Österreichische Wissenschaft in Horizon 2020 - ERA-Themendossier Wien, Juli 2017 - ERA Portal ...
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Inhaltsverzeichnis 1 Executive Summary..................................................................................................... 3 2 Einleitung................................................................................................................... 6 2.1 Horizon 2020 – Neue Herausforderungen für die Wissenschaft ............................................ 6 2.2 Positionierung in Horizon 2020: Zentrale Fragestellungen .................................................... 6 2.3 Erläuterungen zur Datenbasis ............................................................................................... 7 3 Österreichs Wissenschaft in Horizon 2020 .................................................................. 8 3.1 Überblick über die Performance in Horizon 2020 .................................................................. 8 3.1.1 Erfolgreiche gesamtösterreichische Beteiligung ..................................................................... 8 3.1.2 Performance des Wissenschaftssektors ............................................................................... 10 3.1.3 Performance der Hochschulen ............................................................................................. 12 3.1.4 Performance der außeruniversitären Forschungseinrichtungen ............................................ 13 3.2 Österreichs Wissenschaft im EU-Wettbewerb ...................................................................... 14 3.2.1 Österreichs Hochschulen im EU-Wettbewerb ....................................................................... 14 3.2.2 Österreichs außeruniversitärer Sektor im EU-Wettbewerb .................................................... 16 3.3 Österreichs Wissenschaft in den 3 Säulen von Horizon 2020 .............................................. 17 3.3.1 Engagement der Hochschulen und des außeruniversitären Sektors ..................................... 17 3.3.2 Engagement des Wissenschaftssektors gesamt ................................................................... 18 3.4 Österreichs Wissenschaft in der Koordinationsrolle ............................................................ 19 3.4.1 Österreichs Wissenschaft in koordinierender Funktion in H2020 und FP7 ............................ 19 3.4.2 Österreichs Wissenschaft koordinierend in den 3 Säulen von H2020 ................................... 20 3.4.3 Ländervergleich: Österreichs Hochschulen als Koordinatoren .............................................. 21 3.4.4 Ländervergleich: Österreichs außeruniversitärer Sektor als Koordinator ............................... 22 3.5 Stärkefelder der österreichischen Wissenschaft.................................................................. 23 3.5.1 Engagement der österreichischen Wissenschaft in den 3 Säulen von H2020 ........................ 23 3.5.2 Stärkefelder der Hochschulen in einzelnen Programmlinien ................................................. 25 3.5.3 Stärkefelder des außeruniversitären Sektors in einzelnen Programmlinien ........................... 26 3.6 Steigende „Above Threshold“-Bewertung als Qualitätsnachweis ........................................ 27 4 Vertiefende Analysen zu Spezialthemen .................................................................... 29 4.1 Die Top-Player in Horizon 2020 ........................................................................................... 30 4.1.1 Die Top-10 der österreichischen Hochschulen in Horizon 2020 ............................................ 30 4.1.2 Die Top-10 des österreichischen außeruniversitären Sektors in Horizon 2020 ...................... 31 4.1.3 Die europäischen Top-Player in Horizon 2020 ...................................................................... 32 4.2 Beteiligungsstrategien der Hochschulen in H2020.............................................................. 34 4.3 Österreichs Privatuniversitäten und Fachhochschulen in H2020 ......................................... 35 4.4 Nationale Förderungen im Vergleich zu EU-Förderungen ..................................................... 36 4.4.1 F&E-Finanzierung der österreichischen Hochschulen ........................................................... 36 4.4.2 Drittmittelportfolios der einzelnen Universitäten .................................................................. 37 4.4.3 Förderschwerpunkte von H2020, FFG und FWF nach Organisationstypen .............................. 39 4.5 Vertretung in Governance-Strukturen multilateraler Initiativen ............................................ 40 4.6 Österreichs Wissenschaft im EU-Netzwerk .......................................................................... 41 4.6.1 Kooperationsmuster der Hochschulen ................................................................................. 41 4.6.2 Kooperationsmuster der außeruniversitären Forschungseinrichtungen ................................ 42 5 Schlussfolgerungen und Handlungsfelder ................................................................. 49 6 GLOSSAR.................................................................................................................. 52 7 ANHANG ................................................................................................................... 55 8 Abbildungsverzeichnis ............................................................................................. 58 9 Tabellenverzeichnis .................................................................................................. 59 Seite 2 von 60
1 Executive Summary Das vorliegende Themendossier versucht eine integrierte Darstellung der Positionierung des österreichischen Wissenschaftssektors in Horizon 2020 (H2020) über alle Pro- grammlinien hinweg sowie dessen Verankerung in den relevanten multilateralen Initiati- ven. Damit sollen im stärker gewordenen Wettbewerb von H2020 – hohe Überzeichnung, Fokus auf Innovationsorientierung – Beteiligungsschwerpunkte der österreichischen Wissenschaft und deren Veränderungen gegenüber dem 7. Rahmenprogramm (FP7) und im Vergleich mit anderen Ländern sichtbar gemacht werden. Der Fokus liegt dabei auf den österreichischen Hochschulen (HES) und den außeruniver- sitären Forschungseinrichtungen (REC). Die Darstellungen basieren auf Beteiligungsda- ten der Europäischen Kommission (eCorda) mit Stand Februar 2017. Überblick über die Ergebnisse Österreich setzt seine Erfolge seit dem FP7 fort: Die Erfolgsquote bei den Beteiligungen liegt weiterhin über dem europäischen Durchschnitt. Die Anteile am Förderkuchen (sowohl Beteiligungen als auch Fördermittel) sind gestiegen. Laut Hochrechnung auf die Gesamtlaufzeit von H2020 würde der Rückfluss nach Österreich mit EUR 1,5 Mrd. den Erwartungen entsprechen. Aber: Der Anteil der österreichischen Koordinationen ist seit dem FP7 gesunken. Der Wissenschaftssektor behauptet sich im europäischen Wettbewerb: Österreichs Wissenschaftssektor (Summe HES und REC) ist weiterhin ein zentra- ler Player im europäischen Rahmenprogramm. Seine eingeworbenen Förderun- gen machen mehr als die Hälfte des österreichischen Rückflusses aus. Österreichs Wissenschaft kann ihre Position im europäischen Wettbewerb der Wissenschaftsorganisationen behaupten. Bedingt durch die forcierte Innovationsorientierung von H2020 verliert die Wis- senschaft aber Anteile an den Unternehmenssektor. Die Hochschulen können vom gestiegenen H2020-Budget nicht profitieren: Österreichs Hochschulen können von dem stark aufgestockten Förderbudget in H2020 nicht profitieren. Die eingeworbenen Fördersummen bleiben absolut auf dem Niveau des FP7. Dem allgemeinen Trend entsprechend, nimmt der HES-Anteil an Beteiligungen und Fördermitteln im nationalen Sektorenvergleich ab. Der Anteilsverlust im Sektorenvergleich (gegenüber dem Unternehmenssektor) ist dabei in Säule 3, Societal Challenges, für Österreichs HES-Sektor im EU- Vergleich überdurchschnittlich stark. In Säule 1 ist HES erwartungsgemäß am stärksten verankert. Die Hälfte aller Be- teiligungen und knapp zwei Drittel aller Fördermittel des HES-Sektors werden in dieser Säule eingeworben. Im EU-Ländervergleich liegt der österreichische HES-Sektor mit seinen bewillig- ten Beteiligungen auf Rang 11. Seite 3 von 60
In den Programmlinien ERC (European Research Council) und MSCA (Marie Skło- dowska-Curie-Maßnahmen) werden die meisten Beteiligungen und Förderungen vom HES-Sektor lukriert, gefolgt von ICT (Informations- und Kommunikations- technologien), FET (Künftige und neu entstehende Technologien) und Health (Gesundheit, demografischer Wandel und Wohlergehen). Die Erfolgsquote im HES-Sektor bleibt unter dem österreichischen Durchschnitt, liegt jedoch noch über dem des europäischen Hochschulsektors gesamt. Im Ländervergleich liegt Österreichs HES-Sektor auf Rang 11. Die Erfolgsquoten des österreichischen HES-Sektors bleiben in den meisten Pro- grammlinien der Säule 1 (ERC, MSCA, FET) über dem EU-Durchschnitt. Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen verbessern sich im EU-Wettbewerb. Der österreichische REC-Sektor konnte seinen Anteil an den Gesamteinwerbun- gen des EU-REC-Sektors sowohl bei den Beteiligungen als auch bei den Förde- rungen leicht steigern. Bei den bewilligten Beteiligungen liegt Österreichs REC-Sektor im EU- Ländervergleich auf Rang 9. Die Erfolgsquote des REC-Sektors liegt knapp über dem österreichischen, jedoch unter dem europäischen Schnitt. Im EU-Vergleich befindet sie sich im Mittelfeld. Themenspezifisch wurden die meisten Beteiligungen in den Programmlinien ICT, MSCA und TPT (Intelligenter, umweltfreundlicher und integrierter Verkehr) einge- worben. Überdurchschnittliche Erfolgsquoten wurden in den Programmlinien ERC, MSCA, ICT, NMP (Nanotechnologies, Advanced Materials, Advanced Manufacturing and Processing, and Biotechnology), TPT und SOCIETY (Integrative, innovative and re- flexive Gesellschaften) erreicht. Die Koordinatorenrolle der österreichischen Wissenschaft nimmt quantitativ ab, bleibt aber qualitativ stark. Die Hochschulen stellen in H2020 immer noch die meisten aller österreichischen Koordinationen. Der Anteil ist aber gegenüber dem FP7 deutlich gesunken. Dies hängt auch mit dem neu eingeführten KMU-Instrument zusammen, das die Zahl der Koordinationsprojekte von Unternehmen steigen ließ. Auch der außeruniversitäre Sektor verlor bei den Koordinationsprojekten an An- teilen und wurde im österreichischen Sektorenvergleich von den Unternehmen vom zweiten Rang verdrängt. Mit seiner Erfolgsquote bei den Koordinationsprojekten erreicht Österreichs HES- Sektor im EU-Ländervergleich mit Rang 5 einen Spitzenplatz. Bei den eingewor- benen Koordinationsprojekten liegt er auf Rang 11. 72 % der vom österreichischen HES-Sektor eingereichten Proposals für Koordina- tionsprojekte wurden als „Above Treshold“ und damit als förderwürdig einge- stuft. Infolge der hohen Überzeichnung wurden aber nur 14,7% der Einreichun- gen bewilligt. Der österreichische REC-Sektor liegt mit seiner Erfolgsrate in den Koordinations- projekten im europäischen Mittelfeld, bei den bewilligten Projekten auf Rang 10. 59% der vom österreichischen REC-Sektor eingereichten Proposals für Koordina- tionsprojekte wurden als „Above Treshold“ eingestuft. Tatsächlich bewilligt wur- den 15,6% der Einreichungen. Seite 4 von 60
Schlussfolgerungen Die Analysen dieses Berichts, über alle Programmlinien und Forschungsakteure hinweg, sollen Hilfestellung für die organisationsspezifische kritische Prüfung und Bewertung bieten: ob das Potenzial in H2020 effizient und effektiv genutzt ist, welche Handlungsmöglichkeiten sich noch für die letzten Ausschreibungsrunden ableiten lassen und welche strategischen Überlegungen es bereits jetzt für die Vorbereitung auf das 9. Forschungsrahmenprogramm (FP9) aktiv mitzugestalten gibt. Als mögliche Aufgaben stellen sich für die Forschungsorganisationen damit die kritische Reflexion der eigenen Performance entsprechend den Erwartungen und Zielen der Organisation im Europäischen Forschungsraum zur Schärfung des eigenen Beteiligungsprofils und zum Ausbau der strategischen Verankerung in wichtigen Netzwerken, die Stärkung der organisationsinternen EU-Governance als Bündel aller beglei- tenden Maßnahmen für eine erfolgreiche Positionierung auf EU-Ebene, das aktive Verfolgen der FTI-politischen Diskussion über die Eckpunkte des kommenden Rahmenprogrammes hinsichtlich Budget, Balance zwischen For- schungsaspekten und marktnahen Umsetzungsansprüchen, missionsorientier- ten Forschungsschwerpunkten, der Verankerung von Querschnittsthemen wie SSH (Social Sciences and Humanities), internationale Kooperation etc. die interne und externe Diskussion von organisationsspezifischen Verbesse- rungspotenzialen unter Nutzung des Beratungs- und Betreuungsangebotes der FFG. Seite 5 von 60
2 Einleitung 2.1 Horizon 2020 – Neue Herausforderungen für die Wissenschaft Über die Rahmenprogramme hinweg ist die europäische FTI-Förderlandschaft zuneh- mend komplexer geworden. Im und in Verschränkung mit dem Rahmenprogramm haben sich neue Initiativen wie PPPs (z.B. FET Flagship, JTIs, KICs) und P2Ps (JPI, EJP, Art. 185 etc.) entwickelt. Diese ermöglichen neue Formen der Beteiligung für Wissenschaftsein- richtungen, stellen aber auch zusätzliche Herausforderungen an die Repräsentanz, stra- tegische Positionierung und Einflussnahme im europäischen Forschungsmarkt. Strategi- sche Investitionsentscheidungen gehen häufig über das einzelne Projekt hinaus. Bedingt durch die hohe Überzeichnung in H2020 wurde der Wettbewerb intensiver und eine Fokussierung auf strategische Forschungsbereiche daher umso wichtiger. Attraktive Rahmenbedingungen in der eigenen Organisation sowie attraktive und nachhaltige For- schungsinfrastrukturen sind wichtige Wettbewerbsfaktoren. Die prononcierte Innovationsorientierung, die sich in steigenden Technology Readiness Levels (TRL) in H2020-Programmen widerspiegelt, sowie der Fokus auf missionsorientier- te Programmphilosophien in Säule 3, Societal Challenges, verlangen der Wissenschaft ein verändertes Verständnis mit entsprechend adaptierten Beteiligungsstrategien ab. Die beharrlichen Schritte, die die Europäische Kommission zur Etablierung des Europäi- schen Forschungsraums (ERA) setzt, konfrontieren die Wissenschaftsorganisationen mit neuen Fragestellungen der Wissensverwertung (Open Innovation, Open Access) und des Human-Resources-Managements (Charter of Code, HR-Logo, RESAVER und Ähnliches). 2.2 Positionierung in Horizon 2020: Zentrale Fragestellungen Die Datenanalysen zur Positionierung der österreichischen Wissenschaft in H2020 wur- den von folgenden Fragestellungen geleitet: Wie weit konnten die Beteiligungserfolge im FP7 in H2020 weitergeführt werden? Wie werden die neuen Stoßrichtungen der verstärkten Impact-Orientierung von H2020 – Stichworte: Fokus auf Innovation, Missionsorientierung – in der Positi- onierung der Wissenschaften sichtbar? In welchen der drei Programmsäulen (Wissenschaftsexzellenz, Industrieführer- schaft, Gesellschaftliche Herausforderungen) beteiligen sich die Wissenschafts- akteure schwerpunktmäßig? Welche Forschungsfelder sind zentral für die österreichische Wissenschaft? In welchen ist eine hohe Beteiligung und Aktivität zu verzeichnen? Welche Förder- summen sind damit verbunden? In welchen Bereichen nimmt Österreich eine er- folgreiche Koordinationsrolle ein? Wie behauptet sich die österreichische Wissenschaft in Konkurrenz zu ihren eu- ropäischen Mitbewerbern? Welche Position nimmt Österreichs Wissenschaft im Vergleich zu jener in ande- ren Mitgliedstaaten – insbesondere den Innovation Leadern – in H2020 ein? Worin unterscheidet sich die Performance der österreichischen Hochschulen von jener der außeruniversitären Einrichtungen? Welche Handlungsanleitungen lassen sich aus den Auswertungen ableiten? Seite 6 von 60
2.3 Erläuterungen zur Datenbasis Die Auswertungen und Analysen zu H2020 basieren auf dem Datenstand Februar 2017 der Datenbank „eCorda“ der Europäischen Kommission (hierbei handelt es sich um Rohdaten zu Einreichungen in H2020). Für das FP7 wurde auf Daten aus der Vertragsda- tenbank mit Datenstand September 2016 zugegriffen. In beiden Fällen sind in zweistufi- gen Antragsverfahren Informationen über Einreichungen der ersten Stufe nicht berück- sichtigt. Die Daten selbst wurden vom EU-Performance Monitoring (EU-PM) der FFG be- reitgestellt. Damit stehen folgende Kennzahlen zur Verfügung: Beteiligungen (evaluierte Einreichungen, bewilligte Beteiligungen) „Above/Below Treshold“-Bewertungen der Proposals Erfolgsquoten prozentuelle Anteile (von Beteiligungen, Fördersummen) an der Gesamtheit im Wettbewerb Kooperationsnetzwerke Darüber hinaus wurden Daten der FFG, des FWF, des Offenen Datenportals der Europäi- schen Union sowie aus Eurostat als Quellen herangezogen. Für die Gegenüberstellung europäischer Drittmittel und nationaler Förderungen einzelner österreichischer Universi- täten wurden Förderdaten aus den Wissensbilanzen entnommen (uni:data, hochschul- statistisches Informationssystem des BMWFW). Die Auswertungen haben für die „Wissenschaft“ jeweils Kennzahlen für den HES-Sektor und den REC-Sektor herangezogen. Der HES-Sektor umfasst österreichische Universitä- ten und Hochschulen, Fachhochschulen und Privatuniversitäten, der REC-Sektor die au- ßeruniversitären Forschungseinrichtungen. Zu welchem Sektor eine Organisation zuge- hörig ist, gibt die Organisation selbst beim Eintrag ins Participant Portal der Europäi- schen Kommission an. Seite 7 von 60
3 Österreichs Wissenschaft in Horizon 2020 Die Wissenschaftsakteure – Hochschulen1 (HES-Sektor) und außeruniversitäre For- schungseinrichtungen (REC-Sektor) – nehmen traditionellerweise eine starke Rolle in den Forschungsrahmenprogrammen der Europäischen Kommission ein, so auch in Ös- terreich. Europäische Netzwerke auf- und auszubauen, anders möglicherweise nicht rea- lisierbare Fördermöglichkeiten für Vorhaben zu nutzen und internationales Ansehen zu generieren sind – vor allem für ForscherInnen an Hochschulen – wichtige Treiber und Motivationsfaktoren. Die grenzüberschreitende Kooperation mit der Wirtschaft und an- deren umsetzungsnahen Akteuren sind weitere Anreize. Das folgende Kapitel beschreibt die Performance und Verankerung der Akteure des ös- terreichischen Wissenschaftssystems in H2020 im europäischen Vergleich und versucht Veränderungen zum FP7 aufzuzeigen und damit Schlussfolgerungen für eine weiterfüh- rende kritische Prüfung und Übersetzung in die Sicht und die Handlungssysteme einzel- ner Forschungseinrichtungen und FTI-Stakeholder abzuleiten. 3.1 Überblick über die Performance in Horizon 2020 3.1.1 Erfolgreiche gesamtösterreichische Beteiligung Tabelle 1: Die österreichische Beteiligung in H2020 und im FP7 anhand zentraler Kennzahlen Förderung Projekte Beteiligungen Koordinationen (Mio. EUR) H2020 Alle Staaten 13.031 55.169 22.634 13.031 Österreich 1.081 1.551 639 318 Anteil Österreichs an allen Staaten 8,30% 2,80% 2,80% 2,40% FP7 Alle Staaten 25.363 136.388 45.236 25.205 Österreich 2.452 3.595 1.185 669 Anteil Österreichs an allen Staaten 9,70% 2,60% 2,60% 2,70% Quelle: EC, H2020 Datenstand 2/2017; FP7, Datenstand 09/2016. Österreich schneidet im europäischen Forschungsrahmenprogramm H2020 in der Sum- me aller seiner teilnehmenden Forschungsinstitutionen und Unternehmen erfolgreich ab. Die Zahl der Beteiligungen an Projekten zeigt gegenüber dem vorangegangenen FP7 eine steigende Tendenz, ebenso wie die eingeworbenen Fördermittel. Die Erfolgsquote ist im EU-Vergleich überdurchschnittlich. Steigende Beteiligungen: Bis zum Auswertungszeitraum Februar 2017 verzeichneten österreichische Forschungsinstitutionen und Unternehmen 1.551 bewilligte Beteiligun- gen an Forschungsprojekten. Sie sind damit für 2,8% aller Beteiligungen verantwortlich. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem FP7, in dem Österreichs Anteil an den ge- samten Beteiligungen 2,6% betrug. 1 Der Sektor der Hochschulen umfasst Universitäten, Fachhochschulen, Privatuniversitäten und noch eine kleine Gruppe „anderer“ Organisationen, die in eCorda als Organisationstyp HES geführt werden, wie z.B. das Institute of Science and Technology (IST Austria) und das Institut für Höhere Studien (IHS). Die Donau-Universität Krems zählt entsprechend der Kategorisierung des BMWFW (https://wissenschaft.bmwfw.gv.at/bmwfw/studium/studieren-in-oesterreich/unis- privatunis-fhs-uebersicht/) als Universität. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften zählt zu den außeruniversi- tären Forschungseinrichtungen. Seite 8 von 60
Steigende Fördermittel: Von den bisher bewilligten Förderungen von knapp EUR 22,6 Mrd. flossen insgesamt EUR 639 Mio. nach Österreich. Das ist ein Anteil von 2,8% am gesamten Förderkuchen. Auch das bedeutet eine leichte Steigerung gegenüber 2,6% im FP7. Sinkende Koordinationsrolle: Lediglich bei der Übernahme von Koordinationsfunktio- nen, die eine wichtige Rolle in der strategischen Entwicklung der Projekte haben, gibt es einen leichten Rückgang. In 318 von insgesamt 13.031 Projekten wird die Koordinati- onsrolle von österreichischen Akteuren besetzt. Das ist ein Anteil von 2,4% nach 2,7% im FP7. Überdurchschnittliche Erfolgsquote: H2020 weist für die Einreichungen aufgrund der starken Überzeichnung der Projekte generell eine geringe Erfolgsquote an Bewilligungen auf. Die gesamtösterreichische Erfolgsquote von 16,9% liegt dabei über dem europäi- schen Durchschnitt von 14,8%. Von 9.185 Einreichungen zu Beteiligungen wurden 1.551 bewilligt. Rückfluss: Wird die Einwerbung von Fördermitteln nach den bisher rund drei Jahren auf die gesamte Programmlaufzeit von sieben Jahren hochgerechnet, ergibt sich als grob ge- schätzte Prognose ein Rückfluss von EUR 1,5 Mrd. Dies entspräche weitgehend den ge- setzten Erwartungen. Seite 9 von 60
3.1.2 Performance des Wissenschaftssektors Tabelle 2: Die österreichische Beteiligung in H2020 und im FP7 nach Organisationstypen Außeruniversitäre Öffentliche Hochschulen Unternehmen Sonstige Forschung Institutionen H2020 Alle Staaten 18.155 18.447 12.080 3.564 2.923 Österreich 433 596 329 101 92 Anteil Österreichs an allen Staaten 2,39% 3,23% 2,72% 2,83% 3,15% FP7 Alle Staaten 50.719 41.297 33.791 6.246 4.335 Österreich 1.314 1.154 872 171 84 Anteil Österreichs an allen Staaten 2,60% 2,80% 2,60% 2,70% 1,90% Quelle: EC, H2020 Datenstand 2/2017; FP7, Datenstand 09/2016. Der Wissenschaftssektor (Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) trägt rund die Hälfte der erfolgreichen gesamtösterreichischen Beteiligungen an H2020 und warb dabei 55% der gesamtösterreichischen Fördermittel aus H2020 ein. Gegen- über dem FP7 bedeutet dies eine rückläufige Tendenz. Im innerösterreichischen Ver- gleich verliert der Wissenschaftssektor gegenüber dem Unternehmenssektor an Antei- len. Im Wettbewerb mit allen europäischen Wissenschaftsorganisationen konnte Öster- reichs Wissenschaftssektor seine Position behaupten. Wissenschaft verliert Anteile an Unternehmenssektor Die Beteiligungen der österreichischen Hochschulen und außeruniversitären For- schungseinrichtungen an Horizon-Projekten machen zusammen 49% der gesamtöster- reichischen Beteiligung aus. Im FP7 lag dieser Anteil noch bei 61%. Die eingeworbenen Förderungen der österreichischen Hochschulen und außeruniversi- tären Einrichtungen in H2020 machen zusammen 56% der gesamtösterreichischen Ein- werbungen aus. Im FP7 lag der Anteil noch bei 66%. Der Unternehmenssektor hingegen konnte seinen Anteil an den gesamtösterreichi- schen Beteiligungen gegenüber dem FP7 steigern. Der Anteil des Unternehmenssektors an österreichischen Beteiligungen stieg von 32% auf 38%. Österreichs Wissenschaft behauptet sich im europäischen Wettbewerb Im Wettbewerb mit den Wissenschaftsinstitutionen aller EU-Länder kann Österreichs Wissenschaft sowohl bei den Beteiligungen als auch bei den Fördermitteln ihren Anteil am gesamten Wissenschaftskuchen in H2020 mit rund 2,5% praktisch auf dem gleichen Niveau wie im FP7 halten. Allerdings verschiebt sich dabei etwas die Gewichtung ihrer Komponenten. Die österrei- chischen Hochschulen verzeichnen mit ihren Beteiligungen Anteilsverluste unter den Hochschulen aller Staaten von 2,6% auf 2,4%. Die außeruniversitären Einrichtungen können ihre Position bei den Beteiligungen gegenüber ihren außeruniversitären Konkur- renten in der EU gesamt von 2,6% auf 2,7% leicht verbessern. Am stärksten zulegen kann auch hier der österreichische Unternehmenssektor, der mit 596 Beteiligungen gegenüber seinen europäischen Konkurrenten einen Anteilsgewinn von 2,8% auf 3,2% verzeichnen kann. Seite 10 von 60
Tabelle 3: Überblick über die Performance der österreichischen Wissenschaft (HES bzw. REC) in H2020 im europäischen Vergleich Evaluierte Bewilligte Bewilligte Bewilligte Erfolgsquote H2020 Beteiligun- Beteiligun- Koordinatio- Förderung (in Beteiligung gen gen nen Mio. EUR) Alle Staaten Alle Staaten – H2020 373.164 55.169 14,8% 13.031 22.634 Alle Staaten HES – H2020 141.352 18.155 12,8% 6.153 8.362 Alle Staaten REC – H2020 67.762 12.080 17,8% 2.761 5.853 Anteil HES an Alle Staaten alle Org.-Typen 37,9% 32,9% 47,1% 36,9% Anteil REC an Alle Staaten alle Org.-Typen 18,2% 21,9% 21,2% 25,9% Österreich AT – H2020 9.185 1.551 16,9% 318 639 AT HES – H2020 3.315 433 13,1% 141 224 AT REC – H2020 1.907 329 17,3% 61 133 Anteil HES an AT alle Org.-Typen 36,1% 27,9% 44,3% 35,1% Anteil REC an AT alle Org.-Typen 20,8% 21,2% 19,2% 20,9% Anteile Österreich an Alle Staaten Anteil AT an Alle Staaten 2,5% 2,8% 2,4% 2,8% Anteil AT HES an Alle Staaten HES 2,4% 2,4% 2,3% 2,7% Anteil AT REC an Alle Staaten REC 2,8% 2,7% 2,2% 2,3% Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Tabelle 4: Überblick über die Performance der österreichischen Wissenschaft (HES und REC) im FP7 im europäischen Vergleich Bewilligte Evaluierte Bewilligte Bewilligte Erfolgsquote Förderung FP7 Beteiligun- Beteiligun- Koordinatio- Beteiligung (in Mio. gen* gen nen EUR) Alle Staaten Alle Staaten – FP7 601.439 136.388 22,7% 25.205 45.236 Alle Staaten HES – FP7 224.297 50.719 22,6% 14.338 19.702 Alle Staaten REC – FP7 113.270 33.791 29,8% 7.006 12.276 Anteil HES an Alle Staaten alle Org.-Typen 37,3% 37,2% 56,9% 43,6% Anteil REC an Alle Staaten alle Org.-Typen 18,8% 24,8% 27,8% 27,1% Österreich AT – FP7 15.061 3.595 23,9% 669 1.185 AT HES – FP7 6.424 1.314 20,5% 359 508 AT REC – FP7 2.793 872 31,2% 162 268 Anteil HES an AT alle Org.-Typen 42,7% 36,6% 53,7% 42,9% Anteil REC an AT alle Org.-Typen 18,5% 24,3% 24,2% 22,6% Anteile Österreich an Alle Staaten Anteil AT an Alle Staaten 2,5% 2,6% 2,7% 2,6% Anteil AT HES an Alle Staaten HES 2,9% 2,6% 2,5% 2,6% Anteil AT REC an Alle Staaten REC 2,5% 2,6% 2,3% 2,2% Quelle: EC (Vertragsdatenbank, 9/2016, *Einreich-Datenbank, 2/2017). Seite 11 von 60
3.1.3 Performance der Hochschulen Abbildung 1: Bewilligte Beteiligungen Österreichs nach Organisationstypen (nationaler Organisati- onsmix) für H2020 im Vergleich mit FP7 und im Vergleich mit EU-28 Quelle: EC, Datenstand 2/2017; FP7, Datenstand 09/2016. H2020 ist durch eine stärkere Innovationsorientierung geprägt. Die Folge ist ein generel- ler Trend zu sinkenden Beteiligungen des europäischen Wissenschaftssektors und dafür zu steigenden Unternehmensbeteiligungen. Im Rahmen dieses generellen Trends zeigen sich in H2020 für Österreichs HES-Sektor im Vergleich zum FP7 folgende Entwicklungen: Starke Anteilsverluste im österreichischen Sektorenvergleich In H2020 machen die Hochschulbeteiligungen 28% aller österreichischen Beteiligungen aus, im FP7 waren es noch 37%. Der Rückgang des HES-Anteils an den Beteiligungen im nationalen Organisationsmix seit dem FP7 ist damit stärker als die Anteilsverluste des HES-Sektors in anderen Mitgliedstaaten. Bei der Einwerbung von Fördermitteln sinkt der Anteil der Hochschulen gegenüber anderen österreichischen Horizon-Teilnehmern von 43% auf 35%. Die eingeworbenen Fördermittel blieben bisher – absolut gesehen – auf dem Niveau des FP7. Die österreichischen Hochschulen verzeichnen also keine finanziellen Einbußen. Es gelingt ihnen aber nicht, aus dem von EUR 45 Mrd. auf EUR 77 Mrd. aufgestockten För- derbudget von H2020 eine entsprechend höhere Summe zu lukrieren. Stabile Position im europäischen Wettbewerb Der Anteil, den die österreichischen Hochschulen an der Gesamtheit aller Hochschulen im Wettbewerb halten, sinkt für die Beteiligungen leicht von 2,6% auf 2,4%. Bei den eingeworbenen Fördermitteln steigt der Anteil hingegen leicht von 2,6% auf 2,7%. Sinkende Erfolgsquote, aber über dem EU-Durchschnitt Die Erfolgsraten der Einreichungen von Hochschulen sind – so wie für alle FTI-Akteure – in H2020 generell stark gesunken, wofür auch die hohen Überzeichnungen im Programm mitverantwortlich sind. Die Erfolgsquote der österreichischen Hochschulen fiel gegen- über dem FP7 von 20,5% auf 13,1% und bleibt damit unter der gesamtösterreichischen Erfolgsrate von 16,9%, aber knapp über den 12,8% im Durchschnitt des HES-Sektors al- ler Staaten. Seite 12 von 60
3.1.4 Performance der außeruniversitären Forschungseinrichtungen Dem generellen Trend in H2020 mit sinkender Beteiligung des Wissenschaftssektors und stärkerer Integration des Unternehmenssektors kann sich auch Österreichs REC- Sektor nicht entziehen. Sein Anteil am österreichischen H2020-Förderkuchen sinkt, wenn auch nicht so stark wie jener der Hochschulen. Im Wettbewerb mit anderen außer- universitären Forschungsinstitutionen in der EU kann er seine Position aber leicht aus- bauen. Leichte Anteilsverluste im österreichischen Sektorenvergleich Der Anteil des REC-Sektors an den gesamtösterreichischen Beteiligungen fällt in H2020 gegenüber dem FP7 von 24,3% auf 21,2%. Bei den eingeworbenen Förderungen sinkt der Anteil von 22,6% auf 20,8%. Verbesserte Position im europäischen Wettbewerb Im Wettbewerb mit allen europäischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen konnte der österreichische REC-Sektor seinen Anteil an den Beteiligungen zum Auswer- tungszeitpunkt von 2,6% auf 2,7% (seit dem Start von H2020 schwankt er zwischen 2,7% und 2,9%) ebenso leicht steigern wie jenen bei den eingeworbenen Fördermitteln: von 2,2% auf 2,3%. Erfolgsquote über dem österreichischen, aber unter dem EU-Durchschnitt Die Erfolgsquote des österreichischen REC-Sektors ist gegenüber dem FP7 von 31,2% auf 17,3% stark gesunken. Sie liegt jedoch über der gesamtösterreichischen Erfolgsquo- te von 16,9%, aber unter jener des REC-Sektors aller Staaten von 17,8%. Seite 13 von 60
3.2 Österreichs Wissenschaft im EU-Wettbewerb 3.2.1 Österreichs Hochschulen im EU-Wettbewerb Erfolgsquote im Top-Drittel Abbildung 2: Hochschul-Sektor im Ländervergleich der EU-28 (Beteiligungen, Erfolgsquote) Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Die Erfolgsquote weist den Anteil der bewilligten gegenüber den eingereichten und eva- luierten Beteiligungen aus. Sie ist daher ein guter Wettbewerbsindikator, weil sie von der Größe der jeweiligen Länder und der Höhe ihrer Gesamtanträge abstrahiert. Mit ihrer Erfolgsquote von durchschnittlich 13,1% platzieren sich die österreichischen Hochschulen im Ländervergleich des europäischen HES-Sektors über dem EU- Durchschnitt von 12,8% und im obersten Drittel der Länderquoten. Sie liegen hinter ihren Konkurrenten in den Niederlanden, Dänemark, Irland, Luxemburg, Malta und Großbritannien, die die höchsten Quoten aufweisen, und etwa gleichauf mit Deutschland, Schweden und Belgien. Deutlich schlechter schnitten die Hochschulen aus Italien, Spanien, Frankreich, aber auch Finnland mit ihren Einreichungen ab. Mit seinen bewilligten Beteiligungen liegt Österreichs Hochschulsektor auf Rang 11 un- ter den EU-28 und damit hinter den HES-Sektoren der meisten als Innovation Leader qualifizierten Länder, aber vor Finnland. Seite 14 von 60
Unter Top-7 bei Nutzung des Humanpotenzials Abbildung 3: Vergleich der Anteile von Forschungspersonal im Hochschulsektor und bisher bewilligter Beteiligungen/Koordinationen im Hochschulsektor in H2020 Rote Punkte in der Grafik markieren Länder, in denen der Anteil des Forschungspersonals (RSE) unter dem Anteil der Be- teiligungen/Koordinationen liegt. Quelle: Beteiligungen und Koordinationen: EC, Datenstand 2/2017; Anteile Forschungspersonal: Eurostat, 2014. RSE: Researchers, Scientists, Engineers. Die R&D-Statistik von Eurostat unterscheidet zwischen vier Sektoren: Business Enterprise, Government, Higher Education und Private Non-Profit. Eine Unterscheidung nach Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird nicht getroffen. Neben der Erfolgsquote liefert auch die Zahl der bewilligten Beteiligungen in Relation zum wissenschaftlichen Personal einen guten Indikator dafür, wie das jeweilige nationa- le Potenzial für die Einwerbung in den EU-Rahmenprogrammen genutzt wird. Liegt der Anteil des wissenschaftlichen Personals unter jenem der eingeworbenen Beteiligung, weist dies eine überdurchschnittlich gute Nutzung des Humanpotenzials aus. Für den österreichischen Hochschulsektor trifft dies zu: Der Anteil bewilligter Beteiligun- gen liegt mit 2,9% (an EU-28) deutlich über dem Anteil am Forschungspersonal im Hoch- schulsektor (1,91% bezogen auf EU-28). Dies gilt auch in Relation zum Anteil bewilligter Koordinationsprojekte (2,5% an EU-28). Österreich gehört demnach mit Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Belgien, Dänemark und Irland zu den sieben Ländern mit der besten Nutzung des Humanpoten- zials. Die Reihung der EU-28 Länder in Abbildung 3 erfolgt entlang des Anteils an Forschungs- personal. Seite 15 von 60
3.2.2 Österreichs außeruniversitärer Sektor im EU-Wettbewerb Abbildung 4: Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen im Ländervergleich der EU-28 (Beteiligun- gen, Erfolgsquote) Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Die österreichischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen weisen im Durch- schnitt eine Erfolgsquote von 17,3% aus, die fast gleichauf mit dem Durchschnitt der EU- 28 von 17,8% liegt. Im Länderranking platziert sich Österreichs REC-Sektor damit nur im Mittelfeld. In vielen der anderen EU-Länder haben die außeruniversitären Einrichtungen zum Teil wesentlich höhere Erfolgsraten. Bei den bewilligten Beteiligungen liegt Österreichs REC-Sektor hinter jenen der Innovati- on Leader wie Deutschland, den Niederlanden, dem UK, aber vor jenen in Schweden und Finnland. Seite 16 von 60
3.3 Österreichs Wissenschaft in den 3 Säulen von Horizon 2020 3.3.1 Engagement der Hochschulen und des außeruniversitären Sektors Abbildung 5: Engagement der Organisationstypen in den H2020-Säulen – nach Beteiligungen Quelle: EC, Datenstand 2/2017. H2020 ist auf drei Säulen aufgebaut. Säule 1 – Excellent Science – ist der Stärkung der Attraktivität Europas für hervorragende Forschende gewidmet. Säule 2 – Industrial Leadership – zielt darauf ab, Europas Wirtschaft eine führende Position zu sichern. Säule 3 – Societal Challenges – fördert die Entwicklung innovativer Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen in sieben Themenfeldern: Gesundheit, Ernährung, Energie, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz, Integrative Gesellschaft sowie Sicherheit. Die Hochschulen sind – erwartungsgemäß – am stärksten in Säule 1, Excellent Science, vertreten. Zu Österreichs gesamten Beteiligungen in dieser Säule tragen die Hochschu- len 61% bei. Das entspricht weitgehend dem Engagement der Hochschulen insgesamt in EU-28 in Säule 1 (58%). In Säule 3, Societal Challenges, haben die Hochschulen aber einen deutlich niedrigeren Anteil an Österreichs gesamter Präsenz als es der Hochschulsektor im Durchschnitt der EU-Länder hat, nämlich 16% gegenüber 22%. Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind demgegenüber im gesamtöster- reichischen Engagement in Säule 1 schwächer repräsentiert als es der REC-Sektor im Durchschnitt der EU-28 ist: 18% zu 26%. Dafür sind sie in Säule 3 im nationalen Vergleich deutlich stärker engagiert als Öster- reichs Hochschulen (24% zu 16%) und auch stärker, als es dem Durchschnitt in den EU- 28 entspricht (24% zu 21%). Seite 17 von 60
3.3.2 Engagement des Wissenschaftssektors gesamt Abbildung 6: Engagement der Organisationstypen in den H2020-Säulen: Hochschulen und außeruni- versitäre Forschungseinrichtungen gemeinsam betrachtet – nach Beteiligungen Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Der Wissenschaftssektor ist in den einzelnen EU-Mitgliedsländern sehr unterschiedlich ausgestaltet und die Anteile, die Hochschulen und außeruniversitären Forschungsein- richtungen daran haben, variieren stark. Deshalb weisen auch die HES- und REC- Sektoren im europäischen Vergleich unterschiedliche Beteiligungsanteile in den H2020- Säulen auf. Die Abbildungen 35, 36 und 37 im Anhang zeigen dies für alle 3 Säulen. Die Zusammenfassung der HES- und REC-Sektoren zu einem Sektor Wissenschaft um- geht etwaige Verzerrungen durch länderspezifische Gegebenheiten. Der österreichische Wissenschaftssektor zeigt in Verbindung mit den nationalen Antei- len und im Vergleich mit dem Durchschnitt der Wissenschaftssektoren in den jeweiligen EU-Ländern folgende Abweichungen: In Säule 1 hat er einen deutlichen Rückstand: 79% zu 84%. In Säule 2 liegt er genau im EU-Durchschnitt von 38%. In Säule 3 ist er leicht unterdurchschnittlich vertreten: 40% zu 42%. Seite 18 von 60
3.4 Österreichs Wissenschaft in der Koordinationsrolle Die Übernahme einer Koordinationsrolle in kooperativen Forschungsprojekten ist für ihre Träger von großer strategischer Bedeutung. Sie verspricht höheren inhaltlichen Gestal- tungspielraum, höhere Sichtbarkeit und Akquisitionsvorteile für weitere Projekte. Zudem lukrieren koordinierende Institutionen zum Teil auch einen höheren Anteil an der Förder- summe. Der Anteil österreichischer Institutionen an Projektkoordinationen ist daher ein wichtiger Performance-Indikator. Österreichische Hochschulen haben im H2020 als Koordinatoren einen Anteil von 2,3% unter allen von EU-Hochschulen koordinierten Projekten. Dies bedeutet einen leichten Rückgang gegenüber der Quote von 2,5% im FP7. Die heimischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen halten in ihrem Segment einen – gegenüber dem FP7 nahezu unveränderten – Anteil von 2,2%. 3.4.1 Österreichs Wissenschaft in koordinierender Funktion in H2020 und FP7 Abbildung 7: Österreichische Koordinationen nach Organisationstyp H2020 FP7 Quelle: EC, Datenstand 2/2017; FP, Datenstand 09/2016. Die Hochschulen stellen unter den österreichischen Teilnehmern an H2020 die meisten Koordinationen. Ihr Anteil ist aber von 53% im FP7 auf 44% in H2020 gesunken. Dies hängt auch mit der Einführung des spezifischen KMU-Instruments in H2020 zusammen. Damit ist die Anzahl der Koordinationsprojekte im Unternehmensbereich gestiegen. Dadurch verloren auch die außeruniversitären Forschungseinrichtungen in H2020 den Rang 2 unter den österreichischen Koordinatoren, den sie noch im FP7 innehatten, an die Unternehmen. Ihr Anteil fiel von 24% im FP7 auf 19% in H2020. Die Unternehmen konnten im gleichen Zeitraum ihren Anteil von 20% auf 31% steigern. Seite 19 von 60
3.4.2 Österreichs Wissenschaft koordinierend in den 3 Säulen von H2020 Abbildung 8: Österreichische Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen: Koordina- tionen in den H2020-Säulen im EU-28 Vergleich Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Die Aufteilung der Koordinationsprojekte der österreichischen Hochschulen auf die ein- zelnen Säulen von H2020 folgt weitgehend dem durchschnittlichen Muster aller Hoch- schulen in EU-28. Erwartungsgemäß hoch ist der Hochschul-Anteil in Säule 1 mit weit über 80%. Dies ist vor allem auf Projekte des ERC und der MSCA zurückzuführen. „Koor- dinationsprojekte“ umfassen in den Auswertungen auch „nicht-kollaborative“ Einzelpro- jekte ohne Konsortium. Die heimischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen liegen mit ihren Säule-1- Anteilen an Koordinationsfunktionen weit unter dem EU-28-Durchschnitt. Dafür ist ihre Konzentration auf Koordinationen in Säule 3 wesentlich stärker als im Durchschnitt ihrer Institutionskollegen in den EU-Ländern gesamt. 42% ihrer Koordinatorenrollen erfüllen sie in dieser Säule. Seite 20 von 60
3.4.3 Ländervergleich: Österreichs Hochschulen als Koordinatoren Abbildung 9: EU-28 Ländervergleich-Hochschulen: Beteiligungen und Erfolgsquoten für Koordinatoren Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Die Zuerkennung einer Koordinatorenrolle signalisiert eine spezifische Stärke in dem entsprechenden Forschungsfeld. Ein hoher Anteil von Koordinationen weist einem Land daher auch einen hohen Rang an wissenschaftlicher Exzellenz zu. Ein Ländervergleich unter den EU-28 zeigt für Österreichs Hochschulen folgende Ergebnisse: Top-5 in der Erfolgsquote: Mit einer durchschnittlichen Erfolgsquote von 14,7% liegen die heimischen Hochschulen als Koordinatoren im Länderranking auf Platz 5, knapp hin- ter dem UK, den Niederlanden, Dänemark und Luxemburg. Rang 11 bei bewilligten Koordinationsprojekten: Die heimischen Hochschulen liegen mit einem Anteil an den gesamten bewilligten Koordinationsprojekten von 2,3% im Län- derranking auf Rang 11. Vor ihnen liegen ihre Konkurrenten aus den Innovation Leadern UK, Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Dänemark, sowie Italien, Spanien, Frankreich, Belgien und Irland. Mit Finnland liegt ein Innovation Leader hinter Österreich. Eine vertiefte Einschätzung der Performance der Hochschulen als Koordinatoren liefert der Blick auf die „Above Treshold“ bewerteten Projekte, also jene, die in der Evaluierung die Schwelle der Förderwürdigkeit überschritten. Aufgrund der hohen Überzeichnung des Programms konnten viele davon dennoch nicht gefördert werden. 72 % „Above Treshold“: Österreichs Hochschulen reichten in H2020 bisher 961 Propo- sals in der Koordinationsrolle ein. Davon wurden 690 Projekte „Above Treshold“ bewer- tet. Das entspräche eigentlich einer Erfolgsquote von 72%. 549 der gut bewerteten Proposals bekamen aber keine Förderzusage. Bewilligt wurden nur 141 Proposals, was einer realen Erfolgsquote von 14,7% entspricht. Dass 28 % der eingereichten Proposals „Below Treshold“ bewertet wurden, deutet an- dererseits auf noch auszuschöpfendes Verbesserungspotenzial hin. Seite 21 von 60
3.4.4 Ländervergleich: Österreichs außeruniversitärer Sektor als Koordinator Abbildung 10: EU-28 Ländervergleich – Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen: Beteiligungen und Erfolgsquoten für Koordinatoren Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Für die österreichischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen (REC) ergibt ein Ländervergleich unter den EU-28 folgendes Bild: Erfolgsquote im Mittelfeld: Mit einer Erfolgsquote von 15,6% für seine Koordinations- projekte liegt der österreichische REC-Sektor im Länderranking im guten Mittelfeld an zehnter Stelle. Von den REC-Sektoren der Innovation Leader liegen jene in Deutschland, im UK und in den Niederlanden vor dem österreichischen, jene aus Finnland, Schweden und Dänemark dahinter. Rang 10 bei bewilligten Projekten: Der heimische REC-Sektor liegt mit einem Anteil an den gesamten bewilligten Koordinationsprojekten von 2,3% im Länderranking auf Rang 10. 59 % „Above Treshold“: Österreichs außeruniversitäre Forschungseinrichtungen reich- ten in H2020 bisher 390 Proposals in der Koordinatorenrolle ein. Davon wurden 232 Projekt als „Above Treshold“ bewertet. Das entspräche einer „virtuellen“ Erfolgsquote von 59%. 171 der gut bewerteten Proposals bekamen aber keine Förderzusage. Bewil- ligt wurden nur 61 Projekte, was einer realen Erfolgsquote von 15,6% entspricht. Mit mehr als 40% „Below Treshold“ bewerteten Proposals zeigt sich auch im österrei- chischen REC-Sektor ein Potenzial für Verbesserung. Seite 22 von 60
3.5 Stärkefelder der österreichischen Wissenschaft Die Forschungsschwerpunkte und Stärkefelder der österreichischen Wissenschaft lassen sich an der Intensität ihres Engagements und an Ihrem Beteiligungsverhalten und vor al- lem ihrem Erfolg in den Programmlinien der EU-Rahmenprogramme ablesen. 3.5.1 Engagement der österreichischen Wissenschaft in den 3 Säulen von H2020 Österreichs Hochschulen in den 3 H2020-Säulen Abbildung 11: AT-Hochschulen: Bewilligte Beteiligungen und Förderungen in H2020 nach Säulen Bewilligte Beteiligungen Förderung Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Für die österreichischen Hochschulen steht erwartungsgemäß Säule 1, Excellent Sci- ence, sowohl hinsichtlich Beteiligungen als auch eingeworbener Mittel im Vordergrund. Die Hälfte ihrer Beteiligungen in H2020 und knapp zwei Drittel der zugesagten Förder- mittel werden in dieser Säule eingeworben. Säule 3, Societal Challenges, stellt mit einem Viertel bzw. einem Fünftel des Gesamtku- chens das zweitwichtigste Reservoir an Beteiligungen bzw. Fördermitteln dar. In der Diskussion um die Ausrichtung der Säule 3 wird dem Hochschulsektor seit Beginn von H2020 eine große Bedeutung in der Lösung der gesellschaftlichen Herausforderun- gen zugeschrieben. Die Höhe der sogenannten „Technology Readiness Levels (TRL)2“ in den Programmlinien ist jedoch ein entscheidender Faktor dafür, welche Möglichkeiten für die Beteiligung des Wissenschaftssektors bestehen und wie stark sie sich für eine Beteiligung interessieren. Nach einer Studie3 der „League of European Research Univer- sities“ (LERU) sind kooperative Forschungsmöglichkeiten bei niedrigen TRL weniger häu- fig geworden, zudem scheinen die TRL-Werte in Säule 3 im Durchschnitt sogar höher zu liegen als in Säule 2. Die Gestaltung des letzten Arbeitsprogrammes bzw. die Ausrich- tung des kommenden FP9 wird wichtige Weichen für die kooperative Forschung mit star- ker Beteiligung der Hochschulen stellen. 2 Die TRL-Werte geben in einer Skala von 1 bis 9 den Reifegrad einer technologischen Entwicklung an und damit auch, wie nah ein Forschungsprojekt noch an der Grundlagenforschung ist (TRL 1 – „basic principles observed“) oder schon an die technische Umsetzung heranreicht (TRL 9 – „actual system proven in operational environment“). 3 LERU-Note (August 2016), The strength of collaborative research for discovery in Horizon 2020, http://www.leru.org/files/publications/The_strength_of_collaborative_research_for_discovery_in_Horizon_2020_- _final.pdf Seite 23 von 60
Österreichs außeruniversitärer Forschungssektor in den drei H2020-Säulen Abbildung 12: AT- Außeruniversitäre Forschung: Bewilligte Beteiligungen und Förderungen in H2020 nach Säulen Bewilligte Beteiligungen Förderung Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Für die außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat Säule 3, Societal Challenges, die größte Bedeutung. Die Hälfte aller Beteiligungen in H2020 und knapp 45% der ein- geworbenen Fördermittel stammen aus dieser Säule. Säule 1, Excellent Science, und Säule 2, Industrial Leadership, haben für den außeruniversitären Sektor etwa die gleiche Bedeutung. Seite 24 von 60
3.5.2 Stärkefelder der Hochschulen in einzelnen Programmlinien Abbildung 13: Österreichischer Hochschulsektor: Beteiligungen und Erfolgsquoten in H2020 Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Für die österreichischen Hochschulen sind erwartungsgemäß die grundlagenorientierten bottom-up-Programme ERC und MSCA von größter Bedeutung. Hier werden die meisten Beteiligungen erreicht und die höchsten Förderungen lukriert. Mit etwas Abstand folgen die Programme ICT, FET und Health. Die Erfolgsquoten der heimischen Hochschulen liegen in den meisten Programmlinien der ersten Säule (ERC, MSCA, FET) über den Durchschnittswerten aller beteiligten Staa- ten. FET erlebt besonders hohe Überzeichnungen und daher niedrige Erfolgsquoten. Deutlich über den Durchschnittswerten liegt die Erfolgsquote in einigen Programmlinien von Säule 2, die allerdings durchwegs sehr geringe Fallzahlen aufweisen. In Säule 3 liegt die Erfolgsquote im Programm ENV (Klimaschutz, Umwelt, Ressourceneffizienz und Roh- stoffe) über dem Durchschnitt aller Staaten. Die meisten Fördermittel werden in ERC eingeworben, die höchsten Anteile an den För- derungen gab es – bei niedrigen Fördersummen – in den Programmen Biotech und NMP. Abbildung 14: Österreichischer Hochschulsektor: Förderungen in H2020 Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Seite 25 von 60
3.5.3 Stärkefelder des außeruniversitären Sektors in einzelnen Programmlinien Abbildung 15: AT- Außeruniversitärer Forschungssektor: Beteiligungen und Erfolgsquoten in H2020 Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Für die heimischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind vor allem die Pro- grammlinien ICT, MSCA und TPT von großer Bedeutung. Hier wurden die meisten Beteili- gungen eingeworben. Überdurchschnittliche Erfolgsquoten weist der heimische REC-Sektor vor allem in den Programmlinien ERC, MSCA, ICT, NMP, TPT und SOCIETY aus. Die Programme ICT und ERC stellen die bedeutendste Förderquelle für die heimischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen dar. Die höchsten Förderanteile am Ge- samtkuchen werden in SOCIETY und NMP lukriert. Die meisten Koordinationsprojekte in den Säulen 2 und 3 wurden in TPT, Energy und ICT eingeworben. Insgesamt ist anzumerken, dass der außeruniversitäre Sektor sehr divers ist und damit auf Gesamtebene des REC-Sektors fundierte Aussagen schwierig sind. Im Rahmen der strategischen Beratungsinstrumente der FFG werden organisationsspezifische Analysen mit den jeweiligen Akteuren analysiert und diskutiert, um mögliche Schwerpunkte neu auszurichten, zu intensivieren bzw. um das Ergebnis zu verbessern. Abbildung 16: Österreichischer außeruniversitärer Forschungssektor: Förderungen in H2020 Quelle: EC, Datenstand 2/2017. Seite 26 von 60
3.6 Steigende „Above Threshold“-Bewertung als Qualitätsnachweis Durch den hohen Überzeichnungsgrad in H2020 sind die Erfolgsquoten generell niedrig und bilden einen äußerst selektiven Indikator. Viele als „Above Treshold“ und damit als förderwürdig evaluierte Proposals erhielten keine Förderzusage. Die Bewertung „Above Treshold“ kann daher als breiterer Indikator für die Qualität der Proposals dienen. Um- gekehrt weist die Bewertung „Below Treshold“ oft auf Verbesserungspotenzial hin. Abbildung 17: Anteil der „Above Threshold“ evaluierten HES-Beteiligungen in H2020 und FP7 Quelle: EC, Datenstand zu H2020 2/2017; Datenstand zu FP7 11/2015. Der Anteil der „Above Treshold“-Bewertungen unter allen von österreichischen Hoch- schulen eingereichten Proposals hat sich in H2020 gegenüber dem FP7 deutlich erhöht, dabei besonders stark bei den Koordinationsprojekten. Er liegt nun bei diesen Projekten bei über 70% und bei den Partnerprojekten bei knapp 60%. In beiden Kategorien ist er aber höher als im Durchschnitt aller EU-Staaten. Abbildung 18: Anteil der „Above Threshold“ evaluierten Beteiligungen der außeruniversitären For- schungseinrichtungen in H2020 und FP7 Quelle: EC, Datenstand zu H2020 2/2017; Datenstand zu FP7 11/2015. Der Anteil der „Above Treshold“-Bewertungen unter allen von den heimischen außeruni- versitären Forschungseinrichtungen eingereichten Proposals liegt sowohl bei Koordina- tions- als auch bei Partnerprojekten knapp unter 60%. Er liegt damit in beiden Katego- rien unter dem Durchschnitt in allen Staaten. Bei den Kooperationsprojekten hat er sich gegenüber dem FP7 zudem leicht verschlechtert. Seite 27 von 60
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