Studie Machine Learning / Deep Learning 2018 - Platin-Partner - NTT Data
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Studie RESEARCH SERVICES Machine Learning / Deep Learning 2018 Platin-Partner Gold-Partner Silber-Partner Bronze-Partner
Ein aktuelles Studienprojekt von RESEARCH SERVICES Platin-Partner Gold-Partner Silber-Partner Bronze-Partner Alle Angaben in diesem Ergebnisband wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Trotzdem sind Fehler nicht ausgeschlossen. Verlag, Redaktion und Herausgeber weisen darauf hin, dass sie weder eine Garantie noch eine juristische Verantwortung oder jegliche Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Informationen zurückzuführen sind, übernehmen. Der vorliegende Ergebnisberichtsband, einschließlich all seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Genehmigung durch IDG Research Services.
Editorial 3 KI – der Rohstoff der Zukunft im globalen Jürgen Hill, Teamleiter Technologie Wettbewerb? und Leitender Redakteur COMPUTERWOCHE Sehr geehrte Leser und Leserinnen, selten ließ mich die Lektüre einer Studie – Sehr nachdenklich stimmen auch zwei weite- die Sie nun in Form der Studie Machine re Erkenntnisse aus der Studie: Für viele Un- Learning / Deep Learning 2018 in der Hand ternehmen ist KI nach wie vor lediglich ein halten – mit solch einem Stirnrunzeln zurück. Hype-Thema, dessen Bedeutung überschätzt Stirnrunzeln, weil die Ergebnisse Anlass zu werde. Und fast zwei Drittel der Befragten der Hoffnung geben, dass die deutschen stimmen der Aussage zu, dass der deutsche Unternehmen nach IoT und Industrial IoT Staat die Entwicklung im KI-Bereich durch (IIoT) bei einer weiteren Zukunftstechnologie seine Vorgaben bremse. im globalen Wettbewerb weit vorne mitspie- len. Ebenso lese ich gerne, dass die Unterneh- Ergebnisse, die global agierende Unterneh- men in Sachen KI / ML wieder der IT eine men zum Handeln auffordern sollten. Zumal maßgebliche Rolle zusprechen, nachdem wenn man bedenkt, dass unser Nachbar diese gerade bei den Diskussionen rund um Frankreich erst jüngst unter Präsident Emma- IoT gegenüber dem Shopfloor etwas ins Hin- nuel Macron ein 1,2 Milliarden Euro schweres tertreffen geraten war. Positiv stimmt auch, KI-Aktionsprogramm unter dem Motto „AI dass das Thema KI / ML auf Ihrer Prioritäten- for Humanity“ auflegte mit dem klaren Ziel, liste bereits Platz vier hinter Cloud Compu- Frankreich zu einem der führenden Staaten in ting, IT-Security- und IT-Service-Manage- Sachen KI zu machen. Und per Twitter dann ment einnimmt. auf Deutsch die Schaffung eines zwischen- staatlichen Sachverständigenrats zur Künst- Ernüchternd sind dagegen die Zahlen, wer lichen Intelligenz forderte. Doch nicht nur bereits heute in Deutschland KI nutzt. In Frankreich hat solch ehrgeizige Ziele: China einem Land, dessen Wirtschaft überwiegend will bis 2030 zur weltweit führenden Indus- mittelständisch organisiert ist, sollten alle triemacht in Sachen KI aufsteigen. Alarmglocken läuten, wenn ein Zukunfts- thema wie KI primär ein Thema der Groß- Vor diesem Hintergrund wünsche ich Ihnen unternehmen ist und lediglich 15 Prozent eine erkenntnisreiche Lektüre. der „Kleinen“ entsprechende Technologien bereits nutzen. Ihr Jürgen Hill
Inhalt Die Round Tables Der Innovationsdruck liegt auf Editorial den Fachbereichen ........................... 7 Großes Potenzial trifft auf 3 zögerliche Nutzer ...........................10 6 Management Summary Die Key Findings im Überblick ..........................................................................16 Die Key Findings 1. Künstliche Intelligenz und Machine Learning stehen auf der Agenda weit oben ...............................................................................18 2. Vor allem größere Unternehmen setzen bereits KI-Anwendungen ein.........................................................................................19 3. Technik ist vorhanden – beim Know-how besteht Nachholbedarf ....... 20 4. Spracherkennung, Assistenzsysteme und Planungs-Tools sind meistgenutzte KI-Methoden ............................................................................21 5. Maschinelles Lernen soll primär interne Prozesse optimieren ............... 22 6. Unternehmen stufen Cyber-Angriffe mithilfe von KI-Systemen als Risiko ein ....................................................................................................... 23 7. Nutzen von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning: Der Gewinner ist – die IT-Abteilung! ........................................................... 24 8. Künstliche Intelligenz und Machine Learning sind disruptive Technologien .................................................................................. 25 9. Machine Learning bleibt im eigenen Haus ................................................ 26 10. Preis, Vertrauen und gute Zusammenarbeit entscheiden bei Machine Learning über die Wahl des Dienstleisters........................... 27 Studiendesign 15 Die Studienreihe Unsere Autoren / Sales-Team / Studiensteckbrief ..................55 Gesamtstudienleitung ................. 58 Stichprobenstatistik..............56 Vorschau Studienreihe ................ 59 54 58
Weitere Studienergebnisse 1. Machine Learning kommt vor allem für den Einsatz in Logistik und Fertigung in Betracht..........................................................29 2. Mehrzahl der Unternehmen kann sich vorstellen, KI-Daten in der Cloud zu speichern ...........................................................30 3. Punktueller Einsatz von KI und ML dominiert........................................... 31 4. Mehrzahl der IT-Plattformen unterstützt Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen .............................................................................. 32 5. Open Source dominiert bei Machine-Learning-Modulen ..................... 33 6. Unternehmen beziehen Machine-Learning-Lösungen aus unterschiedlichen Quellen ...........................................................................34 7. Skalierbarkeit, Betriebskosten und Preis sind wichtigste Kriterien einer Lösung für Maschinelles Lernen ....................................... 35 8. CIOs und IT-Leiter haben beim Maschinellen Lernen „den Hut auf“ ....................................................................................................36 9. Transaktions- und Adressdaten werden am häufigsten genutzt .......... 37 10. Hoher Bedarf an Erfahrungswerten und Best Practices ........................38 28 Blick in die Zukunft Maschinelles Lernen und KI Unsere sind Top-Themen für alle Unternehmen Studienpartner stellen sich vor 39 Siemens AG Digital Factory........................42 Lufthansa Industry Solutions .....................44 Reply AG.........................................................46 SAP Deutschland SE & Co. KG ..................48 NTT DATA Deutschland GmbH ................50 Alexander Thamm GmbH ......................... 52 © shutterstock.com / whiteMocca Kontakt / Impressum 41 57
Die Round Tables 7 Der Innovationsdruck liegt auf den Fachbereichen Bei Machine Learning (ML) und Künstlicher Intelligenz (KI) lohnt sich ein Gespräch mit dem Marketing-Chef manchmal mehr als mit dem IT-Entscheider. Und: Auch Algorithmen machen Fehler. Ergebnisse einer Expertendiskussion. Von Christiane Pütter Die „BILD-Zeitung“ zittert unter Berufung Process Automation durcheinanderwerfen auf Tesla-Chef Elon Musk vor „dem größten und verwechseln. Auf die Begriffsfindung Risiko für die Zivilisation“, das Nachrichten- folgt die Frage, welches Problem konkret an- magazin „Spiegel“ mahnt, Gott brauche kei- steht. Auch hier fordern die Diskussionsteil- nen Lehrmeister – Künstliche Intelligenz (KI) nehmer, genau hinzusehen: Ein Use Case ist sorgt im Blätterwald für Schlagzeilen. Eher nicht automatisch auch ein Business Case. sachlich sehen es dagegen die Experten An dieser Stelle werden die Chancen von verschiedener IT-Anbieter, die sich Mitte KI und ML oft nicht ausgeschöpft, beobach- Dezember in der Redaktion der COMPUTER- ten die Teilnehmer der Diskussionsrunde. WOCHE trafen. Aus ihrer lebhaften Diskus- Die neuen Technologien hätten das Potenzial, sion ergaben sich folgende Schlüsse: neue Geschäftsmodelle und neuen Zusatz- nutzen für die Kunden zu ermöglichen. Doch 1. Die Akzeptanz von KI/ML hängt stattdessen versteiften sich viele Anwender- nicht von der Firmengröße ab unternehmen auf herkömmliche Ziele, wie Manche Unternehmen stehen mit diesen die Effizienz in einzelnen Prozessen noch ein Themen noch ganz am Anfang, andere wis- wenig zu verbessern oder Kosten einzuspa- sen bereits genau, was sie mit KI und ML er- ren, indem Mitarbeiter abgebaut würden. reichen können, und haben vielleicht sogar schon erste Praxiserfahrungen gesammelt. 3. Unternehmen entdecken Erfahrung der Experten am Tisch: Branche das Process Mining und Firmengröße geben nicht unbedingt den Die Intelligenz steckt in den Prozessen. Diese Ausschlag, was die Adaption von KI- bezie- Erkenntnis setzt sich langsam, aber sicher hungsweise ML-Techniken anbelangt. Grund- durch. Anwender brauchen also im ersten sätzlich blicken die Diskussionsteilnehmer Schritt eine gründliche Bestandsaufnahme optimistisch in die Zukunft: „In den vergan- und Analyse ihrer Geschäftsabläufe. Es geht genen zwölf Monaten hat sich viel getan“, be- dabei um Fragen wie: Welche Prozesse laufen stätigen alle unisono. wo und wie im Unternehmen ab und in wel- cher Varianz? Im zweiten Schritt geht es um 2. Viele Unternehmen wissen nicht, die konkreten Stellhebel, an denen Künstliche wo sie mit KI/ML starten sollen Intelligenz und Machine Learning ansetzen Bevor ein Unternehmen entsprechende können. Initiativen startet, müssen erst einmal die Definitionen geklärt sein, lautet der Rat der Experten. Noch immer würden manche Ent- scheider Begrifflichkeiten rund um KI und Data Science, Machine Learning und Robotic
8 Die Round Tables Foto: Michaela Handrek-Rehle Wie weit sind deutsche Unternehmen in Sachen Künstliche Intelligenz und Machine Learning? Anlässlich eines COMPUTERWOCHE- Round-Table diskutierten (v.li.n.re.) Oliver Bracht (Eoda), Katharina Lamsa (Siemens), Ronny Kroehne (IBM), Klaus-Dieter Schulze (NTT Data), Max Zimmermann (Lufthansa Industry Solutions), Franziska Kaufmann (IDG Research), Robert Gögele (Avanade), Stefan Gössel (Reply), Martin Bayer (COMPUTERWOCHE) und Franz Kögl (Intrafind). 4. Auch Algorithmen haben Grenzen 5. KI führt zum Kampf der Entscheider Man schiebt die Daten in einen Algorithmus, Die Diskussion um den Einsatz von Künst- und schon beantworten sie Fragen, die vorher licher Intelligenz und Machine Learning keiner gestellt hat – mit dieser Vorstellung bringt unterschiedliche Entscheider aus den können Unternehmen nur scheitern, warnen Firmenhierarchien ins Spiel: CEO, CIO, CDO die Experten. Anders formuliert: Der Erkennt- (Digital Officer) oder CMO (Marketing) – viele nisgewinn ist immer nur so gut wie der Zu- wollen an dieser Stelle mitreden. Der positive schnitt des Samples. Und: Auch Algorithmen Aspekt dabei: Hier zeigt sich, dass die Anwen- machen Fehler. Teil dieser Problematik ist die der KI nicht oder zumindest nicht nur als Frage nach der Güte der Informationen, mit reines Technologiethema sehen, sondern als denen die Systeme gefüttert werden. Davon Business-Thema erkannt haben. In der Praxis hängt maßgeblich die Qualität der Ergebnisse lohnt sich ein Gespräch mit dem Marketing- ab: In manchen Fällen mögen 90 Prozent rei- Chef oft mehr als mit dem IT-Entscheider, chen. Doch in anderen Bereichen brauchen wissen die Vertreter der Anbieterseite. die Unternehmen 100-prozentige Sicherheit, Der Runde ist klar, woran es oftmals hakt: was den Output aus KI und ML betrifft. Es ist letztlich der CIO, der neue Technologien Wer Künstliche Intelligenz sinnvoll nutzen in die bestehenden Systeme integrieren muss will, benötigt daher die Kombination aus – und die neuen Werkzeuge womöglich auch Technologie einerseits und den Fähigkeiten, noch aus seinem Budget finanzieren soll. die den Menschen vorbehalten bleiben, ande- Allerdings bekommt der mutmaßlich kreative- rerseits. Dazu zählen Kontextwissen, Kreati- re neue Digital-Chef keinen Etat bereitgestellt. vität und emotionale Intelligenz. Das führt fast unweigerlich zu Konflikten.
Die Round Tables 9 6. KI und ML funktionieren nur nach Fazit einem interdisziplinären Team-Approach Um das Potenzial von Künstlicher Intelligenz Prozesse, Geschäftsmodelle, IT-Lösungen, und Machine Learning auszuschöpfen, Sicherheit – Künstliche Intelligenz und braucht Deutschland einen Kulturwandel. Machine Learning bilden ein sehr weites Feld. Nicht eben einfach in einem Land, in dem Wer es beackern will, muss neben den Top- viele Entscheider immer noch Berührungs- Entscheidern die Fachbereiche mit einspan- ängste mit neuen Ideen haben. Ein Beispiel: nen. Das Team kann dann etwa aus Data Vor einer Migration in die Cloud scheuen Scientists, Data Engineers, Programmierern, nach wie vor viele Unternehmen zurück. Mathematikern, Statistikern, Business-Mana- Doch gerade im Umfeld von KI und ML wer- gern und verschiedensten Sachbearbeitern den Cloud-basierte Infrastrukturen eine bestehen. Schlüsselrolle spielen. Dort lassen sich die Keine einfache Situation, das ist den Dis- notwendigen Compute-Ressourcen binnen kussionsteilnehmern bewusst. Denn oft fehlt kürzester Zeit und mit einem vergleichsweise den unterschiedlichen Stakeholdern eine ge- geringen Aufwand buchen. Es macht an die- meinsame Sprache. Einer der Experten kom- ser Stelle nur noch wenig Sinn, selbst teure mentiert: „Es gibt nicht viele, die die Ideen Infrastrukturen aufzubauen, lautet das Fazit des Data Scientisten in Code gießen können.“ der Diskussionsrunde. Deshalb bleiben die Sicher ist aus Sicht der Experten jedenfalls ei- Experten pragmatisch: Irgendwann werden nes: Die IT muss sich in Richtung Design es die explodierenden Datenmengen ent- Thinking entwickeln. scheiden. Wenn die Unternehmen mit ihren Doch die Zeit arbeitet für das Thema KI: eigenen Ressourcen an die Grenzen stoßen, Nicht selten kommen die Impulse „von ganz bleibt nur noch der Weg in die Cloud. unten“, sprich von Berufseinsteigern frisch Die Runde fasst das so zusammen: „Unsere aus der Uni oder sogar von Praktikanten. Die Unternehmen sind sehr gut in Produkten mit jungen Leute zeigen einen selbstverständli- langlebigen Zyklen, wie Autos und Pumpen, chen Umgang mit neuen Technologien und Messgeräten und Anlagenbau. Nun sind die spüren im Unternehmen manchmal Chancen Entscheider gefordert, die traditionell werti- auf, von denen die Geschäftsführung gar gen Produkte mittels neuer Technologien für nicht wusste, dass es sie gibt. den Wettbewerb der Zukunft fit zu machen.“ Das künftige Motto lautet Servitization, also 7. Deutschland hat eine gute Ausgangs- die Ausdehnung der bisherigen Angebots- lage, braucht aber einen Kulturwandel palette weg von ausschließlich Sachgütern Mit seinen Hidden Champions, der über hin zu einer Kombination aus Sachgütern Jahrzehnte ausgebildeten und gepflegten und Dienstleistungen. Ein gutes Beispiel Ingenieurskunst sowie Tugenden wie Sorg- liefert ein Hersteller von Aufzügen, der per falt und Genauigkeit genießt Deutschland intelligenter Datenanalyse Störungen an den Standortvorteile. Nun gilt es, die zu nutzen, Geräten vorhersehen kann und diesen Service und zwar mit dem Blick nach vorne. Doch zunächst der eigenen Klientel anbot und heu- hier, so beobachtet die Runde, fehlt es in den te sogar an die Konkurrenz verkauft. deutschen Unternehmen oft an der notwen- digen Fantasie.
10 Die Round Tables Großes Potenzial trifft auf zögerliche Nutzer Maschinelles Lernen (ML) und Künstliche Intelligenz (KI) gelten als Schlüsseltechnologien, auf die künftig kaum ein Unternehmen verzichten kann. Das gilt vor allem für Branchen, die vom digitalen Wandel betroffen sind. Ein Teil der deutschen Unternehmen hat das sehr wohl erkannt, so eines der Ergebnisse eines Round Table der COMPUTERWOCHE zum Thema KI und ML. Von Bernd Reder Um Begriffe wie Künstliche Intelligenz bezie- Vom Chat Bot zur Produktion hungsweise Artificial Intelligence (KI/AI), Generell gilt jedoch, dass Künstliche Intel- Maschinelles Lernen (ML) und Deep Learning ligenz und Machine Learning in vielen (DL) hat sich ein regelrechter Hype entwickelt. Branchen und Einsatzbereichen zum Zuge Das zeigt sich allein schon in den Prognosen kommen können. „Ein Beispiel ist die voraus- von Marktforschern und Technologieunter- schauende Wartung, also Predictive Main- nehmen für 2018 und die folgenden Jahre. tenance“, sagt Bernd Gloss, Managing Solu- Doch wäre es verfehlt, KI und Co. als reines tion Architect bei Capgemini in Stuttgart. „Marketing-Blabla“ abzutun. „ML- und KI-Algorithmen können hier bei- „Um sich vor Augen zu führen, wie stark spielsweise helfen, den Austausch von ver- Künstliche Intelligenz bereits heute unseren brauchten Werkzeugen gegen neue zu opti- Alltag verändert, genügt ein Blick auf drei mieren.“ zentrale Anwendungsbereiche: die Smart Laut Hendrik Nieweg, Head Solution Factory, den Bereich des Autonomen Fahrens Management bei Device Insight in München, sowie Serviceassistenten und digitale Assis- nutzen viele Unternehmen im ersten Schritt tenzsysteme“, betont Michaela Tiedemann, Machine-Learning-Anwendungen, um sich Chief Marketing Officer bei der Alexander mit der Thematik KI vertraut zu machen. Thamm GmbH. Das Beratungshaus aus Mün- „Ein Beispiel ist die Wartung von Maschinen. chen hat sich auf den Bereich Data Science Im zweiten Schritt kommen neuronale Netze spezialisiert. zum Einsatz. Maschinelles Lernen wird dann KI und ML sind zudem das Herzstück von um die Automatisierung der Analysen er- Chat Bots und digitalen Assistenten, etwa gänzt.“ Generell sei in Sachen KI bei Unter- Amazons Alexa, Googles Assistant, Apples Siri nehmen ein ähnliches Umdenken zu beob- und Cortana von Microsoft. Solche digitalen achten wie bei Cloud Computing. Helfer halten mittlerweile auch im Geschäfts- „Ein Grund ist, dass Fertigungsunterneh- bereich Einzug. So kündigte Amazon im men bereits im Rahmen von Industrie-4.0- Herbst 2017 eine Business-Version von Alexa Projekten Erfahrungen mit der Vernetzung an. Damit können Mitarbeiter beispielsweise von Maschinen gemacht haben.“ Zudem sto- Besprechungen mit Kollegen ansetzen und ßen Nieweg zufolge Unternehmen bei der den dazugehörigen Raum buchen. Optimierung von Prozessen an Grenzen, etwa in der Fertigung. „Daher ist es notwen- dig, sich mit disruptiven Technologien wie Künstlicher Intelligenz, Machine Learning und Deep Learning auseinanderzusetzen.“
Die Round Tables 11 Foto: Michaela Handrek-Rehle Beim COMPUTERWOCHE-Round-Table zum Thema Machine Learning und Künstliche Intelligenz diskutierten Experten von Lösungs- anbietern und Beratungshäusern über die Chancen und Hemmnisse beim Einsatz dieser Technologien. Von links nach rechts: Jan Karstens (Blueyonder), Michaela Tiedemann (Alexander Thamm), Dr. Christoph Angerer (Nvidia), Henning von Kielpinski (Consol Consulting), Bernd Gloss (Capgemini), Jürgen Hill (COMPUTERWOCHE), Hendrik Nieweg (Device Insight) und Tobias Beuckers (Horváth & Partners). Auch in der Automobilindustrie und der KI-Anwendungen im Handel bereits Handelsbranche können Maschine Learning unverzichtbar und Künstliche Intelligenz Vorteile bringen, Ohne den Einsatz von KI- und ML-Systemen so die Teilnehmer des Round Table. „Unter- haben Handelshäuser kaum eine Chance, nehmen in Deutschland, etwa aus dem Auto- zu überleben. Diesen Standpunkt vertritt Jan mobilsektor, führen seit einiger Zeit Tests Karstens, Chief Technology Officer bei Blue mit KI-Anwendungen durch“, erläutert etwa Yonder. Das Unternehmen aus Karlsruhe hat Christoph Angerer, Senior Developer Techno- sich auf KI-Lösungen für den Einzelhandel logies Engineer (Deep Learning und Acce- spezialisiert. „Die Disposition von Waren zählt lerated Computing) bei Nvidia. Das Unter- zu den Einsatzfeldern, in denen nach unseren nehmen hat entsprechende Plattformen Erfahrungen Künstliche Intelligenz und Ma- entwickelt, etwa für den Bereich Autonomes schinelles Lernen bereits heute unverzichtbar Fahren. „Prototypen werden dabei oftmals in ist“, betont Karstens, „Der Handel hat ange- separierten IT-Umgebungen entwickelt, da- sichts niedriger Margen und des harten Wett- mit die zentralen IT-Systeme und Fertigungs- bewerbs keine andere Wahl.“ anlagen nicht beeinträchtigt werden“, so An- Dass Unternehmen neue Technologien gerer. wie KI nicht aus eigenen Stücken implemen- tieren, sondern weil die Marktsituation das er- fordert, bestätigt Tobias Beuckes, RPA-Experte beim Beratungshaus Horváth & Partners Ma- nagement Consultants in Stuttgart. Vor allem Branchen, deren Geschäftsumfeld sich dras- tisch geändert hat, setzen demnach auf mo- derne Technologien.
12 Die Round Tables Dazu gehört beispielsweise die Finanzindus- Neben der „Strategie-Zwangsjacke“ gibt es je- trie. Die Frage ist, wann auch die Geschäfts- doch weitere Faktoren, die sich ungünstig auf führung und die IT-Verantwortlichen in an- die Umsetzung von KI-Projekten auswirken. deren Sparten die Unverzichtbarkeit solcher So fehle es an „Leuchtturmprojekten“, stellt Technologien erkennen. Doch in dieser Be- Hendrik Nieweg von Device Insight fest. Ein ziehung hapert es offenkundig: „Kurzfristige Großteil der Unternehmen warte ab, welche Erfolge statt einer langfristigen Strategie – Erfahrungen Mitbewerber oder Partner bei dieser Ansatz ist in den Chefetagen vieler Un- der Umsetzung von KI-Initiativen machten. ternehmen in Deutschland zu beobachten“, „Das ist jedoch gefährlich, denn allzu schnell kritisiert Beuckes. verpasst ein Unternehmen den richtigen Zeit- punkt, um auf den KI-Zug aufzuspringen“, so KI ist kein Selbstläufer Nieweg. Damit spricht Beuckes einen wunden Punkt Nicht ganz so kritisch bewertet dagegen an. Denn es ist durchaus nicht so, dass deut- Bernd Gloss die Lage. Der Mittelstand in sche Unternehmen in puncto KI und ML bes- Deutschland sei sich durchaus der Tatsache tens aufgestellt sind: „Im Bereich KI und der bewusst, dass Machine Learning und Künstli- Anwendung entsprechender Lösungen läuft che Intelligenz sowie das Internet der Dinge Deutschland die Zeit davon“, konstatiert Hen- und digitale Zwillinge von Produkten und ning von Kielpinski, Vice President Business Systemen („Digital Twins“) Vorteile bringen Development & Alliances bei der Consol Soft- könnten. „Das sehen auch die Führungskräfte ware GmbH in München. „Mitbewerber aus in mittelständischen Unternehmen so“, stellt dem Ausland bieten bereits Zusatzdienste an, der Fachmann von Capgemini fest. Doch die auf Künstlicher Intelligenz und Maschi- auch Gloss räumt ein: „Unserer Erfahrung nellem Lernen basieren“, so von Kielpinski nach konzentrieren sich zurzeit viele Unter- weiter. Ein Hemmklotz sei zudem das lang- nehmen darauf, existierende Prozesse mittels fristige Strategiekorsett, in dem viele Unter- Industrie-4.0-Technologien zu verbessern. nehmen stecken. „Die Folge ist, dass Füh- Beim Ausschöpfen aller anderen Möglichkei- rungskräfte nicht in der Lage sind, neue ten gehen sie noch sehr zaghaft vor.“ Zielrichtungen zu definieren, etwa im Bereich KI“, bemängelt von Kielpinski. Glossar: Von Maschinellem Lernen bis zu Künstlicher Intelligenz Künstliche Intelligenz (KI) Maschinelles Lernen (ML): unterschieden. Beim über- le solcher Layer, um einen oder Artificial Intelligence Eine Definition der Stanford wachten Modell „lernt“ ein Ausgabewert zu generieren. (AI): University besagt, dass Ma- System anhand von Paaren Erforderlich sind mindestens Dies ist der Oberbegriff, der chine Learning Computer von Eingaben und Ausga- drei dieser Ebenen. Die ent- auch Technologien wie Ma- dazu bringt, sich in einer ben. Für jede Eingabe wird sprechenden Algorithmen schinelles Lernen und Deep bestimmten Weise zu ver- während der Trainingsphase extrahieren dabei Muster aus Learning umfasst. KI ist die halten. Dies erfordert keine die richtige Ausgabe zur Rohdaten, etwa solchen, die Fähigkeit von Maschinen, Programmierung durch ei- Verfügung gestellt. von Sensoren erzeugt wer- wie Menschen zu denken nen Menschen. Die Grund- Anschließend kann das Sys- den. Deep Learning kam un- und deren Verhalten zu imi- lage bildet ein Lernprozess tem selbstständig aus einer ter anderem beim Training tieren. Das schließt das Tref- anhand von Beispielen. Eingabe die passenden Aus- von Alpha Go zum Einsatz, fen von Entscheidungen und Nach dieser Lernphase ist gabewerte ermitteln. einem Programm von Deep das Verstehen von Sprache ein System in der Lage, mit- Mind. mit ein. KI-Anwendungen hilfe des erworbenen Wis- Deep Learning (DL) setzt Es besiegte 2017 unter an- profitieren davon, dass heu- sens vergleichbare Muster auf künstlichen neuronalen derem den „menschlichen“ te die dazu erforderliche Re- zu erkennen. Es wird zwi- Netzen auf, die über mehre- Weltranglisten-Ersten im chenleistung zu akzeptablen schen überwachtem und re Ebenen (Layer) verfügen. Go-Spiel und mehr als 60 Kosten zur Verfügung steht. nicht überwachtem Lernen Ein Eingabewert passiert vie- Go-Profis.
Die Round Tables 13 Mehr Geld für Forschung und Start-ups Dass die Cloud eine probate Alternative zu Um Künstliche Intelligenz und Maschinelles einer „On-Premise“-Implementierung ist, Lernen in der Praxis voranzubringen, bieten bestätigt Christoph Angerer. „Es bietet sich sich aus Sicht der Experten mehrere Optionen an, KI-Anwendungen über eine Cloud bereit- an. Zunächst sollten Unternehmen und For- zustellen und so die Ressourcen dynamisch schungseinrichtungen stärker in KI und ML an den Bedarf anzupassen“, so der Fachmann investieren: „Unternehmen stellen bislang von Nvidia. „Bei unseren Kunden verzeichnen zu wenig Geld für die Erprobung von KI und wir eine Nachfrage sowohl nach Public- die Integration solcher Lösungen in Herstel- Cloud-Angeboten als auch nach unterneh- lungsprozesse und Produkte bereit“, kritisiert mensinternen Private Clouds.“ Christoph Angerer. Er empfiehlt, Start-up- Allerdings bedeutet KI aus der Cloud nicht, Unternehmen und Forschungseinrichtungen dass der Nutzer damit eine gebrauchsfertige zu fördern, die risikofreudiger als Unterneh- Lösung von der Stange erhält. „Künstliche men agieren können. Intelligenz as a Service muss an den konkre- Auch Henning von Kielpinski von Consol ten Use Case angepasst werden“, betont Jan plädiert dafür, mehr Wagniskapital für neue Karstens von Blue Yonder. „Bislang stellen die Anbieter im Bereich KI, ML und Deep Lear- Service-Provider nur Frameworks und Tech- ning vorzusehen. Dadurch lassen sich seiner nologien zur Verfügung.“ Solche Anpassungs- Einschätzung nach auch Hemmschwellen arbeiten erfordern wiederum Know-how, das beseitigen, die in einzelnen Branchen vor- in etlichen Unternehmen, vor allem kleineren handen sind: „Speziell der Maschinenbau ist Firmen, nur in begrenztem Maße oder gar durch eine Abschottung nach außen geprägt. nicht vorhanden sein dürfte. Diese sind somit Das führt leider dazu, dass Unternehmen aus auf Hilfestellung durch Berater und die An- diesem Bereich kaum Forschungsgelder für bieter von KI- und ML-Lösungen angewiesen. KI-Projekte bereitstellen“, so der Fachmann. Auch für Bernd Gloss von Capgemini Einen weiteren Punkt führt Tobias Beuckes hängt die Antwort auf die Frage „Cloud oder an: ein Rahmenwerk auf nationaler oder EU- eigenes Data Center“ vom Einsatzgebiet ab. Ebene, das den Einsatz von Technologien wie Als Beispiel führt er Assistenzsysteme in Au- der Künstlichen Intelligenz fördert. „Dieses tos und das Autonome Fahren an. „Wenn eine Framework sollte beispielsweise den Umgang Datenverbindung zwischen Fahrzeug und mit Daten regeln, die Anwendungen aus den Cloud-Rechenzentrum vorhanden ist, kann Bereichen KI und ML nutzen.“ Das wiederum gewissermaßen ein KI-Normalmodus zum erleichtere es Unternehmen, eine langfristige Zuge kommen. Reißt die Verbindung jedoch Strategie auf diesen Gebieten zu erarbeiten. ab, muss ein Safe Mode vorhanden sein, damit das Fahrzeug ohne Probleme weiter- Cloud oder das eigene Data Center? fahren kann“, erläutert Gloss. Wer KI-Funktionen und ML nutzen möchte, hat zwei Optionen. Die erste ist der „Do-it- Anwendungsfälle definieren yourself“-Ansatz, also die Implementierung Unternehmen, die KI- und ML-Anwendungen entsprechender Systeme und Software im in der Praxis implementieren möchten, soll- hauseigenen Rechenzentrum. Die zweite ten mehrere Punkte beachten, so die Teilneh- Möglichkeit ist, entsprechende Ressourcen mer des COMPUTERWOCHE-Round-Table. bei einem Cloud-Service-Provider zu buchen, Wichtig sei es, im Vorfeld einen Use Case für inklusive Server- und Speicherkapazitäten, KI- und ML-Applikationen zu entwickeln. Der Datenbanken und ergänzenden Services. Grund: „Künstliche Intelligenz allein ist kein
14 Die Round Tables Differenzierungsmerkmal, denn die zentralen Keine Angst vor der allwisssenden KI Komponenten solcher Lösungen sind welt- Im Bereich Robotik hat sich mittlerweile eine weit verfügbar“, betont Henning von Kielpins- Diskussion über den Nutzen und die poten- ki. Zudem sollten Unternehmen das „große ziellen Risiken solcher Systeme entwickelt. Ganze“ im Auge behalten. „Es geht nicht nur Kritiker fürchten, dass Roboter Arbeitsplätze darum, Prozesse zu verbessern. Vielmehr er- vernichten könnten. Eine ähnliche Debatte laubt der Einsatz von KI die Schaffung ganz über universell einsetzbare, „allwissende“ neuer Geschäftsmodelle“, sagt Michaela Tie- KI-Systeme entbehrt jedoch nach Einschät- demann. zung der Fachleute, die am Round Table teil- Auf einen weiteren Faktor weist Jan Kars- nahmen, jeder Grundlage. tens hin: Unternehmen müssen erkennen, „Solche ‚intelligenten Systeme‘ werden wie sich mit dem Einsatz von Künstlicher In- heute grundsätzlich für definierte Einsatz- telligenz und Maschinellem Lernen Geld ver- gebiete entworfen, um die beste Leistung zu dienen lässt. „Doch das erfordert Beratungs- garantieren“, sagt Christoph Angerer, „daher leistungen, die ein Technologielieferant nicht ist eine universelle Intelligenz, im Gegensatz in jedem Fall erbringen kann“, stellt der CTO zu spezialisierter Intelligenz, derzeit noch von Blue Yonder fest. eine akademische Fragestellung.“ KI-Systeme, die die Weltherrschaft übernehmen, bleiben somit auf absehbare Zeit nur ein Stoff für Science-Fiction-Filme. Business Intelligence versus Analytics Häufig werden zwei Begriffe synonym Verfechter des Analytics-Ansatzes füh- Timo Eliott, Innovation Evangelist bei gebraucht, wenn es um die Analyse ren an, dass BI primär ein Blick in den SAP, hält diese Debatte dagegen für von Daten und daraus resultierende Rückspiegel ist, also bestenfalls eine akademisch. SAP verwendet deshalb Entscheidungen geht: Business Intelli- Analyse des Ist-Zustandes ermöglicht. verstärkt den Begriff „Business Ana- gence (BI) und Analytics. Auch unter Zudem würden primär unternehmens- lytics“. Er umfasst sowohl BI- als auch Fachleuten ist umstritten, wo die interne Informationen verarbeitet. Analyse-Lösungen, Data Warehouses Grenzlinie verläuft. Dies umso mehr, Analytics umfasst dagegen auch Da- und Bereiche wie Risikomanagement als die Anbieter von BI-Lösungen in tenbestände, die außerhalb des Unter- und Compliance. ihre Produkte verstärkt Analysefunktio- nehmens generiert werden. Dazu zäh- nen integrieren. Allgemein formuliert len beispielsweise Reaktionen von Auch Dipak Bhudia, der Gründer des umfasst BI Technologien, die Manager Kunden auf Social-Media-Plattformen Cloud-Analytics-Anbieters Clear Ana- und Analysten dabei helfen, die „richti- oder Daten von Maschinen, die bei ei- lytics, bevorzugt den Begriff Business gen“ Entscheidungen zu treffen. nem Kunden im Einsatz sind. Ein wei- Analytics. Dienste wie die von Clear BI-Systeme stellen zu diesem Zweck teres Merkmal sei die Echtzeitauswer- Analytics unterscheiden sich durch die Dashboards, Berichte und Pivot-Tabel- tung von Informationen. Bereitstellung der Services – per len zur Verfügung. Ein Trend sind Cloud, nicht durch eine aufwendige Selbstbedienungsservices. Mit ihnen In Kombination mit Techniken wie Ma- Struktur im eigenen Data Center. Und können Nutzer Analysen und die ent- schinellem Lernen und Künstlicher sie konzentrieren sich darauf, Informa- sprechenden Berichte nach eigenen Intelligenz können moderne Analytics- tionen aus unterschiedlichen Quellen Vorstellungen zusammenstellen. Lösungen zudem valide Prognosen zu finden und in leicht verständliche über künftige Entwicklungen abgeben. „Insights“ zu übersetzen.
Die Key Findings Machine Learning / Deep Learning 2018
Management Summary Die Key Findings „Große“ haben im Überblick die Nase vorn 24 Prozent der größeren Unternehmen setzen bereits Künstliche Intelligenz und Machine Learning ein, aber nur 15 Prozent der „Kleinen“. Cloud Computing Security / Cyber Security IT-Service-Management Künstliche Intelligenz / Machine Learning Technik da – Analytics / Big Data Know-how nicht 45 Prozent der Unternehmen haben die richtige IT-Infrastruktur für Künstliche Intelligenz ... … doch nur 24 Prozent die notwendigen Hohe Priorität Experten wie Data Scientists. An die 25 Prozent der Unternehmen wollen sich im kommenden Jahr intensiv mit Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen auseinandersetzen – das bedeutet bereits Rang vier auf der Prioritätenliste.
Zielrichtung: interne Prozesse 44 Prozent der Unternehmen wollen mit Machine Learning vor allem interne Prozesse optimieren. Top-Anwendungen Spracherkennung, Assistenzsysteme und Planungs-Tools sind mit jeweils 30 Prozent Anteil die meistgenutzten KI-Methoden. IT als großer Gewinner Für 49 Prozent der Befragten profitiert die IT-Abteilung am stärksten von Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen. Risikoträger 27 Prozent der Befragten fürchten massive Cyber-Angriffe mithilfe von KI-Systemen. Disruptiv © shutterstock.com / whiteMocca Künstliche Intelligenz und Machine Learning werden Wirtschaft und Gesellschaft massiv verändern, meinen 52 Prozent der Befragten.
18 Management Summary 1. Künstliche Intelligenz und Machine Learning stehen auf der Agenda weit oben Unternehmen stufen Machine Learning (ML) und Künstliche Intelligenz (KI) als Schlüsseltechnologien ein – noch vor Big Data und Analytics oder der Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Rund 25 Prozent aller Unternehmen wollen sich im kommenden Jahr intensiv mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen (ML) auseinander- setzen. Bei den großen Firmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sehen das so- gar 28 Prozent so. Damit rangiert KI auf der Prioritätenliste auf dem vierten Platz, hinter Cloud Computing, IT-Security- und IT-Service-Management. Vor allem Führungskräfte wie Geschäftsführer und CIOs (29 Prozent) be- trachten Künstliche Intelligenz und Machine Learning als wichtige Faktoren. Die Mitarbeiter in den Fachbereichen sind zögerlicher: Nur 21 Prozent wollen KI- / ML-Projekten in den kommenden zwölf Monaten einen promi- nenten Platz auf der Agenda einräumen. Mit welchen Themen wird sich Ihr Unternehmen im IT-Bereich im kommenden Jahr vor allem auseinandersetzen müssen? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Dargestellt sind die Top-15-Nennungen (von insgesamt 27 abgefragten Antwort-Items). Basis: n = 345 Cloud Computing 29,9 Ergebnis-Split nach Unternehmensbereich Security / Cyber Security 28,1 IT-Service-Management 27,5 29,2 Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning 25,2 Analytics / Big Data 23,2 GF / CEO / IT-Vorstand / CIO Digitalisierung von Geschäfts- 21,4 prozessen (außerhalb der IT) 25,7 Social Media 21,2 Modernisierung der Infrastruktur 21,2 IT IT-geführtes Innovationsmanagement / 20,9 IT-basierte Innovationen 20,6 Internet of Things und Industrial IoT / Industrie 4.0 20,6 Fachbereiche Standardisierung, Konsolidierung, 18,8 Integration von IT-Systemen Compliance, regulatorische Anforderungen, 16,2 GDPR, DSGVO Virtualisierung 15,7 Mangel an Fachkräften / Nutzung externer 15,1 Spezialisten Business Process Management 14,8
Management Summary 19 2. Vor allem größere Unternehmen setzen bereits KI-Anwendungen ein Je größer die IT-Abteilung, desto stärker der Fokus auf KI: In knapp 60 Prozent der Unter- nehmen mit mehr als 500 IT-Spezialisten kommt Künstliche Intelligenz zum Zuge. 37 Prozent der Unternehmen setzen bereits mehr oder weniger intensiv KI-Technolo- gien ein, 19 Prozent arbeiten an der Einführung. Dabei gilt generell: Je größer die IT-Abteilung, desto stärker die Nutzung von Künst- licher Intelligenz. Während nur 31 Prozent der Firmen mit kleinen IT-Abteilungen eine ganze Reihe von oder wenigstens erste KI-Applikationen laufen haben, sind es bei den Unternehmen mit mittleren und großen IT-Abteilungen mit über 100 IT-Experten 56 Prozent. Unternehmen mit mittleren und großen IT-Abteilungen nutzen Künstliche Intelli- genz außerdem intensiver: 31 Prozent setzen bereits „eine ganze Reihe“ von KI-Techno- logien ein, dagegen nur 15 Prozent der „Kleinen“. Bemerkenswert sind die unterschiedlichen Sichtweisen der Unternehmensbereiche: 30 Prozent aus der Gruppe der Geschäftsführer beziehungsweise Vorstände (inklusive CIOs und IT-Vorstände) gaben an, dass in ihrem Unternehmen schon etliche KI-Tech- nologien im Einsatz sind. Die Fachbereiche und interessanterweise auch die IT-Leiter teilen diese Einschätzung nicht, sie liegen in etwa gleichauf mit jeweils 13 Prozent. Für 16 Prozent der Unternehmen ist KI (noch) nicht relevant. Das gilt mit fast 20 Prozent besonders für Unternehmen mit kleinen IT-Abteilungen, deutlich weniger für Unternehmen mit mittleren bis großen IT-Abteilungen (5 Prozent). Sind in Ihrem Unternehmen KI-Technologien im Einsatz? Welche der folgenden Beschreibungen kommt dem KI-Status in Ihrem Unternehmen am nächsten? Angaben in Prozent. Basis: n = 345 Ja, es ist bereits eine ganze Ergebnis-Split nach Anzahl Mitarbeiter in IT-Abteilung Reihe von KI-Technologien 18,8 im Einsatz. bis 99 31,4 Ja, es sind erste KI-Techno- 100 + 56,0 18,6 logien im Einsatz. Es werden gerade erste 18,6 KI-Technologien eingeführt. Ein ganze Reihe von KI-Technologien sind im Einsatz Der erste Einsatz von KI- Technologien wird gerade 9,6 Ergebnis-Split nach Anzahl Mitarbeiter in IT-Abteilung geplant. bis 99 14,9 Der Einsatz von KI-Techno- logien wird in den nächsten 4,3 100 + 31,0 zwölf Monaten erfolgen. Ergebnis-Split nach Unternehmensbereich Der Einsatz von KI-Techno- logien wird in den nächsten 7,2 GF / CEO / IT-Vorstand / CIO 30,2 zwei bis drei Jahren erfolgen. IT-Leiter 13,2 Der Einsatz von KI-Techno- Fachbereiche 13,4 logien ist für unser Unter- 16,2 nehmen (noch) kein Thema. Wir haben uns gegen den Einsatz von KI-Technologien 1,7 Einsatz von KI-Technologien (noch) nicht relevant entschieden. Ergebnis-Split nach Anzahl Mitarbeiter in IT-Abteilung Weiß nicht 4,9 bis 99 19,9 100 + 4,8
20 Management Summary 3. Technik ist vorhanden – beim Know- how besteht Nachholbedarf Die IT-Infrastruktur für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen ist vorhanden. Data Scientists und Kenntnisse über Algorithmen und mathematische Grundlagen fehlen jedoch. Rund 46 Prozent die Unternehmen haben die passende IT-Infrastruktur, die für KI-Anwendungen notwendig ist, 74 Prozent Zugang zu den erforder- lichen Daten. Vor allem die IT-Abteilung (61 Prozent) stuft die IT-Umgebung als KI- tauglich ein. Doch nur 43 Prozent der Geschäftsführer und CIOs teilen diese Auffassung. Nachholbedarf besteht bei Datenspezialisten: Nur 24 Prozent aller Unter- nehmen verfügen über die entsprechenden Fachleute. Von den kleineren Unternehmen sind es sogar nur 18 Prozent. An die 23 Prozent aller Befragten sehen die Voraussetzungen bei Kenntnis- sen über Algorithmen und mathematische Verfahren als erfüllt an. Man merkt, dass viele Unternehmen hier Neuland betreten. Die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz von KI – Stichwort Daten- schutz – betrachten 34 Prozent der Unternehmen als gegeben. Für den Einsatz von KI-Verfahren müssen technologische Voraussetzungen geschaffen werden. Welche Voraussetzungen sind in Ihrem Unternehmen bereits gegeben? Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 345 Ergebnis-Split nach IT-Infrastruktur 46,4 Unternehmensbereich Zugriff auf Daten 37,7 Besitz von Daten 36,5 42,5 Rechnerkapazitäten 35,1 GF / CEO / IT-Vorstand / CIO Umsetzung rechtlicher Grundlagen 33,6 (z.B. zur Datenverarbeitung) Bandbreite 26,4 Kompatibilität der Datenstruktur / 61,0 24,9 Auflösung der Datensilos Data-Science-Know-how 23,5 IT Algorithmenwissen / 22,6 Mathematisches Wissen Grafikprozessoren 21,2 32,0 Weiß nicht 9,6 Fachbereiche
Management Summary 21 4. Spracherkennung, Assistenz- systeme und Planungs-Tools sind meistgenutzte KI-Methoden Die Top-3-Anwendungen im Bereich KI liegen mit jeweils mehr als 30 Prozent Anteil gleichauf. Größere Unternehmen setzen stärker als kleine Firmen autonome Systeme (32 Prozent) und Gesichtserkennung (26 Prozent) ein. Kleine Unternehmen nutzen dagegen KI in höherem Maße für Über- setzungen (31 Prozent) und in Planungssystemen (35 Prozent). Robotics ist bei 26 Prozent der Befragten im Einsatz, vor allem in größeren Unternehmen (29 Prozent). Bots setzt derzeit ein Viertel der Unternehmen ein oder plant, dies in Kürze zu tun. Speziell kleinere Unternehmen (19 Prozent) nutzen KI-gestützte Games. Von den großen Firmen sind es elf Prozent. Welche KI-Methoden nutzen Sie (oder planen Sie demnächst zu nutzen)? Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 226 Unternehmen gesamt Ergebnis-Split nach Unternehmensgröße < 1.000 Beschäftigte 1.000 + Beschäftigte Spracherkennung 31,9 32,8 30,9 Assistenzsysteme 31,0 29,3 32,7 Planungssysteme 31,0 34,5 27,3 Bilderkennung / Bildanalyse 30,1 29,3 30,9 Autonome Systeme 28,8 25,9 31,8 Expertensysteme 27,4 28,4 26,4 Robotics 26,1 23,3 29,1 Maschinelle Übersetzung 25,2 31,0 19,1 Bots 24,8 23,3 26,4 Wissens- repräsentation 23,9 26,7 20,9 Gesichtserkennung 23,5 20,7 26,4 Optische Zeichen- erkennung / Textanalyse 23,0 24,1 21,8 Games 15,0 19,0 10,9
22 Management Summary 5. Maschinelles Lernen soll primär interne Prozesse optimieren Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Optimierung von Wartungs- und Support-Dienstleistungen spielen eine Nebenrolle. Für 41 Prozent aller Unternehmen dient Machine Learning insbesondere dazu, die internen Abläufe zu verbessern. Das sehen vor allem die IT-Abtei- lung (44 Prozent) und Fachbereiche (43 Prozent) so. Die Optimierung von Beziehungen zu Kunden (31 Prozent) und von Fertigungsprozessen (30 Prozent) rangieren auf den folgenden Plätzen. Weniger wichtig ist Maschinelles Lernen als Basis für neue Produkte (24 Prozent) und Geschäftsmodelle (27 Prozent). Speziell für Führungskräfte (28 Prozent) und Fachbereiche (33 Prozent) ist ML ein Instrument, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Diese Meinung teilen jedoch nur 22 Prozent der IT-Fachleute. Vor allem größere Unternehmen sehen in Machine Learning eine Technik, die dem Risikomanagement (33 Prozent) und der Verkürzung von Entwick- lungszyklen (28 Prozent) zugutekommt. Von den kleineren Unternehmen sind deutlich weniger als 20 Prozent dieser Auffassung. Was sind Gründe bzw. Ziele der Einführung von Machine Learning? Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 345 Ergebnis-Split nach Unternehmensbereich Verbesserung interner Verbesserung interner Prozesse 40,9 Prozesse Verbesserung der 31,3 Kundenbeziehungen 44,1 43,3 34,0 Optimierung der 30,1 Fertigungsprozesse Neue Geschäfts- GF / CEO / IT Fachbereiche 27,2 IT-Vorstand / CIO modelle Optimierung der Wartungs- Optimierung der Fertigungsprozesse und Support-Leistung 26,7 (Predictive Maintenance) Neue Produkte / 33,1 33,0 24,1 23,6 neue Services Risk Management / GF / CEO / IT Fachbereiche 22,9 IT-Vorstand / CIO Bewertung von Risiken Verkürzung von Neue Geschäftsmodelle 22,6 Entwicklungszyklen Forschungszwecke 18,8 28,3 33,0 22,1 Initiative zu Customer 17,7 GF / CEO / IT Fachbereiche Experience IT-Vorstand / CIO Schonung von Ressourcen / 17,1 Umwelt Risk Management / Bewertung von Risiken Autonome Fahrzeuge 16,8 (Pkw, Lkw, Schiff, Zug etc.) 23,5 29,9 17,0 Andere Gründe 2,6 GF / CEO / IT Fachbereiche IT-Vorstand / CIO
Management Summary 23 6. Unternehmen stufen Cyber-Angriffe mithilfe von KI-Systemen als Risiko ein Jeweils rund 27 Prozent der Unternehmen sehen durch KI und ML eine Verschärfung von Compliance-Anforderungen und höhere Risiken durch Cyber-Attacken. 27 Prozent aller Unternehmen erwarten durch KI und ML gefährlichere Hacker-Angriffe und Spionageaktivitäten. Dieser Auffassung sind vor allem IT-Fachleute (30 Prozent) und größere Unternehmen (32 Prozent). Compliance, etwa in den Bezug auf die Datenschutzregelungen, sehen vor allem IT-Experten (32 Prozent) als kritischen Faktor. Mangelnde Marktkenntnisse hinsichtlich KI- und ML-Lösungen sowie fehlendes Know-how bei Entscheidern ist für 28 Prozent der Großunternehmen eine Herausfor- derung, aber nur für 20 Prozent der kleineren Firmen. Fast 23 Prozent der Befragten betrachten die mangelnde Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen bei Mitarbeitern als potenzielles Risiko. Höher ist der Anteil der Skeptiker in den Fachabteilungen (27 Prozent). Aus Sicht von 26 Prozent der Führungskräfte stellt die fehlende Marktreife von KI- und ML-Modulen einen Unsicherheitsfaktor dar. Diese Einschätzung teilen jedoch nur 16 Prozent der IT-Fachkräfte und 21 Prozent der Mitarbeiter in den Fachbereichen. Dass eingesetzte KI- und ML-Lösungen bei Kunden und Geschäftspartnern auf Ab- lehnung stoßen könnten, ist vor allem in kleineren Unternehmen (24 Prozent) ein Thema, zudem bei CEOs und CIOs (30 Prozent). Was sind Ihrer Einschätzung nach Herausforderungen und Risiken durch Machine Learning bzw. Künstliche Intelligenz? Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 345 Bedrohungsszenarien Fehlsteuerung / Kontroll- 20,9 (Hacker-Angriffe, 27,0 verlust durch ML / KI Industriespionage u.Ä.) Fehlende Marktreife Compliance-Risiken von Machine-Learning- 20,3 (Datenschutz / GDPR / 26,4 Modulen DSGVO) Fehlendes Budget für 18,8 Fehlender Überblick über ML / KI Markt oder fehlendes 23,2 Know-how bei Entscheidern Mangelnde Priorisierung von Machine Learning 18,8 Fehlende Akzeptanz auf Vorstands- und 22,9 bei Mitarbeitern Managementebene Anpassung von Big Data bei Zugriff 18,3 22,3 Geschäftsprozessen Fehlende Akzeptanz bei Skalierbarkeit 15,4 Kunden, Geschäftspartnern 21,7 und Dienstleistern Druck, die besten Algo- rithmen entwickeln zu 13,6 Manipulation an der KI 21,7 müssen Anpassung von Big Data auf Entstehungsseite 13,6 21,2 Organisationsstrukturen Fehlende Machine-Learning- Andere Herausforderungen 2,3 20,9 Skills
24 Management Summary 7. Nutzen von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning: Der Gewinner ist – die IT-Abteilung! Für 49 Prozent der Befragten profitiert vor allem die IT vom Einsatz von KI- und ML-Lösungen, etwa in Form besserer Abwehrmittel gegen Attacken. Mit weitem Abstand (31 Prozent) folgt der Bereich Marketing, Vertrieb und Custo- mer Experience. Mit 29 Prozent liegt die Sparte Controlling und Finance auf dem dritten Rang. Eine Optimierung von Produktionsumgebungen erwarten 27 Prozent aller Be- fragten, aber nur 20 Prozent der Geschäftsführer und CIOs. Demgegenüber sehen Mitarbeiter in den Fachbereichen (36 Prozent) vor allem in der Fertigung Vorteile durch Künstliche Intelligenz und Machine Learning. Speziell Großunternehmen erwarten, dass zudem Controlling / Finance (33 Pro- zent) und die Managementebene (32 Prozent) von KI profitieren. Dagegen sind nur 22 Prozent der Studienteilnehmer aus kleineren Firmen der Meinung, KI würde Führungskräfte bei ihren Aufgaben unterstützen. Generell sind kleinere Unternehmen skeptischer, was die Nutzung von KI und ML betrifft. Welche Bereiche Ihres Unternehmens profitieren Ihrer Ansicht nach in besonderer Hinsicht von ML- bzw. KI-Lösungen? Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 345 50,7 49,3 Unternehmen gesamt 48,2 Unternehmensgröße < 1.000 Beschäftigte Unternehmensgröße 1.000 + Beschäftigte 33,1 31,8 31,8 30,7 29,9 29,1 29,0 27,0 25,9 25,4 26,1 23,6 21,8 21,4 19,8 7,6 6,4 4,7 IT-Abteilung Marketing / Controlling, Produktion Management Einkauf Alle Bereiche (Spam-Erkennung, Vertrieb / Finance (Supply Chain …) gleichermaßen, Diagnose- Kundendienst / (Risk Manage- kein Bereich systeme etc.) Customer ment etc.) im Besonderen Experience
Management Summary 25 8. Künstliche Intelligenz und Machine Learning sind disruptive Technologien An die 52 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass KI und ML Wirtschaft und Gesellschaft revolutionieren werden. Doch rund ein Drittel kritisiert diese Technologien als überschätzten Hype ohne Zukunft. Künstliche Intelligenz und Machine Learning haben disruptiven Charakter, sagen mehr als 52 Prozent der Unternehmen in Deutschland. Dennoch äußerten sich 32 Prozent der befragten Fachleute kritisch über den Hype, der um beide Techno- logien entstanden ist. Die Einschätzung, dass KI und ML eine zentrale Rolle spielen werden, teilen Führungskräfte (53 Prozent), IT-Fachleute (53 Prozent) und Mitarbeiter in den Fach- bereichen (52 Prozent) gleichermaßen. Ebenfalls rund 52 Prozent der Studienteilnehmer halten eine gesellschaftliche Diskussion über KI und damit verbundene Fragen für überfällig, etwa bezüglich des Einsatzes im Gesundheitswesen und beim Autonomen Fahren. Knapp mehr als die Hälfte der Befragten fürchtet jedoch, dass eine Debatte über ethische Aspekte von KI und ML Deutschlands Position bei der KI-Entwicklung be- einträchtigen könnte. Rund 45 Prozent Befragten attestieren zudem dem Staat, dass er die Weiter- entwicklung von KI-Technologien und entsprechenden Lösungen durch Vorgaben bremst, etwa durch die Datenschutz-Grundverordnung. Inwieweit können Sie den folgenden Aussagen rund um Machine Learning zustimmen? Angaben in Prozent. Basis: n = 345 „Machine Learning / KI „Machine Learning / KI wird „Der Staat bremst die ist ein überschätzter Hype unsere Wirtschaft / Gesellschaft Entwicklung im KI-Bereich ohne Zukunft.“ grundsätzlich revolutionieren.“ durch die GDPR / DSGVO.“ 7,3 10,8 2,6 3,5 6,7 2,3 13,1 17,9 10,3 11,4 14,5 21,3 Zustimmung Zustimmung Zustimmung 58,9 83,6 76,5 22,4 32,0 31,4 34,3 31,4 26,8 Stimme voll und ganz zu Stimme eher nicht zu Stimme zu Stimme nicht zu Stimme eher zu Stimme überhaupt nicht zu
26 Management Summary 9. Machine Learning bleibt im eigenen Haus Rund 89 Prozent der Unternehmen betreiben Machine-Learning- Lösungen im eigenen Rechenzentrum. Mehr als die Hälfte greift jedoch auf Hilfe von Dienstleistern zurück. Nur acht Prozent der befragten Unternehmen haben Machine-Learning- Projekte einem externen Dienstleister übertragen. Dagegen setzen 34 Prozent komplett auf einen Inhouse-Ansatz. Eine Doppelstrategie verfolgen 55 Prozent der Unternehmen: Implemen- tierung und Betrieb von ML bleiben zwar im eigenen Haus, doch nehmen die Nutzer Hilfe von externen Experten in Anspruch. Vor allem CEOs und CIOs (52 Prozent) forcieren einen Do-it-yourself- Ansatz ohne externe Hilfe, dagegen nur 21 Prozent der IT-Fachleute und 31 Prozent der Fachabteilungen. Vor allem Unternehmen mit einem großen IT-Budget von mehr als zehn Millionen Euro tendieren zu einem Komplett-Outsourcing (12 Prozent). Von den IT-Abteilungen mit einem geringeren finanziellen Spielraum tun dies nur sechs Prozent. Betreibt Ihr Unternehmen das Thema Machine Learning rein inhouse? Kommen Sie also ohne externe Hilfe aus, oder arbeiten Sie mit externen Dienstleistern zusammen? Angaben in Prozent. Basis: n = 226 2,7 Ergebnis-Split nach Weiß nicht Unternehmensbereich 52,0 8,0 30,9 Wir haben das Thema Machine Learning (fast) 34,1 20,7 komplett ausgelagert. Wir machen alles inhouse ohne externen Dienstleister. GF / CEO / IT Fach- IT-Vorstand / CIO bereiche 70,7 52,7 55,3 38,7 Wir betreiben Machine Learning inhouse und greifen dabei (vereinzelt) auf externe Hilfe zurück. GF / CEO / IT Fach- IT-Vorstand / CIO bereiche
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