Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit - Neue Anforderungen an den Betriebsarzt - Vortrag Sicherung der Besch ...

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Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit - Neue Anforderungen an den Betriebsarzt - Vortrag Sicherung der Besch ...
6. Mai 2010 Husum

“Fit in die Zukunft –
Arbeitskräfte halten, Beschäftigungsfähigjkeit sichern”

Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit
- Neue Anforderungen an den Betriebsarzt

Detlef Glomm
Facharzt für Arbeitsmedizin, CDMP
Leiter des BAD-Zentrums Dithmarschen
Vizepräsident des VDBW
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Wesentliche Rechtsnormen für das Gesundheitsmanagement

• Rahmenrichtlinie 89/391 EWG „Sicherheit und
  Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer bei der Arbeit“
• Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
• Arbeitssicherheitsgesetz ASiG)
• Berufskrankheitenverordnung (BKV)
• Rechtsverordnungen, z.B. Rechtsverordnung Arbeits-
  medizinische Vorsorge, Gefahrstoffverordnung, Lasten-
  handhabungsverordnung, Arbeitsstättenverordnung
• Unfallverhütungsvorschriften, z.B. BGV A2 Betriebsärzte
  und Fachkräfte für Arbeitssicherheit
• Regeln und Normen, z.B. Arbeitsstättenrichtlinien
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Gebietsweiterbildung Arbeitsmedizin (MWBO 2003)

„Das Gebiet Arbeitsmedizin umfasst als präventiv-
medizinisches Fach die Wechselbeziehungen zwischen Arbeit
und Beruf einerseits sowie Gesundheit und Krankheit
andererseits, die Förderung der Gesundheit und Leistungs-
fähigkeit des arbeitenden Menschen, die Vorbeugung,
Erkennung, Behandlung und Begutachtung arbeits- und
umweltbedingter Erkrankungen und Berufskrankheiten, die
Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren
einschließlich individueller und betrieblicher Gesundheits-
beratung, die Vermeidung von Erschwernissen und die
berufsfördernde Rehabilitation.“
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Aufgaben des Betriebsarztes im betrieblichen Gesundheitsmanagement (1)

 Mitwirkung bei der Gefährdungsbeurteilung
 betriebliches Eingliederungsmanagement
 Früherkennung von Rehabilitationsbedarf
 Demographischer Wandel im Betrieb – Gestaltung
  alternsgerechter Arbeitsplätze
 ganzheitliche betriebliche Gesundheitsförderung auf Basis
  eines Abgleichs von betrieblichen Anforderungen und
  Fähigkeiten der Beschäftigten unter Berücksichtigung von
  Ergonomie und Arbeitsorganisation, Fortbildung und
  Trainingsmaßnahmen (z.B. Selbstorganisation,
  Deeskalationstraining, Rückenschule usw.)
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Aufgaben des Betriebsarztes im betrieblichen Gesundheitsmanagement (2)

 Stressmanagement
 Konfliktmanagement
 Unterstützung des Betriebes bei der Durchführung von
  Unterweisungen (z.B. nach Gefahrstoff- und
  Biostoffverordnung), und innerbetrieblicher Fortbildung

  Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben müssen das
  Selbstbestimmungsrecht der Beschäftigten und die
  Regeln des Datenschutzes und der ärztlichen
  Schweigepflicht konsequent beachtet werden!
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Psychische Belastungen am Arbeitsplatz und im Privatleben

• starker Anstieg der Krankmeldungen aufgrund psychischer
  Störungen in den letzten 10 Jahren
• steigender Anteil von Erwerbsunfähigkeitsrenten aufgrund
  psychischer Störungen mit Rang 1 in der Ursachenstatistik
• Erkrankungen durch Stress machen mehr als die Hälfte aller
  gemeldeten arbeitsbedingten Erkrankungen bei einem
  multinationalen Konzern in Europa aus

          Von 100 Beschäftigten in der EU klagten 2003
• 60 über Arbeiten unter Termindruck
• 56 über hohes Arbeitstempo
• 40 über eintönige Arbeit
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Betriebliches Eingliederungsmanagement

Rechtsgrundlagen
1. IX. Sozialgesetzbuch, § 84, Abs. 2

Ziel: Mitarbeitern, die innerhalb eines Jahres länger als sechs
     Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig
     krank waren, Maßnahmen anzubieten, durch die eine
    Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden oder vorgebeugt
     werden und der Arbeitsplatz erhalten werden kann.
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Relevanz des betrieblichen Eingliederungsmanagement

für den Unternehmer:
Wiedereingliederung und Weiterbeschäftigung von bewährten,
qualifizierten, häufig langjährig beschäftigten Leistungsträgern
Soziale Verantwortung/Unternehmenskultur
rechtliche Aspekte (ohne Versuch eines Eingliederungsmanagements
keine Kündigung aus gesundheitlichen Gründen)

für den Beschäftigten:
Sicherung seiner wirtschaftlichen Existenz und
Erhalt eines wesentlichen Teils seiner sozialen Existenz

für die Träger der Sozial- und Krankenversicherung:
Wiederherstellung und Erhalt der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit
möglichst bis zum Eintritt des gesetzlichen Rentenalters,
Vermeidung von Erwerbsunfähigkeit,
Reduzierung der Kosten für Therapie und Krankengeld
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Aufgaben des Betriebsarztes beim
                  Eingliederungsmanagement

•Frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem Patienten
•Erstellung eines Fähigkeitsprofils
•Abgleich mit dem betrieblichen Anforderungsprofil
•bei Abweichungen den Fähigkeitsprofils vom Anforderungsprofil
 Erarbeitung von Vorschlägen für gestalterische oder organisatorische
 Maßnahmen und/oder Einleitung von gezielten Trainings- oder
 Rehabilitationsmaßnahmen
•Erarbeitung eines Stufenplans unter Beteiligung aller Akteure
•Begleitung des Patienten bei der Wiedereingliederung
•regelmäßige Beratung des Beschäftigten nach erfolgreicher
 Wiedereingliederung
1984 – 2007
Anzahl Erkrankungen
_________________________________________
18       Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt,
         Koronarer Bypas, Kardiomyopathie
 2       Herzklappenersatz
 3       Herzschrittmacher-Implantation
 4       Schlaganfall
 2       Nierenentzündung (Glomerulonephritis)
 1       Diabetes mellitus
 7       Karzinom/Leukämie
 2       Hirntumor/Akustikusneurinom
 1       Lungenteilentfernung bei Tuberkulose
 2       Schilddrüsenüberfunktion Typ Basedow
         mit Beteiligung der Augenhöhlen
 1       Magenteilentfernung
11       Psychische Erkrankungen und Sucht
24       Erkrankungen der Wirbelsäule
 8       Knie- und Hüftgelenkserkrankungen
 3       Frakturen im Bereich der Extremitäten
 1       Schädel-Hirn-Verletzung
 1       Neuroborrelose
_____________________________________________
90
Ergebnis:

   Von 90 Wiedereingliederungsmaßnahmen verliefen 83
    erfolgreich.

   Die Mitarbeiter sind entweder noch im Betrieb tätig oder
    nach Erreichen der Altersgrenze in die Rente
    gegangen.
Voraussetzungen für erfolgreiche
Wiedereingliederung

   frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem
    Mitarbeiter innerhalb von 6 Wochen nach
    Krankheitsbeginn
   nahezu alle Fälle wurden vom Betriebsarzt
    eingeleitet und alle begleitet
   der Wiedereingliederungsplan wird möglichst
    frühzeitig erstellt und mit allen Beteiligten
    abgestimmt
   die Wiedereingliederung erfolgt überwiegend
    am alten Arbeitsplatz
   häufig sind technische Maßnahmen und Hilfen
    erforderlich (Hebe- und Transporthilfen,
    spezielle Schutzkleidung u.a.)
Voraussetzungen für erfolgreiche
Wiedereingliederung
   gelegentlich werden Arbeitsinhalte modifiziert (z.B.
    Aufenthalt in Bereichen mit starken
    elektromagnetischen Feldern nach
    Herzschrittmacherimplantation)
   während der Wiedereingliederungsphase erfolgt
    bei jeder Belastungsstufe Vorstellung beim
    Betriebsarzt; zusätzliche technische
    Untersuchungen wie Langzeit-EKG,
    Lungenfunktionsprüfungen usw. je nach Art der
    Erkrankung sowie Arbeitsplatzbegehungen
   auch nach abgeschlossener Wiedereingliederung
    werden Beschäftigte regelmäßig, i.d.R.
    halbjährlich betreut und beraten
Demographischer Wandel im Betrieb

      abnehmende Geburtenrate und steigende
        Lebenserwartungen führen zu:
 Anhebung der Altersgrenze für die Altersrente auf 67
  Jahre
 Anstieg des Anteils der über 50jährigen Menschen im
  Erwerbsalter von heute 30% auf 41% im Jahr 2020
 Fachkräftemangel
 Erhöhung der Erwerbsquote der über 55-Jährigen
Entwicklung der Fehlzeiten in Abhängigkeit vom Alter*

    Arbeitsunfähigkeitsfälle                          Arbeitsunfähigkeitstage

  bis 24                                              bis 24

   25-34                                              25-34

   35-44                                              35-44

   45-54                                              45-54

   55-64                                              55-64

           0        100        200         300                 0   1.000 2.000   3.000 4.000

Quelle:Wissenschaftliches Institut der der AOK 2006   * In 2005, Angaben je
                                                      100 Versicherungsjahre
Altersabhängige Entwicklung von Krankheiten*

1600
1400                                                        Skelett
1200
1000                                                        Herz/ Kreislauf

 800                                                        Atmungsorgane
 600
 400                                                        Verdauung
 200
                                                            Verletzung /
   0                                                        Vergiftung
            bis 24    25-34      35-44      45-54   55-64
            Jahre     Jahre      Jahre      Jahre   Jahre

Quelle:Wissenschaftliches Institut der der AOK
           Fehlzeitenreport 2005
Krankheit und Alter

• Es gibt keine spezifischen Alterskrankheiten
• manche Krankheiten, z.B. Bluthochdruck oder
  Diabetes weisen eine deutliche Altersabhängigkeit auf
• ältere Menschen erkranken nicht häufiger, jedoch
  dauern die Krankheiten länger
• die Zunahme der Arbeitsunfähigkeit älterer Arbeit-
  nehmer ist auf den Anstieg von Erkrankungen des
  Muskel- und Skelettsystems, von Herz-Kreislauf-
  erkrankungen und psychischen Erkrankungen
  zurückzuführen
Berufsgruppen mit dem höchsten Anteil der
Rentenneuzugänge wegen Erwerbsunfähigkeit an allen
Rentenneuzugängen 2003

                        insgesamt          20,2
Zimmerer, Dachdecker, Gerüstbauer                        43,3
            Straßen- und Tiefbauer                 36,4
      Fleisch- und Fischverarbeiter               33,2

                                      0   20       40           60   80   100
Krankheit, Belastung und Alter

• Die Erkrankungshäufigkeit in den 3 genannten
  Krankheitsgruppen differiert mit zunehmendem
  Lebensalter stark in Abhängigkeit vom
  Wirtschaftszweig – bei ähnlichem Ausgangs-
  niveau der Beschäftigten in jüngeren Jahren.
Fitness und Alter

wussten Sie, dass
• nur 10% der Abnahme der Leistungsfähigkeit eines 65-jährigen
  Mannes auf Alterungsvorgänge zurückzuführen sind, 90% auf
  Übungsverlust, Trainingsmangel und Bequemlichkeit
• ein 75-jähriger Mann sich im Durchschnitt noch 75% der
  Leistungsfähigkeit erhalten kann, die er als 25-Jähriger gehabt
  hat, wenn er in seinem Leben regelmäßig Sport betrieben hat
• Menschen jeden Alters trainierbar sind. Sogar bei 75-Jährigen,
  die in ihrem Leben bisher keinen Sport betrieben haben, ist
  bereits nach 6 Wochen moderaten Ausdauertrainings ein
  Leistungszuwachs von bis zu 30% zu beobachten.
Fitness und Alter

wussten Sie, dass
• der Intelligenzquotient bei Menschen, die einen
  geistig anregenden Beruf oder entsprechende
  Hobbies haben, bis ins hohe Alter kontinuierlich
  anwächst ?
Was können die Alten eigentlich ?
Ältere behalten die Fähigkeit, sich normalen psychischen
 und physischen Anforderungen anzupassen
Die körperliche und psychische Belastbarkeit Älterer ist
 unterhalb der Dauerleistungsgrenze kaum eingeschränkt
Die Konzentrationsfähigkeit und der Wissensgebrauch
 sind bis ins hohe Alter kaum begrenzt – ausreichende
 Erholungsphasen vorausgesetzt.
Die Lernfähigkeit ist bei hinreichender Übung über das
 Erwerbsleben hinweg in gleicher Weise ausgeprägt wie
bei
 Jüngeren, wobei sich häufig ausgeprägte individuelle
 Lernstrategien entwickeln
Was können die Alten eigentlich besser ?

Kommunikative Fähigkeiten sind nicht selten besser
 ausgeprägt als bei Jüngeren
Komplexe Sachverhalte können oft besser durch die höhere
 Lebens- und Berufserfahrung überblickt werden
Die eigenen Möglichkeiten und Grenzen können oft
 wesentlich besser eingeschätzt werden
Entscheidungen werden oft fundierter vertreten und
 umgesetzt
Es gibt Aufgaben, die von Älteren tendenziell besser
              erledigt werden wenn sie
vertraut und geübt sind
autonom bearbeitet werden können, d.h. Arbeits-
   pensum, Arbeitsrhythmus und Arbeitsablauf bis zu
   einem bestimmten Grade bestimmbar sind
komplexe Arbeitsabläufe beinhalten, für deren
  Bearbeitung Erfahrung eine entscheidende Rolle
  spielt
soziale Kompetenzen voraussetzen
Kenntnisse      der    betrieblichen  Abläufe    und
informellen
  Beziehungen voraussetzen.
Tendenziell schwerer fällt Älteren die Bewältigung von Aufgaben

unter extremen Umgebungseinflüssen wie Hitze, Kälte
 und hoher Luftfeuchtigkeit
mit schwerer körperlicher Belastung z.B. schweres Heben
 und Tragen
mit lang andauernder, extremer Zwangshaltung, z.B. mit
 angehobenen Armen und verdrehter Wirbelsäule
in Situationen mit Zeit- und Leistungsdruck
mit fremdbestimmtem Arbeitstempo
bei denen ausreichende Erholungsmöglichkeiten fehlen
mit ungünstigen Arbeitszeiten, z.B. Nacht- und
 Schichtarbeit (aber nur bedingt)
die differenzierte Seh- und Hörleistungen erfordern.
Empfehlungen für eine zukunftsorientierte Personalpolitik

  kurzfristig:
Analyse der betrieblichen Personal- und Altersstruktur,
 um unausgewogene Altersverteilungen und daraus
 resultierende Problemfelder zu identifizieren
generationsübergreifende Zusammenarbeit initiieren und
 Tandems bilden, um rechtzeitig die Übertragung von
  Erfahrungen und Wissen künftig ausscheidender
  Mitarbeiter auf ihre Nachfolger zu gewährleisten.
Angepasste und erweiterte Rekrutierungs- und
  Personalentwicklungsstrategien entwickeln.
Empfehlungen für eine zukunftsorientierte Personalpolitik

  mittelfristig:
Die Attraktivität der Arbeit im eigenen Unternehmen entwickeln und
 herausstellen.
Vorurteile über die Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter abbauen
 und auch in Innovationsprojekten die Erfahrung Älterer zur
 Vermeidung von Sackgassen nutzen
Den älter werdenden Mitarbeitern eine Entwicklungsperspektive
 geben und damit die mittlerweile fest gefügte Erwartung auf
 vorzeitige Berentung aufbrechen, z.B. durch die Entwicklung einer
 alternsgerechten, lebensphasenorientierten Laufbahngestaltung und
 flexible Übergänge in die Nacherwerbsphase
Etablierung von altersgemischten Teams zur Gewährleistung von
 Wissens- und Erfahrungstransfer und zur Nutzung der
 komplementären Stärken von Jüngeren und Älteren.
Empfehlungen für eine zukunftsorientierte Personalpolitik

  langfristig:
Den Status von Fachlaufbahnen neben hierarchischen Karrieren
 aufwerten.
Veränderungs- und Lernfähigkeit durch Wechsel zwischen
  Aufgaben und Positionen fördern.
Lebensbegleitende Kompetenzentwicklung fördern. Mitarbeiter
  mittleren und höheren Alters durch Weiterbildung und Tätigkeits-
  wechsel aktivieren.
Tätigkeiten, die nur begrenzte Zeit ausgeübt werden können, anders
  zuschneiden oder vermeiden. Längerfristige einseitige Belastungen
  der Mitarbeiter verhindern und für Belastungsminderung bzw.
 -wechsel sorgen
Ausgewogene betriebliche und bereichsspezifische Personal- und
  Altersstrukturen etablieren, um Einstellungs- und Verrentungs-
  wellen zu vermeiden.
Aufgaben des Betriebsarztes beim demographischen Wandel

    1. Prävention
•  Identifikation von physischen und psychischen Belastungen mit
  Langzeitwirkung, die infolge andauernder Fehlbelastung zu
  vorzeitigem Verschleiß, Burn-out oder innerer Kündigung führen
• Intensivierung der Beratung hinsichtlich ergonomischer
  Gestaltung von Arbeitsplätzen und –tätigkeiten, beim Einsatz von
  Arbeitsstoffen und bei der Beschaffung von Geräten und
  Hilfsmitteln zur Reduzierung von Fehlbelastungen
• Identifikation von Tätigkeiten, die absehbar nicht bis zum 67.
  Lebensjahr zu bewältigen sind (Beispiel: Werkfeuerwehrmann
  unter schwerem Atemschutz) und Beratung bei der Gestaltung
  horizontaler Karrieren
Aufgaben des Betriebsarztes beim demographischen Wandel

  2. Betriebliche Gesundheitsförderung
• Tätigkeitsbezogene betriebliche Gesundheitsförderung auf
  Grundlage einer Belastungsanalyse
• Durchführung betrieblicher Gesundheitstage zur Information
  über und Identifikation von Funktionsstörungen, die häufig lange
  unerkannt bleiben und langfristig Beschäftigungsfähigkeit und
  Lebensqualität einschränken (z.B. Bluthochdruck, Diabetes,
  Hautkrebs, Darmkrebs)
• Vorträge, Ausstellungen und Aktionen zu Gesundheitsthemen wie
  Ernährung und Bewegung, Hautschutz- und Pflege, Lärm und
  Gehör usw.
Aufgaben des Betriebsarztes beim demographischen Wandel

3. Frühzeitige Erkennung von Rehabilitations-Bedarf

• Identifikation von Beschäftigten mit Rehabilitationsbedarf im
  Rahmen von arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen
• Beratung und Einleitung von Rehabilitations-Maßnahmen
• Bewertung ungünstiger Belastungen am Arbeitsplatz und
  Beratung des Arbeitgebers hinsichtlich Gestaltungsbedarf
  (allgemeiner Bedarf)
• Organisation eines Round-Table Gesprächs mit Einverständnis des
  Beschäftigten zur Klärung betrieblicher Maßnahmen
  (individueller Bedarf)
Aufgaben des Betriebsarztes beim demographischen Wandel

4. Betriebliches Eingliederungsmanagement
• Frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem betroffenen Beschäftigten
  und Klärung der medizinischen Sachlage
• Abgleich von Anforderungs- und Fähigkeitsprofil
• Bei groben Abweichungen Einleitung von Trainings-,
  Rehabilitations- oder betrieblichen Maßnahmen
• Unterstützung bei der Erstellung eines Eingliederungsplans
• Begleitung des Beschäftigten bei der (Wieder-)Eingliederung
• Unterstützung der Nachhaltigkeit nach erfolgreich
  abgeschlossener Wiedereingliederung durch regelmäßige
  Beratungsangebote
„Und das soll die wahre Jugend von heute sein ?
– Siehst Du nicht, wie sie von Stunde zu Stunde
  altert ?“
„Die Zukunft gehört der Jugend – sobald diese
 alt ist“
aus: Alle unfrisierten Gedanken
Stanislaw Jerzy Lec (1909 – 1966),
Polnischer Satiriker
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