SINFONIE KONZERT KONZERTE 2020 / 2021 - Theater Krefeld

 
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SINFONIE KONZERT KONZERTE 2020 / 2021 - Theater Krefeld
#deinesinfonie

   KONZERTE 2020 / 2021

            4.
         SINFONIE
         KONZERT

                Rafael Bruck
                  Bariton
                 Bruno Weil
                  Dirigent

                                     /NIEDERRHEINISCHESINFONIKER
www.niederrheinische-sinfoniker.de   /NIEDERRHEINISCHE_SINFONIKER
SINFONIE KONZERT KONZERTE 2020 / 2021 - Theater Krefeld
4. SINFONIEKONZERT                                        PROGRAMM
                                                                                                                                            3
                                                                       Franz Schubert (1797– 1828)
                                                                              Ouvertüre „im italienischen Stil“ C-Dur
                                                                               Adagio – Allegro

                                                                              Lieder 
                                                                                Der Wegweiser (Orchestrierung: Anton Webern)
                Wir bringen Höchstleistungen                                    Prometheus (Orchestrierung: Max Reger)
                Wir bringen Höchstleistungen
                     VOR jedem   Konzert!                                       Romanze (Orchestrierung: Anton Webern)
 Wir bringenVOR    Höchstleistungen
                       jedem Konzert!
 Wir bringen Höchstleistungen
      vor
     Wenn
       vordie
      Wenn
             jedem
             jedem
           die
                           Konzert!
               Niederrheinischen
                         Konzert!
               Niederrheinischen
                                    Sinfoniker ein Konzert
                                 Sinfoniker ein Konzert
                                                                              Deutsche Tänze (Orchestrierung: Anton Webern)
                                                                               I – II – III – IV – V - VI
            beginnen, haben wir unsere erstklassige Arbeit
             beginnen, haben wir unsere erstklassige Arbeit
          schon
           schon erledigt.  Unddas
                 erledigt. Und   das  schon
                                   schon   seitseit
                                                überüber  15 Jahren!
                                                      15 Jahren!
Wenn   die     Für unzähligeKonzerte
             Niederrheinischen
               Für unzählige
  Wenn die Niederrheinischen   Konzerte undund
                                   Sinfoniker
                                 Sinfoniker      Aufführungen.
                                                   ein Konzert
                                             Aufführungen.
                                               ein Konzert                    Lieder 
  beginnen,
    beginnen, haben    wirunsere
               haben wir    unsereerstklassige
                                      erstklassige     Arbeit
                                                   Arbeit                       Erlkönig (Orchestrierung: Max Reger)
schon      Machen
  schonerledigt.
            Machen
         erledigt.   wirdas
                   Und
                     wir
                   Und    übrigens
                         das  schon
                         übrigens
                             schon   auch
                                      seit
                                   auch
                                    seit     bei15Ihnen
                                          beiüber
                                         über Ihnen       zu Hause.
                                                    15zuJahren!
                                                         Hause.
                                                    Jahren!                     Memnon (Orchestrierung: Max Reger)
     Für
      Fürunzählige    Konzerteund
           unzählige Konzerte     und    Aufführungen.
                                     Aufführungen.
                                                                                Im Abendrot (Orchestrierung: Max Reger)
                Klavier-
                Klavier-und
                         undFlügelstimmungen.
                               Flügelstimmungen.
            Verkauf von
           Verkauf   vonKlavieren
                         Klavierenund Digitalpianos.
                                     und Digitalpianos.
          Meisterwerkstatt für Reparaturen aller Art.
          Meisterwerkstatt    für Reparaturen aller Art.                      Sinfonie Nr. 6 C-Dur
  Machen wir übrigens auch bei Ihnen zu Hause.                                  Adagio – Allegro | Andante
Machen wir übrigens auch bei Ihnen  zu Hause.
                              41061 Mönchengladbach
                                      41061 Mönchengladbach                     Scherzo. Presto – Più lento | Allegro moderato
                                   Waldhausener   Str. 213
          Klavier- und Fügelstimmugen.Waldhausener
                                   (02161)  95 20 00 Str. 213
         Klavier-
     Verkauf       und Fügelstimmugen.
             von Klavieren und Digitalpianos.                          Bariton Rafael Bruck│Bruno Weil Dirigent
                                      (02161) 95 20 00
                                   klavierbau-kalscheuer.de
    Verkauf  von Klavieren
    Meisterwerkstatt         und Digitalpianos.
                     für Reparaturen  aller Art.                       Niederrheinische Sinfoniker
                                      klavierbau-kalscheuer.de
   Meisterwerkstatt für Reparaturen aller Art.
                                                                       Konzertmitschnitt Klangmalerei.tv

                                                                       VIDEO AB SAMSTAG, 6. FEBRUAR 2021, 18 UHR
                                                                       auf classic.nl/konzertzuhause (3 Monate verfügbar)
SINFONIE KONZERT KONZERTE 2020 / 2021 - Theater Krefeld
FRANZ SCHUBERT
4                                                                                                                                                                                      5
     F ra n z                     * 31. Januar 1797 in Himmelpfortgrund bei Wien                   Aufführungen als Violinist oder Chorsänger aus. Und auch in der Familie musi-
     S C H U B E R T † 19. November 1828 in Wieden bei Wien                                        zierte er nun viel, fand sich doch der Vater gerne mit seinen Söhnen zum Streich­
                                                                                                   quartett zusammen.
     OUVERTÜRE „IM ITALIENISCHEN STIL“ C-DUR                                                       Bald war das Können des Knaben über die Fähigkeiten Holzers hinausgewachsen.
         Adagio – Allegro                                                                          So bewarb er sich auf Wunsch des Vaters als Hofsängerknabe am k.k. Stadtkon-
     Dauer: ca. 8 Minuten                                                                          vikt in Wien. Als solcher würde er kostenfrei im Internat wohnen und die beste
                                                                                                   gymnasiale wie musikalische Ausbildung erhalten. Franz Schubert bestand die
      SINFONIE NR. 6 C-DUR                                                                         Aufnahmeprüfung, am 1. Oktober 1808 trat er in das Konvikt ein – und führte
         Adagio – Allegro | Andante                                                                von nun an ein sehr hartes Leben, war doch der Alltag an dieser Eliteschule einem
         Scherzo. Presto – Più lento | Allegro moderato                                            straffen Stundenplan unterworfen: Unterricht, Lernzeiten, Messbesuche, Gebete
     Dauer: ca. 30 Minuten                                                                         und Beichte, aber kaum Freizeit; das Essen war mangelhaft, Ausgang höchstens
                                                                                                   in Gruppen erlaubt, Disziplinarstrafen selbstverständlich. So erstaunt nicht,
                             MUSIK ALS LICHTBLICK                                                  dass Schubert der Musik, dem einzigen „Lichtblick“ in der strengen Atmosphäre,
                                                                                                   nahezu verfiel, zumal Musik als „unschuldigste und edelste aller Unterhaltungen“
                               Obwohl Musik für Franz Schuberts Vater als Lehrer und Leiter        im Konvikt höchste Beachtung erfuhr. Sehr große Bedeutung für Schuberts Ent-
                               der Schule im Himmelpfortgrund bei Wien eine wichtige Rolle         wicklung zum Komponisten kam dem vom Direktor selbst zusammengestellten
                               spielte, begann die musikalische Ausbildung seines Sohnes           Konviktsorchester zu. Durch die allabendlichen Proben war Schubert, Mitglied
                                Franz relativ spät; anders die schulische: Schon mit fünf Jahren   der Violingruppe, nach kurzer Zeit sowohl mit den Meisterwerken der Klassik als
                                bereitete der Vater Franz Schubert auf den Elementarunter-         auch mit den Eigenarten der Orchestrierung vertraut.
                                richt vor, ein Jahr später nahm er ihn in seine Schule auf. Den    Sein eigenes immer eifrigeres Komponieren – seit 1812 erhielt er Kompositions-
                                 ersten Instrumentalunterricht erhielt Schubert dagegen erst       unterricht bei Antonio Salieri – wirkte sich allerdings zunehmend negativ auf
                                 im Alter von acht Jahren: Sein älterer Bruder Ignaz lehrte ihn    seine schulischen Leistungen aus. Schließlich fiel er im November 1813 in Latein
                                 das Klavierspiel, der Vater das Violinspiel und vermittelte       und Mathe­matik durch. Der Kaiser selbst, der von Schuberts hoher musikalischer
                                  ihm außerdem die ersten Kenntnisse in Musikt­heorie. Später      Bega­bung gehört hatte, bestimmte zwar, dass Schubert seinen Stiftungsplatz
                                  schickte er seinen Sohn für Unterricht in Orgel, Generalbass-    dennoch behalten dürfte, aber Schubert lehnte ab. Nach dem Sommer wollte er
Franz Schubert                     spiel und Gesang zu Michael Holzer, dem Chorregenten und        nicht wieder ins Konvikt zurückkehren. Als quasi Abschiedsgeschenk komponierte
Bleistiftzeichnung von Leopold     musikalischen Leiter der Pfarrkirche in Lichtental. Bei ihm
Kupelwieser, 10. Juli 1821                                                                         er für das Konviktsorchester noch ein Werk, seine erste Sinfonie. Im November
                                    war der Unterricht kostenlos, dafür half der Knabe bei         wurde sie auf­geführt.
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FRANZ SCHUBERT
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     FÜR DAS HATWIG’SCHE ORCHESTER                                                                 MUSIKALISCHE TROTZREAKTION
        Seine sechste Sinfonie schrieb Schubert, damals noch widerwillig als Hilfslehrer bei       Nach einer „Tancredi“-Vorstellung schwärmten Schuberts Freunde beson-
        seinem Vater tätig, hingegen für das sogenannte Hatwig’sche Orchester. Dieses war          ders über deren Ouvertüre, was laut Heinrich Kreißle von Hellborn,
                                                                                                                                                                            „Außerordentliches Genie
        aus dem familiären Streichquartett der Schuberts hervorgegangen, dem sich immer            Schuberts erstem Biographen, nicht ohne Folgen blieb: „Schubert, dem kann man ihm nicht
        mehr Freunde mit ihren Streichinstrumenten angeschlossen hatten. Allmählich wurde          des Lobes zu viel sein mochte, erklärte, zum Widerspruch gereizt, es     ab­sprechen. Die Instru-
                                                                                                                                                                            mentation ist manchmal
        es für die zweimal wöchentlichen Proben bei den Schuberts zu eng, weshalb man in           würde ihm ein Leichtes sein, derlei Ouvertüren, in ähnlichem Stil gehal- höchst originell, auch der
                                                                                                                                                                            Gesang ist es manchmal,
        die Wohnung des Wiener Geschäftsmanns Franz Frischling auswich. Jetzt fanden               ten, binnen kürzester Zeit niederzuschreiben. Seine Begleiter nahmen außer den gewöhn-
        sich auch Holz- und Blechbläser ein, sodass die Musiker sich nicht mehr mit Streicher-     ihn beim Wort und versprachen ihrerseits, die Tat durch ein Glas guten lichen italienischen
                                                                                                                                                                            Galoppaden …“ (Schubert
        arrangements begnügen mussten, sondern alle Werke im Original spielen konnten.             Weins zu belohnen. Schubert machte sich sogleich an die Arbeit.“ So      im Mai 1819 an seinen
        Ab dem Herbst 1815 wandelten sich die Treffen in private Konzerte: Zuhörer kamen,          entstanden im November 1817 die beiden Ouvertüren „im italienischen Freund       Anselm Hütten-
                                                                                                                                                                            brenner über Rossini
   Seinen Unterricht bei  und der böhmische Geiger Otto Hatwig, Mitglied des Burgtheater-          Stil“ D-Dur und C-Dur. Neben der Orchesterfassung legte Schubert sie nach Aufführungen von
                                                                                                                                                                            „Otello“ und „Tancredi“)
  Salieri setzte Schubert orchesters, übernahm die Leitung. Nun fanden die Treffen bei ihm im      jeweils noch in Bearbeitungen für Klavier zu vier Händen vor.
auch nach Verlassen des
Konvikts fort. Er beende- „Schottenhof“ statt. Insgesamt umfasste das Orchester 35 Musiker,        Die Ouvertüre „im italienischen Stil“ C-Dur hebt mit einer typischen langsamen
 te ihn erst Anfang 1817.
                          über­wiegend Juristen, Beamte und Kaufleute.                             Einleitung an, wobei in diesem Adagio besonders das reizvolle Wechselspiel
     Im Oktober 1817 begann Schubert mit der Komposition der Sinfonie. Nachdem er                  der Holzbläser auffällt. Im folgenden Allegro präsentiert Schubert zunächst ein
     den ersten Satz abgeschlossen hatte, unterbrach er die Arbeit jedoch. Die weite-              fröhliches, von Triolen geprägtes Thema, das durchaus italienisch anmuten mag.
     ren Sätze folgten erst im Februar 1818. Dazwischen steht eine neue musikalische               Das Seitenthema gestaltet er gesanglicher und schließt ihm sodann ein beinahe
     Erfahrung Schuberts: Er hatte die Musik Gioacchino Rossinis kennengelernt, der in             übermütiges, abermals italienisch gefärbtes drittes Thema an. Nach der variierten
     Wien wahre Triumphe feierte. Die Reihe begann im November 1816 mit dem Ein-                   Wiederholung des Geschehens schließt – ganz nach Art Rossinis – eine rasante
     akter „L’inganno felice“, Mitte Dezember folgte „Tancredi“, im Februar 1817 wurde             Stretta die Ouvertüre ab.
     „L’italiana in algeri“ aufgeführt, im Juni „Ciro in babilonia“, im September 1818
     „Elisabetta“, 1819 „Otello“ und „Il barbiere di siviglia“, 1820 „Il turco in italia“. Neben
     der Spritzigkeit der Musik begeisterten sich die Wiener für die Schaffensgeschwindig-
     keit des Italieners. Man erzählte sich, Rossini benötige zur Komposition seiner Opern
     so viele Wochen wie die deutschen Komponisten Jahre.
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FRANZ SCHUBERT
8                                                                                                                                                                                                 9
        AUF DEN SPUREN VON                                                                            Schubert eröffnet seine Sinfonie Nr. 6 C-Dur im Adagio mit prächtigen Orchester­
                                                                                                      akkorden. Nachdem er den Beginn so geradezu inszeniert, setzt er die Ein­leitung sanft
        HAYDN, ROSSINI UND BEETHOVEN                                                                  und träumerisch fort. Auch die gelegentlichen Sforzati ändern dies nicht. Als die Musik
        Rossinis Einfluss schlug sich im Februar 1818 auch in Schuberts wieder aufgenommener          fast vollends zur Ruhe gekommen ist, schließt Schubert im reinen Holzbläsersatz das
        Arbeit an seiner sechsten Sinfonie nieder. Doch seine Vorbilder Haydn und Beethoven           Allegro an, mit einem zierlichen Hauptthema in unerwartet hoher Lage, das an Joseph
                                                                     hinterließen darin ebenfalls     Haydns „Militär-Sinfonie“ erinnert. Nach einer knappen dramatischen Überleitung
                                                                     Spuren. Bereits kurz nach        folgt in Flöte und Klarinette das fröhlich-beschwingte Seitenthema, das Schubert lange
                                                                      ihrer Vollendung kam die        weiterspinnt. Ähnlich ihrem Beginn endet die Exposition im reinen Holzbläsersatz, nun
                                                                       Sinfonie in einem Konzert      mit einer getupften Linie in steter Tonwiederholung und stets gleichem Rhythmus. In
                                                                       des Hatwig’schen Or-           der recht kurzen Durchführung schafft Schubert hieraus sowie aus Bestandteilen der
                                                                        chesters unter Schuberts      beiden Themen reizvolle neue Verbindungen. In der Reprise, die nach einem kleinen
                                                                        eigener Mitwirkung zur        Täuschungsmanöver anhebt, das doch noch der Durchführungsarbeit angehört, kehrt
                                                                         Uraufführung; die erste      das Expositionsgeschehen variiert wieder. Doch der Satz endet unerwartet: mit einer
                                                                          öffentliche Aufführung      rasanten Stretta, in der Schubert der Musik zudem kurz heftige Dramatik verleiht.
                                                                          folgte am 14. Dezem-        Mit einem anmutigen Thema von bezaubernder Schlichtheit – trotz graziler Umspie­
                                                                           ber 1828 im großen         lungen, Auszierungen und Rhythmisierungen – beginnt das Andante. Es folgt ein
                                                                           Redoutensaal der Wie-      kon­trastierender Mittelteil, den vor allem stete Triolen und regelmäßige Sforzati prägen
                                                                            ner Hofburg unter der     und der immer wieder deutlich an italienische Opernmelodik erinnert. Im dritten Teil
                                                                             Leitung von Johann       kehrt das anmutige Thema zurück, teils kombiniert mit den Triolen. Mit der italie-
                                                                             Baptist Schmiedel        nischen Opernmelodik erreicht der Satz dann auch sein Ende – das ein letztes Auf­
                                                                              in einem Abonne-        scheinen des anmutigen Themas abrundet.
                                                                               mentkonzert der
                                                                               Gesellschaft der       Im Scherzo. Presto nimmt sich Schubert das Menuett aus Beethovens erster Sinfonie
                                                                                Musikfreunde des      zum Vorbild und spielt vielfach mit der Energie des Auftakts. Der Più lento überschrie-
                                                                                österreichischen      bene Trioteil überrascht dagegen durch seine betonte Simplizität und Archaik, indem
                                                                                 Kaiserstaates.       Schubert zu einem regelmäßigen Fortepiano-Stampfen einfache Motive und Tonleitern
    Franz Schubert                                                                Schubert war da-    kombiniert. Anschließend kehrt das Scherzo da capo zurück.
    Aquarell von Wilhelm August Rieder, Mai 1825.                                 mals bereits seit   Das Allegro moderato erinnert in seiner Melodik erneut deutlich an die italie­nische
    Rechts unten Schuberts eigenhändige Unterschrift,                              einem knappen      Oper, könnte beinahe eine italienische Opernouvertüre sein – und sprüht nur so
    darunter wurde sein Sterbedatum ergänzt.
                                                                                   Monat tot.         von Einfällen.
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FRANZ SCHUBERT
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                                                                                                      sein Freund Joseph von Spaun. Dreieinhalb Jahre später, am 19. Oktober 1814, legte
      LIEDER                                                                                          Schubert mit der Goethe-Vertonung „Gretchen am Spinnrade“ einen ersten Meilen-
          Der Wegweiser (Orchestrierung: Anton Webern)                                                stein der Liedkomposition vor.
          Prometheus (Orchestrierung: Max Reger)                                                      Zu den prägenden Kennzeichen des „Schubertliedes“ gehört die deutliche Auf­wertung
          Romanze (Orchestrierung: Anton Webern)
                                                                                                      des Klaviers. Anstelle der untergeordneten Begleitung des Sängers erhält es bei
          Erlkönig (Orchestrierung: Max Reger)
                                                                                                      Schubert die Funktion eines eigenständigen Gegenparts, wodurch die Musik Stim-
          Memnon (Orchestrierung: Max Reger)
          Im Abendrot (Orchestrierung: Max Reger)                                                     mungen unterstreicht und sogar einen eigenen Ausdrucksgehalt erzeugt. So symbo-
                                                                                                      lisiert das Klavier in „Gretchen am Spinnrade“ das nur anfangs gleichmäßige Drehen
      Dauer: ca. 25 Minuten                                                                           des Spinnrades, im „Leierkastenmann“ kommen mit den leeren Quinten nicht nur die
                                                                                                      Bordunklänge der Drehorgel zu Gehör, sie verdeutlichen auch die beklem­mende Ein-
      DEUTSCHE TÄNZE (ORCHESTRIERUNG: ANTON WEBERN)                                                   samkeit des Musikers. Ebenfalls typisch sind Schuberts weite Melodiebögen und seine
          I – II – III – IV – V - VI                                                                  zukunftsweisende Harmonik mit vielfältigen Modulationen. In der formalen Anlage der
      Dauer: ca. 8 Minuten                                                                            Lieder lassen sich drei Arten unterscheiden: Das „Strophenlied“, in dem Große Bekanntheit
                                                                                                      alle Strophen dieselbe Melodie und Begleitung besitzen, das „variierte innerhalb von Schuberts
                                                                                                                                                                               Liedschaffen erlangten
                                                                                                      Strophenlied“, in dem die einzelnen Strophen textstützend kleine Än-     die drei Liederzyklen:

      EIN NEUES NIVEAU                                                                                derungen in Melodie und Begleitung erfahren, und das „durchkompo-        „Die schöne Müllerin“,
                                                                                                                                                                               „Die Winterreise“ und der
                                                                                                      nierte Lied“, das in Melodie und Begleitung vollständig den textlichen   posthum veröffentlichte
         Obwohl Franz Schuberts Schaffen sehr breit gefächert war und er in den verschiedens-         Gegebenheiten folgt und in jeder Strophe individuell gestaltet wird.     „Schwanengesang“.
         ten Genres arbeitete, ist sein Name fest mit einer Gattung verbunden, die er auf ein
         neues Niveau hob: dem Kunstlied, in seinem Fall auch „Schubertlied“ bezeichnet. Über
         600 Lieder schrieb er im Laufe seines kurzen Lebens, darunter 73 auf Gedichte von
                                                                                                      EINFÜHLSAME ORCHESTRIERUNGEN
         Johann Wolfgang von Goethe und 42 auf Gedichte von Friedrich Schiller. Doch er ließ          Schuberts Lieder wurden für die folgenden Komponisten ein wichtiges Vorbild. Dies
         sich auch von Texten weniger bekannter Autoren inspirieren. Sein erstes Lied kompo-          betrifft neben eigenen Kompositionen auch die aktive Auseinandersetzung mit dem
                           nierte Schubert mit 14 Jahren im k. k. Stadtkonvikt: die Ballade „Hagars   Schubertschen Notentext. So erstellten Komponisten wie Franz Liszt, Johannes
 Als im März 1827 Ludwig
     van Beethoven starb,
                           Klage“ nach Clemens August Schücking, geschrieben am 30. März 1811.        Brahms, Benjamin Britten und Hector Berlioz Orchesterfassungen der Lieder. Die
erfuhr Schubert die Ehre,  Er folgt darin noch deutlich dem Vorbild Johann Rudolf Zumsteegs,          Gattung „Orchesterlied“ existierte zu Schuberts Lebzeiten noch nicht und so mag es
  als einer der insgesamt
           36 Fackelträger dessen siebenbändige Liedersammlung er in der Bibliothek des Stifts        die Komponisten gereizt haben, Schuberts Kunst durch die gegenüber dem Klavier
   an sei­nem Leichenzug   entdeckt hatte und die ihm eine neue musikalische Welt öffnete. „Er        viel größere Klangfarbenpalette und den Nuancenreichtum des großen Orchesters zu
   teilnehmen zu dürfen.
                           sagte, er könne tagelang in diesen Liedern schwelgen.“, erzählte später    intensivieren.
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FRANZ SCHUBERT
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       Für Max Reger kam ein weiterer Beweggrund hinzu: „Für mein Ohr ist es oftmals direkt      Zehn Jahre vor Max Reger und mit einer anderen Veranlassung erstellte Anton
       eine Beleidigung, in einem Riesensaal nach einer Orchesternummer eine Sängerin            Webern Orchesterfassungen von fünf Schubertliedern: „Tränenregen“, „Der Weg-
       hören zu müssen, die zu der im rie­sigen Saal spindeldürren Klavierbegleitung Lieder      weiser“, „Du bist die Ruh“, „Ihr Bild“ und „Romanze“ aus „Rosamunde“. Webern war
       singt!“, schimpfte er. „Selbstredend aber: Die Lieder, die man instrumentiert, die muss   damals Student der Musikwissenschaft bei Guido Adler an der Universität in Wien,
       man sehr sorgfältig auswählen.” Zudem lag ein praktischer Vorteil dieser Instrumen-       und die Beschäftigung mit den Liedern bildete eine Orchestrierungsübung. Und
       tierungen für den Ablauf solch gemischter Konzertprogramme aus Orchesterstücken           auch ihm gelangen einfühlsame, die Wirkung verstärkende Orchesterversionen,
       und Liedgesang für Reger klar auf der Hand: „Es braucht da auch nicht extra ein Flügel    deren Besetzungen er an Schuberts eigene Orchesterwerke anpasste. Wie Reger
       aufs Podium geschleppt werden …“. Die Reihe von Regers Schubertliedbearbeitun-            veränderte er keine einzige Note Schuberts.
       gen beginnt im April 1913 durch die Bitte der Sängerin Gertrud Fischer-Maretzki,          Wieder knapp 30 Jahre später, Anfang 1931, widmete sich Webern erneut als
       „Memnon“ zu instrumentieren. So entstanden zwischen April und September 1913              Orchestrator einem Werk Schuberts. Damals hatte man im Archiv der Gesellschaft
       die Orchesterfassungen von „Memnon“, „An die Musik“, „An den Mond“, „Du bist die          der Musikfreunde Wien sechs Deutsche Tänze von Franz Schubert für Klavier solo
       Ruh“, „Im Abendrot“, „Litaney auf das Fest Allerseelen“, „Nacht und Träume“ sowie         entdeckt, komponiert 1824. Im Auftrag des Verlags Universal Edition übertrug
       „Greisengesang“. „Die Instrumentierung wird so, dass der Sänger resp. die Sängerin nie    Webern das Werk auf die Besetzung kleines Orchester, Holzbläser und zwei Hör-
       ‚gedeckt’ wird. – Ich habe so oft schon die Erfahrung gemacht, dass die Liedvorträge      ner. Erneut gelang es ihm, die Struktur der Komposition deutlicher hervortreten zu
       in Sinfoniekonzerten sehr darunter litten, dass die Herren Dirigenten nicht gerade        lassen und den Schubertklang zu wahren – abermals, ohne eine Note Schuberts zu
       die besten Begleiter waren. Diesem Übelstand wird nun damit abgeholfen durch die          verändern.                                                       Eva Ziegelhöfer
       Instrumentierung; […] Nachdem ich nun 2 Winter hindurch täglich sozusagen mit der
       Meininger Hofkapelle geprobt habe, viele Gesänge (Sologesänge!) mit Orchester zur
       Aufführung gebracht habe, weiß ich genauestens, wie solche Sachen zu instrumentie-
       ren sind.“, pries Reger seinem Verleger seine neue Arbeit höchst selbstbewusst an. Ab
       Februar 1914 setzte er sich an die Schubertlieder „Gretchen am Spinnrade“, „Erlkönig“,
       „Gruppe aus Tartarus“, „Prometheus“ und „Gesänge des Harfners“. Tatsächlich wurde
       Reger seinen eigenen hohen Ansprüchen gerecht. Die Orchesterbesetzungen bleiben
       – zumal für ihn als spätromantischen Komponisten – recht bescheiden, stets darauf
         1821 wurde der  bedacht, den Sänger nicht zu übertönen, aber die Stimmung des Liedes
„Erlkönig“ als Schuberts zu intensivieren. So überträgt er im Erlkönig die ruhelose Begleitung
   Opus 1 veröffentlicht
 und fand sofort reißen- den Streichern, wohingegen bei den Lockrufen des Erlkönigs die Flöte
             den Absatz.
                         verführerisch in den Vordergrund rückt.
                                                                                                                                 Schuberts Brille
                                                                                                                                 auf dem Autograph des Liedes „Die Taubenpost“.
                                                                                                                                 Er trug sie sogar, wenn er schlief.
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     Wilhelm Müller: Der Wegweiser            Ich kenne nichts Ärmeres                                                                 Johann Wolfgang von Goethe: Erlkönig
                                                                                      Die allmächtige Zeit
     Was vermeid’ ich denn die Wege,          Unter der Sonn’ als euch, Götter!       Und das ewige Schicksal,                         Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
     Wo die ander’n Wand’rer geh’n,           Ihr nähret kümmerlich                   Meine Herrn und deine?                           Es ist der Vater mit seinem Kind;
     Suche mir versteckte Stege               Von Opfersteuern                                                                         Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
                                              Und Gebetshauch                         Wähntest du etwa,
     Durch verschneite Felsenhöh’n?                                                                                                    Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
                                              Eure Majestät,                          Ich sollte das Leben hassen,
     Habe ja doch nichts begangen,                                                    In Wüsten fliehen,                               Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
                                              Und darbtet, wären
     Dass ich Menschen sollte scheu’n, –                                              Weil nicht alle                                  Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
                                              Nicht Kinder und Bettler
     Welch ein törichtes Verlangen                                                    Blütenträume reiften?                            Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif?
                                              Hoffnungsvolle Toren.
     Treibt mich in die Wüstenei’n?                                                                                                    Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.
                                              Da ich ein Kind war,                    Hier sitz’ ich, forme Menschen
     Weiser stehen auf den Wegen,                                                     Nach meinem Bilde,                               „Du liebes Kind, komm geh mit mir!
                                              Nicht wusste, wo aus noch ein,
     Weisen auf die Städte zu.                                                        Ein Geschlecht, das mir gleich sei,              Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
                                              Kehrt’ ich mein verirrtes Auge
     Und ich wandre sonder Maßen                                                      Zu leiden, zu weinen,                            Manch bunte Blumen sind an dem Strand;
                                              Zur Sonne, als wenn drüber wär’
     Ohne Ruh’ und suche Ruh’.                                                        Zu genießen und zu freuen sich,                  Meine Mutter hat manch gülden Gewand!“
                                              Ein Ohr, zu hören meine Klage,
     Einen Weiser seh’ ich stehen             Ein Herz, wie mein’s,                   Und dein nicht zu achten,
     Unverrückt vor meinem Blick;             Sich des Bedrängten zu erbarmen.        Wie ich!
     Eine Straße muss ich gehen,
                                              Wer half mir
     Die noch keiner ging zurück.
                                              Wider der Titanen Übermut?              Helmina von Chézy: Romanze
                                              Wer rettete vom Tode mich,
                                                                                      Der Vollmond strahlt auf Bergeshöhn –
     Johann Wolfgang von Goethe: Prometheus   Von Sklaverei?
                                                                                      Wie hab ich dich vermisst!
                                              Hast du nicht alles selbst vollendet,
     Bedecke deinen Himmel, Zeus,                                                     Du süßes Herz! Es ist so schön,
                                              Heilig glühend Herz?
     Mit Wolkendunst,                                                                 Wenn treu die Treue küsst.
                                              Und glühtest jung und gut,
     Und übe, dem Knaben gleich,
                                              Betrogen, Rettungsdank                  Was frommt des Maien holde Zier?
     Der Disteln köpft,
                                              Dem Schlafenden da droben?              Du warst mein Frühlingsstrahl!
     An Eichen dich und Bergeshöhn;
                                                                                      Licht meiner Nacht, o lächle mir
     Musst mir meine Erde                     Ich dich ehren? Wofür?
                                                                                      Im Tode noch einmal!
     Doch lassen stehn                        Hast du die Schmerzen gelindert
     Und meine Hütte, die du nicht gebaut,    Je des Beladenen?                       Sie trat hinein beim Vollmondschein,
     Und meinen Herd,                         Hast du die Tränen gestillet            Sie blickte himmelwärts:               Der Erlkönig
     Um dessen Glut                           Je des Geängsteten?                     „Im Leben fern, im Tode dein!“
                                                                                                                             Ölgemälde auf Holz von Moritz von Schwind, ca. 1830
     Du mich beneidest.                       Hat nicht mich zum Manne geschmiedet    Und sanft brach Herz an Herz.
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     Mein Vater, mein Vater und hörest du nicht,         Für Menschenohren sind es Harmonien.
     Was Erlenkönig mir leise verspricht?                Weil ich die Klage selbst melodisch künde
     Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;                 Und durch der Dichtung Glut das Rauhe ründe,
     In dürren Blättern säuselt der Wind!                Vermuten sie in mir ein selig Blühen.
     „Willst feiner Knabe, du mit mir gehn?              In mir, nach dem des Todes Arme langen,
     Meine Töchter sollen dich warten schön;             In dessen tiefstem Herzen Schlangen wühlen;
     Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,         Genährt von meinen schmerzlichen Gefühlen
                                                                                                                                   Alle Reparaturen an und
     Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“         Fast wütend durch ein ungestillt Verlangen:                                  Handel mit Geigen,

                                                                                                                          rs
                                                                                                                 g.

                                                                                                                      lge
     Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort,   Mit dir, des Morgens Göttin, mich zu einen,                                   Bratschen, Celli &

                                                                                                               In
     Erlkönigs Töchter am düsteren Ort?                  Und weit von diesem nichtigen Getriebe,

                                                                                                              l.

                                                                                                                   Hi
                                                                                                            ip
                                                                                                                                          Contrabassi

                                                                                                                            r
     Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:             Aus Sphären edler Freiheit,

                                                                                                           D

                                                                                                                          ue
                                                                                                                r
     Es scheinen die alten Weiden so grau.               aus Sphären reiner Liebe,
                                                                                                                                           Seit 2011

                                                                                                            the
                                                                                                                       ba
                                                         Ein stiller, bleicher Stern herab zu scheinen.
     „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;

                                                                                                                     en
                                                                                                          ün
     Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“                                                                                             Contrabassi

                                                                                                                      g
     Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!

                                                                                                          G
                                                         Carl Gottlieb Lappe: Im Abendrot                                          Schwerpunkt:       &

                                                                                                                   ei
     Erlkönig hat mir ein Leid getan!

                                                                                                               G
                                                         O wie schön ist deine Welt,
     Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind,
                                                         Vater, wenn sie golden strahlet!                                                            Celli
     Er hält in den Armen das ächzende Kind,
                                                         Wenn dein Glanz herniederfällt,                           Eicken 17
     Erreicht den Hof mit Müh’ und Not;
                                                         Und den Staub mit Schimmer malet;
     In seinen Armen das Kind war tot.
                                                         Wenn das Rot, das in der Wolke blinkt,           41366 Schwalmtal         geöffnet: Mo-Fr 10-17 Uhr
                                                         In mein stilles Fenster sinkt!                                            und nach Vereinbarung
     Johann Mayrhofer: Memnon                            Könnt‘ ich klagen, könnt‘ ich zagen?              Tel.: 02163 888 56 45
                                                         Irre sein an dir und mir?
     Den Tag hindurch nur einmal mag ich sprechen,
                                                         Nein, ich will im Busen tragen
     Gewohnt zu schweigen immer und zu trauern:
                                                         Deinen Himmel schon allhier.
     Wenn durch die nachtgebor’nen Nebelmauern
                                                         Und dies Herz, eh‘ es zusammenbricht,
     Aurorens Purpurstrahlen liebend brechen.
                                                         Trinkt noch Glut und schlürft noch Licht.
SINFONIE KONZERT KONZERTE 2020 / 2021 - Theater Krefeld
RAFAEL BRUCK
18                Der deutsch-mexikanische Bariton Rafael Bruck entstammt einer Musikerfamilie und            19
                  erhielt seine erste Gesangausbildung in Freiburg bei Angela Nick. Sein Gesangstudium
                  absolvierte er anschließend in Köln bei Mario Hoff und Johannes Martin Kränzle. Maß-
                  geblich gefördert wurde er von Edgardo Zayas, wichtige Impulse erhielt er in Meister­
                  kursen unter anderem bei Brigitte Fassbaender, Hedwig Fassbender und Marjana
                  Lipovšek.
                  Noch während der Studienzeit debütierte er 2010 mit der Titelpartie in Viktor Ullmanns
                  Kaiser von Atlantis an den Städtischen Bühnen Münster, wo er außerdem Dr. Falke in der

      RAFAEL
                  Fledermaus von Johann Strauß sang. Als Mitglied des Opernstudios am Musiktheater
                  im Revier Gelsenkirchen stand er unter anderem als Baron Douphol (La traviata), Jäger

     BRUCK
                  (Rusalka) und Zweiter Nazarener (Salome) auf der Bühne.
                  Seit 2012 ist Rafael Bruck am Theater Krefeld Mönchengladbach engagiert und war u. a.
        Bariton   als Lescaut in Jules Massenets Manon, Papageno in Mozarts Zauberflöte, Herr Fluth in
                  Otto Nicolais Die lustigen Weiber von Windsor, Heerrufer in Richard Wagners Lohengrin
                  und den Titelpartien in Rossinis Barbier von Sevilla und Ambroise Thomas‘ Hamlet zu
                  hören. Gastengagements führten ihn u.a. nach Bonn, Coburg, Essen, Gütersloh, Karls-
                  ruhe und Wolfsburg. Dabei arbeitete er unter der Regie von François de Carpentries,
                  Helen Malkowsky, Michael Schulz, Roland Schwab, Elisabeth Stöppler und anderen.
                  Neben der Bühne ist er regelmäßig in Konzerten und Liederabenden zu erleben. Dabei
                  umfasst sein Repertoire Werke aller Epochen und Gattungen von Alter bis Neuer Musik,
                  darunter auch Uraufführungen. Er arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Michael
                  Gielen, Helmuth Rilling und Peter Schreier und war bisher u. a. im Konzerthaus Berlin, in
                  der Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld, der Philharmonie Essen und der Kölner Philharmonie
                  zu hören.
                  Rafael Bruck wurde 2010 mit dem Thomas-Wiese-Förderpreis für Liedgesang aus­
                  gezeichnet, beim Internationalen Gesangswettbewerb Köln 2011 erhielt er einen
                  Sonder­preis. 2016 wurde er von den Lesern der Rheinischen Post zum besten Sänger
                  der Spielzeit gewählt und erhielt einen Theateroscar. 2018 wurde ihm der Förderpreis
                  der Freunde des Theaters Mönchengladbach verliehen.
BRUNO WEIL
20                                                                                                                                                                          21

                                                                                                                                BRUNO
                                                                                                                          WEIL
     „Bei Weil – das verbindet ihn mit seinem erklärten Lieblingskomponisten Haydn – kommt die
     kindliche Unberechenbarkeit aus einem klugen Kopf …“
     (Michael Stallknecht, Süddeutsche Zeitung)
     „Bruno Weil ist eine Schatzkiste an musikalischem Wissen“; das jedenfalls sagte einmal                                               Dirigent
     ein junger Kapellmeister, als er nach besonderen Persönlichkeiten seiner Lehrer­
     generation gefragt wurde. Doch es gehört auch der Wille dazu, dieses Wissen als Diri­
     gent an sein Orchester weiterzugeben und in eine Interpretation umzusetzen. Bruno
     Weil gelingt dies, indem er Textgenauigkeit fordert, gleichzeitig aber auch Raum für die
     individuelle Umsetzung durch jeden Einzelnen lässt. Nur die Balance aus beidem verhilft
     der Musik zu der ihr eigenen Lebendigkeit.
     Bruno Weils Wissen und seine Inspiration führen zu Interpretationen, die beglücken. Er
     leitet seine Orchester uneitel, fordernd aber warmherzig, wobei er keinen Zweifel daran
     lässt, dass es ihm immer um die Musik geht. Seine Kunst führte ihn zu den Berliner und
     Wiener Philharmonikern, zur Staatskapelle Dresden, zum Boston Symphony Orchestra,
     dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und vielen weiteren führenden Klangkörpern.
     Die Anzahl an Opernproduktionen und Repertoirevorstellungen füllt Jahresprogram-              Ausgebildet bei Hans Swarowsky in
     me großer Opernhäuser. Als GMD war er für das musikalische Profil von Augsburg und            Wien, geschult durch Karajan und
     Duisburg verantwortlich. Das von ihm gegründete Festival Klang & Raum im Kloster              geprägt von der Arbeit mit histori-
     Irsee / Allgäu bot zwischen 1993 und 2011 ein internationales Forum für Musik auf Origi-      schen Instrumenten, gab er vor allem in den letzten Jahren sein Wissen
     nalinstrumenten, das alljährlich die Stars der Alte-Musik-Szene in gefeierten Konzerten       an seine Studenten in München und Salzburg weiter. Seit 2019 ist er
     präsentierte. In Kalifornien leitete er mit dem Carmel Bach Festival bis 2010 eines der äl-   wieder verstärkt am Pult großer Orchester zu finden. So ist er erster
     testen Musikfestivals der USA. Insgesamt fünf ECHO-Klassik Preise, der Würth-Preis der        Gastdirigent des Bruckner Orchesters Linz, und im Januar 2020 kehrte
     Jeunesses Musicales Deutschland (2013) und der Musikpreis der Stadt Duisburg (2016)           er mit einem Haydn-Programm an das Pult der Sächsischen Staatskapelle
     dokumentieren den Erfolg seiner Arbeit.                                                       Dresden zurück.
23

Mitwirkende beim 4. Sinfoniekonzert 2020| 21

DIRIGENT                          BRATSCHEN                FLÖTEN                   HÖRNER                    TEAM BACKSTAGE
Bruno Weil                        Albert Hametoff          Darío Portillo Gavarre   Cecilie Marie Schwagers   Generalmusikdirektor: Mihkel Kütson
                                  Richard Weitz            Svenja Kipps             Katja Slootmaekers
SOLIST                            Wiltrud Last                                                                Orchesterdirektor: Martin Kallnischkies
Rafael Bruck                      Natascha Krumik          OBOEN                    TROMPETEN
                                  Leoni Wittchow           Tomislav Novák           Jonathan de Weerd         Konzertdramaturgin, -pädagogin und
1. VIOLINEN                                                Alexander Kleuver        Cyrill Gussaroff          PR-Konzertwesen: Eva Ziegelhöfer
Philipp Wenger                    CELLI                                                                       Marketingreferent: Julian Scherer
Fabian Kircher                    Ghislain Portier         KLARINETTEN              POSAUNEN
Claudia Esch                      Konrad Philipp           Olaf Scholz              Berten Claeys             Konzertpädagogin : Luisa Piewak
Ingrid Popp                       Kathleen Chase-Roberts   Philipp Vetter           Kay Keßler
                                                                                                              Mitarbeiterin GMD-Büro : Sarah Chloé Mikus
Ellen Tillmann                    Elke Höppner                                      Andreas Meier-Krüger
Cordula Flohe                                              FAGOTTE                                            Bibliothekarin : Carolin Frank
Anna Kaiser                       KONTRABÄSSE              Philipp Nadler           PAUKE
                                                                                                              Orchesterwarte: Kurt Amtmann
Ryuichi Umemura                   Holger Saßmannshaus      Hoshimi Plener           Ralf Baumann
                                                                                                                               Riadh Mihoub
                                  Georg Ruppert
                                                                                                                               Maurice Ober
2. VIOLINEN
Eun-Mi Lee
Brigitta Küsters
Regine Florack
Thomas Hamela
Jovanna Stojanovic-Logiewa
Che-Lun Liu
KONZERTVIDEOS
                                                                                                                                                        25

STREAMING 3. KINDERKONZERT                     MENSCH, HAYDN
Mit viel Musik von Joseph Haydn
Joseph Haydn Henning Kallweit | Paula Emmrich Kobold Kiko
Dirigent Andreas Fellner | Niederrheinische Sinfoniker

AB SONNTAG, 14. FEBRUAR 2021, 10.30 UHR
auf dem youtube-Kanal des Theaters Krefeld Mönchengladbach

STREAMING 3. KAMMERKONZERT                         TRIO, QUARTETT, QUINTETT   STREAMING 3. KAMMERKONZERT                         TRIO, QUARTETT, QUINTETT
                                                   … BLECH – TEIL 1                                                              … BLECH – TEIL 2

Francis Poulenc Sonate für Horn, Trompete und Posaune                         Fernand Desprez Triptyque für drei Posaunen
Arthur Meulemans Trio für Horn, Trompete und Posaune                          Victor Ewald Blechbläserquintett Nr. 1 op. 5

Cyrill Gussaroff Trompete                                                     Jonathan de Weerd, Ansgar Brinkmann Trompete
Cecilie Marie Schwagers, Katja Slootmaekers Horn                              Ai Kohatsu Horn
Berten Claeys Posaune                                                        Berten Claeys, Hilma Schultz, Andreas Meier-Krüger Posaune
                                                                               Bernhard Petz Tuba
SEIT SAMSTAG, 20. JUNI 2020
auf dem youtube-Kanal des Theaters Krefeld Mönchengladbach                    SEIT SONNTAG, 31. JANUAR 2021
                                                                              auf dem youtube-Kanal des Theaters Krefeld Mönchengladbach
26     TEXTNACHWEISE  
     Der Programmtext zu Schuberts Sinfonie Nr. 6 basiert auf dem Programmtext von
     Eva Ziegelhöfer zum 2. Chorkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker 2010/11,
     die weiteren Texte sind Originalbeiträge von Eva Ziegelhöfer für dieses Heft.

      BILDNACHWEISE  
     Titel, S. 21: Fred Schöllhorn. | S. 4, 8: Ulm, Renate (Hg): Franz Schuberts Symphonien.
     Entstehung, Deutung, Wirkung. Kassel 2000. | S. 13: Korff, Malte: Franz Schubert.
     München 2003. | S. 15: commons.wikimedia.org; Original im Belverde Wien.
     S. 18: Michael Siemon.

       IMPRESSUM  
     Herausgeber: Theater Krefeld und Mönchengladbach gGmbH • Spielzeit 2020/2021
     Theaterplatz 3 • 47798 Krefeld • Tel.: (0 21 51) 805-0 • Fax: (0 21 51) 2 82 95
                                                                                               Objekte zum Schenken und Selberschenken
     Geschäftsführer: Generalintendant Michael Grosse • Frank Baumann
     Aufsichtsratvorsitzender: Frank Meyer

       NIEDERRHEINISCHE SINFONIKER  
     Odenkirchener Straße 78 • 41236 Mönchengladbach
     Telefon: (0 21 66) 61 51-128 • Telefax: (0 21 66) 61 51-134
     Generalmusikdirektor: Mihkel Kütson
     Redaktion: Eva Ziegelhöfer
     Layoutkonzept: Tobias Degen / 3S-Live Communication & Design
     Grafische Gestaltung: Wolfgang Heinen

     www.niederrheinische-sinfoniker.de /NIEDERRHEINISCHESINFONIKER
      /NIEDERRHEINISCHE_SINFONIKER

     Gesamtherstellung: Wolfgang Heinen Verlag e. K. • Bauxhof 16 • 41812 Erkelenz
     Fon: (0 24 31) 9 48 54 61 • Fax: 9 48 54 62 • E-Mail: email@wolfgang-heinen-verlag.net
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            Kreuzherrenstraße 5 · MG-Wickrath · Tel. 0 21 66 / 14 61 23
Mo - Fr 8.30 - 12.30 Uhr und 14 - 18 Uhr · Sa 9 - 13 Uhr · Mi Nachmittag geschlossen

               www.hoerakustik-hamacher.de
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