herausforderung einer Laufbahn Gestaltungsprozess einer zeitgenössischen Modepraxis in der Mode- und T extilbranche. durchgespielt. Die Studierenden erwerben eine kritische Wir stellen die wichtigsten und selbstbewusste Handlungskompetenz und entwickeln ihre individuelle Gestaltungssprache. Das wesentliche Angebote vor und zeigen, wie Ziel ist, alternative Handlungsräume und starke Ideen zu sich die Ausbildungsstätten an verfolgen, die über ein konventionelles Modeverständnis hinausgehen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit er- den B ranchenwandel anpassen. möglicht es, die Masterthesis im Team zu absolvieren. Kurt Zihlmann, seit 2000 Leiter des Institut Mode- Die junge Westschweizer Schule hat ihren Höhepunkt seit TEXT NOÉMIE SCHWALLER design und Dozent für neue Medien (CAD) im Bereich der Gründung 2006 in der jährlichen Modenschau der der Schnitt-, Produktions- und Produktentwicklung und Abschlusskollektionen der Bachelor- und Master-Mode- Kleid, Badetuch, Tasche: Mode und Textilien begleiten uns im seit 2012 im Masterprogramm des Instituts-Integrative designstudierenden, inklusive Produkt-, Schmuck- und Alltag. Designer gestalten Stoffe und Produkte, beeinflussen Gestaltung/Masterstudio, Vertiefungsrichtung Fashion Neben dem Studiengang Modedesign HF gibt es an der Accessoiredesign. Nach dieser beginnen die meisten eine deren Haptik, Ästhetik und Anwendung. Die Grundlagen für Design, erzählt zu seiner Zeit am Institut: «Der 2000 im F+F auch die berufsbegleitende Weiterbildung für Be- Karriere mit einem Praktikum in der Modedesignbranche einen erfolgreichen Berufseinstieg bilden Begeisterung für Zuge der Fachhochschulen-Reform gegründete Studien- kleidungsgestalter EFZ, welcher als Überleitung von der im Ausland: in grossen Strukturen wie bei Chloé oder Design und Kunst, eine hohe Farb- und Materialsensibilität, gang Modedesign wurde 2005 Bologna-tauglich und in «Schneiderei» zum Modedesign-Studium dient. Als einzige Hermès oder für kleine Startmarken wie Eckhaus Latta textiltechnische Kenntnisse, handwerkliches Geschick, den europäischen Hochschulkontext eingebunden. Nebst Deutschschweizer Institution bietet die F+F ein Studium oder Faustine Steinmetz. Viele werden nach ein bis zwei Freude am Experiment und ein Blick für den Zeitgeist. Das addierten Theorievorlesungen begann eine komplett neue auf HF-Stufe an, dessen jährliche Diplommodenschau Praktika als Designer für verschiedene Marken eingestellt. Nicht-zustande-Kommen des berufsbegleitenden Textil- Auseinandersetzung mit Gestaltung. In den letzten Jahren jeweils anfang Juni stattfindet. Spezifisch gefördert wurde Besteht der Traum einer eigenen Marke, hilft die HEAD mit design-Lehrgangs an der St. Galler Schule für Gestaltung haben wir uns als Institution ein neues Profil mit einem in den letzten Jahren ein Fokus auf praktische Anwen- dem Certificate of Advanced Studies (CAS) Kick-off-Entre- (GBSSG) lancierte diesen Sommer grosse Diskussionen gesamtheitlichen gestalterischen Anspruch geschaffen, das dungen und das Teilen ebendieser: Projektumsetzungen preneurship and Self Marketing for Designers and Creati- zwischen Initianten und der Branche und warf Fragen zum durch Priska Morger, die 2011 die künstlerische Leitung werden regelmässig schulintern vorgestellt. Projekte und ves weiter. Ab Januar 2020 in der vierten Ausgabe, ist es Bedarf an Textilausbildungen in der Schweiz auf. Sie unter- übernommen hat, initiiert wurde. Begrifflichkeiten wie Workshops dienen nicht nur als Bildungsgefäss, sondern ein Weiterbildungskurs für Unternehmertum und Mar- strich deutlich, dass sich die Anforderungen an Schweizer Kollektion wurden hinterfragt und in der Curriculums auch als Gegenpol zum Unterricht nach starrem Stunden- keting, der von HEAD in Zusammenarbeit mit der Haute Bildungsanbieter wandeln. Studien- und Lehrgänge als entwicklung neu interpretiert. Wir denken nachhaltig und plan. Zudem kommen alle Studiengänge in den Genuss école de gestion, – Pulse Start-up-Incubator HES und Flux Kreativschmieden zum einen, und praxisorientierte Ausbil- entwickeln dementsprechend Looks, die das konventionelle von Schnupper-Weiterbildungskursen in Modedesign und Laboratory angeboten wird. Das Training wird hauptsäch- dungen zum anderen – das Gut Bildung hierzulande entwi- Modeverständnis hinterfragen. Der Körper ist unser Werk- interdisziplinären Poolingseminaren, die punktuell dazu- lich von Fachleuten aus der Geschäftswelt durchgeführt ckelt sich mit den veränderten Anforderungen. Generell sind zeug. Mode kann und muss haptisch erlebbar bleiben und gebucht werden können, um sich Kenntnisse in weiteren und besteht aus fünf Modulen, die Workshops, Coaching, flexible Modularstrukturen gefragt, wo Wahlmodule nach eine neue Wertigkeit erhalten.» Fachrichtungen anzueignen. Im Sommeratelier 2020 führt Fallstudien und praktische Arbeiten umfassen, die sich persönlichem Interesse zur Verfügung stehen, und die Absol- — Rafael Kouto einen Workshop zu Upcycling durch. mit den wichtigen Fragen des Berufslebens befassen. vierenden als Marktsicherer bezeichnet werden. Lag früher fhnw.ch — — der Ausbildungsfokus bei der Ideenfindung und dem eigent- ffzh.ch/modedesign hesge.ch/head lichen Gestalten, nehmen die Lernenden heute auch Markt- Anzahl Ausgebildete / Jahr: 20–24 und Marketingkenntnisse mit. Es bestehen Berufsfelder im Berufsperspektiven: Designschaffende, Kooperationen, Entrepreneurship, Anzahl Ausgebildete / Jahr: 7-12 Anzahl Ausgebildete / Jahr: 15–20 Bachelors und 7–14 Masters Einkauf von Rohstoffen bei Konfektionären oder aber im Ein- Kollektivarbeit, Lehrtätigkeit, Modefotografie oder -journalismus, Berufsperspektiven: Modedesign freiberuflich; Assistenz in Designerteams, in Berufsperspektiven: Modedesignbranche, Design, Modellbau, Kostümbild, Fotografie, Accessoires und Schmuckdesign, Performance, Ateliers für individuelle Kunden; Trendbüro, Handel (Einkauf, Kundenberatung, kauf des Modehandels, wo Kompetenz für die Wahrnehmung Leder- oder Strickassistenz, aber auch in der Produktion, visuelle Kommunikation oder Kunst Merchandising), Verlagswesen (Moderedaktion, Werbung) oder Theater und Film der Kommunikation oder im Styling textiler Qualität zugegebenermassen unabdingbar ist. Bild: Entwurfsskizze von Yana Slattery, 2019 Institut Mode-Design HGK FHNW (Ausstattung, Kostüme) Bild: Der neue Campus der HEAD in Genf / M. Giesbrecht 26 textilrevue — 11/19 textilrevue — 11/19 27
ausbildung – schweizer talentschmieden ausbildung – schweizer talentschmieden ZÜRICH LUZERN ZÜRICH STF HSLU Modeco Die Hochschule Luzern bietet Textildesign im Bachelor- Studium, aber auch im Master Design ist eine entsprechende Vertiefung möglich. Die HSLU sucht proaktiv den Kontakt zum Markt, so haben Studierende Stoffe für eine «Indiennes»- Die Modeco, Fachschule für Mode und Gestaltung, bildet Ausstellung im Musée d’art et d’histoire Neuchâtel gestaltet, Bekleidungsgestalter mit Schwerpunkt Damen- und Her- oder es wurde das gemeinsame Textil-Forschungsprojekt renbekleidung aus und bietet die Weiterbildung Theater- der Firma Dagsmejan, der Empa und der Hochschule Luzern schneider an. Direktorin Denise Christen ist überzeugt, für den Design Preis Schweiz nominiert. Der Bachelor Textil- dass sich die Modeco durch die Erfüllung einzigartiger design ist aufs laufende Semester hin in den Erweiterungsbau Wünsche auszeichnet, sei es ein Zunftkostüm oder ein am Standort Viscosistadt 745 in Emmenbrücke gezogen. Die spezielles Kleid. «In unseren Ateliers beraten wir unsere Eröffnungsfeier findet am 30. November statt. Kunden, wählen den perfekten Schnitt und den idealen Seit Tina Moor vor zehn Jahren die Leitung übernom- Stoff. Mit unseren Ressourcen können wir auf individuelle men hat, gewann die Studienrichtung durch Messeauftritte Wünsche eingehen. Im Weiteren wird swiss made grossge- (Pitti Filati, Première Vision, Heimtex) und Zusammen- schrieben, und wir arbeiten mit Schweizer Designern, die arbeiten mit Institutionen wie Lantal, Schlossberg, Kleinserien bei uns produzieren lassen.» Création Baumann, der Entomologischen Sammlung ETH Neben der Arbeit in den hauseigenen Ateliers können Zürich oder dem Textilmuseum St. Gallen an Sichtbarkeit. die Lernenden der Modeco während ihrer dreijährigen Schluss mit reinen Bildungsangeboten: Für innovative Das textile Bildungsangebot der Höheren Fachschule ist «Die Ausbildung hat sich insofern erweitert, als dass wir Ausbildung zur Bekleidungsgestalterin, die mit eidgenös- Textil- und Modebegeisterte lanciert das Kompetenz breit und auch textilwirtschaftlich. Ob Farbdesigner oder Spezialistinnen der Flächengestaltung sind, und das hört sischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) abgeschlossen wird, am zentrum für Textil und Fashion 2020 einen Incubator- und Fashion-Spezialist als Berufsprüfung, Diplome als Omni- nicht beim Material Textil auf. Im November wird eine mit Ende des 2. Lehrjahrs mit Unterstützung von Movetia in Makerspace. Auch inhaltlich optimiert die STF: Modulare channel Fashion-Experte, Fashion Stylist, Interior Desig- Studierenden gestaltete Solarfassade am neuen Standort London ihre Englischkenntnisse vertiefen und ein Prakti- Abendkurse rund um Social Media, Shoes & Accessories, ner, Knitwear-Spezialist, Visual Merchandiser Lifestyle, der Firma Be Netz eingeweiht», zeigt Moor die Reichweite kum an einem Fashion College absolvieren. CAD Grafis, Functional & Smart Textiles oder Fashion Jour- Schicht- und Gruppenleiter, eine Höhere Fachprüfung als der Ausbildung auf und schliesst: «Meine Arbeit im For- Im 3. Ausbildungsjahr arbeiten die Lernenden im Team nalism werden teilweise in Englisch und online angeboten. Fashion Designer, Bachelor in Fashion Design & Techno- schungsteam Produkt & Textil an der HSLU ist sicher mit an einem Kollektionskonzept, das dieses Jahr unter dem «Natürlich ist auch der Besuch eines einzigen Moduls logy, Textile Design & Technology oder Textile Business ein Grund, dass ich mit meinen Dozierenden vereinbart Thema Nachhaltigkeit steht: Als Ausgangsmaterial dient möglich, um sich zusätzliches spezifisches Know-how an- Management, Master in Entrepreneurship & Innovation habe, dass sie mehr an die Öffentlichkeit gelangen und gebrauchte Jeansbekleidung. In Zusammenarbeit mit dem zueignen», so Sonja Amport, Direktorin von STF. Der Ein- in Future Textiles oder in Product Management Fashion & sich im aktuellen Designdiskurs einbringen, in Fachzeit- Zürcher Brockenhaus gilt es, eine Upcycling-Kollektion zu gangsbereich dient als Verkaufsfläche und Event-Space. Im Textile oder dem CAS Sustainability Management in Texti- schriften publizieren und sich bei Designkonferenzen mit erstellen, die an einer Modenschau am 21. Januar 2020 im Think Tank, wo wirtschaftliche Fragestellungen gemein- les – die Auswahl ist gross und geht mit der Zeit. Beiträgen bewerben.» Brockenhaus präsentiert wird. sam mit jungen Talenten bearbeitet und kreative Design- — — — konzepte entwickelt werden, liegt Potenzial für Innovation. stf.ch hslu.ch/textildesign modeco.ch Mit diesen Geschäftsfeldern will Amport die STF in die Zukunft führen und die Kernkompetenzen im Bereich Anzahl Ausgebildete / Jahr: 16 Anzahl Ausgebildete / Jahr: 25, viele machen anschliessend eine Wissensvermittlung zu einem Lab formen. «Always on the Anzahl Ausgebildete / Jahr: 150–160 Diplomanden, über alle Studiengänge ge- Berufsperspektiven: Accessoires, Badetextilien, Bettwäsche, Fotografie, Weiterbildung oder eine Berufsprüfung move» zu sein bedeutet, agil und rasch auf Kundenwün- Interior, Mode, Museen, Nachhaltiges Sourcing, Einkauf für Läden, Strickdesign, Berufsperspektiven: Änderungsatelier, Beratung im Detailhandel, sehen werden an der STF jährlich 530–550 Personen ausgebildet Styling, Teppiche, Theaterkostüme, Textildesign für den Luxusbereich Theaterschneider sche und Marktveränderungen zu reagieren. Die STF als Berufsperspektiven: eine grosse Palette an Arbeitsmöglichkeiten Bild: Der Kombucha-Teepilz erfüllt die Anforderungen an ein nachhaltiges Bild: «Wir haben Mood Boards entwickelt und freuen uns auf die diversen Bild: Junge Menschen suchen Know-how adhoc und möchten, wenn sie sich Kompetenzzentrum der Textil- und Bekleidungswirtschaft für ein Angebot entschieden haben, lieber heute als erst morgen mit einem Material: «Er wächst innert weniger Wochen, und für die Produktion werden keine Modelle, die entstehen.» – Jonathan Heimgartner, 3. Lehrjahr Bekleidungsgestal- giftigen Chemikalien benötigt.» – Ramona Teller und Hanna Hüttig, Absolventin- ter Modeco mit Schwerpunkt Herrenbekleidung, will sich nach der Ausbildung kann so eine essenzielle Stärkung erfahren. Studium starten nen Bachelor Textildesign HSLU; Abschlussarbeit «Fungus TEAxtile» zum Theaterschneider weiterbilden 28 textilrevue — 11/19 textilrevue — 11/19 29
ausbildung – schweizer talentschmieden ausbildung – schweizer talentschmieden BASEL SCHWEIZWEIT ZÜRICH THUN SfG IBBG ZHdK Nähwerk IDM Die Interessengemeinschaft Berufs- bildung Bekleidungsgestalter (IBBG) ist Trägerin der Bildungsverordnungen für Bekleidungsgestalter EFZ sowie für Bekleidungsnäher EBA. Im Zuge einer Revision wird eine neue Bildungsver- ordnung der Höheren Berufsbildung eingeführt. Die Trägerschaftsorgani- sation zwischen dem Schweizerischen Modegewerbeverband und der IBBG wird mittels einer Trägerschaftsverein- barung geregelt. Die Schule bietet verschiedene Bildungsgänge der Höheren Fachschule Zu den Lehrwerkstätten zur (HF). Die praxisnahen, modular aufgebauten Tertiärausbildungen richten Berufsausbildung Bekleidungsgestalter sich an qualifizierte Berufsleute und können Vollzeit oder berufsbegleitend zählen: absolviert werden. Die Bildungsgänge schliessen mit dem eidgenössisch an- erkannten Diplom Gestalter HF ab. •A telier Schnittpunkt, Stans Der Schwerpunkt des Bildungsgangs HF Textildesign liegt auf der Ge- •B BZ Freiamt, Atelier für staltung. Studierende erwerben ihre Kompetenz im praxisnahen Unterricht Bekleidungsgestaltung, Wohlen und in Zusammenarbeit mit Firmen und Institutionen. Die Absolventen sind •B erufsbildungszentrum Olten, bereit, produktionsreife textile Entwürfe zu gestalten, Kunden zu beraten Schule für Mode und Gestalten, Olten und textile Produkte zu entwickeln. Agathe Kern, Leiterin Bildungsgang HF •B erufsfachschule Winterthur Textildesign (TD): «Das Berufsfeld TD hat in den letzten Jahren Veränderun- (Schliessung Sommer 2020) gen durchlaufen. Mit dem Bildungsgang versuchen wir, praxisnah auf diese •B erufsschule Mode und Gestaltung, und vermehrt auf Kooperationen einzugehen. Studierende erleben die Breite Zürich des Berufsfelds und schauen über den textilen Tellerrand hinaus. So gewan- • BZF Fricktal, Rheindesign, Rheinfelden An der ZHdK gibt es keine Ausbildung, die sich auf Mode Die beiden Lehrgänge Bekleidungsgestalter EFZ und Be- nen Studierende den 3. Preis beim Innovationswettbewerb eines Herstellers •C FP Ecole d’Art appliqués, Genf und Textil konzentriert. Diese Themen werden in der kleidungsnäher EBA am Nähwerk IDM setzen bei der von für Schichtstoffplatten oder entwickelten Krawatten und Pochetten für die • Couture Création, Schneiderinnen- Fachrichtung Trends & Identity des Departements Design rasanten technischen Entwicklungen geprägten Textil Zunft zu Webern. Momentan arbeiten wir mit dem grossen Archiv der deut- Fachschule, Kreuzlingen behandelt, in der Bachelor- und Master-Studiengänge an- branche an. Einerseits Ausbildungsstätte, andererseits schen Firma Pausa, einem einst renommierten Dekorationsstoffhersteller. •E cole d’arts appliqués EAA, geboten werden. Im Rahmen ihrer Arbeiten können sich Kompetenzzentrum für textile Lösungen: Um die Lernen- Das Kernthema bleibt das versierte Gestalten von Flächen mit Material, La Chaux-de-Fonds Studierende auf die Bereiche Mode und Textil spezialisie- den in einem realitätsnahen Arbeitsumfeld auszubilden, Farbe und Muster.» •E cole de Couture, Freiburg ren, z. B. Modetrends, Materialien oder die Funktionalität setzen sie in den Produktionsateliers reale Aufträge um, Diesen August hat der berufsbegleitende Bildungsgang HF Visual Mer- •E cole de Couture du Valais, Sierre von Kleidung. Prof. Katharina Tietze, Leiterin Fachrich- wie für Lela Scherrer oder Claudia Nabholz, und bewegen chandising Design (VMD) mit acht Studierenden angefangen. Es ist möglich, •E racom, Lausanne tung Trends & Identity, erläutert: «Modeaffine, die sich sich so an der Schnittstelle von Kreativität und Wirtschaft- in einzelnen Bereichen zu hospitieren. Das erste Modul gilt dem Interior •L ehratelier Modegestaltung, Kantonale nicht mit Kleidermachen beschäftigen wollen, sind richtig lichkeit. Begleitet werden sie von 15 Ausbildner, die sich Design; in einem zweiten Schritt werden Disziplinen wie Szenografie und Schule für Berufsbildung, Aarau bei uns. Wir verstehen Mode als Trendphänomen. Auf der ihre fachspezifischen Sporen unter anderem bei Vivienne Kommunikationsdesign, Produktinszenierung, Dienstleistungen und •L ehratelier Bekleidungsgestaltung Uri konzeptionellen Seite ist uns die gesellschaftskritische Westwood, Hugo Boss, Givenchy oder Alexander Wang Marken erkundet. Messebesuche und Zusammenarbeiten mit Partnern wie •L ehratelier Bekleidungsgestaltung/ Sicht wichtig, die Arbeit in den Werkstätten bietet über das verdient haben. Sabine Portenier, Betriebsleitung, erzählt: Aroma, Dioma oder Richnerstutz sind Teil des Bildungsgangs, der einerseits LAB, Chur Material einen textilen Zugang im Praktischen. Ein Lehr- «Früher hatte die Ausbildung den Fokus auf Masskonfek- für Designer ist, die sich im Bereich Detailhandel oder der Raum- und Kom- •L ehrwerkstätte Basel modul widmet sich der Modegeschichte und -theorie, in tion. Nach der neuen gesamtschweizerischen Bildungs- munikationsgestaltung vertiefen wollen, aber auch für Quereinsteiger, die •L ehrwerkstätte St. Gallen, einem anderen geht es darum, Kleinserien zu entwerfen, verordnung wurde er auf eine zeitgemässe rationelle Ver- durch ihre Arbeitspraxis Erfahrung im Marketing und Retail mitbringen. Lehratelier Couture, St. Gallen zu produzieren und in existierenden Läden zu verkaufen.» arbeitung gelegt mit den drei Schwerpunkten Prototyping, — •L u Couture, Willisau — Masskonfektion und Serienproduktion.» sfgbasel.ch/hoehere-berufsbildung-hf •M odeco, Schweizerische Fachschule zhdk.ch — für Mode und Gestaltung, Zürich idm.ch/naehwerk-idm Anzahl Ausgebildete: Alle 3 Jahre VMD: 15 / Alle 2 Jahre TD: 12 •N ähwerk IDM, Textile Fachschule/ Anzahl Ausgebildete / Jahr: Bachelor: rund 18 / Master: rund 8. Berufsperspektiven: TD: Design, Produktmanagement, Styling, Markt- und Trendforschung oder Produktion, Thun Berufsperspektiven: AbsolventInnen sind Generalisten Anzahl Ausgebildete / Jahr: 15 EFZ und 10 BKN Beratung in Ateliers, Trendstudios, in der Textilindustrie, im Fachhandel oder in selbstständiger Tätigkeit. •S cuola d’arti e mestieri della Im Bereich Trendforschung bieten sie Recherchen, Marktanalysen und Prognosen Berufsperspektiven: Ateliers, Praktika, Fashion Design, Editorial Work, Je nach Vorbildung auch in sozialen oder kulturellen Institutionen an. Sie arbeiten für Print- und Onlinemedien in den Bereichen Styling, Bildredak- Reisetechniker, Prototypenentwicklung, Product Management, Weiterbildung in VMD: Retail und Urban Design, Innenarchitektur, Eventdesign und -management, Projektleitung und sartoria di Lugano tion oder Journalismus. Als Ausstatter sind sie in Foto-, Film- oder Theater der Massschneiderei -entwicklung, Beratung und Konzeption Raum und VMD oder Unternehmensgründung Bild: Unterrichts-Projekt «Transform» im schulinternen Raum-Labor / •S cuola d’arti e mestieri della produktionen tätig. Sie konzipieren Markenwelten und Events oder machen sich Bild: Im Nähwerk IDM werden reale Aufträge für Claudia Nabholz, Sanikai, mit eigenen Produkt- oder Dienstleistungskonzepten selbstständig Ezgi Cynar, Seespiele Thun, Rotauf, SBB, Arma Suisse und Lela Scherrer A. Mosimann/Schule für Gestaltung Basel sartoria di Biasca Bild: Growing Garments. Anouk Schädler, Zürcher Hochschule der Künste umgesetzt 30 textilrevue — 11/19 textilrevue — 11/19 31
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