Belebung der Innenstadt - Chancen und Herausforderungen innerstädtischen Wohnens in Hamburg 2018 - Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.

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Belebung der Innenstadt - Chancen und Herausforderungen innerstädtischen Wohnens in Hamburg 2018 - Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
Belebung der Innenstadt –
Chancen und Herausforderungen
innerstädtischen Wohnens
in Hamburg 2018

Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
Belebung der Innenstadt - Chancen und Herausforderungen innerstädtischen Wohnens in Hamburg 2018 - Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
Belebung der Innenstadt - Chancen und Herausforderungen innerstädtischen Wohnens in Hamburg 2018 - Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
Vorwort

Belebung der Innenstadt – Chancen und Herausforderungen
innerstädtischen Wohnens in Hamburg 2018

Die vorliegende LBS-Studie stellt aktuelle Rahmenbedingungen,           Mit dieser Studie möchten wir Anregungen für die aktuelle Diskus-

Trends sowie Chancen innerstädtischen Wohnens in Hamburg dar.           sion über innerstädtisches Wohnen in Hamburg geben. Die Unter-

Des Weiteren werden mögliche Ansätze, Strategien und Instru-            suchung und alle weiteren LBS-Immobilienmarktatlanten gibt es

mente zur weiteren Stärkung des Wohnens in der Innenstadt auf-          als kostenlosen Download unter www.lbs.de.

gezeigt.

Unter der wissenschaftlichen Leitung des Instituts F+B Forschung        LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG

und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH wurden

Sekundärdaten u. a. des Statistikamts Nord, des Gutachteraus-

schusses für Grundstückswerte Hamburg sowie der F+B-Immobi-             August 2018

lienpreisdatenbank ausgewertet. Darüber hinaus wurden Exper-

ten und Expertinnen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Architektur

und Forschung im Rahmen von leitfadengestützten Einzelinter-

views befragt.

Abb. 1: Ausschnitt Grasbrook: Ein neuer urbaner Stadtteil für Hamburg
Quelle: HafenCity Hamburg GmbH/Hosoya Schaefer Architects

                                                                                                                                            3
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Inhalt

Inhaltsverzeichnis

1     Einleitung                                                 6

1.1   Innerstädtisches Wohnen und die Belebung der Innenstadt    6

1.2   Ziele und Leitfragen der Studie                            7

1.3   Methodik                                                   9

2     Der Hamburger Wohnungsmarkt:

      Rahmenbedingungen und Trends                              10

2.1   Wohnen – ein zentrales Thema in Politik und
      Stadtentwicklung in Hamburg                               10

2.2   Aktuelle Trends auf dem Hamburger Wohnungsmarkt           14

3     Wohnen in der Hamburger Innenstadt                        18

3.1   Die Hamburger Innenstadt – ein besonderer Wohnstandort    18

3.2   Wohnen in der Innenstadt – ein historischer Rückblick     19

3.3   Die Innenstadt wächst:
      Entwicklung des innerstädtischen Wohnungsangebots         24

      Exkurs: die HafenCity                                     28

3.4   Die Hamburger Innenstadt und ihre Bewohner                32

3.5   Künftige Nachfragergruppen                                38

3.6   Entwicklung der innerstädtischen Mieten
      und Preise für Wohneigentum                               38

4     Perspektiven für mehr Wohnen in der Innenstadt            38

4.1   Ziele der Innenstadtentwicklung                           38

4.2   Handlungsstrategien und Instrumente für
      eine Ausweitung des innerstädtischen
      Wohnens in Hamburg                                        44

4.3   Anforderungen an Wohnung und Wohnumfeld:
      Wohnen allein ist nicht genug                             47

5  Chancen innerstädtischen Wohnens und
	einer Belebung der Innenstadt in Hamburg –
   Fazit und Ausblick                                           50

      Anhang                                                    56
      Abbildungsverzeichnis und Quellenangaben                  56

      Impressum                                                 59

                                                                        5
Belebung der Innenstadt - Chancen und Herausforderungen innerstädtischen Wohnens in Hamburg 2018 - Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
Einleitung

      1. Einleitung

      1.1 Innerstädtisches Wohnen und die Belebung der Innenstadt          Nachdem in der Nachkriegszeit das Wohnen mit Ausnahme der

                                                                           Neustadt systematisch aus der Innenstadt verdrängt wurde und

      Renaissance des Wohnens in der Hamburger Innenstadt                  Wohnungsneubau in der City in weiten Teilen nicht mehr zulässig

      „Wohnen in der Hamburger Innenstadt steht nach Meinung vieler        war, erlaubt nunmehr das 2010 vom Senat geänderte Planrecht

      Experten vor einer Renaissance. Im Rahmen der Vision „Wachsende      Wohnungsbau in der Innenstadt. Mit dem 2014 verabschiedeten

      Stadt“, den Innenstadtergänzungen durch die HafenCity, neuen         Innenstadtkonzept ist auch das Wohnen in der Innenstadt stärker

      Stadtqualitäten und veränderten Nachfragepräferenzen könnte          in den Fokus der Stadtentwicklung gerückt.

      Wohnen in der Innenstadt in Zukunft von hoher Attraktivität sein.“

                                                                           In den letzten anderthalb Jahrzehnten hat sich mit dem Bau

      So hieß es einleitend in der Studie „Belebung der Innenstadt –       der HafenCity und einer Reihe weiterer Wohnungsbauprojekte

      Chancen und Herausforderungen innerstädtischen Wohnens in            das Gesicht der Hamburger Innenstadt deutlich gewandelt.

      Hamburg“, in der im Auftrag der LBS Bausparkasse Hamburg AG im       Die HafenCity hat dabei nicht nur zu einer erheblichen räumlichen

      Jahr 2003 die Rahmenbedingungen und Trends innerstädtischen          Erweiterung der Innenstadt geführt, sondern Impulse für eine

      Wohnens in Hamburg untersucht wurden.                                positive Entwicklung der gesamten Innenstadt und darüber hinaus

                                                                           gegeben. Frühere Randlagen von Alt- und Neustadt haben an

      Diese Einschätzung hat sich in vielerlei Hinsicht bewahrheitet.      Zentralität und Lagegunst gewonnen. Gleiches gilt für die

                                                                           Speicherstadt, die gemeinsam mit dem angrenzenden Kontor-

      Die Nachfrage nach Wohnraum in Hamburg – insbesondere in             hausviertel im Juli 2015 in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenom-

      den zentralen Lagen – ist in den vergangenen Jahren deutlich         men wurde und als Bindeglied zwischen der bisherigen Innenstadt

      gestiegen. Wohnungsbau insgesamt ist zu einem der zentralen          und der neuen HafenCity zunehmend für neue Nutzungen,

      politischen Themen in Hamburg avanciert. Gestützt auf den 2011       inklusive Wohnen, interessant wird.

      zwischen dem Hamburger Senat und den Bezirken geschlossenen

      „Vertrag für Hamburg – Wohnungsneubau“, dem „Bündnis für             Innerstädtisches Wohnen ist auch weiterhin kein Selbstläufer

      das Wohnen in Hamburg“ (von Senat, Verbänden der Wohnungs-           In der Innenstadt steht Wohnen aber immer in Konkurrenz mit

      wirtschaft und dem städtischen Wohnungsunternehmen                   den klassischen Cityfunktionen wie Einkaufen, Arbeiten, Kultur

      SAGA) sowie den Wohnungsbauprogrammen der Bezirke sollen             und Tourismus und muss sich gegen diese behaupten. Damit stellt

      nach dem Willen des Hamburger Senats in Hamburg pro Jahr             sich die Frage, welche Position innerstädtischem Wohnen in

      10.000 neue Wohnungen geschaffen werden.                             der heutigen Innenstadt zukommt und welche städtebaulichen

                                                                           Leitbilder wir von der (Innen)Stadt haben und inwieweit diese

      Die damit verbundene Entwicklungsdynamik wirkt sich auch auf         Leitbilder noch der Wirklichkeit entsprechen.

      die Innenstadt, den von den ehemaligen Wallanlagen (erster Ring)

      umschlossenen Stadtkern nördlich der Elbe, die ursprüngliche City

      mit der Altstadt und Neustadt sowie ihrer südöstlichen Erweite-

      rung in der HafenCity, aus.

 6
Belebung der Innenstadt - Chancen und Herausforderungen innerstädtischen Wohnens in Hamburg 2018 - Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
Einleitung

                                                                                                    Abb. 1-1:
                                                                                                    Die Hamburger Innenstadt

                                                                                                    Quelle: www.mediaserver.hamburg.de /

                                                                                                    Andreas Vallbracht

Vor diesem Hintergrund unternimmt die LBS Bausparkasse             Der räumliche Fokus der vorliegenden Untersuchung liegt in

Schleswig-Holstein-Hamburg AG mit der vorliegenden Veröffent-      bewusster Abgrenzung gegenüber dem weiter gefassten Begriff

lichung eine „Neuauflage“ und Fortschreibung der Studie            der „inneren Stadt“ auf der Hamburger Innenstadt im engeren

„Belebung der Innenstadt – Chancen und Herausforderungen in-       Sinne, da sich in der Innenstadt die Herausforderungen und

nerstädtischen Wohnens in Hamburg“ aus dem Jahre 2003.             Problemlagen, aber auch die Chancen urbaner Wohnformen in

                                                                   besonderer Weise bündeln:

1.2 Ziele und Leitfragen der Studie

                                                                     Die Konkurrenz zwischen Cityfunktionen und Wohnnutzung

Ziel der erneuten Bestandsaufnahme ist es, die aktuellen Rahmen-     erzeugt einen erhöhten Verdrängungsdruck.

bedingungen, Trends sowie Chancen innerstädtischen Wohnens           Die räumlich-funktionale Entmischung der Innenstadt erfordert

in Hamburg darzustellen und mögliche Ansätze, Strategien und         gegenüber anderen Stadtteilen eine besondere Sicherung der

Instrumente zur weiteren Stärkung des Wohnens in der Innenstadt      Wohnnutzung.

aufzuzeigen.                                                         Die Entwicklung der HafenCity und der Wohnungsneubau in

                                                                     der Innenstadt bieten einmalige Entwicklungschancen für das

                                                                     Wohnen, mit Ausstrahlungseffekten für andere innenstadtnahe

                                                                     Bereiche.

                                                                                                                                             7
Belebung der Innenstadt - Chancen und Herausforderungen innerstädtischen Wohnens in Hamburg 2018 - Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
Einleitung

      Wichtige Fragestellungen sind hierbei u. a.:

        Welche stadtentwicklungs- und wohnungspolitischen Rahmen-

        bedingungen und Trends am Wohnungsmarkt bestimmen

        aktuell in Hamburg das Wohnen in der Innenstadt?

        Wie haben sich die innerstädtische Bevölkerung und deren

        Alters- und Sozialstruktur sowie die Haushalte – und damit

        die Wohnungsnachfrage – in den vergangenen 15 Jahren

        entwickelt?

        Inwieweit sind hierbei demografische und soziale Trends

        (Alterung, Singularisierung oder Segregation) in der Gesellschaft

        zu beobachten?
        Welche Nachfragergruppen ziehen vorrangig in die Innenstadt?

        Wie hat sich in den vergangenen Jahren das Wohnungsangebot

        in der Innenstadt entwickelt?

        Inwieweit ist dabei die HafenCity mittlerweile zu einem eigen-

        ständigen innerstädtischen Stadtteil gewachsen?

        Wie haben sich die Wohnungsmieten und Preise für Wohn-

        eigentum in der Innenstadt in den vergangenen Jahren ent-

        wickelt?                                                             Abb. 1-2: Die Hamburger Innenstadt

        Ist Wohnen in der Innenstadt auch für Haushalte mit niedrigen        Quelle: © BSW

        und mittleren Einkommen (noch) erschwinglich?

        Welche planerischen/baulichen Möglichkeiten gibt es, mehr              Mit welchen planungsrechtlichen Instrumenten kann innerstäd-
        Wohnungen in der Innenstadt zu schaffen und damit das                  tisches Wohnen – auch gegenüber anderen konkurrierenden
        stadtentwicklungspolitische Ziel von „mehr Stadt in der Stadt“         Nutzungen wie Büro oder Einzelhandel – durchgesetzt
        umzusetzen?                                                            bzw. geschützt werden?
        Wie kann dabei den Forderungen nach Vielfalt im öffentlichen           Welches sind grundsätzlich die wesentlichen Erfolgs- bzw.
        Raum und nach privaten Freiräumen entsprochen werden?                  Hemmnisfaktoren bei der Schaffung von neuem Wohnraum

        Wie können neue Wohnungsbauprojekte mit Blick auf das                  in der Innenstadt?

        Quartier einen Beitrag für innovative, vielfältige Mobilitätsange-

        bote leisten, die Alternativen zum eigenen Pkw aufzeigen?

 8
Belebung der Innenstadt - Chancen und Herausforderungen innerstädtischen Wohnens in Hamburg 2018 - Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
Einleitung

Im folgenden Kapitel 2 wird zunächst der Frage nachgegangen,       1.3 Methodik

welche übergeordneten stadtentwicklungs- und wohnungs-

politischen sowie planerischen Rahmenbedingungen und Trends        Grundlage der Untersuchung bildet eine Auswertung von Sekun-

des Hamburger Wohnungsmarkts das Wohnen in der Innenstadt          därdaten amtlicher und nichtamtlicher Quellen, u. a. des Statistik-

beeinflussen.                                                      amts Nord, des Gutachterausschusses für Grundstückswerte

                                                                   Hamburg sowie der F+B-Immobilienpreisdatenbank, die klein-

In Kapitel 3 wird der Blick auf die Innenstadt als besonderer      räumige, bis auf die Mikrolage heruntergebrochene Daten zur

Wohnstandort gerichtet und – nach einem kurzen Rückblick           Entwicklung der Marktmieten und -preise in Hamburg beinhaltet.

auf die Geschichte des innerstädtischen Wohnens in Hamburg –

gezeigt, wie sich die Hamburger Innenstadt und deren Bevölke-      Einen wichtigen fachlichen Beitrag haben darüber hinaus zehn

rung mit der HafenCity, aber nicht nur dort, in den vergangenen    Experten und Expertinnen aus Politik, Wirtschaft, Kultur,

Jahren entwickelt hat.                                             Architektur und Forschung in Hamburg geleistet, die im Rahmen

                                                                   von leitfadengestützten Einzelinterviews befragt wurden. Diese

Kapitel 4 zeigt die Perspektiven für „mehr Stadt in der Stadt“     Expertenbefragung beinhaltete auch teilstandardisierte Elemente,

in Hamburg auf und benennt die Erfolgsbedingungen und Hemm-        die neben der qualitativen auch eine quantifizierbare Auswertung

nisfaktoren für innerstädtisches Wohnen. Dabei wird Wohnen         von Interviews ermöglichten. Ziel dieser Befragung war es, beson-

auch in den weiteren, funktionsübergreifenden städtischen Kon-     ders wichtige/kontroverse Themen und bestehende Handlungs-

text gestellt.                                                     bedarfe zu identifizieren sowie bestehende und künftig sich

                                                                   ergebende Handlungsmöglichkeiten für die Stärkung des inner-

Kapitel 5 fasst abschließend die zentralen Ergebnisse der Studie   städtischen Wohnens in Hamburg aufzuzeigen.

zusammen und unternimmt einen Ausblick auf die künftige

Entwicklung des innerstädtischen Wohnens in Hamburg.

                                                                                                                                         9
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Der Ha mburger Wohnungsm ark t:
R ahmenbedingungen und Trends

      2. Der Hamburger Wohnungsmarkt:
         Rahmenbedingungen und Trends

      Für die Einschätzung der gegenwärtigen Wohnungsmarktent-           „Mehr Stadt in der Stadt“

      wicklung werden zunächst die übergeordneten wohnungs- und          2014 benennt die damalige Behörde für Stadtentwicklung und

      stadtentwicklungspolitischen Rahmenbedingungen und Ziele in        Umwelt in einer programmatischen Veröffentlichung zu den

      Hamburg dargestellt.                                               Perspektiven der Stadtentwicklung für Hamburg das Motto

                                                                         „Mehr Stadt in der Stadt“ als das oberste Ziel für die künftige

      Daran schließt sich eine Darstellung der zentralen Entwicklungs-   Entwicklung des Stadtraums. Der vorhandenen Wachstums-

      trends der Wohnungsnachfrage und des Wohnungsangebots              dynamik Hamburgs soll vorrangig im bestehenden Siedlungsge-

      sowie der Wohnungsmarktsituation an, d.h. der Mieten- und          füge Raum geboten werden, um dadurch neue Entwicklungs-

      Wohneigentumspreise in Hamburg.                                    optionen zugunsten einer lebenswerten und dynamischen inter-

                                                                         nationalen Metropole zu öffnen.1

      2.1 Wohnen – ein zentrales Thema in Politik                        Die Innenstadt spielt hierbei mit der HafenCity als Hamburgs
              und Stadtentwicklung in Hamburg                            größtem Stadtentwicklungsprojekt eine wichtige Rolle. Auf einer

                                                                         Fläche von 157 Hektar wird die HafenCity das Areal der heutigen
      Das Wohnen – und insbesondere der Wohnungsneubau – sind ein        Innenstadt um 40 Prozent erweitern. Bis 2025 soll hier ein lebendi-
      Schwerpunktthema der Hamburger Politik und Stadtentwicklung.       ges Quartier mit maritimem Flair und mehr als 6.000 Wohnungen
      Mit dem „Vertrag für Hamburg – Wohnungsneubau“ mit den             sowie über 45.000 Arbeitsplätzen entstehen (Abb. 2-1).
      Hamburger Bezirken vom Juli 2011 und dem „Bündnis für das

      Wohnen in Hamburg“ mit den wohnungswirtschaftlichen Verbän-        Wohnen in der Innenstadt kommt auch dadurch eine wachsende
      den in Hamburg und dem städtischen Wohnungsunternehmen             Bedeutung zu, weil das 2010 vom Senat geänderte Planrecht
      SAGA vom September 2011 hat der Hamburger Senat mit dem            nunmehr Wohnungsbau in der Innenstadt erlaubt. Man erinnere
      Ziel von zunächst 6.000 und seit 2016 10.000 genehmigten Wohn-     sich: In den Nachkriegsjahrzehnten wurde das Wohnen noch
      einheiten pro Jahr den Wohnungsneubau erheblich ausgeweitet.       systematisch aus der Innenstadt (mit Ausnahme der Neustadt)

                                                                         verdrängt, so dass Wohnungsneubau in der City in weiten Teilen

                                                                         nicht mehr zulässig war. Um den Bau von Wohnungen weiter zu

                                                                         erleichtern, hat die Stadt Anfang 2014 die generelle Stellplatz-

                                                                         pflicht bei Wohnungsbauvorhaben aufgehoben und die Schaffung

                                                                         von Stellplätzen in die Verantwortung der Bauherren übertragen.

      1
          Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (2014).

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Der Ha mburger Wohnungsm ark t:
                                                                                            R ahmenbedingungen und Trends

Abb. 2-1: Schwerpunkte der Stadtentwicklung Hamburgs bis 2030

       City-HafenCity                                                   Innere Stadt

       Hafengebiet mit Güterumschlag und Industrie                      Äußere Stadt

       Urbanisierungszone mit Potenzial für „Mehr Stadt in der Stadt“   Landschaftsachsen

       Entwicklungsraum „Sprung über die Elbe“                          Grüne Ringe

Quelle: © BSW

                                                                                                                       11
Der Ha mburger Wohnungsm ark t:
R ahmenbedingungen und Trends

      Neue innenstadtnahe Quartiere erweitern die Stadt                     Neue Entwicklungsschwerpunkte und

      Neben der HafenCity werden durch die Aufgabe von Infrastruktur-       das Bündnis für die Quartiere

      flächen und die Schließung von Produktionsstandorten neue um-         Mit dem städtebaulichen Rahmenplan „Sprung über die Elbe“

      fangreiche innenstadtnahe Entwicklungsflächen in Hamburg frei.        von 2003 und der Internationalen Bauausstellung von 2006 – 2013

                                                                            wurden dem Gebiet südlich der Elbe, mit den Stadtteilen Veddel,

      Mit dem Quartier „Mitte Altona“ entsteht auf einer Gesamtfläche       Wilhelmsburg und dem Harburger Binnenhafen, neue Perspekti-

      von 75 Hektar auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs und          ven der Stadtentwicklung eröffnet. In den kommenden Jahren will

      dem Gelände, das durch die Verlegung der Fernbahn vom heutigen        die Stadt die urbanen Räume Hammerbrook, Borgfelde, Hamm,

      Bahnhof Altona an den Standort Diebsteich frei wird, ein neues,       Horn, Rothenburgsort, Billbrook, Oberbillwerder und Billstedt mit

      gemischt genutztes Stadtquartier mit rund 3.500 Wohnungen und         Mümmelmannsberg im östlichen Teil Hamburgs in den Fokus der

      acht Hektar Grün- und Freiflächen. Auf den Flächen der ehemali-       Stadtentwicklung rücken. Ziel ist der Bau von weiteren 15.000 bis

      gen Holsten-Brauerei ist – ebenfalls in Altona – bis 2022 ein neues   20.000 Wohnungen, wovon allein 6.000 bis 7.000 Wohnungen

      Stadtquartier mit rund 2.000 Wohnungen sowie Büro-, Einzelhan-        in Oberbillwerder, Hamburgs zweitgrößtem Stadtentwicklungs-

      dels- und Gastronomieflächen geplant (Abb. 2-2).                      vorhaben nach der HafenCity, entstehen sollen.

                                                                            Im Dezember 2014 schloss die Stadt mit den Verbänden der

                                                                            Wohnungswirtschaft das „Bündnis für die Quartiere“, welches

                                                                            künftig eine gemeinsame Entwicklung und Stärkung dieser Stadt-

                                                                            teile vorsieht. Erreicht werden soll dies u.a. durch die sozialverträg-

                                                                            liche Entwicklung innenstadtnaher Wohnquartiere, die heute nicht

                                                                            mehr den allgemeinen Ansprüchen an das Arbeiten und Wohnen

                                                                            in innenstadtnahen Lagen entsprechen und durch Formen des

                                                                            verträglichen Mit- und Nebeneinanders von Produktion, Dienst-

                                                                            leistungen, Handel, Bildung, Freizeit und Wohnen, soweit es die

                                                                            rechtlichen Rahmenbedingungen ermöglichen. Die ersten beiden

                                                                            Pilot-Quartiere sind Rothenburgsort und das südliche Hamm.

                                                                            Abb. 2-2: Neue innenstadtnahe Quartiere: „Mitte Altona“
                                                                            Quelle: André Poitiers Architekt, Stadtplaner RIBA mit arbos Freiraumplanung GmbH

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Der Ha mburger Wohnungsm ark t:
                                                                                                         R ahmenbedingungen und Trends

Das Ziel: Ausreichend Wohnraum zu bezahlbaren                      mit einer Modernisierungsförderung, die weitere Bindungen im

Preisen und Mieten                                                 Bestand schafft, die Zahl der Mietpreis- und Belegungsbindungen

Ein zentrales Ziel der Hamburger Politik und Stadtentwicklung      in den nächsten Jahren auf dem aktuellen Niveau zu stabilisieren.

ist es, angesichts einer – auch in Zukunft absehbar – steigenden

Wohnungsnachfrage ausreichend Wohnraum zu bezahlbaren              Zum Schutz der sozialen Zusammensetzung der ansässigen Wohn-

Preisen und Mieten bereitzustellen.                                bevölkerung setzt die Stadt in einzelnen Bereichen bzw. Stadtteilen

                                                                   zudem sogenannte soziale Erhaltungsverordnungen ein, die in

Mit der Vorgabe des Senats, bei jedem Bauvorhaben ab einer         Kombination mit einer Umwandlungsverordnung, aufwändige

bestimmten Größe mindestens ein Drittel Sozialwohnungen zu         Modernisierungen begrenzen und vor allem spekulative Umwand-

bauen, soll erreicht werden, dass neue Sozialwohnungen auch in     lungs- und Verkaufstätigkeiten einschränken sollen.

bevorzugten Wohnlagen entstehen. Im Zuge des verstärkten

Wohnungsneubaus versucht der Hamburger Senat so, die Auswir-       Angesichts eines zunehmend angespannten Wohnungsmarkts

kungen auslaufender Sozialbindungen (Mietpreis- und Belegungs-     gilt in Hamburg seit dem 1. Juli 2015 für die Dauer von fünf Jahren

bindungen) zu begrenzen beziehungsweise zu kompensieren.           flächendeckend die sogenannte Mietpreisbremse. Diese sieht

Seit 2011 wurden jährlich Förderungen für über 2.000 mietpreis-    vor, dass bei der Wiedervermietung von Bestandswohnungen die

und belegungsgebundene Neubauwohnungen bewilligt. Ab 2017          zulässige Miete in Gebieten höchstens auf das Niveau der orts-

sollen jährlich 3.000 Neubaumietwohnungen mit Mietpreis- und       üblichen Vergleichsmiete zuzüglich 10 Prozent angehoben werden

Belegungsbindungen gefördert werden. Ziel ist es, zusammen         darf.

                                                                                                                  Abb. 2-3: Neue
                                                                                                                  innenstadtnahe
                                                                                                                  Quartiere:
                                                                                                                  „Holsten Quartier“
                                                                                                                  Quelle: André Poitiers

                                                                                                                  Architekt, Stadtplaner RIBA

                                                                                                                  mit arbos Freiraumplanung

                                                                                                                  GmbH, Investor SSN Group

                                                                                                                                                13
Der Ha mburger Wohnungsm ark t:
R ahmenbedingungen und Trends

      2.2 Aktuelle Trends auf dem Hamburger Wohnungsmarkt                                                                            Aber: Hamburg verliert kontinuierlich Einwohner

                                                                                                                                     an das Umland

      Wachsende Stadt Hamburg                                                                                                        Allerdings resultieren diese Wanderungsgewinne aus der positiven

      Hamburg ist eine wachsende Stadt in einer wachsenden Region.                                                                   Bilanz bei den Fernwanderungen – und hier insbesondere mit dem

      Hamburg gilt als einer der interessantesten Standorte in Deutsch-                                                              Ausland. Gegenüber seinem Umland verliert Hamburg kontinuier-

      land, mit hoher Lebensqualität, sehr guten Rahmendaten der                                                                     lich an Einwohnern und zwar seit 2011 pro Jahr jeweils mehr als

      Wirtschaftsentwicklung und einer hohen Attraktivität als Wohn-                                                                 6.000 (Abb. 2-5).

      und Investitionsstandort. 2016 lebten rund 1,861 Mio. Einwohner

      in Hamburg. Seit dem Jahr 2000 hat Hamburg ca. 156.000 Einwoh-                                                                 Lang anhaltendes Bevölkerungswachstum prognostiziert

      ner gewonnen, dies ist ein Zuwachs von neun Prozent (Abb. 2-4).                                                                Laut den aktuellen Prognosen des Statistikamts Nord wird das Be-

                                                                                                                                     völkerungswachstum Hamburgs zumindest bis Ende des nächsten

      Geburtenüberschüsse und Wanderungsgewinne lassen                                                                               Jahrzehnts anhalten und für eine auch langfristig weiter steigende

      Hamburg wachsen                                                                                                                Wohnungsnachfrage sorgen.2

      Das Bevölkerungswachstum von Hamburg hat zwei Gründe:

      Zum einen werden in Hamburg seit 2010 mehr Menschen geboren                                                                    Seit 2012 starker Anstieg der Bautätigkeit – aktuell aber wieder
      als Menschen sterben, Tendenz steigend. Aktuell (2016) beträgt                                                                 Rückgang bei den Baufertigstellungen
      dieses Plus pro Jahr mehr als 4.000 Einwohner. Zum anderen                                                                     Die zuvor dargestellten gemeinsamen Bemühungen der Stadt
      wächst Hamburg kontinuierlich durch die starke Zuwanderung von                                                                 Hamburg und der Wohnungswirtschaft, den Wohnungsbau
      außen. Dies gilt insbesondere für die letzten beiden Jahre.                                                                    auszuweiten, sind eine Reaktion auf die wachsende Wohnungs-

                                                                                                                                     nachfrage in Hamburg. In der Folge sind seit 2011 die Zahl der

                                               2.000.000

                                               1.900.000
      Abb. 2-4:
      Bevölkerungs-                            1.800.000
      entwicklung von
      Hamburg 2000-2016                        1.700.000
      Quelle: Statistikamt Nord 2018,
                                               1.600.000
      Melderegister

                                               1.500.000
                                                                                                                                                                                                                              1.788.994
                                                                                          1.712.413

                                                                                                                  1.715.225

                                                                                                                                                                  1.736.663
                                                                  1.704.929

                                                                                                                                                                                                                                                                  1.860.759
                                                                                                                                                                              1.733.260

                                                                                                                                                                                          1.746.813

                                                                                                                                                                                                                                          1.803.752
                                                                                                      1.714.923

                                                                                                                                          1.732.503

                                                                                                                                                                                                                                                      1.833.930
                                                                                                                              1.720.632

                                                                                                                                                                                                                  1.775.659
                                                                                                                                                                                                      1.760.017
                                                                              1.710.932

                                                                                                                                                      1.741.182

                                               1.400.000

                                               1.300.000

                                               1.200.000

                                               1.100.000

                                               1.000.000
                                                                 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

      2
          Statistikamt Nord: Bevölkerungsentwicklung 2015 bis 2035. Ergebnisse der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung. Statistische Berichte. Kennziffer: A I 8 - j 15 HH, 2015.

 14
Der Ha mburger Wohnungsm ark t:
                                                                                                          R ahmenbedingungen und Trends

Baugenehmigungen und – mit einem zeitlichen Versatz von zwei           Diese Steigerung des Wohnungsbaus reicht allerdings nicht aus,

Jahren – auch die Zahl der Baufertigstellungen stark gestiegen. Seit   die durch den durchschnittlichen Bevölkerungszuwachs der ver-

2013 werden in Hamburg pro Jahr rund 6.000 neue Wohnungen              gangenen fünf Jahre von rund 20.000 Einwohnern pro Jahr verur-

fertiggestellt (Abb. 2-6).                                             sachte zusätzliche Wohnungsnachfrage zu decken.

  25.000

  20.000

  15.000

  10.000                                                                                                           Abb. 2-5:
                                                                                                                   Bevölkerungs-
   5.000                                                                                                           wanderungen
                                                                                                                   in Hamburg
        0                                                                                                          2000-2016
                                                                                                                   Quelle: Statistikamt

                                                                                                                   Nord 2018, Melderegister
  - 5.000

 - 10.000
             2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

                    Wanderungssaldo mit Hamburger Umland         Wanderungssaldo insgesamt

  12.000

                                                                                                                   Abb. 2-6:
  10.000
                                                                                                                   Genehmigte und
                                                                                                                   fertiggestellte
   8.000                                                                                                           Wohnungen in
                                                                                                                   Wohngebäuden
    6.000                                                                                                          (Neubau) in
                                                                                                                   Hamburg
                                                                                                                   2000-2016
    4.000
                                                                                                                   Quelle: Statistikamt

                                                                                                                   Nord 2017

   2.000

        0
             2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

                                   Genehmigte Wohnungen          Fertiggestellte Wohnungen

                                                                                                                                              15
Der Ha mburger Wohnungsm ark t:
R ahmenbedingungen und Trends

      Deutlicher Anstieg der Mieten und insbesondere der Preise              Dies entspricht einer Steigerung von knapp 23 Prozent. Im Neubau

      für Wohneigentum                                                       sind die Mieten in Hamburg im gleichen Zeitraum von 12,54 auf

      Der Anstieg der Wohnungsnachfrage hat so trotz erheblich ver-          13,94 ¤/m² bzw. nur um 11 Prozent geklettert. Die Wohnungs-

      stärkter Bautätigkeit zu einem insgesamt angespannten Woh-             mieten sind damit im Neubau nur etwa halb so stark gestiegen wie

      nungsmarkt und einem deutlichen Anstieg der Mieten und insbe-          im Bestand (Abb. 2-7).

      sondere der Preise für Wohneigentum in Hamburg geführt.

                                                                             Im Vergleich der „Big Five“ in Hamburg nur

      Mieten im Bestand doppelt so stark gestiegen wie im Neubau             moderater Anstieg der Neubaumieten

      Auf dem Mietwohnungsmarkt ist in den vergangenen Jahren ein            Im Vergleich der fünf größten Städte in Deutschland fällt der

      deutlicher Anstieg der Mieten zu beobachten. Dies gilt insbeson-       Anstieg der Neubaumieten seit 2010 in Hamburg moderat aus.

      dere für Bestandswohnungen, d.h. für Wohnungen, die mindes-            Während sich das Mietniveau in Hamburg im Vergleich der Metro-

      tens drei Jahre alt sind. Diese sind hamburgweit zwischen 2010         polen im Mittelfeld befindet – Spitzenreiter ist München mit einer

      und 2017 im Durchschnitt von 8,47 auf 10,38 ¤/m² gestiegen.            durchschnittlichen Neubaumiete von 20,16 ¤/m² – so ist in allen

                                     16,00

                                                                                                                                            13,94
      Abb. 2-7:                      14,00
                                                            12,93    12,94       12,97         12,93
      Angebotsmieten                         12,54                                                                              13,56
                                                                                                               13,21
      in Hamburg (arith.             12,00
      Mittel) im Bestand*                                                                                                       10,44       10,38
                                                                                                9,79           10,00
      und Neubau 2010                10,00                                         9,70
                                                             8,82
      bis 2017 ¤/m²                           8,47
                                                                      9,36
      Quelle: F+B GmbH 2018           8,00
      * Referenz-/ Normalwohnung

      (mind. drei Jahre alt),         6,00
      2 bis 4 Zi., 50 bis 80 m²,

      normale Ausstattung)            4,00

                                      2,00

                                       0,0
                                             2010           2011     2012        2013          2014            2015             2016        2017

                                                                             Bestand         Neubau

      Abb. 2-8:
                                                                                                                       Frankfurt
      Angebotsmieten                                                Köln           Berlin        Hamburg                                München
                                                                                                                       am Main
      im Neubau
      (arith. Mittel) im           Durchschnittlicher
                                                                    13,29          13,68              13,94             15,42            20,16
      Vergleich zu anderen         Mietpreis 2017 in ¤/m²
      Metropolen
                                   Veränderung
      Quelle: F+B GmbH 2018                                         + 32 %        + 61 %              + 11 %            + 23 %           + 51 %
                                   2010 bis 2017 in %

 16
Der Ha mburger Wohnungsm ark t:
                                                                                                                    R ahmenbedingungen und Trends

anderen Metropolen ein deutlich stärkerer Mietenanstieg zu ver-          Preisanstieg bei Eigentumswohnungen im Neubau in den

zeichnen. Hier ist Berlin Spitzenreiter, mit einem Plus von 61 Pro-      übrigen deutschen Metropolen noch stärker als in Hamburg

zent (Abb. 2-8).                                                         Allerdings sind im Vergleich der fünf größten Städte Deutschlands

                                                                         im Neubau die Preise für Eigentumswohnungen in den übrigen

Sehr starker Anstieg der Preise für Eigentumswohnungen                   deutschen Metropolen noch stärker gestiegen als in Hamburg.

im Bestand und Neubau

Bei Eigentumswohnungen ist der Preisanstieg seit Anfang des              Während sich das Preisniveau in Hamburg im Metropolenvergleich

Jahrzehnts noch sehr viel ausgeprägter. Kostete im Jahr 2010 in          wiederum im Mittelfeld befindet – Spitzenreiter ist wie bei den

Hamburg eine Eigentumswohnung im Bestand im Durchschnitt                 Mieten München mit einem durchschnittlichen Preis für eine

2.209 ¤/m², so mussten 2017 dafür 3.965 ¤/m² bezahlt werden.             Eigentumswohnung von 6.753 ¤/m² – so ist in allen anderen

Dies entspricht einem Anstieg von knapp 79 Prozent. Im Neubau            Metropolen zwischen 2010 und 2017 ein noch stärkerer Preisan-

fiel dieser Anstieg mit einem Plus von 57 Prozent etwas geringer,        stieg zu verzeichnen. Auch hier ist München Spitzenreiter, mit

aber noch sehr stark aus, von 3.171 auf 4.975 ¤/m² (Abb. 2-9).           einem Plus von knapp 82 Prozent (Abb. 2-10).

   6.000

   5.000                                                                                                       4.975        Abb. 2-9:
                                                                                                   4.420                    Angebotspreise
                                                                                  4.144
                                                      3.787           4.041                                                 für Eigentumswoh-
   4.000                                3.720
                           3.541                                                                                            nungen (arith.
                                                                                                               3.965
              3.171                                                                                3.658                    Mittel) in Hamburg
   3.000                                                                          3.372                                     im Bestand und
                                                      3.041           3.212
                                                                                                                            Neubau 2010 bis
                                        2.704
   2.000                   2.391                                                                                            2017 in ¤/m²
              2.209                                                                                                         Quelle: LBS,

                                                                                                                            F+B GmbH 2018
   1.000

        0
             2010         2011         2012          2013         2014            2015              2016       2017

                                                Bestand          Neubau

                                                                                                                                 Abb. 2-10:
                                                                      Frankfurt
                                      Köln           Berlin                               Hamburg          München               Angebotspreise für
                                                                      am Main
                                                                                                                                 Eigentumswohnungen
ETW-Angebotspreise                                                                                                               im Neubau
                                     3.986            4.351             4.830              4.975            6.753
2017 in ¤/m²                                                                                                                     (arith. Mittel)
                                                                                                                                 im Vergleich zu
Veränderung
                                     + 62 %          + 76 %             + 59 %             + 57 %           + 82 %               anderen Metropolen
2010 bis 2017 in %
                                                                                                                                 Quelle: LBS, F+B GmbH 2018

                                                                                                                                                         17
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      3. Wohnen in der Hamburger Innenstadt
      Die Hamburger Innenstadt erlebt derzeit als Wohnstandort eine                    3.1 Die Hamburger Innenstadt – ein besonderer Wohnstandort

      Renaissance. Die Fragen, worin diese Renaissance besteht und wel-

      che Gründe sie hat, soll im Folgenden näher beleuchtet werden.                   Die Hamburger Innenstadt ist aufgrund ihrer zentralen Lage und

                                                                                       überordneten Bedeutung ein besonderer Ort zum Wohnen. In

      Zunächst wird der Blick auf die Hamburger Innenstadt als ein                     einer für diese Studie durchgeführten Expertenbefragung wird

      Wohnstandort mit besonderen Qualitäten geworfen. Daran an-                       die Innenstadt allerdings differenziert bewertet.

      schließend wird dargestellt, wie sich in der Innenstadt in den                   Geschätzt werden vor allem die gute verkehrstechnische Erreich-

      vergangenen Jahren das Wohnungsangebot und die Wohnungs-                         barkeit und Anbindung der Innenstadt sowie deren lebendige ur-

      nachfrage sowie die Marktsituation verändert haben.                              bane Atmosphäre – zumindest bis Geschäftsschluss.

                                                           Lage

                                                           Die Innenstadt ist gut mit dem PKW zu erreichen.

                                                           Die ÖPNV-Anbindung ist sehr gut.

                                                           Die Innenstadt ist räumlich gut an die angrenzenden Stadtteile angebunden.

                                                           Die Hafencity ist gut an die ursprüngliche City angebunden.

                                                           Urbanität

                                                           Die Hafencity hat sich zu einem lebendigen Stadtteil entwickelt.

                                                           Es herrscht eine lebendige urbane Atmosphäre.

                                                           Nach Geschäftschluss mangelt es an Leben.

                                                           Es gibt ein vielfältiges Stadtteilleben.

                                                           Wohnen

                                                           Wohnen spielt eine wichtige Rolle in der Innenstadt.

                                                           Die Innenstadt ist ein attraktiver Wohnstandort.

                                                           Wohnungsmarkt

                                                           Es gibt genügend wohnungsnahe Frei-/Grünflächen.

                                                           Hohe Bodenpreise und Nutzungskonkurrenzen führen zu einer Verdrängung des Wohnens.

                                                           In der Innenstadt zu wohnen können sich nur Besserverdienende leisten.

                                                           Nahversorgung/Infrastruktur

                                                           Die Versorgung des täglichen Bedarfs ist gut.

                                                           Die Ausstattung mit sozialer Infrastruktur (Kita, Schule) ist gut.

                                                           Das Angebot an Parkplätzen ist ausreichend.

                                                           Die Verkehrsbelastung ist akzeptabel.

        0     2     4    6     8    10    12    14    16
                    Anzahl der Nennungen                      trifft voll zu     trifft eher zu       trifft eher nicht zu      trifft nicht zu

      Abb. 3-1: Bewertung des Wohnstandorts Innenstadt Quelle: F+B, Expertenbefragung 2018

 18
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

Die Hamburger Innenstadt wird als ein attraktiver, wenn auch          Wohnen. Die heute bis auf wenige Überbleibsel verschwundenen

nicht ausgeprägter Wohnstandort wahrgenommen. Im Hinblick             Gängeviertel zogen sich von der Elbe bis hin zum Wallring

auf Nahversorgung und soziale Infrastruktur wird die Innenstadt       quer durch die Stadt und boten Wohnungen für unterschiedliche

ebenfalls überwiegend positiv gesehen. Kritischer werden die          soziale Schichten – meist in einem beengten Nebeneinander von

Ausstattung mit wohnungsnahen Frei- und Grünflächen sowie             Wohnen und Arbeiten.

das Angebot an Parkplätzen bewertet.                                  Nach dem großen Brand von 1842, dem große Teile dieser Woh-

Als eher problematisch gesehen werden das hohe Bodenpreis-            nungen zum Opfer fielen, begann die Verdrängung des Wohnens

niveau und Nutzungskonkurrenzen, die zu einer Verdrängung des         aus der Innenstadt. Mit dem Schleifen der Bastionsmauern und

Wohnens führen und die Innenstadt zu einem Ort vor allem für          der Aufhebung der Torsperre im Jahr 1860 veränderten sich auch

Besserverdienende machen würden (Abb. 3-1).                           die städtischen Milieus. Wohlhabende Familien bezogen zuneh-

                                                                      mend Wohnhäuser außerhalb des Wallrings und nutzten ihre alten
Die ambivalente Bewertung der Innenstadt spiegelt die Tatsache        Stadthäuser nur noch als Geschäftshäuser. Es folgte das Klein-
wider, dass dort das Wohnen vielfältige Strukturen und Gesichter      bürgertum, das sich in neuen Stadtteilen außerhalb des Wallrings,
besitzt. Charakteristisch sind kleinräumig unterschiedliche Lage-     wie z.B. Eppendorf oder Uhlenhorst niederließ. In zunehmend her-
und Wohnqualitäten. Grundsätzlich lassen sich in der Innenstadt       untergekommenen Innenstadtvierteln verblieben Arbeiter und
drei Wohntypen unterscheiden:                                         Handwerker.

  Zusammenhängende, gewachsene Wohnquartiere, wie z. B. in            Beim Bau der Speicherstadt in den 1880er Jahren und nach den

  der Neustadt am Venusberg, Großneumarkt und im Portugie-            Sanierungsmaßnahmen in Folge der Choleraepidemie von 1892,

  senviertel,                                                         die zu einem Abbruch weiter Teile der dichtbevölkerten Wohnquar-

  einzelne historische „Wohninseln“, wie z. B. in der Altstadt der    tiere führte, musste ein Großteil der Bewohner weichen. Dieser

  Altstädter Hof oder das Katharinenviertel, welches in den letzten   Verdrängungsprozess setzte sich zunächst mit dem Bau der

  Jahren deutlich an Wohnungen hinzugewonnen hat und                  Mönckebergstraße und des Kontorhausviertels und später nach

  neu entstandene Wohnquartiere, wie vor allem natürlich die          den Zerstörungen des 2. Weltkriegs und während des Wiederauf-

  HafenCity, aber auch neuere kleinere Quartiere, wie z. B. in der    baus mittels einer fortschreitenden funktionalen Entmischung

  Neustadt die Wallhöfe,                                              der Innenstadt bis Ende der 1970er Jahre fort, als nur noch rund

  eingestreutes Wohnen, z. B. einzelne Wohngebäude oder auch          12.000 Menschen in der Innenstadt wohnten. Zum Vergleich: 1880

  nur Dachgeschoss-, Penthouse- oder Hausmeisterwohnungen             waren es noch 171.000 Menschen.

  in Büro und Geschäftshäusern.

                                                                      Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die in den ersten Jahr-

3.2 Wohnen in der Innenstadt – ein historischer Rückblick             zehnten des 20. Jahrhunderts vorgenommene Sanierung der

                                                                      Innenstadt nicht nur zu einer Verringerung der Wohnbevölkerung,

Die heterogene und fragmentierte Wohnstruktur der Hamburger           sondern auch zu einer wesentlichen Verbesserung der zuvor völlig

Innenstadt ist das Ergebnis eines bereits im vorletzten Jahrhundert   unzureichenden Wohnverhältnisse geführt hat.

einsetzenden Verdrängungs- und Ausdünnungsprozesses. Bis

in das 19. Jahrhundert dominierte in der Alt- und Neustadt das

                                                                                                                                             19
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      Die Geschichte des Wohnens in der
      Hamburger Innenstadt: Übersicht 1842 bis 1945
      Die Geschichte des Wohnens in der Hamburger Innenstadt ist, beginnend mit dem großen Brand von 1842,

      in der folgenden Übersicht in Stichworten nachgezeichnet.

      Vom Großen Brand bis zum 2. Weltkrieg

      1842             Großer Brand und Zerstörung weiter Teile der Innenstadt

                       (nördlicher Teil der Altstadt und nordöstlicher Teil der Neustadt)

      In der Folge:

      1842                Weitreichende Modernisierung des Stadtzentrums (Stadtbild, Parzellierung, Kanalisation)

                          Beginn der Citybildung (räumliche Entmischung von Wohnen und Arbeiten)

      		                  und der Verdrängung der Wohnnutzung

                          Entwicklung eines modernen Sanierungsrechts

      1880             Höchste Einwohnerzahl der Innenstadt (171.000 EW)

      1888 – 1906      Zollanschluss, Einrichtung des Freihafens und Bau der Speicherstadt

                       mit der Umsiedlung von etwa 24.000 Bewohnern

                       Cholera-Epidemie in der Innenstadt auf Grund unzureichender Wohnverhältnisse

      1892             Als Konsequenz:

                          Neues wohnungspolitisches Instrumentarium

      		                  (Bebauungsplan und Baupolizeigesetz, Wohnungspflegegesetz)

                          Ausweisung von drei Hauptsanierungsgebieten (Altstadt, Gängeviertel, südliche Neustadt)

      1842 bis 1900
 20
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

Abb. 3-2: Die Hamburger Innenstadt – 1931                             Abb. 3-3: Die Hamburger Innenstadt – nach dem 2. Weltkrieg, 1951
Quelle: © BSW                                                         Quelle: © BSW

1900 – 1939        Sanierung der Innenstadt

                      Rückgang der innerstädtischen Wohnbevölkerung von 137.000 auf 66.000 Einwohner

                      1933 Abbruch der letzten Gängeviertel am Großneumarkt

                      Wesentliche Verbesserung der Wohnverhältnisse

                      Errichtung umfangreicher genossenschaftlicher Wohnbauten

1906               Bau der Mönckebergstraße

1920 – 1930        Bau des Kontorhausviertels

                      Abbruch eines dichten Wohnquartiers

                      Höhepunkt der Citybildung

1940 – 1945        Zerstörung weiter Teile der Innenstadt im 2. Weltkrieg

1900 bis 1945
                                                                                                                                         21
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      Die Geschichte des Wohnens in der
      Hamburger Innenstadt: Übersicht ab 1950 bis heute
      Die Geschichte des Wohnens in der Hamburger Innenstadt in Stichworten nachgezeichnet.

      Vom Wiederaufbau bis heute

      ab 1950           Wieder- und Neuaufbau der Innenstadt nach den Leitvorstellungen

                        der „gegliederten und aufgelockerten Stadt“ (Aufbauplan 1960)

      1953 – 1963       Bau der Ost-West-Straße (heutige Willy-Brand-Straße)

                           Durchtrennung der Innenstadt und Veränderung historischer Raumstrukturen

      1962              Flächensanierung für den Unilever-Neubau

                           Abbruch mehrerer hundert Wohnungen

      ca. 1976 – 1987   Umfangreicher Wohnungsneubau und Wohnungsmodernisierungen,

                        Sanierung denkmalgeschützter Objekte

                           Stadterneuerung und Aufwertung der historischen Wohnquartiere

      1980 – 1985       Neugestaltung des Rathausmarktes und Bau des Passagenviertels in der westlichen Innenstadt

                           Erneuerung und Wiederbelebung der City

      ab 1988           Neubebauung der Fleetinsel

                           Stärkung der Verbindung zwischen City/Passagenviertel und Elbe/Hafen (Fleetachse)

                           Wiederentdeckung der „Stadt am Fluss“

      1993/94           Umgestaltung der Mönckebergstraße und Spitalerstraße

                           Aufwertung des öffentlichen Raums in der östlichen Innenstadt (City-Passagen)

      1997              Beschluss zum Bau der HafenCity

                           Geplante Cityerweiterung und Bau von 5.500 Wohnungen

      ab 1950 bis 1997
 22
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

Abb. 3-4: Entwicklung der Hamburger Innenstadt                     Abb. 3-5: Entwicklung der Hamburger Innenstadt bis heute, 2014
          seit dem Wiederaufbau, 1960                              Quelle: © BSW
Quelle: © BSW

2003              Baubeginn des ersten Quartiers der HafenCity (Am Sandtorkai/ Dalmannkai, Fertigstellung 2009)

Seit 2008         Die Speicherstadt und das Projektareal HafenCity bilden gemeinsam den neuen Stadtteil HafenCity

2011	Änderung des Planrechts erlaubt generell Wohnungsbau in der Innenstadt

2017              HafenCity: Baubeginn südliches Überseequartier

2003 bis heute
                                                                                                                                    23
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      3.3 Die Innenstadt wächst:                                        Zerstörungen des 2. Weltkriegs und den Flächensanierungen

      Entwicklung des innerstädtischen Wohnungsangebots                 in den 1960er Jahren umfasste der Wohnungsbestand in der

                                                                        Innenstadt Ende der 1980er Jahre weniger als 8.000 Wohnungen.

      Wohnen in der Innenstadt steht und entsteht in Konkurrenz zu      Seitdem ist dieser kontinuierlich auf mittlerweile knapp 10.000

      anderen, innenstadttypischen Nutzungen und attraktiven innen-     Wohnungen gewachsen (Abb. 3-8).

      stadtnahen Wohnstandorten.

                                                                        Den weitaus größten Teil des Wohnungsbestands beherbergt mit

      Kontinuierlicher Anstieg des Wohnungsbestands in der              aktuell (2016) rund 7.300 Wohnungen die Neustadt. In der Altstadt

      Innenstadt seit Ende der 1980er Jahre                             und der seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts neu entstehenden

      Die Entwicklung des innerstädtischen Wohnens in Hamburg der       HafenCity finden sich jeweils etwa 1.300 Wohnungen (Abb. 3-9).

      letzten drei Jahrzehnte ist gekennzeichnet durch eine langsame,

      aber kontinuierliche Stärkung der Wohnfunktion. Nach den

      Abb. 3-6: Wohnen in der Altstadt: das Katharinenquartier          Abb. 3-7: Wohnen in der Neustadt: die Wallhöfe

      Willy-Brandt-Straße/Grimm/Neue Gröningerstraße                    Neuer Steinweg, Hütten und Neanderstraße

      Wohnungen:                                                        Wohnungen:
      131 Mietwohnungen,                                                48 Eigentumswohnungen,
      1 bis 6 Zimmer, 35 bis 180 m²,                                    136 Mietwohnungen,
      20 Gewerbeeinheiten,                                              60 bis 140 m² (ETW)
      152 TG-Plätze                                                     50 bis 125 m² (Mietwohnungen)

      Investor: Hochtief Projektentwicklung GmbH                        Investor: HamburgTeam, Deutsche Immobilien AG

      Architekt: KPW Papay Warncke und Partner                          Architekt: Bieling und Partner Architekten (Wohnungen)

      Fertigstellung: 2014                                              Fertigstellung: 2010

      Quelle: F+B                                                       Quelle: F+B

 24
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

   25.000

   20.000

   15.000

   10.000

    5.000

           0
                  39

                  50
                  61
                  70
                  80
                  87

                  11
                  12
                  97
                  00

                  01
                  02
                  03
                  04

                  05
                  06

                  07
                  08
                  09

                  10

                  13
                  14
                  15
                  16
               19

               20
               19

               20

               20
               20
               19

               20
               20
               19

               20
               19
               19

               20
               20
               20
               19

               20
               20

               20
               20
               20
               20

               20

Abb. 3-8: Anzahl der Wohnungen in der Hamburger Innenstadt 1939-2016
Quelle: Baubehörde Hamburg, Statistikamt Nord 2017

  8.000

  7.000

  6.000

  5.000

  4.000

  3.000

  2.000

  1.000

       0
               2000              2002            2004            2006             2008             2010             2012            2014             2016

                                                Hamburg-Altstadt                 Neustadt            Hafencity

Abb. 3-9: Anzahl der Wohnungen in der Innenstadt 2000-2016 3
Quelle: Statistikamt Nord 2017

3
  Am 01.03.2008 ist für Hamburg eine neue räumliche Gliederung in Kraft getreten. Ein Teilgebiet des alten Stadtteils Hamburg-Altstadt wurde dem neuen Stadtteil HafenCity zugeordnet.
Aus diesem Grund sind Vergleiche für den Stadtteil Hamburg-Altstadt ab dem Jahr 2008 mit den Vorjahren nur eingeschränkt möglich.

                                                                                                                                                                                         25
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      Innerstädtischer Wohnungsbestand weist vergleichsweise viele             Bei der Versorgung mit Wohnraum fallen diese Unterschiede aller-

      kleinere Wohnungen mit zwei bis drei Räumen auf                          dings aufgrund der unterschiedlichen Wohnungsbelegung weni-

      Im Hinblick auf die Wohnungsgrößen ist der Wohnungsbestand               ger zu buche. Hier verfügen die Bewohner der Altstadt mit 43 m²

      der Innenstadt gegenüber dem Hamburger Wohnungsbestand                   pro Kopf über den meisten Wohnraum. In der Neustadt und der

      durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil kleinerer Wohnun-          HafenCity ist der pro Kopf zur Verfügung stehende Wohnraum

      gen mit zwei und drei Räumen (ein bis zwei Zimmer plus Küche)            etwas kleiner als im Hamburger Durchschnitt (Abb. 3-11).

      gekennzeichnet (Abb. 3-10).

                                                                               Anteil von preiswerten, öffentlich geförderten Wohnungen

      Wohnungen in der HafenCity sind überdurchschnittlich groß                in der Innenstadt mittlerweile höher als im städtischen

      Innerhalb der Innenstadt zeigen sich hinsichtlich der Wohnungs-          Durchschnitt

      größe teilweise deutliche Unterschiede. Während in der Altstadt          Die soziale Wohnraumversorgung in der Innenstadt hat sich in den

      die durchschnittliche Wohnungsgröße mit 73 m² knapp dem                  vergangenen Jahren erheblich verbessert. Während in Hamburg

      Hamburger Durchschnitt (76 m²) entspricht, sind die Wohnungen            insgesamt der Anteil an Sozialwohnungen, d.h. öffentlich geför-

      in der Neustadt mit durchschnittlich 63 m² deutlich kleiner und          derten mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen, trotz

      in der HafenCity mit im Durchschnitt 93 m² erheblich größer – und        des in den letzten Jahren erheblich verstärkten Neubaus von

      damit besonders geeignet für größere Haushalte wie Familien mit          Sozialwohnungen aufgrund auslaufender Bindungen rückläufig

      Kindern (Abb. 3-11).                                                     ist, hat sich in der Innenstadt der Anteil an Sozialwohnungen seit

                                                                               2011 verdoppelt und liegt mit neun Prozent mittlerweile leicht

                                                                               über dem städtischen Durchschnitt (8,4 %) (Abb. 3-12).

                               40 %

                                35 %

                               30 %

                               25 %

                               20 %

                               15 %

                               10 %

                                 5%

                                 0%

                                 mit         1 Raum           2 Räumen   3 Räumen        4 Räumen      5 Räumen     6 Räumen       7 Räumen
                                                                                                                                   und mehr
                                                                            Innenstadt       Hamburg

                             Abb. 3-10: Wohnungen nach Anzahl der Räume 2016 nach ihrem Anteil am Gesamtwohnungsbestand in %
                             Quelle: Statistikamt Nord 2017

 26
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

    100
      90
      80
      70
      60
      50
      40
      30
      20
      10
       0

                     Durchschnittliche Wohnungsgröße in m2       Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner in m2

                                 Hamburg-Altstadt     Neustadt    Hafencity      Hamburg

Abb. 3-11: Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner und durchschnittliche Wohnungsgröße
in der Innenstadt und in Hamburg 2016 in m²
Quelle: Statistikamt Nord 2017

   12 %

   10 %

    8%

    6%

    4%

    2%

       0

                   2011              2012            2013         2014             2015              2016

                                                    Innenstadt   Hamburg

Abb. 3-12: Anteil der Sozialwohnungen am Gesamtwohnungsbestand in der Innenstadt und in Hamburg 2011-2016
Quelle: Statistikamt Nord 2017

                                                                                                                                            27
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      Exkurs: die HafenCity                                                                 1.300 Wohnungen fertiggestellt und mehr als 730 Unternehmen

      Mit der HafenCity entsteht südlich der historischen Innenstadt auf                    angesiedelt. Die HafenCity hat sich mittlerweile als neuer urbaner

      einer Fläche von insgesamt 157 ha ein neuer innerstädtischer                          Wohnstandort und Arbeitsort fest etabliert (Abb. 3-13 bis 3-15).

      Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten, der die Hamburger City-

      Fläche um 40 % erweitert.                                                             Bis 2021 entsteht im südlichen Überseequartier bei dem vermut-

                                                                                            lich größten integrierten Immobilienvorhaben Europas ein Areal

      HafenCity hat sich als neuer urbaner Wohnstandort und                                 mit insgesamt ca. 270.000 m² Einzelhandel, Gastronomie, Hotel,

      Arbeitsort fest etabliert                                                             Entertainment, Kreuzfahrtterminal, Büro und Wohnen. Im öst-

      Die HafenCity wird quartiersweise von Westen nach Osten und                           lichen HafenCity-Bereich ist am Baakenhafen eine Mischung aus

      von Norden nach Süden entwickelt. Den Anfang machte das 2009                          intensiver Wohn- und Freizeitnutzung mit rund 3.000 Wohnungen,

      fertiggestellte Quartier „Am Sandtorkai/Dalmannkai“. Es folgte                        grünen Freiräumen, Arbeitsplätzen sowie einem Bildungs-

      2011 das mittlerweile fast fertige Quartier „Am Sandtorpark/Gras-                     und Freizeitzentrum geplant. Hier entstehen Baugemeinschafts-,

      brook“. Hier befindet sich die erste Grundschule mit Kita. Mitte                      Genossenschafts-, Eigentums- und geförderte Wohnungen, u. a.

      2017 ging die letzte große unbebaute Fläche in der westlichen                         mit besonderen Schwerpunkten für Familien, Senioren, Studenten

      HafenCity, der westliche Strandkai, in Bau. Ende 2016 waren rund                      und Menschen mit Behinderung.

      Abb. 3-13: Die Quartiere der HafenCity Quelle: HafenCity Hamburg GmbH/Michael Korol/fotofrizz

 28
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

                                                       Abb. 3-15: Wohnen in der HafenCity

                                                       Quartier Am Lohse Park
                                                       Shanghaiallee

                                                       Wohnungen:
                                                       159 WE
                                                       1-4 Zimmer, 27 bis 143 m²
Abb. 3-14: Wohnen in der HafenCity

                                                       Investor:
Quartier Am Sandtorkai / Dalmannkai
                                                       KOS Wulff Immobilien GmbH, Otto Wulff Projektentwicklung GmbH,
Am Kaiserkai 47-57
                                                       Gemeinnützige Baugenossenschaft Bergedorf-Bille eG

Wohnungen:                                             Architekt:
2-6 Zimmer, 50 bis 200 m²                              APB Architekten, Böge Lindtner K2 Architekten, Haslob
                                                       Kruse + Partner Architekten
Investor:
Behrendt Wohnungsbau, Lehmann Immobilien,              Fertigstellung: 2015
GARBE Holding
                                                       Quelle: F+B

Architekt:
SPINE ARCHITECTS GmbH, APB Beisert, Grossmann-Hense,
KBNK Kähne Birwe Nähring Krause, Wilkens

Fertigstellung: 2008

Quelle: F+B

                                                                                                                         29
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      Gegenüber der östlichen HafenCity und dem geplanten „Elbtower“

      an den Hamburger Elbbrücken soll mit Grasbrook ein neuer

      urbaner Stadtteil für Hamburg entstehen, der die Brücke nach

      Süden auf die Elbinseln schlagen und gleichzeitig den Stadtteil

      Veddel stärker einbetten soll. Geplant sind 16.000 Arbeitsplätze

      und gut 3.000 Wohnungen für etwa 6.000 Bewohner sowie

      Einkaufsmöglichkeiten, eine Grundschule und Kitas (Abb. 3-17).

      Renaissance des Wohnhochhauses

      In der HafenCity erfährt aktuell in einzelnen Projekten der Bau-

      typus des Wohnhochhauses – wie in anderen deutschen Großstäd-

      ten auch – eine Renaissance. Allerdings nicht, wie vielfach in der

      Vergangenheit, als sozialer Wohnungsbau, wie z.B. im Osdorfer

      Born, sondern als Miet- oder Kaufobjekt für zahlungskräftige

      Zielgruppen. Die besondere Lage am Wasser, großzügige Grund-

      risse und eine hochwertige Ausstattung versprechen ein besonde-

      res Wohnerlebnis in luftiger Höhe.

      Abb. 3-16: Renaissance des Wohnhochhauses:                           Abb. 3-17: Grasbrook: Ein neuer urbaner Stadtteil für Hamburg
      Marco-Polo-Tower Quelle: F+B                                         Quelle: HafenCity Hamburg GmbH/Hosoya Schaefer Architects

 30
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

                               31
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      3.4 Die Hamburger Innenstadt und ihre Bewohner                          70 Prozent der Innenstadtbewohner leben in der Neustadt

                                                                              70 Prozent der Innenstadtbewohner, knapp 12.700, leben aktuell

      Einwohnerzahl in der Innenstadt steigt kontinuierlich                   (2016) in der Neustadt. Ihre Zahl ist seit 2010 um ca. sieben Prozent

      Nachdem 1980 nur noch rund 12.000 Einwohner in der Hamburger            gewachsen. In der Altstadt wohnen heute knapp 2.300 Menschen,

      Innenstadt lebten, ist deren Zahl seitdem langsam aber kontinuier-      über ein Drittel (36 %) mehr als noch 2010. In der HafenCity woh-

      lich und bis auf über 18.000 im Jahr 2016 gestiegen. Diese Entwick-     nen mittlerweile knapp 3.300 Menschen. Damit hat sich deren Zahl

      lung hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen (Abb. 3-18).         seit 2010 verdreifacht (Abb. 3-20).

      Innenstadt wächst dreimal so dynamisch wie Hamburg

      insgesamt

      Seit dem Jahr 2000 ist die Bevölkerung in der Innenstadt um 31

      Prozent gestiegen und damit mehr als dreimal so stark wie in der

      Gesamtstadt (Abb. 3-19).

         70.000

         65.000

         60.000

         55.000

         50.000

         45.000

         40.000

         35.000

         30.000

         25.000

         20.000

         15.000

         10.000
                     39

                     50
                     61
                     70
                     80
                     87
                     97
                     00

                     01
                     02
                     03
                     04

                     05
                     06

                     07
                     08
                     09

                     10
                     11
                     12
                     13
                     14
                     15
                     16
                  19

                  20
                  19

                  20

                  20
                  20
                  19

                  20
                  20
                  19

                  20
                  19
                  19

                  20
                  20
                  20
                  19

                  20
                  20

                  20
                  20
                  20
                  20

                  20

      Abb. 3-18: Anzahl der Einwohner in der Hamburger Innenstadt 1939-2016
      Quelle: Baubehörde Hamburg, Statistikamt Nord 2017

 32
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

                       140
                       135
                       130
                       125
    Index 2000 = 100

                       120
                       115
                       110
                       105
                       100
                        95
                       90

                             2000      2002        2004      2006         2008         2010          2012   2014    2016

                                                Bevölkerung Innenstadt              Bevölkerung Hamburg Gesamt

Abb. 3-19: Bevölkerungsentwicklung in Hamburg und der Innenstadt 2000-2016
Quelle: Statistikamt Nord 2017, F+B eigene Berechnungen

  14.000

  12.000

  10.000

   8.000

   6.000

   4.000

   2.000

                   0
                         2000       2002      2004        2006           2008          2010          2012    2014    2016

                                               Hamburg-Altstadt          Neustadt        Hafencity

Abb. 3-20: Anzahl der Einwohner in der Innenstadt 2000-2016
Quelle: Statistikamt Nord 2017

                                                                                                                                                   33
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      Hoher Anteil an Menschen mittleren Alters zwischen 18 und                                               Für Nicht-Hamburger ist die Innenstadt vor allem für Menschen

      49 Jahre und relativ wenige Senioren                                                                    jüngeren und mittleren Alters attraktiv

      Die Altersstruktur der Einwohner der Innenstadt zeichnet sich                                           Betrachtet man dagegen, welche Altersgruppen bei einem Umzug

      gegenüber der Hamburger Gesamtbevölkerung vor allem durch                                               über Hamburgs Stadtgrenze hinweg im gleichen Zeitraum in die

      einen hohen Anteil an Menschen mittleren Alters zwischen 18 und                                         Innenstadt gezogen sind, so zeigt sich, dass die Innenstadt wiede-

      49 Jahren und einem niedrigen Anteil an Senioren aus (Abb. 3-21).                                       rum bei jüngeren Erwachsenen unter 30 Jahren, aber auch bei den

                                                                                                              30-49-Jährigen einen ausgeprägt positiven Wanderungssaldo

      Innerhalb Hamburgs zieht die Innenstadt vor allem jüngere                                               aufweist, d.h. es sind deutlich mehr Menschen von außerhalb

      Menschen an                                                                                             Hamburgs in die Innenstadt gezogen als umgekehrt (Abb. 3-23).

      Betrachtet man, welche Altersgruppen bei einem Umzug innerhalb

      Hamburgs in die Innenstadt ziehen, so zeigt sich, dass dies in den                                      Internationale Bevölkerung mit überdurchschnittlichem Anteil

      vergangenen sechs Jahren insbesondere jüngere Erwachsene unter                                          an Personen mit Migrationshintergrund

      30 Jahren gewesen sind (Abb. 3-22).                   4
                                                                                                              Die Menschen, die aktuell in der Hamburger Innenstadt wohnen,

                                                                                                              besitzen zu 39 Prozent einen Migrationshintergrund, Tendenz wie

                                                                                                              in ganz Hamburg leicht steigend. Die Bevölkerungszusammenset-

                                                                                                              zung in der Innenstadt ist damit internationaler als im Hamburger

                                                                                                              Durchschnitt (34 %). Dies gilt insbesondere für die Hamburger

                                                                                                              Altstadt.

             60 %

             50 %

             40 %

             30 %

             20 %

             10 %

                  0

                                      0 bis 17 Jahre                   18 bis 49 Jahre                   50 bis 64 Jahre            65 Jahre und älter

                                                                                  Innenstadt             Hamburg

      Abb. 3-21: Bevölkerungsstruktur in der Innenstadt und in Hamburg nach Anteil der Altersgruppen 2016 in %
      Quelle: Statistikamt Nord 2017

      4
          In 2016 ist die Entwicklung durch Verlagerung einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in die Innenstadt verzerrt.

 34
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

    400

    350

    300

    250

    200

    150

    100

     50

       0

    - 50

   -100
                0 bis 17 Jahre          18 bis 29 Jahre          30 bis 49 Jahre      50 bis 64 Jahre   65 Jahre und älter
                                 2010     2011            2012        2013         2014       2015        2016

Abb. 3-22: Innenstadt: Saldo der Zu- und Fortzüge innerhalb Hamburgs nach Altersgruppen 2010-2016
Quelle: Statistikamt Nord 2017

    400

    350

    300

    250

    200

    150

    100

     50

       0

    - 50

   -100
                0 bis 17 Jahre          18 bis 29 Jahre          30 bis 49 Jahre      50 bis 64 Jahre   65 Jahre und älter
                                 2010     2011            2012        2013         2014       2015        2016

Abb. 3-23: Innenstadt: Saldo der Zu- und Fortzüge über die Stadtgrenze Hamburgs nach Altersgruppen 2010-2016
Quelle: Statistikamt Nord 2017

                                                                                                                                                     35
Wohnen in der Ha mburger Innenstadt

      Heterogene Sozialstruktur                                                Aber wieder mehr Familien mit Kindern in der Innenstadt,

      In sozialer Hinsicht zeigen sich innerhalb der Innenstadt deutliche      insbesondere in der HafenCity

      Unterschiede. Während die Arbeitslosenquote in der Hamburger             Allerdings lässt sich in der Innenstadt bei Haushalten von Familien

      Altstadt und der Neustadt in etwa dem Hamburger Durchschnitt             mit Kindern ein positiver Trend beobachten. Dies gilt insbesondere

      entspricht, liegt sie in der HafenCity erheblich darunter (Abb. 3-24).   für die HafenCity, die in den vergangenen Jahren einen deutlichen

                                                                               Zuwachs an Familien mit Kindern verzeichnet. Mit einem Anteil

      Die HafenCity (bislang) ein Stadtteil der Besserverdienenden             von knapp 23 Prozent liegt dieser mittlerweile sogar fünf Prozent-

      Ähnliches gilt für die Einkommenssituation. Auch hier sind die           punkte über dem Hamburger Durchschnitt.

      Unterschiede zwischen der historischen City und der HafenCity

      erheblich. Während die Bewohner der Hamburger Altstadt und

      der Neustadt über ein für Hamburg gesehen leicht unterdurch-

      schnittliches Einkommen verfügen, ist das durchschnittliche

      Einkommen in der HafenCity mehr als doppelt so hoch wie im

      Hamburger Durchschnitt (Abb. 3-25). Es bleibt abzuwarten,

      inwiefern sich das steigende Angebot an günstigeren geförderten

      Wohnungen auf die künftige Sozialstruktur der HafenCity aus-

      wirken wird.

      Typische innerstädtische Haushaltsstruktur

      Die Haushaltsstruktur der Innenstadtbevölkerung ähnelt der ande-

      rer innenstadtnaher Stadtteile in Hamburg: Der Anteil der Einper-

      sonenhaushalte ist sehr hoch und liegt mit aktuell 65 Prozent

      zehn Prozentpunkte über dem Hamburger Durchschnitt. Gleichzei-

      tig leben in der Innenstadt vergleichsweise wenige Haushalte mit

      Kindern. Betrug deren Anteil im Jahr 2016 in ganz Hamburg

      18 Prozent, so lag er in der Innenstadt nur bei 13 Prozent.

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