Smart Price Houses - Hamburg voraus
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Hamburg voraus Internationale Bauausstellung Hamburg dOKUMENTATION Smart Price Houses Grundstücksveräußerungsverfahren mit hochbaulicher Qualifizierung zur Realisierung hochwertigen und kostengünstigen Wohnungsbaus Stadt neu bauen
Smart Price Houses Grundstücksveräußerungsverfahren mit hochbaulicher Qualifizierung zur Realisierung hochwertigen und kostengünstigen Wohnungsbaus
Inhalt 03 VORWORT 04 IBA Hamburg – Stadt neu bauen 06 Anlass und Zielsetzung 08 Standort 10 Aufgabenstellung 12 Verfahren 14 WORKSHOP 17 BEWERBUNGSPHASE 21 ERGEBNISSE des GrundstücksveräuSSerungsverfahrens 58 Weiterentwicklung DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE 68 ANHANG Summary Verfahrensdetails IMPRESSUM
Vorwort V isionär, beispielhaft und realistisch Mit den „Smart Price Houses“ wird einer von – so sollen sich die Modellvorhaben vier Themenbereichen zum architektonischen der IBA Hamburg der Öffentlichkeit Pilotprojekt mit dem Ziel, eine preisgünstige präsentieren. Dies gilt in besonderem Maße innerstädtische Stadthaustypologie zu ent- für die vier wegweisenden Bautypologien, die wickeln. Diese experimentellen Bauten sol- wir als „Bauausstellung in der Bauausstel- len zeigen, dass es auch mittleren und unte- lung“ in der neu entstehenden Wilhelmsbur- ren Einkommensschichten ermöglicht werden ger Mitte gemeinsam mit der Finanzbehörde, kann, sich innerstädtischen Wohnraum als Ei- Immobilienmanagement, und zahlreichen pri- gentum oder zur Miete zu leisten. Uli Hellweg vaten Investoren bis 2013 entwickeln. Wir wollen mit den „Smart Price Houses“ Die ausgewählten Entwürfe lassen für Wil- Mit den Entscheidungen aus dem Grund- neue Maßstäbe setzen und hiermit Prototy- helmsburg Mitte überaus qualitätsvolle und stücksveräußerungsverfahren können wir pen für die Umsetzung an weiteren Stand- innovative Gebäude erwarten. Ich bin mir si- uns jetzt auf zukunftsweisende Bauideen für orten liefern. Da es der IBA Hamburg jedoch cher, dass diese kostengünstig errichtet wer- ein Wohnen am und auf dem Wasser, über nicht allein auf den Preis, sondern zugleich den können, ohne dabei aber an ästhetischer ebenso preisgünstige wie hochwertige Wohn- um eine herausragende architektonische Qualität einbüßen zu müssen. Sie werden da- bauten, über Häuser aus völlig neuartigem und energetische Qualität der Gebäude geht, mit auch einen wichtigen Impuls zur Diskus- Material und über hybride Häuser freuen, die mussten sich alle Bieter mit ihren Entwür- sion der sozialen Dimension einer künftigen sich flexibel und jederzeit auf unterschiedli- fen einem Qualifizierungsverfahren stellen, Wohnungs- und Städtebaupolitik liefern. che Nutzungsbedürfnisse einstellen können. das Raum für Experimente bot und zugleich Im besonderen Fokus der Betrachtung steht die Qualität der Ergebnisse sicherte. Ich dan- dabei der Wohnungsbau als wichtiger und ke den zahlreichen Bewerbern für ihre vielfäl- vielleicht am emotionalsten auch durch die tigen Vorschläge und ihre Bereitschaft, sich Öffentlichkeit diskutierter Baustein. diesen höchst anspruchsvollen Vorgaben, ins- Uli Hellweg besondere der Frage der Kosten zu stellen. Geschäftsführer IBA Hamburg GmbH 03
IBA Hamburg - Stadt neu bauen D ie Zukunft der Stadt im 21. Jahrhun- Kosmopolis – Metrozonen – dert gestalten: Dieser Aufgabe stellt Neue Chancen für die Stadt Neue Räume für die Stadt sich die Internationale Bauausstel- lung Hamburg. In einem siebenjährigen Pro- Wo Menschen zusammen leben und sich be- Containerstapel und Hafenkräne neben zess zeigt sie, wie die Städte und Metropolen gegnen, liegen die stärksten Kräfte für ge- Wohnquartieren und Industriebrachen, da- den Herausforderungen der globalisierten sellschaftliche Innovation. Die IBA Hamburg zwischen Verkehrsschneisen, stillgelegte Ha- Welt begegnen können – und setzt damit sieht diese Vielfalt als Chance – mit Baupro- fenbecken und Marschfelder: Räumliche Brü- nachhaltige Impulse für die deutsche Bau- jekten sowie sozialen und kulturellen Ange- che und Kontraste geben den Elbinseln ihr kultur. boten. Das Handlungsspektrum reicht von zerrissenes, aber auch spannungsreiches Ge- der Aufwertung öffentlicher Räume über ei- sicht. Die IBA nennt diese für viele Innen- Architektur, Freiraumplanung und Städtebau ne kreative Quartiersentwicklung bis hin stadtränder typischen Orte „Metrozonen“. versteht die IBA Hamburg als integrale Be- zu neuen Modellen eines integrativen Woh- standteile des gesellschaftlichen Wandels: nungsbaus und einer Bildungsoffensive, die In Hamburgs größten Metrozonen, den Elbin- Sie entwirft, fördert und reflektiert beispiel- neue Lernkonzepte und Bildungsräume für seln und dem Harburger Binnenhafen, zeigt hafte Projekte und Programme sowohl auf interkulturelles Lernen auf den Elbinseln ent- die IBA Hamburg städtebauliche, freiraum- der städtebaulichen als auch auf der stadt- wickelt. planerische und architektonische Lösungen, gesellschaftlichen Ebene. Und das an einem die ein Gleichgewicht zwischen unterschied- Ort, der wie kaum ein anderer den aktuel- lichen Interessen und Nutzungen herstel- len Strukturwandel der Großstädte wider- len – durch eine Infrastruktur mit Orten des spiegelt. Wirtschaftens sowie Freiräumen und urba- ner Dichte. Dabei werden die Stadtquartie- Den Wandel dieser von Vielfalt und Wider- re zum Wasser geöffnet und durch eine neue sprüchen geprägten Stadtlandschaft bün- „Stadt in der Stadt“ ergänzt, die zwischen oft delt die IBA Hamburg in den drei Leitthemen gegensätzlichen Nutzungsansprüchen ver- „Kosmopolis“, „Metrozonen“ und „Stadt im mittelt und neue Raumbilder für die Metrozo- Klimawandel“. ne schafft. 04
IBA Hamburg – Stadt neu bauen Stadt im Klimawandel – Die IBA Hamburg – Wettbewerbe Neue Energien für die Stadt mit Prozess-Charakter Der Klimawandel stellt besonders die Elbin- Die hier dokumentierten Wettbewerbs- und seln vor besonders große Herausforderun- Gutachterverfahren reflektieren diese zentra- gen. Seit der großen Flut von 1962 weiß man len Leitthemen und Fragestellungen der Me- hier, wie empfindlich dieser Lebensraum ge- tropole im 21. Jahrhundert und leisten damit genüber Naturgewalten ist. Zudem ist das Ge- ihren je eigenen Beitrag zur IBA Hamburg als biet auch durch Altlasten der Industrie vorbe- offenem Prozess und für die deutsche Ver- lastet, wovon zum Beispiel der Deponieberg fahrenskultur. Auch junge und unbekannte Georgswerder zeugt. Die IBA Hamburg setzt Architekten erhalten hier ihre Chance, Archi- u. a. mit ihrem „Klimaschutzkonzept Erneu- tektur und Städtebau mit innovativen Ideen, erbares Wilhelmsburg“ neue Standards für neuen Antworten und Konzepten zu berei- die Metropolen im 21. Jahrhundert. Es ruht chern. Gemessen werden diese an den sie- Projektgebiet der IBA Hamburg auf vier strategischen Säulen: Hohe gebäu- ben IBA-Exzellenzkriterien, womit die Quali- detechnische Standards für Neubau und Be- tät nachhaltig gesichert wird. standssanierung reduzieren den Energie verbrauch. Blockheizkraftwerke, regionale Die Transparenz der Ausschreibungsprozesse und lokale Energieverbundsysteme verbes- und die Prominenz der international besetz- sern die Energieeffizienz. Der Anteil erneuer ten Wettbewerbsjurys sichern das hohe Qua barer Energien wird schrittweise bis zu 100 litätsniveau des gesamten IBA-Prozesses. So Prozent der Energiegewinnung erreichen. wird die IBA Hamburg über ihren gesetzten Zeitraum hinweg die Entwicklung der Metro- Und die Bevölkerung wird durch Kommunika- pole im 21. Jahrhundert nachhaltig prägen. tion und ökonomische Anreize zum „Mitma- chen“ motiviert. So zeigt die IBA, wie Städte sich dynamisch weiter entwickeln und zu- gleich Akteure des Klimaschutzes werden können. 05
Anlass und Zielsetzung Schön und preiswert bauen D ie Entwicklung einer preisgünstigen, Unter Smart Price werden Strategien zum Im Rahmen der „Bauausstellung in der Bau- innerstädtischen Stadthaustypologie, kostengünstigen Bauen verstanden, welche ausstellung“ sollen Smart Price Häuser mo- die es auch mittleren und unteren die Erfahrungen und Vorteile aus den Be- dellhaft für diesen neuen innerstädtischen, Einkommensschichten ermöglicht, sich in- reichen Fertigbau, Systembau, Vorfertigung, preiswerten Haustyp entworfen werden, die nerstädtischen Wohnraum als Eigentum oder Automatisation oder Selbstbau/Baugruppen zugleich den hohen energetischen und nach- zur Miete zu leisten, gehört zu den wichtigen intelligent einsetzen, um eine ästhetisch an- haltigen Anforderungen der IBA Hamburg Aufgaben einer zukunftsorientierten Stadt- spruchsvolle und zeitgemäße Architektur zu gerecht werden. politik. Bei den ‚Smart Price Houses‘ geht es schaffen. Dabei muss sich ein ‚zeitgemäßer‘ um intelligente und ästhetisch anspruchs- Bau nicht nur am architektonischen Aus- Hierfür steht ein Grundstück in Wilhelms- volle Systembauweisen oder Bauweisen mit druck der Bauten messen lassen. Auch sei- burg Mitte mit 3.600 qm zur Verfügung, das kostengünstigen Materialien sowie die Förde- ne Aussagen zu gesellschaftlich relevanten zu diesem Zwecke in mindestens vier Teil- rung der baulichen Selbsthilfe und des Bau- Fragestellungen wie Ökologie, Nachhaltig- grundstücke mit einer jeweiligen Größe von gemeinschafts- bzw. Baugruppengedankens keit, Energie- und Ressourcenschonung so- maximal ca. 1.000 qm Größe aufgeteilt wer- – kurz: um die Neuinterpretation des Fertig- wie Veränderung sozialer Muster des Zusam- den soll. hauses als Stadthaus. menleben sind für seinen Innovationsgehalt entscheidend. 06
Standort Wohnen im Herzen Wilhelmsburgs an einem völlig neu entstehenden Standort W ilhelmsburg Mitte soll das Zentrum Vier Leitthemen wurden für die „Bauausstel- • Neubau der Behörde für Stadtentwick- der Internationalen Bauausstellung lung in der Bauausstellung“ formuliert: lung und Umwelt für ca. 1.400 Arbeits- IBA Hamburg GmbH und der inter- • Smart Material Houses plätze mit ca. 61.000 qm Bruttogrund nationalen gartenschau 2013 gmbh im Jah- • Smart Price Houses fläche re 2013 werden. Auf vier Baufeldern sollen • Hybrid Houses • Ausbau der „Rathauswettern“ für Bar- Antworten für den Wohnungsbau im 21. Jahr- • Water Houses kassen, um eine Wasserwegeverbindung hundert gegeben werden. Ganz im Sinne des von den Landungsbrücken bis ins Zent- berühmten Programms der „Case Study Hou- Das Plangebiet ist ein Teil des Projekts „Wil- rum der Elbinsel Wilhelmsburg zu schaf- ses“ sollen alternative Modelle für die Zu- helmsburg Mitte“ mit einem Realisierungs- fen kunft angeboten werden, die in Form von re- raum von rund 30 ha. Dieser ist im Osten • Modellhafter Wohnungsbau mit bis zu alisierten Case Studies, Anschauungs- und durch eine Bahntrasse mit dem S-Bahnhof 140 Wohneinheiten, darunter auch das Diskussionsobjekte weit nach ihrer Fertigstel- Wilhelmsburg, im Westen durch die Wilhelms- Projekt „Smart Price Houses“ lung darstellen und eine neue Typologie und burger Reichsstraße, im Norden durch ein • Modernisierung des S-Bahnhofs Materialität des Bauens begründen sollen. In Schulzentrum und Sportanlagen sowie im Wilhelmsburg und Neubau der diesem Sinne soll die „Bauausstellung in der Süden durch den nördlichen Teil des geplan- Fußgängerbrücke Bauausstellung“ zu den Case Study Houses ten Parks der igs begrenzt, den die interna- • Entwicklung eines Gebäudekomplexes des 21. Jahrhunderts werden und die Heraus- tionale gartenschau hamburg 2013 gmbh bis mit Ärztehaus, Einzelhandel, Büros, Se- forderungen unserer Zeit in Bezug auf Nach- 2013 errichten wird. niorenpflegeheim, Kita und einer Ausbil- haltigkeit des Bauens und Zusammenlebens dungsstätte für Pflegepersonal modellhaft umsetzen und weiterentwickeln. Die heute eher vorstädtische, für die Metro- • Errichtung eines Kletterzentrums sowie zonen typische Gemengelage mit Gewerbe- von weiteren Sport- und Freizeiteinrich- und Industriegebieten, Brachen, Wohn- und tungen Erholungsgebieten sowie diversen Infrastruk- • Neubau des Schwimmbads Wilhelmsburg tureinrichtungen soll künftig zu einem leben- • Errichtung des Wälderhauses, einem digen, hochwertigen Stück Stadt werden. In Ausstellungsgebäude mit angeglieder- der Phase bis 2013 werden hierfür u.a. fol- tem Hotel gende Projekte an diesem Standort umge- setzt: 08
Aufgabenstellung Zukunftsweisendes Bauen mit dem Fokus auf Kostenbewusstsein B ei der Frage nach den Bedingungen Price Houses‘ wird eine preisgünstige inner- bäudes zu einem präzisen Datenset an Ins- und Perspektiven des Wohnens und städtische Stadthaustypologie angestrebt, truktionen und Informationen, die den Pro- Lebens, die Aspekte der Nachhaltig- bei deren Umsetzung die folgenden Strate- duktionsprozess gestalten. Diese technische keit und Kosteneinsparung berücksichtigen, gien im Entwurf beherzigt werden sollen: Entwicklung führt zur Überwindung der seit lassen sich zwei oftmals gegensätzliche Ten- der Renaissance herrschenden Differenz zwi- denzen ablesen: Soziale Strategien schen Entwerfen und Bauen. Der parametri- sche Entwurf optimiert dabei jenseits bloßer Suffizienz: Menschen überdenken und ver- Gemeinschaftliche oder selbstbestimm- Formspielereien nicht nur den Energie-, Ma- ändern ihren Lebensstil, bzw. erproben und te Bauprojekte bieten ohne die Einschal- terial- und Kosteneinsatz, sondern auch die praktizieren neue Verhaltensweisen. Dies tung von Projektentwicklern oder Bauträ- Produktionsabläufe und neuartige Nutzungs- kann mit der Forderung einhergehen, über- gern, durch hohes Eigenengagement und perspektiven. kommene Standards zugunsten nachhaltiger durch soziale Integration der Planungsbetei- Handlungsmuster aufzugeben. ligten die Möglichkeit zu kostengünstigem Architektonische Strategien und gleichzeitig nachhaltigem Bauen. Parti- Effizienz: Bei erhöhter Energie-, Material- zipative Strategien sowie ein umfassendes Die Teilnehmer sollten sich mit zwei Ansät- und Kosteneffizienz soll der gewohnte Le- „Community Design“ tragen zur Realisierung zen befassen: Bei der Maxima-Strategie füh- bensstandard beibehalten bzw. erhöht wer- wohnungsübergreifender Stadtbausteine bei. ren preiswerte standardmäßige Materialien den können. Das verlangt eine intensive Dieses gemeinschaftliche Handeln weist über und Systeme zur Kostenersparnis (Low-Tech) Auseinandersetzung mit dem aktuellen Stand die Selbstversorgungsmotive hinaus und — verbunden mit einem Verlust an Wohnkom- der Technik. greift in die städtische Infrastruktur ein. Bau- fort, der durch intelligente architektonische gruppen werden dadurch zu Akteuren im so- Lösungen und ein Maximum an Raum und Von den Bewerbern des Grundstücksveräu- zialen Netzwerk der Stadt. Nutzungsoptionen kompensiert wird. ßerungsverfahrens war eine städtebauliche und architektonische Konzeption zu entwi- Fertigungstechnische Strategien Ein minimaler Raumverbrauch durch eine ckeln, die den hohen Standards der IBA Ham- funktionale Determination bei sparsamen burg an Nachhaltigkeit voll entspricht und Durch die ‚Computerized Numerical Control‘- Einsatz hochwertiger Materialien/Technolo- das sich zugleich angemessen in das sich Technologie (CNC) verändert sich die Be- gien (High-Tech) prägt hingegen die Minima- entwickelnde räumliche Umfeld der Wil- deutung der architektonischen Zeichnung Strategie. helmsburger Mitte integriert. Mit den ‚Smart von der bloßen Repräsentation eines Ge- 10
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Verfahren Grundstücksveräußerungsverfahren für Smart Price Houses D as Verfahren „Smart Price Houses“ am Ende der zweiten Stufe nachgewiesen 1.000 €/ qm BGF brutto (Bruttogrundfläche) wurde als zweistufiges Grundstücks- werden. Diese Forderung wurde im Laufe des nicht überschreiten. Davon unabhängig sind veräußerungsverfahren mit hoch- Verfahrens durch den Auslober aufgehoben, Kosten für Sonderausstattungen wie z.B. baulichem Qualifizierungsverfahren durch- und es wurden auch Teams, die keinen Inve- Photovoltaik, alternative Systeme zur Ener- geführt. An dessen Beginn stand ein stor binden konnten, zur Bewertung durch giegewinnung/Heizung, etc. Prototypen, die internationaler Fachworkshop zum Thema das Auswahlgremium zugelassen. bei entsprechender Serienreife die genannte „Smart Price Houses“, den die IBA Hamburg Kostengrenze einhalten können, durften als gemeinsam mit der Architekturzeitschrift In einer Zwischenpräsentation präsentierten Modellprojekt über brutto 1.000 €/qm BGF ARCH+ am 22. Juli 2009 durchgeführt hatte. die Teilnehmer dem Auswahlgremium den liegen. Das Teilnehmer-Team musste in die- Stand ihrer Entwurfsbeiträge. Der Termin sem Fall die Einhaltung der Kostengrenze bei Das anschließende Verfahren war, um die diente dazu, die Ideenansätze und Lösungs- Serienreife plausibel nachweisen und die Vo- Qualität und die Realisierung der gewünsch- beiträge der Teilnehmer in einem frühen Sta- raussetzungen, unter denen „Smart Price“ ten Bebauung zu sichern, in zwei Stufen ge- dium zu diskutieren, um ggf. nicht weiterfüh- erreicht wird, darlegen. Bei einer Bewerbung gliedert: Die erste Stufe bildete die Bewer- rende Lösungsansätze frühzeitig verwerfen auf mehrere Grundstücke sind unterschied- bungsphase mit anschließender Auswahl der zu können. Die Ausloberin führte zudem im liche Entwürfe auf den einzelnen Grundstü- teilnehmenden Teams, die sich interdiszi- Verfahren eine Investorenbörse durch, die es cken umzusetzen. plinär zusammensetzen müssen. Insgesamt allen Teams ermöglichte, ihre Projekte in Ein- wurden 16 Teams zur Teilnahme aufgefor- zelgesprächen interessierten Investoren vor- Die Auswahl erfolgte durch das Gremium zur dert, davon waren fünf von der Auftraggebe- zustellen. Grundstücksveräußerung unter Berücksichti- rin gesetzt. Neben formalen Kriterien mus- gung der Kriterien sten die Teams ihre Eignung anhand von Mit den geforderten Leistungen war durch • Qualität des Bebauungsentwurfes Referenzprojekten aus dem Themenfeld den Investor bzw. Bauherrn des Teams ei- • Qualität des hochbaulichen Konzepts „Smart Price Houses“ und eine für diese Auf- ne separate Kalkulation abzugeben, wel- • Innovation im Hinblick auf „Smart Price“ gabenstellung zugeschnittene Konzeptskiz- che ein Angebot für den Erwerb eines oder • Nachhaltigkeit ze nachweisen. mehrerer von voraussichtlich mindestens • Chancen und Risiken der Realisierung vier Grundstücken enthielt. Die Bauko- Der Grundstückspreis wurde im laufenden Die Integration eines Investors bzw. Bauherrn sten (ohne Grundstückskosten, Kostengrup- Verfahren in Abstimmung mit der Kommissi- (ggf. auch in Form einer Baugemeinschaft) pen 300/Baukonstruktion und 400/tech- on für Bodenordnung bei 145,- €/qm Grund- musste spätestens mit Abgabe des Gebots nische Anlagen gem. DIN 276) durften brutto stück inklusive Nacherlös als Festpreis fixiert. 12
Verfahren Oben: Verfahrensschema Rechts: Impressionen von der Gremiumssitzung 13 13
Workshop Welche Strategien gibt es für das kostengünstige Bauen? Der Workshop zum Thema „Smart Price Houses“ am 22. Juli 2009 gewährt beispielhafte Einblicke in ein zukunftsweisendes Aufgabenfeld der Architektur Z u Beginn des Verfahrens führte die Folgende Fragestellungen standen im Mittel- Auf den beiden folgenden Seiten sind einige IBA Hamburg gemeinsam mit der punkt: der im Rahmen des Workshops vorgestell- Architekturzeitschrift ARCH+ am ten Best-Practice-Beispiele dargestellt. Die 22. Juli 2009 für interessierte Investoren • Welche planerischen und architekto- Fachzeitschrift ARCH+ widmete sich in der und potenzielle Bieter einen internationalen nischen, produktionstechnischen und bau- Sonderausgabe 198/199 ausführlich dem Workshop zum Thema „Smart Price Houses“ konstruktiven, ökonomischen und sozialen Workshop „Smart Price Hosues“. durch. Von unterschiedlichen Experten und Strategien gibt es heute, um innerstädtisch Praktikern wurde der aktuelle Stand der kostengünstig zu bauen? Anwendung smarter Strategien zur Kostenreduktion in der Architektur aufgear- • Wie sehen Neuinterpretationen des beitet. Dabei wurden in ihrer ganzen Breite Fertighauses als Stadthaus dank neuer Typologien zum kostengünstigen Bauen Baumethoden aus? vorgestellt und an herausragenden Einzelbei- spielen veranschaulicht. • Mit welchen intelligenten und ästhetisch anspruchsvollen Systembauweisen kann eine innovative Bauweise im Mehr- geschosswohnungsbau bei möglichst niedrigen Gesamtbaukosten entwickelt werden, die zugleich den Nachhaltigkeits- ansprüchen der IBA entspricht und diese Innovationen zudem als gebautes Beispiel erfahrbar macht? 14 14
Workshop Links oben: House Latapie, F-Floirac, Jean- Philippe Vassal, Lacaton & Vassal Architects, F-Paris Links unten: Assem-Pa Haus, New Orleans, David Adjaye, Adjaye Associates, GB-London/ Berlin/US-New York Rechts oben: Swisswoodhouse, Lean Timber, Lean Architecture Rechts unten: micro compact home, Richard Horden, München 15 15
Workshop Links oben: furniture house, Yamanashi, Japan, Shigeru Ban & Jean de Gastines Architects, F-Paris Links unten: loftcube, Achim Aisslinger, loft- cube GmbH, Studio Aisslinger, Berlin Rechts oben: Haus Neumann, Neubranden- burg, Peter Grundmann, Do it yourself, Berlin Rechts unten: Paper Log House, JP-Kobe, Shigeru Ban & Jean de Gastines Architects, F-Paris 16 16
Bewerbungsphase Konzeptskizzen für Smart Price Houses 1. Stufe des Wettbewerbs I n der ersten Stufe des Verfahrens sollten Seite 18 Seite 20 mit einer weltweit ausgeschriebenen 01 Adjaye Associates, GB-London/Berlin 19 Bjarke Ingels Group (BIG), Bekanntmachung mit den fünf gesetzten 02 Architekten Martin Förster, Hamburg DK-Kopenhagen Teams bis zu 16 geeignete Bewerber für die 03 R.SA Torben Schomaker, Berlin 20 hauschild+siegel architecture, Teilnahme am Grundstücksveräußerungs- 04 Volker Giencke & Company ZT GmbH, DK-Kopenhagen verfahren gefunden werden. Diese mussten A-Graz 21 OBRA Architects, US-New York neben einigen formalen Kriterien vor allem 05 IfuH - Institut für urbanen Holzbau, 22 Schenk+Waiblinger Architekten, über Erfahrungen im Themenfeld „Smart Pri- Berlin Hamburg ce Houses“ verfügen und diese anhand von 06 Kaden Klingbeil Architekten, Berlin 23 Markus Katzenberger Architektur, A-Graz Referenzprojekten nachweisen können. 07 Architekturhaus Wienerstraße ZT GmbH, 24 Fusi & Ammann Architekten, Hamburg A-Graz 25 orange architekten, A-Graz Darüber hinaus war bereits mit der Be- 08 Rogers Stirk Harbour + Partners, 26 rocknrollarchitecture, Hamburg werbung eine auf die Aufgabenstellung GB-London 27 Oskar Leo Kaufmann I Albert Rüf ZT dieses Grundstücksveräußerungsverfahrens 09 Gramazio & Kohler GmbH, CH-Zürich GmbH, A-Dornbirn zugeschnittene Konzeptskizze vorzulegen. Nachfolgend sind Auszüge aus den eingegan- Seite 19 genen Konzeptskizzen für die „Smart Price 10 Architekt Jochen Specht, Unterhaching Houses“ abgebildet. 11 agmm Architekten + Stadtplaner, München Zugelassen für Stufe 2 des Wettbewerbs wur- 12 AG Plan-R-Architektenbüro, Hamburg den die Teams mit den Nummern: 01, 04, 05, und Ivan Chlumsky Architekten, Lübeck 06, 08, 09, 10, 14, 15, 17, 19, 20, 21, 24, 28 13 Arkitektfirmaet C. F. Møller A/S, DK-Aar- Einen Beitrag zur Stufe 2 haben die fol- hus mit trabitzsch architekten, Hamburg genden Teams abgegeben: 01, 04, 05, 06, 14 Stroase, Hamburg 08, 09, 10, 14, 15, 17, 20, 21, 24 15 x Architekten ZT KG, A-Linz 16 keenco3 UG, Hamburg Die vollständige Benennung der Teams findet 17 BeL Sozietät für Architektur, Köln sich im Anhang. 18 Astrid Bornheim Architektur, Berlin mit dko architekten, Berlin 17
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Verfahren 19 20 21 22 23 24 25 26 27 20 20
Ergebnisse des Grundstücksveräußerungsverfahrens 21
Ergebnisse des Bieterverfahrens Ausgewählt: CASE STUDY #1 HAMBURG Team 24 Architektur: Fusi & Ammann Architekten, Hamburg Technische Gebäudeausrüstung/Tragwerksplanung/Materialkonzept: SchwörerHaus KG, Hohenstein-Oberstetten Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Ammann, Albstadt Investor: SchwörerHaus KG, Hohenstein-Oberstetten Beurteilung des Preisgerichts Das Projekt der Architekten Fusi & Ammann Mit SchwörerHaus steht den Architekten ein interpretiert Stadthaus und Hinterhaus als Partner aus der Fertighausindustrie zur Sei- flexiblen Lofthaustyp, der an die Lebenssi- te. SchwörerHaus setzt damit auf den Trend tuation und den Wunsch der Bewohner an- zur Rückkehr in die Stadt und bietet mit dem passbar ist. Die Basiseinheit der Lofts und Projekt ein anspruchvolles innerstädtisches des Stadthauses ist ein industriell vorfabri- Fertighaussystem als Alternative zum subur- ziertes Modul mit quadratischer Grundfläche, banen Wohnen an. In diesem Projekt geht es das sich aus vorgefertigten Elementen wie um die Neuinterpretation des Fertighauses Spannbeton-Hohldecken und Holzfachwerk- als Stadthaus, das eine innovative Bauweise sowie Sichtbetonwänden zusammensetzt. im Mehrgeschosswohnbau mit niedrigen Ge- Durch horizontale und vertikale Kombination samtbaukosten und Nachhaltigkeitsaspekten der 45 qm großen Module entstehen unter- verbindet. schiedliche Grundrisszuschnitte. Das Energiekonzept sieht ein Frischluft-Heiz- Jede Wohnung hat Garten- oder Dachterras- system zur kontrollierten Lüftung und Hei- senzugang, einzelne Module können auch zung vor, das mit Fernwärme aus dem Ener- als Garage, Carport oder Kellerräume ge- gieverbund Wilhelmsburg betrieben wird. Der nutzt werden. Flexibilität bestimmt auch die patentierte Massivbaustoff Cospan aus Holz innere Gestaltung der relativ neutral gehal- und Zement sorgt für die Winddichtheit der tenen Grundrisse durch nachträglich setz- Holzaußenwände. bare Trennwände. Ein Schacht aus Trocken- bauelementen, in dem alle haustechnischen Installationen konzentriert sind, dient als An- kerpunkt für die Raumaufteilung. Um die Wohnung an unterschiedliche und sich ver- ändernde Bedürfnisse anzupassen, kommen Möbel und Schiebeelemente zum Einsatz. Rechte Seite: Lageplan 22
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Oben: Schnitte und Ansichten Unten links: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Oben links: Perspektive Außenraum Oben rechts: Perspektive Innenraum Unten: Grundrisse 25
Ergebnisse des Bieterverfahrens Ausgewählt: CSH CASE STUDY HAMBURG Team 01 Architektur: Adjaye Associates, GB-London/Berlin Technische Gebäudeausrüstung: Happold Ingenieurbüro GmbH, Berlin Kostenplanung: H&P Bauingenieure GmbH & Co. KG, Berlin Holzbau: Eurban Ltd, GB-London Beurteilung des Preisgerichts Adjaye Associates entwerfen einen kom- Der kompakte Baukörper minimiert Ener- pakten, skulpturalen Block. Nach dem Prin- gieverluste. Der Anteil der Verglasungs- zip eines Baukastens werden vier gleiche flächen an den Fassaden richtet sich nach Grundmodule von 7,50m x 9m um einen zen- Sonneneinfall und Himmelsrichtung, um so- tralen, großzügigen Erschließungskern „ge- lare Gewinne bestmöglich auszunutzen. Die stapelt“. Entsprechend den Vorstellungen raumhohen Fenster ermöglichen eine ausrei- und Bedürfnissen der Nutzer können diese chende Querlüftung, so dass auf eine zusätz- Module sowohl horizontal als auch vertikal liche mechanische Lüftung verzichtet wer- zusammengeschaltet und zu variablen Woh- den kann. nungsgrößen kombiniert werden. Die vorgeschlagene Konstruktionsweise mit Die Konfiguration der Wohnmodule im In- tragenden Massivholzdecken und Massiv- neren bestimmt maßgeblich die Fassa- holzwänden ermöglicht es, alle Innenwände dengestaltung der Bauskulptur: Je nach als nichttragende Elemente auszubilden, wo- Geschossigkeit der dahinterliegenden Woh- durch sehr individuelle und flexible Grund- nungen werden Volumen für Außenräu- risslösungen möglich sind. Innentreppen, me über eine oder mehrere Ebenen „ausge- Fenster und Lufträume können so weitge- schnitten“ und den Wohnungen als Loggien hend frei im Grundriss positioniert werden. oder Terrassen zugeordnet. Der geschlosse- Zur Flexibilisierung trägt auch das Erschlie- ne Charakter des Gebäudes wird durch die ßungssystem bei, dessen zentrales Treppen- einheitliche „Haut“ aus eingefärbter Holzver- haus geschossweise die Position des Trep- kleidung verstärkt. Lediglich die schmalen, penlaufes wechselt, um die Wohnungen raumhohen Fenster setzen Kontraste in der optimal miteinander zu verschalten. Seiner sonst homogenen Fassade. ökologischen Qualitäten wegen wird der Bau- stoff Holz gewählt. Zudem soll durch Vorfer- tigung der Aufwand an Zeit und Kosten intel- ligent minimiert werden. Rechte Seite: Lageplan 26
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Oben: Schnitte und Ansichten Unten links: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Oben links: Perspektive Außenraum Oben rechts: Perspektive Innenraum Unten: Grundrisse 29
Ergebnisse des Bieterverfahrens Ausgewählt: WOODCUBE® Team 05 Architektur: IfuH - Institut für urbanen Holzbau, Berlin Energiekonzept: UDK Berlin, Prof. Nytsch-Geusen Technische Gebäudeausrüstung/Nachhaltigkeitskonzept: Happold Ingenieurbüro GmbH, Berlin Tragwerksplanung: A.K.A. Ingenieure, München Brandschutz: Bauart Konstruktions GmbH & Co. KG, München Landschaftsplanung: Hahn von Hantelmann Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin Holzbau: Finnforest Merk GmbH, Aichach Investor: Projektsteuerung Rose, Berlin Beurteilung des Preisgerichts Der WOODCUBE® ist ein speziell für Bauge- tigungsgrad unterstützt Kosteneinsparung meinschaften konzipiertes, kostengünstiges und Vereinfachung der Bauausführung. Der 4-geschossiges Wohnhaus mit einer flexiblen WOODCUBE® verfolgt ein ausdifferenzier- Anzahl von Wohnungen in nachhaltiger Holz- tes Nachhaltigkeits- und Energiekonzept. Das massivbauweise. Die Grundrisse entwickeln Gebäude unterschreitet die Energieeinspar- sich frei nach den Bedürfnissen der Nutzer verordnung um 50%. Eine hochwärmedäm- um einen zentralen Kern herum. Die Größen mende Gebäudehülle umschließt die wärme- und der Zuschnitt der Wohnungen sind da- brückenfreie Konstruktion aus vorgefertigten bei variabel. Jede Wohnung kann nur einen Massivholzelementen, die vorgefertigt und Teil einer Etage einnehmen oder aber auch vor Ort montiert werden. über zwei Etagen zu Maisonetten zusammen geschaltet werden. Auf diese Weise kann der Die kompakte Kubatur des WOODCUBE® bie- WOODCUBE® ganz unterschiedliche Nutzer- tet ein gutes Außenfläche-Volumen-Verhält- gruppen mit ihren spezifischen Wohn- und nis, wodurch nicht nur die Energiebilanz des Platzbedürfnissen unter einem Dach verei- Gebäudes, sondern auch die Materialkos- nen. Die Grundrisskonzeption ermöglicht es, ten hinsichtlich der Beschaffung, Errichtung jede Wohnung in drei Himmelsrichtungen zu und des Recyclings optimiert werden können. orientieren. Weit auskragende Balkone schaf- Es kommen baubiologisch unbedenkliche fen einen starken Bezug zu den Außenräu- und unbehandelte Materialien zum Einsatz. men. Die sichtbare massive Holzkonstruktion bie- tet optimale Speichermassen für die Behag- Durch eine Reduzierung des Materialeinsat- lichkeit und einen verbesserten Feuchteaus- zes und die Beschränkung auf wenige Ma- gleich für das Raumklima. terialien sowie die Entwicklung von einfa- chen Anschlussdetails sollen die Baukosten Der WOODCUBE® ist als Passivhaus konzi- stark reduziert und Fehler in der Bauaus- piert und strebt das deutsche Gütesiegel für führung minimiert werden. Der hohe Vorfer- Nachhaltigkeit in Gold an. Rechte Seite: Lageplan 30
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Oben: Schnitte und Ansichten Unten links: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Oben links: Perspektive Außenraum Oben rechts: Perspektive Innenraum Unten: Grundrisse 33
Ergebnisse des Bieterverfahrens weitere Empfehlung*: SIEDELN IM GRUNDBAU Team 17 Architektur: BeL Sozietät für Architektur, Köln Technische Gebäudeausrüstung: energieplan, Köln Materialberatung: Prof. Maik Schlaich, Berlin Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Jürgen Bernhardt, Köln Betontechnik: Liapor GmbH & Co. KG, Hallerndorf-Pautzfeld Beurteilung des Preisgerichts Der Entwurf von BeL wendet das Prinzip der Das Erdgeschoss ist als Übergangszone zwi- * Hinweis: baulichen Selbsthilfe und des Selbstbaus schen öffentlichem und privatem Raum Empfehlung des Gremiums: Das Projekt des an, um ein kostengünstiges Projekt zu reali- gedacht. Die Bewohner können sich hier Teams BeL konkurrierte mit Team x architek- sieren. In einer Art Hochregal, das lediglich zusätzlichen Raum für Werkstätten oder Ga- ten um das vierte Baufeld. Beide Teams ha- aus der Konstruktion, den tragenden Decken ragen aneignen. ben hierzu ihre Konzepte weiter geschärft. und den Anschlüssen für den gebäudetech- Team BeL konnte hierdurch den Investor Pri- nischen Ausbau besteht, sollen die künfti- Das Projekt beruht auf einer materialtechni- mus Developments GmbH für das Projekt ge- gen Bewohner ihre Wohnungen selbst errich- schen Neuerung von Beton, die eine Verwen- winnen. ten können. Das Baumaterial hierfür wird als dung monolithischer Betonkonstruktionen Bausatz zur Verfügung gestellt. Von dieser unter den lokalen klimatischen Bedingungen partizipatorischen Methode erhoffen sich die ermöglicht. Um das Problem von Kältebrü- Architekten eine 40-prozentige Preisreduzie- cken zu umgehen, wird Infraleichtbeton mit rung, die auch einkommensschwächeren Be- dem Zuschlagstoff Blähton verwendet, der völkerungsgruppen den Zugang zu Wohnei- sehr gute Dämmeigenschaften besitzt. gentum ermöglicht und ein integratives und Die Idee des Großwohnungsbaus wird wei- emanzipatorisches Potential entfaltet. Da- terentwickelt, indem durch Aushandlungs- neben werden die Bewohner zur Ausgestal- prozesse zwischen den acht benachbarten tung der vorgegebenen, aber funktionsoffe- Wohnparzellen eine neue Form von Gemein- nen Grundrisse ermächtigt; sie gewinnen so schaft entstehen sollen. einen unmittelbaren Bezug zu ihren selbster- richteten Wohnstätten. Rechte Seite: Lageplan 34
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Rechts: Auszug aus dem Hanburg zum Selberbauen Linke Seite: Oben links: Perspektive Grundbau Oben rechts: Perspektive fertiger Ausbau Unten: Grundrisse 37
Ergebnisse des Bieterverfahrens weitere Empfehlung*: Wohnwerkstatt Wilhelmsburg Team 15 Architektur: x architekten ZT KG, A-Linz Konzeptberatung: MVD Austria, Institut für angewandte Stadtforschung und aktuelle Tendenzen in Architektur, Kunst und Kultur, A-Wien Holzbau: KLH Massivholz GmbH, A-Katsch Beurteilung des Preisgerichts Das Team von x architekten und MVD Aust- Der Methode des Selbstausbaus entspre- * Hinweis: ria entwickelt sein Projekt des kostengüns- chend findet im ersten Jahr eine sukzessi- Empfehlung des Gremiums: Das Projekt des tigen Bauens in der Verwendung kosten- ve, ergebnisoffene Besiedlung des Gebäu- Teams x architekten konkurrierte mit Team günstiger Techniken und Materialien bzw. in des statt. Neben der Wohnnutzung auf den BeL um das vierte Baufeld, welches schließ- der Vor- und Serienfertigung in Kombinati- Stockwerken sind auch öffentliche Nutzun- lich den Zuschlag für die Umsetzung ihres on mit Selbstbau für den Ausbau der Einhei- gen wie ein Veranstaltungsraum mit Galerie- Projektes erhalten haben. ten durch die späteren Nutzer. Die individuel- charakter und temporären Einbauten oder le Mitwirkung beim Ausbau der Wohnungen Räumlichkeiten, die sich zur Unterbringung ist nicht nur ein wesentlicher Sparfaktor, er von Gästen eignen, vorgesehen. unterstreicht zugleich den experimentellen, partizipativen Charakter des Projekts. Neben Ziel ist die Erprobung neuer Wohnstrukturen: der Tragkonstruktion und der Fassade wer- Auf offen gehaltenem Grundriss werden fle- den nur Wohnungstrennwände errichtet, wo- xible Formen der Schaffung von Privatsphäre durch zunächst sehr offene Grundrisse ent- erprobt, etwa durch freistehende Einbauten stehen, die individuell angeeignet werden wie Gartenhütten aus dem Baumarkt oder können; sämtliche Installationen sind sicht- mit Hilfe flexibler Wandelemente und Vor- bar an der Decke geführt. hänge. In weiterer Folge entstehen auf den Etagen unterschiedliche Wohntypologien, Frei bespielbar bleibt auch die Fassade, die die die Ergebnisse der Erprobungsphase auf- aus industriell gefertigten Elementen, die als greifen. Traditionelle Wohnformen sind dabei Systembauteile konzipiert sind, besteht. Die nicht ausgeschlossen. Die unteren, zuvor öf- aus dem Gebäude herauskragenden Stahl- fentlich genutzten Etagen werden ab 2014 in konsolen, erlauben das spätere Anbringen Wohnraum umgewandelt. von Balkonen oder die Begrünung der Fas- sade. Rechte Seite: Lageplan 38
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Oben: Schnitte und Ansichten Unten links: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Oben links: Perspektive Außenraum Oben rechts: Perspektive Innenraum Unten: Grundrisse 41
Ergebnisse des Bieterverfahrens Nachrücker*: HOLZ5 Team 06 Architektur: Kaden Klingbeil Architekten, Berlin Konzeptberatung: Fraunhofer WKI, Braunschweig Technische Gebäudeausrüstung: Planungsbüro Roth, Strausberg Tragwerksplanung: PIRMIN JUNG Ingenieure für Holzbau AG, CH-Rain Brandschutz: Dehne, Kruse Brandschutzingenieure GmbH & Co. KG, Gifhorn Investor: OCHS GmbH, Kirchberg Beurteilung des Preisgerichts Das Büro Kaden Klingbeil aus Berlin setzt auf denaufbau und Innenwände) und damit Kos- besitzen alle Wohneinheiten etwa 100 qm den Holzbau aus vorfabrizierten Elementen, tenersparnis ermöglicht. Grundfläche. um die Baukosten gering zu halten. Sie be- gründen die Verwendung des nachwachsen- Alle Elemente der Tragstruktur (Stützen, Un- * Hinweis: Die Weiterentwicklung des Pro- den Rohstoffes nicht nur ökologisch, sondern terzüge, Decken- und Wandelemente mit jekts wird nicht auf einem der ausgeschrie- auch ökonomisch mit seinem geringen Trans- werkseitig eingedichteten Fenstern) sind benen Grundstücke, sondern im Bereich portgewicht und seiner lokalen Verfügbar- streng modular aufgebaut und werden mit des Eingangskomplexes am Inselpark in Wil- keit und der guten Eignung für vorgefertigte ihren fertigen Oberflächen eingebaut. Die helmsburg Mitte realisiert. Systembauweisen. Neu ist die Konzeption ei- Außenwand besteht aus nur vier getrennt ner sichtbar belassenen Oberfläche der Holz- recyclebaren Bauteilschichten. Die Massiv- Aussenwand-Elemente (im Rahmen eines holzwände werden dabei als tragende, raum- speziellen Brandschutzkonzeptes). abschließende, dämmende und feuchtigkeits- regulierende Bauelemente verwendet. Die Der Entwurf schlägt eine zur Straße hin zwei- Decke ist eine Neuinterpretation der klassi- geschossige Bebauung vor, die, wie im Mas- schen Holz-Beton-Verbunddecke, dessen Auf- terplan vorgesehen, optional durch Einfü- bauprinzip umgekehrt wird. Die Speicher- gung gemeinschaftlicher Nutzungen eine masse des Betons wird dabei mit aktiver geschlossene straßenbegleitende Gebäude- Bauteiltemperierung kombiniert. front bilden kann. Im Erdgeschoss der Stra- ßenbebauung ist neben Technik- und Abstell- Das für die Nutzung durch Baugruppen vor- räumen eine Gewerbeeinheit vorgesehen. geschlagene Projekt sieht unterschiedliche Die rückwärtige Bebauung ist fünfgeschossig Grundrissvarianten vor, wobei die Skelettbau- und wird als Holzskelettbau konzipiert. Die weise die Aufteilung der Grundrisse in Mo- vorgefertigten Bauteile lassen sich in kurzer dule vorgibt; Nassbereiche und Küchen er- Zeit montieren. Der Ausbau der Gebäudehül- halten Versorgungsschächte außerhalb der le ist komplett trocken konzipiert, was einen Tragwerksstruktur. Bis auf eine kleinere Woh- sehr hohen Anteil an Eigenleistung (Fußbo- nung und eine größere Maisonettewohnung Rechte Seite: Lageplan 42
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Links: Perspektive Außenraum Unten: Grundrisse Rechte Seite: Oben: Schnitte und Ansichten Unten: Flexibilitätsprinzip 44
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Ergebnisse des Bieterverfahrens 2. Rundgang: Team 04 Architektur: Volker Giencke & Company ZT GmbH, A-Graz Energiekonzept/Technische Gebäudeausrüstung/Tragwerksplanung: Arup, Berlin/Johann Birner, A-Graz Kostenplanung: Lugitsch & Partner ZT GmbH, A-Feldbach Lichtplanung: Bartenbach LichtLabor GmbH. A-Aldrans Holzbau: GriffnerHaus AG, A-Griffen 46
Oben: Perspektive Unten links: Erdgeschossgrundriss Unten rechts: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Lageplan 47
Ergebnisse des Bieterverfahrens 2. Rundgang: Team 14 Architektur: Stroase, Hamburg Konzeptberatung: MSB - Mitwelt SystemBildung Beratung, Hamburg Energiekonzept: ultraKUB, EST-Tallinn Investor: Dimkes Bauart, Lüneburg 48
Oben: Perspektive Unten links: Erdgeschossgrundriss Unten rechts: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Lageplan 49
Ergebnisse des Bieterverfahrens 2. Rundgang: Team 20 Architektur: hauschild+siegel architecture, DK-Kopenhagen Energiekonzept/Tragwerksplanung/Brandschutz: KFP Ingenieure, Buxtehude Landschaftsplanung: La Beat, SE-Malmö Holzbau: Taasinge Træ A/S, DK-Svendborg Investor: H. Fischer & Co. International GmbH, Hamburg 50
Oben: Perspektive Unten links: Erdgeschossgrundriss Unten rechts: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Lageplan 51
Ergebnisse des Bieterverfahrens 2. Rundgang: Team 21 Architektur: OBRA Architects, US-New York Konzeptberatung: Meyer Steffens Architekten und Stadtplaner, Lübeck Energiekonzept: Viridian Energy & Environmental LLC, US-Norwalk Technische Gebäudeausrüstung/Tragwerksplaung: Arup, US-New York Betontechnik: H+H Deutschland GmbH, Wittenborn Investor: H. Fischer & Co. International GmbH, Hamburg 52
Oben: Perspektive Unten links: Erdgeschossgrundriss Unten rechts: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Lageplan 53
Ergebnisse des Bieterverfahrens 2. Rundgang: Team 10 Architektur: Architekt Jochen Specht, Unterhaching Technische Gebäudeausrüstung: Intemann GmbH, A-Lauterach/i-TEC Industrieelektrik GmbH, A-Lauterach Betontechnik: marbeton GmbH Fertigteilbau, Aitrach Investor: marbeton GmbH Fertigteilbau, Aitrach 54
Oben: Perspektive Unten links: Erdgeschossgrundriss Unten rechts: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Lageplan 55
Ergebnisse des Bieterverfahrens 2. Rundgang: Team 09 Architektur: Gramazio & Kohler GmbH, CH-Zürich Konzeptberatung: ETH Zürich, Architektur und digitale Fabrikation Technische Gebäudeausstattung: Raumanzug, CH-Zürich Tragwerksplanung: Walt + Galmarini AG, CH-Zürich Kostenplanung: Höhler+Partner, Hamburg Ziegelfassade: Keller AG Ziegeleien, CH-Pfungen 56
Oben: Perspektive Unten links: Erdgeschossgrundriss Unten rechts: Flexibilitätsprinzip Linke Seite: Lageplan 57
Weiterentwicklung der ausgewählten Entwürfe W ährend der 2. Stufe des Ver- dennoch keines der beiden Projekte eine Aus städtebaulichen Gründen wurde ent- fahrens wurde durch die Jury Chance auf Realisierung hätte, wurde der schieden, dass das Projekt von Schwörer- entschieden, dass auch Projekte, Entwurf von Ochs GmbH mit Kaden Klingbeil Haus mit Fusi & Ammann Architekten um ein die noch keinen Investor binden konnten, Architekten als Nachrücker ausgewählt. weiteres Geschoss aufgestockt wird. trotzdem für die weitere Realisierung ausge- wählt werden konnten. Damit wurde eine 3. Die Jury empfahl weiterhin eine Anordnung Für das Projekt vom Team IfuH - Institut Stufe zur Investorenfindung notwendig. der Projekte von Nord nach Süd in folgender für urbanen Holzbau konnte der Investor Konfiguration: Realgreen Development, Stuttgart, gewon- Zudem wurde im Verlauf der 2. Stufe durch • BeL/x architekten (Ochs mit nen werden. Die weitere Umsetzung des die Finanzbehörde, Immobilienmanagement, Kaden Klingbeil Architekten) Projektes erfolgt über die architekturagentur, und die IBA Hamburg festgelegt, dass die • Adjaye Associates Stuttgart. Grundstücke zum Festpreis ausgeschrieben • SchwörerHaus mit Fusi & Ammann werden. Damit war allein die Konzeptqualität Architekten Engel & Völkers Development konnte als In- der angebotenen Projekte für die Auswahl • IfuH - Institut für urbanen Holzbau vestor für das Projekt von Adjaye Associates von Belang. Als Ergebnis der 2. Stufe wurden Zudem sollte ein übergreifendes Konzept gewonnen werden. Umgesetzt wird es im folgende Projekte zur Realisierung ausge- für die Gestaltung der Außenanlagen sowie Weiteren durch das Büro planpark archi- wählt: die Anordnung der Stellplätze entwickelt tekten GbR, Hamburg. • SchwörerHaus KG mit Fusi & Ammann werden. Architekten, Hamburg Die Projekte von BeL und x architekten • IfuH - Institut für urbanen Holzbau, Die IBA Hamburg ist nach der Juryentschei- konnten über die Vertiefungsphase ihrer Berlin (Investor N.N.) dung mit den ausgewählten Projekten in Konzepte jeweils Investoren gewinnen. In der • Adjaye Associates, GB-London/Berlin Verhandlung mit verschiedenen Investoren weiteren Ausformulierung konnte sich das (Investor N.N.) getreten (3. Stufe). Ziel war es, die vertrag- Team BeL (Investor: Primus Developments lichen und qualitativen Rahmenbedingungen GmbH, Hamburg) gegen das Team x archi- Für das vierte Grundstück empfahl die Jury, der Projekte in einem sog. Letter of Intent tekten (Investor: Gesa Bau) konzeptionell die einander ähnlichen Ansätze (hoher Anteil festzulegen, über den das Grundstück für durchsetzen. im Selbstausbau) von x architekten und das jeweilige Projekt reserviert und die BeL für eine abschließende Entscheidung Verpflichtung zur Stellung eines Bauantrags zu überarbeiten. Für den Fall, dass danach geregelt wurde. 58 58
WEITERENTWICKLUNG DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE Projekt: Woodcube Bauantrag 08/2011 Investor: PP GmbH Hamburg Baugenehmigung 01/2012 Architektur: architekturagentur, Stuttgart (Realisierung) Kaufvertrag 05/2011 Baubeginn 07/2012 Fertigstellung 03/2013 Projekt: Case Study #1 Hamburg Bauantrag 10/2010 Investor: SchwörerHaus KG, Hohenstein-Oberstetten Baugenehmigung 09/2011 Architektur: Fusi & Ammann Architekten, Hamburg Kaufvertrag 10/2011 Baubeginn 12/2011 Fertigstellung 12/2012 Projekt: CSH Case Study Hamburg Bauantrag 06/2011 Investor: Engel & Völkers Development GmbH, Hamburg Baugenehmigung 11/2011 Architektur: Adjaye Associates, GB-London/Berlin (Wettbewerb) Kaufvertrag 01/2012 planpark architekten GbR, Hamburg Baubeginn 02/2012 (Realisierung) Fertigstellung 03/2013 Projekt: Grundbau und Siedler Bauantrag 06/2011 Investor: Primus Development GmbH, Hamburg Baugenehmigung 11/2011 Architektur: BeL Sozietät für Architektur, Köln Kaufvertrag 01/2012 Baubeginn 02/2012 Fertigstellung 03/2013 59 59
WEITERENTWICKLUNG DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE WOODCUBE Investor: PP GmbH Hamburg Projektentwicklung: Realgreen Development, Stuttgart Architektur: architekturagentur, Stuttgart (Realisierung) Technische Gebäudeausrüstung: Innax - Energie und Umwelt, Ostfildern Intelligente Gebäudesteuerung: inhaus GmbH, Duisburg (Ausgründung Fraunhofer Institut Duisburg) Tragwerksplanung: Isenmann Ingenieure, Haslach Bauphysik/ Schallschutz: Tichelmann & Barillas, Ingenieurgesellschaft mbH, Darmstadt Brandschutz: Bauart Konstruktions GmbH & Co. KG, München/VHT - Versuchsanstalt für Holz- und Trockenbau Gemeinnützige GmbH, Darmstadt Baubiologie: Öko-Plan, Donaueschingen wissenschaftliche Begleitung: Prof. Manfred Hegger; TU Darmstadt unter Beteiligung des Fachgebiets Entwerfen und Energieeffizientes Bauen sowie des Fachgebiets Entwerfen und Tragwerksentwicklung (Prof. Tichelmann) Holzbau: Ing. Erwin Thoma Holz GmbH, A-Goldegg 60
Im Vergleich zum Wettbewerb hat das Pro- Eine bautechnische und bauphysikalische jekt das Thema Holzbau noch klarer ausfor- Besonderheit bildet eine in die Vollholzele- muliert. Die Holzoberflächen der Decken, mente eingearbeitete Dämmebene aus Holz- Außenwände und Böden werden weitestge- weichfaserplatten, durch die ein niedriger hend sichtbar gelassen. Um einen massiven Heizwärmebedarf wie im Passivhaus erreicht Treppenhauskern werden ca. 30cm starke wird. Vollholz-Außenwände gestellt. Die Vollholz- Sämtliche Baumaterialien werden auf ihr decken kragen im Bereich der Balkone als CO2-Potential und ihre baubiologische Ver- Oben (v.l.n.r.): Balkonplatten ohne Unterbrechungen aus träglichkeit überprüft. So soll erstmals ein Grundrisse EG, 1. und 2. OG und bestimmen mit ihrer Plastizität das ar- Geschosswohnungsbau errichtet werden, der Unten (v.l.n.r.): chitektonische Erscheinungsbild des Gebäu- in der gesamten Life-Circle-Betrachtung kei- Grundrisse 3. und 4. OG, Schnitt des. Nach außen erhält das Gebäude eine un- nerlei Treibhausgase emittiert und vollstän- behandelte, natürlich alternde Holzfassade. dig biologisch recyclebar ist. Linke Seite: Außenperspektive 61
WEITERENTWICKLUNG DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE Case study #1 Hamburg Investor: SchwörerHaus KG, Hohenstein-Oberstetten Architektur: Fusi & Amman Architekten, Hamburg Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Ammann, Albstadt 62
Das ursprünglich 2-/3-geschossige Haus ist Die Decken sind als Spannbetondecken mit um ein Geschoss erweitert worden. Das Loft- Heizfunktion über das Bauteil ausgestattet. Konzept aus Modulen ab 49 qm, die mitei- Die Außenwände werden in Holz-Beton-Ver- nander vertikal oder horizontal kombiniert bundbauweise in Form von Großtafeln mit werden können, wird unverändert realisiert. bereits montierten Fenstern hergestellt. Alle Bauteile haben einen hohen Vorferti- Oben (v.l.n.r.): gungsgrad und werden auf der Baustelle nur Grundrisse EG, 1. OG und 2. OG noch montiert. Unten (v.l.n.r.): Grundrisse 3. und 4. OG Linke Seite: Gartenansicht 63
WEITERENTWICKLUNG DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE CSH Case study Hamburg Investor: Engel & Völkers Development GmbH, Hamburg Architektur: Adjaye Associates, GB-London/Berlin (Wettbewerb) planpark architekten GbR, Hamburg (Realisierung) Technische Gebäudeausrüstung: Boll + Hauser, Itzehoe Tragwerksplaung/Brandschutz: Bauart Konstruktions GmbH & Co. KG, München 64
Holzbau ist das bestimmende Element des Das Treppenhaus ist weiterhin in seinen tra- Projektes. In der Umsetzung zeigte sich, genden Wänden ein Holzbau, das Thema dass die reinen Holzdecken in Kombination Holz zeigt sich auch in der Verkleidung der mit großen Spannweiten für möglichst freie Fassade. Die Grundrissorganisation hat sich Grundrissaufteilungen aus Schallschutzgrün- im Zusammenspiel mit dem Brandschutzkon- Oben (v.l.n.r.): den in eine Holz-Betonverbund-Konstruktion zept verändert, der kubische Baukörper mit Grundrisse EG und 1. OG, Ansicht Südost umgeplant werden mussten. seinen Einschnitten für die bis zu 2-geschos- sigen Loggien blieb erhalten. Unten (v.l.n.r.): Grundrisse 2. und 3. OG, Ansicht Nordost Linke Seite: Straßenansicht (Darstellung aus Wettbewerb) 65
WEITERENTWICKLUNG DER AUSGEWÄHLTEN ENTWÜRFE Grundbau und Siedler Investor: Primus Developments GmbH, Hamburg Architektur: BeL Sozietät für Architektur, Köln Technische Gebäudeausrüstung: energie & technik, Sittensen Tragwerksplanung: Jürgen Bernhardt, Köln Partner Baustoffe: Xella International GmbH, Duisburg Delmes Heitmann GmbH & Co. KG, Seevetal 66
Grundbau und Siedler erfordert zwei Baukon- Der Siedler kann sich über ein Baukasten- zepte: Der Grundbau wird erstellt und Eta- system, das Wärme- und Schallschutz erfüllt, gen bzw. Teilfläche der Etagen verkauft oder seine Räume weitestgehend frei gestalten. vermietet. Der Ausbau erfolgt direkt durch Basis sind hochdämmende Porenbetonsteine den Siedler. Der Beton-Skelettbau mit meh- sowie Dämmestriche für Böden und Decken. reren gedämmten Schächten und einem aus- Für die Gestaltung der Außenwände stehen Oben (v.l.n.r.): steifenden Erschließungskern übernimmt alle mehrere Materialien zur Verfügung. Grundriss leer und Systemgrundriss statischen Erfordernisse und Ver- bzw. Ent- sorgungsfunktionen. Ein umlaufendes Gelän- Unten (v.l.n.r.): der ist Absturzsicherung für den Bau und die Schnitte späteren Loggien zugleich. Linke Seite: Straßenansicht 67
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