SKRIPTUM - Fortbildung Kinder gesund bewegen ÜbungsleiterIn PLUS - Salzburg, 14.-15. Dezember 2019 - Fit Sport Austria

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SKRIPTUM - Fortbildung Kinder gesund bewegen ÜbungsleiterIn PLUS - Salzburg, 14.-15. Dezember 2019 - Fit Sport Austria
Fortbildung

Kinder gesund bewegen

 ÜbungsleiterIn PLUS

        SKRIPTUM

Salzburg, 14.-15. Dezember 2019
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Inhaltsverzeichnis

Beitrag Elementarpädagogik und –didaktik    Seite 3

Beitrag Grundschulpädagogik und –didaktik   Seite 40

Beitrag Kindergartenrecht                   Seite 43

Beitrag Schulrecht                          Seite 61
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Modul:          Pädagogische Grundlagen

                       Thema:          Elementarpädagogik und -didaktik

                       Referentin:     Ursula Gatol, MA

                       Inhalt:         © Ursula Gatol, MA

             Aktuelle Tätigkeiten:

▪   Lehrerin     und    Ausbildnerin    für   Kindergartenpraxis   und    Didaktik   an     der

    Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik in Wien 10

▪   Ausbildungsleitung und Begründerin bei Kid-Fit-Fun©

             Ausbildung:

▪   Studium der Psychomotorik

▪   Kindergartenpädagogin

▪   Motopädagogin

▪   u.v.m. im Bewegungsbereich

© Ursula Gatol, MA                                                                        Seite 3
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1. Einführung
1.1.    Entstehung und Konzept
Aufgrund der Erweiterungen im Konzept von „Kinder gesund bewegen 2.0“ ist es

ÜbungsleiterInnen zukünftig möglich, bewegungsfördernde Einheiten alleinverantwortlich

mit Kindern in Bildungseinrichtungen umzusetzen.

Als Grundlage für die eigenständige Tätigkeit in diesem Bereich ist eine Zusatzqualifikation

erforderlich, um spezifische Anforderungen für die bewegungs- und sportbezogene

Betreuung von SchülerInnen und Kindergartenkindern abzudecken. Hierfür wurde die

Fortbildung zum/zur Kinder gesund bewegen Übungsleiter/in PLUS konzipiert, um den

TeilnehmerInnen die erforderlichen pädagogischen und schulrechtlichen Inhalte zu

vermitteln. Diese Fortbildung wird in Kooperation der drei Sport-Dachverbände ASKÖ, ASVÖ

und SPORTUNION angeboten.

Bildungsziele

Die TeilnehmerInnen können pädagogische Grundlagen praxisorientiert darstellen und

Bewegungsangebote diversitätssensibel und potenzialorientiert gestalten und reflektieren.

Sie kennen unterschiedliche theoretische pädagogische und didaktische Modelle, vielfältige

methodische Arbeitsformen und unterschiedliche Motivationstechniken und beherrschen

deren praktische Umsetzung.

Zertifizierbare Kompetenzen

Die TeilnehmerInnen erwerben Kompetenzen hinsichtlich:

    •   Kinder und Jugendliche sensibel und altersgemäß motivieren und betreuen

    •   nach Bedarf situations- und adressatengerecht aus einem breiten theoretischen Feld

        alle relevanten pädagogischen, didaktischen und methodischen Ansätze auswählen

1.2.    Einführung
Inhalte und Ziele der Bewegungserziehung orientieren sich am jeweiligen pädagogischen

Konzept, das auf verschiedene Funktionsbereiche (z.B. Vermittlung von Fertigkeiten und

Fähigkeiten) oder auf andere übergeordnete Leitvorstellungen (z.B. Selbständigkeit,

Kreativität, Persönlichkeitsbildung, Sozialverhalten) unterschiedlich ausgerichtet ist.

Der Begriff Bewegungserziehung beschreibt dabei angeleitete Bewegungseinheiten,

© Ursula Gatol, MA                                                                        Seite 4
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während unter Bewegungsspielen spontane Spiel- und Bewegungstätigkeiten zu

verstehen sind. Bewegungsangebote umfassen Bewegungsmöglichkeiten, die durch eine

vorbereitete Umgebung entstehen können (Bewegungsimpuls).

Die Bewegungserziehung im Kindergarten sollte nicht nur auf die motorische Entwicklung

des Kindes ausgerichtet sein, sondern vielmehr die Gesamtentwicklung des Kindes auf

sozialer, emotionaler und geistiger Ebene fördern.

Die situationsorientierte Bewegungserziehung macht sich zum Ziel, Bewegungs- und

Sinneserfahrungen zu integrativen, auf die Lebensbedingungen des Kindes abgestimmten

Bestandteile der frühkindlichen Erziehung zu machen um eine ganzheitliche

Persönlichkeitsentwicklung zu forcieren.

Um den alltäglichen Lernzielen wie z.B. der Förderung der Selbsttätigkeit und des

Sozialverhaltens nachzukommen, verfolgt die Bewegungserziehung einige konkrete Ziele,

die sich in die Fähigkeitsbereiche:

    •   Selbstkompetenz

    •   Sozialkompetenz

    •   Sachkompetenz

    •   Lernmethodische Kompetenz

einteilen lassen.

Quelle: Handbuch der Bewegungserziehung / Renate Zimmer

1.3.    Basisliteratur und Kindergartengesetz
Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in

Österreich 2009

https://www.charlotte-buehler-institut.at/wp-content/pdf-

files/Bundesl%C3%A4nder%C3%BCbergreifender%20BildungsRahmenPlan%20f%C3%BCr%

20elementare%20Bildungseinrichtungen%20in%20%C3%96sterreich.pdf

Bildungsrahmenplan Umsetzung Land Salzburg

https://www.salzburg.gv.at/bildung_/Documents/Bildungs%20Rahmen%20Plan%20Umsetzu

ng%20Land%20Salzburg%202010.pdf

© Ursula Gatol, MA                                                                 Seite 5
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Die sechs Bildungsbereiche sind:

     •     Emotionen und soziale Beziehungen

     •     Ethik und Gesellschaft

     •     Sprache und Kommunikation

     •     Bewegung und Gesundheit

     •     Ästhetik und Gestaltung

     •     Natur und Technik

Salzburger Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz, Fassung vom 11.9.2019 S.KBBG

https://www.salzburg.gv.at/bildung_/Documents/LGBLA_SA_20190911_57.Gesetz.pdf

Salzburger Kinderbildungs- und –betreuungsverordnung, Fassung vom 11.9.2019 S.KBBVO

https://www.salzburg.gv.at/bildung_/Documents/LGBLA_SA_20190911_58.Verordnung.pdf

Begriffsbestimmungen § 4 /Im Sinne dieses Gesetzes gilt als:

5. Kleinkindgruppe: eine Organisationsform, deren Bildungs- und Betreuungsangebot sich

allgemein an Kinder von der Vollendung des ersten Lebensjahres bis zum Ende des

Kinderbetreuungsjahres, in dem diese ihr 3. Lebensjahr vollenden, richtet; in Ausnahmefällen

können auch Kinder vor Vollendung ihres ersten Lebensjahres in eine Kleinkindgruppe

aufgenommen werden;

6.       Alterserweiterte   Gruppe:   eine   Organisationsform,    deren   Bildungs-     und

Betreuungsangebot sich allgemein an Kinder von der Vollendung des ersten Lebensjahres

bis zum vollendeten 14. Lebensjahr richtet; in Ausnahmefällen können auch Kinder vor

Vollendung ihres ersten Lebensjahres in eine alterserweiterte Gruppe aufgenommen

werden;

7. Kindergartengruppe: eine Organisationsform, deren Bildungs- und Betreuungsangebot

sich an Kinder ab dem vollendeten 3. Lebensjahr bis zum Erreichen der Schulpflicht

(Kindergartenalter) richtet; das Bildungs- und Betreuungsangebot einer Kindergartengruppe

kann sich darüber hinaus auch an Kinder bis zur Vollendung des Schuljahres, in dem die 4.

Schulstufe abgeschlossen wird (volksschulpflichtige Kinder), richten;

© Ursula Gatol, MA                                                                     Seite 6
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8. Schulkindgruppe, Hortgruppe: eine Organisationsform, in welcher ausschließlich

schulpflichtige Kinder tagsüber außerhalb des Schulbetriebs betreut und beaufsichtigt

werden;

Organisationsform          empfohlene Eröffnungs-    Höchstzahl
                           zahl
Kleinkindgruppe            6                         8
alterserweiterte Gruppe    8                         16
Kindergartengruppe         8                         22 (25)
Schulkindgruppe            8                         11
Hortgruppe                 8                         25

2. Didaktische Prinzipien und Modelle
2.1. Didaktik des Kindergartens

Definition des Begriffes Didaktik:

Der Begriff „Didaktik“ ist von dem griechischen Verb „didaskein“ abgeleitet, welches in der

aktiven Verwendung „ich lehre“, „belehre“, „unterrichte“ meint, in der passiven Verwendung

„unterrichtet werden“ und „lernen“.

Wenn man LERNEN nun nicht nur auf schulisches Lernen beschränkt reduziert, sondern als

einen das menschliche Leben begleitenden Prozess, lässt sich die Begriffsbestimmung

erweitern und man kann sagen:

Didaktik ist die Wissenschaft vom Lehren und Lernen auf allen Stufen der geistigen Entfaltung

und in allen Situationen des Lebens. (Charlotte Niederle)

In dieser Fassung ist der Begriff auch für den Kindergarten brauchbar. Auch im Kindergarten

geht es um Vorgänge des „Lehrens und Lernens“ im weitesten Sinn.

Die KindergartenpädagogIn bietet dem Kind Spiel- und Beschäftigungsangebote (=Lehren)

an, die beim Kind einen Bildungsprozess auslösen (=Lernen) – vorausgesetzt, dass die

Angebote die Interessen des Kindes treffen (Lernmotivation).

Viele Spielimpulse gehen auch von den Kindern aus. Es ist die Aufgabe der

KindergartenpädagogIn diese aufzugreifen und weiterzuführen.

© Ursula Gatol, MA                                                                     Seite 7
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Die Prozesse des „Lehrens und Lernens“ im Kindergarten sind demnach vom Prinzip der

wechselseitigen Anregung gekennzeichnet:

    •   Selbsterfahrung und Information,

    •   Selbsttätigkeit und Bereitstellung von Lernhilfen gehen ineinander über.

Didaktik hat – im weitesten Sinn – die Aufgabe sich mit Voraussetzungen, Bedingungen und

Planung von Lehr- und Lernprozessen zu beschäftigen.

Sie stellt somit folgende wissenschaftliche Fragen an die Praxis:

                     Wem wird das Bildungsangebot vermittelt?

  Für wen?      Erfassen des Entwicklungsstandes des Kindes,        Bedingungsfelder

                     seiner Lebenssituation und Interessen,....

                          Was soll damit erreicht werden?

   Warum?                = Festsetzen des zu Erreichenden             Bildungsziele

                Ziele von Bildungsinhalten sind: neue Begriffe        (Intentionen)

                     kennen lernen, sich sprachlich ausdrücken

                                     lernen,...

                     Welcher Inhalt wird für das entsprechende

    Was?                         Ziel ausgewählt?                    Bildungsinhalte

                Inhalte von Bildungsinhalten sind: Kindertanz,

                           Bewegungseinheit mit Reifen,

                             Bewegungsgeschichte,…

                           = die geplante Vorgangs- bzw.

     Wie?                        Verfahrensweise;                       Methode

                       das Planen aufbauender Lernschritte

                         Mit welchen Materialien wird das

   Womit?                  Bildungsangebot angeboten?                   Medien

                         Medien von Bildungsinhalten sind:           Bildungsmittel

                             Kleingeräte, Großgeräte,…
Quelle: Methoden des Kindergartens 2; 1995, 5. Auflage 2002

© Ursula Gatol, MA                                                                     Seite 8
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2.2. Das Bild vom Kind und das Rollenverständnis der Pädagoginnen und Pädagogen

Kinder kommen als kompetente Individuen zur Welt, die ihre Lebenswelt von Anfang an mit

allen Sinnen wahrnehmen und erforschen. Im Austausch mit vertrauten Personen und der

Umwelt entwickeln sie ihre Kompetenzen und ihre Persönlichkeit.

Kinder zeichnen sich von Geburt an durch Wissensdurst und Freude am Lernen aus. Neugier,

Kreativität und Spontaneität sind wichtige Antriebskräfte ihrer Entwicklung. Kinder verfügen

über unterschiedliche Interessen, Begabungen und Bedürfnisse sowie über vielfältige

Ausdrucksweisen und Kompetenzen. Jedes Kind durchläuft demnach eine einzigartige

Bildungsbiografie. Es hat das Recht, in seiner Individualität respektiert zu werden und sich

nach seinem eigenen Lern- und Lebensrhythmus zu entwickeln.

Kinder gestalten nicht nur ihre eigenen Lernprozesse, sondern auch ihr soziales und

kulturelles Umfeld aktiv mit und können als „Ko-Konstrukteure von Wissen, Identität, Kultur

und Werten“ bezeichnet werden.

Ko-Konstruktion bedeutet die gemeinsame Gestaltung von Bildungsprozessen durch Kinder

und Erwachsene. Kinder bilden das Potenzial der Zukunft jeder Gesellschaft, haben aber

bereits in der Gegenwart als gleichwertige Mitbürgerinnen und Mitbürger umfangreiche

Rechte.

Pädagoginnen und Pädagogen treten in einem Klima der Wertschätzung und des Vertrauens

mit Kindern in Beziehung und achten deren Bedürfnisse und Interessen. Sie begleiten und

moderieren die kindlichen Strategien, sich die Welt verfügbar zu machen. Sie gestalten ein

anregendes Umfeld, das eine Balance zwischen selbst gesteuerten Lernprozessen der Kinder

und vielfältigen Impulsen und Bildungsangeboten der pädagogischen Fachkräfte ermöglicht.

Ein breites Spektrum an professionellen Kompetenzen der Pädagoginnen und Pädagogen

trägt zur Qualität der Lernanregungen bei. Beziehungsfähigkeit und Sensibilität für die

Ausdrucksformen jedes einzelnen Kindes sind die Basis der individuellen Bildungsbegleitung.

Die Kenntnis aktueller Forschungsergebnisse aus Pädagogik, Psychologie und Soziologie

sowie Grundlagenwissen zu den verschiedenen Bildungsbereichen sind Voraussetzungen für

eine entwicklungsangemessene, fachlich fundierte pädagogische Praxis. Die Reflexion des

eigenen Handelns im Sinne lebenslangen Lernens, trägt zur Weiterentwicklung der eigenen

Professionalität bei.

In vielschichtigen Kommunikationsprozessen machen Pädagoginnen und Pädagogen ihre

Arbeit transparent und präsentieren ihr berufliches Selbstverständnis in der Öffentlichkeit.
© Ursula Gatol, MA                                                                    Seite 9
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Sie respektieren Mütter und Väter als Expertinnen und Experten für ihre Kinder und

kooperieren      mit   den     Familien   der     Kinder    im     Sinne    einer   Bildungs-      und

Erziehungspartnerschaft.

2.3. Didaktische Prinzipien
Unter didaktischen Prinzipien versteht man Grundsätze, die das Erziehungs- und

Bildungsgeschehen z.B. im Kindergarten kennzeichnen.

Die   didaktischen     Prinzipien     bestimmen    die     Auswahl    und    die    Gestaltung     von

Bildungsprozessen im Kindergarten. Die didaktischen Prinzipien bilden die Basis für

nachhaltiges pädagogisches Handeln. Didaktische Prinzipien haben u.a. das Ziel, eine positive

Basis für die weitere Bildungsbiografie der Kinder zu schaffen.

2.3.1. Prinzipien für Bildungsprozesse in elementaren Bildungseinrichtungen

Planung und Durchführung von Bildungsangeboten folgen bestimmten Prinzipien, die in

Einklang mit der pädagogischen Orientierung in einer elementaren Bildungseinrichtung

stehen:

Ganzheitlichkeit und Lernen mit allen Sinnen: Lernen ist ein ganzheitlicher Prozess, an dem

Körper und Psyche beteiligt sind. Ganzheitliche Bildungsprozesse orientieren sich an der

Gesamtpersönlichkeit der Kinder, indem sie ihre Sinne sowie ihre sozial-emotionalen,

kognitiven und motorischen Fähigkeiten ansprechen.

Individualisierung: Jedes Kind ist einzigartig in seiner Persönlichkeit, seiner sozialen und

kulturellen    Herkunft,     seinen    Bedürfnissen      und     Lernpotenzialen     sowie   seinem

Entwicklungstempo. Im Sinne der Individualisierung wird das Recht jedes Kindes ernst

genommen, auf seine spezielle Art und in seinem Rhythmus zu lernen. Durch systematische

Beobachtung und Dokumentation können die individuellen Lernvoraussetzungen jedes

Kindes festgestellt und zum Ausgangspunkt der Planung und Durchführung pädagogischer

Angebote werden.

Differenzierung: Das Prinzip der Differenzierung bezieht sich auf die Gestaltung der

Bildungsangebote, die Anregung verschiedener Lernformen sowie eine breit gefächerte

Ausstattung an Bildungsmitteln. Differenzierte Bildungsarbeit berücksichtigt die individuellen

Begabungen, Fähigkeiten und Interessen jedes Kindes.

Empowerment: Empowerment heißt „Ermächtigung“ und stellt ein Handlungskonzept dar,

das sich an den Stärken und Potenzialen von Menschen orientiert. Diese Haltung unterstützt
© Ursula Gatol, MA                                                                              Seite 10
Kinder und Erwachsene, ihre Gestaltungsspielräume und Ressourcen besser wahrzunehmen

und zu nutzen. Dadurch wird ihr autonomes und selbstverantwortliches Handeln gestärkt.

Lebensweltorientierung: Kinder verfügen über vielfältige, individuell unterschiedliche Lebens-

und Lernerfahrungen. Bildungsprozesse, die an diese Erlebnisse und Erfahrungen

anknüpfen,      betreffen         Kinder    unmittelbar     und   motivieren   zur      selbsttätigen

Auseinandersetzung. Neues kann mit bereits Bekanntem und Vertrautem in Verbindung

gesetzt werden, wodurch neuronale Netzwerke im Gehirn aufgebaut, verstärkt und

differenziert werden

Inklusion:    Inklusion     ist     als    grundsätzliche   Haltung   zu   verstehen,     die     über

Integrationsbestrebungen hinausgeht: Alle Menschen in einer Gesellschaft werden als

Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen angesehen, auf die individuell reagiert wird.

Sachrichtigkeit: Bei der Vermittlung von Wissen sind inhaltliche und begriffliche

Sachrichtigkeit sowie entwicklungsgemäße Aufbereitung grundlegend. Dies ermöglicht es

Kindern, Zusammenhänge zu verstehen sowie ihre Handlungsspielräume8 und ihr

Repertoire an Begriffen zu erweitern.

Diversität: Diversität bezieht sich auf individuelle Unterschiede, wie z. B. Geschlecht,

Hautfarbe, physische Fähigkeiten, ethnische Zugehörigkeit und soziale Herkunft. Diese

Vielfalt wird als Ressource für Lernerfahrungen berücksichtigt. Die Begegnung mit

Verschiedenartigkeit ist eine Voraussetzung für die Aufgeschlossenheit, sich mit Vorurteilen

kritisch auseinanderzusetzen.

Geschlechtssensibilität: Abhängig von ihrer individuellen Sozialisation verfügen Kinder über

unterschiedliche Erfahrungen und Vorstellungen zu Geschlechterrollen. Ziel einer

geschlechtssensiblen Pädagogik ist es, Mädchen und Buben unabhängig von ihrem

Geschlecht darin zu unterstützen, unterschiedliche Potenziale ihrer Persönlichkeit zu

entfalten.

Partizipation: Partizipationsfähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung zur aktiven Teilhabe an

gesellschaftlichen Prozessen. Elementare Bildungseinrichtungen leisten einen Beitrag zur

frühen politischen Bildung, indem sie Kindern vielfältige kindgemäße Möglichkeiten zur

Beteiligung, Gestaltung und Mitbestimmung bieten. Dadurch können Kinder lernen,

zunehmend mehr Verantwortung für sich und für andere zu übernehmen. Das Prinzip der

Partizipation bezieht sich auch auf die Mitgestaltung des Bildungsgeschehens durch die

Familien der Kinder.

© Ursula Gatol, MA                                                                              Seite 11
Transparenz: Die transparente Gestaltung des Bildungsgeschehens zielt darauf ab, die

Komplexität pädagogischer Praxis für Eltern und Öffentlichkeit nachvollziehbar zu machen.

In der Arbeit mit den Kindern bedeutet Transparenz, dass Intentionen und Zusammenhänge

durchschaubar werden.

Bildungspartnerschaft: Bildungspartnerschaften sind Kooperationsbeziehungen zwischen

elementaren Bildungseinrichtungen und den Familien der Kinder bzw. gegebenenfalls

externen Fachkräften. Vorrangiges Ziel ist der gemeinsame Aufbau einer lern- und

entwicklungsförderlichen Umgebung für Kinder. Die Zusammenarbeit zeichnet sich primär

durch gegenseitiges Interesse aus und verdeutlicht die gemeinsame Verantwortung für das

Kind.

Quelle: Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan für elementare Bildungs-

einrichtungen in Österreich 2009

2.3.2.   Prinzipien   für   die   Ausbildung   und   Anwendung   erfolgreicher   Lern-   und

Problemlösungsstrategien

Damit ein Kind Erfahrungen über seine Leistungsfähigkeit gewinnen kann, muss es

individuelle Aufgabenstellungen geben, die weder eine Über- noch eine Unterforderung

seiner Fähigkeiten darstellen. Die Anforderungen müssen auf sein Leistungsvermögen

abgestimmt bzw. angePASST sein (→ Prinzip der Passung).

Der Aufbau von Lernvorgängen erfolgt vom Anschaulichen zum Abstrakten, vom Einfachen

zum Komplexen!

                                       Erlerntes anwenden

                                        Können festigen

                                      Erfahrungen sammeln

                                        Voraussetzungen
                                            schaffen

© Ursula Gatol, MA                                                                   Seite 12
Die methodische Reihe umfasst vier Stufen: Voraussetzungen schaffen, Erfahrungen

sammeln, Können festigen, Erlerntes anwenden. Es ist notwendig, aufbauende, aufeinander

bezogene Lernschritte zu planen, die einer Sachlogik unterliegen.

Vermittlung von sachrichtigen und zielführenden Vorgangsweisen

Es ist entscheidend, den Kindern einfache und grundlegende Lern-, Forschungs- und

Arbeitsmethoden zu vermitteln, wie man zu Informationen kommt, wie man forscht, wie man

Probleme löst, … als möglichst viel Wissen zu speichern.

Beispiele für kindgemäße Lernstrategien:

    •   Beobachtung von Umweltvorgängen (Lernen durch Anschauung)

    •   Nachspielen von Situationen und Handlungen (Lernen durch Nachahmung)

    •   Festhalten von Beobachtungen in Zeichnungen (Dokumentation)

    •   Experimentieren (Lernen durch Versuch und Irrtum)

    •   Ableiten von Erkenntnissen (Lernen durch Einsicht)

    •   Aufstellen von Hypothesen (produktives Denken)

    •   Ausschöpfen von Informationsquellen (FachexpertInnen, Bücher, …)

    •   Rückgriff auf einfache Arbeitsverfahren, um komplexe Zusammenhänge zu

        durchschauen

    •   Üben von Fertigkeiten (Wiederholungslernen)

    •   Anwendung von Erlerntem in unterschiedlichen Situationen (Transfer)

Pädagoginnen und Pädagogen fördern die Eigenaktivität und Selbsttätigkeit der Kinder,

indem sie

    … den Kindern interessante Betätigungsfelder durch den Einsatz von Medien

        kindgerecht aufbereiten,

    … anregungsreiche Umwelt (vorbereitete Umgebung) schaffen,

    … und neue Impulse einbringen.

Quelle: Methoden des Kindergartens 2 S. 23 ff.

© Ursula Gatol, MA                                                              Seite 13
3. Pädagogische Grundlagen
3.1. Pädagogik und Erziehungswissenschaft
Unter Pädagogik werden sowohl alle Formen des praktischen Erziehungsgeschehens

(Erziehungspraxis) als auch die wissenschaftliche Erhellung der Erziehungswirklichkeit

(Erziehungswissenschaft) verstanden.

Erziehungspraxis bezeichnet das Handeln in erzieherischen Situationen, d.h. jene Aktivität,

mit welcher eine bestimmte Absicht verfolgt wird.

Erziehungswissenschaft       bezeichnet      die     wissenschaftliche     Erhellung      des

Gegenstandsbereiches der Erziehung, der Erziehungswirklichkeit.

Abbildung 1

Die Wissenschaft der Pädagogik

Um Wissen über einen Bereich der Wirklichkeit zu gewinnen, benötigen Wissenschaften

bestimmte Methoden, die je nach Gegenstand der jeweiligen Wissenschaft unterschiedlich

sind. (Beobachtung, Experimente, Tests). Das durch bestimmte Methoden gewonnenes

Wissen wird in ein System (Ordnungszusammenhang) gebracht. Verschiedene Aussagen

werden zu einem geordneten Ganzen zusammengefügt (systematisiert), in einen größeren

Zusammenhang gestellt, wodurch sich das Wissen einordnen und zuordnen lässt. Dieser

systematisierte Inhalt einer Wissenschaft wird als Theorie bezeichnet. Wissenschaft

beinhaltet in Folge dessen die Formulierung von Aussagen über die gewonnenen

Erkenntnisse und deren Mitteilung, was in der Regel durch Veröffentlichung geschieht.

„Wissenschaft bedeutet methodisch gewonnenes und in ein System gebrachtes Wissen um die

Formulierung von Aussagen über einen Bereich der Wirklichkeit“. (Hobmair 2014: 19)

© Ursula Gatol, MA                                                                     Seite 14
Der Gegenstand der Pädagogik ist die Erziehungswirklichkeit.

Erziehungswissenschaftler/Innen entwerfen verschiedene Vorstellungen über Erziehung. Je

nach Menschenbild und Ansicht über das Wesen der Erziehung geht die Pädagogik der Frage

nach der Art und Weise der Entwicklung der Erzieherin/des Erziehers auf die zu Erziehenden

nach.

So gibt es beispielsweise die Vorstellung, das Kind durch Erziehung zu beeinflussen und zu

formen, damit es fähig wird, etwa mit sich selbst zurechtzukommen und das soziale Leben

bewältigen zu können.

Es wird aber auch die Auffassung vertreten, dass der Mensch von Natur aus entsprechende

Wachstumspotentiale besitzt, die dadurch entfaltet werden, dass durch Erziehung möglichst

NICHT in seine Entwicklung eingegriffen wird.

Betrachtungsweisen der Erziehungswirklichkeit

Die Wirklichkeit, mit der sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auseinandersetzten

kann aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden:

    •   Geisteswissenschaftliche Methode / Verstehen

Zum anderen ist sie Produkt des menschlichen Geistes, als geistiges Wesen hat der Mensch

Kultur geschaffen und kann bewusst und zielgerichtet handeln.

Geisteswissenschaftliche Methoden dienen durch das Herausfinden von Wert- und

Sinneszusammenhängen dem Verstehen.

Abbildung 2

    •   Naturwissenschaftliche Methode / Erklären

Die Wirklichkeit besteht aus der Natur, der Mensch ist Teil davon und funktioniert als

Naturwesen nach Naturgesetzen.
© Ursula Gatol, MA                                                                 Seite 15
Empirische     oder   Erfahrungswissenschaftliche   Methoden      dienen   der   planmäßigen

Beobachtung und Beschreibung der Erziehungswirklichkeit sowie der Gewinnung von

intersubjektiv überprüfbaren Daten zum Zwecke der Erklärung (z B: Interview, Test,

Experiment).

Quelle: Pädagogik/Hobmair 2014, S.22

3.2. Möglichkeiten und Notwendigkeit der Erziehung
Quelle: Pädagogik / Jugend und Volk / Hobmair (Hg) 2014 /S. 60 ff.

3.2.1. Aufgaben der Erziehung:

Erziehung bedeutet Hilfe und Unterstützung zu bieten…

    •   …beim Erlernen der kulturellen Lebensweise = Enkulturationshilfe

    •   … beim Erlernen des sozialen Verhaltens = Sozialisationshilfe

    •   … bei der Ausbildung des Personseins = Personalisationshilfe

3.2.2. Merkmale der Erziehung:

Erziehung ist beabsichtigte Lernhilfe: Die ErzieherIn will bewusst bei den zu Erziehen/den

bestimmte Lernprozesse herbeiführen und sie dabei unterstützen.

Erziehung ist zielgerichtet: Die ErzieherIn strebt durch zielgerichtete Handlungen dauerhafte

zielgerichtete Veränderungen der/des zu Erziehenden an.

Erziehung ist soziales Handeln, dass einerseits bewusst auf andere Menschen bezogen

geschieht, andererseits willentliches und planmäßiges Lernen zum Zweck hat.

Erziehung ist soziale Interaktion, die zwischenmenschlich stattfindet, in der ErzieherIn und zu

Erziehende/r in Wechselwirkung aufeinander einwirken, sich steuern und beeinflussen.

Erziehung ist soziale Kommunikation, in der Informationen zwischen Menschen mit Hilfe von

Symbolen vermittelt, ausgetauscht und aufgenommen werden.

Die wechselseitige Beziehung zwischen ErzieherIn und zu Erziehender/dem ist durch eine

besondere und intensive zwischenmenschliche Beziehung gekennzeichnet, wovon der Erfolg

der Erziehung in wesentlichem Maße abhängig ist.

© Ursula Gatol, MA                                                                      Seite 16
Abbildung 3

Definitionen von Fachbegriffen

Erziehung:

    •   Erziehung ist ein soziales Handeln, welches bestimmte Lernprozesse bewusst und

        absichtlich herbeiführen und unterstützen will, um relativ dauerhafte Veränderungen

        des Verhaltens und Erlebens zu erreichen, die bestimmte Erziehungsziele

        entsprechen.

Erziehungsprozess:

    •   Alle bewussten herbeigeführten Maßnahmen, die einen Menschen gegenüber

        ergriffen werden, um dessen Verhalten und Einstellungen aufzubauen oder zu

        verbessern oder deren als positiv und wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten

Anthropologie:

    •   Beinhaltet die Wissenschaft des Menschen und seiner Entstehung; sie untersucht das

        Wesen „Mensch“ in seiner Eigenart sowie seiner besonderen Stellung in der Natur

        und in der Geschichte.

    •    Anthropologen/Anthropologinnen     haben   viele   Erkenntnisse   zur   Lern-   und

        Erziehungsbedürftigkeit zusammengetragen. Sie stützen sich dabei auf Ergebnisse

        der Naturwissenschaften sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften.

© Ursula Gatol, MA                                                                   Seite 17
3.2.3. Folgerungen für die Möglichkeit und Notwendigkeit des Lernens und der Erziehung

In der Eigentümlichkeit des Geburtszustandes des Menschen liegt seine enorme

Lernfähigkeit und Erziehbarkeit begründet.

Das, was die Natur nur unzureichend hervorgebracht hat, nämlich die menschliche

Lebensweise, muss der Mensch im sozialen „Mutterschoß“ erlernen.

Dem ersten Lebensjahr wird in der Erziehung eine Schlüsselrolle zugewiesen – Grundlage ist

dabei das Herstellen einer Bindung.

Diese Bindung zeigt sich in emotionaler Zuwendung und ausreichend Reizvermittlung!

3.2.4. Fehlende Erziehung und die Konsequenzen:

Abbildung 4

© Ursula Gatol, MA                                                                 Seite 18
3.3. Möglichkeiten und Grenzen der Erziehung
Anlage, Umwelt und Selbststeuerung

    •   Als Anlage bezeichnen wir die genetische Ausstattung eines Lebewesens, die bei der

        Befruchtung festgelegt wird.

    •   Umwelt bezeichnet alle direkten und indirekten Einflüsse, denen ein Lebewesen von

        der Befruchtung der Eizelle (= Empfängnis) bis zu seinem Tod von außen her

        ausgesetzt ist.

    •   Als Selbststeuerung werden alle Kräfte bezeichnet, mit denen das Individuum als

        aktives Wesen „von sich aus“ seine Entwicklung beeinflusst = der Mensch ist ein aktives

        Wesen.

Abbildung 5

Zusammenspiel: Anlage – Umwelt

Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass Anlage und Umwelt von vornherein

zusammenspielen. Erbanlagen und Umweltfaktoren bedingen und beeinflussen sich

wechselseitig.

„So ist es zum Beispiel allein aufgrund der individuellen Begrenztheit der Anlage nicht

möglich, aus jedem Menschen selbst bei optimalen Umweltgegebenheiten ein Genie zu

machen!“

Wir sprechen hier vom pädagogischen Realismus = Grenzen der Erziehbarkeit!

© Ursula Gatol, MA                                                                      Seite 19
Anlage, Umwelt und Selbststeuerung:

Diese drei Aspekte beeinflussen sich ebenso gegenseitig: z.B.Zwillinge mit gleichen

genetischen Voraussetzungen, die beide sehr streng erzogen wurden, können aufgrund der

Selbststeuerung durchaus verschiedene Persönlichkeitsmerkmale entwickeln!

„Was der Mensch im Laufe seines Lebens wird, ist nicht nur Werk der Natur, sondern auch Werk der

Gesellschaft und Werk seiner Selbst.“ (Brezinka)

© Ursula Gatol, MA                                                                       Seite 20
4. Pädagogische und didaktische Grundlagen in der Praxis
4.1. Ein Modell der Beziehungsanalyse
Quelle: Susanne Bernhaus (Transaktionsanalytische Psychotherapeutin)

Das Verständnis der Erwachsenen für die Persönlichkeit des Kindes ist von entscheidender

Bedeutung dafür, wie Erwachsene auf die Handlungen des Kindes eingehen. Jedes Verhalten

wird erlernt. Durch Lernen erwirbt das Kind gleichermaßen erwünschtes wie auch

unerwünschtes Verhalten. Kinder lernen aus ihren Erfahrungen.

Man unterscheidet:      Lernen am Modell

                        Lernen am Erfolg

    1. Lernen am Modell:

        Lernen am Modell geschieht durch Beobachtung und Nachahmung. Als Modell dient

        eine Person, die durch bestimmtes Verhalten Vorteile erzielt, die auf das Kind attraktiv

        wirken und daher übernommen werden.

    2. Lernen am Erfolg:

        Lernen am Erfolg geschieht, indem auf ein bestimmtes Verhalten die Verstärkung

        durch den Erwachsenen folgt. Verstärkung bedeutet: Erfolgreiche Beachtung sowohl

        in negativer wie positiver Weise.

© Ursula Gatol, MA                                                                       Seite 21
Verhalten löst Verhalten aus.

Lernen am Erfolg:                                              Lernen am Modell:

            HANDLUNG                                                   HANDLUNG

       Kind spielt engagiert                 S                  Pädagogin beobachtet
                                             I                Spielgeschehen, wartet ab,
       mit den Bausteinen
                                                              lobt und teilt Begeisterung
                                             T                            mit
                                             U

                                             A

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           ERFAHRUNG                                                   ERFAHRUNG

     ich spiele – Pädagogin                                   Dieses Kind kann selbsttätig
   interessiert sich für mich –                                 spielen. Ich erkenne aus
                                                               dem Beobachteten seine
       ich erhalte Lob und
                                                              aktuellen Spielthemen und
          Anerkennung
                                                                kann ihm neue Impulse
 Kind baut positives Spielverhalten aus.                                 geben

Wiederholt sich solch eine Situation mehrmals täglich, so kommt zu der Handlung und der

damit verbundenen Erfahrung auch die Erwartung dazu (immer wenn ich .?. mache, geschieht

.?.). Dies wird immer und immer wieder passieren – damit bildet sich bei beiden eine feste

Erwartung. Ein sich verselbstständigender Mechanismus ist die Folge.

© Ursula Gatol, MA                                                                 Seite 22
Lernen am Erfolg:                                            Lernen am Modell:

            HANDLUNG                                                   HANDLUNG

                                           S

                                            I

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                                            I

           ERWARTUNG                       O                       ERWARTUNG

                                           N

          immer wenn ...                                          immer wenn ...

            ERFAHRUNG                                                  ERFAHRUNG

Quelle: Susanne Bernhaus (Transaktionsanalytische Psychotherapeutin)

© Ursula Gatol, MA                                                                 Seite 23
4.2. Die ressourcenorientierte Beobachtung
„Schatzsuche statt Fehlerfahndung“

lautet das Motto der ressourcenorientierten Beobachtung, dessen Schwerpunkt auf den

Stärken und Kompetenzen der Kinder liegt.

Wir fragen danach, was Kinder bereits (gut) können und nicht, was sie (noch) nicht können.

Manche Kinder offenbaren ihre Stärken schnell und eindeutig, bei anderen Kindern liegt die

Aufgabe der PädagogIn darin, das Kind längerfristig zu beobachten um deren „Schätze“ zu

heben.

Kompetenzsuche bedeutet jedoch nicht das Umbenennen von Schwächen in Stärken. Es

geht vielmehr darum, den Blickwinkel auf das Kind zu überdenken bzw. Kinder unter einem

neuen Blickwinkel zu sehen.

Der pädagogische Ansatz des „Bridging“- eine Brücke bauen bedeutet, das kindliche

Selbstbewusstsein durch die Transparenz der PädagogIn zu stärken. Dies kann sich darauf

auswirken, mit welcher Kraft und Motivation sich das Kind weiteren Entwicklungsaufgaben

zuwenden kann. Das Kind bekommt Mut, Bereiche in Angriff zu nehmen, vor denen es bisher

zurückgeschreckt ist.

Die Beobachtungszeit sollte 10-15 Minuten umfassen, um ganze Spielabläufe und

Handlungssequenzen erfassen zu können und diese in Form einer Kompetenzkarte zu

dokumentieren. Eine wichtige Schlussfolgerung der Kompetenzbeobachtung ist es, die

gefundenen Stärken dem Kind und seinen Eltern (in einem Entwicklungsgespräch) vor Augen

zu führen.

5. Diversität und Inklusion
5.1. Diversität

Diversität ist ein Konzept der Soziologie und Sozialpsychologie, das im deutschsprachigen

Raum analog zum im englischen Sprachraum verwendeten Begriff Diversity für die

Unterscheidung und Anerkennung von Gruppen- und individuellen Merkmalen benutzt wird.

Häufig wird der Begriff Vielfalt anstelle von Diversität benutzt. Diversität von Personen –

sofern auch rechtlich relevant – wird klassischerweise auf folgenden Ebenen betrachtet:

Kultur   (Ethnie),   Alter,   Geschlecht,   sexuelle   Orientierung,   Behinderung,   Religion

(Weltanschauung). Weniger ins Auge fallen eine große Zahl weiterer sozialisationsbedingter

© Ursula Gatol, MA                                                                     Seite 24
und kultureller Unterschiede wie Arbeitsstil, Wahrnehmungsmuster, Dialekt usw., die

die kulturelle Vielfalt weiter erhöhen und kontextabhängig ebenfalls der Aufmerksamkeit und

ggf. der sozialen Anerkennung bedürfen. In diesem soziologischen Framing spielt die

individuelle   Diversität    genetisch vererbter Unterschiede        eine   untergeordnete      Rolle

zugunsten dem Konzept der kollektiven Identitäten.

Weiterentwicklung des Konzepts

In jüngerer Zeit wird die Selbstreproduktion der diversen Gruppen im Sinne der Konstruktion

sozialer Diversität als Resultat von Differenzierungen und Differenzhandlungen in konkreten

sozialen Interaktionen in den Blick genommen.

Diesem Verständnis zufolge werden Diversitätsdimensionen aktiv sozial hergestellt (Doing

Gender[7] Doing      Culture usw.)   und     dadurch    sozial   wirksam    und   kann   im    Sinne

von Identitätspolitik auch       politisch    wirksam      werden.     Zwischen     verschiedenen

Diversitätsdimensionen bestehen Wechselwirkungen, die sich in unterschiedlichen sozialen

Kontexten addieren und verstärken, reduzieren und abschwächen oder in permanenten

Widerspruch treten können. Diese Verschränkung von Diversitäten (z. B. Geschlecht und

Hautfarbe, Alter und Geschlecht) wird Intersektionalität genannt.

5.2. Inklusion - Inklusive Pädagogik

Inklusive Pädagogik ist ein pädagogischer Ansatz, dessen wesentliches Prinzip die

Wertschätzung der Vielfalt in der Bildung und Erziehung ist. Der Begriff leitet sich ab vom

lateinischen Verb includere, beinhalten, einschließen.

© Ursula Gatol, MA                                                                            Seite 25
Praxis von Integration und Inklusion

    Integration:

    -   Eingliederung von eingeschränkten Kindern in die allgemeine Schule

    -   Differenziertes System je nach Schädigung

    -   Zwei-Gruppen-Theorie (behindert / nichtbehindert)

    -   Aufnahme von Kindern mit Behinderung

    -   Individuumszentrierter Ansatz

    -   Fixierung auf administrative Ebene

    -   Ressourcen für Kinder mit besonderem Bedarf

    -   Spezielle Förderung für behinderte Kinder

    -   Individuelle Curricula für einzelne

    -   Förderpläne für behinderte Kinder

    -   Anliegen/Auftrag der Sonderpädagogik

    -   Sonderpädagogik als Unterstützung für behinderte Kinder

    -   Kontrolle durch Experten/innen

Inklusion:

    -   Gemeinsames Leben und Lernen für alle

© Ursula Gatol, MA                                                           Seite 26
-   Umfassendes System für alle

    -   Theorie einer ununterteilbaren heterogenen Lerngruppe

    -   Profilierung des Selbstverständnisses der Institution

    -   Systemischer Ansatz

    -   Beachtung der emotionalen, sozialen und strukturellen Ebene

    -   Ressourcen für Systeme (Kindergartengruppe/Institution)

    -   Gemeinsames und individuelles Lernen für alle

    -   Ein individualisiertes Curriculum für alle

    -   Gemeinsame Reflexion und Planung aller Beteiligten

    -   Anliegen/Auftrag von Kleinkind- und Sonderpädagogik

    -   Sonderpädagogik als Unterstützung für

        Kollegen/innen und Kindergartengruppe

        Kollegiales Problemlösen im Team

Inklusion betrachtet die individuellen Unterschiede der Menschen als Normalität und nimmt

daher keine Unterteilung in Gruppen vor. Inklusion tritt für das Recht jedes Kindes ein,

unabhängig von individuellen Stärken und Schwächen gemeinsam zu leben und voneinander

zu lernen. Das Verständnis von Inklusion reicht über die Integration von Kindern mit und

ohne Behinderung hinaus und umfasst alle Dimensionen von Heterogenität.

Der Begriff der Inklusion unterscheidet sich vom Begriff der Integration insofern, dass es bei

der Integration immer noch darum geht, Unterschiede wahrzunehmen und Getrenntes

wiedereinzugliedern. Inklusion will hingegen den individuellen Bedürfnissen aller Menschen

Rechnung tragen.

Der Index für Inklusion (2009; S. 5), eine Handreichung zur Unterstützung der inklusiven

Entwicklung in Kindertageseinrichtungen, macht die Differenz zwischen dem älteren Begriff

der Integration und dem neueren Begriff der Inklusion wie folgt deutlich:

„Inklusion ist die konsequente Weiterführung von Integration. Während der Begriff „Integration“

nahe legt, darunter das Hereinnehmen eines Kindes in ein bestehendes System zu verstehen, ohne

das System substantiell zu verändern, geht Inklusion davon aus, dass das Recht aller Kinder auf

gemeinsame Bildung und Erziehung nur durch einen umfassenden Reformprozess zu realisieren

ist. Schulen wie Kindertagesstätten müssen so ausgestattet werden, dass sie kein Kind aussondern.

Alle – Kinder, Jugendliche, Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern, Verwaltung, Politik – tragen dazu

bei, dass Inklusion gelingt.“
© Ursula Gatol, MA                                                                        Seite 27
Inklusion ist als grundsätzliche Haltung zu verstehen, die über Integrations-bestrebungen

hinausgeht: Alle Menschen in einer Gesellschaft werden als Menschen mit unterschiedlichen

Bedürfnissen angesehen, auf die individuell reagiert wird.

Inklusion ist somit der nächste logisch folgende Schritt auf die Bemühungen der Integration,

denn sie eröffnet allen Menschen die Möglichkeit, ihr Recht auf adäquate Bildung und auf

Erreichung ihres individuell höchstmöglichen Bildungszieles wahr zu nehmen und damit ein

möglichst selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu führen.

Quellen:

Wikipedia

https://www.familienhandbuch.de/behinderung/behinderte-kinder/

http://www.ibea.co.at/ (IBEA steht für Integrative Berufsorientierung und Integrative

Berufsausbildung)

6. Reflexion
Reflexion (Überprüfung) der Bildungsarbeit - Kurzzeitanalyse

Zur Beantwortung der Frage nach der Bildungswirksamkeit der Erziehungsarbeit muss nach

der Durchführung der geplanten Vorhaben überprüft werden, inwieweit die Entscheidungen

hinsichtlich Ziel, Inhalt, Methoden und Medien (Bildungsmittel) richtig getroffen wurden.

Parallel zur Planung ergibt sich je nach reflektiertem Zeitraum eine Reflexion über die

Ergebnisse kurzfristiger Planungen, längerfristigen Planungen oder der Jahresplanung.

Die Reflexion über die Ergebnisse kurzfristiger Planungen – Kurzzeitanalyse – beinhaltet

neben der Reflexion der Bildungsarbeit auch die Selbstreflexion (hinterfragen des eigenen

Verhaltens) und weiterführende Ideen. Sie ermöglicht die rasche Korrektur von

Vorgangsweisen, Neuansätze können bereits am darauf folgenden Tag berücksichtigt

werden.

© Ursula Gatol, MA                                                                   Seite 28
Die Planungsspirale

Abbildung 6

6.1.    Reflexion des eigenen pädagogischen Verhaltens

Leitfragen zur Reflexion der Bildungsprozesse / 4.Bildungsbereich Bewegung und

Gesundheit

Quelle: Bildungsrahmenplan Land-NÖ /4.Bewegung und Gesundheit

    •   Wie gelingt es im Rahmen der Bildungsangebote die Bewegungsbedürfnisse der

        Kinder im Sinne der Ganzheitlichkeit zu berücksichtigen?

    •   Wie viel Zeit für freie Bewegung steht den Kindern während des Tages zur Verfügung?

    •   In welchen Situationen und mit welchen Materialien ist die Bewegungsfreude der

        Kinder besonders erkennbar?

    •   Welche Angebote zur Sinneswahrnehmung werden von den Kindern bevorzugt

        genützt?

    •   Welche       Aktivitäten   unterstützen   die    Differenzierung    grundlegender

        Bewegungskompetenzen?
© Ursula Gatol, MA                                                                  Seite 29
•   Welches Verständnis von Geschlechterrollen liegt den Angeboten zu motorischen

        Aktivitäten zugrunde?

    •   Welche Möglichkeiten zu grobmotorischen Aktivitäten finden Kinder außerhalb des

        Bewegungsraums vor?

    •   Wie können Eingangs- und Gangbereich und Nebenräume für grob- und

        feinmotorische Betätigung genützt werden?

    •   Achte ich darauf, welche Hand (Fuß) jedes Kind bevorzugt benutzt?

    •   Welche Materialien und Angebote zur Unterstützung der Grob- und Feinmotorik

        werden vorwiegend von Mädchen bzw. von Buben genützt? Wie werden diese

        Beobachtungen in meiner Planung berücksichtigt?

    •   Auf welche Weise werden die Themen Körper, Gesundheit, Geschlechterrollen im

        Rollenspiel, in Bilderbüchern und Anschauungsmaterialien für die Kinder sichtbar?

    •   Inwieweit wird die kulturelle Vielfalt in der Kindergruppe berücksichtigt?

    •   Wie wird die räumliche Situation, die Ausstattung des Kindergartens sowie die

        Gestaltung des Tagesablaufs den besonderen Bedürfnissen einzelner Kinder gerecht

        (Rückzugsmöglichkeiten, Bewegung, Bodenspielbereiche, Intimsphäre bei der

        Körperpflege)?

    •   Welche Möglichkeiten, jederzeit zu trinken, haben die Kinder?

    •   Welche Beobachtungen habe ich hinsichtlich der motorischen Entwicklung der

        einzelnen Kinder gemacht?

    •   Welches Wissen habe ich über entwicklungspsychologische und neurologische

        Grundlagen von Wahrnehmung und Motorik, um Über- und Unterforderung der

        Kinder zu vermeiden?

    •   Welche Empfindungen löst der Körperkontakt mit einzelnen Kindern bei mir aus? Wie

        gehe ich damit um? Wann und wo setze ich Grenzen?

6.2.    Reflexion des eigenen Kommunikationsstils
Erfolgreiches Miteinander basiert auf Kommunizieren

    •   „Eine erfolgreiche Kommunikation hängt nicht nur vom „guten Willen“ der an einer

        Kommunikation beteiligten Person ab, sondern auch von der Fähigkeit, den

        komplizierten Vorgang einer Kommunikation zu durchschauen und das Miteinander-

        Sprechen zu beherrschen.“ (Psychologie, Hobmair 5.Auflage, 2013, S. 461)

© Ursula Gatol, MA                                                                   Seite 30
Vorbeugung und Behebung von Kommunikationsstörungen

Der Erwerb von Kommunikativen Grundfähigkeiten wie z.b.: zu sich selbst stehen, Gefühle

akzeptieren, ...

Die Fähigkeit Störungen der Kommunikation zu erkennen, ihre Ursachen zu durchschauen

und diese letztendlich zu beseitigen.

Laufend über die Beziehung sprechen, um Kommunikationsstörungen vorzubeugen,

beziehungsweiße sie zu beheben.

Die Metakommunikation beinhaltet die Kommunikation über die Kommunikation und die

Kommunikation über die Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern.

Möglichkeiten erfolgreicher Kommunikation

    •   Metakommunikation: über die Art und Weise wie man miteinander Kommuniziert

        sprechen, um Störungen zu vermeiden

    •   Signalisieren der Kommunikationsbereitschaft: Signale wie kein Blickkontakt, nicht

        aussprechen        lassen,      ...   signalisieren    Desinteresse→          anderen

        Kommunikationszeitpunkt festlegen

    •   Eine positive Atmosphäre ermöglichen: Verzicht den Partner zu bedrängen oder gar

        zwang auszuüben

Aktiv und hilfreich zuhören:sich auf den Kommunikationspartner einstellen, nonverbale

Signale senden, abwarten bis der Kom.Partner ausgesprochen hat

„Ein gutes Gespräch besteht zur Hälfte aus zuhören“ (Psychologie, Hobmair 5.Auflage, 2013,

Ernst Ferstl, Seite 463)

    •   Den anderen akzeptieren und verstehen:sich in den anderen hineinversetzen und die

        Angelegenheit aus seinem Blickwinkel sehen

    •   Die eigene Zielsetzung überprüfen: auf das wirklich Wahrnehmbare konzentrieren

        und vergewissern wie das soeben Geäußerte aus einen wirkt

    •   Gefühle, Bedürfnisse, Erwartungen und dergleichen offen mitteilen: klare und

        verständliche Botschaften senden, positive sowie negative Gefühle mitteilen

© Ursula Gatol, MA                                                                     Seite 31
•   Ich-Botschaften    verwenden:      Vorteile:   sich   seiner   Gefühle   bewusstwerden,

        angemessen reagieren können, keine Verteidigungshaltung, Klarheit über die

        Beziehung sowie Vertrauensbasis schaffen

    •   Effektive Konfliktlösung: aktiv Einbringen was/wie man selbst zur Lösung beitragen

        kann →erfordert Kreativität und Fantasie

Beispiele / Reflexionsfragen:

Kommunikationsbereitschaft signalisieren:

    •   den Kindern auf Augenhöhe begegnen

    •   ebenso den Eltern auf Augenhöhe begegnen

    •   offene Haltung, Blickkontakt

    •   Tür- und Angelgespräch → aktiv auf die Eltern zugehen

    •   Termine zu Gesprächen anbieten

eine positive Atmosphäre ermöglichen:

    •   Elterngespräche→ Zeit nehmen und den richtigen Rahmen vorgeben

    •   Vorbereitet sein

    •   Rahmenbedingungen → ungestörter Rahmen (runder Tisch, ...)

aktiv und hilfreich zuhören:

    •   Nicken

    •   Wiederspiegeln

    •   Sich selbst zurücknehmen

den anderen akzeptieren und verstehen:

    •   Hinterfragen

    •   keine voreiligen Schlüsse ziehen

    •   Kritik annehmen

die eigene Zielsetzung überprüfen:

    •   Reflexion

    •   Rückmeldung holen
© Ursula Gatol, MA                                                                       Seite 32
direkte und offene Botschaften benutzen:

    •   klare Anweisungen an die Kinder

    •   Probleme Ansprechen den Eltern gegenüber

Ich-Botschaften verwenden:

    •   „Man sollte“ vermeiden

    •   „Sie müssen“ vermeiden

© Ursula Gatol, MA                                 Seite 33
7. Gruppenprozesse und Gruppendynamik
Strippenzieher

Interaktions-Zeichenspiel für 2-10 Spieler ab 6 Jahren.

Hier werden die Grenzen des traditionellen Zeichnens (1 Stift und 1 Zeichner) überschritten.

Die Dynamik entsteht durch 2 bis 10 Spieler, die mit verschiedenen Malutensilien, drinnen

wie draußen gemeinsam zeichnerische Aufgaben lösen. Wunderbar kreativ, mit

unbegrenzten Spielvarianten, wobei alle gleichzeitig aktiv sein können. So ist es nicht nur für

Zuhause, sondern auch für Kindergarten, Schule oder andere Einrichtungen geeignet.

Ziel des Spiels ist es, die Kreide, die am Strippenzieher befestigt ist, durch Ziehen an den

Schnüren gemeinsam zu lenken und so etwas frei zu zeichnen oder eine zeichnerische

Geschicklichkeitsaufgabe zu lösen. Ein riesiger Spaß für Klein und Groß, bei dem man ganz

schön konzentriert dabei sein muss.

Statt Kreide oder Stift, kann man draußen auch Straßenkreide verwenden oder einen

Holzstab für glatte Sand- oder Schneeflächen.

Material: Holz, 10 farbige Schnüre jeweils ca. 1m, 1 Wachsstift

© Ursula Gatol, MA                                                                      Seite 34
Partner-Klatsch-Spiel

Pi-Pa-Po

                2x

Pi Pi           Partner/ Handflächen aneinander klatschen

Pa Pa Partner/Fäuste aneinander klatschen

Po Po           In die Hände klatschen

                2x

Pi Pi           Partner/ Handflächen aneinander klatschen

Pa Pa           Partner/Fäuste aneinander klatschen

Po Po           In die Hände klatschen

                2x

Pi Pi           Partner/ Handflächen aneinander klatschen

Pa Pa           Partner/Fäuste aneinander klatschen

Pi Pi           Partner/ Handflächen aneinander klatschen

Po Po           In die Hände klatschen

                1x

Pa              Partner/ Handflächen aneinander klatschen

Pi              Partner/Fäuste aneinander klatschen

Po              In die Hände klatschen

Klatsch-Spiel im Sitzkreis

Schneidersitz mit einer Seite nach innen, in Reichweite zum Rücken des Nachbarn

Innen-Aussen

In-nen klopfen               Innen am Boden klopfen

Aus-sen klopfen              Außen am Boden klopfen

O-ben klatschen              über Kopf klatschen

Un-ten patschen              auf Oberschenkel patschen

Vor-ne drücken               Rücken des Sitznachbarn massieren

Dreh den Rü-cken.            umdrehen/andere Richtung

Gegenstand weitergeben im Sitzkreis
© Ursula Gatol, MA                                                                Seite 35
Schneidersitz mit Blickrichtung zur Kreismitte, in Reichweite zum Nachbarn

Jede/r MitspielerIn erhält einen Ball, der im Sprachrhythmus…

Wa-da-dumm

Wa-da-dumm                … nach rechts weitergegeben wird

Wa-da-dumm                … nach rechts weitergegeben wird

Wa-da-                          …nach rechts-links-rechts weitergegeben wird

Dumm-di-dumm-di

Dumm

8. Praxisbücher und Bilderbücher

Mein Weg zur Professionalität: Arbeits- und Reflexionsleitfaden für Ausbildung und Beruf

von Fachverlag UNSERE KINDER (Herausgeber), Susanne Ristl (Autor)

Verlag: UNSERE KINDER; Auflage: Neuausgabe (1. April 2017)

ISBN-10: 395039124X

ISBN-13: 978-3950391244

Kleine    Schritte    -    Große    Wirkung:   Handbuch      zum    Umgang     mit   kindlichen

Entwicklungsauffälligkeiten

von Fachverlag       UNSERE      KINDER (Herausgeber), Natalie     Bayer-Chisté (Autor), Theresa

Hauck (Autor), Verena Laimer-Horák (Autor), Gabriele Pendl (Autor), & 3 mehr

© Ursula Gatol, MA                                                                       Seite 36
Verlag: UNSERE KINDER; Auflage: 1 (1. November 2017)

ISBN-10: 3950391258

ISBN-13: 978-3950391251

Die gezielte Beschäftigung im Kindergarten: Vorbereiten - Durchführen - Auswerten

von Peter Thiesen (Autor)

Verlag: Lambertus; Auflage: 14 (18. Juni 2010)

ISBN-10: 378411976X

ISBN-13: 978-3784119762

Blöde Ziege - Dumme Gans: Alle Bilderbuchgeschichten

von Isabel Abedi (Autor), Silvio Neuendorf (Illustrator)

Verlag: arsEdition; Auflage: 15. (11. März 2009)

ISBN-10: 3760729851

© Ursula Gatol, MA                                                                  Seite 37
ISBN-13: 978-3760729855

Vom Hersteller empfohlenes Alter: 4 - 6 Jahre

Wenn die Ziege schwimmen lernt

von Nele Moost (Autor), Pieter Kunstreich (Illustrator)

Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage: 14 (24. August 2018)

ISBN-10: 3407773005

ISBN-13: 978-3407773005

Vom Hersteller empfohlenes Alter: 4 - 6 Jahre

Ich hab den Durchblick - Lerngymnastik: Bewegungsübungen für mehr Erfolg in der Schule

von Erich Ballinger (Autor), Elena Obermüller (Illustratorin Titelbild und Urkunde)

Verlag: g+g Verlagsgesellschaft

16.Auflage 2011

ISBN: 978-3-7074-0514-9

© Ursula Gatol, MA                                                                    Seite 38
9. Literaturliste

Bäck, G.(2008). Praktisch didaktisch. Grundlagen der Kindergartendidaktik. Wien: G&G Kinder

        und Jugendbuch.

Charlotte-Bühler-Institut   (2009).   Bundesländerübergreifender   BildungsRahmenPlan      für

        elementare Bildungseinrichtungen in Österreich 2009. Wien: 08/16 Printproduktion

        GmbH.

https://www.charlotte-buehler-institut.at/wp-content/pdf-

        files/Bundesl%C3%A4nder%C3%BCbergreifender%20BildungsRahmenPlan%20f%C3

        %BCr%20elementare%20Bildungseinrichtungen%20in%20%C3%96sterreich.pdf

Charlotte-Bühler-Institut (2009). Bildungsplan für Kindergärten in Niederösterreich 0-6 Jahre.

        St.Pölten: Gradwohl GmbH, Amt der NÖ Landesregierung

http://www.noe.gv.at/noe/Kindergaerten-Schulen/Bildungsplan_Niederoesterreich_.pdf

Kranzl-Greinercker M. Arbeitsgruppe (2005).Entwicklungsraum Kindergarten. Methoden des

        Kindergartens 2. Linz: Unsere Kinder

Hobmair, H.(2014). Pädagogik. Wien: Jugend&Volk.

Thiesen, P. (2010). Die gezielte Beschäftigung im Kindergarten: Vorbereiten - Durchführen –

        Auswerten. Freiburg: Lambertus.

Zimmer, R. (2004). Handbuch der Bewegungserziehung: Grundlagen für Ausbildung und

        pädagogische Praxis. Freiburg im Preisgau, Basel, Wien: Herder.

10. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Pädagogik/Hobmair 2014, S.15

Abbildung 2 Pädagogik/Hobmair 2014, S.22

Abbildung 3 Pädagogik/Hobmair 2014, S.85

Abbildung 4 Pädagogik/Hobmair 2014, S.54

Abbildung 5 Pädagogik/Hobmair 2014, S.67

Abbildung 6 Praktisch Didaktisch/Bäck 2008, S.47

© Ursula Gatol, MA                                                                     Seite 39
Modul:         Pädagogische Grundlagen

                    Thema:         Grundschulpädagogik und -didaktik

                    Referent:      Prof. Peter Rathammer, MA

                    Inhalt:        © Prof. Peter Rathammer, MA

           Aktuelle Tätigkeiten:

▪   Lehrender an der Pädagogischen Hochschule Wien, Lehrauftrag Bewegung und Sport

▪   Leitung von 2 Breitensportvereinen/Sektionen

▪   Organisator Ferienwochen für Klein-/Kinder und Jugendliche

           Ausbildung:

▪   Studium Angewandtes Wissensmanagement

▪   Dipl. Päd. mit Schwerpunkt Bewegung und Sport

▪   Mut tut gut Trainer

▪   ÖTV Tennislehrer

▪   u.v.m. im Bewegungsbereich
1. Internetquellen
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung https://www.bmbwf.gv.at

[22.11.2019]

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung         - Lehrplan der Österr.

Volksschule https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/lp/lp_vs.html [22.11.2019]

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - Allgemeines Bildungsziel

https://www.bmbwf.gv.at/dam/jcr:a7fc77ca-a1f4-4fea-88d3-

527b29acc6e7/lp_vs_erster_teil_14043.pdf [22.11.2019]

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - Gesamtstundenzahl und

Stundenausmaß

https://www.bmbwf.gv.at/dam/jcr:f4f200c0-b999-42c8-9dba-

1ca18fa89e14/lp_vs_vierter_teil_14042.pdf [22.11.2019]

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - Bewegung und Sport (neu

2012)

https://www.bmbwf.gv.at/dam/jcr:06680d8e-c2ba-4f3e-a8cb-

7c8b0d9d8107/lp_vs_sport_2012_23185.pdf [22.11.2019]

Aufsichtserlass – Neufassung

https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulrecht/rs/1997-2017/1997_46.html

[22.11.2019]

Bundesministerium       für   Bildung,   Wissenschaft   und   Forschung   Klug   und    Fit

http://www.klugundfit.at/

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Gesund und Munter

https://www.gesundundmunter.at/ [22.11.2019]

© Prof. Peter Rathammer, MA                                                        Seite 41
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