Stabiler Haushalt mit erheblichen Zukunftsinvestitionen trotz großer Herausforderungen! - Stadt Donaueschingen

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Stabiler Haushalt mit erheblichen Zukunftsinvestitionen trotz großer Herausforderungen! - Stadt Donaueschingen
Erik Pauly
Oberbürgermeister

HAUSHALTSREDE 2022                                   Es gilt das gesprochene Wort!

             Stabiler Haushalt mit erheblichen Zukunftsinvestitionen
                        trotz großer Herausforderungen!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

wie in jedem Jahr Anfang Dezember, treffen wir uns, um den Haushaltsplan für das Folgejahr
zu verabschieden. Wir nutzen diese Gelegenheit, auf das laufende Jahr zurückzublicken, eine
Standortbestimmung vorzunehmen und auf der Grundlage dieser Erkenntnisse das Folgejahr
zu planen.

Die Corona-Pandemie hat auch in diesem Jahr in all unseren Lebensbereichen tiefe Spuren
hinterlassen und wird uns alle noch viele Jahre beschäftigen, insbesondere die gesellschaftli-
chen Probleme und finanziellen Nachwehen kommen jetzt immer mehr zum Vorschein.

FINANZEN

Für das Jahr 2022 ist die Ausgangslage aufgrund von coronabedingten Faktoren, die wir nicht
beeinflussen können, von vorneherein um ca. drei Millionen Euro schlechter, als das noch im
Jahr 2021 der Fall war. Als Konsequenz können wir den Ergebnishaushalt nicht ausgleichen
und weisen ein negatives Gesamtergebnis von -3,417 Millionen Euro auf. Doch glücklicher-
weise können wir mittelfristig von einer raschen Erholung der wirtschaftlichen Lage und einer
deutlichen Verbesserung unserer Haushaltslage ausgehen. So rechnen wir bereits im Jahre
2024 wieder mit einem positiven Gesamtergebnis von rund 1,2 Millionen Euro. In Bezug auf
das Jahr 2022 muss uns finanziell nicht bange sein, weil wir in den letzten acht Jahren ganz
hervorragende Jahre mit Haushaltsüberschüssen hatten. Auf dieses finanzielle Polster können
wir nunmehr zurückgreifen und das finanziell schwierige Jahr 2022 gut überwinden.

Wir müssen uns auch in keinem Aufgabenbereich mehr einschränken, als das in normalen Zei-
ten der Fall wäre. Ganz im Gegenteil. Einen Hinweis auf die ausgeprägte Leistungsfähigkeit der
Stadt gibt unser geplantes Investitionsvolumen für die nächsten vier Jahre in Höhe von rund
66 Millionen Euro und die Tatsache, dass wir voraussichtlich bis ins Jahr 2025 zur Finanzierung
unserer Investitionen keine Kredite aufnehmen müssen. Gerade im Bereich der Schulen und
Kindergärten können wir uns aufgrund der vorhandenen Haushaltsmittel stark weiterentwi-
ckeln. Ich denke an die Digitalisierung in der Schullandschaft oder den Neubau der Realschule.
Darüber hinaus werden wir mit der Generalsanierung des Parkschwimmbads, dem Neubau
des Feuerwehrgerätehauses Pfohren und der Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen sowie
mit der Erschließung weiterer Gewerbeflächen und Baugebieten zukunftsweisende Projekte
auf den Weg bringen.

Der Stadt war es wichtig für das Jahr 2022 keine Steuersatzerhöhungen im Bereich des Ge-
werbes und Handels vorzunehmen. Damit wollen wir die Wirtschaft vor Ort in der schwierigen
Nachkrisenzeit nicht zusätzlich belasten und Raum für wirtschaftliches Wachstum bieten.

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Stabiler Haushalt mit erheblichen Zukunftsinvestitionen trotz großer Herausforderungen! - Stadt Donaueschingen
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Die finanzielle Entwicklung der Stadt zeigt, dass wir stark von der wirtschaftlichen Entwicklung
in Deutschland abhängig sind. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die städtischen Aufgaben
und die damit bereitgestellten Haushaltsmittel fortwährend kritisch hinterfragt werden und
gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen werden. Für den aktuellen Haushalt haben wir
dies gemacht, denn nur so ist gewährleistet, dass die Stadt passgenau die städtischen Aufga-
ben durchführt und die knappen Haushaltsmittel zielgenau einsetzt. Um krisenfest zu bleiben,
müssen wir auch zukünftig hieran festhalten.

Auf wenige Sätze konzentriert, können wir über unseren Haushalt 2022 sagen: Wir können ein
schwieriges Krisenjahr gut mit den aus Vorjahren erwirtschafteten Mitteln überwinden. Es
wird Raum für eine positive wirtschaftliche Erholung geschaffen und zwar dort wo die Stadt
etwas tun kann. Das funktioniert ohne dass sich die Stadt in Ausübung ihrer vielfältigen städ-
tischen Aufgaben immens einschränken müsste.

WIRTSCHAFT

Positive Wirtschaftsentwicklung trotz anhaltender Corona-Pandemie

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie hat sich die regionale Wirtschaft im laufenden Jahr
als robust erwiesen. Nach der aktuellen Herbstumfrage der IHK berichten mit 57 % der regio-
nalen Firmen von gut laufenden Geschäften. Wie sich hingegen der Fachkräftebedarf, Mate-
rialmangel sowie die steigenden Rohstoff- und Energiepreise im kommenden Jahr auf die
Wirtschaft auswirken, ist noch unklar. Besonders erfreulich ist, dass auch die Wirtschaft vor
Ort eine gesunde Entwicklung verzeichnen konnte, Insolvenzen glücklicherweise ausgeblie-
ben sind und Donaueschingen sich weiterhin als beliebter Arbeitsplatz und dynamischer
Standort präsentiert. Dies lässt sich an unterschiedlichen Indikatoren messen:

   Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt mit 1.800 nach wie vor auf
    einem sehr hohen Niveau. Bezogen auf die Einwohnerzahl bietet Donaueschingen damit
    rund 6 % mehr Arbeitsplätze an, als dies im Landesdurchschnitt der Fall ist.
   Auch der große Einpendlerüberschuss von 1.462 Personen ist ein klares Zeichen für die
    Wirtschaftskraft vor Ort.
   Die Arbeitslosigkeit ist rückläufig. Gegenüber dem Vorjahr ist die Arbeitslosenquote im
    Arbeitsamtsbezirk Donaueschingen um 1 % gefallen und liegt mit derzeit 2,8 % (November
    2021) deutlich unter der Arbeitslosenquote von Bund, Land und Landkreis.
   Zudem spricht die positive Entwicklung der Gewerbesteuer für den wirtschaftlichen Auf-
    schwung unserer Unternehmen. 2021 rechnen wir mit einem sehr guten Ergebnis von
    rund 13 Millionen Euro. Damit konnte der Planansatz leicht übertroffen werden.
   Der starke Wachstumswunsch und die rege Bautätigkeit unserer Unternehmen sind wei-
    tere Signale für eine solide Wirtschaftsentwicklung. So konnten 2021 sowohl in der Kern-
    stadt, als auch in den Stadtteilen mehrere Betriebserweiterungen vorgenommen und
    hohe Unternehmensinvestitionen getätigt werden. Der Neubau der ED Netze GmbH im
    Gewerbegebiet Breitelen-Strangen für rund 18 Millionen Euro stellt dabei das größte Bau-
    projekt dar und ist ein starkes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Donaueschingen. Auch
    für das kommende Jahr zeichnen sich bereits einige Betriebserweiterungen und positive
    Entwicklungen ansässiger Unternehmen ab, worüber wir uns sehr freuen.

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Unterstützung der Unternehmen durch kommunale Wirtschaftspolitik

Dies alles verdeutlicht die Stärke und hohe Qualität unserer örtlichen Wirtschaft, auf die wir
stolz sein können. Umso wichtiger ist es, dass wir den Unternehmen zur Seite stehen und sie
bestmöglich unterstützen. Deshalb werden wir auch zukünftig der Standortförderung Priorität
einräumen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aktiv gestalten.

Hierzu zählt unter anderem der niedrige Gewerbesteuerhebesatz von 330 %, den wir auch im
kommenden Jahr nicht erhöhen werden, um die ortsansässigen Betriebe nicht zusätzlich zu
belasten und Anreize für die Ansiedlung neuer Unternehmen zu schaffen.

Zudem verfügt Donaueschingen über einen der besten Infrastrukturstandards im Kreis. Dies
gilt sowohl für unser Straßen-, Bahn- und ÖPNV-Netz, als auch für den Anschluss an ein leis-
tungsfähiges Glasfasernetz. Unser Ziel dabei ist es, das erreichte Niveau kontinuierlich auszu-
bauen, um damit unseren Unternehmen beste Grundvoraussetzungen für erfolgreiches Han-
deln zu gewährleisten.

   Deshalb freuen wir uns, dass der vierspurige Ausbau der B 27 zwischen Donaueschin-
    gen und Hüfingen fertiggestellt werden konnte. Dies ist nicht nur für die Verkehrsent-
    lastung unserer Innenstadt von zentraler Bedeutung, sondern trägt gleichzeitig zur Ver-
    besserung unserer Verkehrsanbindung und Stärkung unseres Wirtschaftsstandorts bei.

   Im kommenden Jahr werden wir das südliche Bahnhofsumfeld weiter aufwerten und das
    Park+Ride-Angebot mit einer Fahrradeinzelbox-Anlage für 24 Fahrräder ausweiten. Zu-
    dem sind wir mit der Deutschen Bahn in einem vielversprechenden Austausch hinsichtlich
    der zukünftigen Nutzung der abgerissenen Ladenzeile auf der Bahnhofnordseite, die un-
    terschiedliche Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung bietet.

   Im Bereich des regionalen öffentlichen Personennahverkehrs stehen wir vor einer bahn-
    brechenden Verbesserung. So wird neben der Weiterentwicklung des erfolgreichen Ring-
    zugssystems auch ein Tarifverbund der drei Landkreise Schwarzwald-Baar, Rottweil und
    Tuttlingen angestrebt, der die Tarife deutlich vergünstigen wird.

   Auch unser Donaubus stärkt den öffentlichen Personennahverkehr und stellt eine Opti-
    mierung der Donaueschinger Verkehrsinfrastruktur dar. Trotz der anhaltenden schwieri-
    gen Voraussetzungen durch die Corona-Pandemie konnten die Verkaufszahlen zum Vor-
    jahr konstant gehalten und im Bereich der Einzelfahrscheinverkäufe sogar eine Steigerung
    erzielt werden. Diese gute Grundlage stimmt uns optimistisch.

   Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass eine gute Versorgung mit schnellem
    Internet Grundvoraussausetzung für modernes Arbeiten, Homeoffice und Homeschooling
    ist. Donaueschingen hat dies frühzeitig erkannt und im Bereich des Breitbandausbaus al-
    lein in den letzten fünf Jahren sechs Millionen Euro in den Aufbau eines kommunalen Glas-
    fasernetzes bis zum Endkunden investiert. Bis zu weiteren 20 Millionen Euro werden hier-
    für noch notwendig sein. Zusammen mit dem Zweckverband haben wir auch im laufenden
    Jahr an dieser großen Aufgabe gearbeitet und sowohl den zweiten Bauabschnitt in der
    Kernstadt, als auch die Anschlusserweiterung im Konversionsbereich in Betrieb nehmen

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   ben und in der Kernstadt sowohl mit dem Anschluss weiterer Schulen und der Kliniken,
   dem Ausbau der gewerblichen Bereiche Äußere Röte und ZG, sowie mit dem Anschluss
   Haberfeld starten. Zudem wollen wir die Neubaugebiete in Aasen und Heidenhofen mit
   Glasfaser versorgen und auch Pfohren teilweise ans Glasfasernetz anschließen.

Aufgrund der ungebrochen hohen Nachfrage an Gewerbegrundstücken und der aktuellen Flä-
chenknappheit haben wir uns 2021 auf die Entwicklungsbedürfnisse der ansässigen Betriebe
fokussiert. So kommen wir mit den laufenden Bebauungsplanverfahren für die nördliche Er-
weiterung des Gewerbegebietes Breitelen-Strangen um 5,6 ha und die Gewerbegebietserwei-
terung Obere Wiesen in Aasen um 5,9 ha konkreten Planabsichten ansässiger Gewerbebetrie-
ben nach. Um unseren Wirtschaftsstandort weiter zu stärken, ortsansässigen Firmen auch zu-
künftig Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und neuen Firmen eine Ansiedlungschance zu
ermöglichen, gilt unsere oberste Priorität nunmehr der Ausweisung zusätzlicher Gewerbeflä-
chen. Mit dem Beginn der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes 2035 wurde hier der
Startschuss gemacht. In enger Abstimmung mit allen Beteiligten gilt es dabei alle Optionen -
eventuell auch interkommunale Lösungen - auszuloten.

Ein Thema das weiterhin in vielen Gesprächen mit Unternehmen aufkommt, ist die schwierige
Suche nach Fachkräften und Auszubildenden. Um auch in diesem Bereich unsere Unterneh-
men zu unterstützen, sind wir aktuell an der Erstellung einer Ausbildungs- und Fachkräfte-
broschüre, die einerseits unseren Wirtschaftsstandort mit der Branchenvielfalt und den Aus-
bildungs- und Karrieremöglichkeiten darstellt und andererseits die Stadt mit ihren Vorteilen
an harten und weichen Standortfaktoren präsentiert.

Darüber hinaus pflegen wir einen engen Kontakt zwischen Rathaus und den Unternehmen.
So werden wir im kommenden Jahr neben den regelmäßigen Unternehmensbesuchen erneut
im Frühjahr zu einem Donaueschinger Unternehmerabend einladen, bei dem das Gespräch
und der Austausch im Mittelpunkt stehen werden.

Donaueschingen - ein starkes Mittelzentrum

Donaueschingen ist ein innovativer Standort und ein starkes Mittelzentrum mit zentralörtli-
cher Bedeutung. Hierfür spricht unter anderem auch der in Donaueschingen verortete Ge-
meinsame Gutachterausschusses für den südwestlichen Schwarzwald-Baar-Kreis, der sich in
kürzester Zeit als wichtige Stütze zur Qualitätsverbesserung im Gutachterausschusswesen er-
wiesen hat. Als erste Ergebnisse konnten bereits die Bodenrichtwertkarten aller elf Mitglieds-
gemeinden aktualisiert und der gemeinsame Grundstücksmarktbericht als wichtiges Orientie-
rungswerk veröffentlicht werden. Durch die zukünftigen Fortschreibungen der beiden Pro-
jekte, werden wir uns hier weiterhin steigern und das erfolgreiche Projekt voranbringen.

Donaueschingen verfügt über eine gute Infrastruktur der Gesundheitsbranche mit einer aus-
gewogenen Kliniklandschaft, einer guten Versorgung an Fachärzten und Allgemeinmedizinern
sowie einem guten Angebot an Alternativmedizin und Physiotherapie. Dies ist für die Attrak-
tivität unserer Stadt enorm wichtig. Deshalb begleiten wir alle Entwicklungen in diesem Be-
reich und unterstützen bei Bedarf im Rahmen unserer Möglichkeiten die Allgemein- und Fach-
arztpraxen bei der Suche nach Nachfolgern. Wir freuen uns über die Standortstärkung durch
die abgeschlossenen Sanierungsarbeiten im Donaueschinger Schwarzwald-Baar-Klinikum und

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die Vergrößerung der Radiologie-Praxis Rahn, mit der die Fachärzteversorgung unserer Stadt
weiter aufgewertet wird.

Wie wichtig die Deutsch-Französische Brigade für Donaueschingens Wirtschaftssektor ist,
wurde bei der diesjährigen Einweihung der neuen Standortschießanlage im Bereich Pfaffental
erneut deutlich. Rund 25 Millionen Euro investierte der Bund in „Deutschlands modernste
Schießanlage“, die wegen ihrer Lärmschutztechnik Vorbildcharakter hat und den Donaue-
schinger Standort enorm stärkt. Darüber hinaus wird die Bundeswehr in den kommenden Jah-
ren in Donaueschingen zusätzliche 42 Millionen Euro investieren. Dies wird nicht nur den Bun-
deswehrstandort weiter aufwerten, sondern auch der örtlichen Bauwirtschaft zugutekom-
men. Nicht weiterverfolgt werden indessen die Pläne zur Errichtung des Standortübungsplat-
zes im Bereich „Weißwald“ und „Ochsenberg“. Damit trägt die Bundeswehr den berechtigten
Interessen der Anwohner Rechnung.

Einzelhandel wird gestärkt

Der Donaueschinger Einzelhandel hat die Corona-Pandemie bislang bestmöglich gemeistert.
Nicht zu unterschätzen ist jedoch die angestiegene Onlinekonkurrenz. Um die Händler und
Dienstleister hier bestmöglich zu unterstützen, wurde 2021 gemeinsam mit der Citymanagerin
an der Belebung der Innenstadt in Form der Samstagspektakel gearbeitet, die unterschiedli-
chen Interessengruppen weiter vernetzt und die Vermarktung der Gutscheinaktion fortge-
führt. Auch zukünftig wollen wir zusammen mit dem City-Management das Erlebniseinkaufen
verstärkt in den Vordergrund stellen, hierbei den öffentlichen Raum vermehrt einbeziehen
und die Attraktivität unserer Innenstadt weiter ausbauen.

Erfreulich ist, dass seit dem Corona-Ausbruch keine massive Zunahme an Geschäftsaufgaben
oder Leerständen verzeichnet werden musste und stattdessen neue Angebote die Innenstadt
beleben. Zusammen mit dem City-Management werden wir uns weiterhin aktiv dem Thema
Leerstandmanagement widmen und für freiwerdende Flächen nach Lösungen suchen, die un-
sere Innenstadt stärken.

Digitalisierung der Stadtverwaltung

Die Stadtverwaltung entwickelt sich digital immer weiter. Viele digitale Verfahren werden be-
reits eingesetzt. Aktuell sind wir dabei, die Schriftgutverwaltung zu digitalisieren. Auch für den
Bürger werden wir unsere Leistungen sukzessive digitalisieren. Unser Ziel ist es, dass Bürger
in Zukunft ihre Anträge rechtssicher online stellen können, ohne hierzu auf dem Rathaus vor-
sprechen zu müssen.

STADTPLANUNG - STÄDTEBAU

Konversion prägt Stadtentwicklung

Die Entwicklung des neuen Stadtteils Am Buchberg schreitet weiter in hohem Tempo voran
und war auch in diesem Jahr eines der bedeutendsten Themen in unserer Stadt.

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Vermarktung
Unser Augenmerk galt weiterhin der Vermarktung des Areals. Während der Nordteil fast kom-
plett vermarktet ist, konnte im mittleren Bereich, südlich der neuen Kindertagesstätte, eine
größere Fläche für Doppel- und Reihenhäuser verkauft werden. Für das kommende Jahr steht
die Vermarktung der Hausgrundstücke Prinz-Karl-Egon-Straße 2 und 4 sowie der Bauplätze
südlich davon auf der Agenda. Die größte Vermarktungsherausforderung ist und bleibt das
ganz im Süden gelegene Areal mit drei denkmalgeschützten Gebäuden. Wir sind zuversicht-
lich, für dieses Eingangsportal einen leistungsstarken Investor mit einem attraktiven Nut-
zungskonzept und einer ansprechenden Gestaltung zu gewinnen.

Bebauungspläne
Für das Areal des neuen Realschulstandorts konnten wir mit dem Bebauungsplan „Konversion
III - Realschule“ in das Planverfahren einsteigen. Zudem laufen Planungen für den neuen Ver-
lauf der Prinz-Karl-Egon-Straße sowie für die Grünachse von Nord nach Süd. Im kommenden
Jahr soll nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens bereits mit der Erschließung und Be-
bauung im Bereich „Konversion II“ begonnen werden. Hier werden sowohl Doppel- und Rei-
henhäuser, als auch Geschosswohnungen mit Tiefgarage entstehen.

Abbruch
Um den Weg frei für neue Bebauung zu machen, lag ein weiterer Schwerpunkt der diesjähri-
gen Konversions-Arbeit auf der Baureifmachung des Areals. Nachdem im Frühjahr der ehema-
lige Französische Kindergarten, die Reithalle, die Stallungen und das Économat abgebrochen
wurden, werden ab Anfang 2022 die Abbruchsarbeiten weiterer zwölf, nicht denkmalge-
schützter Gebäude fortgeführt, die aktuell bis Mitte 2023 terminiert sind.

Das Cinema unter dem Betreiber des Guckloch e.V. genießt bei der Stadt einen hohen Stellen-
wert. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es auch zukünftig in Donaueschingen ein
Kino geben wird. Deshalb werden wir uns in den kommenden Jahren mit dem Erhalt des Ci-
nema-Gebäudes und alternativen Lösungen beschäftigen.

Schaffung von Wohnraum

Vor rund fünf Jahren hat mit der Niedrigzinsphase der Banken in Donaueschingen der „Bau-
boom“ begonnen. Auch während der Corona-Pandemie hat sich hieran nichts geändert und
wir verzeichnen weiterhin eine sehr hohe Nachfrage an Bauplätzen. Damit wir den benötigten
Wohnraum zur Verfügung stellen können, betreibt die Stadt mit der Ausweisung neuer Bau-
gebiete eine aktive Baulandpolitik und legt gleichzeitig großen Wert auf eine lebendige Innen-
entwicklung. In der Kernstadt schaffen wir im neuen Stadtquartier „Am Buchberg“ attraktiven
Wohnraum und werden im kommenden Jahr zudem den letzten Bauabschnitt im Baugebiet
Schützenberg erschließen. Darüber hinaus begrüßen wir die vorgesehene Innenverdichtung
des Bereichs „Hans-Thoma-Höfe“ und die zukünftige Entwicklung im Bereich der Prinz-Fritzi-
Allee. In den Ortsteilen konnten wir das Planungsrecht für die Baugebiete „Unter dem Schei-
benrain“ in Aasen (privater Investor) und „Weiherbrünnele“ in Neudingen schaffen, die im
kommenden Jahr erschlossen werden. Zudem läuft in Grüningen das Bebauungsplanverfah-
ren „Gerenweg“ eines privaten Investors.

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Oberbürgermeister

Für die mittelfristige Weiterentwicklung der Stadt Donaueschingen und der Ortsteile spielt der
neu aufzustellende Flächennutzungsplan 2035 eine entscheidende Rolle, da darin neben den
Entwicklungsbereichen für Gewerbeflächen auch zukünftige Wohnbauflächen festgelegt wer-
den. Nachdem in diesem Jahr die Bestandsaufnahme vorgenommen, der Wohnflächen- und
Gewerbeflächenbedarf ermittelt und Vorschläge für geeignete Flächenausweisungen erarbei-
tet wurden, gilt es 2022 diese möglichen Potenziale auf ihre Umsetzbarkeit hin zu überprüfen.

Hohe Qualität der Baukultur

Stolz sind wir auf die diesjährige Auszeichnung für „Beispielhaftes Bauen“ durch die Architek-
tenkammer Baden-Württemberg von gleich vier städtischen Bauprojekten. Die Preisverlei-
hung belegt, dass wir mit der Kindertagesstätte Am Buchberg, der Sanierung der Eichendorff-
Turnhalle, dem Residenzbereich und der Donauquelle sowie mit dem Kirchplatz in Heiden-
hofen (im Bild) echte Vorzeigeprojekte geschaffen haben.

Hochbauprojekte

Kindertagesstätten - Schulraumangebot

Einen Schwerpunkt unserer Politik bilden seit Jahren die Investitionen in unsere Kindertages-
stätten und unser Schulraumangebot. Daran haben wir auch 2021 gearbeitet und allein für
Baumaßnahmen im Betreuungs- und Bildungsbereich rund 4,18 Millionen Euro bereitgestellt.
So wurden unter anderem umfangreiche Unterhaltsmaßnahmen an der Eichendorffschule
umgesetzt sowie an verschiedenen Schulen und Kindergärten weitere Energiespar- sowie
Brandschutzmaßnahmen vorgenommen.

Um den dringend benötigten Raumbedarf an der Erich Kästner-Stammschule abzudecken,
haben wir eine Interimslösung in Form einer Containeranlage erarbeitet, die bis April 2022
nutzungsfertig errichtet wird. Im Anschluss daran werden im bestehenden Schulgebäude ver-
schiedene Umbaumaßnahmen, wie die Erweiterung des Lehrerzimmers oder die Schaffung
eines neuen Raums für die Schulsozialarbeit vorgenommen.

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Erik Pauly
Oberbürgermeister

Der fünfzügige Realschulneubau mit Dreifeldturnhalle ist das größte Projekt im städtischen
Haushalt und die bedeutendste Investition in unsere Bildungslandschaft für die nächsten
Jahre. Mit Hochdruck haben wir uns 2021 mit den Planungen für den Neubau beschäftigt und
parallel zum getätigten Grundstückskauf die Vorplanung abgeschlossen sowie Einsparmög-
lichkeiten des ersten Kostenansatzes erarbeitet. Durch verschiedenste bauliche Anpassungen
und Optimierungen liegen die Gesamtkosten nun bei 42,4 Millionen Euro, wobei die Nutzung
der Sporthalle als Vereinsveranstaltungshalle weiterverfolgt wird. Im kommenden Jahr wer-
den wir die weiterführende Planung vorantreiben, den Bauantrag einreichen und die ersten
Ausschreibungen vorbereiten. Mitte 2023 soll mit den Bauarbeiten begonnen und im Herbst
2025 soll der Neubau fertiggestellt werden.

Sport- und Freizeiteinrichtungen

Nach rund zweijähriger Bauzeit konnte im März die neue Haselbuckhalle in Grüningen für
rund 2,95 Millionen Euro fertiggestellt werden. Durch den Hallenneubau sind Platzprobleme
gelöst und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten sowohl im sportlichen, als auch im kulturellen
Bereich geschaffen worden.

Auch die für 1,7 Millionen Euro von Grund auf sanierte Sporthalle der Eichendorffschule
konnte dieses Jahr fertiggestellt und für den Schul- und Vereinssport freigegeben werden.

Durch die bevorstehende Generalsanierung des Parkschwimmbads für rund 6,85 Millionen
Euro wird nicht nur dessen Badebetrieb langfristig gesichert, sondern auch der Freizeitwert
unserer Stadt wesentlich aufgewertet. So werden in den kommenden 1 ½ Jahren neben der
Edelstahlauskleidung der Becken, zusätzliche Attraktionen wie eine Breitwellenrutsche, Holz-
liegedecks, ein neuer Spiel- und Sportbereich sowie ein komplett neuer Kleinkinderbereich
mit Wasserspeiern und einer Wassermatschanlage geschaffen, die den Besuchern einen un-
vergesslichen Aufenthalt bereiten. Besonders erfreulich ist, dass uns sowohl Landes- als auch
Bundesfördermittel zugesagt wurden, mit denen die städtischen Kosten um nahezu 50 % re-
duziert werden könnten. Die Wiedereröffnung des sanierten Parkschwimmbads ist für Mai
2023 geplant.

Zudem werden wir 2022 im Anton-Mall-Stadion neben der Erneuerung der Tartanbahn im
Bereich der Nordkurve eine neue Bewässerungsanlage für den Rasen installieren und damit
das Sportzentrum Haberfeld weiter aufwerten.

Um das Freizeitangebot für unsere jüngere Generation weiter zu verbessern, werden wir im
kommenden Jahr die Skateranlage unter der Schellenbergbrücke sanieren und neu gestalten.
Hierfür haben wir 2021 zusammen mit dem Fachplanungsbüro und dem Verein „Donau rollt“
die Vorplanung konkretisiert und entsprechende Fördermittel beantragt, die aber leider ne-
gativ beschieden wurden.

Feuerwehr

Im Rahmen der Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus Pfohren im Gewerbegebiet
„Oberes Öschle“ wurde das Gebäude für geschätzte 3,2 Millionen Euro nicht nur als reiner
Ersatzbau konzeptioniert, sondern darüber hinaus als Technikstützpunkt der Gesamtwehr Do-
naueschingen und zentraler Übungsstützpunkt aller Feuerwehrabteilungen. Im kommenden
Jahr werden wir das Planungskonzept auf Grundlage des zu aktualisierenden Feuerwehrbe-
darfsplans überarbeiten sowie günstigere Bauweisen prüfen.
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Oberbürgermeister

Tiefbauprojekte

Im Tiefbaubereich schlagen die Instandsetzungen der Brückenbauwerke immer mehr zu Bu-
che. So wurde in diesem Jahr die Käferbrücke generalsaniert und im Rahmen der Siedlersteg-
erneuerung ein außerplanmäßiges Holzgutachten erststellt, das zum Glück deren Sanierungs-
fähigkeit bestätigte. 2022 werden wir die Generalsanierung des Siedlerstegs nachholen sowie
die Irmabrücke runderneuern.

Neben der Umgestaltung der Linsenöschstraße und der Baugebietserschließungen „Schützen-
berg“ und „Weiherbrünnele“, steht 2022 mit der Erweiterung des Gewerbegebiets „Breite-
len-Strangen“ für 2,3 Millionen Euro ein weiteres Großprojekt im Tiefbaubereich auf dem Pro-
gramm.

Um den bereits guten Ausbaustand des Radwegenetzes weiter zu optimieren und die Sicher-
heit des Radverkehrs zu verbessern, haben wir 2021 das Fachbüro Karajan mit der Weiterent-
wicklung unseres Radwegekonzepts beauftragt. In den kommenden Jahren werden wir nun
die darin benannten Handlungsempfehlungen Schritt für Schritt umsetzen.

Seit Jahren legt die Stadt großen Wert auf ihre Trinkwasserversorgung und investiert jährlich
Millionenbeträge in ihre Brunnen, Quellen, Hochbehälter und in ihr Rohrnetz. Dass sich dies
auszahlt, belegt die erneut bestätigte hohe Trinkwasserqualität und der sehr geringe Wasser-
verlust. Daran haben wir auch in diesem Jahr gearbeitet und unter anderem einige Leitungen
erneuert, Wasserkammern saniert und die Ozon-Aufbereitung in der Gutterquelle moderni-
siert. Beim derzeit größten Investitionsprojekt - dem Bau der Trinkwassernotversorgung Gut-
terquelle - sind wir gut vorangekommen und haben mit dem Bau der Förderleitung begonnen.
Im kommenden Jahr werden wir deren Bau fortführen sowie das Brunnengebäude errichten.
Insgesamt werden wir 2022 rund 5,1 Millionen Euro in unsere Wasserversorgungsanlagen und
unser Rohrnetz investieren und die Planungen für das nächste Großprojekt des Wasserwerks
- die Neukonzeption der Gutterquelle - vorantreiben.

Oberbürgermeister Erik Pauly (links) und Kai Baudis, Leiter des Wasserwerks, freuen sich über
den Baubeginn der Förderleitungen zwischen der Gutterquelle und dem neuen Tiefbrunnen.
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Oberbürgermeister

Im Bereich der Abwasserbeseitigung stellt der Neubau des Abwasserpumpwerks in Wolter-
dingen für insgesamt 1,2 Millionen Euro die größte Baumaßnahme im laufenden Jahr dar.
Nach dem Umschluss der alten Wolterdinger Kläranlage werden hierüber zukünftig die Ab-
wässer von Wolterdingen, Hubertshofen, Tannheim und Mistelbrunn über die bereits fertig-
gestellte Abwasserdruckleitung der Verbandskläranlage zugeführt. Im kommenden Jahr wird
die Kläranlage Wolterdingen außer Betrieb genommen und damit ein bedeutendes Abwasser-
projekt abgeschlossen. Zudem werden wir 2022 ein Risikomanagement im Zusammenhang
mit auftretenden Problemen bei Starkregen implementieren. Mittelfristig verfolgen wir zu-
dem das Ziel, den Eigenbetrieb Abwasser schlagkräftiger aufzustellen, um eine adäquate An-
lagenbetreuung möglichst über eigene Ressourcen sicherzustellen.

Erfreulich dabei ist, dass wir trotz der hohen Investitionen im Bereich der Wasserver- und Ab-
wasserentsorgung die Wasserverbrauchsgebühren konstant halten und die Schmutzwasser-
gebühren für die kommenden zwei Jahre sogar um 19 Cent senken werden.

Dorfentwicklung wird positiv fortgesetzt

Um die Entwicklung unserer Ortsteile weiter voranzubringen, haben wir 2021 wichtige Im-
pulse verwirklichen können. Auch im kommenden Jahr werden wir in den Ortsteilen die Ärmel
hochkrempeln und weitere markante Akzente setzen.

So konnte im laufenden Jahr in Aasen mit Beginn des Planverfahrens die Erweiterung des Ge-
werbegebietes „Obere Wiesen“ eingeleitet und der Erweiterungsbau des Kindergartens St.
Bernhard mit rund 80 %-iger Beteiligung der Stadt erstellt werden. Im kommenden Jahr wollen
wir den Eingangsbereich und den Parkplatz des Kindergartens neugestalten, mit dem Ausbau
des Kreidenwegs beginnen, das Neubaugebiet „Käppelestraße“ mit Glasfaser versorgen und
den Radweg Aasen-Öschberghof bauen.

Mit der Fertigstellung der Haselbuckhalle in Grüningen konnte ein lang gehegter Wunsch ver-
wirklicht und das Dorfleben bereichert werden. Im kommenden Jahr werden wir in die Infra-
struktur investieren und in der Beckhofer Straße sowie im Forlenweg die Wasserleitung und
den Kanal erneuern.

In Heidenhofen konnte in diesem Jahr die Umgestaltung des Kirchplatzes fertiggestellt und
damit ein wahres Schmuckstück geschaffen werden. Zudem wurde der Mehrzweckraum mit
einem zweiten Rettungsweg in Form einer neuen Außentreppe versehen. Im kommenden Jahr
soll das Neubaugebiet Alpenblick mit schnellem Internet versorgt werden, nachdem die hier-
für notwendige Zuführungsstrecke gelegt wurde.

In Hubertshofen wurden 2021 gleich mehrere dorfbildprägende Bauprojekte verwirklicht. So
konnte mit dem neuangelegten Kinderspielplatz, der Umgestaltung des Schwimmbad-Park-
platzes nebst Zufahrt sowie der neuen Deckschicht in der Albin-Vogt-Straße ein wunderschö-
nes Gesamtergebnis geschaffen werden. Zudem wurde das Rathaus- und Kindergartenge-
bäude umfangreich saniert und deutlich aufgewertet. 2022 werden wir „Am Pfarrhaus“ zwei
Bauplätze innerörtlich erschließen und damit die Dorfentwicklung weiter fördern.

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Erik Pauly
Oberbürgermeister

Während in Neudingen die Sanierung der Gnadentalkapelle noch auf vollen Touren läuft,
konnte die Teilsanierung der Gnadentalstraße im laufenden Jahr abgeschlossen werden. So-
bald es die Witterung zulässt, werden wir 2022 mit der Erschließung des 2,9 Hektar großen
Baugebiets „Weiherbrünnele“ beginnen und damit die hohe Nachfrage an Bauplätzen für die
kommenden Jahre decken.

Nachdem in Pfohren in diesem Jahr die erste Planung für ein neues Feuerwehrgerätehaus er-
stellt wurde, ist für 2022 die Überarbeitung des Planungskonzepts sowie die Neuanschaffung
eines Feuerwehrfahrzeuges vorgesehen. Zudem steht der Glasfaseranschluss der Immenhöfe,
des Gewerbegebiets und der Trasse bis zur Grundschule und eine Machbarkeitsstudie für ei-
nen Geh- und Radwegs entlang der Hüfinger Straße auf der Agenda.

Nachdem in Wolterdingen das neue Abwasserpumpwerk bald fertiggestellt werden kann,
werden wir im kommenden Jahr die Wolterdinger Kläranlage zurückbauen und an die Kläran-
lage des Gemeindeverwaltungsverbands anschließen. Zudem sollen 2022 verschiedene Bau-
maßnahmen im Feuerwehrgerätehaus getätigt und das neue Feuerwehrfahrzeug für die Wol-
terdinger Wehr angeschafft werden. Im Ulmenweg ist die Sanierung der Wasserleitung vorge-
sehen.

SOZIALES – ÖFFENTLICHE SICHERHEIT

Donaueschingen - die familienfreundliche Stadt

In Donaueschingen genießt die Kinder- und Familienpolitik einen sehr hohen Stellenwert. Dies
zeigt sich neben den vielen Millionen Euros, die wir in unsere Kindergärten und Schulen inves-
tieren, auch in unserem breitgefächerten, familienfreundlichen Angebot in den Bereichen Er-
ziehung, Bildung und Betreuung.

      Schulleiter Wolfram Möllen, Oberbürgermeister Erik Pauly und Stadtbaumeister
        Christian Unkel freuen sich über die generalsanierte Eichendorff-Turnhalle.

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Erik Pauly
Oberbürgermeister

Auch im laufenden Jahr waren sowohl die Familien, als auch die Verwaltung durch die Corona-
Pandemie und die angeordnete Schließung der Kindertageseinrichtungen und Schulen außer-
gewöhnlich großen Herausforderungen ausgesetzt. Immer wieder musste kurzfristig das An-
gebot für eine Notbetreuung organisiert und Hygienekonzepte umgesetzt werden. Zur Entlas-
tung der betroffenen Familien hat die Stadt von Januar bis Mai erneut keine Elternbeiträge
erhoben. Unsere Einrichtungen haben diese schwierige Zeit gut gemeistert und bei allen Maß-
nahmen das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen im Blick gehabt. So wurden unter an-
derem sämtliche Schulen mit CO2 - Sensoren ausgestattet und nach einer erfolgten Bedarfs-
ermittlung für verschiedene Kindergärten und Schulen insgesamt 18 Raumluftreinigungsge-
räte angeschafft. Für das großartige Engagement aller beteiligten Personen in dieser schwie-
rigen Zeit gilt ein herzlicher Dank.

Kinderbetreuungseinrichtungen

Bei der Kinderbetreuung setzen wir klar auf Qualität. Wir bieten hochwertige, passgenaue An-
gebote, flexible Betreuungszeiten sowie motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte. Unsere
Kinderbetreuungseinrichtungen unterstützten die Familien in der Erziehung und fördern die
ganzheitliche Entwicklung der Kinder. Hier erleben die Kinder eine unbeschwerte und anre-
gende Kindheit und erhalten gleichzeitig die Chance, all ihre Fähigkeiten und Anlagen zu ent-
falten. Unser grundsätzliches Ziel ist es, vielseitige Betreuungsmöglichkeiten in den verschie-
denen Kinderbetreuungseinrichtungen anzubieten, die entsprechend den Kinderzahlen und
den Elternwünschen fortlaufend angepasst und werden. Durch diesen bedarfsgerechten Aus-
bau des Betreuungsangebots können wir seit Jahren ausreichend Kindergartenplätze zur Ver-
fügung stellen und den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz erfüllen. Mit momentan
887 Plätzen für Kinder im Alter von über drei Jahren und 194 Plätzen für Kinder unter drei
Jahren (Versorgungsgrad von 29,09 %) verfügen wir in unseren Kindergärten und Kindertages-
stätten über eine ausgezeichnete Versorgung.

Aufgrund der Vorverlegung des Stichtags zur Einschulung der Grundschüler und der erfreuli-
chen Zunahme der Geburten rechnen wir mit einer steigenden Nachfrage nach Betreuungs-
plätzen. Deshalb werden wir unsere Betreuungskapazitäten weiter ausbauen und neben den
veranschlagten Investitionskosten, für die Weiterentwicklung und den laufenden Betrieb von
verlässlichen Betreuungsangeboten im kommenden Jahr rund 7,5 Millionen Euro (ordentliche
Aufwendungen) zur Verfügung stellen. So werden wir unter anderem im Kindergarten Neu-
dingen die vorhandene Halbtagsgruppe in eine Regelgruppe umwandeln und im Kindergarten
Pfohren verlängerte Öffnungszeiten anbieten. Ganz besonders freuen wir uns, dass der Erwei-
terungsbau des Kindergartens Aasen kurz vor der Fertigstellung steht und mit diesem Vorzei-
geprojekt von Kirche und Stadt zusätzlich 35 neue Plätze für die Kinderbetreuung geschaffen
werden. Dadurch werden wir ab Januar 2022 unser Betreuungsangebot auf 909 Kindergarten-
plätze (Ü3) ausbauen und die Anzahl der Plätze für Kinder unter drei Jahren auf 197 (Versor-
gungsgrad: 29,54%) steigern können.

Neben den Aufgaben der Erziehung und Betreuung verfolgen unsere Kinderbetreuungsein-
richtungen auch einen klaren Bildungsauftrag. In den Donaueschinger Kindergärten werden
mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlicher Förderprojekte durchgeführt. Angefangen vom
„schulreifen Kind“ über „Technolino“ bis hin zur „bewussten Kinderernährung“ sowie dem
„Kindergarten plus“ genießt dabei die sprachliche Bildung der Kinder höchste Priorität.

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Erik Pauly
Oberbürgermeister

Schulen

Donaueschingen wird seinem Ruf als Schulstadt mehr als gerecht. Das vielfältige Bildungsan-
gebot steht unseren Schülern wohnortnah zur Verfügung und ermöglicht verschiedenste
Schulabschlüsse. Dabei nehmen wir unsere Aufgabe als Schulträger sehr ernst und reagieren
auf sich verändernde Schülerzahlen sowie notwendige Unterhaltungs- und Sanierungsarbei-
ten stets schnell und angemessen. So wurden in der Vergangenheit und werden auch in Zu-
kunft zur Verbesserung der Lernangebote erhebliche Investitionen geleistet.

Weiterhin sehr gefragt sind unsere Betreuungsangebote außerhalb der Unterrichtszeiten.
Während wir bei unserem Ganztagsangebot eine konstante Schülerzahl verzeichnen, wurde
die Ferienbetreuung für Grundschüler in den Sommerferien verstärkt nachgefragt und im Be-
reich der „Verlässlichen Grundschule“ sogar ein Höchststand mit 200 Anmeldungen erreicht.
Der beschlossene bundesweite Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen
ab dem Schuljahr 2026/2027 wird die Kommunen in der Umsetzung vor große räumliche und
personelle Herausforderungen stellen und von diesen nur mit ausreichender finanzielle Betei-
ligung von Bund und Land zu stemmen sein. Donaueschingen bildet hier keine Ausnahme.

Gerade in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig Schulsozialarbeit ist. Unsere pä-
dagogischen Fachkräfte wurden in dieser Zeit stark gefordert und haben in Konfliktsituationen
als Ansprechpartner für Schüler und Eltern eine wertvolle Arbeit geleistet.

Die Stadt bezieht nach wie vor deutlich Stellung zu den Grundschulen in den Ortsteilen und
freut sich, dass mit einem weiteren Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen ist. Diese erfreuliche
Tatsache sichert den Erhalt der Grundschulen vor Ort und stellt gleichzeitig einen wichtigen
Standortfaktor dar.

Im Bereich der Digitalisierung der Schulen sind wir auf einem sehr guten Weg. Durch die
Corona-Pandemie hat der Bereich einen enormen Schub erfahren, was auch die vielen För-
derprogramme von Bund und Land belegen, die nun durch die Stadt als Schulträger gemein-
sam mit den Schulen umgesetzt werden. Insgesamt wurden 386 Schüler mit digitalen Leihge-
räten für die Unterrichtsteilnahme ausgestattet. Alle städtischen Schulen wurden mit einer
ausreichenden Breitbandversorgung versorgt und haben auch ihre Medienentwicklungspläne
größtenteils fertiggestellt. Hierauf aufbauend werden nun weitere Maßnahmen umgesetzt.
So werden beispielsweise in einer ersten Runde 21 Medientafeln angeschafft, mit denen an
der Eichendorffschule ein Pilotprojekt gestartet wird. Die Anschaffung weiterer Medientafeln
wird folgen.

Jugend- und Familienförderung

Leider prägte die Corona-Pandemie auch die diesjährige Arbeit des Kinder- und Jugendbüros.
Veranstaltungen wie die Kinderzukunftswerkstatt mussten abgesagt werden und das Jugend-
haus „Stadtmühle“ musste erneut für drei Monate schließen. In dieser Zeit wurden die Online-
Angebote verstärkt ausgebaut und auch der Kontakt zu Jugendlichen in Einzelgesprächen und
Beratungen gepflegt. Sobald es die Corona-Verordnung zuließ, wurden verschiedene Aktionen
und Veranstaltungen organisiert, die für Abwechslung bei den Jugendlichen sorgten. Daneben
wurden Schwerpunkte in der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an städtischen Pro-
jekten sowie in der Durchführung von Sozialtrainings im Bereich der Präventionsarbeit gelegt.

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Erik Pauly
Oberbürgermeister

Im kommenden Jahr wollen wir den Beteiligungsprozess unserer Jugend weiter forcieren, ei-
nen Austausch mit unserer Partnerstadt Saverne organisieren und parallel zu der der Offenen
Kinder- und Jugendarbeit diverse Ferienangebote für Kinder und Jugendliche durchführen.

Neben den Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe werden durch den städtischen Familien-
pass auch weiterhin einkommensschwache Familien finanziell unterstützt. Damit wird ge-
währleistet, dass niemand aus finanziellen Gründen auf die vielfältigen Erziehungs-, Betreu-
ungs-, Bildungs- und Kulturangebote der Stadt verzichten muss.

Seniorenarbeit

So vielfältig das Älterwerden ist, so vielfältig und zahlreich sind die Angebote für ältere Men-
schen in Donaueschingen. Zu verdanken ist dies der großen Zahl an Vereinen und Initiativen
sowie den Einrichtungen und Diensten vor Ort. Das ehrenamtliche Engagement, insbesondere
des Stadtseniorenrats, ist dabei bezeichnend für die gute Seniorenarbeit in unserer Stadt.
Ganz besonders freuen wir uns über den neu gegründeten Verein der Nachbarschaftshilfe Aa-
sen-Heidenhofen e.V., der das Miteinander der Bürger fördern möchte.

Die Corona-Pandemie hat Aktivitäten der Seniorenarbeit in vielerlei Hinsicht eingeschränkt.
Davon betroffen war auch der Betrieb des Mehrgenerationenhauses „ansprech BAAR“, das
sich seit seiner Gründung zu einer einzigartigen Begegnungs- und Schaltstelle für alle Genera-
tionen und sozialen Schichten entwickelt hat. Deshalb freuen wir uns, dass mittlerweile wie-
der verschiedenste Aktionen durchgeführt und rege nachgefragt werden. Die finanzielle För-
derung durch Bund und Stadt ist weiterhin garantiert.

Darüber hinaus freuen wir uns über die geplante Erweiterung des Seniorenheims St. Michael,
die durch den Umzug des Unternehmens Energiedienst ins Gewerbegebiet ermöglicht wird.
2023 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Integration ausländischer Mitbürger

Donaueschingen ist eine Stadt mit einer lebendigen Vielfalt unterschiedlicher Nationalitäten,
in der Toleranz, Verständigung, eine offene Willkommenskultur und ein gutes Miteinander
gepflegt werden. In unserer Arbeit spielt dabei die Integration unserer rund 3.220 ausländi-
schen Mitbürger eine große Rolle. Hier sind wir auf einem guten Weg und können auf ein
großes ehrenamtliches Engagement zurückgreifen. Mit unterschiedlichen Projekten wie der
Durchführung verschiedener Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche, dem
neuen Angebot des „Infohauses“ für Zuwandernde in der Stadtbibliothek oder dem integrati-
ven Fahrradprojekt ist es uns 2021 erneut gelungen, die Integration zu fördern. Im kommen-
den Jahr ist die Gründung einer Arbeitsgruppe vorgesehen, um die Integrationsarbeit weiter
voranzubringen und zusätzliche Angebote zu entwickeln. Das Arbeitsergebnis soll in einem
Integrationsplan mit Handlungsleitlinien und konkreten Umsetzungsschritten zusammenge-
fasst werden.

Sicher in Donaueschingen

Die aktuelle Kriminalstatistik belegt, dass Donaueschingen eine sichere Stadt ist, was natür-
lich auch ein hohes Maß an Lebensqualität für unsere Bürger bedeutet. Mit insgesamt 808

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Erik Pauly
Oberbürgermeister

Straftaten im Jahr 2020 verzeichnet die Stadt Donaueschingen die geringsten Fallzahlen in den
zurückliegenden acht Jahren. Allein gegenüber dem Vorjahr sind die Straftaten nochmals um
18,1 % zurückgegangen, was deutlich vor dem landesweiten Trend (-6,1 %) sowie dem Trend
im Schwarzwald-Baar-Kreis (-12,2 %) liegt. Diese Tatsache haben wir vor allem unserer her-
vorragenden Polizeiarbeit vor Ort zu verdanken.

Im Bereich der Gefahrenvorsorge ist Donaueschingen sehr gut aufgestellt und hat diesbezüg-
lich einen Gefahrenplan erstellt, der Abläufe und Aufgaben definiert sowie die personelle Zu-
sammensetzung nach Funktionsträgern festlegt. In regelmäßigen Schulungen und Übungen
werden die Abläufe eingeübt und optimiert. Darüber hinaus wurden die erforderlichen orga-
nisatorischen und technischen Vorkehrungen getroffen.

Mit dem diesjährigen Beitritt in den Verein zur Hagelabwehr Südwest beteiligt sich die Stadt
Donaueschingen darüber hinaus aktiv an der Hagelabwehr und trägt damit zur Sicherung des
Bevölkerungsschutzes bei.

KULTUR – TOURISMUS – SPORT

Donaueschingen – Zentrum für zeitgenössische Kunst

Donaueschingen hat sich in den vergangenen Jahren zum Zentrum für zeitgenössische Kunst
entwickelt und als Schauplatz sehenswerter Kunstaustellungen und Galerien überregionale
Anerkennung erworben. Mit der Gründung der „Kunststiftung Emil Kiess Donaueschingen“
ist es gelungen, die Kulturmarke Donaueschingen weiter zu festigen und das künstlerische Le-
benswerk von Emil Kiess in unserer Stadt zu verorten. Darüber freuen wir uns sehr.

Mit einer erfolgreichen Auftaktveranstaltung wurden in Donaueschingen die REGIO|Kunst-
wege im Schwarzwald-Baar-Kreis eröffnet, die überregional bedeutende Objekte der Gegen-
wartskunst im öffentlichen Raum vernetzen. Die acht einjurierten Exponate unserer Stadt sind
dabei ein ganz wesentlicher Bestandteil dieses Projekts und belegen, dass zeitgenössische
Kunst hier einen festen Ort hat.

Mit der diesjährigen Schenkung der Klanginstallation „Am Grabe – aus der Ferne“ an der
Kunstschule wird nicht nur dauerhaft an die Musiktage erinnert, sondern auch unser Kunstan-
gebot im öffentlichen Raum erweitert. Mit der Aufstellung weiterer Kunstwerke im öffentli-
chen Raum wollen wir unseren Status als Stadt der Moderne festigen.

Die Plakate der Donaueschinger Musiktage sind für viele Freunde der zeitgenössischen Musik
und Kunst begehrte Sammelobjekte. Um sie allen zugänglich zu machen, hat die Stadt die Pla-
kate gesammelt in einem Buch herausgebracht. Zudem konnte mit der Bürgerstiftung eine
Vereinbarung getroffen werden, die im Seminarbereich der Donauhallen eine Dauerausstel-
lung der Kunstplakate ermöglicht.

In den vergangenen Jahren wurde die Zusammenarbeit mit außerstädtischen Kultureinrich-
tungen sukzessive ausgebaut und auf einem sehr guten Niveau gepflegt. Um das kulturelle
Profil der Stadt weiter zu stärken, werden wir 2022 ein Strategiepapier für neue Kooperatio-
nen und Veranstaltungsformate im Bereich der bildenden Kunst erarbeiten.

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Erik Pauly
Oberbürgermeister

Positive Entwicklung der kulturellen Bildungseinrichtungen

Die Kunst- und Musikschule Donaueschingen zählt zu den wichtigsten Bausteinen unserer Bil-
dungseinrichtungen und nimmt als solche gesellschaftliche sowie Bildungs- und Kultur-Aufga-
ben wahr.

Mit der erneuten coronabedingten Schließung der Musikschule musste wieder auf Fernunter-
richt umgestellt und Konzerte, Vorspiele und Veranstaltungen abgesagt werden. Mit der Wie-
deraufnahme des Präsenzunterrichts und der Durchführung des Klavierabends Anfang Juli
konnten Zeichen in Richtung Normalität gesetzt werden. Anstelle des Musikschultags fanden
an zwei Wochenenden „Informationstage“ statt und das Jahresschlusskonzert wurde erstmals
sehr erfolgreich als Videoproduktion im Strawinsky Saal realisiert. Sehr erfreulich sind die
stabilen Schülerzahlen und die, seit der Wiederöffnung, zu verzeichnende erhöhte Nachfrage.
Im kommenden Jahr sind verstärkt Auftritte und Beteiligung an Veranstaltungen wie der Do-
naueschinger Regionale vorgesehen.

Ein ähnliches Bild ist in der Kunstschule zu verzeichnen, in der bis Ende Mai lediglich eine Wo-
che lang regulär unterrichtet werden konnte. Inzwischen finden neben dem Kursangebot wie-
der Angebote im Bereich der Ganztagsschule sowie Geburtstags- und Museumsworkshops
statt. Nachdem sich die Kunstschule mit zwei virtuellen Ausstellungen im Netz präsentierte,
stellten Kunstschüler auch Arbeiten in der Jahresausstellung der Künstlergilde aus. Zudem
freuen wir uns, dass sich seit Juni der Aufwärtstrend der Kunstschule vom vergangenen Jahr
fortsetzt und mittlerweile in der Altersgruppe bis 12 Jahren so gut wie keine freien Kursplätze
vorhanden sind, obwohl mehrere Zusatzangebote eingerichtet wurden. Daraus resultiert ein
neuer Höchststand an fest angemeldeten Schülern. Die Kunstschule wird ebenfalls an der Do-
naueschinger Regionale 2022 mitwirken und Workshops sowie Führungen anbieten.

Auch die Stadtbibliothek musste aufgrund des Lockdowns in den ersten beiden Monaten 2021
schließen. Überbrückt wurde die Schließungsphase mit dem Medienabholdienst, der sehr gut
angenommen wurde. Ansonsten garantierten die großzügigen Freiflächen in der Bibliothek
die Einhaltung der Abstandsregeln. Der Sommerleseclub „lesbaar“ hat sich zum absoluten
Renner entwickelt und insgesamt 147 Kinder und Jugendliche zum Lesen animiert. Neue An-
gebote wie das „Infohaus“ für Zuwandernde wurden eingerichtet und die Umstellung auf ein
neues EDV-System vollzogen, das auch viele Vorteile für die Bibliotheksbenutzer bereithält.
Wir hoffen, dass die Bibliothek ihrer Bedeutung als Veranstaltungsort und zentralen Treff-
punkt 2022 wieder vollumfänglich nachkommen kann. In Planung sind bereits die Aufführung
eines Figurentheaters, verschiedene Lesungen, die Frederick-Woche sowie regelmäßige
„Brettspielabende“.

Kulturelle Veranstaltungen 2021

Auch in diesem Jahr waren Veranstaltungen bis Mitte Juni coronabedingt untersagt, was das
kulturelle Leben der Stadt zum Erliegen brachte. Sobald es die Vorschriften zuließen wurde
mit der Neuplanung kreativer Formate und Open-Air-Veranstaltungen begonnen und zusam-
men mit starken Partnern der Kultursommer 2021 durchgeführt. Angeboten wurde ein Kultur-
Wochenende auf dem Max-Rieple-Platz mit Film und Kleinkunst sowie ein Open-Air Wochen-
ende im Parkschwimmbad mit Kino und einer Mini-Rock’n’Roll-Jamboree. Pop-Up-Konzerte an
der Donauquelle und auf dem Max-Rieple-Platz ergänzten das Angebot und sorgten bei den

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Erik Pauly
Oberbürgermeister

Touristen und Einheimischen für weitere Abwechslung. Die beliebte Donaueschinger Musik-
nacht wurde in diesem Jahr als zweitägige Open-Air-Veranstaltung im Parkschwimmbad orga-
nisiert und präsentierte dem begeisterten Publikum ein imposantes Konzertfeuerwerk.

Das 100-jährige Jubiläum der Donaueschinger Musiktage bescherte rund 12.000 Besuchern
ein ganz besonderes Erlebnis und stellte die weltweite Strahlkraft des Musikfestivals erneut
unter Beweis. Kennzeichnend für die Jubiläumsausgabe waren deren Vielfältigkeit, Internati-
onalität und Einzigartigkeit. So wurde den Gästen, die aus 25 Länder anreisten, an vier Kon-
zerttagen die Rekordzahl von 24 Konzerten, 27 Uraufführungen, acht Klanginstallationen, Ju-
biläumsaktivitäten mit Festakt, Ausstellung und Festschrift sowie ein reichhaltiges Beipro-
gramm geboten.

Ein Höhepunkt der Musiktage bildete das Klangkunstprojekt „DONAU / RAUSCHEN“, bei dem
die Karlstraße musikalisch illuminiert wurde und neben Donaueschinger Musikgruppen auch
 Kapellen aus den Anrainerländern mitwirkten. Im Bild Musiker aus Ungarn. Foto: H. Bunse

Bei den Donaueschinger Stadtgeschichten erlebten über 1.300 Besucher spannende Ge-
schichten, interessante Persönlichkeiten, verblüffende Talente, Live-Musik und vieles mehr.

Um die Erinnerung an unsere jüdischen Mitbürger wach zu halten, haben wir in diesem Jahr die
Familie Davidson Meyers, Nachfahren der Donaueschinger jüdischen Familie Lindner, in unsere
Stadt eingeladen und eine Gedenkveranstaltung ausgerichtet.

Ausblick auf das Jahr 2022

Im neuen Jahr hoffen wir auf etwas mehr Kontinuität im Veranstaltungsbereich und sind zu-
versichtlich, schwer vermisste Events wie die HörBa(a)r, das Gregorifest, die Kulinarische Ein-
kaufsnacht oder das HerbstFest wieder durchführen zu können. Darüber hinaus wird das Jahr
2022 auch zahlreiche Besonderheiten bieten. Schon heute freuen wir uns auf:
 die erste Ausstellung der Donaueschinger Emil Kiess Kunststiftung in der städtischen Ga-
    lerie im Turm,
 die 10. Donaueschinger Regionale,
 den Internationalen Museumstag im Städtedreieck,
 das 50-jährige Jubiläum der Eingemeindungen unserer Ortsteile, das wir mit einem
    Festakt der besonderen Art feiern werden,

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Erik Pauly
Oberbürgermeister

   die Festlichkeiten anlässlich des 1.150-jährige Ortsjubiläums von Neudingen,
   und den innerstädtischen Weihnachtsmarkt mit neuem Konzept und unter der federfüh-
    renden Organisation des City-Managements.

Tourismus und Stadtmarketing

Noch stärker als im Krisenjahr 2020 war die Tourismusbranche im laufenden Jahr von den
massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. In den ersten fünf Monaten war die
Auslastung zwangsweise nahezu auf ein Minimum reduziert. Wie bereits im Vorjahr unter-
stützte die Stadt die Gastgeber wie auch die Gewerbetreibenden insgesamt mit Information,
Hilfeleistung und Beratung. Zwischenzeitlich galt es, Gäste zurückzugewinnen und Präsenz zu
zeigen, sodass sich Donaueschingen gemeinsam mit den Partnern der Quellregion Donau er-
neut an der Restart-Kampagne des Schwarzwald Tourismus beteiligte.

Erfreulich ist, dass die Donaueschinger Gastronomie und Hotellerie verhältnismäßig gut durch
die Krise kam und über den Sommer größtenteils an das Vorkrisen-Niveau anknüpfen oder
dieses gar übertreffen konnten. Das neue städtische Gastronomie-Verzeichnis bietet einen
tollen Überblick über die kulinarische Vielfalt in Donaueschingen. Mit der Wiedereröffnung
des rundum sanierten Hotels Concorde am Flugplatz ist die Stadt um einen attraktiven Gast-
geber reicher.

Im Juli 2021 ging die 3-Welten-Card an den Start, die seither grenzüberschreitend eine Vielzahl
von Attraktionen in der Region Schwarzwald, Rheinfall und Bodensee bietet und bei den be-
teiligten Unterkünften bereits ohne Aufpreis im Übernachtungspreis inbegriffen sind.

Wir freuen uns, dass die Tourist-Information für weitere drei Jahre mit der offiziellen i-Marke
des Deutschen Tourismus-Verbands für hervorragende Service-Qualität ausgezeichnet wurde.

Marketingtechnisch wurde insbesondere an der Bespielung aller digitalen Kanäle weitergear-
beitet. Dies umfasst neben der neuen städtischen Website insbesondere die Google-Präsenz
der Donaueschinger Sehenswürdigkeiten, Parkplätze und öffentlichen Einrichtungen sowie
die Social-Media-Kanäle Instagram und Facebook.

Im Bereich des Radtourismuses wurde gemeinsam mit dem Landratsamt an der Reaktivierung
des Bregtalradwegs gearbeitet. Die Planung sieht aktuell die Anbindung sowohl der Breg-
quelle, als auch der Brigachquelle in Form einer Rundtour vor, die quasi als Einstiegsetappe in
den Donauradweg die Aufenthaltsdauer der Donau-Radreisenden vor Ort verlängern soll.

Die Renaturierung des „Donauursprungs“ hat dem Zusammenfluss von Brigach und Breg
mittlerweile ein neues Antlitz verliehen. Sowohl aus ökologischer, als auch aus touristischer
Sicht stellt die Neugestaltung dieses 25.000 m² großen Naturparadieses ein international aus-
gerichtetes Leuchtturmprojekt dar. Gemeinsam mit dem Land und dem Landkreis wollen wir
diese einmalige Chance nutzen und den gesamten Bereich als Kulturlandschaft gestalten. Ak-
tuell wird im engen Austausch mit dem Regierungspräsidium und dem Landratsamt ein um-
fassendes Konzept zur touristischen Attraktivitätssteigerung und zur weiteren Erschließung
des Gebiets erarbeitet. Die konkreten Pläne sehen dabei einen Info-Point, einen Rundweg und
weitere touristische Elemente vor, die Anfang kommenden Jahres präsentiert werden.

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