Gemeindebrief Nikolassee 22 8
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
22 8 7 1 15 6 12 19 3 24 17 23 13 18 21 16 10 2 4 9 Gemeindebrief Nikolassee Nachrichten aus der Evangelischen Kirchengemeinde 12 / 2020 01 / 2021 14 11 20 5
2 Auf einen Blick Aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen zum Schutz vor dem Corona- virus stehen die Veranstaltungen unter Vorbehalt. Wir weisen darauf hin, dass jede Veranstaltung nur mit genügend Ab- stand und mit dem Tragen eines Mund- und Nasenschutzes stattfinden kann. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Rücksichtnahme und wünschen Ihnen viel Vergnügen! Bleiben Sie gesund! jeden Mittwoch 15.00 Uhr Mittagsandacht und Corona-Ideenbörse S. 5 Kiezgeschichten im jeden Freitag 15.00 Uhr S. 21 Gemeindehaus Schlachtensee Donnerstag, Weihnachtswanderung 11.00 Uhr S. 7 24. Dezember 2020 Treffpunkt an der Kirche Nikolassee Vortrag am Donnerstag ‒ Café Taubenschlag ‒ entfällt wegen der Corona-Maßnahmen S. 10 Unser alljährlicher Adventsbasar entfällt in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie Inhalt Seite Inhalt Seite An(ge)dacht S. 3/4 Neues aus der Bücherstube S. 15 GKR-Bericht S. 4 Gottesdienste S. 16/17 Aus dem Kirchenblatt S. 5 Neues vom GiG S. 18/19 Aus der Reihe: Wir erzählen uns unsere Neues aus der Kita S. 6 S. 20/21 Lebenswege: Ingrid Tietz Gedenken für NS-Zwangs- arbeiter auf Berliner S. 8/9 Impressum S. 22 Kirchhöfen Alles hat seine Zeit Ingrid Tietz verabschiedet S. 10/11 Anzeigen / gesucht & gefunden S. 23-29 sich vom Taubenschlag Auf gutem Weg / Teil 1 Über das Buch „Die Entste- S. 12-14 Regelmäßige Angebote der Gemeinde S. 30/31 hung der Bibel“ Besuchen Sie uns für weitere INformationen rund um die Gemende Nikolassee auf unserer Homepage: www.Gemeinde-Nikolassee.de Besuchen Sie auch unseren Adventskalendar: An jedem Tag gibt es ein neues Bild mit kleine Geschichten und Gedanken. Viel Vergnügen beim Öffnen der Türchen!
An(ge)dacht 3 Die Geschichte von den drei Magiern aus geboren worden ist, an dem der Gott der dem Osten, aus dem Land, wo die Sonne unbesiegten Sonne, der Deus sol invictus, aufgeht und der Morgen beginnt, ist wun- wieder erstand. Und dieses Fest wurde in derschön erfunden. Die Konfirmanden fop- Rom nach der Wintersonnenwende gefei- pe ich gern, indem ich sie bitte, die Weih- ert. Und wurde nun durch die Chruístusfeier nachtsgeschichte bei Markus zu suchen. abgelöst oder, böse gesagt, verdrängt. Achselzuckend sagen sie mir dann, dass Und so gab nun auch der eigentlich ganz sie keine finden. Na klar!!! Denn das älteste anders gemeinte Satz von Johannes dem Evangelium, das von Markus, kennt eben Täufer einen ganz neuen Sinn, ja konnte so- keine Weihnachtsgeschichte. Oder Markus gar nun als Beweis für Weihnachten am 24. hält sie für so unwichtig, dass er sie gleich Dezember herangeführt werden. Wenn Jo- gar nicht erzählt. Erst die beiden 20 Jahre hannes abnehmen muss, Jesus aber zuneh- jüngeren Evangelien, die mehr Geschichten men wird, dann wird mit der Festlegung kennen und andere Quellen haben, erzäh- auf unser Weihnachtsdatum (im Jahr ca. len nun gleich zwei verschiedene Weih- 325 nach Christi Geburt) nun sogar die Son- nachtsgeschichten. ne zur Zeugin für die Geburt Gottes in der Die von Lukas, von den armen Hirten aus Welt aufgerufen. Und so ist das Datum der Bethlehem, die wir zu Weihnachten hören. Geburt Jesu eine wunderbare Entdeckung Und die von den reichen Weisen aus dem für uns hier im Norden. Und auf der Nord- Morgenland von Matthäus, die wir am 6. halbkugel wohnen ja viel mehr Menschen Januar, am Ende der Weihnachtszeit hören. als auf der Südhalbkugel. Sagenhafte 90 % Und Johannes kennt eine noch großartige- der Menschheit leben auf der Nordhalb- re ‒ die bis vor die Schöpfung, bis vor den kugel und freuen sich über nichts mehr, Anfang der Bibel zurückgreift und vom als wenn die Sonne endlich beginnt, wie- Wort Gottes erzählt, das im Anfang bei Gott der länger zu scheinen. Und die Tage da- war. Nicht nur die drei Geschichten von mit wieder länger werden! Und das Leben Weihnachten sind gut erfunden, sondern damit wieder schöner wird und vor allem auch Weihnachten. Denn die Christen ha- wieder mehr draußen, in Gottes Schöp- ben es 300 Jahre lang nach Christi Geburt fung, geführt werden kann als in unseren nie gefeiert. Sie feierten immer nur Ostern. Häusern, der Schöpfung der Menschen. Ich Und das nicht nur zu Ostern, sondern an je- glaube mit meinem ganzen Herzen und dem Wochenanfang, an jedem Sonntag. meinem ganzen Verstand, dass Gott uns in Denn jeder Gottesdienst, den wir feiern, ist Jesus Christus unüberbietbar nahe gekom- im Grunde die Feier von Ostern. Aber als die men ist. Und dass er in ihm unüberbietbar Christen dann nicht mehr verfolgt wurden, gezeigt hat, was menschliches Leben sein wollten sie auch gern wissen, wo der Herr, könnte. Und deshalb will ich auch seine Ge- dem sie vertrauen, herkommt. Und deshalb burt feiern und finde, dass man keinen bes- haben die in Rom nun sozusagen die vierte seren Tag finden konnte, als eben die Zeit Weihnachtsgeschichte erfunden. Nämlich, der Wintersonnenwende. Die wir so mitten dass Jesus am 24. Dezember, an dem Tag in unserer Traurigkeit der kurzen Tage und der langen Nächte mit größter Freude fei-
4 Neues aus der Gemeindeleitung ern können. Und dass man dafür auch min- destens vier Wochen Zeit der Vorbereitung Bericht über die braucht ‒ unsere Adventszeit ‒ um sich auf Sitzung des GKR am diese geweihte Nacht, diese Heilige Nacht, diese so besondere Nacht vorzubereiten. 19. Oktober 2020 Und ich sehe in Ihren Gesichtern, wenn Sie Die vorletzte Sitzung des Jahres hat der Ge- die Kirche am Heiligen Abend verlassen, meindekirchenrat wegen der Coronakrise dass es Ihnen genauso geht wie mir. Und als Videokonferenz gehalten. deshalb feiere ich so gern mit Ihnen Weih- Nach der Begrüßung durch Frau Dr. Mehl- nachten. In diesem Jahr zum neunten Mal. horn folgten die Feststellung der Beschluß- Also freue ich mich, mit Ihnen ‒ dieses Jahr fähigkeit, die Genehmigung der Tagesord- im coronatauglichen Mindestabstand ‒ zu nung und der Protokolle. beten und Gott zu glauben, was er zu Weih- Frau Dr. Mehlhorn hat noch einmal ausführ- nachten für uns getan hat. lich über das Hygienekonzept in Gemeinde- Ihr Pfarrer Steffen Reiche haus und Kirche berichtet. (siehe Gemein- deblatt Oktober) Die neue Erzieherin, die in der Kita einge- stellt wurde, Frau Wippermann, heißen wir herzlich willkommen. Dem Wunsch der Kita-Eltern, eine Hecke an der Potsdamer Chaussee zu pflanzen, wurde entsprochen, dieses Vorhaben ist durch eine Spende gesichert. Herzlichen Dank dafür. Die Gottesdienste (15.00 Uhr (mit Krippen- spiel), 16.00 Uhr, 17.30 Uhr, 19.00 Uhr, 23.30 Uhr) am Heiligabend werden vor der Kirche stattfinden, die Straße wird bis Mitternacht gesperrt. Eine Beleuchtung wird es auch geben. Trotzdem sollte jeder, der dabei sein möchte, eine Stirnlampe mitbringen. Natürlich muss auch vor der Kirche auf die Abstandsregeln geachtet werden. Die Sitzung war um 22.00 Uhr zu Ende und ist für die erste Videositzung sehr gut ge- lungen. Herzlichen Dank an Frau Dr. Sem- mer, die uns dazu eingeladen hat. Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Adv- entzeit. Jahreslosung 2021 Acryl von U. Wilke-Müller © GemeindebriefDruckerei.de Als Berichterstatterin: Hanne Becker
Aus dem Kirchenblatt 5 AMTSHANDLUNGEN IN UNSERER GEMEINDE WIR TEILEN FREUD UND LEID, DENKEN ANEINANDER UND NEHMEN ANTEIL UNTER KIRCHLICHEM GELEIT WURDEN AUF UNSEREM KIRCHHOF BESTATTET: Claus Kasper Renate Ballmann Stephan Kohler Herwig Grüner Rosa Maria Schiffers, geb. Puhlmann Adrian Bader Hans-Ludwig Feldgen Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch. 1. Petrus 5, 7 Mittagsandacht und Corona-Ideenbörse mittwochs um 15:00 Uhr man Gefühle von Angst, Einsamkeit und in der Offenen Kirche Nikolassee Bedrohung überwinden kann. Die aktuelle Corona-Pandemie greift tief Herzliche Einladung zur Besinnung in das Leben von uns allen ein. Die damit in drei Schritten verbundenen Einschränkungen sind oft • Geistlicher Impuls schwer zu ertragen, aber notwendig. • Ein kurzer Erfahrungsbericht Der geistliche Impuls bei einer Andacht zum Ausprobieren kann neuen Mut machen ebenso wie • Ideenbörse: Gespräch und der Austausch mit anderen darüber, wie Erfahrungsaustausch Kontakt: Dr. Ulrich Luig, Pfarrer i.R. Mobil: 01577 4583878 Mail: info-homepage@gemeinde-nikolassee.de
Aus dem Gemeindeleben 7 Weihnachtswanderung ng 24. Dezember 2020, 11 Uhr bis ca. 12.30 Uhr Ev. Kirche Nikolassee „Wisst ihr noch, wie es geschehen?“ Alle - Junge und Alte, Große und Kleine - sind ganz herzlich eingeladen! Ganz herzlich laden wir dazu ein, das lange Warten auf den Heiligen Abend mit einem abwechslungsreichen Spazier- gang durch die Rehwiese und der schönsten Geschichte der Welt zu verkürzen und dabei ganz nebenbei den vorweih- nachtlichen Stress zu vergessen. Wir wollen spazieren gehen, gemeinsam singen, hören die Weihnachtsgeschichte auf eine etwas andere Art, schmü- cken einen Baum für die Tiere und lassen unsere kleine Weihnachtsreise bei selbstmitgebrachtem Tee/Glühwein mit einem Gebet vor der Kirche ausklingen. Besonders freuen wir uns auf viele Kinder und all die, die mit wachen Augen durch das Leben gehen und sich mit uns auf den Weg machen wollen, um das Wunder der Weihnacht zu entdecken. Treffpunkt ist am Heiligabend um 11 Uhr an der Kirche in Nikolassee. Herzlich willkommen! Ihre/eure Kathrin Enderlein und Andrea Schaer
8 Aus dem Gemeindeleben sismus und Hass. Erinnern ist daher eine Pra- Gedenken für NS- xis der Fakten und der Vernunft. (...) Denn wir Zwangsarbeiter auf müssen alle offenbar werden vor dem Rich- Berliner Kirchhöfen terstuhl Christi (2.Kor.5,10a). Jesu Sicht und Würdigung verleiht Körpern, Menschen, die Die traditionelle Gedenkfeier betroffener vergessen wurden, Gewicht, Schwere und Kirchengemeinden am Volkstrauertag Würde. Jesus macht das, was die Bewegung konnte aufgrund der Bestimmungen zur in den USA für die Situation der schwarzen Eindämmung der Pandemie nicht stattfin- Bevölkerung fordert: Black Lives Matter. Mat- den, aber es wurde doch versucht, der Für- ter, Materie, Gewicht (...) Keine oberflächli- bitte N.F. Galushkovs nachzukommen und che Erinnerung heißt auch: Keine Gedenk- auch an diese Männer zu denken. arbeit ohne gesellschaftliches Engagement, In der von Pfarrerin Ulrike Trautwein für die- ohne Haltung und Aufarbeitung.“ sen Anlass verfassten Ansprache geht sie Gedanken, die uns ja nicht nur im Hinblick u.a. ein auf die Aufgabe der Erinnerungs- auf die USA beschäftigen, sondern auch in kultur: „Erinnerungskultur ist auf keinen Fall Bezug auf Deutschland auf die Entwicklung Selbstdarstellung, bei der es darum geht, der politischen Sichtweise aufmerksam ma- uns selber zu zeigen. (...) Erinnern an das chen, die Benachteiligte aus ihrem Blickfeld Unrecht und Leid der Zwangsarbeitenden ausschließen wollen. (...) und das heißt sofort auch: Angehen und verändern von allem, was immer noch da, Helga Ruhstrat noch weiterwirkt an Unrecht und Leid, Ras-
Aus dem Gemeindeleben 9 Sorgt dafür, dass viele Menschen hier- her kommen, sorgt dafür, dass immer ein Trampelpfad zu diesem Gedenk- stein führt, sonst ist die Erinnerung an uns gestorben. Nikolai F. Galushkov 2005 in Berlin © Foto: Dieter Wendland Fürbitten Herr, wir stehen hier und gedenken des Leides, das unser Volk über so viele Menschen gebracht hat. Hier in dieses Lager haben Berliner Kirchengemeinden Männer aus den besetzten Ländern verschleppt und für sich arbeiten lassen. Hier in Neukölln mussten sie unter unwürdigen Bedingungen im Barackenlager leben. Beschämt bitten wir um Vergebung und Versöhnung. Herr, erbarme Dich! Nikolai F. Galushkov hat bei seinem Besuch 2004 in Berlin nicht von Rache gesprochen, aber die eine Bitte war ihm wichtig: „Sorgt dafür, dass immer viele Menschen hierher kommen, sorgt dafür, dass immer ein Trampelpfad zu diesem Gedenkstein führt, sonst ist die Erinnerung an uns gestorben.“ Hilf uns, diesem Auftrag nachzukommen. Herr erbarme Dich! Herr, unser Gott, wir bitten Dich, lass uns wach bleiben, dass wir die Ungerechtigkeit sehen, die auch heute in unserm Land und durch uns herrscht, dass wir uns für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen. Dass wir die Erinnerung bewahren, damit sie uns helfe, Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Herr erbarme Dich! Dein Friede sei mit uns allen, Amen.
10 Aus dem Gemeindeleben Vortrag am Donnerstag Aufgrund der Eindämmungs- maßnahmen zum Schutz vor „Café Taubenschlag“ der Corona-Pandemie entfällt unser Vortrag am Donnerstag (Café Taubenschlag) derzeit bis auf Weiteres. Wir hoffen im kommenden Jahr unter besseren Voraus- setzungen wieder mit Ihnen gemeinsam zu hören, zu sin- gen, zu lachen und die Zeit genießen zu können. Alles hat seine Zeit Acht Jahre Taubenschlag Als ich am 17. Januar 2013 mit meinem Mann zum ersten Dreiklang in den Taubenschlag kam: Andacht ‒ Kaffee und Kuchen ‒ Vortrag mit Diskussion, waren wir nur wenige. Ingrid Müller hatte den Kuchen gebacken, Ruthild Wadehn winkte mich an ihre Seite. Sie war auch neu. Bei diesem ersten Mal war bereits klar, dass Pfarrer Reiche und ich in Zukunft kooperieren wollten. Und so ist es geblieben und endet nun im De- zember 2020. Es war eine rundherum gute Zeit. Im kommenden Jahr werde ich 80, erwarte mein erstes Urenkelkind und bin auch hier ‒ wie schon vor einem Jahr im GKR ‒ der Mei- nung, dass wir „das Feld“ nun Jüngeren überlas- sen sollten. Es gibt sie ja, s. GKR. Ungefähr 400 Taubenschläge fanden in den acht Jahren statt, bei den meisten war ich dabei. Viele haben bei der Durchführung des Taubenschlags, jetzt: „Vortrag am Donnerstag“ geholfen: Leo, der uns immer freundlich Tische und Stüh- le rückte (manchmal half B. Koallik), den Beamer aufstellte, Lautsprecher und Mikrofon bereit- hielt, oft teilnahm und Gebrechlicheren half; Ger-
Aus dem Gemeindeleben 11 traud, die uns alle 14 Tage am Flügel beglei- tete; Werner Odenbach, der sehr viel öfter als ich die Andachten machte, wenn Pfarrer Reiche im Urlaub, krank oder auf Kreuzfahrt war; zwölf unermüdliche Kuchenbäckerin- nen, die die Tische deckten, servierten und abwuschen, immer half Sigrid Hasenfelder, unsere „Hasi“. Christel Gauger brachte meist die Blumen. Viele haben wir mit dem Auto abgeholt und besucht. Wir trafen uns ungefähr 400 mal in den acht Jahren, mit sicher 350 verschiedenen Vortra- genden aus allen Wissensbereichen: einige kamen zweimal, Prof. Linde achtmal, Pfarrer Reiche trug unzählige Male vor. Wir erzählten uns auch unsere eigenen Lebensgeschichten, (Den Lebensweg von Ingrid Tietz lesen Sie auf S. 20 f.) hörten Musik und Lesungen. Auch Ausflüge machten wir mehrfach, zum Beispiel immer wieder ins Barberini mit an- schließendem Essen beim Italiener an der Alten Fahrt; ins DHM, zu Mutter Fourage und ins Haus Liebermann. Im Sommer besuch- ten wir die Freundschaftsinsel oder auch Nikolskoe mit Kaffeetrinken im Blockhaus, Reiche begleitet: Frau Gisela Wüsthoff, Herrn Andacht in der Kirche und Besuch des Gra- Ramin, meinen Mann und Minas - den Grie- bes Maitey aus Hawai (Gärtnergehilfe auf chen, Christa Schade, Frau Fietz, Ruthild der Pfaueninsel im 19. Jhdt.). Dr. Holtz las aus Wadehn-Schüpfer, Herrn Schröder, Herrn dem Pfaueninsel-Buch von Hettche vor. Steffen, Frau Hild, Frau Neff u.a. Viele vom Taubenschlag nahmen an den Streitigkeiten gab es selten. Pfarrer Reiche Seniorenreisen im Sommer teil, zum Beispiel hielt die Truppe zusammen. Viele verehrten, nach Loccum, Drübeck, Ratzeburg, Breslau liebten, beschenkten ihn. Aus dem kleinen und Kreisau, nach Hildesheim. Anfang wurde eine große, stabile Gruppe. Im Sonntagsgottesdienst fand sich immer Wir besuchten uns gegenseitig, Freund- eine größere Gruppe vom Taubenschlag schaften entstanden. Der Taubenschlag ein. Hinterher gingen wir zum gemeinsa- wurde für uns zur „Heimat“. Für mich auch. men Mittagessen in den Tennisclub und in Ich freue mich nun auf der Passiv-Seite wei- den Adria Grill. terhin dabei zu sein! Ingrid Tietz Manche haben wir durch Krankheiten, Tod, Aussegnung und Beerdigung mit Pfarrer
12 Aus dem Gemeindeleben Auf gutem Weg ‒ Teil 1 Die Geschichte mit Gott erfahren, Gedan- ken und Einsichten aus dem Gemeindese- minar 2020 über das Buch von K. Schmid und J. Schröter: “Die Entstehung der Bibel” Die ältesten Teile der Bibel (Tora) sind nicht vor dem 9. bis 8. Jahrhundert v. Chr. auf- geschrieben worden, was nicht heißt, dass ihre Stoffe nicht älter sein können (S. 100). Die Erzählungen, Sprüche, Lieder und Ge- bete waren Literatur, noch keine Heilige Schrift (S. 74). Erst etwa 100 Jahre später wurden die kultischen Aktivitäten auf den einen Jerusalemer Tempel ausgerichtet. Die erzählte Welt im Alten Testament ist nicht die Welt der Erzähler. Die Verschrift- lichung (S. 143) der Texte war ein grundle- gender Interpretationsvorgang, sie waren auszulegen (S. 175). tät gewannen die Schriften durch ihren Ge- Die erzählenden und die gesetzlichen Pas- brauch im religiösen Leben. Im klassischen sagen der Tora haben verschiedenen Ur- Judentum war die Auslegung der Bibel im sprung. Schon in vorhellenistischer Zeit Talmud wichtiger als die Bibel selbst. Für das wurde die Tora als Gottesrecht wahrge- Judentum tritt neben die schriftliche Tora, nommen. Ihre Formierung steht im Zusam- die Mose am Sinai mündlich gegebene menhang mit der Rechtsorganisation im Tora Gottes - schriftlich die Mischna -. In der Perserreich. Die Tora wurde von der persi- religiösen Praxis des Schriftstudiums traten schen Zentralregierung autorisiertes Lo- Mischna und Talmud vor die Bibel (S. 376). kalgesetz (S. 170 ff, 173). Mich interessiert Bibeln existieren seit jeher in unterschiedli- besonders der Prozess, der zur Entwicklung chen Umfängen und Sprachen. Die Bibel ist von Autorität führt, also die Entwicklung zur eine Bibliothek religiöser Literatur. Die Viel- Heiligen Schrift einer Buchreligion. falt biblischer Literatur ist auch Ausdruck Es gab teilweise verschiedene Fassungen der lebendigen Geschichte des Verhältnis- der Toratexte (S. 228). Auf dem Weg von ses von Judentum und Christentum. In ei- Kultschriften zur Heiligen Schrift einer Buch- nem langen Prozess sind die Autorisierung religion erfolgte eine Vereinheitlichung. von Schriften, also ihre Verbindlichkeit, im Menschen wählten Texte und schlossen Judentum und im Christentum parallel zu- andere aus. Die Tora erlangte den Status einander verlaufen und dabei durchaus im als verbindliche Weisung Gottes. Sie sind Kontakt miteinander wie auch in Abgren- Zeugnisse menschlichen Denkens. Autori- zung zueinander (S. 245).
Aus dem Gemeindeleben 13 Die Entstehung von Gemeinschaften, die ken Jesu im Kontext mit den verbindlichen sich zu Jesus Christus bekannten war zu- Schriften Israels (S. 256). Im Disput mit jü- nächst ein innerjüdischer Vorgang. Es dischen Gruppierungen war Jesus bemüht, entstand eine neue soziale und religiöse den in der Tora niedergelegten Gotteswil- Gemeinschaft. Grundlage dafür waren len so auszulegen, dass er dem Menschen Impulse, die von Jesus selbst ausgingen - hilft und zu einem heilvollen Leben führt seine offene Interpretation der jüdischen (S. 259). Der Jesus des Markusevangeliums Reinheitsgebote, seine Hinwendung zu sieht durch sich Gesetz und Propheten er- Ausgegrenzten und sein Anspruch, dass die füllt, indem er den Sinn der Weisungen Got- Zugehörigkeit zu seiner Gemeinschaft Vor- tes zur Geltung bringt (S. 261). Die Antithe- aussetzung ist, das Heil Gottes zu erlangen sen der Bergpredigt drücken das Verhältnis (S. 238) -. Man war überzeugt, dass der Glau- Jesu zur Tora aus. Jesus Christus überbietet be an Jesus Christus die Grenze zwischen die Tora. Der messianische Anspruch Jesu Juden und Heiden aufhebt. Der Gott Israels ist nicht mehr innerhalb des Judentums zu wurde neu bezeugt als derjenige, der durch erklären, sondern ist als etwas Neues zu se- Jesus Christus zugunsten der Menschen ge- hen. Die neuere Forschung sieht das Wir- handelt hat. Jesus rückte damit neben Gott. ken Jesu innerhalb der Gemeinschaft der Bekenntnis wurde so zunächst zu einer Juden seiner Zeit (S. 262). zwei-, später zu der dreigliedrigen Aussage Für Paulus steht außer Frage, dass Heiden, über den dreieinigen Gott (S. 239). Die auto- die zum Glauben an Jesus Christus kom- ritativen Schriften Israels wurden zu verbind- men auch an den Gott Israels glauben müs- lichen Schriften des Christentums. Sie hatten sen (S. 277). Paulus entwickelt den Christus- auch für nichtjüdische Christen Geltung (S. glauben auf der Grundlage der Schriften 240). Paulus charakterisiert die Schriften Is- Israels. Weiterhin gilt die Zusage Gottes an raels als prophetisches Zeugnis, das auf das sein auserwähltes Volk und deshalb wird Evangelium von Jesus Christus vorverweist. auch der nicht christusgläubige Teil Israels Der auferstandene Christus sagt, dass alles in gerettet (S. 282 ). Erfüllung geht, was in den Schriften über ihn Ab dem 2. Jahrhundert nach Christus traten geschrieben ist (S. 241, 244 ff). neben die Schriften des Alten Testaments Das historische Wirken Jesu ist Ausgangs- die des Neuen Testaments als massgebliche punkt christlichen Glaubens. Nur wenig autoritative Zeugnisse des Wirkens und der direkte Kunde darüber ist überliefert. Lehre von Jesus Christus. Sie sind eine ei- Historisch-kritische Bibelforschung ist be- gene Schriftensammlung mit eigener Sicht müht, den historischen Jesus in den Bibel- auf Gott und sein Handeln. (S. 288). Jesus texten sichtbar zu machen. Die Evangelien sah sich von Gott mit der Aufrichtung der des neuen Testaments sind theologische Herrschaft Gottes beauftragt. Er forderte, Schriften. Sie stellen das Wirken von Jesus ihm nachzufolgen und christliche Gemein- Christus vor dem Hintergrund des Bekennt- schaften zu bilden. Dieser Anspruch ließ nis zur Auferweckung und zur Erhöhung frühe Christen davon überzeugt sein, dass Jesu dar (S. 252). Gedeutet wird das Wir- die Gemeinschaft derjenigen, die sich zu
14 Aus dem Gemeindeleben Jesus Christus bekannten, der Kern des zu jeweils neu zur Geltung gebracht werden erneuernden Israel seien. Für sie kam Jesus (S: 379 f). Die Neuzeit verdankt ihre geis- Christus eine endgültige, unüberbietbare tigen Ursprünge der Bibelkritik und der Bedeutung zu (S. 289, 290). Emanzipation der Vernunft ‒ vernünftige Ab etwa 70 n. Chr. werden die mündlich Religion, Lessings Nathan der Weise. aramäisch überlieferten Evangelien ins Die historisch-kritische Forschung fragt Griechische übersetzt, dabei inhaltlich ge- nach dem Zusammenhang von Altem und prägt und in Gattungen gestaltet (S. 309 Neuem Testament und damit natürlich auch f). Die Überlieferung vom letzten Mahl Jesu nach den Voraussagen des Alten Testaments gehört zu den sehr frühen Traditionen des in Bezug auf den Messias, ihrer Erfüllung Christentums. Paulus legt in seinem Bericht durch die Reden und das Handeln von Je- über das letzte Abendmahl den Akzent auf sus Christus. Die Entzauberung der Bibel dessen Bedeutung für die Gemeinschaft im von einem unantastbar heiligen Dokument Namen Jesu: Gemeinsames Brotbrechen zu einer kritisch zu studierenden Schriften- und gemeinsames Trinken aus dem Kelch sammlung erstreckte sich über lange Zeit. Es (S. 310). Paulus (1. Korinth.) spricht stets gibt sowohl jüdische wie christliche Gemein- von dem Herrn. Damit rückt der irdische schaften, die der Bibel nach wie vor Unfehl- Jesus aus der Perspektive des Auferweck- barkeit zubilligen. Für die Katholische Kir- ten, des Erhöhten in den Blick. Sein Wirken che brachte das Zweite Vatikanische Konzil ist für Paulus nur deshalb von Bedeutung, Schritte hin zur Öffnung für die historisch- weil er von Christen als zu Gott erhöhter kritische Forschung (S. 398). War einmal “Herr” angerufen wird. (S. 311). Die Aus- erkannt, dass die kosmologischen, anthro- führungen des Paulus sind von früher Zeit pologischen und ethischen Anschauungen an als grundlegend für den Charakter der der Bibel zeitgebunden sind, so folgt daraus, christlichen Botschaft und die Gestalt der ihre Anschauungen historisch zu werten. christlichen Gemeinden erkannt worden. Der Weg wurde frei, die Sicht auf die Her- So waren sie auch gemeint (S. 340). Auch kunft des Menschen, der Natur und des Uni- Paulus lässt dabei den Auferstandenen als versums in Einklang mit den wissenschaftli- Bezeugung sagen, dass alles in Erfüllung chen Erkenntnissen zu bringen (S. 399). geht, was in den Schriften über mich vor- Die Bibeltexte wurden von Menschen ge- ausgesagt wird. schrieben und gedeutet. Die Aussagen Die Offenheit des Christentums gegenüber über Gott und die Erhöhung von Jesus Bibelübersetzungen liegt in der Überzeu- Christus bis zu einer Hypostase, also einer gung, dass nicht die Bibel die zentrale Of- Ansicht Gottes, haben Menschen erdacht. fenbarung Gottes ist, vielmehr sein Han- Wir glauben, weil Generationen vor uns ge- deln in der Geschichte Israels durch Jesus glaubt haben. Christus. Die Bibel bezeugt diese Offen- Ich danke Pfarrer Steffen Reiche vielmals, barung Gottes als von Menschen gedeu- der das Gemeindeseminar “Die Entstehung tete und niedergeschriebene Erfahrung. der Bibel” angeregt und organisiert hat. Die Botschaft der Bibel muss deshalb in Werner Odenbach wechselnden geschichtlichen Situationen
Aus dem Gemeindeleben 15 Lichtblicke „Wer ein Buch beseelt liest, bringt zum Leuchten die ganze Bibliothek.“ Mit diesem letzten Satz unseres 10-jährigen Jubiläumsartikels -Zitat Navid Kermani- (September- Ausgabe) laden wir Sie herzlich ein zum Stöbern und Schmökern nach Herzenslust in unserer adventlich geschmückten Bücherstube. Zahlreiche neue, interessante Bücher sind bei uns eingetroffen, besonders Romane, auch Zeitgeschichte, die auf unserem sogenannten „Aktualitäten-Tisch“ bereit liegen, sowie neue Krimis im Fachregal. Ein völlig neu eingerichteter Tisch mit verschiedenen anderen Dingen wird Ihnen ins Auge fallen: Ein bunter „Markttisch“. Gaben aus der Auflösung eines mir nahen Haushaltes, gut erhalten und zum Teil ori- ginalverpackt, z.B. viele verschiedene, farbige Kerzen und - halter, reine Seidentücher und andere, Modeschmuck und hübsche Schmuckkästchen... Lassen Sie sich überra- schen! Auch ich wurde kürzlich überrascht, in einem Buchladen mit einer bedruckten Ein- kaufstüte und augenzwinkernder Botschaft: „ACHTUNG! Auch dieses Jahr ist Weih- nachten schon am 24. Dezember.“ Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen Ihnen allen eine gemütvolle und be- sinnliche Adventszeit und ein lichtvolles und gesegnetes Weihnachtsfest! Für das ganze Bücherstuben-Team, Barbara Thuy
16 Gottesdienste Überschrift Gottesdienste im Dezember 2020 & Januar 2021 Bitte bringen Sie zu unseren Gottesdiensten unbedingt einen Mund-Nasen-Schutz mit und tragen Sie sich in die ausliegenden Listen ein. Vielen Dank! Sonntag, 6. Dezember 2020 GOTTESDIENST Pfarrer Töpelmann 10.00 Uhr 2. Sonntag im Advent KINDERGOTTESDIENST Petra Polthier Sonntag, 13. Dezember 2020 10.00 Uhr GOTTESDIENST Diakon Lehmann 3. Sonntag im Advent Sonntag, 20. Dezember 2020 GOTTESDIENST Pfarrer Marcus 10.00 Uhr 4. Sonntag im Advent KINDERGOTTESDIENST Petra Polthier Donnerstag, 24. Dezember 2020 GOTTESDIENST Diakon Lehmann 15.00 Uhr Heiliger Abend KRIPPENSPIEL Petra Polthier Donnerstag, 24. Dezember 2020 16.00 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Reiche Heiliger Abend Donnerstag, 24. Dezember 2020 17.30 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Reiche Heiliger Abend Donnerstag, 24. Dezember 2020 19.00 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Reiche Heiliger Abend Donnerstag, 24. Dezember 2020 23.30 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Reiche Heiliger Abend Freitag, 25. Dezember 2020 10.00 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Luig Weihnachtsfest Samstag, 26. Dezember 2020 10.00 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Reiche 2. Weihnachtstag Sonntag, 27. Dezember 2020 10.00 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Töpelmann 1. Sonntag nach Weihnachten Donnerstag, 31. Dezember 2020 10.00 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Reiche Altjahresabend (Silvester) Freitag, 1. Januar 2021 11.00 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Luig Neujahr Sonntag, 3. Januar 2021 GOTTESDIENST Pfarrer Reiche 10.00 Uhr 2. Sonntag nach Weihnachten KINDERGOTTESDIENST Petra Polthier Mittwoch, 6. Januar 2021 Fest der Erscheinung des Herrn 18.00 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Reiche Epiphanias Sonntag, 10. Januar 2021 10.00 Uhr GOTTESDIENST Diakon Lehmann 1. Sonntag nach Epiphanias Sonntag, 17. Januar 2021 GOTTESDIENST Pfarrer Luig 10.00 Uhr 2. Sonntag nach Epiphanias KINDERGOTTESDIENST Petra Polthier Sonntag, 24. Januar 2021 10.00 Uhr GOTTESDIENST Pfarrer Reiche 3. Sonntag nach Epiphanias Sonntag, 31. Januar 2021 10.00 Uhr GOTTESDIENST Diakon Lehmann 4. Sonntag nach Epiphanias
Gottesdienste Überschrift 17 Liebe Kinder, liebe Eltern, herzliche Einladung zu unseren Kindergottesdiensten: Sonntag, 6. Dezember 2020: „Nikolaus und die Kinder“ Sonntag, 20. Dezember 2020: „Der leuchtende Stern“ Sonntag, 3. Januar 2021: „Die Weisen aus dem Morgenland“ Sonntag, 17. Januar 2021: „Die Reise nach Ägypten“ Wir treffen uns um 10 Uhr in der Kirche. Wenn das Wetter es zulässt, feiern wir den Kindergottesdienst draußen, sonst im Gemeindehaus im großen Saal. Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln ist uns sehr wichtig. Um besser planen zu können, freuen wir uns über eine kurze Nachricht, ob ihr kommt (kinder@gemeinde-nikolassee.de). Wir freuen uns auf euch! Petra Polthier und Ulrich Hansmeier "Der Advent in Tüten“ eine Adventsaktion für Familien und Kreati- farbenfrohe und spannende Begegnun- ve im Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf gen warten auf euch. Außerdem grüßen wir euch jedes Advents- Liebe Kinder, liebe Eltern, wochenende mit einem kleinen Videoclip. in diesem besonderen Advent laden wir euch Schaut einfach auf die Homepage unserer ein, die Weihnachtsgeschichte neu zu erfah- Gemeinde (www.gemeinde-nikolassee.de) ren. Ihr braucht nur leichtes Gepäck, ein biss- und lasst euch überraschen. chen Sehnsucht nach Hoffnung und Sinn. Vorbereitet wurde „Der Advent in Tüten“ Zur Stärkung auf dem Weg bekommt ihr vom Konvent der Arbeit mit Kindern im viermal Post von uns. Es gibt Brieftüten für Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf. Kinder und für die Eltern und älteren Ge- Wir freuen uns, wenn ihr alle mitmacht! schwister. Ihr könnt sie euch jeweils sams- tags und sonntags zwischen 14 und 16 Uhr Kontakt: im Vorraum der Kirche Nikolassee abholen. Ulrich.Hansmeier@teltow-zehlendorf.de Es sind richtige Überraschungstüten. Eure Herzlich, Kreativität ist gefragt. Verheißungsvolle, Petra Polthier und Ulrich Hansmeier
18 Aus dem Gemeindeleben Kalender Kiezgeschichten 2021 Auch in 2021 wird es wieder unseren beliebten Kalender mit Kiezgeschichten aus dem Berli- ner Südwesten geben! Wir freu- en uns über die Resonanz nach unserem Aufruf für weitere Kiez- geschichten in den Gemeinde- blättern und lokalen Zeitungen, so dass wir einen nächsten Ka- lender mit Geschichten aus dem Berliner Südwesten füllen kön- Kiezgesch h ic c h t enn nen. Manche Geschii chte en Auf vielfachen Wunsch hin ha- ben wir den Wende-Kalender müssen erzähltt werde e n! in seiner Größe angepasst. Mit 30 x 30 cm ist er nun handlicher geworden und findet schnell ei- nen freien Platz an der Wand. Ein Wendekalender mit persönlichen Mit den teils sehr persönlichen Geschichten aus dem Südwesten Berlins Geschichten unserer AutorInnen auf den Rückseiten. bringen wir Altes in Erinnerung und erfahren gleichzeitig Neues aus der Nachbarschaft. Ein wunderbares Weihnachtsge- schenk! Der Kalender ist gegen eine klei- ne Spende ab Dezember erhält- lich im Gemeindebüro oder bei Nicole Herlitz Telefon: 0172-2033439 E-Mail: info@gig-jungundalt.de
Ihre Geschichte ist gefragt Sie möchten Ihre eigene Geschichte aufschreiben? Oder sich eine Geschichte ausdenken? Vielleicht ist dann ein Schreib-Workshop das Richtige für Sie. Erinnerungen zum Leben erwecken, Gedanken, Ideen, Einfälle sammeln, sich anregen lassen, Impulse geben und bekommen, sich schreibend ausprobieren - allein oder in einer Gruppe Gleichgesinnter. Haben Sie Interesse? Dann kommen Sie gern jeden 4. Freitag im Monat, 15:00 Uhr ins Gemeindehaus Schlachtensee, Matterhornstraße 39, 14129 Berlin - barrierefrei – Leitung: Susanne Rüster Anmeldung erbeten bei Nicole Herlitz Mail: Telefon: 0172 2033439 in Kooperation mit GiG - Getragen in Gemeinschaft
20 Aus dem Gemeindeleben lag ein Vierteljahr auf der Isolierstation ei- Aus der Reihe: nes Lazaretts. Nur sonntags konnten die El- Wir erzählen uns unse- tern durch ein Fensterchen nach mir sehen. re Lebenswege: 1948 wurde ich eingeschult, ging gerne zur Schule, hatte mehrere Freundinnen Ingrid Tietz Was ist mir wichtig zu erzählen? Was prägte mich? Als ich darüber nachdachte, fiel mir viel ein: Eine große Familie ‒ Lieder ‒ viele Feste ‒ viele Freundinnen ‒ Tanzen ‒ Krank- heiten und Behinderungen ‒ die Kirche ‒ Reisen ‒ Gärten ‒ Bücher ‒ Krieg und Flucht. Die Flucht bedeutete für uns den Verlust, in erster Linie, Verlust sozialer Anerkennung. Meine Eltern waren sehr verschieden: mein Vater, sanft und immer auf der Seite Schwä- cherer, in Stettin geboren, Finanzbeamter; meine Mutter Bankkauffrau, lebensfroh und tatkräftig, aus dem Schlesischen. Meine El- tern liebten und respektierten sich sehr. 1941 wurde ich als drittes „Mädel“ in Berlin- Ingrid Tietz - Einschulung 1948 Südende geboren, zwei Jahre später folgte und bedauerte unseren Umzug 1949 nach unser Bruder. Da meine ältere Schwester Frankfurt am Main, der vorläufigen Bun- behindert war (mein Vater hatte sie nicht deshauptstadt. 1951 zogen wir weiter nach als „behindert“ gemeldet) und Berlin zu- Oberkassel / Bonn. Mein Vater war wieder nehmend bombardiert wurde, brachte Regierungsrat, bescheidener Wohlstand unser Vater uns in ein Dorf nach Pommern breitete sich aus. Für mich begann eine son- in Sicherheit. Dort lebte schon unsere taub- nige Jugendzeit mit vielen Freundinnen. Mit stumme, altlutherische Großmutter auf acht Mädchen aus unserer Bundessiedlung dem Bauernhof ihrer Tochter Friederike, der ging ich ab 1952 auf ein Mädchengymna- Schwester unseres Vaters. Sie erzählte uns sium in Königswinter. Leider starb unser abendlich biblische Geschichten. Dazu hör- Vater 1954 ganz plötzlich und ich wandte te ich die Balalaika der beiden „Zwangsar- mich nun ganz meinen Freundinnen und beiter“. Sie flüchteten mit uns gen Westen. der Gemeinde zu. Wir hatten einen jungen, Mitte März 1945 kam unsere Mutter mit uns fröhlichen, reformierten Pfarrer, Barthschü- vier Kindern bei Freunden in Glückstadt an, ler, der uns alle maßgeblich prägte. Mit nahe Hamburg. Dort lebten wir wie „die 300 Kindern machten wir, ein 25-köpfiger Wilden“ ohne Hab und Gut auf dem Land, Helferkreis die sonntäglichen Kindergottes- zusammen mit vielen Bauernkindern. Ich dienste. Meine Freundinnen und ich waren erkrankte 1946 an schwerer Diphterie und nach der Konfirmation 1956 auch dabei.
Aus dem Gemeindeleben 21 Meine Freundinnen und ich: wir erkundeten 1981 begann ich meine Ausbildung zur per Rad in allen Ferien, neben Arbeit in einer Religionslehrerin und arbeitete ab 1984 20 Baumschule und Fabrik, das Rheinland, bis Jahre an der J. F. Kennedy-Schule, später hin nach Bayern und Österreich. Die Leiden- Schweizerhofschule, zusammen mit mei- schaft fürs Tanzen (wir feierten jedes Wo- ner Kollegin und Freundin Martha Schütz. In chenende in von uns ausgemalten Kellern) all den Jahren hatten wir ein offenes Haus und wöchentliche Kinobesuche verbanden (und ständige, begleitende Pflege) für un- uns eng. Natürlich auch die anhaltenden sere Großmutter, Mütter und Tanten, viele Gespräche über geglückte, gescheiterte Freunde und Fremde aus nah und fern. Viele Kontakte mit den „Jungs“. Feste wurden gefeiert, unsere Kinder und 1961 machte ich ein mittelprächtiges Abi- ab 1988 auch unsere Enkel mittendrin. Ein tur in Königswinter und studierte in Bonn großes Glück, in einer Zeit, in der es aufwärts Anglistik und Sport, bis einschließlich des ging, die Grenzen unseres Tellerrandes (Um- Philosophikums. In den Semesterferien ar- welt und Revolutionen) uns aber auch im- beitete ich als „au pair“ in Paris, London und mer klarer wurden. Die Gemeinde Schlach- Belfast. Über ein ökumenisches Aufbaula- tensee gab uns mit Pfarrer Linke, Karnetzki, ger bei den Waldensern in den Piemonteser Albertz und Thoma Halt und Gemeinschaft. Alpen,1963, lernte ich meinen Mann, Rein- 2005 erkrankte mein Mann an Alzheimer, hard Tietz, kennen und wir heirateten 1964. eine lange Pflegezeit schloss sich an, bis er Ich brach mein Studium ab und folgte ihm 2015 hier zu Hause starb. Ursel Petry-Vogel, nach Berlin. Er wurde Studentenpfarrer an der TU, gerade in den Jahren der Studen- tenunruhen, später Industrie- und Sozial- pfarrer und schließlich Gemeindepfarrer in Wannsee. Drei wunderbare Kinder wurden uns geboren ‒ Claudia, Stephan und Eva ‒ denen wir acht Enkel zu verdanken haben. In all den Jahren reisten wir viel, unterstütz- ten die Solidaritätsbewegung in Nicaragua, Foto: Hochzeit von Ingrid und Reinhard Tietz befreundeten uns mit Ernesto Cardenal und am 9. Februar 1964 vielen anderen. unsere Vermieterin, half in manchem. Unse- re Kinder, Enkel und Freunde auch. Ab 2012 auch Pfarrer Reiche. Er bat mich um Unter- stützung im Taubenschlag und den „mach- ten“ wir acht Jahre lang zusammen. Ein notwendiger, hilfreicher Nebenschauplatz in schweren Jahren. Dank sei der Gemein- de Nikolassee. Foto: Claudia, Stephan und Eva, die Kinder von Ingrid und Reinhard Tietz Ingrid Tietz
22 Impressum Impressum Herausgeber: Gemeindekirchenrat der Ev. KG Nikolassee, Kirchweg 6, 14129 Berlin. Redaktion und Herstellung: Jessica Schnieder (JeS), Ulrike Ledenik und Steffen Reiche (SR) • Redaktion@ Gemeinde-Nikolassee.de. Anzeigenverwaltung: Gemeindeblatt@Gemeinde-Nikolassee.de • Re- daktion@Gemeinde-Nikolassee.de. Druck: Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen. • Auflage: 5000 Exemplare. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Korrekturen vor. Namentlich gekenn- zeichnete Artikel werden von der Redaktion nicht verantwortet. Bilder, die ohne Angabe von Rechten abgebildet sind, sind aus privatem Bestand oder Eigentum der Evangelischen Kirchengemeinde Nikolassee. Wenn Sie selbst einen Beitrag einsenden möchten, achten Sie bitte darauf, keine Formatierung vorzunehmen und die Texte ohne zusätzliche Absätze zu schicken. Layout und Formatierung werden von der Redaktion vorgenommen. Eine Ausnahme stellen PDF-Formate dar. Angenom- men werden die gängigen Office-Formate, sowie in Adobe InDesign, Photoshop oder Illustrator erstellte Dateien. Bilder bitte immer gesondert in druckfähiger Auflösung (300 dpi) anhängen. Sie können PDF-, TIFF- oder EPS-Formate schicken. Auch JPGs nehmen wir an, geben aber zu bedenken, dass es hier zu Datenverlust kommen kann. Bei Fragen und Wünschen melden Sie sich gern unter: Redaktion@Gemeinde-Nikolassee.de Der Gemeindebrief wird im Gemeindegebiet Nikolassee i.d.R. kostenlos durch Ehrenamtliche verteilt. Wenn Sie den Gemeindebrief (auch außerhalb des Gemeindegebiets) regelmäßig er- halten möchten, wenden Sie sich bitte innerhalb der Sprechzeiten an das Gemeindebüro unter: 030 - 80 19 76 30. Kostenbeitrag: 20,00 € pro Jahr. Redaktionsschluss für die Ausgabe 02/21 ist der 10. Januar 2021! Bitte beachten Sie: Beiträge, die nach Redaktionsschluss bei uns eintreffen, können in der aktuellen Ausgabe nicht mehr veröffentlicht werden, werden aber gern für eine spätere Ausgabe eingeplant!
Gemeindehaus und Postanschrift: Kirchweg 6 • 14129 Berlin Kirche: Kirchweg 21 • 14129 Berlin Kirchhof mit Kapelle: Gegenüber der Kirche, Kirchweg 21 • 14129 Berlin Kindertagesstätte (Kita): Pfeddersheimer Weg 69 • 14129 Berlin Internet: www.Gemeinde-Nikolassee.de Pfarrer Steffen Reiche • Tel.: 0172 304 04 44 • Steffen-Reiche@gmx.de GKR-Vorsitzende Dr. Christine Mehlhorn • Tel.: 804 041 65 • C.Mehlhorn@arcor.de Gemeindebeirat Ilsa Bruhns • Tel.: 0176 491467 63 • Ilsa@Bruhns.berlin Gemeindebüro & Elke Krause-Riecke • Tel.: 801 976 30 • Fax: 801 976 31 Küsterei • Kuesterei@Gemeinde-Nikolassee.de • Sprechzeiten: Di. 15-18 Uhr, Do. 10-14 Uhr, Fr. 9-12 Uhr Bankverbindung Evangelische Bank eG • IBAN DE15 5206 0410 3303 9663 99 Gemeinde Verwendungszweck bitte nicht vergessen! Kirchhofsverwaltung Bärbel Jungbär • Tel.: 801 976 34 • Fax: 801 976 47 • Kirchhofsverwaltung@Gemeinde-Nikolassee.de • Sprechzeiten: Mo., Di. und Do. 10‒13 Uhr Bankverbindung Kirchhof Evangelische Bank eG • IBAN DE14 5206 0410 4403 9663 99 Verein der Förderer e.V. Vorsitzender: Dr. Norbert Bensel • Tel.: 0178 8040422• Foerderverein@Gemeinde-Nikolassee.de • Geschäftsstelle: Kirchweg 6, 14129 Berlin Bankverbindung Verein Postbank AG • IBAN DE60 1001 0010 0452 4031 07 Kirchenmusik Karola Hausburg • Tel.: 695 033 09 • Kirchenmusik@Gemeinde-Nikolassee.de Kindertagesstätte Kathrin Enderlein • Tel.: 801 976 40 • Kita@Gemeinde-Nikolassee.de Arbeit mit Kindern Petra Polthier • Tel.: 0170 900 39 17 • Petra.Polthier@t-online.de Arbeit mit Jugendlichen N.N. Hanne Becker • Tel.: 0151 128 009 57 Ehrenamtsbeauftragte • Ehrenamt@Gemeinde-Nikolassee.de Projektkoordinatorin GiG Nicole Herlitz • Tel.: 0172 203 34 39 Getragen in Gemeinschaft • Nicole.Herlitz@Teltow-Zehlendorf.de • Büro: Matterhornstraße 37‒39, 14129 Berlin • Sprechzeiten in Absprache Diakonie-Sozial-Station • Potsdamer Chaussee 68a, 14129 Berlin • Tel.: 810 910 33 Zehlendorf-West • Sprechzeiten: Montag ‒ Freitag 9.00 ‒ 18.00 Uhr Redaktion Gemeindebrief Jessica Schnieder • Redaktion@Gemeinde-Nikolassee.de Anzeigenverwaltung Gemeindeblatt@Gemeinde-Nikolassee.de Webmaster der Gemeinde Dr. Ulrich Luig • Info-Homepage@Gemeinde-Nikolassee.de
Sie können auch lesen