NWO - Mitteilungen Nr. 43 August 2016 - Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft e.V - Nordrhein-Westfälische ...

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            Mitteilungen Nr. 43
                                    August 2016

                                          NWO
                 Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft e.V.
                   Geschäftsstelle: Leydelstraße 26, 47802 Krefeld
                        Homepage: www.nw-ornithologen.de
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                           Editorial                               NWO intern
           Liebe NWOler,                                                 Grußwort
           Schwerpunktthemen dieser Mitteilun-
           gen sind der Feldvogelschutz und die           Liebe NWOler,
           Windenergie.
                                                          im Frühjahr wurde auf der Mitglieder-
           Bitte beachten Sie auch unsere Termine         versammlung unserer Gesellschaft der
           ab Seite 23.                                   gesamte Vorstand für drei Jahre neu
           Veronika Huisman-Fiegen                        gewählt, mit dem Ergebnis, dass alle
                                                          bisherigen Vorstandsmitglieder ihre
                                                          Arbeit fortsetzen werden. Auch an die-
                   Inhaltsverzeichnis                     ser Stelle noch einmal ein herzliches
                                                          Dankeschön für das uns entgegenge-
                                                  Seite
                                                          brachte großartige Vertrauensvotum.
           NWO intern                                2    Auch der Beirat wurde neu gewählt.
           Aus den AGs                               8    Da einige bisherige gewählte Beirats-
           Aktuelles                                11    mitglieder inzwischen eine Arbeits-
           Termine                                  23    gruppenleitung übernommen haben
                                                          und damit qua Amt dem Beirat ange-
                                                          hören, konnten einige Personen neu in
                    Folgt uns auf Facebook
                                                          den Beirat gewählt werden, es sind Ali-
                                                          ne Reinhard aus Münster, Patrick Kretz
                             /NW.Ornithologen
                                                          aus Mühlheim und Hans Glader aus
                                                          Isselburg. Michael Frede aus Erndte-
                                                          brück schied aus persönlichen Gründen
                          Impressum                       aus dem Beirat aus. Ich danke ihm
               Die Mitteilungen der NWO erscheinen        herzlich für seine geleistete Mitarbeit
               zweimal jährlich. Beiträge aus den Rei-    und Unterstützung. Weitere Einzelhei-
               hen der Mitglieder sind sehr erwünscht!    ten über die Mitgliederversammlung
               Verantwortliche „Redakteurin“ der Mit-     2016 entnehmen Sie bitte dem Proto-
               teilungen ist Veronika Huisman-Fiegen.     koll, das auf den folgenden Seiten ab-
               Beiträge bitte möglichst per E-Mail an     gedruckt ist.
               huisman-fiegen@nw-ornithologen.de          Kurz vor Ende der letzten „Legislatur-
               oder per Post an Veronika Huisman-
                                                          periode“ haben wir durch einen inter-
               Fiegen, Leydelstraße 26, 47802 Krefeld,
               Tel. 0 2151/56 12 27.
                                                          nen „Klausur-Workshop“ mit Vorstand
                                                          und Beirat einen Reformprozess der
                                                          NWO eingeleitet, der zum Ziel hat, un-
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           sere ornithologische Fachgesellschaft        den wir ja als Schwerpunktaufgabe auf
           besser für die Zukunft aufzustellen.         unsere Fahne geschrieben haben, oder
           Wichtige Aspekte dabei sind:                 zur Novellierung des Landes-Natur-
            - Schärfung der Corporate Identity          schutzgesetzes, oder zum Thema
              der NWO                                   Vogelschutz und Windkraft oder zur
            - verbesserte Kommunikation im ei-          Korrektur der neu herausgegebenen
              genen Verband                             Artenschutzbroschüre des Umweltmi-
            - verstärkte Wahrnehmbarkeit der            nisteriums. Über einige der genannten
              Arbeit der NWO von außen, ins-            Aktivitäten erfahren Sie Näheres in
              besondere ihrer Leistungen im Sin-        diesen Mitteilungen.
              ne der Bürgerwissenschaft                 Viele ornithologische Aktivitäten fin-
            - klarer strukturierte und attraktivere     den in den Arbeitsgruppen statt. Die
              Beobachtungs- und Monitoring-             Mitteilungen wären ein hervorragender
              programme, bei denen die Mit-             Platz, um mehr aus den Arbeitsgruppen
              machmöglichkeiten leichter zu er-         zu berichten, dadurch würde auch die
              kennen sind                               Attraktivität der NWO-Mitteilungen
            - Verteilung anstehender Arbeiten           steigen. Daher möchte ich den AGs
              auf noch mehr Schultern                   vorschlagen, zukünftig doch kurze Ar-
            - nach Möglichkeit Gewinnung re-            beitsberichte und interessante Ergeb-
              gionaler Ansprechpartner                  nisse für die Mitteilungen zur Verfü-
            - Mitgliedergewinnung                       gung zu stellen, wie das in diesem Heft
                                                        die AG Feldvögel getan hat.
           Auf dem Workshop wurden drei Ar-             Leider konnte in diesem Frühjahr keine
           beitsgruppen eingerichtet, die nun an        NWO-Exkursion organisiert werden.
           ersten Konzepten feilen:                     Sie soll und wird aber wieder im kom-
           1. Kommunikation (Ansprechpartner            menden Jahr angeboten. Am 1. Advent,
           Kathrin Schidelko und Darius Stiels)         also am Sonntag, den 27.11.2016, fin-
           2. Monitoring (Kees Koffijberg)              det das diesjährige Adventskolloquium
           3. Struktur, Kooperation und Netzwerk        – wie seit 2013 üblich – statt. Die Vor-
           (Helmut Stahl)                               bereitungen laufen jetzt an, wir werden
           Möglicherweise werden wir auch eine          Sie auf unserer Homepage, über den
           Mitgliederbefragung durchführen. In          Mitglieder-E-Mail-Verteiler und auf
           jedem Falle werden wir auf der nächsten      dem klassischen Postweg rechtzeitig
           Mitgliederversammlung am 05.03.2017          informieren. Ich möchte zum wieder-
           über bisherige Ergebnisse berichten.         holten Male die Mitglieder, die eine
           Des Weiteren fanden in der ersten Jah-       E-Mail-Adresse haben und sich mit
           reshälfte eine Reihe von Besprechun-         dieser noch nicht bei unserer Ge-
           gen und Veranstaltungen statt, zum           schäftsstelle gemeldet haben, ermun-
           Beispiel zum Thema Feldvogelschutz,          tern, dieses zu tun, damit wir Verwal-
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           tungsarbeit und Porto sparen können.          ge. Freuen wir uns immer wieder über
           Übrigens – sehr erfreulich – traten al-       schöne Beobachtungen und Erlebnisse
           lein in der ersten Jahreshälfte 2016 der      mit unseren gefiederten Freunden. Ich
           NWO 20 neue Mitglieder bei.                   wünsche Ihnen ornithologisch ergie-
           Seit 2014 ist die NWO endlich auch            bige Herbstmonate.
           Mitglied im Deutschen Rat für Vogel-
           schutz (DRV). Im nächsten, bald er-           Viele Grüße
           scheinenden Heft der „Berichte zum            Ihr Jo Weiss
           Vogelschutz“, die der DRV herausgibt,         (1. Vorsitzender)
           ist die neue Rote Liste der Brutvögel
           Deutschlands veröffentlicht. Verbessert
           haben sich bundesweit in der Gefähr-
           dungseinstufung u.a. Gänsesäger, Stein-
                                                                Protokoll der
           kauz, Schwarz- und Braunkehlchen,             NWO-Mitgliederversammlung
           Schilf- und Drosselrohrsänger, Grau-          am 28.02.2016 in der NUA in
           und Zaunammer. Nicht alle Entwick-                  Recklinghausen
           lungen können wir so aus NRW bestä-
           tigen. Da wird es in der Roten Liste          Beginn: 9:30 Uhr, Ende: 12:00 Uhr
           NRW doch einige Unterschiede zur              Anwesende: 49 Mitglieder sowie 4 Gäste
           Bundesliste geben, denken wir nur
           an Steinkauz und Grauammer. Ver-              TOP 1 – Begrüßung durch den
           schlechtert haben sich in der Bundes-         Vorsitzenden, Feststellung der Be-
           liste u.a. Wespenbussard, Turteltaube,        schlussfähigkeit
           Baumpieper, Trauerschnäpper, Garten-
                                                         Der Vorsitzende Joachim Weiss be-
           rotschwanz, Wiesenpieper, Braunkehl-
                                                         grüßt die Anwesenden und stellt die
           chen, Bluthänfling, Goldammer, Star
                                                         Beschlussfähigkeit der Mitgliederver-
           und auch Rauch- und Mehlschwalbe.
                                                         sammlung fest. Die Einladung zur Mit-
           Die Lebensräume Wald, Agrarfluren
                                                         gliederversammlung erfolgte ord-
           und Siedlungsbereich sind durch hö-
                                                         nungsgemäß und fristgerecht in den
           here Artengefährdungsgrade betroffen.
                                                         Mitteilungen Nr. 42.
           Das wird sich auch in der neuen Roten
           Liste der Brutvögel für NRW in ähn-
                                                         TOP 2 – Beschluss über die Ta-
           licher Weise zeigen.
           Ich persönlich freue mich, dass meh-          gesordnung und das Protokoll
           rere RL-Arten in meinem neuen Do-             der Mitgliederversammlung vom
           mizil in Hann. Münden gebrütet haben.         08. März 2015
           So zog ein Rauchschwalbenpaar 5 Jun-          Die in der Einladung vorgeschlagene
           ge auf und in meiner Obstwiese brü-           Tagesordnung und das Protokoll der
           teten Stare, Feldsperlinge und Hänflin-       Mitgliederversammlung vom 08. März
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           2015, das in den Mitteilungen Nr. 41         • In der Jury der Preise der NWO hat
           abgedruckt wurde, werden ohne Rück-          Dr. Till Töpfer Stefan Sudmann abge-
           fragen einstimmig angenommen.                löst.
                                                        • Es wurden eine Reihe Anfragen von
           TOP 3 – Bericht des Vorstands                Presse und Fernsehen bearbeitet und
                                                        beantwortet.
           Aktivitäten im Jahr 2015
                                                        • Das Feldvogelprojekt wurde weiter
           • Gedenken an die verstorbenen Mit-
                                                        in Politik und Öffentlichkeit vorange-
           glieder
                                                        trieben.
           • Es wurden 4 Vorstands- und 2 Bei-
           ratssitzungen abgehalten.                    • Dank an alle Akteure und Mitstreiter,
                                                        auch an die aktiven AGs.
           • Am 3.7.2015 hat die NWO-Exkursion
           im Kreis Viersen (Biol. Stat. Kricken-
           becker Seen) stattgefunden.                  Reform der NWO, Klausurtagung
           • Das 3. Adventskolloquium hat am            am 09. und 10.01.2016 in Kleve
           30.11.2015. in Münster (Mitausrichter        • Stärken und Schwächen der NWO,
           LWL-Museum Münster u. Prof. Mat-             Kernkompetenzen
           tes) zum Thema Biogeographie statt-
           gefunden.                                    • Die Kommunikation nach außen und
                                                        innerhalb des Vereins kann noch ver-
           • Die Roten Listen für Brut- und Gast-
                                                        bessert werden, das benötigt aber viele
           vögel (erstmalig auf Landesebene, mit
                                                        Ressourcen.
           Delphi-Verfahren) wurden weiter be-
           arbeitet (s. TOP 4), das Monitoring mit-     • „Mehr-Schultern-Prinzip“ – die Ar-
           telhäufiger Arten läuft langsam an, die      beit des Vorstands muss auf mehr Leu-
           Neuauflagen der Homepage ist fast ab-        te, im Beirat und außerhalb davon ver-
           geschlossen.                                 teilt werden.
           • Teilnahme an den Mitgliederver-            • Regionalisierung („unser Orni vor
           sammlungen von DDA und DRV, so-              Ort“)
           wie an den DDA-Tagungen zu den Mo-           • Es soll ein Netzwerk von regionalen
           nitoringprogrammen (Skibbe, Grüne-           Ansprechpartnern und Art- und The-
           berg, Sudmann)                               menexperten geknüpft werden.
           • Es wurden Werkverträge mit dem             • Es wurden 3 Arbeitsgruppen gegrün-
           LANUV zu den Themen Kormoran,                det: Monitoring (Kees Koffijberg),
           Sommergänse, arktische Wildgänse ab-         Kommunikation (Kathrin Schidelko u.
           geschlossen und bearbeitet.                  Darius Stiels), Kooperation u. Netz-
           • Beteiligung an der mehrtägigen Falk-       werk (Helmut Stahl), die bis zur näch-
           nerprüfung (Barbara Meyer, Jürgen            sten entsprechenden Tagung weiter ar-
           Eylert)                                      beiten wollen/sollen.
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           Ausblick auf das Jahr 2016                    Bericht aus der Geschäftsstelle (V.
           • Die neue Homepage wird in Kürze             Huisman-Fiegen)
           fertiggestellt und freigeschaltet.            • Zum 31.12.2015 betrug die Mitglie-
           • Die neuen Roten Listen Brutvögel            derzahl 951, davon 9 Familienmit-
           und Gastvögel werden fertiggestellt.          gliedschaften. Es gab 35 Beitritte und
           • Eine fachlichen Stellungnahme zum           29 Verluste, davon 18 aktive Austritte,
           Thema Vogelschutz und Windkraft               6 Todesfälle und 5 „Ausmeldungen“
           (Beteiligung der NWO an einem Ex-             wegen Beitragsrückstand.
           pertenkreis des Landesbüros der Na-           • Im Jahr 2016 sind bereits weitere 10
           turschutzverbände) ist in Vorbereitung.       Neumitglieder hinzugekommen, aber
           • Ein Antrag für eine Website "Vögel          noch keine ausgetreten.
           in NRW" an die NRW-Stiftung ist in
           Vorbereitung.                                 TOP 4 – Bericht des Redakteurs
           • Das Atlasprojekt „Seltene Vögel in          (S.R. Sudmann)
           NRW“ mit dem LWL-Museum für Na-               • Vom Jahrgang 2015 ist das Heft 1
           turkunde soll 2016 abgeschlossen wer-         erschienen
           den.                                          • Heft 2/3 ist in Arbeit mit guten Bei-
           • Die Aktivitäten zum Feldvogelschutz         trägen
           werden fortgeführt. Auf eine Rückfra-         • Ansonsten liegen wenig Manuskripte
           ge hin wird klargestellt, dass die NWO        vor
           fachliche Informationen verbreitet,           • Es ist eine ganze Reihe Beiträge an-
           aber nicht zu den Naturschutzverbän-          gekündigt, aber unfertig
           den gehört, die an Planungs- und Ge-            - Rote Liste Brutvögel (inhaltlich
           setzgebungsverfahren beteiligt werden,            fertig, Text ist noch zu schreiben)
           so dass sie dort keinen direkten Ein-           - Rote Liste Wandernde Arten (erste
           fluss hat.                                        Textfassung liegt vor)
           • Die Reform der NWO wird weiter                - Spechte (zur Tagung von 2015, es
           konzipiert, die drei AGs werden von               liegen schon einige Beiträge vor)
           ihren Arbeiten berichten, weitere Mit-          - Jahresbericht 2015 (mit neuer Kon-
           glieder werden beteiligt.                         zeption in Arbeit)
           • Am 2.3.2016 veranstaltet die NWO              - Kiebitz (3 von 6 angekündigten
           gemeinsam mit dem NABU NRW eine                   Beiträgen liegen vor)
           Tagung zum Thema Vögel und Wind-                - Rastende Wasservögel (ist schon
           kraft.                                            lange in Planung)
           • Die diesjährige NWO-Exkursion soll            - Möwen (ist schon lange in Planung)
           im Juni stattfinden.                          • Von Teilnehmern aus Niedersachsen
           • Termin für das Adventskolloquium            kommt der Vorschlag, ähnlich wie dort
           ist der 27.11.2016, Ort und Thema ste-        nur noch zwei Hefte pro Jahr heraus-
           hen noch nicht fest.                          zugeben.
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           TOP 5 – Kassenbericht für das                • Es melden sich weder weitere Kan-
           Jahr 2015                                    didaten noch wird geheime Wahl be-
           Der Geschäftsbericht wurde für alle          antragt.
           Teilnehmer ausgelegt. Die Schatzmei-         • Die Wahl aller vier Vorstandsmitglie-
           sterin Marietheres Helmers gibt eini-        der erfolgt einzeln. Alle werden bei je-
           ge Erläuterungen. Es bestehen keine          weiliger Eigenenthaltung gewählt und
           Rückfragen.                                  nehmen die Wahl an.

           TOP 6 – Bericht der Kassenprü-               TOP 9 – Wahl des gesamten Beirats
           fer für das Jahr 2015                        • Der Beirat umfasst automatisch die
           M. Tomec trägt die Ergebnisse der Kas-       AG-Leiter und darüber hinaus 10 ge-
           senprüfung vor. Er hat die Kasse ge-         wählte Mitglieder.
           meinsam mit B. Fels (diese in Vertre-        • Da M. Jöbges und R. Joest inzwi-
           tung für die erkrankte B. C. Meyer) in       schen AG-Leiter sind, kandidieren sie
           Krefeld geprüft. Sie haben alle Unter-       nicht wieder als gewählte Beiratsmit-
           lagen gut geordnet und korrekt vorge-        glieder. M. Frede will ebenfalls nicht
           funden.                                      wieder kandidieren.
                                                        • Die übrigen 7 bisherigen Mitglieder
                                                        kandidieren erneut: J. O. Kriegs, B. C.
           TOP 7 – Entlastung des Vorstan-              Meyer, G. Rheinwald, K. Schidelko,
           des                                          M. Schmitz (abwesend), D. Stiels und
           E. Möller beantragt die Entlastung des       M. Tomec, somit können noch minde-
           Vorstands. Diese wird bei Eigenenthal-       stens drei weitere Beiratsmitglieder ge-
           tung des Vorstands angenommen.               wählt werden.
                                                        • H. Glader hat sich zur Kandidatur
           TOP 8 – Wahl des gesamten Vor-               bereit erklärt (abwesend) (aktiver Na-
           stands                                       turschützer vom Unteren Niederrhein,
           • Satzungsgemäß ist der komplette Vor-       jetzt im Ruhestand).
           stand alle drei Jahre zu wählen.             • P. Kretz würde kandidieren (ehren-
           • J. Weiss zieht nach Hannoversch            amtlich aktiver Ornithologe aus Mül-
           Münden um, würde den Vorsitz aber            heim an der Ruhr)
           weiterhin von außerhalb übernehmen,          • A. Reinhard wird vorgeschlagen
           bis er einen geeigneten Nachfolger ge-       (Landschaftsökologin aus dem Märki-
           funden hat – maximal für weitere drei        schen Kreis, jetzt in Münster, macht
           Jahre, gern weniger.                         professionell Kartierungen und Vogel-
           • P. Herkenrath übernimmt die Wahl-          schutz).
           leitung.                                     • Alle 10 Kandidaten können im Block
           • Der Vorstand tritt in gleicher Beset-      gewählt werden, da es keine Anträge
           zung nochmals an.                            auf geheime oder einzelne Wahl gibt.
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           • Die Kandidaten werden mit zwei Ei-          Preisträger wird auf einer der nächsten
           genenthaltungen gewählt.                      Tagungen einen Vortrag halten.
           • Die Anwesenden nehmen die Wahl
           an (H. Glader kurz darauf bei Eintref-        TOP 12 – Verschiedenes
           fen).                                         Die Geschäftsstelle bittet um Angaben
                                                         von Geburtsdaten, damit z.B. Gratula-
           TOP 10 – Wahl der Kassenprüfer                tionen vollständiger in die NWO-Mit-
           für das Geschäftsjahr 2016                    teilungen aufgenommen werden kön-
           Es werden vorgeschlagen: Wiederwahl           nen.
           von M. Tomec und B. C. Meyer sowie
           Neuwahl von P. Kretz als Vertretung.          Recklinghausen, 28.02.2016
           Sie werden bei Eigenenthaltung ge-
           wählt.

           TOP 11 – Preisverleihungen und                           Aus den AGs
           Ehrungen
           Die Ehrungen übernimmt J. Weiss,               Gesprächsoffensive für den
           weil H. Vierhaus (Sprecher der Jury)                Feldvogelschutz
           verreist ist.
           In diesem Jahr wird kein Förderpreis          Die Not unserer Feldvögel treibt uns
           verliehen.                                    um. Vorstand und Mitglieder der NWO
                                                         machen aufmerksam auf den dramati-
           NWO-Preis                                     schen Zusammenbruch der Feldvogel-
           Den diesjährigen NWO-Preis erhält             bestände. Seit Erarbeitung und Veröf-
           Prof. Dr. O. Krüger von der Universität       fentlichung des „NWO-Feldvogelpa-
           Bielefeld. Da er auf Fernreise ist, wird      piers“ zur Situation der Feldvögel in
           er von seiner Mitarbeiterin Frau Müller       Nordrhein-Westfalen (s. Charadrius 50,
           vertreten und die Laudatio für ihn auf-       Heft 1 2014) haben für die NWO Jo
           gezeichnet. Er erhält den Preis für seine     Weiss, Helmut Stahl und Ralf Joest
           Verdienste um die Erforschung von             Kontakte mit Medien, Politik und Ver-
           Ökologie und Life-history-Strategien          bänden gesucht, um auf die Gefähr-
           von Greifvögeln. Seine jahrzehntelan-         dungen unserer Feldvögel hinzuweisen
           gen Studien an Mäusebussarden und             und Abhilfe einzufordern. Mittlerweile
           Habichten lieferten neue Einsichten in        haben wir mit Fraktionen im Landtag
           populationsökologische und verhal-            von NRW sowie mit Minister Remmel
           tensbiologische Aspekte langlebiger           und Vertretern seines Ministeriums Ge-
           Arten, gewonnen an Vögeln aus NRW.            spräche geführt, haben an Anhörungen
           Die Laudatio hält K. Nottmeyer. Der           des Landtags sowie an einer Reihe von
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           Veranstaltungen teilgenommen, die im         Worauf es jetzt ankommt, ist, dass sich
           engeren und weiteren Sinn mit den Be-        tatsächlich etwas ändert, die Talfahrt
           standsgefährdungen unserer Feldvögel         der Feldvogel-Bestände gestoppt wird
           zu tun hatten. Man kennt uns zwischen-       und perspektivisch Verbesserungen
           zeitlich.                                    eintreten. Dazu soll die Gesprächsof-
           Natürlich haben wir auch der Land-           fensive für den Feldvogelschutz bei-
           wirtschaft und ihren Verbänden Ge-           tragen.
           spräche angeboten. Denn zweifelsfrei
           liegt – neben anderen Faktoren – in          Helmut Stahl
           der Bewirtschaftung der Ackerflächen         AG Feldvögel
           eine der Hauptursachen des Rückgangs
           von Kiebitz und Co.
           Wir wissen zu schätzen, dass es mit           Abgrenzung von Feldvogel-
           den Spitzen des Rheinischen Landwirt-          Schwerpunktvorkommen
           schafts-Verbandes (im November
           2015) und des Westfälisch-Lippischen         Die Vögel der Agrarlandschaft gehören
           Landwirtschaftsverbandes (im April           landesweit zu den am stärksten im Be-
           2016 zu ernsthaften und substanziellen       stand zurückgehenden Arten. Anders
           Gesprächen gekommen ist. Die Ge-             als bei seltenen und auf begrenzte Le-
           spräche zu führen war nicht einfach.         bensräume beschränkte Arten ist es bei
           Die wirtschaftliche Situation vieler         diesen in der „Normallandschaft“ noch
           Landwirte ist bekanntermaßen schwie-         relativ weit verbreiteten Arten schwie-
           rig. Und über die Jahre haben sich Vor-      rig, Schutzmaßnahmen sinnvoll räum-
           behalte gegen Politik und Naturschutz        lich zu steuern und zu bündeln. Für
           aufgebaut. Damit umzugehen erfordert         den effektiven Schutz auf Ebene der
           Sensibilität, Zeit und Kraft. Anderer-       Populationen bedarf es aber eines aus-
           seits gilt es mit Nachdruck auf Bedin-       reichenden Flächenanteils miteinander
           gungen hinzuwirken, die unseren Feld-        vernetzter Lebensraumelemente. In ih-
           vögeln ein Überleben ermöglichen.            rem Positionspapier „Feldvögel in
           Hier stoßen Sichtweisen und Interessen       Nordrhein-Westfalen – Situation, Ge-
           hart aufeinander. Das war auch in den        fährdung und notwendige Schutzmaß-
           Gesprächen der Fall, in beiderseitigem       nahmen“ hat die NWO vorgeschlagen,
           Respekt. Wir freuen uns darüber, dass        Maßnahmen zum Feldvogelschutz zu-
           Angebote der NWO angenommen wur-             nächst auf in jedem Kreis bedeutende
           den, fachlichen Input zu leisten. Als        prioritäre Räume zu konzentrieren -
           NWO nahmen wir aus den Gesprächen            selbstverständlich ohne dass weitere
           mit, dass durchaus bei den Verbänden         Maßnahmen außerhalb dieser Räume
           eine Sensibilität für unsere Themen          ausgeschlossen werden. In diesen Räu-
           vorhanden ist.                               men sollte über eine gezielte Lenkung
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           von Maßnahmen wie Vertragsnatur-             jekte wie der Kiebitzkartierung, ver-
           schutz, Ausgleichs- und Ersatzmaßnah-        stärkt auf das Vorkommen von Feld-
           men, CEF- Maßnahmen und Ökologi-             vögeln zu achten.
           schen Vorrangflächen ein höherer Flä-
           chenanteil und ein räumlicher Verbund        Ralf Joest
           von Maßnahmenflächen erreicht wer-           AG Feldvögel
           den. Dieser Vorschlag wurde nach Ge-
           sprächen der NWO mit dem Umwelt-
           ministerium aufgegriffen. Eine erste               NWO bei Anhörung
           methodische Grundlage für die Ab-                zum neuen Landesnatur-
           grenzung solcher kreisweiter Feldvo-              schutzgesetz vertreten
           gel-Schwerpunktvorkommen wird der-
           zeit am Beispiel des Kreises Steinfurt       Nicht zuletzt auf Grund unserer ver-
           durch die Vogelschutzwarte im LA-            stärkten Lobbyarbeit für den Schutz der
           NUV, die NWO, den Dachverband der            Vögel der Agrarlandschaft ist die NWO
           Biologischen Stationen (DVBS) und            von Norwich Rüße, MdL und Agrarex-
           die Biologische Station Kreis Steinfurt      perte der Grünen, zu der Veranstaltung
           erarbeitet. Auf dieser Grundlage könn-       „SAG MIR, WO DIE VÖGEL SIND?“
           ten in einem nächsten Schritt für alle       am 13. November 2015 in den Landtag
           Kreise in NRW Feldvogel-Schwer-              NRW eingeladen worden. Dort konn-
           punktvorkommen abgegrenzt werden.            ten wir auf die dramatischen Rückgän-
           Diese Abgrenzung sollte aufgrund der         ge der Vögel der Agrarlandschaft hin-
           erforderlichen Ortskenntnisse und            weisen und Vorschläge für konkrete
           Kenntnisse zu Vorkommen von Feld-            Schutzmaßnahmen machen. Im Nach-
           vogelarten zweckmäßig durch die Bio-         gang zu dieser Veranstaltung wurden
           logischen Stationen, ggf. in Zusam-          wir als Fachorganisation zusammen
           menarbeit mit weiteren Vogelkundlern,        mit den Naturschutzverbänden LNU,
           wie den Mitgliedern der NWO, vorge-          BUND und NABU zur öffentlichen
           nommen werden. Die so abgegrenzten           Anhörung vor dem Umweltausschuss
           Schwerpunktvorkommen sollen den              des Landtags zum Entwurf für die
           Akteuren vor Ort, wie den Kreisen, den       Überarbeitung des Landesnaturschutz-
           Biologischen Stationen, den Landwirt-        gesetzes am 30. Mai 2016 im Landtag
           schaftskammern und -Verbänden so-            NRW eingeladen. Schwerpunkt unse-
           wie Eingriffsträgern eine wichtige Hil-      rer schriftlichen Stellungnahme waren
           festellung geben bei der Frage, welche       wieder die Vögel der Agrarlandschaft,
           Schutzmaßnahmen wo sinnvoll umge-            deren Schutz durch die Instrumente des
           setzt werden sollten. Diese Initiative       Gebietsschutzes nur unzureichend er-
           soll aber auch eine Anregung sein, etwa      folgen kann. Das Land NRW hat in
           im Rahmen ehrenamtlicher Kartierpro-         der Biodiversitätsstrategie (2015), der
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                                                                                             11

           Rahmenvereinbarung Landwirtschaft            Mit der Überarbeitung des Landesna-
           (2014) und dem Leitfaden Artenschutz         turschutzgesetzes soll eine Anpassung
           in der Landwirtschaft (2013) Vorstel-        an die Bundesgesetzgebung erfolgen
           lungen entwickelt, mit denen der Rück-       und die Grundlage für die Erhaltung
           gang der Biodiversität in der Agrar-         der Biodiversität in NRW geschaffen
           landschaft aufgehalten und umgekehrt         werden. Aber ein Gesetz ist immer nur
           werden soll. Die Vertragsnaturschutz-        so gut wie seine Umsetzung in der Pra-
           angebote des Landes ebenso wie wei-          xis. Die NWO betonte daher auch die
           tere Projekte und Maßnahmen haben            dringend notwendige Stärkung der für
           aber bisher diese Entwicklung nicht          den Vollzug zuständigen Stellen der zu-
           aufhalten können. Auch das Greening          ständigen Behörden, des Landesamtes
           der Agrarpolitik trägt absehbar nicht        für Naturschutz (LANUV) und der
           wesentlich zur Verbesserung der Situa-       Biologischen Stationen.
           tion bei. Der überarbeitete Entwurf des
           Naturschutzgesetzes sieht hier u.a. Ver-     Ralf Joest
           bote der Umwandlung für Dauergrün-
           land und Dauergrünlandbrachen, der
           Grundwasserabsenkung in Nass- und
           Feuchtgrünland, der Beeinträchtigung                       Aktuelles
           von Feldgehölze, Hecken, Säume und
           Kleingewässer und von Dauergrün-             Windkrafttagung von NABU
           landpflegemaßnamen in gesetzlich ge-          und NWO in Düsseldorf
           schützten Biotopen vor.
           Ein weiterer Schwerpunkt unserer Stel-       Das Thema „Windkraft und Vogel-
           lungnahme war der Schutz des Stein-          schutz“ ist in den letzten Jahren zu ei-
           kauzes, dem Wappenvogel der NWO.             nem wichtigen gesellschaftlichen The-
           Gemeinsam mit den Naturschutzver-            ma geworden. Die Entwicklungen im
           bänden sprach sich die NWO dafür             Rahmen der „Energiewende“ haben zu
           aus, in den Katalog der landesgesetz-        einem massiven Ausbau der Windener-
           lich geschützten Biotope neben höh-          gie geführt, wobei eine weitere Zunah-
           lenreichen Altholzinseln und Einzel-         me von Windenergieanlagen (WEAs)
           bäumen, Niederwäldern, Rieden etc.           in den nächsten Jahren auch in NRW
           auch Kopfbäume aufzunehmen und für           zu erwarten ist. Längst mehren sich je-
           die „Streuobstbestände“ auf die im Ge-       doch Hinweise und Belege, die gravie-
           setzentwurf vorgesehene Einschrän-           rende negative Folgen für die Bestände
           kung einer Mindestgröße ab 2.500             einiger Vogelarten nahe legen.
           Quadratmeter und eines Mindestab-            Am 02. März 2016 fand daher in der
           standes von 100 Meter zur nächsten           Geschäftsstelle des NABU NRW in
           Hofstelle zu verzichten.                     Düsseldorf ein Workshop unter dem
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           Titel „Rotmilan, Schwarzstorch, Uhu          geplanten WEAs. Über Minderungs-
           & Co. – Gefährdet der Windkraftaus-          maßnahmen, die Gefährdungen der Vo-
           bau den Vogelschutz?“ statt. NWO und         gelwelt durch WEAs reduzieren kön-
           NABU NRW hatten gemeinsam ein-               nen, referierte Ubbo Mammen vom
           geladen und die Tagung fand breiten          Büro Ökotop. Konkrete Beispiele aus
           Anklang – schnell waren die 50 freien        Westfalen stellte Hubertus Illner von
           Plätze ausgebucht. Heinz Kowalski            der Arbeitsgemeinschaft Biologischer
           vom NABU NRW und Darius Stiels               Umweltschutz vor. Henrike Körber
           für die NWO führten durch die Ta-            vom NABU lenkte den Blick auf Fle-
           gung.                                        dermäuse in der Windkraftplanung und
           Am Vormittag standen nach der Eröff-         die oft unzureichenden Daten für die
           nung und Begrüßung der öffentliche           Erstellung von Abschaltalgorithmen.
           Naturschutz sowie rechtliche und pla-        Den Abschlussvortrag präsentierte Ste-
           nerische Fragen im Vordergrund. An-          fan R. Sudmann für die NWO. Im Mit-
           dreas Urban vom Landesumweltmini-            telpunkt dabei standen unsere vogel-
           sterium berichtete über den geplanten        schutzfachlichen Anforderungen an die
           neuen Winderlass des Landes. Peter           Windkraftplanung, die wir im Beitrag
           Herkenrath, Leiter der Vogelschutzwar-       auf S. 13 in diesen Miteilungen wie-
           te und an der Erstellung des „Helgo-         dergeben.
           länder Papieres“ beteiligt, erklärte die     Ohne Frage wurde bei fast allen Vor-
           darin beschriebenen Abstandsempfeh-          trägen deutlich, dass die aktuell beste-
           lungen. Einen Einblick in die aktuelle       hende Windkraftplanung und -umset-
           Rechtsprechung gab daraufhin Patrick         zung mit erheblichen Problemen für
           Habor, der als Rechtsanwalt bereits an       den Artenschutz verbunden ist. NWO
           mehreren Windkraftverfahren beteiligt        und NABU NRW bedanken sich bei
           war. Stephanie Rebsch vom Landesbüro         allen Rednerinnen und Rednern sowie
           der Naturschutzverbände ergänzte diese       allen TeilnehmerInnen für ihr Interesse
           Ausführungen und erläuterte die exi-         und ihre Diskussionsbeiträge.
           stierenden Planverfahren.
           Während des Nachmittags stand der            Wer mehr erfahren möchte, kann die
           Natur- und Artenschutz im Mittel-            Präsentationen aller Vortragenden auf
           punkt. Hermann Hötker vom Michael-           den Seiten des NABU NRW herunter-
           Otto-Institut des NABU fasste Er-            laden:
           kenntnisse zum Verhalten von Greif-          https://nrw.nabu.de/umwelt-und-ressour-
           vögeln gegenüber Windkraftanlagen            cen/energie/erneuerbare-energie/wind-
           zusammen. Jochen Bellebaum von der           kraft/20440.html
           Deutschen Wildtierstiftung berichtete
           von erschreckenden Fällen von Horst-         Darius Stiels
           zerstörungen im Zusammenhang mit             darius.stiels@gmx.de
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                                                                                            13

            Fachliche Anforderungen an                  stens 2 % des Landesbestands, ohne
            eine artenschutzverträgliche                Neozoen)
            Windkraftnutzung aus Sicht                  - Berücksichtigung von Gemeinschafts-
                     der NWO                            Schlafplätzen von Rohr-, Korn-, Wiesen-
                                                        weihe, Rot-, Schwarzmilan und regel-
           Als wichtigsten Schritt sieht die NWO        mäßig genutzten Einzelschlafplätzen
           die Überarbeitung des nordrhein-west-        von Seeadler, Merlin und Sumpfohr-
           fälischen WEA-Leitfadens (MKULNV             eule
           & LANUV 2013) an. Obwohl dieser              Mindestabstände:
           zahlreiche erhebliche Fehler und Män-        - Übernahme der artspezifischen Min-
           gel enthält, sind die Naturschutzbehör-      destabstände aus dem sog. „Helgolän-
           den in NRW per Erlass zur Anwendung          der Papier“ (LAG VSW 2014, Tabelle
           des Leitfadens gezwungen (manche             2) als verbindliche Vorgaben
           ULB sieht den Leitfaden gewisserma-          - Übernahme der Mindestabstände zu
           ßen als „Bibel“ an). Eine Überarbei-         bedeutenden Vogellebensräumen aus
           tung des WEA-Leitfadens ist seitens          dem sog. „Helgoländer Papier“ (LAG
           des Umweltministeriums für 2016 vor-         VSW 2014, Tabelle 1) als verbindliche
           gesehen. Dabei sind aus Sicht der            Vorgaben
           NWO folgende Punkte bei der Über-            - Ausschluss von WEA in artspezifi-
           arbeitung zu berücksichtigen:                schen Dichtezentren (in Bezug auf
           Artenspektrum:                               NRW) von Greifvogelarten (in diesen
           - Übernahme aller im sog. „Helgolän-         Fällen ist der artspezifische Mindest-
           der Papier“ (LAG VSW 2014) aufge-            abstand um das Dichtezentrum herum
           führten Arten, soweit sie in NRW vor-        zu legen)
           kommen                                       Korridore:
           - Aufnahme weiterer Arten, für die sich      - Prüfung, ob geplante WEA-Standorte
           in der Zwischenzeit eine WEA-Emp-            im Mittelgebirge an Orten mit Zugver-
           findlichkeit (im Sinne eines mögli-          dichtung aufgrund der Topographie
           chen Verstoßes gegen § 44 Abs. 1             stehen, und damit ein erhöhtes Kolli-
           BNatSchG) herausgestellt hat: alle           sionsrisiko für den Vogelzug darstellen
           Greifvogelarten, Larolimikolen (Brut-        (Freihaltung überregional bedeutsamer
           plätze), Feldlerche, Waldschnepfe,           Zugkonzentrationskorridore)
           Reiherkolonien                               Vorgaben für Erfassung und Gut-
           - Berücksichtigung von Gastvogel-            achtenerstellung:
           lebensräumen (Rast- und Nahrungs-            - Die methodischen Vorgaben für eine
           flächen, Schlafplätze) mit mindestens        Erfassung sind klar zu formulieren,
           landesweiter Bedeutung für Schwäne,          auch hinsichtlich der Mindestbege-
           Gänse, Enten, Reiher, Störche, Kra-          hungshäufigkeit und Zeiträume für die
           nich, Rallen, Larolimikolen (minde-          Erfassung von Brut- und Rastvögeln;
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           für die Felddaten ist eine Dokumenta-        - Erstellung eines Prüfschemas für Be-
           tionspflicht einzuführen                     hörden, mit denen die Vollständigkeit
           - Wegen der großen Fehleranfälligkeit        und Fachlichkeit der Gutachten über-
           sind Raumnutzungsanalysen zur Fest-          prüft werden kann
           legung von WEA-Standorten ungeeig-           - Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
           net (zumindest dürfen sie nicht für eine     in den Prüfbehörden sind fachlich fort-
           Unterschreitung der Mindestabstände          zubilden, so dass sie ausreichend qua-
           verwendet werden)                            lifiziert sind, fachlich ungenügende
           - Verpflichtende Berücksichtigung von        Artenschutzprüfungen zurückzuweisen
           Daten aus Monitoringprogrammen               (diese Prüfung muss nicht den Gerich-
           (z.B. Wasservogel- und Gänsezählung)         ten überlassen werden)
           für die letzten fünf Jahre (soweit sie
           für das Plangebiet vorliegen)                Literatur
           - Verpflichtende Berücksichtigung von        LAG VSW [Länder-Arbeitsgemein-
           vorhandenen Daten zur Ansiedlung             schaft der Vogelschutzwarten] (2014):
           WEA-empfindlicher Arten (z.B. Bio-           Abstandsempfehlungen für Windener-
           logische Stationen, Ehrenamt); es kann       gieanlagen zu bedeutsamen Vogelle-
           nicht sein, dass zerstörte Horste oder       bensräumen sowie Brutplätzen ausge-
           Horstbäume aus der Bewertung ausge-          wählter Vogelarten. Ber. Vogelschutz
           blendet werden, wenn sie in Vorjahren        51: 15-42.
           zur Brut genutzt wurden
           - Betrachtung der Summationswirkung          MKULNV & LANUV [Ministerium
           mit anderen WEA-Planungen                    für Klimaschutz, Umwelt, Landwirt-
           - Entwicklung von Bewertungsstan-            schaft, Natur- und Verbraucherschutz
           dards insbesondere für Rastvögel (bis-       des Landes Nordrhein-Westfalen &
           lang sind Gutachterbüros hinsichtlich        Landesamt für Natur, Umwelt und
           der Bewertung völlig autark und kom-         Verbraucherschutz des Landes Nord-
           men teilweise zu völlig unterschiedli-       rhein-Westfalen] (2013): Leitfaden
           chen Aussagen hinsichtlich der Aus-          Umsetzung des Arten- und Habitat-
           wirkungen von WEA auf die ermittel-          schutzes bei der Planung und Geneh-
           ten Vogelbestände)                           migung von Windenergieanlagen in
           Qualitätssicherung:                          Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf.
           - Die Fachliche Qualifikation von Kar-       http://www.naturschutzinformatio-
           tierern und Gutachtern muss gegeben          nen-nrw.de/artenschutz/web/babel/me-
           sein (Nachweis spezieller Artenkennt-        dia/20131112_nrw_leitfaden_wind-
           nisse), so dass bei Nichtvorliegen die-      energie_ artenschutz.pdf
           ser Kenntnisse Gutachten von den Be-
           hörden zurückgewiesen werden kön-            Hubertus Illner &
           nen                                          Stefan R. Sudmann
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                   Neue Studie zu                       den gefundenen Vögeln eine Reihe von
             Kollisionsraten von Vögeln                 Korrekturfaktoren angewendet. Die
              an Windenergieanlagen                     Schätzung ergab für das Projektgebiet
                      erschienen                        eine Größenordnung von 7.800 Mäu-
                                                        sebussarden, 10.000 Ringeltauben und
           Als Kooperationsprojekt von drei Gut-        11.800 getöteten Stockenten pro Jahr.
           achterbüros sowie dem Lehrstuhl für          Bei Gänsen und Kranichen konnte so-
           Verhaltensforschung der Universität          wohl eine Meidung der Windparks als
           Bielefeld ist im Juni 2016 eine um-          auch deutliches Ausweichverhalten be-
           fangreiche Studie mit dem Titel „Er-         obachtet werden. Greifvögel wurden
           mittlung der Kollisionsraten von             dagegen überproportional häufig im
           (Greif-)Vögeln und Schaffung pla-            Nahbereich von Windenergieanlagen
           nungsbezogener Grundlagen für die            festgestellt und zeigten kaum erkenn-
           Prognose und Bewertung des Kollisi-          bare Ausweichreaktionen.
           onsrisikos durch Windenergieanlagen          Die systematischen Kollisionsopfersu-
           (PROGRESS)“ erschienen. Sie wurde            chen in PROGRESS haben gezeigt,
           mit Mitteln des Bundes (anfänglich           dass an nahezu jedem Windparkstand-
           durch das Ministerium für Umwelt,            ort mit Kollisionsopfern zu rechnen ist.
           Naturschutz und Reaktorsicherheit -          Zudem wird auch deutlich, dass grund-
           später durch das Ministerium für Wirt-       sätzlich jede Vogelart mit einer Wind-
           schaft und Energie) gefördert.               energieanlage kollidieren kann. Dabei
           Da alle europäischen Vogelarten be-          bestehen jedoch deutliche artspezifi-
           sonderen gesetzlichen Schutz genie-          schen Unterschiede in der Betroffen-
           ßen, sind Kollisionen von Vögeln mit         heit. Absolut gesehen kollidieren vor
           Windenergieanlagen ein zentrales             allem häufige Arten, die sich ohne aus-
           Konfliktfeld zwischen dem Ausbau der         geprägtes Meideverhalten innerhalb
           Windenergienutzung und dem Natur-            von Windparks aufhalten (z. B. Feld-
           schutz und ein wichtiger artenschutz-        lerche, Star, Ringeltaube, Stockente,
           rechtlicher Aspekt in den Genehmi-           Mäusebussard, Möwen). In Relation
           gungsverfahren.                              zur Bestandsgröße kollidieren Greifvö-
           Ziel der Studie war es, mit einer sy-        gel überproportional häufig.
           stematischen Untersuchung in mehre-
           ren Bundesländern repräsentative Da-         Für einige Arten, vor allem Mäuse-
           ten der Kollisionsraten von Vögeln,          bussard und Rotmilan, weisen die
           insbesondere Greifvögeln, zu erhalten.       Ergebnisse der Studie darauf hin,
           Die Laufzeit der Studie war vom              dass bereits beim derzeitigen Aus-
           01.11.2011 bis 30.06.2015.                   bauzustand Kollisionsraten auftre-
           Für die Schätzung der insgesamt kol-         ten, die zu einem Bestandsrückgang
           lidierten Vögel wurde ausgehend von          führen können.
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           Fazit: „Die Ergebnisse von PRO-                Bergkamen und promovierte nach dem
           GRESS unterstreichen die Notwendig-            Studium in Münster 2007 über die Evo-
           keit, bei der Planung des weiteren Aus-        lution der Säugetiere. Der Wirbeltier-
           baus der Erneuerbaren Energien, in             Expertet ist Mitglied in zahlreichen
           diesem Fall der Windenergienutzung,            wissenschaftlichen Gesellschaften, u.a.
           die Belange des Natur- und Artenschut-         auch in der NWO, wo er dem Beirat
           zes frühzeitig zu berücksichtigten. Vor        angehört.
           dem Hintergrund einer sehr großen
           Zahl einzelner Genehmigungsverfah-             HuFi
           ren für Windparks erscheint es als sehr
           schwierig, insbesondere kumulative                  Vogelgattung nach
           Wirkungen adäquat auf Projektebene              Dr. Jürgen Haffer benannt
           zu berücksichtigen. Mögliche Zielkon-
           flikte sollten daher auf der obersten          Zu Ehren von Dr. Jürgen Haffer wurde
           Planungsebene, möglichst bei der Fest-         2013 die neue Vogelgattung Hafferia
           legung der Ausbauziele, definiert und          benannt. Sie umfasst drei Arten von
           Lösungen vorbereitet werden.“                  Ameisenvögeln, die in Mittel- und
                                                          Südamerika verbreitet sind: Hafferia
           Der Abschlussbericht des Projektes             immaculata, H. zeledoni und H. fortis.
           kann auf der Internetseite von BioCon-         Die Arten unterscheiden sich durch
           sult SH heruntergeladen werden:                morphologische Merkmale und ihr
           http://bioconsult-sh.de/de/projekte/progress   überdachtes Nest von den Vertretern
                                                          verwandter Gattungen.
           HuFi                                           Bereits 2013 wurde Haffer zu Ehren
                                                          die neue Blaurabenart Cyanocorax haf-
                                                          feri aus dem brasilianischen Bundes-
              Neuer Direktor am                           staat Amazonas benannt.
           LWL-Museum für Naturkunde                      Dr. Jürgen Haffer hat als Ornithologe
                                                          international hohe Anerkennung erfah-
           Der Biologe Dr. Jan Ole Kriegs ist neu-        ren. Seine Hauptarbeitsfelder waren
           er Leiter des LWL-Museums für Na-              die geografische Variation und Artbil-
           turkunde in Münster. Kriegs löst Dr.           dung südamerikanischer Vogelarten so-
           Alfred Hendricks ab, der nach 32 Jah-          wie die Geschichte der Evolutionstheo-
           ren an der Spitze des besucherstärksten        rie und Ornithologie. Über 20 Jahre
           Museums des Landschaftsverbandes               wirkte er am von Prof. Urs N. Glutz
           Westfalen-Lippe (LWL) Ende Juli in             von Blotzheim herausgegebenen Hand-
           den Ruhestand ging.                            buch der Vögel Mitteleuropas mit. Bis
           Kriegs arbeitet bereits seit 2008 am           zu seiner Pensionierung im Alter von
           Museum. Der 38-jährige stammt aus              55 Jahren konnte er der Ornithologie
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                                                                                               17

           nur nebenberuflich nachgehen, haupt-         Schweiz, Österreich, Polen, Katalonien
           beruflich war er als Geologe und Ex-         und dem Baskenland einer großen und
           ploration Manager in Südamerika, USA,        stetig wachsenden Beliebtheit. Die
           Iran, Ägypten und Norwegen tätig.            Zahl aller Nutzerinnen und Nutzer der
           Seit 1983 war Dr. Jürgen Haffer Mit-         „ornitho-Familie“ ist mittlerweile
           glied von GRO und WOG sowie später           sechsstellig. Der 100.000. Nutzer regi-
           der NWO. Er verstarb am 26.04.2010           strierte sich am 28. Mai 2016 in Frank-
           in Essen.                                    reich. Das große Citizen-Science-Netz-
                                                        werk ermöglicht durch diese großartige
           Michael Schmitz                              Entwicklung auch auf internationaler
                                                        Ebene spannende Auswertungen. Nicht
                                                        zuletzt fließen die Daten aller ornitho-
            20 Millionen Datensätze bei                 Portale auch in das europaweite Euro-
             ornitho.de und ornitho.lu,                 BirdPortal.
             100.000 Melderinnen und                    Ein ganz besonderer Dank gebührt dem
               Melder ornitho-weit!                     Team von Biolovision um Gaëtan De-
                                                        laloye, das im Hintergrund großartige
           Gleich zwei beeindruckende Schwel-           Arbeit leistet. Das Portal läuft trotz der
           lenwerte wurden vor Kurzem über-             gewaltigen Datenmenge schnell und
           schritten: Am Samstag, 21. Mai 2016          die wenigen Probleme werden in den
           wurde bei ornitho.de bzw. ornitho.lu         meisten Fällen innerhalb kurzer Zeit
           die 20-millionste Beobachtung einge-         behoben. Merci beaucoup!
           tragen. Keine zwei Jahre nachdem im          Wir wünschen Ihnen weiterhin viel
           August 2014 die 10-Millionen-Marke           Freude beim Erkunden unserer Vogel-
           erreicht wurde, hat sich der Daten-          welt, online auf ornitho, vor allem aber
           schatz erneut verdoppelt. Die mehr als       draußen in der Natur.
           20 Millionen Vogelbeobachtungen
                                                        Christopher König, Patric Lorgé und
           wurden alle per Hand über das Portal
                                                        Johannes Wahl für das Team von
           bzw. in zunehmendem Maße auch über
                                                        ornitho.de und ornitho.lu
           die ornitho-App „NaturaList“ übermit-
           telt. Fast 18.000 Personen haben sich
           mittlerweile registriert und es liegen            Online-Portale können
           Beobachtungen aus fast jedem Winkel               Monitoringprogramme
           der Republik vor. Bis zu 47.000 Ein-                  nicht ersetzen
           träge gehen pro Tag ein!
           Doch nicht nur in Deutschland und Lu-        Das Monitoring, also die zeitliche Ver-
           xemburg wird ornitho so gut angenom-         folgung von Änderungen in den Be-
           men. Ornitho-Portale erfreuen sich           ständen von Tier- und Pflanzenarten,
           auch in Frankreich, Italien, der             bildet eine wichtige Grundlage für er-
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           folgreichen Naturschutz. Die regelmä-        Distributions berichtet das Team, dass
           ßige, standardisierte Erfassung über         von 103 untersuchten, häufigen und
           große Gebiete ist jedoch teuer und kann      mittelhäufigen dänischen Vogelarten
           nur durch die Einbindung einer großen        50 signifikante Bestandsabnahmen
           Zahl freiwilliger Helfer mit speziellen      zeigten – nach Daten des Monitorings
           Kenntnissen realisiert werden. Diese         häufiger Brutvogelarten. Die Bestand-
           Ressourcen sind in vielen Gegenden           strends, die auf der Online-Datenbank
           der Welt nicht vorhanden.                    basierten, konnten diese Rückgänge al-
           Viele Naturliebhaber melden jedoch           lerdings nur zu einem kleinen Teil
           unsystematisch erhobene Daten über           nachweisen – für 21 der Arten ergaben
           das Internet oder Smartphone-Apps an         sich sogar zunehmende Bestände. Dies
           Online-Datenbanken wie etwa ornit-           legt nahe, dass Online-Datenbanken
           ho.de oder eBird, von Beobachtungen          kein kompletter Ersatz für die aufwen-
           einzelner seltener Arten bis zu kom-         digeren, strukturierten Monitoringpro-
           pletten Artenlisten erfolgreicher Ex-        gramme sein können.
           kursionen. Online-Plattformen haben          Der Grund für die Differenzen und die
           weltweit inzwischen Milliarden von           schlechte Eignung der Zufallsdaten
           Beobachtungen angesammelt. Solche            fürs Bestandsmonitoring liegt vermut-
           Daten sind erfolgreich in vielen Berei-      lich im Verhalten der Beobachter: Viele
           chen von Wissenschaft und Natur-             schreiben nur besonders interessante
           schutz zum Einsatz gekommen, etwa            Arten auf. Wenn Rückgänge von Arten
           in Auswertungen zur Verschiebung von         bekannt werden, führt dies möglicher-
           Ankunftszeiten und Zugrouten bei             weise zu einem erhöhten Interesse und
           Zugvögeln. Ob unsystematisch erho-           damit einer größeren Meldetätigkeit bei
           bene Daten auch für das zeitliche Mo-        den Onlinedatenbanken. Eine Schluss-
           nitoring von Vogelpopulationen ge-           folgerung des Artikels ist daher, dass
           nutzt werden können, war allerdings          ein Bestandsmonitoring mit einer grö-
           bisher unklar.                               ßeren Anzahl kompletter Artenlisten
           Wissenschaftler der Universität Mün-         (vgl. Beobachtungslisten in ornitho)
           ster, der Royal Society for the Protec-      besser funktionieren könnte. Die in den
           tion of Birds (RSPB) in Großbritannien       letzten Jahren vielfach erfolgte Einfüh-
           und des dänischen BirdLife-Partners          rung einer Unterscheidungsmöglichkeit
           DOF haben nun Bestandstrends, die            zwischen kompletten Listen und Listen
           aus einer dänischen Online-Datenbank         nur ausgewählten Beobachtungen in
           ermittelt wurden, mit solchen aus ei-        vielen Meldeplattformen könnte zu-
           nem standardisierten Monitoringpro-          künftig die Eignung der Daten für die
           gramm über einen Zeitraum von fast           Trendermittlung verbessern.
           30 Jahren verglichen. In einem Fach-
           artikel in der Zeitschrift Diversity and     Quelle: DDA
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            Ortolanfang in Frankreich:                  zeugend dargelegt habe, dass genug ge-
               neue Entwicklungen                       gen den Ortolanfang geschehe. Das
                                                        konnte die LPO nun wirklich nicht be-
           Jedes Jahr wird in Südwestfrankreich,        stätigen und lieferte der Kommission
           im Departement Les Landes, die un-           weitere und aktuelle Informationen.
           glaubliche Zahl von ca. 30.000 Orto-         Tatsächlich sind nur sehr wenige Vo-
           lanen auf dem Herbstzug illegal gefan-       gelfänger vor die Justiz gebracht wor-
           gen (die europäische Population wird         den und am Ausmaß des Ortolanfangs
           bei abnehmenden Beständen auf 3 bis          hat sich kaum etwas geändert. Im Juni
           7 Millionen Brutpaare geschätzt). Die        2016 hat die Kommission der franzö-
           Vögel werden gemästet und anschlie-          sischen Regierung eine Begründete
           ßend als Delikatesse in Gourmetrestau-       Stellungnahme übersandt und diese
           rants angeboten. Jeder Vogel bringt ca.      aufgefordert, binnen zwei Monaten die
           150 € ein, ein lohnendes Geschäft für        Kommission zu überzeugen, dass der
           die Wilderer. Zusammen mit dem Ko-           Ortolanfang wirksam unterbunden
           mitee gegen den Vogelmord geht die           werde. Andernfalls drohe Frankreich
           Ligue pour la Protection des Oiseaux         eine Klage vor dem Europäischen Ge-
           (LPO, BirdLife in Frankreich) seit Jah-      richtshof wegen Nichteinhaltung der
           ren gegen die Wilderei vor, befreit Or-      EU-Vogelschutzrichtlinie. Mal schau-
           tolane aus den Fallen und verständigt        en, was in den nächsten Wochen im
           die Polizei. Im August 2014 wurden           Südwesten Frankreichs passiert, wenn
           Aktive des Komitee gegen den Vogel-          die aus einem weiten europäischen Ver-
           mord von einer Wildererbande bei ei-         breitungsgebiet, einschließlich Deutsch-
           nem solchen Einsatz angegriffen. Im          land (s. Bairlein et al., Atlas des Vogel-
           März 2016 wurden die Täter von einem         zugs, 2014) durchziehenden Ortolane
           Gericht im französischen Dax wegen           ankommen.
           Nötigung, Bedrohung und Sachbeschä-
                                                        Quellen: BirdLife Europe & Central
           digung schuldig gesprochen; sie erhiel-
                                                        Asia, Komitee gegen den Vogelmord
           ten Haftstrafen von zwei bis vier Mo-
           naten auf Bewährung und müssen               Peter Herkenrath
           Schadensersatz und Schmerzensgeld
           zahlen.
           2013 reichte die LPO bei der Europäi-              4500 Euro Strafe für
           schen Kommission eine Beschwerde                    Greifvogel-Fänger
           wegen Verstoßes gegen die strengen
           Artenschutzbestimmungen der EU-Vo-           Weil er Habichte von seinen Tauben
           gelschutzrichtlinie ein. Im März 2015        fernhalten wollte, hat ein Taubenzüch-
           teilte die Kommission der LPO mit,           ter aus Bielefeld im April diesen Jahres
           dass die französische Regierung über-        eine illegale Falle für Greifvögel ge-
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           bastelt und in seinem Garten aufge-          teidigung hat angekündigt, Berufung
           stellt. Was er nicht wusste: Mitarbeiter     gegen das Urteil einzulegen. Seinen
           des Komitees gegen den Vogelmord             Präsidiumsplatz bei den NRW-Jägern
           und der Stiftung Pro Artenvielfalt be-       hatte der Mann seit letztem Jahr bereits
           kamen einen Hinweis und meldeten             ruhen lassen. Besonders brisant: Der
           den Fall der Polizei.                        Revierinhaber des Gebietes ist der
           Nur drei Monate später wurde der             ehemalige Jagd- und Bauernpräsident
           Mann jetzt von der Staatsanwaltschaft        Constantin Freiherr Heeremann von
           Bielefeld wegen Verstoß gegen das            Zuydtwyck. Ob Heereman von dem il-
           Bundesnaturschutzgesetz per Strafbe-         legalen Greifvogelfang wusste, war
           fehl zur Zahlung von 75 Tagessätzen          nicht Gegenstand der Verhandlung.
           zu je 60 Euro verurteilt. Das Urteil ist     Alleine in den ersten fünf Monaten des
           rechtskräftig.                               Jahres 2016 hat das Komitee gegen den
                                                        Vogelmord im Rahmen seines Projek-
           Komitee gegen den Vogelmord e.V.             tes EDGAR bundesweit mehr als 50
           An der Ziegelei 8, 53127 Bonn                Fälle illegaler Greifvogelverfolgung
           www.komitee.de                               dokumentiert, ein Fünftel davon in
                                                        NRW.

               Präsidiumsmitglied des                   Komitee gegen den Vogelmord e.V.
             Landesjagdverbandes wegen                  An der Ziegelei 8, 53127 Bonn
            Greifvogelverfolgung verurteilt             www.komitee.de

           Im Juni hat es vor dem Amtsgericht             Schockierende Zahlen zum
           Ahlen (Westfalen) einen spektakulären            Vogelfang in Ägypten
           Prozess gegeben: Ein Präsidiumsmit-                  veröffentlicht
           glied des Landesjagdverbandes Nord-
           rhein-Westfalen war angeklagt, illegal       Bereits mehrfach wurde über das enor-
           Greifvögeln nachgestellt zu haben.           me Ausmaß des herbstlichen Vogelfangs
           Mitglieder des Komitees gegen den Vo-        an der Mittelmeerküste Ägyptens be-
           gelmord hatten den Mann im August            richtet. Vor allem Wachteln werden in
           2015 bei Albersloh unweit einer Ha-          großer Zahl systematisch gefangen,
           bichtfalle mit einem toten Vogel in der      doch auch zahlreiche andere Arten ge-
           Hand beobachtet und die Polizei infor-       hen den Jägern in die Netze und ver-
           miert. Die Richterin sah es als erwiesen     enden qualvoll. Von 2008 bis 2012 führ-
           an, dass der Jäger die Falle aufgestellt     ten amerikanische und ägyptische For-
           hatte. Das Urteil: 3.500 € Geldstrafe –      scher eine Untersuchung entlang dieser
           der Jagdschein war bereits im April          Netze im Norden der Sinai-Halbinsel
           nicht mehr verlängert worden. Die Ver-       durch. Sie ermittelten dabei erschrek-
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           kende Anzahlen: bis zu 357 Wachteln             Internationale Zugvogel-
           pro Kilometer pro Tag wurden demnach            schutztagung in Ägypten
           in 2012 getötet, durchschnittlich waren
           es 191. Die Wissenschaftler fanden ne-       In Kairo hat eine Tagung zum Zugvo-
           ben Wachteln auch 54 andere Vogelar-         gelschutz stattgefunden. Die Bonner
           ten aus 28 Familien, darunter in goßer       Konvention (Konvention zum Schutz
           Zahl Wachtelkönig, Steinschmätzer und        wandernder Tierarten) und die UNEP
           Kurzzehenlerche. Anhand der erhobe-          (Umweltprogramm der Vereinten Na-
           nen Daten berechneten die Forscher,          tionen) hatten eingeladen, um über
           dass alljährlich innerhalb der 45 Tage       Maßnahmen gegen die Wilderei im Mit-
           des stärksten Herbstdurchzugs rund 2         telmeerraum zu beraten. Die Teilnehmer
           Millionen Wachteln und 0,5 Millionen         waren vornehmlich Regierungsvertre-
           Vögel anderer Arten im Nordsinai ge-         ter, ein Mitarbeiter des Komitees gegen
           tötet werden. 2012 etablierte sich der       den Vogelmord ist als NGO-Vertreter
           Einsatz von Klangattrappen, um Wach-         zu der Veranstaltung gereist und hat un-
           teln in die Netze zu locken. Die für die-    sere Sicht der Dinge aus der praktischen
           ses Jahr geschätzte Zahl gefangener          Arbeit gegen die Wilderei eingebracht.
           Wachteln lag sogar bei 3,3 Millionen.        Auf Bitten der Bonner Konvention hat
           Die Ergebnisse wurden nun im Journal         das Komitee gegen den Vogelmord nun
           Bird Conservation International veröf-       Vorschläge für eine effektivere Arbeit
           fentlicht.                                   gegen Vogelfang und Vogeljagd auf Zy-
           In zunehmendem Maße werden in Ge-            pern, im Libanon und in Ägypten vor-
           bieten mit Büschen und Bäumen entlang        gelegt. Was davon umgesetzt wird, wird
           der Küste auch gezielt Singvögel ge-         sich zeigen. Für Zypern und den Liba-
           fangen. Bei einer Datenerhebung 2010         non besteht berechtigte Hoffnung auf
           bis 2012 wurden in Japannetzen 17 Vo-        eine Verbesserung der Situation, in
           gelarten aus drei Familien registriert.      Ägypten ist zunächst leider nicht viel
           Sieben dieser Arten wurden ausschließ-       zu erwarten. Hier fehlt es weiterhin am
           lich mit diesem Netztyp gefangen.            politischen Willen, etwas zu ändern. Wir
           Für durch Ägypten ziehende Vogelarten        bleiben natürlich an diesem wichtigen
           wirkt sich der herbstliche Vogelfang ver-    Thema dran und tun, was uns möglich
           mutlich auch auf Populationsniveau ne-       ist. Gleichzeitig werden wir uns aber
           gativ auf die Bestände aus. Genauere         weiterhin auf die Brennpunkte der Wil-
           Studien zum Vogelfang entlang der süd-       derei in der EU konzentrieren, denn vor
           lichen Mittelmeerküste sind jedoch drin-     unserer eigenen Haustüre werden im-
           gend notwendig, um das Ausmaß und            mer noch weit mehr Zugvögel geschos-
           die Folgen besser bewerten zu können.        sen und gefangen, als in Ägypten.

           Quelle: DDA                                  Quelle: komitee.de
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              Britische Bestände der                    entwickelt. Die höchsten Bestände
            Turteltaube erreichen neuen                 Großbritanniens finden sich heute im
                     Tiefststand                        Osten und Süden Englands, während
                                                        weite Teile des Landes komplett ver-
           Wie der British Trust for Ornithology        waist sind. Mithilfe umfangreicher
           jüngst in seinem neuen Statusbericht         Schutzmaßnahmen wie der „Operation
           zum Brutvogelmonitoring bekannt gab,         Turteltaube“ versucht man der Art zu
           haben die Bestände der Turteltaube in        helfen. Es bleibt daher zu hoffen, dass
           Großbritannien einen neuen Tiefst-           auch bei der Turteltaube eines Tages
           stand erreicht. Seit 1995 wurde dem-         wieder positive Entwicklungen im Sta-
           nach ein Rückgang um 93 % verzeich-          tusbericht zum Brutvogelmonitoring
           net. Europaweit brachen die Bestände         veröffentlicht werden können.
           seit 1980 um 78 % ein.                       Der gesamte Bericht „The Breeding
           Vor allem Änderungen in der Landnut-         Bird Survey 2015 - The population
           zung haben zu einem kontinuierlichen         trends of the UK’s breeding birds“
           Rückgang der Brutpaarzahlen geführt.         ist auf der Internetseite des BTO
           Man nimmt an, dass ein reduziertes           „https://www.bto.org/volunteer-sur-
           Samenangebot während der Brutzeit            veys/bbs/bbs-publications/bbs-reports“
           ein entscheidender Grund dafür ist. Zu-      kostenlos verfügbar.
           sätzlich werden seit 2005 vermehrt Fäl-
           le von der vom Grünfinkensterben be-         Quelle: DDA
           kannten Trichomonadose bei Turteltau-
           ben festgestellt. Einen negativen Effekt       Bestandsrückgänge des
           auf die Population hat sicherlich auch       Kuckucks hängen mit der ge-
           der hohe Jagddruck während des               wählten Zugroute zusammen
           Durchzugs in Ländern Südeuropas,
           auch wenn das wahre Ausmaß dieser            Weltweit gehen insbesondere die Be-
           Verfolgung nur schwer zu ermitteln ist.      stände von Zugvogelarten stark zurück.
           Und auch in den westafrikanischen            Auch wenn bei vielen Arten angenom-
           Überwinterungsgebieten haben sich            men wird, dass die Gründe für diese
           die Bedingungen für Turteltauben ver-        Rückgänge zumindest zum Teil auf
           schlechtert: Neben klimatischen Ver-         dem Zugweg oder in den Überwinte-
           änderungen spielt hier ebenfalls eine        rungsquartieren zu suchen sind, liegen
           durch Landnutzungsänderungen ver-            dazu bislang kaum belastbare Daten
           schlechterte Nahrungsverfügbarkeit ei-       vor.
           ne Rolle.                                    In einer Telemetriestudie wurden an
           Von einer weit verbreiteten Art hat sich     verschiedenen Orten Großbritanniens
           die Turteltaube innerhalb kurzer Zeit        in den Jahren 2011 bis 2014 insgesamt
           zu einer stark bedrohten Brutvogelart        42 männliche Kuckucke der stark zu-
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