Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg

 
WEITER LESEN
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
Zugestellt durch Post.at

                           36

Sommer 2021
Pfarrverband
Kleinwalsertal
Riezlern – Hirschegg –
Mittelberg                      1
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
VOR-Wort                                                               unbegrenzt zur Verfügung stehen. Denk an die zerbrechli-
                                                                       chen Gefäße, sagt es mir in meinem Innern. Oder wenn ich
Liebe Kleinwalsertalerinnen und liebe Kleinwalsertaler!                Freundschaften oder Beziehungen viel zu selbstverständlich
Liebe Gäste in unserem Tal!                                            ansehe und mich dementsprechend verhalte. Denk an die
                               Wir leben in einer besonde-             zerbrechlichen Gefäße, sagt es mir und lässt mich noch ein-
                               ren Zeit. Irgendwie erlebe              mal nachdenken, wie ich Freundschaften und Beziehungen
                               ich diese Zeit – trotz man-             pflege. Oder wenn ich in meinem Beten oder Glauben zu
                               cher Einschränkungen und                selbstsicher werde, kann es sein, dass sich Paulus mit seinen
                               Reaktionen, die Kopfschüt-              zerbrechlichen Gefäßen meldet. Alles im Leben, aber auch
                               teln verursachen – auch                 gar alles, ist zerbrechlich.
                               als eine Zeit der erhöhten              Es gilt, in allem – in jeder Begegnung, im Umgang mit der Na-
                               Aufmerksamkeit. Wir tra-                tur, im Sprechen oder im Glauben und Beten – sich der Zer-
                               gen Sorge füreinander. Wir              brechlichkeit unseres Lebens und unserer Beziehungen zu
nehmen Rücksicht aufeinander. Wir achten auf Abstand und
                                                                       vergewissern. Wir verhalten uns anders, wenn wir uns dessen
begegnen einander in neuer Achtsamkeit. Zum Begrüßen
                                                                       gewahr werden. Und auch das Gefäß für diese Kostbarkeiten
verneigen wir uns und legen unsere Hand ans Herz. Der Au-
                                                                       ist irden, vergänglich, hinfällig.
genkontakt wird gepflegt. In der Kirche zum Friedensgruß
schauen wir einander an und verneigen uns. Corona und viele            Jetzt, im Sommer, in der Ferien- und Urlaubszeit, so wünsche
Themen, die sich damit aufgetan haben, werden wir wohl                 ich es uns allen, können wir das Leben genießen, uns daran
nicht mehr so schnell los. Wir müssen damit leben. Es gilt,            erfreuen, uns stärken. Nicht um uns die Sache zu vermiesen
damit zu leben und eine Chance darin zu sehen.                         erinnert uns Paulus aber daran, wie alles irden und zerbrech-
                                                                       lich ist. Vielmehr verweist er uns auf das, was bleibt und auf
Manche Selbstverständlichkeiten sind stark in den Hinter-
                                                                       das, was trägt.
grund gerückt. Das hat unser Miteinander verändert. Ich
habe für mich den Eindruck, dass die Gesamtsituation „Welt             Ich wünsche uns einen Sommer – voll mit Schätzen und Kost-
und Mensch“ zerbrechlicher geworden ist. Wir sind gefordert,           barkeiten – die uns für unseren Alltag stärken und ermutigen.
in großer Behutsamkeit zu leben. Darin sehe ich einen beson-                                                           Edwin M, pfr.
deren Zugewinn dieser Zeit.
In seinem Brief an die Gemeinde in Korinth schreibt Paulus             In Gedicht – sensibel – von Reiner Kunze werden wir auf die
einmal, dass wir das Leben, unseren Glauben, alles, was uns            Behutsamkeit im Leben verwiesen.
wichtig ist und was uns trägt, in „zerbrechlichen Gefäßen“                               sensibel
tragen. „Diesen Schatz,“ so schreibt Paulus, „tragen wir in zer-                         ist die erde über den quellen:
brechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der                              kein baum darf gefällt,
Kraft von Gott und nicht von uns kommt.“ (2 Kor 4,7). Ein gro-                           keine wurzel
ßer Schatz ist uns anvertraut. Das gilt es als Erstes zu entde-                          gerodet werden
cken und wertzuschätzen. Diesen Schatz tragen und bergen                                 die quellen könnten
wir in einem zerbrechlichen Gefäß.                                                       versiegen
Für mich ist dieser Satz immer wieder faszinierend schön                                 Wie viele bäume werden gefällt,
und er kommt mir hin und wieder in den Sinn. So zum Bei-                                 wie viele wurzeln
spiel, wenn ich meine, dass mir Gesundheit oder Energie                                  gerodet
                                                                                         in uns
                                                                   2
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
Ökumene                                                               Ebenso konnten die katholischen Heiligen einen evangeli-
                                                                      schen Platz als Vorbilder des Glaubens bekommen – zum Bei-
Dank von Frank zum Abschied aus dem Kleinwalsertal                    spiel im Religionsunterricht.
Liebe Carolin, lieber Edwin, lieber Hans                              Zugleich wurden gelegentlich frisch-fromm-fröhlich-frei
                       ich danke euch für die wunderbare              auch Unterschiede offen benannt werden, weil Gottes Volk
                       ökumenische Dienstgemeinschaft hier            bunt und divers ist. Alles sind auf allen Seiten auf einem Weg
                       im Tal.                                        des Lernens.
                       In diesen Dank schließe ich auch Josef,        Liebe alle aus den katholischen Gemeinden des Kleinwalser-
                       den früheren katholischen Pfarrer im           tals, seid behütet und gesegnet … und denkt daran: Augs-
                       Tal, mit ein. Wir starteten das Projekt        burg, St. Thomas ist gar nicht weit weg. Die DB fährt direkt.
                       des dialogisch-konfessionellen Religi-         Wir hatten dorthin schon schöne ökumenische Gemein-
                       onsunterrichts. Er war und ist Beispiel,       deausflüge. Gern führe ich euch wieder durch die Stadt der
                       Vorbild für einen Religionsunterricht in       Reformation.                                Herzlich, euer Frank
ökumenischer Verantwortung in unserer ganzen bayerischen
Landeskirche. Das Landeskirchenamt wurde vor Corona
wertschätzend auf den „dk:ru“ aufmerksam. Wie es weiter-              Sommer . . .
geht, wird sich zeigen.                                                     wänn‘s frua häll würd ond vo da Eschtle schallt,
In diesen Dank schließe ich auch Konrad mit ein. Wir hatten                 alls isch bont, hällgrüa dr Wald,
immer wieder Austausch und schöne Gemeinschaft beim                         Bluama blüüet ond händ an süaßa Duft,
gemeinsamen Mittagessen. Ökumene war und ist so wun-                        Liadr chlenged sanft dür d Luft.
derbar normal. Genau darauf kommt es nämlich an, auf die                    I möcht jeds Vöögele fraaga, hescht du an Gruaß für mii,
Normalität! Es war zum Beispiel vollkommen normal, dass                     ond jeda Bomm omarmä, im warmä Sonnaschii.
Hans als katholischer Pastoraltheologe evangelische Gottes-                 Ja, des ischt Sommer, i schpüür an liichta Schmerz
dienste für mich vertreten hatte, als es Terminprobleme gab.
                                                                            ond bi ganz daheim i mim Herz.             Edith Dietrich
So soll es sein und bleiben.
Ich nehme wahr, dass die evangelischen Grundanliegen bei
euch sehr gut aufgehoben sind:                                        Bibelrunden mit P. Georg Fischer SJ
das Bekenntnis zu Jesus Christus als Mitte des Glaubens               Professor Fischer ist gerne bereit, in der Zeit seiner Aushil-
(solus Christus), die Wertschätzung der Bibel als wichtigste          fe im Kleinwalsertal, wöchentlich eine Bibelrunde zu ge-
Richtschnur im Glauben (sola scriptura), das Vertrauen auf            stalten.
die geschenkte Gnade Gottes (sola gratia), die Betonung des           Di, 20. Juli    19.00 Uhr: Eucharistiefeier in Hirschegg mit
Glaubens als persönliches Verstehen (sola fide).                                      anschl. Bibelrunde (Pfarrheim)
Zugleich habe ich bei euch gelernt, dass der Glaube auch              Do, 29. Juli    19.00 Uhr Eucharistiefeier in Mittelberg mit
Symbole, Traditionen und Riten braucht, um Gottes Liebe zu                            anschl. Bibelrunde (Mesnerstube)
verstehen. Darum kommt in meinem Leben auch das Kreuz-
                                                                      Mi, 4. August 19.00 Uhr Riezlern – Eucharistiefeier mit
schlagen und die Stola. Das Weihwasser ist für mich eine Er-
innerung an die Taufe. Wenn es jemand wünschte, konnte es                           Jahresgedenken und anschl. Bibelrunde
auch bei Segnungen eine gute Rolle spielen. „Experimente“                           (Pfaarsaal)
mit Weihrauch kamen auch vor. Dieses besondere Harz ver-              Herzliche Einladung zur Eucharistiefeier und zur an-
bindet uns auch mit spirituell Suchenden der ganzen Welt.             schließenden Bibelrunde.
                                                                  3
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
Mediathek Bücherei Mittelberg
Wir bieten in Zusammenarbeit mit der offenen Jugendar-
beit Kleinwalsertal in den Sommerferien Spieleabende für
Kinder von 8 – 12 Jahren an.
Mittwoch abends in der Zeit von 18.00 Uhr – 20.00 Uhr am
21. 7. / 28. 7. / 11. 8. und 18. 8. 2021. Eure Anmeldung erfolgt
über das Ferienprogramm der Gemeinde Mittelberg oder
ihr meldet euch in der Bücherei rechtzeitig an. Wir freuen
uns auf lustige und spannende Spieleabende.

Sommerlesen in der Bücherei
                       Die Aktion „Sommerlesen“ in Vor-
                       arlberg geht dieses Jahr in die 7.
                       Runde und findet während der Feri-
                                                                       Pfarrer Konrad ist ein treuer, demütiger Diener Gottes und
                       en von 9. Juli bis 12. September 2021
                                                                       war für seine Pfarrgemeinde gerne da. Gott wir bitten, lass
statt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Kinder wie
auch Erwachsene – bekommen Lesepässe und sammeln                       uns alle dankbar sein für sein priesterliches Wirken, seinen
Stempel für die gelesenen Bücher. Voll gestempelte Le-                 Humor, seine Verlässlichkeit und Treue.
sepässe erhalten wieder eine Belohnung in Form von                     Pfarrer Konrad hat eine offene Lebensansicht für die
Gummibärchen oder Schokolade aus dem Weltladen.                        Sorgen der Mitmenschen und der Welt.
Wir haben eine große Auswahl der aktuellen Neuerschei-                 Gott wir bitten, um Frieden in den Familien, um Gerechtig-
nungen für Euch besorgt, schaut vorbei – es gibt vieles zu             keit in politischen Entscheidungen und um Segen für alle
entdecken.                                                             Welt.
                                                                       Pfarrer Konrad hat enge Verbindungen zu den ärmsten
Goldenes Priesterjubiläum                                              Menschen. Besonders liegt ihm das Hilfswerk der Schwes-
von Pfarrer Konrad Natter                                              ter Emmanuelle – der Mutter der Müllmenschen in Kairo
                                                                       – am Herzen.
Am Sonntag, dem 30. 5. 2021 durfte die Talbevölkerung
mit Pfarrer Konrad Natter den Festgottesdienst zu seinem               Gott wir bitten, gib diesen Menschen Hilfe und Würde,
50-jährigen Priesterjubiläum feiern. In den Fürbitten kom-             dass sie nicht vergessen werden und unsere Solidarität er-
men in besonderer Weise die Arbeit und das Wirken von                  fahren.
Pfarrer Konrad zum Ausdruck:                                           Pfarrer Konrad genießt nach vielen wertvollen Dienstjah-
Pfarrer Konrad hat vielen Kindern durch das Sakrament der              ren seinen Lebensabend, er konnte seine Verantwortung
Taufe und Erstkommunion den Glauben zu Jesus, dem gu-                  an Pfarrer Edwin weitergeben. Wir alle freuen uns den-
ten Hirten, nähergebracht. Gott wir bitten, lass sein Schaf-           noch, wenn Pfarrer Konrad zum Gottesdienst in Riezlern da
fen und sein Bemühen für diese Kinder und Jugendlichen                 ist. Gott wir bitten, schenke Pfarrer Konrad Gesundheit, viel
Samen sein, damit sie den Weg zum Glauben und zu Gott                  Gelassenheit und Frohsinn für den Herbst seines Lebens.
finden.                                                                                                              Florian Felder
                                                                   4
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
Pfarrer em. Konrad Natter –                                       Claudia – die auf viele Jahre guter Zusammenarbeit mit
                                                                  Pfarrer Konrad zurückschauen können - für Heiterkeit und
50 Jahre im Dienste Gottes                                        gute Laune. Um erfolgreich zu arbeiten, braucht man ein
                           Priester müssen die Flamme             gutes Team. Es waren viele ehrenamtliche Wegbegleiter,
                           und Liebe stets am Leben er-           die Pfarrer Konrad in den letzten Jahrzehnten bei seiner
                           halten, die sie im Moment ihrer        Arbeit unterstützt haben. Jeden hier zu nennen würde
                           Berufung verspürt haben. Auch          den Rahmen sprengen, an dieser Stelle: allen „Helfern“ ein
                           wenn die Last zu groß erscheint        herzliches Dankeschön! 50 Jahre im Dienste Gottes können
                           und die Enttäuschung an der            in einem kurzen Artikel nicht aufgearbeitet werden.
                           Hoffnung zehrt, muss der Pries-        Pfarrer Konrad hat viel geleistet, viel Schönes erfahren, vie-
                           ter immer wieder an diesen             len „Stürmen“ getrotzt. Auf meine Frage seines Resümee
                           Ausgangspunkt zurückkehren,            zum goldenen Priesterjubiläum erhielt ich folgende Ant-
                           an dem er die Gnade Gottes „zu         wort: „Für das Vergangene DANKE - für das Kommende
                           Beginn des Weges“ mit Hän-             JA“.
                           den berührt hat. Von keinem            Dem möchte ich nichts hinzufügen. Mein Wunsch für
Geringeren als Papst Franziskus stammen diese Worte –             Konrad kommt von Herzen. Möge unser Herrgott Konrad
und damit ist eigentlich alles gesagt.                            einen schönen Lebensabend in seiner Wahlheimat Klein-
Am Sonntag, dem 30. 5. 21, erstrahlte die Pfarrkirche Riez-       walsertal bescheren und ihm noch viele gesunde Jahre
lern im Glanz eines besonderen Ereignisses. 50 Jahre Pries-       vergönnt sein.
ter, das darf Pfarrer Konrad Natter in diesem Jahr für sich       Lieber Konrad: Gott segne, begleite, behüte und beschütze
beanspruchen. Seine Kirchengemeinde die er mehr als drei          dich! In Freundschaft und Verbundenheit.
Jahrzehnte betreute und begleitete, hat mitgefeiert und                                                          Josefine Klein
ihm damit die Ehrungen zukommen lassen die er verdient.
Mit einem Festgottesdienst begann dieser besondere Tag
für unseren Jubilar. Die Honoratioren, geistliche und welt-
liche - namentlich nachzulesen in der Heimatzeitung „Der
WALSER“ - gaben dem Ganzen einen würdigen Rahmen.
Pfarrer Konrads Pfarrgemeinde war zahlreich vertreten, die
schönen Walser Trachten wurden an diesem besonderen
Tag ihm zu Ehren getragen. Die musikalische Gestaltung
des Festgottesdienstes fand bei Pfarrer Konrad großen An-
klang. Was kaum einer weiß; er ist selber sehr musikalisch
und hat u.a. in Musik maturiert.
Anschließend an den Festgottesdienst ging es mit den we-
nigen - Corona bedingt - geladenen Gästen in die Walser-
stuba wo Jeremias und Bettina mit ihrer Gastfreundschaft
Pfarrer Konrads Ehrentag zu einem weiteren Highlight
gestalteten. Mit netten Anekdoten sorgten Herlinde und
                                                              5
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
Kirche und Regenbogenfahne                                         innerkirchlich überraschend deutliche Worte u.a. von Bi-
                                                                   schof Benno Elbs und Kardinal Christoph Schönborn. Sie
                                  Eine kleine, aber beson-
                                                                   schreiben, dass es zu einer „Neupositionierung der Kirche
                                  dere Begegnung gab es
                                                                   in dieser gesamten Frage“ kommen müsse und wenn „es
                                  am Mittwoch, dem 19.
                                                                   wirklich die Bitte um den Segen Gottes für den Lebensweg
                                  Mai 2021 vor dem Walser-
                                                                   ist, den zwei Menschen, in welcher Situation auch immer,
                                  haus in Hirschegg. Eine
                                                                   zu gehen versuchen, dann wir man ihnen diesen Segen
                                  große Regenbogenfah-
                                                                   nicht verweigern.“
                                  ne wurde im Beisein von
                                  Jugendlichen, Vertrete-          Wenn wir als Kirche nicht noch mehr Leute vergrämen, ent-
                                  rInnen der politischen           täuschen oder hinausekeln wollen, wird es höchste Zeit,
                                  Gemeinde und Pfr. Frank          dass wir uns als Kirche wieder mehr an Jesu Tun ausrichten.
                                  von der evangelischen                                                            Edwin, pfr.
                                  und Pfr. Edwin von der
                                  katholischen Kirche auf-
                                  gehängt. In der Runde            Firmung
                                  stehend hat jede und             In der Ausgabe „Der Walser“ vom 25. Juni 2021 hat Jockl
                                  jeder einen Gedanken             Metzger schon einen sehr ausführlichen Bericht zur Spen-
                                  formuliert, was ihm und          dung des Sakramentes der Firmung verfasst. Abt Vinzenz
                                  ihr zu den Themen Sexu-          Wohlwend von der Mehrerau in Bregenz konnten wir als
alität, Diversität, Ausgrenzung, Offenheit oder zu den Stel-       Firmspender bei uns begrüßen. Coronabedingt war die
lungnahmen der Kirchen bewegt und beschäftigt.                     Vorbereitung auf mail-Kontakt und eine Begegnung mit
Gerne möchte ich meinen Gedanken, den ich dort for-                den Firmlingen in der Pfarrkirche in Riezlern beschränkt.
muliert habe, hier schreiben: Das Allererste, das ich sagen
                                                                   Mit zwei Fragen haben sie die Jugendlichen beschäftigt:
möchte ist, dass ich als Vertreter der katholischen Kirche
                                                                   „Wenn ich zur Firmung komme, ist mir wichtig…“ und „Ich
über die Aussagen von Rom her nicht nur sehr enttäuscht
                                                                   bitte den Heiligen Geist . . .“
und wirklich traurig, sondern vor allem auch beschämt bin.
Ich sehe diese Aussage als falsch und unangebracht an.
                                                                   Gerne führe ich einige Gedanken unserer Jugendlichen an:
Kirchliche Pastoral hat sich um den Menschen zu kümmern,
                                                                   Wenn ich zur Firmung komme, ist mir wichtig
mit all dem, was ihr oder was sie bewegt und zwar um den
Menschen mit allen Facetten seines/ihres Lebens und Lie-           . . . dass ich mit meinen Freunden zusammen sein kann.
bens, um sein/ihr Empfinden, um seine/ihre sexuelle Aus-           . . . dass ich eine Verbindung zu Gott spüre.
richtung. Es geht um Aufmerksamkeit, um Wertschätzung
                                                                   . . . dass ich in der Kirche als Erwachsene angesehen
und um Liebe – wenn das gegeben ist, dann wirkt Gottes
                                                                         werde.
Segen ja schon. Wer von Gott klein denkt, ist es oft auch im
Handeln und Reden.                                                 . . . dass ich selbst entscheiden kann, den Weg mit Gott
Neben scharfer Kritik von TheologInnen zu dieser Stellung-               weiter zu gehen.
nahme der Glaubenskongregation, zu der, wie es heißt,              . . . dass ich mit meiner Patin und meiner Familie einen
Papst Franziskus seine Zustimmung gegeben hat, gab es                    liebevollen Tag erlebe.
                                                               6
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
. . . dass ich eine erwachsene Frau in der katholischen            Erstkommunion 2021 –
      Kirche bin.
                                                                   „Ich bin ein Königskind. Wir sind Königskinder“
. . . dass ich jetzt alleine bestimmen kann, was ich will.         Am 4. Juli wurden unsere neun Erstkommunionkinder aus
. . . dass ich einen besseren Bezug zum Heiligen Geist be-         Riezlern von der Musikkapelle abgeholt und zur Kirche
      komme.                                                       begleitet. Die Kinder und ihre Familien strahlten mit der
                                                                   Sonne um die Wette bei diesem königlichen Empfang. „Ich
. . . dass meine Familie hinter mir steht.
                                                                   bin ein Königskind. Wir sind Königskinder.“ Dieses Thema
                                                                   war der rote Faden, der sich durch die Vorbereitung auf
Ich bitte den Heiligen Geist
                                                                   die Erstkommunion gezogen hat. Kronen mit dem Namen
. . . mir Gesundheit zu geben.                                     und den Fotos der Kinder schmücken ihr Plakat, das sie in
. . . mich zu firmen und mir viel Gesundheit und Glück zu          einer der gemeinsamen Gruppenstunden gestaltet haben.
      schenken.                                                    Pfarrer Edwin hat Wege aufgezeigt, was es bedeutet, ein
                                                                   Königskind zu sein. Aufrecht durch das Leben gehen, gut
. . . dass ich gesund bleibe.
                                                                   und wertschätzend mit sich und den anderen umgehen, in
. . . dass wir gesund bleiben, dass Corona bald zu Ende ist        jedem etwas Wertvolles und Kostbares sehen. Und auch,
      und es wieder wie früher ist.                                dass keinem ein „Zacken aus der Krone fällt“, wenn er dem
. . . dass er mich immer begleitet und unterstützt.                anderen hilft oder versöhnlich auf den anderen zugeht.
                                                                   Die Kinder haben einzelne Zacken einer Krone bemalt und
In der Einleitung zum Gottesdienst hat Abt Vinzenz an alle         schön gestaltet und alle zusammengestellt geben sie ge-
Mitfeiernden die Frage gestellt: Woran erinnere ich mich,          meinsam eine schöne Krone.
wenn ich an meine Firmung denke und was ist bei mir aus
                                                                   So wie Jesus kein König war, der Macht und Reichtum
dem Heiligen Geist geworden?
                                                                   hatte, sondern sagt, mein Königreich ist Liebe und Friede,
Ich meine, es war ein gelungenes und schönes Fest. Ein             so sollen auch wir Königskinder sein. Liebevoll und fried-
Fest, das kraftvoll und begeistert weiterwirken kann. Gebe         lich im Umgang untereinander. Die Vorbereitung ist von
es Gott.                                         Edwin, pfr.       den Eltern der Kommunionkinder trotz Corona-Widrig-

                                                               7
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
keiten ebenfalls königlich gemeistert worden. Eure Kin-         „Gott hat die Welt gemacht, Gott hat sie sich ausgedacht“
der danken es euch und allen, die ihre Erstkommunion zu         wurde mit Gitarre und Geige begleitet. Einen herzlichen
einem unvergesslich schönen Fest gemacht haben.                 Dank gebührt den beiden Religionslehrerinnen – Carolin
                                     Carolin Eggenberger        Eggenberger und Simone Boll-Rief – die mit viel Liebe und
                                                                Aufmerksamkeit die Erstkommunionkinder auf dem Weg
Am 11. Juli war es dann für die fünf Kinder aus Hirschegg       zur Erstkommunion begleiteten. Für uns selber und für je-
und für die fünf Kinder aus Mittelberg so weit. Das Fest        den anderen Menschen dürfen wir es annehmen, dass wir
des Brotes, das Fest der Gemeinschaft und der Erinnerung        Königskinder sind. Das ermächtigt uns und es fordert uns
an die Taufe und daran, dass wir Königskinder sind, konn-       auch heraus, einander königlich zu begegnen.
ten wir miteinander feiern. Festlich wurde die Feier des
Gottesdienstes mit dem Musikverein Mittelberg und den           Allen, die mitgewirkt haben, gilt ein herzlicher Dank.
Walser Saitenbläsern im Musikpavillon gestaltet. Das Lied                                                           Edwin, pfr.

                                                                                                     Am 4. Juli freuten sich
                                                                                                     neun Kinder aus Riezlern
                                                                                                     auf ihre Erstkommunion.

                                                                                                     Am 11. Juli war für fünf
                                                                                                     Kinder aus HIrschegg
                                                                                                     und fünf Kinder aus MIt-
                                                                                                     telberg die Feier der Erst-
                                                                                                     kommunion.
                                                            8
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
Expedition Bibel:                                                                                    einmischen, in das ewi-
                                                                                                     ge Ringen von Leben
Maria Magdalena als Verkünderin                                                                      und Tod.
Genügend gelingende Augenblicke durfte ich mit und in                                                  Jetzt aber beginnt un-
dieser Ausstellung erleben. Ich denke mir, welch ein Glück,                                            sere Meditation erst
wenn ein Mensch sich auf diese Reise macht und versucht,                                               richtig: Was wurde ei-
die Kraft der Heiligen Schriften zu entdecken. Und zwar                                                gentlich aus dieser Ma-
mit ganzem Herzen, allen Sinnen und mit klarem Verstand.                                               ria von Magdala? Die
Denn diese Dreiheit braucht es, damit Glaube durchs                                                    Antwort tut eigentlich
Leben trägt. Und natürlich braucht es auch das Mitdenken                                               weh. Papst Gregor der
und Tun, in diesem Falle von Johann Lackner und Monika                                                 Große kannte natürlich
Singer.                                                                                                im Lukas Evangelium die
                                                                                                       Gestalt der „namenlosen
Ein Bild der Ausstellung, schön und aktuell: Maria Mag-
                                                                    Sünderin“, die Jesu Füße salbte (Lk 7,36 – 50) Ebenso die
dalena verkündet den Aposteln. Dieses Bild befindet sich
                                                                    Geschichte von der „Frau mit den 7 Dämonen“ (Lk 8,2). Es
in einer englischen Pergamenthandschrift aus dem Jahre
                                                                    heißt da: Jesus “zog umher und predigte und verkündete
1120. Dieser „Albani Psalter“ ist heute in der Dombibliothek
                                                                    das Evangelium vom Reich Gottes; und die 12 waren mit
Hildesheim beheimatet. Was für ein Bild! Die 11 Apostel
                                                                    ihm, dazu etliche Frauen, die er gesund gemacht hatte von
blicken auf Maria von Magdala. Sie verkündet, predigt
                                                                    bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, genannt
dem Bilde nach mit Autorität: „Ich habe den Herrn gese-             Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren,
hen“. Damit ist sie die erste Zeugin der Auferstehung nach          und Johanna, die Frau des Chuza, eines Verwalters des
dem Evangelium des Johannes. Sie ist ermutigende Seel-              Herodes, und Susanna und viele andere, die ihnen dienten
sorgerin und erste hoffnungsvolle Frau, die von der Oster-          mit ihrer Habe“.
botschaft erzählt. Sie ermutigt die sichtbar nach Zuversicht
                                                                    Auf Augenhöhe erschien uns Maria Magdalena und auf
Ausschau haltenden Apostel. Die Apostel als beispielhaft            einmal ist diese Pracht und Fraulichkeit dahin. Durch des
Hörende. Ostern als Kommunikationsgeschehen.                        Papstes Deutung wird diese Gestalt zur Sünderin, zur dä-
Maria Magdalena begegnet den Männern auf Augenhöhe!                 monenbesessenen Frau. Das ist ein Abstieg hin ins große
Ja, so geht Glaube. Nicht mutlos, nicht harmlos und nicht           Thema von Sünde und Schuld, von Ungenügen und Schande.
sprachlos! Und ehrlich. Auf Augenhöhe sich begegnen ist             Über Jahrhunderte hinweg wird nun wieder der Frau eine
möglich. So soll Kirchenlehrer Hieronymus (340 – 420) ge-           bestimmte Rolle zugeschrieben als Sünderin, Büßerin und
schrieben haben: „Als Jesus auferstanden war, erschien er           Verführerin – schade. Es wäre doch so wichtig gewesen, dass
zuerst den Frauen. Jene wurden Apostelinnen der Apos-               den Männern der Kirche Frauen auf Augenhöhe begegnen:
tel und die Männer sollten schamrot werden, weil sie den            Klug. Entschieden. Lebensbewegt. Zukunftsgestaltend. We-
nicht suchten, den das zarte Geschlecht schon gefunden              niger Macht fixiert. Wenn möglich Liebenswert und Platz
hatte.“ Nun, ob die Botschaft zart oder entschieden vorge-          gebend für Kirchenträume, wo Menschen und Kulturen und
tragen wurde, sei dahingestellt. Es gilt, Maria kündet unter-       Tiere und Natur sich auf Augenhöhe begegnen.
legt durch die Farben Rot, Blau und Grün von Liebe, Treue           Mit Dekret vom 22. Juli 2016 wertete Papst Franziskus den
und Hoffnung. Diese Botschaft will uns als ZeugInnen.               Gedenktag von Maria Magdalena zum Rang der Apostel-
Unser Glaube will kleine und große Geschichte gestalten.            feste auf. Ein 13. Apostelleuchter wird in der Kirche mög-
Das Studium der Schriften will uns anregen, dass wir uns            lich.                                             Hans Suck
                                                                9
Sommer 2021 Pfarrverband Kleinwalsertal Riezlern - Hirschegg - Mittelberg - Katholische Kirche Vorarlberg
Die Kinderseite

      10
Kirchen-Quiz                                                         Drei Tage nach dem Tod der Gottesmutter kamen die
                                                                     Apostel laut Legende an ihr Grab, doch das Grab war leer,
Lange Nacht der Kirchen –
                                                                     da Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen
Fragen zur Pfarrkirche Riezlern (mit Auflösung)
                                                                     worden war. Aus dem Grab jedoch strömte – so wird er-
Die Pfarre Riezlern gehörte bis 1816 zur Diözese                     zählt – der Duft von Rosen, Lilien und ein lieblicher Wohl-
    Brixen                                                           geruch wie von duftenden Heilkräutern.
    Konstanz                                                         Nicht nur den Kräutern sondern auch der Anzahl der
                                                                     Kräuter wird eine besondere Bedeutung zugemessen. In
✕ Augsburg
                                                                     unserer Tradition gibt es einige Zahlen mit besonderer
Am Hochaltar steht an der linken Seite die Statue des                Bedeutung, die für die Anzahl der Kräuter im Kräuter-
Heiligen Ludwig. Der Heilige Ludwig wurde gewählt, weil              buschen aufgegriffen werden:

    er der Patron der Reisenden und Urlauber ist.                    7 – ist die Anzahl der Schöpfungstage; 9 – (3 x 3) die Zahl
                                                                     der hl. Dreifaltigkeit; 12 – verweist uns auf die Anzahl der
✕ der Spender ein Ludwig aus Riezlern war.                           Apostel und 14 – auf die Zahl der Nothelfer; 24 – (2 x 12)
    er neben Theodul und Nikolaus einer der Walser                   zwölf Stämme Israels aus dem Alten Testament und die
    Patrone ist.                                                     zwölf Apostel im Neuen Testament;
                                                                     72 – (6 x 12) die Zahl der Jünger, die Jesus aussendet; 99 –
Am 23. 8. 1923 kam der sehr verdienstvolle Pfarrer Julian            (33 x 3) eine Steigerung für die Zahl der Dreifaltigkeit. So
Längle auf tragische Weise ums Leben.                                bestehen traditionelle Kräuterbuschen aus einer Anzahl
                                                                     von 7, 9, 12, 14, 24, 72 oder 99 verschiedenen Pflanzen.
✕ Er wurde in der Riezler Kirche von einem herabfallen-
    den Altarteil erschlagen.                                        Mancherlei sommerliches Brauchtum umrankte den Zeit-
                                                                     punkt, erfüllt von bäuerlicher Arbeit, aber über allem stand
    Er wurde bei Holzarbeiten von einem umstürzenden
                                                                     die Freude über die geschätzten Erntegaben und bis vor
    Baum getroffen.
                                                                     etwa 80 Jahren wurde Mariä Himmelfahrt auch als Ernte-
    Er ist bei einer Wanderung am Elfer abgestürzt.                  danktag gefeiert. Diese schönen Erntebräuche und da-
                                                                     mit verbundenen Festlichkeiten sind bis heute in einigen
                                                                     Alpenländern erhalten geblieben. Da werden noch die
Mariä Himmelfahrt – Kräuterbuschen                                   Liebfrauen-Buschen gebunden und von der heiratsfähigen
Am 15. August steht wieder einer der vier größten                    Tochter des Hofes zur Weihe gebracht. Oft hat die ältere
Heiligtage im Jahreslauf, der im Volksmund „Hoch unser               Bäuerin dann noch neunerlei Heilkräuter dazugegeben.
Frauentag“ genannt wird, an. Genau in die Mitte des                  Bei uns ist an Mariä Himmelfahrt die Segnung der Kräuter
Monats August fällt dieses Fest, das im Jahre 813 in                 ein schöner Brauch und der Volksglaube schreibt den vor-
Deutschland erstmals begangen wurde und der Legende                  her gesammelten Heilkräutern – sie wachsen im Walsertal
nach als ältestes der christlichen Kirchenfeste gilt. Im ach-        ja sehr üppig, „ma muasche bloos chänna“ – eine besonde-
ten Jahrhundert nach Christus wurde die Kräutersegnung               re Heilkraft zu. Wir brauchen es keinesfalls als altmodisch
zunächst verboten. Das Volk missachtete dieses Verbot                zu betrachten, wenn wir die für unsere Hausapotheke
jedoch – und so deutete die katholische Kirche den Brauch            gesammelten Heilkräuter zur Segnung zum Gottesdienst
um und verband ihn mit der Gottesmutter Maria und einer              mitnehmen. Die Segnung der Kräuter wird in allen drei
Legende.                                                             Pfarrkirchen vorgenommen.
                                                                11
Wir sind eingeladen, diesen schönen Brauch zu pfle-                Patrozinium der Pfarrkirche
gen und ziehen selbstverständlich zum Kirchgang unser
„Walser-Häß“ an, denn Mariä Himmelfahrt ist einer der              St. Anna in Hirschegg
höchsten vier Feiertage des Jahres.                                Sonntag, den 25. Juli um 10.30 Uhr Festgottesdienst,
                                                                   anschließend kleine Stärkung
Ond was hämmr für Hääß aa?
Kinder:    Kranz (rote oder lila Bänder)
Mädchen: Kranz oder Seidenhut, Schälkle oder Ärmel,
         Blätteleschgürtel, Halstüachle
Frauen:    Sometkappa oder Seidenhut (lange Bänder),
           Ärmel, Bschlacht, Tüchlein.
                                           (Florian Felder)

Zum Festtag von Maria Himmelfahrt
Festliche Gottesdienste
In Hirschegg: am Samstag, dem 14. August um 19.00 Uhr
mit Segnung der Kräuter; Spenden werden für Bischof Er-
win Kräutler erbeten
In Riezlern: am Sonntag, dem 15. August um 9.00 Uhr mit
Segnung der Kräuter
In Mittelberg: am Sonntag, dem 15. August um 10.30 Uhr
                                                                   Anna und Joachim sind uns aus dem Protoevangelium des
mit Segnung der Kräuter
                                                                   Jakobus bekannt. Sie sind die Eltern Marias und damit die
                                                                   Großeltern Jesu. Papst Franziskus schreibt: „Die Großeltern
                                                                   sind das Bindeglied zwischen den Generationen, um die
                                                                   Lebens- und Glaubenserfahrung an die Jugend weiterzu-
                                                                   geben. Die Großeltern werden oft vergessen und wir ver-
                                                                   gessen diesen Reichtum des Bewahrens der Wurzeln und
                                                                   der Weitergabe.“
                                                                   Es ist eine spannende und herausfordernde Aufgabe, den
                                                                   Glauben an die nächste Generation weiterzugeben. Wie
                                                                   kann das in unserer heutigen Zeit gelingen? Was können
                                                                   wir als Pfarrgemeinde dazu beitragen? Die Mutter und die
                                                                   Großmutter Anna kann uns in diesem Anliegen bestärken
                                                                   und ermutigen.
                                                                   Herzliche Einladung zu diesem Fest.          Edwin M. pfr.
                                                              12
Pilgern – „Mit offenen Augen“                                    route. Sogar Rudl Jochum mit seinen stolzen 87 Jahren
                                                                 lässt sich als Ältester dieses „Highlight“ nicht entgehen.
4. Juli 2021, 10.50 Uhr: Das Glöggle der Fatimakapelle in
                                                                 Nach den Impulsstationen Schwendekapelle, Fuchsloch,
der Schwende läutet den traditionellen Pilgerweg nach
                                                                 Hintere Enge (hier auch eine stärkende Einkehr), Kapelle
Fischen ein. Über 40 Frauen und Männer aus dem Klein-
                                                                 am Eingang zur Breitachklamm, Pfarrkirche Tiefenbach
walsertal, aber auch aus dem Allgäu und dem Bregen-
                                                                 und Kapelle Niederdorf bei Obermaiselstein kommen alle
zerwald versammeln sich in der Kapelle. Und das schon
                                                                 wohlbehalten, zufrieden und stolpermüde in der Evange-
zum 22. Mal (!), wie immer souverän vorbereitet und char-
                                                                 lischen Kirche in Fischen an. Hier wird die Pilgerschar von
mant eingeleitet von Sieglinde und Brigitte aus Hirschegg
                                                                 der neuen Pfarrerin Frau Susanne Ohr herzlich empfangen.
unter Schwendiger Orgelklängen. Auch Pfarrer Edwin Matt
                                                                 Die Gestalterinnen und Gestalter an den Haltestellen stel-
und Pfarrer Frank Witzel stellen sich der Herausforderung
                                                                 len Texte, Lieder, Gebete und eigene Gedanken unter das
und sind für die Teilnehmenden eine motivierend geist-
                                                                 Motto „Mit offenen Augen“. Überzeugende Haltestellen,
liche und humorvolle Stütze auf der 18 km langen Pilger-
                                                                 die zum Nachdenken anregen. Mit offenen Augen durch
                                                                 die Natur gehen und deren Schönheit und Schutzwürdig-
                                                                 keit erkennen. Mit offenen Augen unseren Mitmenschen
                                                                 sehen und für ihn da sein. Mit offenen Augen sich der Not-
                                                                 leidenden, Kranken und Asylsuchenden annehmen und
                                                                 ihnen Trost und Hoffnung schenken.
                                                                 Und nicht zuletzt anschließend mit offenen Augen die
                                                                 Gaststätte finden, die die Pilgergruppe nach dem anstren-
                                                                 genden Tag mit einer verdienten Brotzeit belohnt.
                                                                                                    (K+K Keßler, Innerschwende)

                                                                 Die Teilnehmer beim diesjährigen Pilgerweg. Auf unserem Bild war die
                                                                 Gruppe bei der Alpe Hintere Enge. Hier gab es eine stärkende Brotzeit.
                                                            13
Benedizieren –                                                       und zu den Tieren; mit der Sesshaftigkeit werden Grenzen
                                                                     gezogen – zum eigenen Grund und Boden und zu dem der
Wir bitten um den Segen für unsere Alpen, die Tiere, die             anderen; Besitz muss verteidigt werden und Vorratswirt-
Schöpfung, die Menschen, die auf den Alpen arbeiten                  schaft entsteht. Soziale Unterschiede bilden sich heraus
und jene, die dorthin wandern                                        und bis heute sind die Interessen der Bauern und der Jäger
                                                                     bisweilen verschieden.
                                                                     – Mit Hauch und Vergänglichkeit kann der Name Abel
                                                                     übersetzt werden und Kain wird vom Wortstamm her mit
                                                                     Schmied oder Metallarbeiter, mit Lanze oder Speer in Ver-
                                                                     bindung gebracht. Die Frage, ob die Gewalt des Stärkeren
                                                                     oder das Töten die Welt vorwärts bringt, durchzieht die
                                                                     Weltgeschichte.
                                                                     Benedizieren, um den Segen bitten, stellt unser Tun oder
                                                                     unser Lassen in einen größeren Zusammenhang von
                                                                     Leben; es gilt, für Schöpfung, Tiere und Menschen zum
                                                                     Segen zu sein.                                Edwin, pfr.

Inspiriert von einer ostspanischen Felszeichnung hat der
Künstler Detlef Willand dieses Bild gestaltet. Meine Ge-
danken zum Benedizieren, zur Segnung der Alpen, habe
ich mit diesem Bild und dem Bibeltext von Kain und Abel
verbunden. Die Zeit, da die Geschichte von Kain und Abel
erzählt wird, deckt sich durchaus mit der Zeit, da Steinzeit-
jäger in unserem Tal unterwegs waren.
Drei biblische Beobachtungen zum Bibeltext von Kain und
Abel (vgl. Gen 4)
– Neid, Eifersucht und Gier verfügen über eine un-
geheure Zerstörungskraft; sie zerstören Leben bis in die
engsten Familienbanden hinein; durch alle Zeiten, von
den ersten Seiten der Bibel bis in unsere Tage herauf kann
diese Geschichte von Neid und Eifersucht aufgedeckt wer-
den; Familien brechen auseinander; wie kann, wird diese
Geschichte wohl weitergehen?
– Die Erzählung von Kain und Abel überliefert uns die Aus-
einandersetzung im Übergang einer Jäger- und Sammler-
kultur zur Hirten- und Bauernkultur; die Kulturen unter-
scheiden sich grundlegend von ihrem Zugang zum Land
                                                                14
Alp- und Wegkreuze im Kleinwalsertal

                                                                                        Wegkreuz
             lp   e
     Zwerena                                                                            Alpe Hinter der Enge.

                                                            Wegkreuz
                                                            in Baad.

Alpe Schrattenw
               ang am Söllereck
                                  .

                                                                Mittelalpe, Riezlern.

                                           lalpe
                          Mittlere Spita
                                                       15
Kapelle Nebenwasser                                                 Unsere Mesnerstube in Mittelberg
Die eine oder der andere wird schon durch das Nebenwas-
ser spaziert sein und nicht vermutet haben, dass es dort
auch eine Kapelle gibt. Ganz unscheinbar steht die Kapel-
le unterhalb des Anwesens von der Familie Katharina und
Georg Hipper. Nach Erzählungen wurde diese für Walbur-
ga Schuster, geb. Kessler vom Bergblick in der Schwende
erbaut, weil sie nicht mehr gut zu Fuß war, sodass ein Kir-
chenbesuch nicht mehr möglich war. Jedoch stand diese
Kapelle zuerst noch ein Stück taleinwärts bis die Kapelle im
Winter 1954 von einer Lawine erfasst wurde. Kurz darauf
wurde die Kapelle am heutigen Standort wieder erbaut.

                                                                    Die coronabedingte Ruhepause konnten wir in Mittel-
                                                                    berg für die Mesnerstube insofern gut nützen, dass wir sie
                                                                    gründlich saniert und neu eingerichtet haben. Jetzt ist sie
                                                                    fertig. Neu. Sie wartet auf Veranstaltungen und Gäste. Ihr
                                                                    seid herzlich willkommen.
                                                                    Verbunden mit der Sanierung konnten wir auch einen
                                                                    zusätzlichen Raum für die mediathek herrichten, der in
                                                                    besonderer Weise für Kinder und Jugendliche hergerich-
                                                                    tet wurde. Das Team der mediathek Mittelberg war in der
                                                                    Coronazeit sehr aktiv und hat mit originellen Angeboten
                                                                    einige neue Kundschaften gewinnen können. Herzliche
                                                                    Gratulation dazu.
                                                                    Mit zwei großen Regalen ist auch der Weltladen in der Mes-
                                                                    nerstube vertreten. Fair gehandelte Produkte können nach
                                                                    dem Sonntagsgottesdienst und während der Öffnungszei-
                                                                    ten der mediathek gekauft werden.
                                                                    Die Sanierung der Mesnerstube hat gut € 31.000,-- gekos-
                                                                    tet. Wer gerne einen Tisch, einen Stuhl, einen halben Meter
                                                                    Sitzbank oder einen Meter LED-Leuchte sponsern möchte,
                                                                    ist herzlich dazu eingeladen. Wir sind sehr froh, wenn ihr
                                                                    unsere Mesnerstube mit einer Spende unterstützt.
                                                                                              Für den Pfarrkirchenrat: Edwin M.
                                                               16
In unseren Pfarrgemeinden                                           aus der Pfarrgemeinde Hirschegg
                                                                    03. April   Elfriede Ellmaier, Schwarzwassertalstr. 23
wurden getauft:                                                                 (Jg. 1932)
in der Pfarre Riezlern                                              23. April   Werner Knittel, Haldeweg 16 (Jg. 1949)
01. Mai     Constantin Müller, Leo-Müller-Str. 11
10. Juli    Felix Zimmermann, Mühleweg 24, Hirschegg
11. Juli    Luisa Schuler, Jägerwinkel 1c                           Das Sakrament der Ehe
11. Juli    Vreni Löchle, Gnadenberg 14, Immenstadt                 haben sich gespendet:
in der Pfarre Mittelberg                                            in der Pfarrkirche Mittelberg
26. Juni    Lucia Rief, Erlenboden 2                                04. Juni    Julia Riezler und Matthias Haser
                                                                    03. Juli    Ulrike Helle und Niklas Jauch
Aus unseren Pfarrgemeinden
sind verstorben
aus der Pfarrgemeinde Riezlern                                      Anregungen – Ideen –
10. März    Mike Schweizer, Walserstr. 3b (Jg. 1968)                bunte Gedanke
16. März    Brigitte Jacobi, Ornachstr. 19, Fischen                 Vom Redaktionsteam unseres Theodulblettles darf ich
            (Jg. 1952)                                              Euch allen die Anregungen und die Ermutigung weiter-
09. April   Elsa Kessler, Walserstr. 75 (Jg. 1937)                  geben, dass wir uns über Anregungen, Ideen, Gedanken
                                                                    freuen, wie wir unser Pfarrblatt interessant, abwechslungs-
13. April   Hermine Herr, Westeggweg 8 (Jg. 1932)
                                                                    reich und lebendig gestalten können. Bitte meldet Euch –
25. April   Rudolf Stanislaus, München (Jg. 1949)                   herzliche Einladung.
08. Mai     Ivo Schuster, Walserstr. 63, Riezlern (Jg. 1934)                                   Für das ganze Team: Edwin, pfr.
14. Mai     Erhard Heim, Höflerweg 11, Mittelberg
            (Jg. 1948)
24. Mai     Elisabeth Brugger, Walserstr. 69 (Jg. 1921)
28. Mai     Helga Wohlgenannt, Außerschwende 12
            (Jg. 1938)
09. Juni    Elmar Steinhauser, Walserstr. 11b (Jg. 1947)
13. Juni    Gertraud Schuster, Riezleralpweg 3 (Jg. 1938)
19. Juni    Ursula Ritsch, Mösleweg 8 (Jg. 1935)

aus der Pfarrgemeinde Mittelberg
16. März    Christine Lorenz, Höfle 4 (Jg. 1932)
03. Juni    Roman Moser, Schwendlestr. 7 (Jg. 1958)
                                                               17
Restaurierung unserer Kirchenorgel                                                Der Kostenvoranschlag beläuft sich insgesamt auf €
                                                                                  130.000. Mit diesen hohen Kosten sind wir auf Hilfe und
in Mittelberg                                                                     Unterstützung angewiesen. Wir haben beim Bundesdenk-
Die Orgel in der Pfarrkirche Mittelberg wurde 1886 vom                            malamt in Bregenz angesucht, dass Spenden, die für die
Orgelbaumeister Anton Behmann aus Schwarzach                                      Renovierung der Orgel gegeben werden, steuerlich gel-
erstellt. Anfang der 50-er Jahre wurde sie von der Firma                          tend gemacht werden können. Daher macht die Spende
Zeilhuber aus Altstädten umgebaut und erweitert. In den                           einen „Umweg“ über das Bundesdenkmalamt Wien und
vergangenen Jahren hat die Firma Zeilhuber immer wie-                             wird uns dann überwiesen. Wer uns gerne direkt, ohne
der kleinere Reparaturen durchgeführt und die Orgel ge-                           steuerliche Geltendmachung eine Spende für die Orgel
stimmt. Schon früher hat es Gespräche gegeben, die Orgel                          geben möchte, kann das gerne tun. Die Kontonummer bei
einer Generalsanierung zu unterziehen.                                            der Walser Privatbank lautet:
Jetzt ist die Zeit reif geworden. Nach eingehenden Bera-                          Pfarrkirche Mittelberg, AT02 3743 4000 0393 4163
tungen und unter Einbeziehung der Orgelkommission der                             Sehr herzlich bitten wir um Eure Unterstützung für dieses
Diözese und Gesprächen im Pfarrkirchenrat haben wir uns                           große Vorhaben.
entschieden, die Restaurierung in Angriff zu nehmen.                              Für den Pfarrkirchenrat: Gabriele Winkel und Edwin M, pfr.

Bei der Restaurierung der Mittelberger Orgel gibt es viele eifrige Helfer.
                                                                             18
Historische Aufnahmen . . .

                                                                                                                                                          B aa d .
                                                                                                                                   St.    Martin in
                                                                                                                           Kapelle
                                         user standen.
                  noch wenige Hä                                             Sanierung
Hirschegg – als                                                             in Mittelber
                                                                                        der Lourdes
                                                                                                   -Kapelle
                                                                                        g.

             Blick vom
                           Mittelberg
                                          er Kirchtu
                                                       rm.                                                                                               he.
                                                                                                                                              farrkirc
                                                                                                                            en R   iezler P
                                                                                                                     der alt
                                                                                                              Abriss

                                                                                                                                                                     Blick auf Riezlern
                                                                        .
                                                             ekapelle
                                                   chwend                                                                                                            in den 1950er
                              lh   aus   und die S                                                                                                                   Jahren.
                    ltes Schu
        Klinik, A
                                                                                        19
Sprechzeiten:
                                                                                         Dienstag          09.00 – 11.00 Uhr
                                                                                         Donnerstag        14.00 – 16.00 Uhr

Pfarrverband Kleinwalsertal                                                              Anschrift:
Riezlern – Hirschegg – Mittelberg
www.pfarrverband-kleinwalsertal.at                                                       Alte Schwendestraße 1 · 6991 Riezlern

Pfarramt Mittelberg, Kirchplatz 2                                                        Telefon: +43-5517/5349
Edwin Matt, Pfarrmoderator
Telefon und Fax: 05517/5531,                                                             E-Mail:
E-Mail: Mittelberg@gmx.at                                                                pfarrverband-kleinwalsertal@a1.net
Mobil: 0676/83 24 08 320
Sprechzeiten – fast jederzeit –
nach Vereinbarung,                             Informationen . . .
in allen drei Pfarrämtern möglich
                                               Gottesdienste
Konrad Natter, Pfarrer em.,
                                               Die wöchentlichen Gottesdienste erscheinen in der Heimatzeitung
Bödmerstr. 14b, top33
Telefon 05517/30716,
                                               „Der Walser“ und werden auf den Internetseiten der Gemeinde Mittelberg
Mobil 0676/74 97 191,                          (www.gde-mittelberg.at) und des Pfarrverbandes Kleinwalsertal
E-Mail: Konrad.natter@A1.net                   (www.pfarrverband-kleinwalsertal.at) veröffentlicht.
                                               Bitte beachten Sie auch die Aushänge an den jeweiligen Pfarrkirchen.
Pfarramt Riezlern, Alte Schwendestraße 1
Telefon +43-5517/5349
Mesner: Soby Rado wohnt mit seiner Familie     Öffentliche Bücherei der Pfarre Mittelberg · Weltladen
im Pfarrhaus                                   Mediathek · Kirchplatz 4 · 6993 Mittelberg
Pfarramt Hirschegg, Dürenbodenstraße 1         Telefon 05517/20462 während der Öffnungszeiten
Hans Suck, Pastoralassistent,                  E-Mail: mediathek-mittelberg@a1.net
Telefon 05517/20691,                           Öffnungszeiten: Dienstag, von 15.45 bis 18.00 Uhr
E-Mail: pfarramt.hirschegg@gmail.com           und Freitag, von 17.00 bis 19.00 Uhr.
geöffnet am Dienstag und am Donnerstag         Ansprechpartnerin: Wiltrud Hilbrand
von 9.30 – 11.00 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung
Mesnerin: Andrea Lackner, Tel. 05517/5626      Druckkostenbeitrag
Herausgeber:
                                               Das Theodulblettle versteht sich als Informationsblatt des Pfarrverbandes
Pfarrverband Kleinwalsertal                    Kleinwalsertal, zu dem die Pfarrgemeinden Riezlern, Hirschegg und Mittel-
Druck: walserdruck Marken und Zeichen,         berg, mit der Kuratie Baad, dazu gehören. Wir planen, drei Hefte pro Jahrgang
Riezlern                                       zu veröffentlichen.
Verantwortlich: Pfarrer Edwin Matt,            Wir bitten sehr herzlich um einen Druckkostenbeitrag von € 10,– für das ganze
Hans Suck, Renata Drexel, Florian Felder,      Jahr. Konto bei der Walser Privatbank;
Sieglinde Kessler, Jockl Metzger
                                               Pfarrverband Kleinwalsertal IBAN AT28 3743 4000 0394 8148
Bilder dieser Ausgabe: privat, Jockl Metzger
                                               Herzlichen Dank für Eure Unterstützung.
Das Theodulblettle
wird auf umweltfreundlichem Papier gedruckt.
Sie können auch lesen