Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus

 
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Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
PaulusRundbrief
Afgiftekantoor 1150 Brussel – P900350
Tervurenlaan 221, 1150 Bxl
verantw. uitgever: W. Severin

                                                                  N°487

                                                                                bimestriel
                                                                  Februar – März 2018

       Meditationen zur
                                              Stille
                                               Die Stille üben:                 Stille in
       Stille                                 Trappistenorden                St. Paulus
       Seite 5 ff.                                Seite 21 ff.                   Seite 27
Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
E DITORIAL                                                          IN H ALT                                                                                                                                 Ein Wort voraus

                                                                                                                                                            Liebe Gemeindemitglieder,
Liebe Leserinnen,                             Ein Wort voraus                    3
   liebe Leser des PaulusRundbriefs!          Thema: Stille                      5
I nmitten einer lauten und hektischen
  Welt entsteht in uns immer wieder
der Wunsch nach Rückzug und Ruhe.
                                              Bildmeditation zu 1 Kön 19,11-13
                                              Himmlische Ruhe
                                                                                  5
                                                                                  6
Kleine Inseln der Stille soll es deshalb in   Stille ist mehr                     8
der diesjärigen Fastenzeit in St. Paulus      Stille ist ...                     10                                                                         „Pssssssssssst, es geht um Stille.“ Diese Reaktion
geben, ein Element ist der vorliegende        Bildmeditation zu Jes 30,15        11                                                                         kam als erstes in mir hoch, als ich mich zum Schrei-
PaulusRundbrief.                              „Hier wird es nie mehr still“      12                                                                         ben dieser Zeilen an den Computer setzte. „Sortier
Vierzehn Beiträge, die meisten von            Stille als Bedrohung?              14                                                                         Dich, dränge die anderen Gedanken zurück. Keine
ihnen mit meditativem Charakter, sollen       Fisches Nachtgesang                16                                                                         Ablenkung jetzt“, so sprach es in mir. Stille – die
anregen, über Stille nachzudenken und         Bildmeditation zu Psalm 37,7       17                                                                         Sehnsucht so vieler und dennoch ein Zustand, der
Stille zu spüren. Denn Stille ist – so        Beten heisst still werden          18                                                                         nicht leicht zu finden ist und noch schwerer zu er-
bringt es der Maler Serge Poliakoff auf
den Punkt – nicht nur die Abwesenheit         Bildmeditation zu Habakuk 2, 20    20                                                                         tragen.
von Lärm, sondern ein Schweigen,              Die Stille üben: Trappistenorden   21
das dem Menschen Augen und Ohren              Strandgebet                        25                                                                         In allen religiösen Traditionen und auch in der
öffnet.                                       Erfahrung der Stille               26                                                                         Bibel wird die Stille als eine der wichtigsten Grund-
Möglichkeiten, Stille zu erfahren, gibt       Gesucht: Wächter der Stille        27                                                                         voraussetzungen zur Begegnung mit dem Gött-
es darüber hinaus in den wöchentlich          Film zur Stille                    27                                                                         lichen benannt. Nicht nur der Prophet Elias erfährt
stattfindenden Passionsandachten und                                                                                                                        Gott in einem leichten Säuseln und nicht, wie vielleicht erwartet, im Erdbeben, im Feuer
vor allem in der von der Gregorianik-         Unsere Gottesdienste               28
Schola gestalteten Düsteren Mette, die        Rückblick                          30                                                                         oder im Sturm (1. Kön. 19.9ff). Für viele Gottsucher liegt der Ort des Gebetes auf einem
sicherlich ein geistlicher Höhepunkt in       Neues aus dem KGR                  30                                                                         Berggipfel, in der Wüste oder in einer einsamen Hütte. Aber womöglich ist dies erst der
der Fastenzeit ist. Aber auch der stillen                                                                                                                   letzte Schritt. Viel bedeutsamer für die meisten von uns ist es doch, im Alltäglichen die
Anbetung soll Platz eingeräumt werden,        Vortrag mit P. Sobol               31
                                              Unsere neuen Messdiener            33                                                                         Stille zu finden. Mir begegnete der Text einer Bloggerin im Netz, die sich mit ihrer Suche
weswegen die St. Paulus-Kirche jeden
                                                                                                                                                            nach Stille auseinandersetzte. Ich meine, viele von uns könnten sich darin wiederfinden,

                                                                                      Titelbild: Kreuzgang des Klosters Abtei Mariawald © Abtei Mariawald
Abend von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr             Ende eines langen Pilgerweges      34
geöffnet sein wird.                                                                                                                                         weswegen wir sie hier abdrucken:
                                              Kurz notiert                       35
Wichtige Ereignisse werfen ihre Schat-        Erstkommunionkinder ´18            36
ten lange voraus: Auch in diesem Jahr                                                                                                                            Ich weiß noch genau, wie das war. Nach meinem Crash. Ich konnte diesen
findet wieder für alle Kinder zwischen        Vorschau                           38                                                                              ganzen „Krach“ nicht mehr ertragen. Mir wurde schwindelig, dann übel. Dann
9 und 13 Jahren ein Sommerlager statt,        Passionsandacht/Weltgebetstag      38                                                                              Kopfschmerzen. Dann musste ich weg. Nein, ich rede nicht von Krach, den Bau-
dieses Mal auf einer richtigen Burg! Alle     Konzert/Jazz-Apéro                 39                                                                              stellen oder Rockkonzerte erzeugen. Ich rede von dem Krach, den das Leben
Informationen befinden sich in diesem
Rundbrief, die Anmeldung ist vom 4. bis       Düstere Mette/Palmstockbasteln     40                                                                              macht.
11. Februar über die Webseite möglich.        Sommerlager 2018                   41
Ich wünsche Ihnen eine                        Ökiki                              42                                                                              Heute kann ich das wieder ab, aber ich mag es so gar nicht mehr: Früh nach
anregende Lektüre!                            Aus der Emmausgemeinde             43                                                                              dem Aufstehen schon – Radio oder Fernsehgerät. Elektrische Zahnbürste. Kaf-
Ihre                                          Zehn Fragen                        45                                                                              feevollautomat, der rattert und Bohnen scherbelt. Rasierapparat. Handyklin-
                                                                                                                                                                 geln… Geschirrspüler, Trockner… den ganzen Tag Menschen, die durcheinan-
                                              Interna                            47                                                                              der sprechen. Radio im Auto, Musik im Café, beim Joggen die Kopfhörer vom
                                              Gruppen & Kreise                   48                                                                              Smartphone im Ohr… Autobahn, Bahnhof, Biergarten, Büro… überall Krach.
                                              Termine im Überblick               50                                                                              Du meinst, ich übertreibe. Vielleicht. Aber kennst du sie etwa nicht? Diese
                                              Kontakt                            51                                                                              Sehnsucht nach Stille?
       (A. Dohet-Gremminger)

2                                                                                                                                                                                                                                                   3
Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
Ein Wort voraus                                                                                                                                                                                            Thema: Stille

      Nach Hause, Tür zu, Handy aus. Verabredungen absagen, die man nur aus Höf-
      lichkeit angenommen hat. Menschen in meinem Umfeld sprechen davon. Doch
                                                                                                                                                                 Der Herr antwortete: Komm heraus und
      wer macht es? Meine Beobachtung: Wir scheinen uns etwas zu wünschen,
      das uns gleichzeitig Angst macht, irgendwie „unerträglich“ erscheint. Wenige                                                                                stell dich auf den Berg vor den Herrn!
      Handgriffe nur und das Handy wäre aus, der Fernseher auch, die Klingel ab-
      gestellt, die Verabredung abgesagt… und unsere Sehnsucht nach Stille erfüllt.
                                                                                                                                                                        Da zog der Herr vorüber:
      Und dann? Wäre es dann wirklich still?                                                                                                                           Ein starker, heftiger Sturm,
                                                                                                                                                                   der die Berge zerriss und die Felsen
      Im Außen vielleicht. Doch der Krach im Innen, der würde erst losgehen. Der                                                                                    zerbrach, ging dem Herrn voraus.
      hätte dann nämlich freie Bahn. Seinen Auftritt. Bei mir war das jedenfalls so.
      Was mir geholfen hat? Den Teufelskreis durchbrechen. Stille im Außen zulas-                                                                                  Doch der Herr war nicht im Sturm.
      sen und den Krach im Innen kommen lassen. Und verstehen: Das sind NUR Ge-
      danken. Und Gedanken sind Gedanken. Mehr nicht. Sie sind nicht Realität. Sie
                                                                                                                                                                  Nach dem Sturm kam ein Erdbeben.
      sind nicht DU. Sie sind nicht ICH. Auch wenn sie uns das gern einreden wollen.                                                                             Doch der Herr war nicht im Erdbeben.
      Und wenn sie laut sind. Einen manchmal sogar regelrecht anschreien, sodass
      man nachts aufwacht und nicht mehr schlafen kann. Einen wild durch die Zeit
                                                                                                                                                                    Nach dem Beben kam ein Feuer.
      jagen. Mal in die Vergangenheit, mal in die Zukunft. Und? Sollen sie doch!                                                                                   Doch der Herr war nicht im Feuer.
      Jetzt ist jetzt, was gestern war, ist vorbei – was morgen ist, weiß niemand. Und                                                                                    Nach dem Feuer kam
      so nehme ich mir heute Zeit für das JETZT, gönne mir ganz bewusst Stille im                                                                                      ein sanftes, leises Säuseln.
      Außen. Beobachte meine Gedanken. Anschauen, beobachten, lassen. Funktio-                                                                                              Als Elija es hörte,
      niert mittlerweile prima. Schenke ich den Biestern nämlich nicht mehr die Auf-
      merksamkeit, die sie sich wünschen, werden sie tatsächlich leiser – und geben
                                                                                                                                                                          hüllte er sein Gesicht
      irgendwann Ruhe. Zurück bleibe dann ich. Nur ich. Und eine wunderbare Stille.                                                                                    in den Mantel, trat hinaus
      Im Außen und im Innen. Was für ein Geschenk. Was für ein Moment.                                                                                                   und stellte sich an den

                                                                                            Bild: Blick vom Berg Moses © Adergham2017, CC-BY-SA-4.0, Wikipedia
                                                                                                                                                                           Eingang der Höhle.
      © Anja Neuberg, http://lebenistansteckend.de/2015/11/ueber-die-stille/
                                                                                                                                                                             (1. Kön. 19, 11-13)

In der nun vor uns liegenden Fastenzeit werden Sie vor allem in unserem Gottesdienst-
raum äußerliche und innerliche Zeichen und Aufforderungen zur Stille vorfinden. Darü-
ber hinaus wird die Kirche im Zeitraum vom 20. Februar bis zum 23. März jeweils von
Dienstag bis Freitag von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr zur stillen Anbetung geöffnet sein. Hof-
fentlich eine Hilfe zur Begegnung mit uns selbst und mit Gott. Das wünsche ich Ihnen.

Ihr

                                                                                                                                                                                                               © Birgitta Pabsch
4                                                                                                                                                                                                                              5
Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
Thema:                                                                                                                   Stille
Pssssssst•Pssssssst•Pssssssst•Pssssssst•Psssssss                                     t•Pssssssst•Pssssssst•Pssss
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ssssssst•Pssssss Stille Post                     t e  r n          P           m  m                    st•Pssssssst•P
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ssssssst•Psssss lautlos               hen len                           c h wie Stillstand sst•Pssssssst•
                                              still             ge    s
Pssssssst•Pssss        stilllegen
                                                   D  u  nur                                           ssst•Pssssssst•
Pssssssst•Pssss erstarren                 en   n         Beredtes Schweigen                           ssst•Pssssssst•
Pssssssst•Pssss
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sssst•Pssssssst i tacu
                           i                Mauer des Schweigens                                •Pssssssst•Psssssss
                   S Schweigekartell                                tà )
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sssssst•Pssssss Stillschweigen                     n   ( Om
                                            eige              Eisiges Schweigen st•Pssssssst•Psssss
sst•Pssssssst•P                      h  w                                                       ssssssst•Pssssssst•
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                                                                                   tens lle •Pssssssst•Psssss
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Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
Thema:                                                                Stille

         Stille ist mehr
         als nur Abwesenheit von Geräuschen.

         Manchmal spüre ich:
         Stille tut gut...

         Ein anderes Mal erlebe ich:
         Stille stört.
         Ver-stört.

         wenn der Geräuschteppich verklungen ist,
         die letzten Töne verweht sind:
         was dann?

         Jetzt ist die Versuchung groß,
         vor der Stille weg zu laufen.
         Die Konzentration und Reduzierung zu vermeiden.

         In der Stille bin ich mit mir allein.
         Kein lauter Laut lenkt meine Gedanken mehr irgendwohin.
         Kein stiller Ton nimmt sie mit.
         Sie bleiben da, die Gedanken.
         Bei mir.
         in mir.
         mit mir.

         Irgendwann klingen sie ab

         So höre ich allmählich von außen nach innen.
         wenn meine Ohren nicht mehr nachliefern
         wenn nichts mehr dazu kommt zu dem, was da ist:

         dann kann ich die Augen schließen
         nach innen schauen
         in mich hinein hören
         wahrnehmen, was da ist.

         Dann beginne ich vielleicht, mich zu finden.

                                                    Karin Gotthardt
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Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
Thema:                                                                                                                                  Stille

stumm, störend

                              S      stark

     taub, trostlos

                              T          tröstlich

       irreal, irritierend

                               I           idyllisch

         lautlos, lähmend

                                L            liebenswert

           lästig, leblos
                                 L

                                                lebendig

                                 E
              erstarrend, erschreckend

                                                     erhaben
                                                                                  Denn so spricht der GOTT, der Herr, der Heilige Israels:
                                                                                        Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr gerettet,
                                                                   Bild © Image

                                                                                        im Stillhalten und Vertrauen liegt eure Kraft.
                                                                                                                                       (Jes. 30,15)
                                               © Birgitta Pabsch
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Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
Thema: Stille

                     „Hier wird es nie mehr still“
     Welcher Laut hat Sie heute geweckt? War es ein Piepston oder der Radiowecker? Das
     Wort eines lieben Menschen oder das Kommando des Feldwebels? Vielleicht der Kom-
     pressor der nahen Baustelle oder ganz einfach der lauter werdende Geschäftsverkehr?
     Bei mir ist es seit einiger Zeit ein Flugzeug, welches mich eine halbe Stunde zu früh aus
     dem Schlaf holt, und das kann ich ihm nicht verzeihen.
         Vor drei Wochen habe ich wieder einmal in meiner alten Heimat am Bodensee über-
     nachtet. Es war ein wunderbarer Abend, einer von jenen, an denen ich früher den Am-
     seln pfiff und sie mir Antwort gaben. Das letzte Geräusch am Abend waren vielleicht
     ein paar Schritte auf der Straße draußen oder ein einzelnes spätes Auto. Jetzt aber liegt
     ein andauernder Lärmteppich über der wunderbaren Landschaft, überlagert vom pene-
     tranten Ton hochtouriger Motoren, die bis zum Anschlag gejagt werden. – Autobahn.
         Wie wir so vor dem Haus sitzen, bemerkt jemand unvermittelt: „Gelt, hier wird es nie
     mehr still.“ – Ich weiß nicht, ob es der Lärm oder dieser Satz war, der mich jene Nacht
     weckte. Aber ich bin davon nicht mehr losgekommen: „Gelt, hier wird es nie mehr still.“
     Woher wollen wir denn Stille nehmen, wenn wir sie vertrieben haben?
                 - Stille können wir nicht kaufen.
                 - Stille gibt’s nicht ab Lager.
                 - Stille ist dünner als die Ozonschicht.
                 - Stille kann nicht schreien.
                 - Stille hat keine Lobby.
     Und so geht uns täglich mehr von der Stille verloren. Nein, ich meine natürlich nicht die
     Totenstille, die das Ende jedes Lebens anzeigt. Ich meine auch nicht die künstliche Stille,
     die ich mit schallschluckenden Wänden und Isolierverglasung konstruieren kann.
                 - Still ist es dann, wenn ich menschliche Stimmen noch über einen
                    Platz herüber hören kann.
                 - Still ist es, wenn das Rufen der Tiere und das Rauschen des Windes
                    noch zu mir durchdringt.
                 - Still ist es, wenn ich meine eigenen Schritte noch zu hören vermag.
                 - Still ist es, wenn ich auf meinen eigenen Atem hören kann.

     Stille macht die Begegnung von Menschen miteinander möglich.
     Stille ruft die Natur in Erinnerung.

                                                                                                     © Birgitta Pabsch
     Stille lässt mich zu mir selber kommen.

     In solcher Stille kann sich Göttliches und Menschliches berühren. Wo sollen denn Ant-

                                                                                                   Bild: Bodensee
     worten herkommen, wo sollen wir Kraft schöpfen, wenn es nie mehr still wird?
     Tragen wir Sorge zur Stille.
                                                                        Josef Bieger-Hänggi
                aus: Himmel, Hirsch und toter Hase, Gedanken zum neuen Tag, Freiburg 1992
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Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
Thema:                                           Unsere Gottesdienste
                                                                Stille

                                Stille als Bedrohung ?
           „Unmöglich“, sagte ein Redakteur unlängst, als ich ihm vorschlug, Soloaufnahmen des
         Trompeters Leo Smith in einer meiner Sendungen vorzustellen. Wir stoppten die Tracks.
            Mittendrin gab es bis zu dreizehn Sekunden Stille. „Sie sind wahnsinnig“, fauchte der
                      Redakteur, „dreizehn Sekunden Pause, da segelt uns doch der Sender ab.“

             Pause oder Stille, das ist hier die Frage. Früher gab es für Pausen das Pausenzeichen.
              Heute wird alles dicht aneinandergefahren. Stille als Ausnahmezustand in einer mit
            Musik zutapezierten Umwelt. In der Stimme des Redakteurs begann sich die Angst zu
           spiegeln: Bei dreizehn Sekunden Stille könnte sich ein Alarmgerät einschalten. Hörer X
           könnte die Kaffeetasse aus der Hand fallen; Hörerin Y hätte Anlass, an der Existenz des
                           Senders, ja letztlich an der öffentlich-rechtlichen Ordnung zu zweifeln.
                                                   Stille als Bedrohung, ja als unerhörte Provokation.

                                               „Wohin“, fragte ich den Redakteur, „soll etwas nach-
                                            klingen, wenn es keine Stille mehr gibt? Welche Verar-
                                             mung droht uns, wenn jeder etwas besprechen, aber
                                                           keiner mehr etwas beschweigen kann?“

                                                                                          Bert Noglik

         Text entnommen aus: Guido Arbrich, Auf der Suche nach Gott, Das neue Jugendgebet-
         buch, Leipzig 2011, S. 79.
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Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
Thema:                                                                                                                  Stille

      Fisches Nachtgesang
                  von Christian Morgenstern

                                                                                          Sei still vor dem Herrn
                                                                                          und harre auf ihn!
                                                                                                           Psalm 37,7

„Die Behauptung, dass Fische stumm sind, ist allerdings falsch. Sie haben zwar keine
Stimmbänder – trotzdem erzeugen sie Geräusche und kommunizieren: Pazifische Heringe
unterhalten sich, indem sie Luft aus ihrer Schwimmblase pressen und geräuschvoll pup-
sen. Clownfische knirschen mit den Zähnen. Knurrhähne verteidigen ihr Revier mit einem
Geräusch, das ähnlich klingt wie das Knurren eines Hundes und das sie mithilfe von Mus-
keln rund um ihre Schwimmblase von sich geben. Andere Fische reiben die Gelenke ihrer
Flossen aneinander oder drücken blubbernd Wasser durch die Kiemen. Piranhas können
verschiedene Laute produzieren: Beim Streiten bellen sie , beim Beißen geben sie einen
quakenden Laut von sich. Die schöne Vorstellung, daß wenigstens unter Wasser Ruhe
herrscht, ist also leider nur eine Illusion.“
            (Auszug aus der Süddeutschen Zeitung vom 23. Dezember 2017, Autor: TIBA)
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Stille - PaulusRundbrief N 487 Februar - März 2018 - Sankt Paulus
Thema:                                                                      Stille

         Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde,
            da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen.
                        Zuletzt wurde ich ganz still.
               Ich wurde, was womöglich noch ein größerer
                         Gegensatz zum Reden ist,
                            ich wurde ein Hörer.
                     Ich meinte erst, Beten sei Reden.
            Ich lernte aber, das Beten nicht bloss Schweigen ist,
                              sondern Hören.
                                 So ist es:
                Beten heisst nicht, sich selbst reden hören.
            Beten heisst still werden und still sein und warten,
                        bis der Betende Gott hört.

                                                        Sören Kierkegaard

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Thema:                                                                                                Stille

                                                      Die Stille üben:
                                          Wie Trappistenmönche in Stille leben
                                „Klöster sind privilegierte Orte echten Friedens und wahrer Freude“
                                    Einfache, aber tiefgründige Spiritualität: So bringt Franziskus
                                die Besonderheit der Zisterzienser der strengeren Observanz,
                                umgangssprachlich auch Trappisten genannt, auf den Punkt.
                                Der Papst würdigte die Klöster der Trappisten als „privilegierte
                                Orte, bei denen man noch echten Frieden und die wahre Freu-
                                de“ vorfinden könne. In der heutigen Welt seien Klöster und
                                Gemeinschaften, wie jene der Trappisten, Schätze in einer
                                Welt voller „falschen Werte und künstlicher Paradiese“, so
                                Franziskus. Dennoch sei die Welt der Trappisten nicht ein-
                                förmig. Auch in der Stille der Klöster sei das ständige Ge-
                                bet wichtig; die Mönche seien ein „spiritueller Reichtum
                                und Hinweis an die Kirche, dass man immer auf der Suche
                                nach Gott sein sollte“.

Der Herr aber wohnt in
                                    „Man muss also kein – im negativen Sinne verstan-
                                dener – ,Profi‘ sein, sondern verliebt in das Gebet, die
                                äußerliche Treue zu den Regeln und Vorgaben des
                                Klosters nicht als Zwecke betrachten, sondern als
                                Mittel, um im persönlichen Verhältnis zu Gott vor-

seinem heiligen Tempel.
                                wärts zu kommen.“
                                    Gott zeige sich den Trappisten gerade in ihrer
                                „Einsamkeit“ innerhalb der Gemeinschaft: „Ihr
                                seid alleine und getrennt von der Welt, damit ihr
                                den Weg zu Gott findet, und gleichzeitig seid ihr

 Alle Welt schweige in
                                dazu gerufen, eure spirituelle Erfahrung mit eu-
                                ren Geschwistern zu teilen. Dazu bedarf es eines
                                Ausgleichs zwischen persönlicher Kontemplation,
                                Verbindung zur Liturgie der Kirche und der Auf-
                                nahme all jener, die einen Ort der Stille suchen, um

   seiner Gegenwart.
                                die Begegnung mit Gott zu erfahren.“ (Radio Vatikan
                                23.09.2017)

                                Tagesablauf in einem Schweigeorden
                                    Fundament des monastischen Lebens in Maria-
                                wald, dem einzigen deutschen männlichen Trap-
               (Habakuk 2,20)   pistenkloster, ist die kontemplative Lebensform.
                                Wichtig ist ihnen das Durchdrungensein von Gottes
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Nähe im alltäglichen Leben. Die Mönche         Unterhalt des Klosters bei. Insbesondere                                                         Bernardin Schellenberger, ein ehemaliger Trappistenmönch beschreibt in einem Inter-
haben sich in die Einsamkeit zurückgezo-       die körperliche Arbeit wird bei den Trap-                                                        view mit Rudolf Walter seine Erfahrungen mit Stille so (Auszüge aus dem Interview):
gen, um Gott zu suchen und durch ihr Le-       pisten hoch geschätzt. Sie gilt nicht nur als
ben auf seine Existenz zu verweisen.           guter Ausgleich im geistlichen Leben, son-                                                       RW: Stille ist dann nicht Stillstand, sondern eine Bewegung, eine Spannung?
    Ihr typischer Tagesablauf beginnt um       dern soll die Mönche auch mit den Men-                                                           BS: Sie ist jedenfalls äußerste Wachheit, Empfänglichkeit. Keine Passivität, sondern Kon-
2.45 Uhr. Dann stehen die Mönche auf. Um       schen, die durch körperliche Arbeit ihren                                                        taktaufnahme zu dem Tieferen, das uns trägt. Man spürt: Wenn ich darin bin, ist das
3.00 Uhr vollziehen sie die erste der insge-   Unterhalt verdienen müssen, verbinden.                                                           etwas ganz anderes als der übliche Betrieb, die üblichen Gedanken, das übliche Sorgen.
samt acht täglichen Gebetszeiten (Horen),      Um 12.00 Uhr wird der Vormittag durch                                                            Wer in dieser Kraft, in diesem Kraftfeld ist, erfährt keinen Stillstand, aber ein Zur-Ruhe-
die Vigilien. Diese dauern etwa 75 Minu-       das Gebet der Sext beendet. Anschließend                                                         Kommen.

                                                                                                        © Abtei Mariawald
ten. Um 4.15 folgt die zweite, die Laudes.     nehmen die Mönche im Refektorium des
Daran schließt sich privates Gebet und um      Klosters gemeinsam das Mittagessen ein.                                                          RW: Wie schaut denn das konkrete Leben eines Trappisten aus? Da gab es ja nicht nur
6.30 Uhr die gemeinschaftliche geistliche      Stets findet das Essen in Stille mit Tischle-                                                    religiöse Übungen. Auch wenn man etwa zur Waldarbeit in Gemeinschaft unterwegs
Lesung im Skriptorium an. Durch die geist-     sung statt. Traditionell ist das Essen in Zu-                                                    ist – geht das ja ohne große Kommunikation vor sich.

                                                                                               Bilder: Impressionen aus dem Kloster Mariawald
liche Lesung soll den Mönchen der Reich-       sammensetzung und Zubereitung einfach                                                            BS: Es gab bei den Trappisten eine eigene aus dem Mittelalter stammende Zeichenspra-
tum des Wortes Gottes tiefer erschlossen       gehalten und grundsätzlich fleischlos. In                                                        che, in der man kurz und knapp signalisierte, was man zu tun hatte. Wir sind damals zu
werden. Um 7.15 Uhr versammeln sich die        der Mittagszeit können die Mönche ausru-                                                         sechst oder acht im Gänsemarsch zur Waldarbeit hinausmarschiert, es wurde vom Lei-
Mönche wieder in der Kirche zum Gebet          hen, lesen oder einer stillen Arbeit nach-                                                       ter kurz erklärt, was zu tun ist und dann haben wir uns schweigend daran gemacht. Es
der Prim. Die daran anschließende Feier        gehen. Um 14.00 Uhr wird die Non gebe-                                                           ist eine besondere Atmosphäre, wenn acht Mann in einem Waldstück in aller Ruhe vor
der heiligen Messe um 7.40 Uhr ist der         tet. Daran schließt sich die zweite, etwa                                                        sich hinarbeiten. Es gab keine Diskussion, keine Kritik, keine Belehrungen, überhaupt
geistliche Höhepunkt des Tages.                dreistündige Arbeitsphase an. Um 17.20                                                           keine akkustischen Signale.
    Nach einem einfachen Frühstück und         Uhr beschließt die Vesper den Nachmittag.
der Terz beginnt die erste Arbeitsphase,       Anschließend ist Abendessen, wie das Mit-                                                        RW: Da lebt also eine Gruppe Menschen auf Dauer zusammen, die konsequent nicht auf
die etwa zwei Stunden dauert. In verschie-     tagessen in Stille. Nach dem Abendessen                                                          permanente Diskussion und Abstimmung aus ist.
denen Tätigkeitsbereichen (Handwerks-          haben die Mönche noch Zeit zu geistlicher                                                        BS: Man verzichtete auch auf die üblichen Eitelkeiten, sich verbal in Szene zu setzen,
betriebe, Klosterverwaltung, Klosterladen      Lesung, Studium oder Gebet. Der Tag wird                                                         und ersetzte stattdessen das übliche Schwätzen durch Leben. Und das alles ganz selbst-
u. a.) trägt jeder der Mönche je nach ei-      um 19.15 Uhr mit dem Gebet der Komplet                                                           verständlich. Wenn dreißig Menschen in einem Raum sind, ob im Speisesaal, im Schlaf-
genen Fähigkeiten und Interessen sowie         beendet.                                                                                         saal oder im Kreuzgang, und wenn alle schweigen, ist das eine Atmosphäre des Friedens
den Bedürfnissen der Gemeinschaft zum                                                                                                           und der Ruhe. Wirklich wohltuend!
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Schweigen ermöglicht eine vertiefte Kommunikation, eine intensivere nonverbale Sen-
sibilität füreinander, auch dafür, wie der andere sich gerade fühlt. Wir hatten im Novi-
ziat auch die Einrichtung, dass man in Halbjahresabständen einige Stunden miteinan-
                                                                                                Strandgebet
der geredet hat, damit die Jungen sich eingewöhnen konnten. Für mich war es damals
zunächst spannend, weil ich glaubte viel über meine Mitbrüder erfahren zu können.
Aber ich habe dann fast nichts Neues erfahren über deren Charakter. Sicher, über ihr El-        Das braucht seine Zeit,
ternhaus, über die Stadt aus der einer stammt, oder darüber, was er studiert hatte. Das         bis die Tage
waren alles bloß äußerliche Informationen. Im engen Gemeinschaftsleben entwickelt
man eine hohe Sensibilität für die Eigenart und Qualität jedes Einzelnen.
                                                                                                den anderen Rhythmus lernen
                                                                                                und langsam
RW: Thomas Merton hat einmal gesagt, es gebe einen Grund für das ständige Ge-                   im Takt der Muße schwingen.
schwätz – die Angst vor dem Tod. Schweigen sei Leben. Was meint er damit?                       Das braucht seine Zeit,
BS: In der Stille, der schweigenden Wahrnehmung spürt man eine Substanz. Im Schwät-             bis die Alltagssorgen
zen zerredet man viel. Man kann in einerLandschaft stehen und fünf Minuten still in
sich hineintrinken, was da still vor einem ist. Das sind normalerweise kurze, aber erfri-
                                                                                                zur Ruhe finden,
schende, vertiefende Erfahrungen. Wenn man so lebt – und dazu noch in Gemeinschaft              die Seele sich weitet und frei wird
-, dass das eine Grundhaltung den ganzen Tag über wird, kann das entsprechend inten-            vom Staub des Jahres.
siver werden. Deshalb bevorzugten die Mönche seit jeher einfache, ruhige, manuelle
Arbeiten.

RW: Dann war da ja auch noch die Liturgie…
                                                                                                Hilf mir in diese andere Zeit, Gott,
BS: Sicher. Es war ein Leben in Gesang. Wir haben zu sieben Gebetszeiten über den               lehre mich die Freude
ganzen Tag verteilt, insgesamt über fünf Stunden am Tag gesungen. Die Stimmen wur-              und den frischen Blick
den mehr gepflegt als heute.                                                                    auf das Schöne.
RW: Ein Buchtitel von Ihnen lautet „Die Stille atmen“. Was hat das Atmen mit der Stille
zu tun?
BS: Stille und Atmen gehören zusammen. Wer ruhig ist, atmet langsamer und regelmä-              Den Wind will ich spüren,
ßiger und tiefer. Aufgeregte atmen kurz und schnell. Umgekehrt macht der gleichmä-              und die Luft will ich schmecken.
ßige Atem still. Stille atmen heißt: Diese Qualität der Stille geht in Fleisch und Blut über.   Dein Lachen will ich hören,
                                                                                                deinen Klang –
                                    Quellensammlung & Auswertung: Matthias Rollmann
                                                                                                und in alledem:
                                                                                                Deine Stille.
Quellen:
    Papst Fanziskus, Ansprache bei einer Audienz des Generalkapitels der Trappisten am                              Carola Moosbacher
23.9.2017 im Vatikan, http://de.radiovaticana.va/news/2017/09/23/papst_lobt_trappisten_
„eure_klöster_sind_oasen_der_freude“/1338615
    Rudolf Walter, Erfahrungen eines Mönches. Der ehemalige Trappistenmönch Bernardin
Schellenberger im Gespräch mit Rudolf Walter, in Rudolf Walter (Hrsg.), Die Kraft der Stille,
Freiburg 2017, S. 115-121.
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Die Erfahrung der Stille                                                                                                                            Soll Gott sprechen, so müssen alle Dinge schweigen.
                                                                                                                                                                                                                     Johannes Tauler
Eines Tages kamen einige Wanderer zu einem Mönch, der in einer Einsiedelei wohnte.
Sie fragten ihn: „Was für einen Sinn siehst du in deinem Leben in der Stille?“
Der Mönch schöpfte Wasser aus einem Brunnen. Er sprach zu seinen Besuchern:
„Schaut in den Brunnen. Was seht ihr?“                                                                                                          Während der Fastenzeit möchten wir die St. Paulus-Kirche an vier Abenden in der Woche
Die Leute blickten in den Brunnen: „Wir sehen nichts!“                                                                                          zur stillen Anbetung öffnen. Hierzu suchen wir
Nach kurzer Zeit forderte der Mönch die Leute erneut auf: „Schaut in den Brunnen! Was
seht ihr jetzt?“                                                                                                                                                                Wächter der Stille
Die Leute blickten wieder hinunter: „Ja, jetzt sehen wir uns selber!“
Der Mönch sprach: „Als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist                                                            die im Zeitraum vom 20. Februar bis zum 23. März 2018 dienstags bis freitags von 18.30-
das Wasser ruhig. Das ist die Erfahrung der Stille: Man sieht sich selber! Und nun wartet                                                       19.30 Uhr an einem oder mehreren Abenden die Aufsicht während der Zeit der Anbetung
noch einen Augenblick.“                                                                                                                         in der Kirche übernehmen. Bitte melden Sie sich hierzu im Sekretariat ( 02-737.11.40
Nach einer Weile sagte der Mönch erneut: „Schaut jetzt in den Brunnen. Was seht                                                                 oder  sekretariat@sankt-paulus.eu.
ihr?“ Die Menschen schauten hinunter: „Nun sehen wir die Steine auf dem Grund des
Brunnens.“
Da erklärte der Mönch: „Das ist die Erfahrung der Stille. Wenn man lange genug wartet,
sieht man den Grund aller Dinge.“
                                                                          Autor unbekannt

                                                                                                                                                                                             Die groSSe Stille
                                                                                                                                                                                                    ein Film von Philip Gröning

                                                                                                                                                                                              am 6. März 2018 um 19.30 Uhr

                                                                                                                                                                                                            in St. Paulus

                                                                                                                                                                                          „Die große Stille“ ist ein Dokumentarfilm
                                                                                            Bild: Ruhiges Wasser © Johanna Wagner, pixelio.de

                                                                                                                                                                                          über die „Grande Chartreuse“, das Mutter-
                                                                                                                                                                                          kloster des legendären Schweigeordens: die
                                                                                                                                                                                          Karthäuser. 19 Jahre nach der ersten Begeg-
                                                                                                                                                                                          nung des Regisseurs Philip Gröning mit dem
                                                                                                                                                                                          Prior des Klosters ist es der erste Film, der
                                                                                                                                                                                          jemals über das Leben hinter den Kloster-
                                                                                                                                                                                          mauern gedreht werden durfte.
                                                                                                                                                                                              Ohne Musik, Interviews oder Kommen-
                                                                                                                                                                                          tare beobachtet der Film den stummen, von
                                                                                                                                                                              Ritualen geprägten Alltag im Kloster: den Lauf der Zeit,
                                                                                                                                                           den Wechsel der Jahreszeiten und das sich immer wiederholende Element
                                                                                                                                                des Tages: das Gebet. Mehr Meditation als Abbild ist dieser Film eine Reise in die Stille.
26                                                                                                                                                                                                                                      27
Unsere Gottesdienste                                                                                                                   Unsere Gottesdienste
5. Sonntag im Jahreskreis – B                                                                 4. Fastensonntag – B
      Ijob 7,1-4.6-7; 1 Kor 9,16-19.22-23; Mk 1,29-39                                               2 Chr 36,14-16.19-23; Eph 2,4-10; Joh 3,14-21
      Kollekte für die Aufgaben der Gemeinde                                                        Kollekte für Carême de Partage (1)
      Sa. 03.02     18.30 Uhr         Vorabendmesse                                                 Sa. 10.03.    16.30 Uhr         Ökiki in Emmaus (s. S. 42)
      So. 04.02.    10.00 Uhr         Familiengottesdienst                                                        18.30 Uhr         Vorabendmesse
                    11.30 Uhr         Eucharistiefeier, mitgestaltet von einer Band                  So. 11.03.   10.00 Uhr         Eucharistiefeier mit Kindergottesdienst, mitgestaltet
6. Sonntag im Jahreskreis – B                                                                        		                             vom Kinderchor
      Lev 13,1.2.43ac.44ab.45-46; 1 Kor 10,31-11,1; Mk 1,40-45                                                    11.30 Uhr         Eucharistiefeier
      Kollekte für Pastorale de la santé à Bruxelles
                                                                                                     Mi. 14.03.   19.00 Uhr         Ökum. Passionsandacht in Emmaus (s. S. 38)
      So. 11.02.      10.00 Uhr       Eucharistiefeier                                        5. Fastensonntag – B
                      11.30 Uhr       Eucharistiefeier                                              Jer 31,31-34; Hebr 5,7-9; Joh 12,20-33
Aschermittwoch – B                                                                                  Kollekte für Misereor
      Joel 2,12-18; 2 Kor 5,20-6,2; Mt 6,1-6.16-18                                                 Sa. 17.03.   19.30 Uhr    Düstere Mette, mitgestaltet von der Gregorianik-
      Kollekte für die Aufgaben der Gemeinde                                                       		                        Schola (s. S. 40)
       Mi 14.02.    19.30 Uhr         Wortgottesdienst mit Austeilung des Aschenkreuzes            So. 18.03.   10.30 Uhr    Ökum. Gottesdienst zum Kinderbibeltag in
1. Fastensonntag – B                                                                               		                        Emmaus (s. S. 43)
      Gen 9,8-15; 1 Petr 3,18-22; Mk 1,12-15
      Kollekte für die Aufgaben der Gemeinde                                                       Mi. 21.03.   19.00 Uhr    Ökum. Passionsandacht in St. Paulus (s. S. 38)
                                                                                              Palmsonntag – B		      Achtung: Zeitumstellung!!
      So. 18.02.    10.00 Uhr         Eucharistiefeier mit Kindergottesdienst
                                                                                                    Mk, 11,1-10; Jes 50,4-7; Phil 2,6-11; Mk 14,1-15,47
                    11.30 Uhr         Eucharistiefeier                                              Kollekte für Carême de Partage (2)
       Mi. 21.02.   19.00 Uhr         Ökum. Passionsandacht in St Paulus (s. S. 38)                So. 25.03.    10.00 Uhr          Eucharistiefeier mit Palmprozession
2. Fastensonntag – B                                                                               		                               mit Kindergottesdienst
      Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18; Röm 8,31b-34; Mk 9,2-10
      Kollekte für die Aufgaben der Gemeinde                                                                     11.30 Uhr          Eucharistiefeier mit Palmprozession
                                                                                              Gründonnerstag – B
      Sa. 24.02. 16.30 Uhr            Ökiki in Emmaus (s. S. 42)                                    Ex 12,1-8.11-14; 1 Kor 11,23-26; Joh 13,1-15
                 18.30 Uhr            Vorabendmesse                                                 Kollekte für Infirmiers de Rue
      So. 25.02. 10.00 Uhr            Eucharistiefeier mit Kindergottesdienst                        Do. 29.03. 19.30 Uhr           Ökum. Gottesdienst mit anschl. Eucharistiefeier in
                 11.30 Uhr            Eucharistiefeier                                               		                             St. Paulus
      Mi. 28.02. 19.00 Uhr            Ökum. Passionsandacht in Emmaus, mitgestaltet           Karfreitag – B
      		                              von der Kantorei (s. S. 38)                                   Jes 52,13-53,12; Hebr 4,14-16;5,7-9; Joh 18,1-19,42
Weltgebetstag                                                                                       Kollekte für Terre Sainte
      Gen 37, 3-4.12-13a.17b-28; Ps 105, 16-17.18-19.20-21 (R: vgl. 5a), Mt 21, 33-43.45-46         Fr. 30.03.      15.00 Uhr       Feier vom Leiden und Sterben Christi in St. Paulus
       Fr. 02.03.   19.00 Uhr         Ökum. Feierstunde in St. Paulus (s. S. 38)              Osternacht
3. Fastensonntag – B                                                                                Gen 1,1-2,2; Gen 22,1-18, Ex 14,15-15,1; Jes 54,5a.5-14; Jes 55,1-11; Bar 3,9-15.32-4.4;
      Ex 20,1-17; 1 Kor 1,22-25; Joh 2,13-25                                                        Ez 36,16-28; Röm 6,3-11; Mk 16, 1-7
      Kollekte für die Aufgaben der Gemeinde                                                        Kollekte für Infirmiers de Rue
      Sa. 03.03.      18.30 Uhr       Vorabendmesse mit Taizé-Liedern                               So. 01.04. 05.30 Uhr            Ökum. Osternachtsfeier mit anschl. Frühstück in
                                                                                                    		                              St. Paulus
      So. 04.03.      10.00 Uhr       Eucharistiefeier mit Kindergottesdienst
                                                                                              Ostersonntag
                      11.30 Uhr       Eucharistiefeier                                              Apg 10,34a.37-43; Kol 3,1-4 / 1 Kor 5,6b-8; Joh 20,1-18
      Mi. 07.03.      19.00 Uhr       Ökum. Passionsandacht in St. Paulus (s. S. 38)                Kollekte für die Aufgaben der Gemeinde
                                                                                                    So. 01.04.      10.30 Uhr       Festhochamt zu Ostern
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Rückblick                                                                                                                                                        Rückblick

                        Neues aus dem KGR                                                                         Einmal Hölle und zurück
Am 7. Dezember kam der KGR für das Jahr 2017 ein letztes Mal zusammen. Neues                       Ein Abend mit dem Auschwitz-Überlebenden Paul Sobol
gab es nicht viel zu besprechen. So konnte auch Rückblick und Vorausschau gehal-
ten werden, vor allem auf die vielfältigen Aktionen am Ende eines jeden Jahres.              Am 28. November vergangenen Jahres fand in St. Paulus ein bemerkenswerter Vor-
Die Erstkommunionvorbereitung hat wieder begonnen, dieses Jahr nur mit 41 Kindern,           tragsabend statt. Die Vereinigung Avenir de l´Europe hatte Paul Sobol, einen der letzten
verteilt auf sechs Gruppen mit insgesamt siebzehn Katecheten, wovon gut ein Drittel Vä-      Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz, in unser Gemeindezentrum einge-
ter sind. Die Skifreizeit im Februar ist dafür bereits ausgebucht, sogar überbucht. Es ist   laden, um über seine Erlebnisse während der Nazizeit zu sprechen.
bedauerlich, dass nicht alle Interessenten mitfahren können.
     Ohne all die zusätzlichen Helfer und Helferinnen könnte der KGR alle Gemeindeak-        Paul Sobol, Jude polnischer Abstammung,          schen gepresst. Es gab für alle zusammen
tivitäten nicht anbieten. Daher folgt nun der Bericht einmal in anderer Form, er ist ein     war 1926 in Paris geboren und in Brüssel         nur einen einzigen Eimer Wasser zum
Dankeschön an alle, die diese vielfältigen Aktivitäten am Jahrsende und zum Jahreswech-      aufgewachsen. Im Juni 1944 wurden er             Trinken und einen weiteren Eimer, der als
sel ermöglichen. Beginnen wollen wir mit dem Dank an die Organisatoren und Helfer            und seine Familie, die bereits seit zwei Jah-    Toilette diente. Zu essen gab es nichts!
des Martinsumzugs, welcher wieder eine große Menge an Kindern und Eltern weit über           ren untergetaucht waren, von der Gestapo         Nach drei Tagen ununterbrochener Reise
unsere Gemeinde hinaus nach Tervuren gezogen hat.                                            entdeckt und deportiert, zunächst ins SS-        kam der Zug mitten in der Nacht im Lager
     Gedankt sei an dieser Stelle weiter allen Christbaumverkäufern, Plätzchenbäckern        Sammellager nach Mechelen, wo sie sechs          Auschwitz-Birkenau an.
und Glühweinverkäufern sowie vor allem auch wieder unserem ehemaligen ADiA Andi              Wochen blieben – zusammen mit knapp
Tolle, der ein weiteres Mal den Weg vom Sauerland zu uns nicht gescheut hat, um mit          1000 weiteren Gefangegen und ohne In-            Gefangener B3635
dem um Martin Frohn eingespielten Team aus Gregorianern und vielen weiteren starken          formation, was aus ihnen werden sollte.              Direkt auf der Rampe fand unter glei-
Helfern 160 Nordmanntannen zu verkaufen. Alle Bäume wurden verkauft und erbrachten           Aber es gab für Paul einen kleinen Licht-        ßendem Scheinwerferlicht eine erste
der Gemeinde einen stattlichen Erlös von 4.710,24 €, der dieses Jahr nach Bangladesch        blick in dieser Zeit: Seine Jugendliebe Nelly,   Teilung der Gefangenen statt: Alle Män-
gespendet werden wird.                                                                       die seinen Aufenthaltsort herausgefunden         ner vom Kind bis zum Greis nach links,
     Auch der Nikolaus, der wie jedes Jahr zu unseren Messdienern kam, soll hier einmal      hatte, schickte ihm zu seinem 18. Geburts-       die Frauen nach rechts. Für die Männer
erwähnt und ihm ganz besonders lieb gedankt werden. In diesem Jahr begleitete er sogar       tag ein kleines Päckchen mit Kuchen, Obst        war die Reise noch nicht zu Ende, zu Fuß
die Lieder unserer Minis auf dem E-Piano. Ein großes Dankeschön gilt auch José Sanchez       – und einem Photo. Dieses wurde Pauls            ging es drei Kilometer weiter bis ins Lager
für die Ausstellung seiner über 80 Miniaturkrippen aus aller Welt, mit welchen er uns        ganz persönlicher Talisman.                      Auschwitz durch das Tor mit der Aufschrift
alle am 2. Advent schon ein wenig auf Weihnachten einstimmte. Weiter danken wir dem                                                           „Arbeit macht frei“. Dort wurde die Gruppe
Team, dass den Seniorencafé im Dezember immer besonders adventlich ausrichtete, dem          Die Reise nach Auschwitz                         erneut getrennt in arbeitsfähige und nicht
Chor, der wieder ein Weihnachtskonzert gestaltete, allen anderen Musikern, die im Ad-            Am 31. Juli wurden Paul und seine Fa-
vent und an Weihnachten unsere Gottesdienste besonders festlich werden ließen. Auch          milie zusammen mit vielen anderen für                      Avenir de l´Europe
den Organisatorinnen und Organisatoren des Krippenspiels an Heilig Abend für unsere          den Transport nach Auschwitz in Viehwa-          Avenir de l´Europe ist eine Vereinigung,
Jüngsten sei ganz besonders herzlich gedankt, eine immer wieder zeitraubende und zu-         gons gepfercht. Paul, der seine Nelly über       die sich zum Ziel gesetzt hat, unsere
sätzliche Arbeit in der Adventszeit. Und mit einem Blick auf den Jahresbeginn einen herz-    seine weitere Deportation informieren            gemeinsame europäische Identität
lichen Dank auch den Helfern und Organisatoren der Sternsinger-Aktion!                       wollte, schrieb ihr einen Brief, in dem er       spirituell, kulturell und politisch zu
     Wir sind uns sicher, dass wir bei unserem Dank jemanden vergessen haben, er möge        versicherte, dass er auf jeden Fall zu ihr zu-   stärken und so ein Gefühl der Zugehö-
uns nicht böse sein, wir sind uns bewusst, wie viele Hände diese Gemeinde tragen und         rückkäme. Diesen Brief ließ er durch eine        rigkeit zur Europäischen Union zu schaf-
sind einer jeden dankbar und besonders froh, dass sie dabei ist. So wünschen wir Ihnen       Ritze im Boden des Waggons auf die Gleise        fen. Hierzu werden Vorträge, Seminare,
und uns allen ein gutes segenreiches Neues Jahr. Auf dass auch 2018 wieder durch das         fallen.                                          Konferenzen etc. organisiert. Weitere
gute Miteinander getragen wird! Am 31. Januar wollen wir mit Ihnen allen beim Neujahrs-          Bereits der Transport nach Polen fand        Informationen unter https://www.face-
empfang darauf anstoßen.                                                                     unter menschenunwürdigen Bedingungen             book.com/avenir.europe oder unter 
                                                                  Ihr Kirchengemeinderat     statt. In jeden Wagen wurden 70-80 Men-          avenir.europe@telenet.be.

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Rückblick                                                                                                                                                                                                                        Rückblick
                          arbeitsfähige        Todesmarsch und Rückkehr nach Belgien
                          Männer,       also       Im Januar 1945 wurde das Lager Ausch-                                                                             Messdiener sein ist etwas Besonderes!
                          Kinder, Kranke       witz vor den nahenden Russen geräumt,
                          und Alte. Für sie    die bereits völlig entkräfteten Gefangenen                                                                        Als wir nach unserer Erstkommunion im Mai gefragt wor-
                          führte der Weg       begaben sich auf den Todesmarsch nach                                                                             den sind, ob wir Ministranten werden wollen, war für uns
                          direkt in die Gas-   Westen hin zum Lager Dachau – wer nicht                                                                           beide die Antwort gleich klar: Ja, natürlich! Ein wichtiger
                          kammern ...          mehr weiterlaufen konnte, wurde erschos-                                                                          Grund dafür war, dass unsere große Schwester Clara
                              Paul,     sein   sen. Die Überlebenden, so auch Paul, ka-                                                                          auch Ministrantin ist. Wir haben schon immer aufmerk-
                          Vater und sein       men in der bayrischen Rüstungsprodukti-                                                                           sam beobachtet, was die Messdiener machen im Got-
                          Bruder galten        on zum Einsatz. Im Frühjahr 1945 gelang                                                                           tesdienst und fanden es toll, Pfarrer Severin dann auch
                          als     arbeitsfä-   Paul die Flucht und er fand Unterschlupf                                                                          einmal selbst helfen zu können. Das ist schon etwas
hig und wurden als Gefangene registriert.      bei französischen Fremdarbeitern, die in                                                                          Besonderes!
Hierzu mussten sie sich zunächst aller Klei-   Bayern in der Landwirtschaft arbeiteten.                                                                              Wir sind von Pfarrer Severin sehr gut vorbereitet wor-
dung entledigen und bekamen Kopf- und          Nach Kriegsende kam Paul zusammen mit                                                                             den auf den Ministrantendienst – wir haben zum Beispiel gelernt, wie
Körperhaare rasiert – eine entwürdigende       den befreiten Franzosen nach Nordfrank-                                                                           man die Kerzen in die Ständer steckt, ohne Lärm zu machen, was bei der Gabenberei-

                                                                                                                                 Bilder © Doris Spickenreuther
Prozedur. Sie erhielten Sträflingskleidung     reich und von dort über das Rote Kreuz zu-                                                                        tung zu tun ist, wann und wie wir während der Wandlung den „Gong“ schlagen müssen...
und eine Tätowierung auf dem linken Un-        rück nach Brüssel.                                                                                                Darum waren wir auch nur ein bisschen aufgeregt vor unserem ersten Mal als Messdie-
terarm: Fortan war Paul Sobol nur noch             Für Paul gab es, obgleich er seine Eltern                                                                     ner. Außerdem ist Pfarrer Severin sehr nett, auch wenn man etwas noch nicht ganz richtig
Häftling B 3635, in den Augen seiner Pei-      und seinen jüngeren Bruder verloren hat-                                                                          macht, und die großen Minis helfen viel und flüstern einem schon auch einmal während
niger kein Mensch mehr, sondern ein Stück      te, ein Happy End: Seine Nelly, die seinen                                                                        der Messe zu, was zu tun ist. Was wir natürlich auch toll finden, sind die Gruppenstunden
Vieh. Der einzige persönliche Besitz, der      Brief aus dem Eisenbahnwaggon erhalten                                                                            und das Wochenende in La Foresta. Und wir wollen später auch einmal Ober-Minis sein!
Paul geblieben war, war Nellys kleines Pho-    hatte, hatte auf ihn gewartet. Zwei Jahre                                                                                                                                        Marta & Michael Steinhögl
to, das zu seinem Hoffnungsanker wurde.        nach Kriegsende heirateten die beiden und
                                               gründeten eine Familie – für Paul war das
Überleben im Vernichtungslager                 sein ganz persönlicher Sieg über die Nazis.
    Die Neuankömmlinge gehörten zur sog.
Arbeitsreserve und lernten sehr schnell,           Die Geschichte des Holocaust war mir
dass nur der, der arbeitete, etwas zu essen    durch Bücher und Filme nicht fremd, aber
bekam. Alle anderen wurden umgebracht.         es ist viel eindringlicher, einen Überleben-           © Catherine Bony-Brandt
So meldete sich Paul zur Arbeit, als ein       den wie Paul Sobol über diese Hölle auf
Schreiner gesucht wurde, obwohl er nicht       Erden sprechen zu hören und zu erfahren,
im Geringsten tischlern konnte. Das war        wie er trotz allen Grauens ein optimisti-
sein Glück, denn so landete er in der In-      scher lebensbejahender Mensch ohne
standhaltungstruppe für die Offiziersquar-     Hass geblieben ist. Ich bin dankbar, dass
tiere. Wenn es nichts zu tun gab, mussten      ich ihn kennenlernen durfte.
                                                                                                Bild: Paul Sobol in St. Paulus

die Häftlinge Gegenstände anfertigen, die                        Annick Dohet-Gremminger
die Kapos gegen Zigaretten verkauften.
Paul bemalte fertige Holzkisten mit Mu-        Für alle, die mehr wissen wollen oder den
stern, Blumen etc. – und so war sein Über-     Vortrag verpasst haben, das Buch:
leben zunächst gesichert. Sechs Monate         Paul Sobol, Je me souviens d´Auschwitz
hielt er in Auschwitz durch, doppelt so lan-   ... , De l´étoile de shérif à la croix de vie,
ge wie der Durchschnittshäftling.              Éditions Racine 2010.

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Rückblick                                                                                                                                                          Kurz notiert
                                                                                                        s Dankesc               hön an die
                         Das war’s dann. –                                                Ein herzliche
                            War’s das?
          Gedanken zum Schluss eines langen Pilgerweges
                                                                                                                                         z hat auch
                                                                                                                    B is ch  ofskonferen
Ja, ich denke, es ist Zeit, Schluss zu machen. Den Pilgerhut an den Nagel zu hängen und    Die Österreic
                                                                                                         h is ch e                       schuss zur
                                                                                                                    w  ie d er einen Zu
                                                                                           für das Jahr
                                                                                                          2 0  1 8                         10.000 €
den Stock in die Ecke zu stellen. Wir sind 27 Mal aufgebrochen, um ein Stück des Ja-
                                                                                                                   ste  lle  in Höhe von
kobsweges zu gehen, seit 1991 jedes Jahr, durch acht verschiedene Länder Europas. Es       Pastoralrefe
                                                                                                        re  n te n                         huss nun-               Rückblick auf die
                                                                                                            Ö  B K  le is te t diesen Zusc     dieser
mögen fünfeinhalb bis sechstausend Kilometer zusammen gekommen sein. Die großen,            zugesagt. Die Jahr. Unser Dank gilt an                                Krippenausstellung
klassischen Jakobswege in Spanien und Südfrankreich sind dabei.                             mehr das dri
                                                                                                          tt e                             n Michael
                                                                                                            n se re m    st ä ndigen Diako      Draht          Ihr Lieben, heute soll der Tag nicht
    Wir haben in diesen Jahren eine erstaunliche Renaissance des Pilgerns beobachtet.        Stelle auch u Einsatz und den direkten                            enden, ohne dass ich Euch allen
                                                                                                            e  n
Bei unserer dritten Ankunft in Santiago de Compostela waren wir erschlagen von dem           Kuhn für sein                                                     für Eure Hilfe gedankt habe. Die
                                                                                                                                                   sser
geschäftigen, lauten Treiben der Pilger und Touristen in dem heiligen Ort, den wir bei        in Wien.                              Christian Stra s           Ausstellung der Miniaturkrippen
                                                                                                                                                 sr ate
unserer ersten Ankunft dort im Jahre 1991 noch so beschaulich, ja erhaben erlebt haben.                                             Verwaltung
Es war ein Privileg, das wir nun um so mehr zu schätzen wissen.                                                   Präsident des         von St. ulu
                                                                                                                                                P a     s      hat sehr großen Anklang gefunden,
                                                                                                                                                              und Ihr habt viel dazu beigetragen.
    Aber nicht nur die Stadt und ihre Pilgerströme haben sich verändert – auch wir. Wir                                                                       Ohne Euch wäre der Saal nicht so
                                                                                                                       lkommen!
sind 27 Jahre älter geworden, und das heißt, die Pilger der Kerngruppe, die immer dabei                                                                       schön gestaltet gewesen, die Ver-
waren, ziehen sich langsam zurück. Sie sind den Belastungen und Anstrengungen eines               Herzlich Wil                     Januar                     teilung der Krippen war perfekt, die
Pilgerweges nicht mehr gewachsen, obwohl die Etappen, die wir noch gelaufen sind, im-                                 Seit Anfang                             Beschilderung und Nummerierung
                                                                                                                                  . Paulus
mer kürzer wurden.                                                                                                    2018 hat St                             auch, die Lose für die Tombola alle
                                                                                                                                     kretärin:
    Uns so machen wir nun Schluß mit dieser uns allen so wichtig gewordenen Erfahrung,                                 eine neue Se                          da, das Wechselgeld gezählt, der
                                                                                                                                    urgdorf-
die für uns Gemeinschaft, gemeinsames Überwinden von Schwierigkeiten, gemeinsames                                      Frau Petra B                          Saal reserviert, es gab extra frisches
                                                                                                                                     ir freuen
Feiern, Beten und große Geselligkeit bedeutete.                                                                         Bonnaud. W                           Tannengrün, die Ankündigung im
                                                                                                                                    Zu  sam-
    Wir denken an Tom, der das Feuer des Pilgerns in uns entzündet hat – gestützt auf                                   uns auf die                          Rundbrief, die Fotos, Auf- und Ab-
                                                                                                                                    m  it ihr und
die Erfahrungen von Adrien, dem ersten Jakobspilger, dem wir persönlich begegnet sind.                                  menarbeit                            bau .... alles war so gut!! Es hat mir
                                                                                                                                      erzlich
Diesen beiden verdanken wir die Idee des Pilgerns nach Santiago de Compostela, deren                                     heißen sie h                        großen Spaß gemacht.
                                                                                                                                     n !
Realisierung 27 Jahre lang unser Leben bereichert hat.                                                                   willkomme                               Vielen, vielen Dank! Wir haben
    Wir hoffen, es wird uns gelingen, den Pilgerstab in unseren Gemeinden an Jüngere zu                                                                     – nach den Reaktionen der Besu-
                                                                                                                                       T
übergeben, die dann mit dem gleichen Enthusiasmus auf Jakobswegen laufen werden,                                  enen-Treffen JE
                                                                                                Junge-Erwachs                     n eimal
                                                                                                                                      zw                    cher – vielen Menschen eine Freu-
ein Glied in der langen Kette der Jakobspilger werden und so die mehr als tausendjäh-                       finden 2018 nu                                  de gemacht ... und nochmal 126 €
                                                                                          Die JET-Treffen                       em Rahmen
rige Tradition des Pilgerns nach Santiago de Compostela fortsetzen und ein Teil von ihr                    stags in privat                                  für den guten Zweck eingenommen.
                                                                                          im Monat dien                           oder Glau-
werden.                                                                                                     ndeln Lebens-
                                                                                          statt und beha                         sich Zeit zu                               Herzlich, José Sanchez
                                                                       Annerose Hürfeld                    Sie laden ein,
                                                                                           bensthemen.                           d Gott! Die
                                                                                                              sich selbst un
                                                                                           nehmen – für                            und 20 Fe-
                                                                                                             ine sind der 6.                 18. Bachkantate Christ lag
                                                                                           nächsten Term             un  d 20. März 20                                       in Todesbanden
                                                                                                       ie  de  r 6.
                                                                                            bruar sow                  ns ta ltu ng so rt   wird        mit der ökumenisc
                                                                                                                                                                           he n Kantorei
                                                                                                                 Vera
                                                                                            Der jeweilige               lt.   M eh  r  In forma-         und dem Ensembl
                                                                                                                                                                           e  Ve
                                                                                                              mitgetei                      unter im Ostergottesdienst der Em
                                                                                                                                                                                 ndetta
                                                                                            auf Anfrage                 und S. Voigt                                           mausgemeinde
                                                                                                        i A .  W el ck
                                                                                             tionen be                                                  am 1. April 2018 um
                                                                                                                                                                             10.30 Uhr
                                                                                                                us.eu.
                                                                                             JET@sankt-paul
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Unsere Erstkommunionkinder 2018                                                             Unsere Erstkommunionkinder 2018

                                                        Tischkreis von Monika         Tischkreis von Gerd Heinen,
                                                        Eichenberg und Andrea         Ilse Pogatschnigg und Linda
                                                        Pietras:                      Traversa:
                                                        Danica Brighenti-Damjanic,    Lucia Eisenberg,
                                                        Sophia Eichenberg,            Sebastian Heinen,
                                                        Mira Gundermann,              Reinhold Maria Kowald,
                                                        Julianna Pietras,             Clara Marbot,
                                                        Carlotta Rossi                Marie Pogatschnigg,
                                                                                      Eloisa Traversa,
                                                                                      Fabian Werner

Tischkreis von Sven                                                                                                                                      Tischkreis von Ida
Matzke und Georg                                                                                                                                         Anchesci, Vanessa
Riesenhuber:                                                                                                                                             Bloch und Annette
Lisa Franziska Engel-                                                                                                                                    Delpy:
hardt,                                                                                                                                                   Leo Bloch,
Fernando Julian                                                                                                                                          Matteo Corti,
Kommer,                                                                                                                                                  Elise Nerlich,
Carlo Matzke,                                                                                                                                            Paolo Ott,
David Mayrhofer,                                                                                                                                         Sarah-Marie Preiß
Karla Pegazzano,                                                                                                                                         (fehlt),
Amandine Simm                                                                                                                                            Victoria Raedler,
                                                                                                                                                         Theo Ricken

                                                                                                                                                                                Bilder © privat
Tischkreis von Alexander Anton, Anna Iara, Harald Meinhold und Gregor von Rintelen:   Tischkreis von Werner Berg, Sabine Monauni-Törmördy und Gian-Reto Monauni:
Clément Anton, Torben Beger, Elena Haider, Cécilia Meinhold, Sophia Schieble, Luise   Anele Julia Berg, Julia Binoche, Sixtine Binoche, Tim Bünger, Orell Monauni, Lukas
Schulte, Greta Ilona Szolvai, Luise von Rintelen, Sara Pugliese                       Pickartz Flores, Leonore Szmrecsanyi

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Vorschau                                                                                                                                                          Vorschau

      Ökumenische Passionsandachten
  in St. Paulus und der Emmaus-Gemeinde

                                                                                          © Wikipedia CC-BY 4.0
                                 Auch in diesem Jahr möchten wir gerne in der Passi-
                                 onszeit mittwochs um 19.00 Uhr ökumenische Passi-
                                 onsandachten anbieten. Sie werden abwechselnd in
                                 St. Paulus und im EGZ stattfinden.

                                                                                         Konzert der Capella Bruxellensis
                                 Die genauen Termine und Orte sind:
                                 21.02. 19.00 Uhr St. Paulus
                                 28.02. 19.00 Uhr Emmaus, mit der ökum. Kantorei                                          mit Kantaten von Telemann und Bach
                                 07.03. 19.00 Uhr St. Paulus
                                 14.03. 19.00 Uhr Emmaus                                                          am Sonntag, den 25.02.2018 um 18.00 Uhr in St. Paulus
                                 21.03. 19.00 Uhr St. Paulus
                                                                                         Das Geheimnis des Jenseits hat seit jeher zahlreiche Künstler inspiriert. Im protestan-
                                 In der Karwoche findet an Gründonnerstag um 19.00       tischen Deutschland des beginnenden 18. Jahrhunderts verarbeiteten Bach und Tele-
                                 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst mit anschließender    mann in ihrer Musik ihre Ängste und Zweifel, aber auch ihren tiefen Glauben angesichts
                                 Eucharistiefeier in St. Paulus statt.                   des nahenden Todes. Noch heute vermag uns die zeitlose Schöheit dieser Musik zu trö-
                                                                                         sten... Aufgeführt werden die Kantaten Du aber, Daniel, gehe hin von G. Ph. Telemann
                                                                                         sowie Actus Tragicus von J.S. Bach. Der Eintritt kostet 15 € für Erwachsene und 8 € für
                                                                                         Kinder und Jugendliche. Verre de l’amitié im Anschluss an das Konzert.

                Weltgebetstag 2018                                                                                                         Und am 11. März 2018 ab 13 Uhr
                         Feierstunde in St. Paulus
                         Freitag, den 2. März 2018 um 19.00 Uhr                                                                            Apéro-Jazz – Konzert
                                                                                                                                             im großen Saal von St. Paulus
                        Gottes Schöpfung ist sehr gut!                                                                                             Martin Bauer (Klavier),
                                                                                                                                                Michel Boucquey (Saxophon),
Für den Weltgebetstag 2018 haben Frauen aus SURINAM, einem kleinen südamerika-                                                                    Adolfo Torrado (Bass) &
nischen Land, die Gebetsordnung vorbereitet. Sie laden uns ein, für Gottes wunderbare                                                           Christian Verlent (Schlagzeug)
Schöpfung zu danken und gemeinsam für ihren Schutz zu beten. Lassen wir uns von ihnen
berichten, in welchem Maße die Natur in ihrem Land zum Schaden der Menschen ausgebeu-                                              servieren einen Cocktail aus Standards und eigenen Kom-
tet wird. In Surinam leiden insb. Kinder und schwangere Frauen durch die Konsequenzen                                              positionen, gemixt mit einer großen Prise Swing, einem
des rücksichtslosen Goldabbaus. Die Unfähigkeit bzw. Weigerung, gesetzliche Vorschrif-                                             Schuss Groove und viel Spielfreude.
ten umzusetzen, beschwört eine ökologische und menschliche Katastrophe herauf. Die                                                    Mit einer Spende für das Benefizessen, eine brasili-
gemeinsame Sorge für die Erhaltung und Bewahrung der Schöpfung Gottes fordert uns                                                  anische Spezialität, unterstützen Sie das Projekt CPVA –
auf, gemeinsam mit den Frauen weltweit informiert zu beten und betend zu handeln!                                                  Casa São Francisco in Porto Alegre.
                                                           Das ökumenische WGT-Team
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Vorschau                                                                                                                                                                                  Vorschau

                                             Zur spirituellen Einstimmung auf die Passions-
                                                zeit gestaltet die Gregorianik-Schola eine

                                              Missa Tenebrae (Düstere Mette)
                                                                                                                                 Sommerlager 2018
                                                                                                                              Auch wenn man es im Moment kaum glauben kann: Der nächste Sommer
                                                    am Samstag, dem 17. März 2018,                                            kommt bestimmt! Und damit auch das Sommerlager der deutschspra-
                                                                                                                              chigen Gemeinden. Von Sonntag, den 15. bis Samstag,
                                                              um 19.30 Uhr
                                                                                                                              den 21. Juli, fahren wir in diesem Jahr zur Jugend-
                                                               in St. Paulus                                                  burg Neuerburg in der Südeifel. Wie es sich für
                                                                                                                              eine „ordentliche“ Burg gehört, gibt es dort
                                                 Die Missa Tenebrae findet in der nur von                                     Gewölbe und einen Rittersaal, aber auch eine
                                                 Kerzen erleuchteten Kirche statt. Sie me-                                    Taverne und sogar eine Sonnenterrasse – ob
                                                 ditiert Stationen des Leidens und Sterbens                                   wir im SoLa wohl Zeit haben werden, in der
                                                 Jesu, umrahmt von gregorianischen Klän-                                      Sonne zu liegen?  Hauptsache sie scheint!
                                                  gen. Nach und nach werden die Kerzen
                                                  gelöscht, bis Dunkelheit herrscht, und so                                   Mit einer Jugendleiterschulung in Brüssel und
                                                  der Weg Jesu in die Finsternis des Todes                                    einem Wochenende vor Ort wird sich das Team auch
                                                  nachempfunden.                                                              in diesem Jahr auf das SoLa vorbereiten und ein spannendes und abwechs-
                                                                                                                              lungsreiches Programm für Euch zusammenstellen.

                                                                                                                              Die Anmeldung für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren (bzw. diejenigen, die
                                                                                                                              schon zur Erstkommunion gegangen sind) ist vom 4. bis 11. Februar aus-
                                                                                                                              schließlich über unsere Website möglich. Der Teilnehmerbeitrag beläuft
                                                                                                                              sich auf 280 € und für Geschwisterkinder auf 260 €. Uns ist es aber wichtig,
                                            Palmstockbasteln                                                                  dass die Teilnahme nicht am Geld scheitert: Sprechen Sie uns an, und wir
                                                                                                                              werden eine Lösung finden!
                                (nm) Zum Palmstockbasteln sind alle Kinder mit ihren Eltern
                                herzlich eingeladen                                                                           Sollte nach Ablauf der Anmeldefrist die Zahl der Anmeldungen höher sein
                                                                                                                              als die Anzahl der Plätze, wird ein Auswahlgremium der beiden Gemeinden
                                           am Palmsamstag, den 24. März 2018,                                                 über die Vergabe entscheiden. In diesem Fall informieren wir Sie bis Ende
                                               von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr                                                    Februar.
                                               in der Gemeinde St. Paulus
© Thomas Steinel CC BY-SA 3.0

                                                                                                                                                      Vor den Sommerferien wird es ein Vortreffen mit
                                                                                              Bilder © Jugendburg Neuerburg

                                Der Kostenbeitrag pro Kind beträgt 4 €. Zur Erleichterung                                                                 allen Kindern geben: Da teilen wir die Gruppen
                                der Vorbereitungen und des entsprechenden Material-                                                                         für die Woche in der Eifel ein und Ihr lernt
                                einkaufes wird um Voranmeldung bis Donnerstag, den                                                                            Eure Jugendleiter kennen. Der Termin dafür
                                22. März 2018 gebeten ( 02-737.11.40 oder                                                                                   wird noch bekannt gegeben.
                                sekretariat@sankt-paulus.eu).
                                                                                                                                                                 Wir freuen uns schon auf den Sommer!

                                                                                                                                                                                          Das SoLa-Team
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