Spreetal/Bluno Wandlungen und Perspektiven - agreement Werbeagentur GmbH

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Spreetal/Bluno Wandlungen und Perspektiven - agreement Werbeagentur GmbH
Lausitzer Braunkohlenrevier

Wandlungen
und Perspektiven

                              Spreetal/Bluno

                              Spreetal/Bluno   A
Spreetal/Bluno Wandlungen und Perspektiven - agreement Werbeagentur GmbH
Lausitzer Revier
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Spreetal/Bluno
Landschaften und Industriestandorte im Wandel

Der Raum Spreetal/Bluno verfügte über ausgedehnte Kohlen-   Das Verschwinden der Wälder und die Grundwasserabsen-
felder, doch die Lage im Lausitzer Urstromtal ließ über     kung durch den Braunkohlenabbau führten zu einer emp-
Jahrzehnte keinen Kohlenabbau zu. Mit den einfachen         findlichen Störung des ökologischen Gleichgewichts. Auch
technischen Mitteln, die den Bergleuten zu Beginn des       der Lebensraum der ansässigen Bevölkerung war durch
Braunkohlenbergbaus zur Verfügung standen, konnte           Umweltbeeinträchtigungen in Mitleidenschaft gezogen
der starke Grundwasserzufluss nicht beherrscht werden.      worden. Der Bergbau hatte darüber hinaus eine Landschaft
Erst der Abbau in großindustriellen Dimensionen und die     hinterlassen, die neben neuen Chancen auch eine Vielzahl
Vervollkommnung der Entwässerungstechnik machten hier       von potenziellen Gefahren barg, wie beispielsweise das
einen wirtschaftlichen Betrieb möglich.                     Abrutschen von Kippen oder das Einbrechen ehemaliger
                                                            Tiefbaustrecken.
Die Geschichte des Braunkohlenbergbaus beginnt im Raum
Spreetal/Bluno mit dem Aufschluss der Grube Hoffnung III    Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungs-
im Jahr 1906 und endet mit der Stilllegung des Tagebaus     gesellschaft (LMBV) ist seit Mitte der 1990er Jahre damit
Spreetal-Nordost im Jahr 1991. Der Großtagebau Spreetal     betraut, die Folgen des Bergbaus zu beseitigen, die Sicher-
versorgte die umliegenden Brikettfabriken und Kraftwerke    heit wieder herzustellen und die Abbauareale für künftige
sowie das Kombinat Schwarze Pumpe mit Kohle.                Nutzungen vorzubereiten. Mehr als 20 Jahre sind seit
                                                            Beginn der ersten Sanierungsmaßnahmen vergangen,
                                                             und die Ergebnisse können sich sehen lassen.

                                                            Ein herzliches Glückauf!

                                                            Dr. Uwe Steinhuber
                                                            Leiter Unternehmenskommunikation der LMBV

Spreetal/Bluno                                                                                                       1
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GESTERN

                                                 Auftakt zum Bergbau

                    Untertägige Grubenarbeiten
                     im Tagebau Spreetal, 1970

                                                 Die Vorgeschichte des Bergbaus im Raum Spreetal/Bluno reicht zurück bis in
                                                 das Jahr 1863, als Spremberger Unternehmer die „Lusatia Braunkohlenberg-
                                                 bau-Gesellschaft“ gründeten, um die Spremberger Tuchfabriken mit billiger
                                                 Kohle zu beliefern. Nach einigen Jahrzehnten des Tiefbaus wurde durch die
                                                 „Terppe-Neudorfer Kohlenwerke“ der erste Tagebau in der Region aufge-
                                                 schlossen – die Grube Hoffnung III entstand. Noch heute ist die Abbautätigkeit
                                                 am sogenannten Spülraum 1 ablesbar.

                                                 Die Kohle dieser Grube wurde mit einer Schmalspurbahn nach Spremberg
                                                 gefahren, um die dortigen Industriebetriebe zu versorgen. Aufgrund einer
                                                 starken geologischen Störung des für den Abbau vorgesehenen Flözes gab
                                                 man die Gewinnung nach kurzer Zeit wieder auf.

                                                 Um das ab 1915 errichtete Kraftwerk Trattendorf mit Brennstoff zu versorgen,
                                                 schloss man im selben Jahr die Grube Brigitta auf. Mit Dampflöffelbaggern,
                                                 Dampfloks und Holzkastenkippern wurde der Tagebau in Betrieb genommen.

                                                 Nach Überwindung der Folgen des Zweiten Weltkrieges konnte 1948 der
                                                 Betrieb als Braunkohlenwerk Spreetal weitergeführt werden. Nun kamen auch
                                                 die ersten Abraumförderbrücken zum Einsatz. Anfang der 1990er Jahre endete
                                                 mit dem Tagebau Spreetal-Nordost die Braunkohlengewinnung in diesem
Tagebau Spreetal, 1964                           Raum.

                                                 Spreetal/Bluno                                                                   3
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Vom Bauern zum Bergmann und Brikettierer
Die Industrialisierung und der dadurch initiierte rasante                                                                                            Tagebaue im Raum Spreetal/Bluno

Aufschwung des Braunkohlenbergbaus zog auch im
Raum Spreetal/Bluno einen tiefgreifenden
                                                                                                                                                         Tagebaue
Strukturwandel nach sich. In der Landwirtschaft,                                                                                                         Abbaufläche
                                                                                                                                                         Waldfläche
in die der Braunkohlenbergbau direkt und indirekt
                                                                                                                                                         Naturfläche
eingriff, sank die Zahl der selbstständigen Betriebe                                                                                                     Grünfläche
                                                                                                                                                         Ackerfläche
beträchtlich. Bauernsöhne und Tagelöhner zog es zum                                                                                                      Verkehrsfläche
                                                                                                                                                         Wasserfläche
Bergbau, um sich dort den Lebensunterhalt zu verdienen.
                                                                                                                                                         Siedlungsfläche
                                                                                                                                                         Gewerbefläche
                                                                                                                                                         Eisenbahnfläche
                                                                                                                                                         Tagesanlage
Vom Acker in die Grube und zurück                                                                                                                        Kokerei
                                                                                                                                                         Brikettfabrik
Für die Landbevölkerung war die Arbeit im Bergbau eine                                                                                                   Werkstatt
willkommene zusätzliche Erwerbsquelle. Viele Kleinbauern                                                                                                 Siebanlage
in der Region betrieben ihre Wirtschaft fast ausschließlich                                                                                              Kraftwerk
zur Selbstversorgung, so dass sie das im Bergbau ver-
diente Geld für die Aufbesserung der Haushaltskasse gut
gebrauchen konnten.                                            waren viele Landwirte zur Aufgabe ihrer Betriebe gezwun-      Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG, warb
Die Einkünfte aus der Lohnarbeit in den Gruben ergänzten       gen. Einige wirtschafteten so lange weiter, bis die Abraum-   zunehmend auch Arbeiter aus anderen Regionen an, die
somit die Naturalwirtschaft der kleinen Agrarbetriebe. Viele   bagger an der Parzellengrenze standen.                        vorwiegend in den Landgemeinden untergebracht wurden.
Bauern hielten jedoch an ihrer mittlerweile zum Nebenberuf                                                                   Ledige Zuzügler wurden zumeist in Baracken auf dem Gru-
gewordenen Landbewirtschaftung fest. Immer mehr soge-                                                                        bengelände einquartiert.
nannte Halbbauern, die ihren Acker bis dahin hauptberuflich    Ein ländliches Industriegebiet entsteht
bewirtschaftet hatten und einer zusätzlichen Lohnarbeit                                                                      Dieser soziale Strukturwandel hatte zur Folge, dass sich das
nur im Winter nachgegangen waren, suchten jedoch bald          Durch die Ausdehnung des Braunkohlenbergbaus auf das          Bevölkerungswachstum in den Landgemeinden der Region
ausschließlich im Braunkohlenbergbau ihr Glück. Die Zahl       Lausitzer Urstromtal wandelte sich die wirtschaftlich zu-     erheblich beschleunigte. Einige Gemeinden verloren so ihr
derer, die sich vollends von der Landwirtschaft trennten,      rückgebliebene Region zwischen Spremberg und Hoyers-          bäuerliches Ortsbild und wurden zu „Industriedörfern“.
wuchs stetig an.                                               werda allmählich zu einem „ländlichen Industriegebiet“. Die
Der Übergang vom Tief- zum Tagebau forcierte diesen            Arbeitskräfte, die in der lokalen Bevölkerung angeworben
Prozess noch. Durch die zunehmende Ausbreitung der Ab-         werden konnten, reichten jedoch bald nicht mehr aus, um
baugebiete und die großflächige Grundwasserabsenkung           die Nachfrage zu decken. Der Bergwerksbetreiber, die

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Spreetal/Bluno Wandlungen und Perspektiven - agreement Werbeagentur GmbH
Arbeiter der Brikettfabrik Spreetal, 1965

Kartoffelernte in der Region, um 1920

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Tagebau Brigitta
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges begann die Elektro-                                                                                           Tagebau Brigitta (1915-1952)

werke AG mit dem Bau eines Kraftwerkes in Trattendorf,                                                                                         (ab 1948 als Tagebau Spreetal geführt)
um die Region mit Energie zu versorgen. Die Braun-                                                                                             Landinanspruchnahme: 884 ha
                                                                                                                                               Rohkohlenförderung:        55 Mio. t
kohle für das Kraftwerk und die Tuchindustrie im Raum                                                                                          Abraumbewegung:          235 Mio. m³
Spremberg kam aus dem Tagebau Brigitta. Auch die im
gleichen Jahr erbaute gleichnamige Brikettfabrik wurde
mit Rohkohle aus der Grube Brigitta beliefert.
                                                                                                                                                    Abbauabschnitte
                                                                                                                                                    Drehpunkt
Im Jahr 1915 wurde der mit Dampflöffelbaggern, Dampf-                                                                                               Abbaufläche
loks und Holzkastenwagen ausgestattete Tagebau aufge-                                                                                               Waldfläche
schlossen. Die anfängliche Jahresleistung belief sich auf                                                                                           Naturfläche
                                                                                                                                                    Grünfläche
immerhin rund 100.000 Kubikmeter Abraum und 18.000
                                                                                                                                                    Ackerfläche
Tonnen Kohle. Um die Produktivität der Grube zu stei-
                                                                                                                                                    Verkehrsfläche
gern, wurde der Betrieb bald modernisiert. Sogenannte                                                                                               Wasserfläche
Doppeltor-Eimerkettenbagger kamen nun zum Einsatz, die                                                                                              Siedlungsfläche
die Betriebsabläufe erheblich beschleunigten, da nun zwei                                                                                           Gewerbefläche
Züge gleichzeitig unter den Bagger fahren konnten.                                                                                                  Eisenbahnfläche

Schwerstarbeit in der „Grube Elend“                          Die Kumpel lebten zu Anfang noch unter einfachsten         Kohle als auch Abraum baggern. Ende 1944 waren 775
                                                             Bedingungen. Im ganzen Ort standen insgesamt nur drei      Arbeiter, 88 Angestellte sowie 326 Kriegsgefangene in
Im gesamten Grubenbetrieb herrschten Arbeitsverhält-         Wasserpumpen zur Verfügung. Das Wasser war noch dazu       der Grube Brigitta beschäftigt. Ein Arbeitstag hatte zu
nisse, die heute kaum vorstellbar sind. So wurden die        eisenhaltig und hatte einen üblen Geschmack. Fließendes    dieser Zeit 10 bis 12 Stunden. Infolge der Auswirkungen
einfachsten Arbeitsschutzbestimmungen missachtet. Auf-       Wasser gab es in den Häusern nicht. Die Arbeiter aus dem   des Krieges wurde im April 1945 der Tagebau angehalten.
grund der katastrophalen Arbeits- und Sozialbedingungen      etwas weiter entfernten Spremberg nutzten bis 1925 den     Nach Einstellung der Sümpfungsmaßnahmen stand wenig
kam in den 1920er Jahren im Volksmund auch die Bezeich-      „Balkan-Expreß“, um zur Grube zu gelangen – eine Schmal-   später die gesamte Grube unter Wasser.
nung „Grube Elend“ auf. Die Zahl der Unfälle war in dieser   spurbahn mit einer Dampflok und vier bis fünf Wagen.
Zeit enorm hoch.
                                                             Anfang der 1940er Jahre wurde der Betrieb weiter mo-       Flutwellen im Tagebau
Um für den Tagebau und die Brikettfabrik Arbeitskräfte       dernisiert. Nun kamen leistungsfähigere Eimerketten- und
zu rekrutieren und schließlich eine Stammbelegschaft zu      Schaufelradbagger zum Einsatz. Den Abraum verstürzte       Bereits im Jahr 1930 ereignete sich im Tagebau eine
bilden, wurden vom Bergbaubetrieb Unterkünfte für die        man auf zwei Absetzer- sowie vier Pflugkippen. Wegen des   schwere Kippenrutschung. Ein weiteres schweres Unglück
Bergarbeiter in unmittelbarer Nähe der Grube gebaut.         stark gestörten Flözes mussten fast alle Geräte sowohl     ereignete sich im Verlauf von Sümpfungsarbeiten, die durch

 6                                                           Spreetal/Bluno
Spreetal/Bluno Wandlungen und Perspektiven - agreement Werbeagentur GmbH
Auswirkungen einer Rutschung
                                                               im Tagebau Brigitta, 1930

den Materialmangel nach Kriegsende zusätzlich erschwert
wurden. Bei der Kippenrutschung im Jahr 1946 glitten
rund 5,7 Millionen Kubikmeter Bodenmassen in die Grube
und machten die monatelange Aufbauarbeit zunichte. Ein
Augenzeuge schildert das Geschehen am 30. April 1946:
„Wir arbeiteten an der Steigleitung, als wir plötzlich ein
merkwürdiges Geräusch hörten. Ein schauriges Bild bot
sich in Richtung Kippenseite. Links und rechts vom Abset-
zer entstand eine Wasserflut von über 500 Metern Breite.
Beide Fluten vereinigten sich und der Absetzer stürzte mit
mächtigem Getöse in die Tiefe. Unsere Flöße flogen wie
Streichholzschachteln über die Pumpen hinweg.“
Seitdem wurden die Kippen nun laufend entwässert und
der Grundwasserstand mit Hilfe von Pegelbohrungen im
Bereich der Kippen ständig beobachtet. 1946 wurde die
Kohlenförderung mit der verbliebenen Ausrüstung in gerin-
gem Umfang wieder aufgenommen. Ab 1948 erhielt die
Grube den Namen Spreetal und wurde fortan in Regie der
Braunkohlenverwaltung Welzow weitergeführt.

Erste Fuhre Brigitta-Briketts, um 1920
Elektrischer Abraumbagger D 600 im Tagebau Brigitta, um 1925

                                                                                           7
Spreetal/Bluno Wandlungen und Perspektiven - agreement Werbeagentur GmbH
Tagebau Spreetal
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde durch                                                                                                     Tagebau Spreetal (1952-1983)

eine Entscheidung der damaligen Sowjetischen Militär-                                                                                                 (einschließlich restl. Teilfeld Bluno ab 1975)
administration in Deutschland ab 1950 der Wiederauf-                                                                                                  Landinanspruchnahme: 3.412,0 ha
                                                                                                                                                      Rohkohlenförderung: 348,2 Mio. t
bau der Grube Brigitta, umbenannt in Tagebau Spreetal,                                                                                                Abraumbewegung:              1,45 Mrd. m³
eingeleitet. Erst 1955 ereichte man die Vorkriegsleis-
tung. Für die Veredlungsanlagen des Kombinates
Schwarze Pumpe war der Tagebau Spreetal der wich-
                                                                                                                                                           Abbauabschnitte
tigste Kohlenlieferant.                                                                                                                                    Drehpunkt
                                                                                                                                                           Abbaufläche
                                                                                                                                                           Waldfläche
Der Tagebau kommt in Fahrt                                                                                                                                 Naturfläche
                                                                                                                                                           Grünfläche
                                                                                                                                                           Ackerfläche
In der ersten Phase des Wiederaufbaus wurden Großgeräte
                                                                                                                                                           Verkehrsfläche
und Transportanlagen aus den auslaufenden Tagebauen                                                                                                        Wasserfläche
Finkenheerd, Tröbitz und Wulfersdorf eingesetzt. Das Ab-                                                                                                   Siedlungsfläche
tragen des Abraums und die Gewinnung der Kohle wurden                                                                                                      Gewerbefläche
anfänglich überwiegend mit Eimerkettenbaggern durch-                                                                                                       Eisenbahnfläche
geführt. 1959 nahm die erste Abraumförderbrücke AFB
F34-21 ihren Betrieb auf. 34 Meter Abraum konnten durch
die Brücke und den angeschlossenen Bagger auf einmal             Wärme hielt bis Ende Februar 1963 an, unterstützt von mehr    Planmäßiges Ende des Tagebaus
bewältigt werden. Im Grubenbetrieb wurden drei Schaufel-         als 200 zusätzlichen Arbeitskräften aus dem Bezirk Cottbus.
radbagger SRs 630 und zwei Eimerkettenbagger ERs 500             Der Begriff „Winterkampf“ machte erstmals die Runde. Auf      Zehn Jahre nach ihrer Inbetriebnahme stand die Förder-
eingesetzt. Mit der Inbetriebnahme einer zweiten Förderbrü-      dem Kohlenbunker herrschten chaotische Zustände. Die          brücke 21 wieder auf einem Montageplatz. Dieses Mal ging
cke kam 1963 die Gewinnung richtig in Fahrt.                     Kohle in den ankommenden Wagen war angefroren und             es um leistungssteigernde Maßnahmen. Der Vorschnittbe-
                                                                 konnte nur mit Hacken, Stangen und Presslufthämmern           trieb konnte dadurch eingestellt und 200 Arbeitskräfte an
                                                                 gelockert werden. Dem Kipperpersonal standen pro Schicht      anderer Stelle eingesetzt werden. Im Jahr 1972 erreichte
„Winterkampf“ – Es zwickte in Ohren und Händen                   bis zu 100 Mann helfend zur Seite. Kam ein Kohlenzug im       der Tagebau Spreetal den 1968 im Zuge der Kohlenkrise
                                                                 Bunker an, hingen an jedem Waggon auf jeder Seite bis zu      stillgelegten Tagebau Bluno. Seine Restvorräte wurden dem
Der „Winterkampf“ zum Jahreswechsel 1962/63 war die bis          zehn Mann, die in der vereisten Kohle bohrten und hackten.    Abbaufeld Spreetal zugeordnet und zwischen 1974 und
dato härteste witterungsbedingte Belastungsprobe für den         Daraufhin konstruierte man das erste Enteisungsfahrzeug       1978 im Brückenbetrieb abgebaut. 1978 fuhr der Tage-
Betrieb. Der Winter traf die Grube mit voller Wucht und völlig   – ein MIG-Strahltriebwerk, das auf einem Eisenbahnwagen       bau Spreetal in das Teilfeld Klein Partwitz ein. Im selben
unvorbereitet. Es fehlten Erfahrungen und technische Vo-         montiert war. Diese Technologie kam später auch zum Auf-      Jahr havarierte die Förderbrücke 21 durch einen Brand im
raussetzungen. Das tägliche Ringen um Briketts, Strom und        tauen vereister Weichen zur Anwendung.                        Maschinenhaus, was dazu führte, dass sie außer Betrieb

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Gleisrückarbeiten
                                                   im Tagebau Spreetal, 1971

 Eingesetzte Großgeräte im Tagebau Spreetal
                     Typ        Geräte-Nr.       Bemerkung/Verbleib
 Abraumbetrieb
 Abraumförderbrücke AFB F 34  21                    Einsatz in Bärwalde;
 			                                                      1991 gesprengt
 Eimerkettenbagger Es 1120   643                      Einsatz in Scheibe;
 			                                                   1991 verschrottet
 Eimerkettenbagger Es 1120.2 644             1978 Einsatz in Gräbendorf;
 			                                                   1995 verschrottet
 Abraumförderbrücke AFB F 34  22                Einsatz in Cottbus-Nord;
 			                                                      1995 gesprengt
 Eimerkettenbagger Es 1120   634                 Einsatz in Cottbus-Nord
 Eimerkettenbagger Es 1120   633                 Einsatz in Cottbus-Nord

 Kohlenförderung
 Schaufelradbagger SRs 630n    1492          Einsatz in Welzow-Süd;
 			                                                1994 verschrottet
 Schaufelradbagger SRs 500/631 1417 Einsatz in Spreetal-NO u. Scheibe;
 			 1998 in Scheibe verschrottet
 Schaufelradbagger SRs 500/630 1439 Einsatz in Spreetal-NO u. Scheibe;
 			 1998 in Scheibe verschrottet
 Eimerkettenbagger ERs 500      286        Einsatz in Cottbus-Nord;
 			                                               1991 verschrottet
 Eimerkettenbagger ERs 500      293          Einsatz in Spreetal-NO;
 			                                               1991 verschrottet

genommen, teilweise zerlegt und in den Tagebau Bärwalde
umgesetzt wurde. 1981 lief der Brückenbetrieb mit der
Brücke AFB F34-22 und dem Bagger Es 1120-634 aus.
Nachdem die Kohle im Teilfeld Klein Partwitz und im Zusatz-
feld Spreetal südöstlich der Ortslage Bluno komplett abge-
baut war, hatte der Tagebau 1983 seine Endstellung erreicht.
Im gleichen Jahr fuhr der letzte Kohlenzug aus der Grube.

                                                                               9
Tagebau Bluno
Der Tagebau Bluno südlich des gleichnamigen Dorfes                                                                                               Tagebau Bluno (1955-1968)

wurde 1955 aufgeschlossen. Die Hauptabnehmer der                                                                                                 Landinanspruchnahme: 495,0 ha
                                                                                                                                                 Rohkohlenförderung:   42,7 Mio. t
hier geförderten Kohle waren die Veredlungsanlagen
                                                                                                                                                 Abraumbewegung:      182,0 Mio. m³
des Kombinates Schwarze Pumpe. Nach 13 Betriebs-
jahren wurde der Betrieb aus energiepolitischen Grün-
den vorzeitig stillgelegt. Der Abbau der verbliebenen
Kohlenvorräte erfolgte nach einer langjährigen Ruhe-                                                                                                 Abbauabschnitte
                                                                                                                                                     Drehpunkt
pause durch den Tagebau Spreetal.                                                                                                                    Abbaufläche
                                                                                                                                                     Waldfläche
                                                                                                                                                     Naturfläche
                                                                                                                                                     Grünfläche
                                                                                                                                                     Ackerfläche
Der Tagebau Bluno förderte während seiner Laufzeit
                                                                                                                                                     Verkehrsfläche
knapp 43 Millionen Tonnen Kohle. Dazu war das Abtra-                                                                                                 Wasserfläche
gen von rund 182 Millionen Kubikmetern Abraum nötig.                                                                                                 Siedlungsfläche
                                                                                                                                                     Gewerbefläche
Die ersten vorbereitenden Maßnahmen zum Aufschluss                                                                                                   Eisenbahnfläche
des Tagebaus erfolgten 1951. Ein Jahr darauf begannen
Arbeiter mit dem Verlegen der Schachthölzer, um die
Entwässerungsschächte für das Tagebaufeld zu errichten.        der Abbaugeräte parallel verschoben, wobei die Gleise       Mit der Kopplung der Preise des sowjetischen Erdöls an
Hier waren noch untertägige Arbeiten, wie man sie aus          beim Fortschreiten des Tagebaus oft verrückt werden         den Weltmarkt, war die DDR jedoch wieder gezwungen,
dem Tiefbau kennt, notwendig. 1953 konnte die Entwäs-          mussten. Aufgrund der Aufschlussfigur des Tagebaus          auf einheimische Energieträger zurückzugreifen. Einst
serung des Abbaufeldes beginnen.                               Bluno wurde ab 1962/63 der Schwenkbetrieb favorisiert,      gestundete Tagebaue wurden erneut angefahren oder in
1955 verließ der erste Abraumzug und drei Jahre darauf,        bei dem von einem festliegenden Drehpunkt aus das           andere integriert.
am 5. Juli 1958, der erste Kohlenzug den Tagebau. Mit          Feld fächerartig abgeräumt werden konnte. Dies hatte        Nachdem der benachbarte Tagebau Spreetal den stillge-
der Kohle aus Bluno wurde die seit 1919 betriebene             zur Folge, dass ein Großteil der zeit- und kraftraubenden   legten Tagebau Bluno zur Jahreswende 1972/73 erreicht
Brikettfabrik Laubusch beliefert. Die hier produzierten Bri-   Gleisrückarbeiten entfallen konnte.                         hatte, wurden beide zusammengelegt. Anfang 1975
ketts gingen über den nahe gelegenen Bahnhof Schwarz-                                                                      konnte der Brückenverband des Tagebaus Spreetal in
kollm vor allem nach Berlin.                                   Im Jahr 1968 wurde der Tagebau Bluno aus strate-            den ehemaligen Tagebau Bluno einfahren. Die Randlage
                                                               gischen Gründen zunächst stillgesetzt. Braunkohle sollte    der Restvorräte zum Hauptfeld Spreetal ermöglichte es,
Der Abbau des Blunoer Feldes erfolgte bis in das Jahr          durch billigere Erdöllieferungen aus der Sowjetunion        die verbliebenen Feldesteile durch den Brückentagebau
1968 teilweise im Schwenk- und zwischenzeitlich im             ersetzt werden. Es kam zur Schließung weiterer DDR-         Spreetal abzubauen. 1978 war auch das Feld Bluno ausge-
Parallelbetrieb. Bei letzterem wurde die Arbeitsebene          Tagebaue.                                                   kohlt und die Kohlenförderung beendet.

 10                                                            Spreetal/Bluno
Montage des Absetzers As 1120/1028
                                                                    im Tagebau Bluno, 1959

  Eingesetzte Großgeräte im Tagebau Bluno
   Typ
  		   Geräte-Nr.                                               Bemerkung/Verbleib

  Abraumbetrieb
  Schaufelradbagger SRs 800 1419          Einsatz in Nochten und
  			                                     Bärwalde; verschrottet
  Eimerkettenbagger D 1120   627 Einsatz in Nochten; verschrottet
  Kohlenförderung
  Schaufelradbagger SRs 315a  1414 Einsatz in Scado, Welzow-Süd,
  			 Bärwalde, Lohsa und Scheibe
  Eimerkettenbagger ERs 400    278                Einsatz in Scado;
  			 1993 in Bärwalde verschrottet
  Eimerkettenbagger ER 300     235             Einsatz in Klettwitz
  Schaufelradbagger SRs 315 a  139        Einsatz in Welzow-Süd
  			                                                u. Greifenhain
  Schaufelradbagger SRs 350     95              Einsatz in Brigitta,
  			                                   dann Spreetal und Bluno

  Verkippung/Kippe
  Absetzer         As 1120 1028                                     Einsatz in Berzdorf
  Absetzer         As 1120 1051                              Einsatz in Nochten, Lohsa
  			                                                                    und Bärwalde

Tagebau Bluno, Mitarbeiter der Brigade „Batzke“, 1959
Stollenmundloch mit Akkulok im Tagebau Bluno, 1970

                                                                                             11
Tagebau Spreetal-Nordost
Die wachsende Nachfrage nach Braunkohle verlangte                                                                                               Tagebau Spreetal-Nordost (1981-1991)

auch den Abbau geologisch gestörter Kohlenfelder, wie                                                                                           Landinanspruchnahme: 357,0 ha
                                                                                                                                                Rohkohlenförderung:   34,2 Mio. t
im Bereich Spreetal-Nordost. Die starken Störungen
                                                                                                                                                Abraumbewegung:      187,0 Mio. m³
machten eine veränderte Abbautechnologie erforder-
lich. Die Technik musste komplett umgerüstet werden,
um flexibel auf die komplizierten Lagerungsverhält-
nisse eingehen zu können. So gelang es, in zehn Jahren                                                                                              Abbauabschnitte
                                                                                                                                                    Drehpunkt
über 34 Millionen Tonnen Kohle zu fördern.                                                                                                          Abbaufläche
                                                                                                                                                    Waldfläche
                                                                                                                                                    Naturfläche
                                                                                                                                                    Grünfläche
                                                                                                                                                    Ackerfläche
Startschuss für den Aufschluss
                                                                                                                                                    Verkehrsfläche
                                                                                                                                                    Wasserfläche
Der Tagebau Spreetal-Nordost wurde 1980 als Anschluss-                                                                                              Siedlungsfläche
tagebau für den im Auslaufen befindlichen Tagebau Spreetal                                                                                          Gewerbefläche
aufgeschlossen. Die geringe Entfernung zu den Hauptver-                                                                                             Eisenbahnfläche
brauchern, die vorhandenen Tagebauanlagen und -ausrüs-
tungen sowie die erfahrene Tagebaubelegschaft waren die
maßgeblichen Gründe für den Aufschluss dieser kompli-         Der Schaufelradbagger SRs 1200-1456 und der schwenk-        über den Wald zogen. In kurzer Zeit wurden die Waldflä-
zierten Lagerstätte. Dieser erfolgte aus einem Restschlauch   bare, auf Raupen fahrende Bandwagen BRs 1400-719 wur-       chen im Vorfeld des Tagebaus vom Flammenmeer erfasst.
des Brückenfeldes Spreetal. Dazu war eine vollständige        den zu einem Geräteverband gekoppelt, um die Kohle aus      Trotz des raschen Einsatzes eines Großaufgebotes von
technologische Umrüstung notwendig, die praktisch einem       dem Tagebau zu transportieren. Für den Regelbetrieb kamen   Feuerwehrleuten und Löschtechnik verbrannten rund 400
Neuaufschluss gleichkam.                                      ein Schaufelradbagger und ein Absetzer aus dem Tagebau      Hektar Wald, Wiesen und Getreidefelder. Die Feuerwehr
Die vorbereitenden Maßnahmen begannen 1978. Feldent-          Welzow-Süd dazu. Verstärkung durch einen weiteren Schau-    kämpfte tagelang. Immer wieder aufflammende Glutnester
wässerung und Vorfeldberäumung schufen die Vorausset-         felradbagger kam aus dem Tagebau Greifenhain.               erschwerten die Löscharbeiten. Der Tagebau selbst wurde
zungen für die Abraumgewinnung. Schaufelradbagger mit                                                                     glücklicherweise nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Vorschub kamen zum Einsatz, die ihren Ausleger, an des-
sen Ende sich das Schaufelrad ins Erdreich grub, vor- und     Ein Flammenmeer bedroht den Betrieb
zurück fahren konnten. Ein solches Gerät war in der Lage,                                                                 Schlussstrich durch die Politik
unterschiedliche Abstände zwischen Abraum und Kohlen-         Im August des Jahres 1990 zeigte das Thermometer
flöz zu überwinden.                                           deutlich über 35 Grad und der Wind ging in starken Böen,    1989 beschloss der Ministerrat der DDR – auch unter dem
Im Dezember 1982 wurde die erste Rohkohle gefördert.          als die ersten Rauchschwaden im Raum Spreetal-Nordost       Druck der gegen den weiteren Abbau protestierenden

 12                                                           Spreetal/Bluno
Schaufelradbagger SRs 1200-1453
                                            im Tagebau Spreetal-Nordost, 1985

 Eingesetzte Großgeräte im Tagebau Spreetal-Nordost
  Typ
 		   Geräte-Nr.                                Bemerkung/Verbleib

 Vorschnittbetrieb
 Schreitbagger     Esch 10/70		                Bärwalde bis 1998, dann
 			                                                 Spreetal bis 2000
 Abraumbetrieb
 Schaufelradbagger SRs 1200a 1453 Einsatz in Sanierung in Lohsa;
 			                                          dann verschrottet
 Schaufelradbagger SRs 1200  1456          1991/92 verschrottet
 Bandwagen         BRs 1400   719                  verschrottet

 Kohlenförderung
 Schaufelradbagger SRs 630/800 1407          1991/92 verschrottet
 Schaufelradbagger SRs 500/630 1417      Einsatz im Tgb. Scheibe;
 			                                            1998 verschrottet
 Schaufelradbagger SRs 500/630 1492 Einsatz im Tgb. Welzow-Süd;
 			                                            1994 verschrottet
 Schaufelradbagger SRs 500/630 1439      Einsatz im Tgb. Scheibe;
 			                                            1998 verschrottet
 Eimerkettenbagger ERs 500      293             1992 verschrottet
 Bandwagen         BRs 1400     719                  verschrottet
 Bandwagen         BRs 1400     722 Einsatz in Sanierung in Lohsa;
 			                                            dann verschrottet
 Bandwagen         BRs 1400     727 Einsatz in Sanierung in Lohsa;
 			                                            dann verschrottet
 Verkippung/Kippe
 Absetzer            A2Rs-B 8800.110 1090       Einsatz in Jänschwalde

Bevölkerung – die Erarbeitung einer neuen Energiekonzep-
tion. Diese wurde jedoch durch die sich rasant vollziehende
gesellschaftliche Entwicklung überholt. Infolge des enormen
Rückganges des Braunkohlenbedarfes nach 1990 wurde
vom Vorstand der Lausitzer Braunkohle AG im Mai 1991
die Stilllegung des Tagebaus beschlossen.

                                                                                13
Koksverladung
     in Schwarze Pumpe, um 1988

          Ansicht der Brikettfabrik Brigitta, 1965
       Arbeiter in der Brikettfabrik Brigitta, 1965
                       Siebanlage Sabrodt, 1984

14
Die Kohle wird veredelt
Die Hauptabnehmer für die Rohkohle im Raum Spreetal/Bluno waren zu Anfang die Brikettfabriken Brigitta und
Laubusch sowie die Kraftwerke Laubusch und Trattendorf. Später kamen das Kombinat Schwarze Pumpe und das
Kraftwerk Boxberg hinzu. Hier wurden sowohl Briketts als auch Strom, Gas und andere Kohlenprodukte erzeugt,
die Industrie und Privathaushalte dringend benötigten.

Brikettfabrik Brigitta und Kraftwerk Spreetal                     Großkraftwerk Trattendorf                                     DDR-Strombedarfes. Auch rund drei Viertel des gesamten
                                                                                                                                Stadtgases wurden hier produziert.
Im Jahr 1910 fand die Grundsteinlegung für eine kleine Bri-       Das ab 1915 errichtete Kraftwerk versorgte die in unmittel-
kettfabrik und ein Kraftwerk namens „Hoffnung III” statt.         barer Nachbarschaft gelegene Karbidfabrik der „LONZA-         1990 erfolgte die Umwandlung des Kombinates zur Ener-
Der Bau der Brikettfabrik Brigitta im Jahr 1909 erfolgte im Zu-   Werke” sowie die Stadt Berlin mit Energie. Man errichtete     giewerke Schwarze Pumpe AG. Die Kokerei und zwei der
sammenhang mit dem Aufschluss des gleichnamigen Tage-             das Kraftwerk in einiger Entfernung zur Kohlengrube am        drei Brikettfabriken wurden stillgelegt und abgerissen. Die
baus, der ab 1915 Kohle zum Großkraftwerk Trattendorf             Ufer der Spree, um das Flusswasser zur Kühlung nutzen zu      Brikettfabrik Mitte produziert noch heute Briketts für Haus-
lieferte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde             können. Die Kohlenzufuhr erfolgte von der ca. vier Kilome-    halts- und Industriebedarf. 1993 wurde mit dem Bau des
das Werk in „Braunkohlenwerk Spreetal“ umbenannt und              ter entfernten Grube Brigitta. Nach Kriegsende wurde das      modernen Großkraftwerkes Schwarze Pumpe begonnen,
am 1. Januar 1963 dem neu gegründeten Braunkohlenkom-             Kraftwerk durch die sowjetische Besatzungsmacht demon-        das heute von der Lausitzer Energie AG (LEAG) betrieben
binat Schwarze Pumpe angeschlossen. Nach 51 Jahren                tiert. Ab 1951 lieferte ein neu gebautes Kraftwerk bis zu     wird.
Betriebszeit wurden Kraftwerk und Brikettfabrik Spreetal          seiner Stilllegung und Sprengung im Jahr 1996 Strom.
am 2.Oktober 1965 schließlich stillgelegt.
                                                                                                                                Siebanlage Sabrodt
                                                                  Kombinat Schwarze Pumpe
                                                                                                                                Die Siebanlage Sabrodt diente der Zerkleinerung von Roh-
                                                                  Der erste Spatenstich zur Gründung des Kombinates             kohle und war dazu mit Brecher- und Siebanlagen ausge-
                                                                  Schwarze Pumpe erfolgte im Sommer 1955. Vor den Toren         stattet. So konnten die umliegenden Brikettfabriken und
                                                                  von Hoyerswerda entstand damit eines der spektaku-            Kraftwerke mit Kohle in der benötigten Körnung beliefert
                                                                  lärsten Industrieprojekte der DDR. In den produktivsten       werden. Seit 1957 wurde in der Anlage Rohbraunkohle
                                                                  Zeiten arbeiteten dort 16.000 Menschen. Bis 1965 wur-         durch sogenannte Flügel- und Stachelwalzenbrecher zer-
                                                                  den hier insgesamt drei Brikettfabriken errichtet, um die     kleinert und anschließend durch Siebe in zwei Feinheits-
                                                                  Kokerei und das Gaswerk auf dem Standort zu versorgen,        klassen unterteilt. Kernstück der Produktionsanlage war
                                                                  in denen Braunkohlenhochtemperaturkoks und Stadtgas           das 24 Meter hohe Siebgebäude mit den zwei angelehnten
                                                                  produziert wurden. Das Kombinat Schwarze Pumpe war            Bandbrücken. Von dieser Anlage aus war der Umschlag
                                                                  darüber hinaus von entscheidender Bedeutung für die           sowohl auf die Bahn als auch auf LKW möglich. Die Pro-
                                                                  Energieversorgung der DDR. Die am Standort errichte-          duktionsanlagen wurden Ende 1996 stillgelegt und an-
                                                                  ten Kraftwerke deckten knapp elf Prozent des gesamten         schließend komplett abgerissen.

                                                                  Spreetal/Bluno                                                                                                         15
Verlorene Orte, überbaggerte Landschaften
Für den Betrieb der drei Tagebaue im Raum Spreetal/Bluno sind insgesamt rund 5.100 Hektar Land in Anspruch
genommen worden. Neben den Umsiedlungen stellte der industrielle Braunkohlenabbau auch einen immensen
Eingriff in die Landschaft dar: Wälder wurden gerodet, Verkehrstrassen verlegt, Ortsverbindungen gekappt.
Durch die Grundwasserabsenkung trocknete die Landschaft vielerorts aus.

Im Raum Spreetal/Bluno wurde kein Dorf völlig überbaggert,   Hoyerswerda nach Spremberg, die auf eine Ersatztrasse       zur Absenkung des Grundwasserspiegels auf bis zu 80 Me-
und dennoch ging für manchen ein Stück Heimat verloren.      über Kippenflächen des ehemaligen Tagebaus Spreetal ver-    ter unter der Geländeoberfläche. Auch für die Durchführung
Einige Einwohner von Klein Partwitz waren gezwungen, ihre    legt wurde. Einige Ortsverbindungsstraßen, wie die von      der Sanierungsmaßnahmen im Anschluss an den Tagebau
Grundstücke für immer zu verlassen. Bereits im Jahr 1952     Bluno nach Neuwiese und Klein Partwitz, verschwanden        war die sogenannte Wasserhebung, also die Absenkung
mussten einige zu Sabrodt gehörende Häuser mit neun          einfach. Für die Bewohner der umliegenden Dörfer bedeu-     des Grundwasserspiegels, notwendig.
Einwohnern dem Tagebau Spreetal weichen. Die Häuser          tete dies eine große Umstellung. Häufig waren nun längere   Durch den Bergbau wurden außerdem zahlreiche Teiche
von 23 Einwohnern des Ortes Bluno ereilte das gleiche        Wege in Kauf zu nehmen, um ans Ziel zu gelangen.            und Bäche überbaggert. Das Schwarze Lug, der Wuka
Schicksal. Die letzte Umsiedlung ereilte 15 Einwohner von    Die Verlegung der Bahnstrecke Hoyerswerda-Cottbus           Teich, der Grosse Buchholz Teich und der Untere Landgra-
Sabrodt (Ausbau) im Jahr 1989. Bedingt durch die Tagebau-    wurde notwendig, als der Tagebau Spreetal zur Trasse        ben fielen dem Bergbau zum Opfer. Andere trockneten auf-
entwicklung wurden Außengehöfte überbaggert sowie Stra-      vorrückte. Die Nebenbahnstrecke Hoyerswerda-Proschim-       grund der Grundwasserabsenkung aus. Selbst die Kleine
ßen und Eisenbahnlinien unterbrochen. So erfolgte unter      Haidemühl-Neupetershain wurde ersatzlos abgebrochen.        Spree, die im Gebiet des ehemaligen Tagebaus Spreetal-
anderem die Überbaggerung der Fernverkehrsstraße 97 von      Durch die Entwässerung im Raum Spreetal/Bluno kam es        Nordost lag, wurde umverlegt.

Überbaggerte Orte im Tagebauraum                             Überbaggerte Wasserflächen im Tagebauraum                   Überbaggerte Waldflächen im Tagebauraum

  16                                                         Spreetal/Bluno
Landbevölkerung, um 1910

                           20
                                17
18
HEUTE

                                             Landschaften im Wandel

       Einlauf von Wasser aus dem Oberen
            Landgraben in das Restloch des
      ehemaligen Tagebaus Spreetal, 2006

                                             Nach der Stilllegung der Tagebaue im Raum Spreetal/Bluno bestanden
                                             angesichts der verbliebenen Restlöcher sowie ungesicherten Strecken und
                                             Schächte etliche Probleme hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit. Es galt
                                             nun, die latente Gefahr von Kippenrutschungen und die einsturzgefährdeten
                                             Bereiche oberhalb der unterirdischen Entwässerungsstrecken zu beseitigen.
                                             Aber auch die kulturfeindlichen Kippenböden mussten dringend boden-
                                             biologisch behandelt werden. Umfangreiche Erdbewegungen, die denen
                                             der Abbauzeit in nichts nachstanden, waren durchzuführen. Böschungen
                                             wurden abgeflacht, Kippen gesichert und verdichtet und Tiefbaustrecken
                                             verfüllt.

                                             Gleichzeitig musste der Wiederanstieg des Grundwassers in geordnete
                                             Bahnen gelenkt werden, denn mit dem Abschalten der letzten Sümpfungs-
                                             pumpen kam das Wasser unaufhaltsam in das Gebiet zurück. Diesem Um-
                                             stand und der zusätzlichen Flutung aus der Schwarzen Elster und der Spree
                                             verdanken Sabrodter, Bergener, Spreetaler und Neuwieser See sowie der
                                             Blunoer Südsee ihre Existenz.

Abendstimmung am Restloch Bluno, 2002

                                             Spreetal/Bluno                                                                19
Vorausschauend planen
Zwischen 150 und 200 Millionen Kubikmeter Wasser sind jährlich notwendig, um eine schnelle, ökologisch
sinnvolle und wirtschaftlich akzeptable Flutung aller Bergbaufolgeseen in der Lausitz durchzuführen.
Ziel ist es, möglichst jeden Tropfen Wasser, der für die Flutung verfügbar ist, auch zu nutzen. So war es
folgerichtig, eine Wasserentnahme aus dem deutsch-polnischen Grenzfluss, der Neiße, frühzeitig zu prüfen.

Aus dem Umstand, dass das Grundwasser nach Einstel-          Neißewasser hilft bei der Flutung                                                       Dafür musste das kostbare Nass rund 70 Kilometer zu-
lung der Sümpfungsmaßnahmen wieder auf seinen nahezu                                                                                                 rücklegen, um in die Seen eingeleitet werden zu können.
vorbergbaulichen Stand ansteigt und durch das in Folge       Im Herbst 2005 wurde eine Flutungsanlage zur Überleitung                                Für seinen langen Weg benötigte das Wasser etwa einen
der Auskohlung entstandene Massendefizit ergab sich für      von Wasser aus der Neiße in das Lausitzer Seenland im                                   Tag. Voraussetzung für die Errichtung der Flutungsleitung
die LMBV die zwingende Notwendigkeit, die Restlöcher zu      sächsischen Quolsdorf in Betrieb genommen. Bei entspre-                                 war eine intensive Beteiligung der Republik Polen, da die
fluten und die Sicherheit und Nutzbarkeit der entstehenden   chendem Wasserangebot konnten dadurch pro Sekunde                                       Wasserentnahme aus einem Grenzfluss erfolgte. Mit der
Wasserflächen zu gewährleisten. Aus der Mehrzahl der         zwei Kubikmeter Neißewasser vom Einlaufbauwerk über                                     Einbindung der Neiße in das Flutungskonzept für das Lau-
Braunkohlengruben entstehen Seen. Die in der Zwischen-       Rohrleitungen und Gräben in das Restloch Spreetal geleitet                              sitzer Seenland hat sich der Flutungszeitraum um einiges
zeit auf den Kippenflächen gewachsene Vegetation soll        werden. Für die Flutung der Seen im Raum Spreetal/Bluno                                 verkürzt.
jedoch erhalten bleiben. Aus einer noch kulturfeindlichen    leistete die Lausitzer Neiße einen wichtigen Beitrag und er-
Wüste gilt es, eine abwechslungsreiche Landschaft mit        gänzte das Flutungswasser aus Spree und Schwarzer Elster.
Hügeln und Tieflagen sowie ausgedehnten Flachwas-
serbereichen als Vorbehaltsgebiete für den Naturschutz
                                                             Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für den stillgelegten Tagebau Spreetal, 1999
zu gestalten. Rechtliche Vorgaben dafür sind der Braun-
kohlenplan als Sanierungsrahmenplan und die einzelnen
Abschlussbetriebspläne. Insgesamt mussten im Raum                                                                                                     Sanierungsleistungen Tagebaufelder Spreetal
Spreetal/Bluno 18,4 Kilometer gewachsene Böschungen                                                                                                                                                               1992-2015
saniert werden. Auf 35 Kilometern Länge musste eine                                                                                                   Massenbewegungen                                            86 Mio. m³
dynamische Kippenstabilisierung und Ufergestaltung                                                                                                    Sprengverdichtung                                           82 Mio. m³
durchgeführt werden. Im Abbaubereich der ehemaligen                                                                                                   Rütteldruckverdichtung                                      36 Mio. m³
                                                                                                                                                      Sonstige Verdichtungen                                       4 Mio. m³
Tagebaue Spreetal und Bluno entsteht aus den Restlöchern
                                                                                                                                                      Wiedernutzbarmachung der Oberfläche                           1.600 ha
Bluno, Spreetal, Nordschlauch und Südostschlauch derzeit                                                                                              (Herstellung land- und forstwirtschaftlicher Nutzflächen)
eine rund 2.170 Hektar große Seenfläche mit 1.400 Hektar                                                                                              Demontage und Verschrottung                                   92.300 t
Wasser- und 770 Hektar bewaldeter Innenkippenfläche. Ein                                                                                              Abbruch baulicher Anlagen                                   220.000 m³
Zu- und Abflusssystem reguliert den Wasserstand über den                                                                                              Beseitigung von Abfällen                                     440.000 t
                                                                                                                                                      Wasserhebung, -reinigung, -ableitung                        350.000 m³
Vorfluter Schwarze Elster und ermöglicht die Flutung über
die benachbarten Bergbauseen.

 20                                                          Spreetal/Bluno
Kontrolle einer Messeinrichtung
      an der Flutungsleitung der
 Neißewasserüberleitung, 2005

                                   21
Sanierungsarbeiten
     im Tagebau Spreetal im Bereich
     des Blunodammes, 1996

     Bereich des Grundbruches auf der Innen-
     kippe im Raum Spreetal/Bluno, 2016
     Sanierungsarbeiten im Tagebau
     Spreetal, 1992
     Schließung des ehemaligen Drehpunktes
     im Restloch Spreetal, 1994

22
Mit Abraum Landschaft gestalten
Ursprünglich sollten für die Gestaltung der Tagebaufelder Spreetal/Bluno Abraummassen aus dem Tagebau
Proschim, der 1992 in Betrieb gehen sollte, eingesetzt werden. Da dieser Tagebau jedoch nicht mehr aufgeschlos-
sen wurde, mussten die Planungen für die Wiedernutzbarmachung verändert werden. Eine kilometerlange Förder-
bandanlage transportierte stattdessen die Massen des noch aktiven Tagebaus Scheibe nach Spreetal.

„Bandwurm“ zum Abraumtransport                               Zur Überbrückung der Bundesstraße legte man die Band-         Grundbruch im Tagebau Spreetal
                                                             anlage auf eine rund 150 Meter lange Brücke. Von 1991
Im Raum des ehemaligen Abbaufeldes Spreetal bestand          bis 1995, dem Jahr, in dem der Tagebau Scheibe auslief,       Im Oktober 2010 ereignete sich im südlichen Bereich des
nach Beendigung des Bergbaus ein erhebliches Massen-         wurden über die Bandanlage rund 50 Millionen Kubikmeter       ehemaligen Tagebaus Spreetal ein großflächiger Grund-
defizit. Erdmassen, die beispielsweise zur Böschungssiche-   Abraum zum ehemaligen Tagebau Spreetal befördert. Die         bruch. Dabei verflüssigten sich innerhalb kurzer Zeit mehre-
rung und zur Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft nötig     Massen reichten jedoch bei Weitem nicht aus, um den           re Millionen Kubikmeter Kippenuntergrund auf einer bereits
waren, fehlten. Deshalb kam es zu einer schwer wiegen-       gesamten Förderraum zu füllen. Aus den verbliebenen           rekultivierten Fläche. Auf einer Länge von 1.800 Metern und
den Entscheidung: Der im damals noch aktiven Tagebau         Restlöchern des Tagebaus entstehen der Blunoer Südsee,        einer Breite von 600 Metern kamen rund 110 Hektar land-
Scheibe gewonnene Abraum sollte für die Sanierung des        der Neuwieser See, der Sabrodter See sowie die Bergener       und forstwirtschaftliche Flächen in Bewegung. Zu dieser
Tagebauraums Spreetal/Bluno genutzt werden. Die dort         Seen.                                                         Zeit erfolgten in diesem Bereich Sanierungsarbeiten. Fünf
abgebaggerten Abraummassen wurden mittels eines 6,5                                                                        der dabei eingesetzten Lastwagen wurden erfasst und zum
Kilometer langen Transportbandes in den ehemaligen Ta-                                                                     Teil verschüttet. Personen kamen nicht zu schaden. Auch
gebau Spreetal befördert. Für den Bau der Trasse mussten     Terrassen als sichere Arbeitsplattform                        der bereits fertigestellte Überleiter 4 innerhalb der Bergener
einige Streckenkilometer Wald gerodet sowie der gesamte                                                                    Seen wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der gesamte
Trassenverlauf planiert werden.                              Der östliche, unmittelbar an der B97 gelegene Rand des        Setzungsbereich wurde unmittelbar danach vollständig
                                                             ehemaligen Tagebaus Spreetal-Nordost bestand aus alten        gesperrt.
                                                             Kippenflächen. Durch das zurückkehrende Grundwasser           Unmittelbar nach Feststellung des Ausmasses nahm eine
                                                             war zu befürchten, dass die Kippen in Bewegung geraten        Untersuchungskommission ihre Arbeit auf. Zwei Einfluss-
                                                             könnten. Mit der Terrassierung und anschließenden Ver-        faktoren konnten festgestellt werden: Durch langanhal-
                                                             dichtung dieses Bereiches konnte die Sicherheit hergestellt   tende, starke Regenfälle waren die oberen Bodenschichten
                                                             werden. Damit war die Voraussetzung für eine unge-            stark wassergesättigt und dadurch in ihrer Lastaufnahme-
                                                             fährdete Arbeit der Rütteldruckgeräte geschaffen. Beim        fähigkeit beeinträchtigt. Zum anderen führten die zu die-
                                                             sogenannten Tiefenrütteln wirken die Schwingimpulse der       sem Zeitpunkt laufenden Verkippungarbeiten zu einem zu-
                                                             Rüttellanze, die tief in den Boden gerammt wird, mit einer    sätzlichen Lasteintrag. Beides zusammen führte zu einem
                                                             gleichzeitigen Wassereinspülung auf die umliegenden           lokalen Grundbruch, der ausreichte, um auf der Innenkippe
                                                             Bodenschichten ein. Das Bodengefüge wird dabei stark          eine Kettenreaktion in Gang zu setzen. Die LMBV hat nach
                                                             verdichtet und in dieser Form dauerhaft gegen ein Abrut-      diesem Ereignis weitere Kippenflächen in der Lausitz er-
                                                             schen gesichert.                                              neut geotechnisch geprüft und vorsorglich gesperrt.

                                                             Spreetal/Bluno                                                                                                          23
Sanierung über und unter der Erde
Mit der Stillsetzung des Tagebaus Spreetal-Nordost im Jahr 1990 musste im gesamten Territorium der ehemaligen
Tagebaue die öffentliche Sicherheit wiederhergestellt und die Flächen für künftige Nutzungen vorbereitet werden.
Die Sanierung und Verfüllung der vielen untertägigen Hohlräume war dabei besonders aufwändig – insbesondere
die Verwahrung der alten Entwässerungsstrecken in bis zu 50 Metern Tiefe.

Löcher stopfen und Strecken verfüllen                          Analyse, die bereits 1983 erarbeitet wurde, bildete die      hier mit einem Schreitbagger russischer Bauart vom Typ
                                                               Grundlage aller notwendigen Sanierungsmaßnahmen.             Esch 10-70 Erdmassen an der Südseite des Restloches
Auch wenn alle Braunkohlengruben im Raum Spreetal/                                                                          aufgeschüttet worden, die mit Sprengungen so in Bewe-
Bluno im Tagebau betrieben wurden, entstand doch eine          Mit der Verfüllung der Strecken und Schächte wurde           gung gebracht werden sollten, dass sie sich sicher am Ufer
ganze Reihe unterirdischer Bauwerke. Vor der Einführung        teilweise schon in den 1980er Jahren begonnen. Durch         des Bergbausees ablagern. Insgesamt wurden so bis zu
der Filterbrunnenentwässerung, bei der das Grundwasser         umfangreiche Maßnahmen vor dem eigentlichen Verfüllen        700.000 Kubikmeter Erdmassen bewegt. Dazu wurden
mit Tauchpumpen aus Brunnenschächten gepumpt wurde,            der unterirdischen Hohlräume gestalteten sich die Arbeiten   jeweils fünf Horizontalbohrungen von 200 bis 300 Metern
mussten tiefe Schächte und kilometerlange Strecken zur         außerordentlich aufwändig. Die Schaffung einer ausrei-       Länge unter das Kippenmaterial gebracht und die Bohr-
Tagebauentwässerung gegraben werden.                           chenden Bewegungsfreiheit an der Oberfläche erforderte       löcher mit jeweils bis zu 100 Kilogramm Sprengstoff be-
                                                               die Beseitigung dichter Baum- und Strauchbestände. Die       stückt. Die Sprengungen sind mittlerweile abgeschlossen,
Der Bau der untertägigen Strecken und Schächte erfolgte        Aufgabe der Markscheiderei war es, die Hohlräume durch       und die Sicherheit ist somit künftig gewährleistet.
noch bis Anfang der 1960er Jahre mit Hacke und Schaufel.       Vermessungen zu finden und schließlich den Ansatzpunkt
Hier sammelte sich das Grundwasser und konnte so aus           der Bohrung vor Ort zu markieren. Ursprünglich wurde für     Rohrleitungsmontage für den Ableiter des Kippenriegels, 1990
dem Abbaubereich abgeleitet werden.                            die ersten Streckenverfüllungen ein Sand-Wasser-Gemisch      Arbeiten an der Abdichtung der Deponie Spreetal, 2003
                                                               eingesetzt, das jedoch keine dauerhafte Stabilität bot.      Horizontalbohrgerät am Blunoer Südsee, 2013
Mit Beendigung der Kohlengewinnung waren von ursprüng-         Deshalb wurde ab den 1990er Jahren ein Gemisch aus
lich fast 100 Kilometern Streckenlänge immerhin noch rund      Braunkohlenfilterasche und Wasser verwendet, das infolge
50 Kilometer untertägige Grubenräume offen. Viele stillge-     seiner betongleichen Verfestigung eine hohe Lagestabilität
legte Strecken waren seit langem unpassierbar. Teilweise       erreicht.
eingestürzte Stollen führten zu sogenannten Tagesbrüchen
an der Erdoberfläche. Häufig liefen die Entwässerungsstre-
cken auch voll Wasser. Die untertägigen Bereiche, die in       Sprengung der „Schreitbaggerberge“
insgesamt 12 Komplexe eingeteilt wurden, erstreckten sich
fast über das gesamte Abbaugebiet. Über den tatsächlichen      Seit 2009 wurden im Rahmen einer LMBV-Sanierungsmaß-
Zustand des Streckensystems lagen keine gesicherten Er-        nahme am Restloch Nordschlauch Spreetal, dem künftigen
kenntnisse vor. Nur eines war klar: Sie stellten eine Gefahr   Blunoer Südsee horizontale Sprengungen zur Kippensiche-
dar, die es zu beseitigen galt. Eine bergschadenkundliche      rung durchgeführt. In den 1980er und -90er Jahren sind

 24                                                            Spreetal/Bluno
Kliffsicherung am Nordufer
des Restloches Bluno, 2016

                             25
Dämme, Gräben und Kanäle
Auch nach Beendigung des Bergbaus geht vom Wasser eine nicht zu unterschätzende Gefahr aus. Die LMBV entwi-
ckelte Konzepte und Maßnahmen, die eine sichere Nachnutzung des Gebietes ermöglichen. Doch das Wasser hat
auch sein Gutes: Die Tagebaugruben werden allmählich zu Seen, die über schiffbare Kanäle verbunden werden.

Schon heute an Morgen denken                                         Horizontalbrunnen im Stadtgebiet Hoyerswerda zur Grund-                                                          Ein Damm verbindet zwei Dörfer
                                                                     wasserabsenkung errichtet. Das dort gehobene Grund-
Die schiffbaren Kanäle im Lausitzer Seenland sind eine               wasser wird über unterirdisch verlegte Rohrleitungen dem                                                         Durch den Tagebau Spreetal wurde die rund sechs Kilo-
wichtige Vorraussetzung für eine umfassende wassertou-               ebenfalls neu errichteten 3,3 Kilometer langen Westrand-                                                         meter lange direkte Ortsverbindung zwischen Bergen und
ristische Entwicklung. Neben dem Überleiter zwischen                 graben nordwestlich von Hoyerswerda zugeführt. Der                                                               Bluno überbaggert. Die Straße wurde im Rahmen der
dem Neuwieser und Partwitzer See wurden und werden                   Graben sammelt sowohl das abgepumpte Grundwasser                                                                 Sanierung wieder hergestellt. Der dafür errichtete Bluno-
schiffbare Verbindungen zwischen den Seen im Raum                    als auch das zufließende Oberflächenwasser, um es in den                                                         damm ist die einzige Verbindung zwischen der gewach-
Spreetal/Bluno gebaut.                                               nahen Lugteich abzuleiten. Von dort gelangt es durch einen                                                       senen Blunoer Seite des ehemaligen Tagebaus und der
                                                                                                                   Gräbendorfer
2010 hat am Überleiter 1, der den Sabrodter See mit dem              Überleiter in den Kortitzmühler See. Ein Messnetz See      über-                                                 Brückenkippe. Auf Grund der komplizierten Bodenbedin-
Spreetaler See verbindet, der Erdbau begonnen. 2015                  wacht seitdem ständig den Grundwasserstand im Stadtge-                                                           gungen in diesem Bereich traten während der Sanierungs-
konnte der Kanal – mit rund 2.750 Metern der längste im              biet. Durch diese Maßnahmen ist ein wirksames Entwäs-                                                            arbeiten wiederholt Setzungsfließrutschungen auf. 1995
Seenland – fertiggestellt werden. Noch hat der Sabrodter             serungssystem entstanden, das die dauerhafte Absenkung                                                           begann man mit der Herstellung eines Stützkörpers für den
See allerdings seinen Zielwasserstand nicht erreicht, so             des Grundwasserspiegels sichert und die Gefährdung der                                                           Blunodamm mittels Rütteldruck- und Sprengverdichtung.
                                                                                                         Altdöberner
dass die neue Schleuse noch nicht in Betrieb gehen kann.             Bebauung in Hoyerswerda verhindert. See                                                                          2003 wurden die bergmännischen Arbeiten im Bereich
                                                                                                                                                                                      des Blunodammes abgeschlossen. Nach Fertigstellung
                                                                                                                                                                                      des Überleiters 3 zwischen dem Blunoer Südsee und dem
Rettung vor dem Grundwasser                                                                               Großräschen                                                                 Sabrodter See einschließlich der Brücke über den Kanal
                                                                                                                                                                                      wird Bluno auch nach Süden hin wieder an sein Umland
                                                               Bergheider
Vor dem Braunkohlenbergbau lag der Grundwasserspiegel             See
                                                                                                                                                                                      angeschlossen.
                                                                                                            Ilse-See    11
im Raum Hoyerswerda sehr dicht unter der Oberfläche.                                                                             Sedlitzer                                                                     Spremberg
                                                                                                                                   See
Durch die Entwässerungsmaßnahmen des Tagebaus                                                                                                8

Spreetal trockneten die vorhandenen Feuchtgebiete völlig                                                                                     Partwitzer
                                                                                                                                                See           7        Blunoer Südsee
                                                                                                                                 10
aus. Mit der Beendigung der Kohlenförderung in zahlrei-
                                                 Lauchhammer                         Senftenberg                                              9                               3
                                                                                                                                                                  3a                    Sabrodter See
chen Tagebauen und der damit verbundenen Einstellung                                                                    12
                                                                                                                                   Geiers-
                                                                                                                                   walder              6
                                                                                                                                                                          5
                                                                                                                                    See                       Neuwieser
der Grundwasserabsenkung steigt das Grundwasser nun                   Schwarzheide
                                                                                                                                                                 See
                                                                                                                                                                                  4       2      1
                                                                                                                                                  Kortitzmühler
unaufhaltsam. Für Teile des Stadtgebiets von Hoyerswerda                                    Senftenberger See
                                                                                                                                                        See
                                                                                                                                                                           Bergener See
                                                                                                                                                                                                Spreetaler See

zeichnete sich hier eine Gefährdung ab. Nach umfang-                                                                                                                       Hoyerswerda
                                                                                                                                                                                                                             Bernsteinsee
                                                                                                                             Erika-See                 Lugteich
reichen Studien wurden als wichtigste Maßnahme drei
                                                                                                                                                                                                           Scheibe See

                                                                                                                                                                                                                                     Speicherbecken
                                                                                                                                                                                                                                         Lohsa II
 26                                                                 Spreetal/Bluno
                                                                                                                                                                                                                         Dreiweiberner See

                                                                                                                                                                                                        Graureiher See
Überleiter 1 zwischen Spreetaler See (vorn)
                                                             und Sabrodter See, 2015

 Überleiter im Lausitzer Seeland*

Nr.    Länge                    Verbundene Seen                        Bauzeit*
  1   2.750 m        Sabrodter See – Spreetaler See                 2011-2015
  2     240 m         Sabrodter See – Bergener See                  nach 2022
  3     130 m       Blunoer Südsee – Sabrodter See                  2018-2019
 3a      90 m      Blunoer Südsee – Neuwieser See                   in Planung
  4     360 m           innerhalb des Bergener Sees                 nach 2022
  5     260 m        Neuwieser See – Bergener See                         2018
  6     350 m       Partwitzer See – Neuwieser See                 2008-2012
  7     700 m           Partw. See – Blunoer Südsee             zurückgestellt
  8     440 m         Sedlitzer See – Partwitzer See        2006 fertiggestellt
  9   1.150 m     Partwitzer See – Geierswalder See         2003 fertiggestellt
 10   1.250 m      Sedlitzer See – Geierswalder See         2006 fertiggestellt
 11   1.197 m     Sedlitzer See – Großräschener See                 2010-2014
 12   1.050 m     Geiersw. See – Senftenberger See                 2008-2013

* voraussichtliche Bauzeit, Stand: 2016

                                                                                        27
Zeitschiene
  1906 Gründung der Grube Hoffnung III bei Spreetal                                                          TAGEBAU BRIGITTA/SPREETAL
            1908 Aufschluss des Tagebaus Hoffnung III                                                                                                                                                                                                           1957 Inbetriebnahme Siebanlage Sabrodt
                                                                                                              1925 Rutschung im Tagebau Brigitta (ca. 600.000 m3 Massen)
                 1909 Bau der Brikettfabrik Hoffnung III (später Brigitta)                                                                                                                                                1955 1. Spatenstich für Braunkohlenkombinat Schwarze Pumpe
                                                                                                                                           1930 Rutschung im Tagebau Brigitta
                                                1914 Stilllegung der Grube Hoffnung III                                                                                                   1948 Umbenennung der Grube Brigitta in Tagebau Spreetal,
                                                                                                                                                (ca. 1 Mio. m3 Massen)                         Weiterführung durch Braunkohlenverwaltung Welzow
                                                     1915 Neuaufschluss des Abbaufeldes Hoffnung III
                                                            unter dem Namen „Brigitta“, Beginn Kohlenförderung
                                                            im Tagebau Brigitta                                                                                                           1946 Kippenrutschung mit 5,7 Mio. m³ Massen
                                                           1916 Baubeginn für das Kraftwerk der Niederlausitzer Kraftwerke AG (später Trattendorf)                                               1945 Stilllegung der Grube Brigitta
                                                                                                                                                                                aufgrund der Kriegsereignisse; die Grube „säuft ab“
                                                                        1918 Inbetriebnahme des Kraftwerkes Trattendorf

1906   07   08   09   10    11    12    13    14     15    16    17    18    19   20   21    22    23   24    25   26     27   28    29   30    31   32   33    34    35   36      37    38    39    40    41    42   43    44    45     46    47   48   49    50   51   52    53   54    55   56   57

                                                                                                             TAGEBAU BLUNO                                                                                                             1955 Ausfahrt des ersten Abraumzuges aus dem Tagebau
                                                                                                                                                                                                                                  1953 Beginn der Entwässerung des Abbaufeldes
                                                                                                                                                                                                    1952 Beginn der Schachtholzlegung zur Entwässerung des Tagebaufeldes
                                                                                                                                                                                              1951 Beginn erster vorbereitender Maßnahmen für den Aufschluss

1906   07   08   09   10    11    12    13    14     15    16    17    18    19   20   21    22    23   24    25   26     27   28    29   30    31   32   33    34    35   36      37    38    39    40    41    42   43    44    45     46    47   48   49    50   51   52    53   54    55   56   57

                        Arbeiter vor einem Raupenfahrzeug im Tagebau Spreetal, 1958
                                        Absetzer As 1120-1028 im Tagebau Bluno, 1965
                                        Arbeitsbesprechung im Tagebau Spreetal, 1976

            28
1981 Brückenbetrieb mit F22 läuft aus, Abbaubeginn Zusatzfeld Spreetal;                                                           2021 Erreichen des geplanten
                                                                                                                                        Beginn Landtransport AFB F34 Nr. 21 zum Tgb. Bärwalde                                                                Endwasserstandes von Blunoer Südsee,
                                                                                                                                                                                                                                                                  Sabrodter See und Bergener See
                                                                                                                                              1983 Beendigung Kohlenförderung im Tagebau Spreetal
                                                                                                                                                                                                                                       2012 Einweihung des umgesiedelten
                                                                                                                                                                            1991 Inbetriebnahme Abraumtransportband vom
                                                                                                                                                                                                                                               Standortes der Erlebniswelt
                                                                                                                                                                                 Tagebau Scheibe zum Tagebauraum Spreetal
                                                                                                                                                                                                                                                  Elsterheide „Terra Nova“
                                                                                                                                                                                        1994 Beginn Umsetzung der umgelagerten Millionenkippe
                                                                                                                                                                                              1995 Beginn Stabilisierung Blunodamm

     1959 Inbetriebnahme Abraumförderbrücke AFB F34-21                                                                                                                                                  1996 Stilllegung Siebanlage Sabrodt

                            1963 Inbetriebnahme Abraumförderbrücke AFB F34-22
                                       1965 Stilllegung Kraftwerk und Brikettfabrik Spreetal
                                                              1969 Einstellung untertägiger Entwässerung, voll-
                                                                                                                                                                                                                                                                        2010 Grundbruch auf der Innenkippe
                                                                   ständige Entwässerung durch Filterbrunnen
                                                                                                                                                                                                                                                                             Spreetal am Bergener See und
                                                                                1972 Tagebau Spreetal erreicht den 1968 stillgelegten Tagebau Bluno.                                                                                                                         Sperrung großer Bereiche des
                                                                                                                                                                                                                     2005 Flutungsbeginn
                                                                                                                                                                                                                                                                             Tagebaus
                                                                                                                                                                                                                         Blunoer Südsee,
                                                                                           1974 Abbaubeginn Teilfeld Bluno                                                                                  Inbetriebnahme Flutungsanlage
                                                                                                                1978 Abbaubeginn Teilfeld Klein Partwitz, Restauskohlung                                      im sächsischen Quolsdorf zur       2006 Flutungsbeginn für den Sabrodter See
                                                                                                                      des Baufeldes Bluno (Tgb. Spreetal), Havarie und                                        Neiße-Wasserüberleitung ins
                                                                                                                      Stilllegung der AFB 21 wegen Maschinenhausbrand                                                   Lausitzer Seenland             2007 Eigenwasseraufgang in den Bergener Seen

58   59   60    61   62    63    64   65    66    67   68    69    70    71    72    73    74    75   76   77     78   79    80   81    82   83    84    85    >>    90     91    >>    94    95    96       97    98    99 2000 >>        05    06   07    08   09    10    11    12   13   >> 2021

1958 Beginn der Kohlenförderung, 1. Kohlenzug verlässt den Tagebau Richtung Brikettfabrik Laubusch                                                                                                                                                                   2021 Erreichen des geplanten
                                                                                                                                                                                                                                                             Endwasserstandes des Neuwieser Sees
                      1962 Umstellung auf Schwenkbetrieb
                                                                                                                                                                                                                                          2011 Fertigstellung des Überleiters 6
                                                        1968 Stilllegung des Tagebaus Bluno während der „Kohlenkrise“
                                                                                                                                                                                                                                     2008 Baubeginn für den
                                                                                           1974 Restauskohlung durch den Tagebau Spreetal                                2002 Flutungsbeginn für den Neuwieser See                             Überleiter 6

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                                                                                                                                                                                                                                                                        2015 Erreichen des geplanten
                                                                                                                                                                                                                                                                             Endwasserstandes des
                                                                                                                   1978 Beginn der Feldesentwässerung
                                                                                                                                                                                                                                                                             Spreetaler Sees, Fertig-

TAGEBAU SPREETAL-NORDOST                                                                                                     1980 Aufschluss als Anschlusstagebau für auslaufenden Tagebau Spreetal
                                                                                                                                        1982 Beginn Kohlenförderung
                                                                                                                                                                                                                                                                             stellung des Überleiters 1

                                                                                                                                                               1990 Beendigung der Abraumbewegung, Flächenbrand im Tagebauvorfeld                                             2016 Fertigstellung der
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Erschließung des Nord-
                                                                                                                                                                     1991 Beendigung der                           1998 Flutungsbeginn für den Spreetaler See                      ufers am Spreetaler See
                                                                                                                                                                          Kohlenförderung
                                                                                                                                                                                                                                                 2011 Baubeginn für den Überleiter 1

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                                                                                                Spreetal/Bluno                                                                                                                                                                            29
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MORGEN

                                                 Neuer Lebensraum

                                Schafe auf der
                     Innenkippe Spreetal, 2016

                                                 Weites Land – das ist meist das erste, was man mit den großen Abbauge-
                                                 bieten assoziiert. Schaut man etwas genauer hin, entdeckt man, wie sich ein
                                                 Paradies für Tiere und Pflanzen „aus zweiter Hand“ entwickelt. Insbesondere
                                                 die großen, steppenartigen Kippenflächen des Tagebaus sind in Deutsch-
                                                 land selten und bieten einer Vielzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten einen
                                                 hervorragenden Lebensraum.

                                                 Seine vollen Potenziale wird das Lausitzer Seenland erst in einigen Jahren
                                                 entfalten. Doch schon heute werden die Weichen für Morgen gestellt.
                                                 Projekte wie das „Wassersportzentrum Spreetal“ brauchen noch Zeit, um
                                                 zu reifen, während die Erlebniswelt „Terra Nova“ schon seit Jahren viele
                                                 Besucher anzieht. Zwischenzeitlich musste „Terra Nova“ aufgrund eines
                                                 Grundbruches im Jahr 2010 umgesiedelt werden. Es befindet sich nunmehr
                                                 nördlich des Einlaufes des Überleiters 1 in den Spreetaler See auf dem
                                                 Gelände der ehemaligen Tagesanlagen.

                                                 Die LMBV schafft dabei durch eine attraktiv und sicher gestaltete Landschaft
                                                 Planungssicherheit und damit die Basis für private Investitionen. Mit dem
                                                 vorliegenden Konsens über die Ziele der Entwicklung besteht insgesamt ein
                                                 offenes, gutes Klima für eine touristische Entwicklung.
Überleiter 1, 2016

                                                 Spreetal/Bluno                                                                  31
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