Mobile Enterprise Review - Mehr Strategie wagen Lünendonk-Trendstudie 2014
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Lünendonk®-Trendstudie 2014 Mobile Enterprise Review Mehr Strategie wagen Eine unabhängige Marktanalyse der Lünendonk GmbH in Zusammenarbeit mit
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ Inhaltsverzeichnis VORWORT ..................................................................................................................................................3 MOBILE ENTERPRISE ALS HEBEL FÜR DAS BUSINESS: EINE FRAGE DER BEWERTUNG ...................5 KOMPLEXITÄT ERFORDERT MOBILE-STRATEGIE: POTENZIALE ZU WENIG STRATEGISCH GENUTZT ....................................................................................................................................................9 MOBILITÄTSPROFILE DER UNTERNEHMEN........................................................................................... 15 PLATTFORMTECHNOLOGIEN: SKALIERBARKEIT UND EFFIZIENZ....................................................... 18 SECURITY UND DATENSCHUTZ: MOBILE-SCHATTEN-IT BÄNDIGEN.................................................... 21 MOBILE ENTERPRISE TRANSFORMATION: VERANTWORTUNG UND GUTES MARKETING GEFORDERT............................................................................................................................................. 26 STRUKTURDATEN ................................................................................................................................... 30 FACHBEITRÄGE ....................................................................................................................................... 32 Mobilität steigert Effizienz bei Veolia Water .............................................................................................. 33 Reorganisation und Standardisierung von mobilen Lösungen ...................................................................... 35 Multi-Kanal-Plattformen machen mobil...................................................................................................... 38 Aktuelle und mobile Daten für effizientere Logistik.................................................................................... 41 Mobile Insurance ....................................................................................................................................... 44 UNTERNEHMENSPROFILE DER STUDIENPARTNER .............................................................................. 46 Devoteam .................................................................................................................................................. 47 PwC........................................................................................................................................................... 48 Senacor Technologies AG .......................................................................................................................... 49 SEVEN PRINCIPLES................................................................................................................................ 50 Steria Mummert Consulting ....................................................................................................................... 51 Lünendonk GmbH ..................................................................................................................................... 52 2
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ Vorwort sich teilweise bereits in Verbindung mit Ortungs- diensten die günstigsten Angebote in ihrer Umge- bung anzeigen. Doch das mobile Internet verändert nicht nur die Business-to-Consumer-Märkte. Es ermöglicht völlig neue Geschäftsmodelle auch für Industriebranchen und verspricht, die Produktivität vieler Mitarbeitergruppen drastisch zu steigern. Vertriebsmitarbeiter schließen Verträge an beliebi- gen Orten ab und können unterwegs auf wichtige Kundeninformationen zugreifen. Kundeneinsätze von Service-Mitarbeitern können besser organisiert werden. Die Service-Mitarbeiter erhalten mobil die erforderlichen und aktuellen Maschinen- oder Ge- Hartmut Lüerßen, bäudeinformationen. Wartezeiten verringern sich Partner Lünendonk GmbH sowohl für Kunden als auch für die Mitarbeiter. Der Erfolg der so genannten App Economy hat auch Liebe Leserinnen, liebe Leser, bei Non-IT-Managern hohe Erwartungen für ge- schäftliche Varianten von intuitiven und leicht zu das Themenfeld Mobile Enterprise ist breit gefächert. bedienenden Apps geweckt. War es in der Anfangs- Im Kern geht es darum, Daten und (Teil-)Geschäfts- phase von Mobile Enterprise und Business Apps prozesse über mobile Endgeräte wie Smartphones beispielsweise schwer, unternehmerische Anforde- oder Tablets mobil verfügbar zu machen, so dass rungen wie Enterprise-Level-Security-Konzepte mit Mitarbeiter oder Kunden auf diese Prozesse und Benutzerauthentifizierung über Enterprise Identity Informationen zugreifen können. Ein besonderer Provider umzusetzen, sichere und abgekapselte Mehrwert kann dabei für Unternehmen entstehen, Verbindungen mit Datenquellen des Unternehmens wenn sie vorhandene Prozesse aufbrechen, neu ge- zu realisieren oder eine große Anzahl von Apps und stalten und beispielsweise mit Zusatzinformationen Geräten zu managen, so sind inzwischen Lösungen anreichern, damit alle für die jeweilige Aufgabe für diese Anforderungen von Unternehmen des ge- relevanten Informationen ad hoc mobil zur Verfü- hobenen Mittelstandes und Großunternehmen am gung stehen. Markt verfügbar. Dass das mobile Internet das Verbraucherverhalten Eine Fülle von Startup-Unternehmen zeigt, wie neue bereits nachhaltig verändert hat, ist ein Fakt. Mehr Geschäftsmodelle durch das mobile Internet möglich als zwei Drittel der Besitzer von Smartphones und werden und teilweise ganze Branchen umkrempeln. Tablets haben bereits über diese Geräte mobil im Die Liste dieser neuen Geschäftsmodelle ist lang Internet eingekauft. Die Konsumenten informieren und reicht von iTunes oder Streaming-Diensten wie sich über Preise, vergleichen Angebote und lassen Spotify für den Musik- und Film-Markt über die 3
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ Taxi-Zentralen-Konkurrenz myTaxi bis hin zu Car- jedoch auf der Betrachtung, wie die Unternehmen Sharing-Modellen wie Car2go oder DriveNow, die sich technologisch und organisatorisch auf die Ver- inzwischen bei geschäftlichen Kunden auch Teile änderungen in der IT in Zusammenhang mit Mobile des Mietwagenmarktes angreifen. Enterprise vorbereiten und welche Herausforderun- gen die Unternehmen in Zusammenarbeit mit ihren Für die Lünendonk GmbH war diese Entwicklung IT-Partner-Ökosystemen stemmen müssen. der Anlass dafür, Unternehmen des gehobenen Mit- telstandes und Großunternehmen zu befragen, in- Die Trendstudie wurde in Zusammenarbeit mit den wieweit sie sich mit dem Thema Mobile Enterprise Unternehmen Devoteam, PwC, Senacor, beschäftigen, welche Erfahrungen vorliegen und Seven Principles und Steria Mummert Consulting welche Ziele die Unternehmen verfolgen. durchgeführt. Für die Studie wurde der Begriff Mobile Enterprise Wir wünschen Ihnen eine interessante und nützliche relativ eng gefasst – mit dem Fokus, dass Unterneh- Lektüre! men Daten und (Teil-)Geschäftsprozesse aufbrechen und über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets mobil verfügbar machen, so dass Mitarbeiter Kaufbeuren, Februar 2014 oder Kunden auf diese Prozesse und Informationen zugreifen können. In größerem Zusammenhang zählen zwar auch Ele- mente wie Machine-to-Machine-Kommunikation, Big Data oder Digital Transformation zu diesem Hartmut Lüerßen, Themenkomplex. Der Fokus der Trendstudie lag Partner Lünendonk GmbH 4
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ Mobile Enterprise als Hebel für das Business: Eine Frage der Bewertung Bevor neue Technologien und Lösungen in Unter- schiedenen Endgeräteklassen und deren Eingabeme- nehmen des gehobenen Mittelstandes und großen thoden optimieren. Die Bandbreite der Einsatzfelder Unternehmen eingesetzt werden, werden diese in- umfasst folglich alle Unternehmensbereiche und tensiv auf ihren Mehrwert für das Unternehmen reicht von zusätzlichen Vertriebskanälen oder besse- geprüft. Das Bestreben, die geschäftlichen Ziele des rem Kundenservice bei Unternehmen, die in Busi- Unternehmens optimal zu unterstützen, ist inzwi- ness-to-Consumer-Branchen agieren, über höhere schen fester Bestandteil der IT-Strategien. Prozesseffizienz bei Business-to-Business-Branchen bis hin zu komplett neuen Geschäftsmodellen. Mobile Enterprise ist ein vielfältiges Thema. Im Kern geht es darum, dass Unternehmen und Organi- Welchen Mehrwert sehen daher die Unternehmen in sationen ihre vorhandenen (Teil-)Geschäftsprozesse Zusammenhang mit Mobile Enterprise? Für die und Daten mobil verfügbar machen. Damit geht das Studie wurden die Einschätzungen und Wahrneh- Konzept weit über den mobilen Zugriff auf E-Mails, mungen zum Mehrwert von Mobile Enterprise aus Kalender und Kontakte hinaus. Besonderer Mehr- verschiedenen Perspektiven bis in Detailstufen hin- wert entsteht, wenn die Unternehmen die Prozesse ein abgefragt. bei der Mobilisierung aufbrechen und für die ver- MEHR ERFOLG DURCH MOBILE ENTERPRISE RELATIVE HÄUFIGKEIT Alle Gesprächspartner IT-Funktionen Ja 41,8% Nein 44,7% Ja 58,2% 55,3% Nein n = 91 n = 76 Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet durch Non IT und Einkauf Mobile Enterprise mehr Erfolg für das Unternehmen. Die Non-IT-Manager sehen mehr Business-Potenzial 26,7% als die IT-Verantwortlichen. Ja 73,3% Nein n = 15 Abbildung 1: Befragte aus dem Non-IT-Bereich versprechen sich von Mobile Enterprise einen größeren Mehrwert als IT-Verantwortliche. 5
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ Dabei wurde der Begriff Mobile Enterprise so defi- WICHTIGE GESCHÄFTLICHE ZIELE UND DER niert, dass Mitarbeiter über Smartphones oder EINFLUSS VON MOBILE BUSINESS Tablets auf Unternehmensprozesse und Daten zu- Den Ausgangspunkt für unternehmerische Investiti- greifen können. Damit geht das Konzept weit über onen bilden die geschäftlichen Ziele. Um zu analy- die mobile Nutzung der Standardfunktionen hinaus. sieren, wie die Unternehmen den Einfluss und die Zunächst wurden die Interviewpartner gebeten, eine Bedeutung von Mobile Enterprise bewerten, wurden generelle Einschätzung abzugeben, ob das Unter- die Teilnehmer zunächst nach den wichtigsten ge- nehmen erfolgreicher sein würde, wenn die Mitar- schäftlichen Zielen gefragt. Die Bewertung erfolgte beiter noch mobiler als bisher mit mobilen Devices dabei anhand einer Skala von 1 = „nicht wichtig“ bis und mobilen Applikationen (Business Apps, Smart- 5 = „sehr wichtig“. In der darauf folgenden Frage phones, Tablets, etc.) arbeiten könnten. konnten die Teilnehmer ebenfalls anhand einer Fün- fer-Skala den Einfluss von Mobile Business auf die Es zeigt sich: Mit durchschnittlich 58,2 Prozent der geschäftlichen Ziele bewerten. Befragten sind deutlich mehr als die Hälfte der An- sprechpartner der Überzeugung, dass ihr Unterneh- Zur besseren Vergleichbarkeit branchenspezifischer men durch Mobile Enterprise erfolgreicher agieren Unterschiede wurden für Detailauswertungen drei könnte. Dabei sehen die Non-IT-Manager sogar Branchengruppen gebildet: „Banken, Dienstleistun- noch deutlich höheres Potenzial. In dieser Gruppe gen und BtoC“, „Industrie“ sowie „Gesundheitswe- erwarten knapp drei Viertel der Teilnehmer mehr sen/öffentlicher Dienst“. Dabei zeigt sich, dass die Erfolg durch Mobile Enterprise. In der Gruppe der Reihenfolge der geschäftlichen Ziele in diesen drei IT-Verantwortlichen liegt der Anteil dagegen bei Branchengruppen durchaus unterschiedlich aus- 55,3 Prozent. Dabei muss berücksichtigt werden, geprägt ist. Alle weisen jedoch eine hohe Kunden- dass für die vorliegende Trendstudie ausschließlich orientierung auf. Und für Kundenorientierung ist Unternehmen des gehobenen Mittelstandes mit mehr Mobile Enterprise ein zentraler Schlüssel. als 1.000 Mitarbeitern und Großunternehmen befragt wurden. Diese Unternehmen kennzeichnen sich So verfolgen beispielsweise die befragten Unter- dadurch, dass ihre Geschäftsmodelle und -prozesse nehmen der Branchengruppe „Banken, Dienstleis- meist über Jahre oder Jahrzehnte hinweg gewachsen tungen und BtoC“ als wichtigstes geschäftliches Ziel sind. Dementsprechend komplex gestalten sich auch eine „Verbesserung der Kundenbindung“ (durch- deren IT-Infrastrukturen und Anwendungsumgebun- schnittliche Bewertung 4,5). Es folgen die „Steige- gen. rung der Umsätze und Marktanteile“ (4,3) sowie die „Steigerung der Prozesseffizienz“ und „Steigerung Für diese Unternehmen sind Innovationen zwar von der Mitarbeiterproduktivität“ (durchschnittliche großer Bedeutung – Vorreiter in Sachen Mobile Bewertung jeweils 4,2). Enterprise finden sich bei den größeren Unterneh- men jedoch eher selten. Vielmehr werden beispiels- Bei den Unternehmen der Branchengruppe „Indust- weise die Entwicklungen bei Startup-Unternehmen rie“ steht das Ziel „Steigerung der Prozesseffizi- intensiv verfolgt und aus diesen Analysen mögliche enz“ mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,4 Einsatzfelder für das eigene Unternehmen adaptiert. an erster Stelle, gefolgt von der „Steigerung der Der Fokus der IT liegt traditionell im effektiven Umsätze und Marktanteile“ (4,3) sowie der „Verbes- Betrieb der Unternehmensprozesse. Das bestätigen serung von Service-Spektrum und -Qualität für auch Gespräche mit führenden IT-Beratungs- und Kunden“ (4,1). IT-Service-Unternehmen. 6
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ WACHSTUM UND EXPANSION SIND BRANCHENABHÄNGIGE ZIELE MITTELWERTE – BEWERTUNG VON 1 = „NICHT WICHTIG“ BIS 5 = „SEHR WICHTIG“ 4,3 Steigerung der Umsätze und Marktanteile 4,3 2,9 4,5 Verbesserung der Kundenbindung 4,0 2,8 4,1 Verbesserung der Kostenstrukturen 3,9 4,1 4,2 Steigerung der Prozesseffizienz 4,4 4,1 4,2 Steigerung der Mitarbeiterproduktivität 3,9 3,5 Erweiterung/Innovation des Produkt- und 3,8 3,5 Dienstleistungsportfolios 3,0 Verbesserung von Service-Spektrum und 4,1 4,1 -Qualität für Kunden 3,9 Schnelleres "go-to-market" von Produkten 3,5 3,5 und Dienstleistungen 2,4 3,7 Steigerung der Arbeitgeberattraktivität 3,4 3,6 2,6 Internationales Wachstum 3,7 1,5 1 2 3 4 5 Banken, Dienstleistungen und BtoC n = 30 Industrie n = 28 Gesundheitswesen/öffentlicher Dienst n = 26 Abbildung 2: „Industrie“ sowie „Banken, Dienstleistungen und BtoC“ ordnen die Steigerung der Umsätze und Marktanteile als eines der wichtigsten Ziele ein; in „Gesundheitsweisen/öffentlicher Dienst“ positionie- ren sich Kosten- und Prozessoptimierung auf Rang eins. Für die Branchengruppe „Gesundheitswesen/öffent- Den Einfluss auf die „Verbesserung von Service- licher Dienst“ wiederum stehen die „Steigerung der Spektrum und -Qualität für Kunden“ platzieren alle Prozesseffizienz“ und die „Verbesserung der Kos- drei Branchengruppen auf ähnlich hohem Niveau. tenstrukturen“ mit einer durchschnittlichen Bewer- tung von 4,1 an den ersten beiden Stellen. Die „Ver- Ein deutlicher Unterschied zeigt sich in der Bewer- besserung von Service-Spektrum und -Qualität für tung des Ziels „Erweiterung/Innovation des Produkt- Kunden“ wurde mit durchschnittlich 3,9 bewertet. und Dienstleistungsportfolios“. So bewerten die An vierter Stelle rangiert in der Branchengruppe Unternehmen der Branchengruppe „Banken, Dienst- „Gesundheitswesen/öffentlicher Dienst“ das Ziel leistungen und BtoC“ den Einfluss von Mobile En- „Steigerung der Arbeitgeberattraktivität“ mit einer terprise auf dieses Ziel mit 3,5 insgesamt am höchs- durchschnittlichen Bewertung von 3,6. ten, während beispielsweise die Industrieunterneh- men lediglich einen Durchschnitt von 2,5 abgeben. Interessant ist, dass die Unternehmen die geschäftli- Hier spiegeln sich die unterschiedlichen Branchen- chen Ziele insgesamt deutlich höher bewerten als anforderungen deutlich wider. den Einfluss von Mobile Enterprise auf diese ge- schäftlichen Ziele. Mobile Enterprise wird demnach Während die Innovationen von Produkten und nicht als Allheilmittel gesehen. Gleichzeitig befindet Dienstleistungen in klassischen Industriebranchen sich die Entwicklung noch in einer relativ frühen noch sehr stark von Forschung und Entwicklung Phase, so dass viele Unternehmen die Einsatzgebiete sowie Engineering geprägt sind, werden die Kon- und Handlungsfelder von Mobile Enterprise noch sumentenmärkte bereits heute stark durch die Verla- nicht erkannt haben und somit auch strategisch nicht gerung in Richtung mobiles Internet beeinflusst. nutzen können. 7
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ EINFLUSS VON MOBILE BUSINESS AUF DIE GESCHÄFTLICHEN ZIELE MITTELWERTE – BEWERTUNG VON 1 = „KEIN EINFLUSS“ BIS 5 = „SEHR HOHER EINFLUSS“ 3,0 Steigerung der Umsätze und Marktanteile 2,3 2,5 Verbesserung von Service-Spektrum und 3,2 3,2 -Qualität für Kunden 3,3 Erweiterung/Innovation des Produkt- und 3,5 2,5 Dienstleistungsportfolios 2,9 3,0 Steigerung der Prozesseffizienz 2,9 3,2 3,1 Verbesserung der Kundenbindung 2,4 2,5 2,5 Verbesserung der Kostenstrukturen 2,1 2,7 2,9 Steigerung der Mitarbeiterproduktivität 3,0 3,1 3,0 Steigerung der Arbeitgeberattraktivität 2,5 2,8 Schnelleres "go-to-market" von Produkten und 2,8 2,4 Dienstleistungen 2,4 2,0 Internationales Wachstum 2,0 1,7 1 2 3 4 5 Banken, Dienstleistungen und BtoC n = 31 Industrie n = 27 Gesundheitswesen/öffentlicher Dienst n = 24 Abbildung 3: Die Verbesserung der Service-Qualität ist branchenübergreifend ein wichtiges Ziel von Mobile Enterprise. 8
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ Komplexität erfordert Mobile-Strategie: Potenziale zu wenig strategisch genutzt Unternehmen, die Mobile Enterprise strategisch nut- Internet (Nutzung der Services über PCs und Note- zen wollen, stehen oft vor völlig neuen Anforderun- books) entwickelten Vertriebs- und Service-Kanäle gen. Wenn beispielsweise Business Apps oder Apps für Smartphones und Tablets zu öffnen. Klassische für Konsumenten entwickelt werden, ist es erforder- Handelsunternehmen mit Filialstrukturen hingegen lich, dass die so genannte „User Experience“ den beobachten eine Verlagerung der Umsätze in Rich- hohen Standards erfolgreicher Konsumenten-Apps tung Online Shopping und zunehmend auch mobiles im iTunes-Store oder bei Google Play entspricht und Online Shopping und stehen vor einer ähnlichen zusätzlich das Unternehmen charakterisiert. Anders Herausforderung wie die „Tante-Emma-Läden“ in als bei einzelnen Marketing-Maßnahmen, die für ländlichen Regionen, als die Kunden zu großen eine bestimmte Kampagne genutzt werden, sollten Kaufhäusern in den Städten und Einkaufszentren in die Apps in allen Unternehmensbereichen ein den Vorstädten abwanderten. durchgängiges Bild ergeben. Für Industrieunternehmen, deren Wertschöpfung Ein CIO sagte dazu: „Wenn ein Fahrer in einen VW, überwiegend in der Produktentwicklung liegt, stellen BMW oder Mercedes einsteigt, findet er sich intuitiv diese neuen Interaktionsmöglichkeiten mit den Kun- zurecht und erkennt seine Marke wieder. Dieses den und deren gestiegene Erwartungshaltung neue Erlebnis sollen die Benutzer auch bei Webseiten, Herausforderungen dar. Denn die Gestaltungskom- Apps und Mobile-optimierten Inhalten haben.“ Die- petenz liegt dabei üblicherweise bei produktorien- se Durchgängigkeit kann jedoch nur umgesetzt wer- tierten Industrieunternehmen in deren Entwick- den, wenn eine unternehmensweite Strategie für lungsabteilungen, während die Vermarktung und die Navigation, Darstellung und „Look and Feel“ der Kundenverantwortung beim Marketing und beim Apps oder Mobile-optimierten Webseiten existiert. Vertrieb angesiedelt sind. Die Umsetzung dieser neuen Kontaktkanäle zu den Konsumenten oder Ge- Als Vorreiter beim Thema Mobile Enterprise gelten schäftspartnern erfolgt wiederum durch die IT, deren Unternehmen in Online-Konsumentenmärkten, die Kompetenzen traditionell im Betrieb der Geschäfts- aufgrund ihrer geschäftsmodellinduzierten Kunden- prozesse sowie der Datenstrukturen der Unterneh- orientierung die Potenziale zu Umsatzsteigerung und men liegen. Gleichzeitig existieren etwa bei Busi- Service-Verbesserung früh erkannt haben. Diese ness Apps viel höhere Anforderungen an Datensi- Unternehmen, deren Geschäftsmodell ohnehin sehr cherheit und Datenschutz. Das bestätigt den derzei- digital geprägt ist, haben ihre Erfahrungen bei- tigen Wandlungsprozess der IT-Industrie, die sich spielsweise aus Web Shops vergleichsweise leicht von einem überwiegend wahrgenommenen Kosten- nutzen können, um ihre bereits für das stationäre zu einem Wertschöpfungsfaktor entwickelt. 9
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ „MOBILE ENTERPRISE“ ALS STRATEGIE? RELATIVE HÄUFIGKEIT Alle Gesprächspartner 44,0% Ja 56,0% Nein n = 90 Gesundheitswesen / öffentlicher Dienst Industrie Banken, Dienstleistungen und BtoC 43,3% 40,6% 48,3% 51,7% 56,7% 59,4% Ja Ja Ja n = 29 n = 30 n = 31 Nein Nein Nein Abbildung Frage: Besitzt Ihr Unternehmen bzw. Ihre Organisation eine Mobile-Enterprise-Strategie? 4: Strategische Ausrichtung von Mobile Enterprise nach Branchengruppen Ähnlich komplex wie bei den Industrieunternehmen Enterprise-Strategie abgefragt. Insgesamt verfügen ist die Situation im Gesundheitswesen sowie im bereits 56 Prozent der Unternehmen über eine solche öffentlichen Dienst. Dort werden die Dienstleistun- Strategie, die in vielen Fällen nicht separat, sondern gen im persönlichen Kontakt erbracht und die als Teil der IT-Strategie definiert ist. Der Vergleich Kommunikation erfolgt in klassischer Manier, also dieser Größenordnung mit weiteren Kriterien, die schriftlich mit Papierdokumenten. Beispiele hierfür Rückschlüsse auf die Qualität der Mobile- sind Diagnosen und Korrespondenz zwischen Ärzten, Enterprise-Strategie erlauben (z.B. Aufbrechen von Kliniken und Krankenkassen. Gleichzeitig hat der Prozessen als Teil der Mobile-Enterprise-Strategie, Wettbewerb um die Patienten und Kunden stark Einsatzgrad von Mobile Enterprise Application zugenommen, denn nur bei hoher Auslastung und Platforms (MEAPs)), zeigt, dass der Reifegrad die- guter Patientenbasis arbeiten die Einrichtungen ser Mobile-Enterprise-Strategien sehr unterschied- profitabel. lich ausgeprägt ist. Im öffentlichen Sektor spielt die Dienstleistungsori- Der Vergleich der analysierten Branchengruppen entierung inzwischen ebenfalls eine große Rolle. verdeutlicht, dass die Unternehmen in den Branchen „Banken, Dienstleistungen und BtoC“ mit 59,4 Pro- Hohes Potenzial bieten mobile Behördenprozesse zent am häufigsten über eine Mobile-Enterprise- und Informationsdienste, um Wartezeiten zu verrin- Strategie verfügen. An zweiter Stelle stehen Indust- gern, die Bürgerzufriedenheit zu erhöhen und Kos- rieunternehmen, bei denen in 56,7 Prozent der Fälle ten zu reduzieren. eine Mobile-Enterprise-Strategie vorhanden ist. Den größten Nachholbedarf weisen die Unternehmen und MOBILE ENTERPRISE ALS STRATEGIE Organisationen aus dem „Gesundheitswesen/öffent- Um zu analysieren, inwieweit die befragten Unter- lichen Dienst“ auf. Hier liegt der Anteil der Organi- nehmen das Thema Mobile Enterprise bereits strate- sationen mit einer Mobile-Enterprise-Strategie bei gisch angehen, wurde die Existenz einer Mobile- 51,7 Prozent. 10
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ Der Vergleich der Unternehmen, die über eine Mo- Ein gutes Beispiel für die Nutzung solcher Stan- bile-Enterprise-Strategie verfügen, mit denen, die dardplattformen in neuen Geschäftsmodellen und noch keine solche Strategie entwickelt haben, ver- komplexen Einsatzgebieten sind auch die Kommu- deutlicht, wie unterschiedlich die Potenziale zur nikationszentralen in den Car-Sharing-Flotten von Prozessverbesserung, Kostenreduzierung und Kun- DriveNow oder Car2go. Hier wurde der gesamte denorientierung genutzt werden. Buchungs- und Abwicklungsprozess digitalisiert. Interessant ist aber auch, dass die Kundeninteraktion Ein zentraler Hebel für das Design von Business über alle Kanäle hinweg stattfindet: Informationen Apps liegt darin, bestehende IT-Prozesse und An- und Marketing im stationären Internet, Registrierung wendungen aufzubrechen, um die relevanten Infor- persönlich am Point of Sale, Buchung über eine mationen übersichtlich bereitzustellen und die in der Mobile App, die mit Standortinformationen arbeitet, Darstellungsfläche begrenzten mobilen Plattformen Callcenter bei Problemen entweder über eine zentra- wie Smartphones und Tablets nicht zu überfrachten. le Rufnummer oder direkt über die Kommunikati- onszentrale im Auto und Abrechnungsinformationen Von dieser Möglichkeit machen bisher 49,0 Prozent per E-Mail. der Unternehmen mit einer Mobile-Enterprise- Strategie Gebrauch. Bei den Unternehmen, die noch In Bezug auf den Automobilverleih sind diese Car- nicht über eine Mobile-Enterprise-Strategie verfügen, sharing-Modelle ein Paradebeispiel für Mobile En- befindet sich der Anteil der Unternehmen, die be- terprise und digitale Transformation. Dass Autos in reits Prozesse und Anwendungen aufbrechen, dage- den betreffenden Städten ad hoc vom Parkplatz in gen lediglich bei 20,0 Prozent. Dass die Potenziale der Nähe gebucht werden können, bedeutet für die hier noch kaum genutzt werden, liegt auf der Hand. Nutzer nicht nur einen enormen Zeit- und Komfort- gewinn, die Betreiber werden dabei auch – bis auf Dabei kann das Aufbrechen von Prozessen sehr die Erstregistrierung – unabhängig von kosteninten- unterschiedliche Ausprägungen haben. Dementspre- siven Niederlassungen. chend variiert auch die Komplexität der Umsetzung erheblich. So können beispielsweise vorhandene Da die Autos permanent vernetzt sind, gewinnen die Field-Service-Prozesse um positionsbezogene Daten Betreiber zudem nicht nur einen ständig wachsenden ergänzt oder aktuelle Dokumentationen für Techni- Daten-Pool zu bevorzugten Zielgruppen, deren ker über QR-Codes auf Maschinen zugänglich ge- Fahrverhalten und Mobilität. Sie sind doch in der macht werden. In der Logistik besteht beispielsweise Lage, neue Angebote wie Stundenpauschalen oder auch Potenzial zu Einsparungen bei den Kosten für berufsbezogene Versicherungsleistungen sukzessive speziell entwickelte Hardware, denn aktuelle zu entwickeln und durch Updates der Kommunikati- Smartphones enthalten bereits die erforderlichen onszentrale in den Fahrzeugen zentral anzubieten. Kernfunktionen und Schnittstellen einschließlich GPS-Funktion. 11
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ AUFBRECHEN VON PROZESSEN ALS TEIL DER STRATEGIE RELATIVE HÄUFIGKEIT Aufbrechen von (Teil-)Prozessen in bestehenden IT-Anwendungen Vergleich der strategischen Ausrichtung – Relative Häufigkeit Alle Gesprächspartner Strategie vorhanden Ja 44,0% Ja 51,0% 49,0% Nein 56,0% Nein n = 51 n = 91 Strategie nicht vorhanden Die Unternehmen mit Mobile-Enterprise-Strategie 20,0% Ja beurteilen den Mehrwert deutlich positiver und Nein brechen (Teil-)Prozesse häufiger auf. 80,0% n = 40 Die Unternehmen, die eine Mobile-Strategie haben, investieren auch stärker in moderne Architekturen. Frage: Besitzt Ihr Unternehmen bzw. Ihre Organisation eine mobile (Enterprise) Strategie? Frage: Nutzen Sie bereits in Ihrem Unternehmen bzw. Ihrer Organisation die Möglichkeit, Prozesse in bestehenden IT-Anwendungen aufzubrechen und Mitarbeitern mit Smartphones oder Tablets Teilprozesse, z.B. in der Kundeninteraktion, interaktiver abzuwickeln? Abbildung 5: Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen hat bereits eine Mobile-Enterprise-Strategie. GERÄTE-MANAGEMENT ALLEIN IST NOCH KEINE MOBILE-SECURITY-STRATEGIE RELATIVE HÄUFIGKEIT – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – UNTERNEHMEN MIT/OHNE MOBILE- ENTERPRISE-STRATEGIE Verwaltung Mobile-Device- 22,2 Prozent der befragten Unternehmen verwalten 80,4% mehr als 2.000 mobile Endgeräte. Management-Lösung (MDM) 52,5% Mobile User 72,5% Management 42,5% Mobile Content 50,0% Management 30,8% Strategie "ja" n = 48 Strategie "nein" n = 40 32,0% Enterprise App Store 5,0% 0% 50% 100% Abbildung 6: 80,4 Prozent der Unternehmen mit einer Mobile-Enterprise-Strategie setzen eine Mobile- Device-Management-Lösung ein. 12
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ GERÄTE-MANAGEMENT ALS EINSTIEG IN PLATTFORMLÖSUNGEN SCHAFFEN MOBILE ENTERPRISE SKALIERBARKEIT Für die IT-Abteilungen in Unternehmen ist der erste Sobald Unternehmen in größerem Umfang eigene Ansatz auf dem Weg zum Mobile Enterprise das Apps entwickeln und betreiben wollen, ist es sinn- Mobile Device Management (MDM). Unabhängig voll, als zentrale Entwicklungs- und Verwaltungs- davon, ob die Unternehmen ausschließlich Firmen- plattform eine Mobile Enterprise Application Platt- geräte ausgeben oder eine „Bring-your-own- form (MEAP) einzuführen. Die von Gartner propa- Device“-Strategie verfolgen, ohne technische Lö- gierte „Rule of Three“ empfiehlt, dass Unternehmen, sungen lässt sich das IT Service Management nicht die mit einer Komplexitäts-Größenordnung von effektiv betreiben. Die Umsetzung von Daten- mehr als drei Business Apps, mit mehr als drei Da- schutzvorgaben und Security-Konzepten ist ohne tenquellen und mehr als drei unterstützten mobilen technische Lösungen ebenfalls kaum möglich. Betriebssystem arbeiten, über die Einführung einer MEAP nachdenken sollten. Zum Vergleich: 22,2 Prozent der befragten Unter- nehmen verwalten mehr als 2.000 mobile Endgeräte. Von den Unternehmen, die bereits eine Mobile- Der Betrieb einer solchen Vielzahl von Geräten ist Enterprise-Strategie entwickelt haben, setzen derzeit ohne technische Unterstützung kaum zu realisieren. 36 Prozent eine MEAP ein. Bei den Unternehmen, die noch über keine Mobile-Enterprise-Strategie Von den Unternehmen, die bereits über eine Mobile- verfügen, liegt der Anteil lediglich bei 10 Prozent. Enterprise-Strategie verfügen, setzen 80,4 Prozent Aufgrund funktioneller Überschneidungen ist die eine Mobile-Device-Management-Lösung ein. Bei Abgrenzung zu Mobile Application Development den Unternehmen, die noch keine Mobile- Plattforms (MADP) teilweise schwierig. Daher wur- Enterprise-Strategie entwickelt haben, liegt der An- den beide Themen separat abgefragt. Der Verbrei- teil mit 52,5 Prozent deutlich niedriger. Bei der tungsgrad der MADPs liegt bei den Unternehmen, Befragung wurde nicht zwischen umfassenden Mo- die bereits heute über eine Mobile-Enterprise- bile-Device-Management-Lösungen und plattform- Strategie verfügen, bei 20,4 Prozent. Bei den ande- spezifischen Lösungen wie Blackberry Enterprise ren Unternehmen sind es 15 Prozent. Server unterschieden. Daher ist es möglich, dass Interviewpartner zwar einzelne Funktionen eines Multi-Channel-Plattformen setzen vor allem Unter- Mobile Device Management nutzen, dabei jedoch nehmen ein, die in Business-to-Consumer-Märkten nicht den Anspruch haben, Mobile Device Manage- aktiv sind. Dementsprechend muss beim Verbrei- ment umfassend mit Benutzerverwaltung und Secu- tungsgrad innerhalb der befragten Unternehmen rity-Policies einzusetzen. Andererseits kann der berücksichtigt werden, dass dies auf etwa ein Drittel hohe Anteil von 32,0 Prozent der Unternehmen mit der Unternehmen zutrifft. Mobile-Enterprise-Strategie, die angegeben haben, einen Enterprise App Store zu besitzen, auch in Bei den Unternehmen, die bereits über eine Mobile- Zusammenhang stehen mit den White-Listing- Enterprise-Strategie verfügen, liegt der Verbrei- Funktionen verschiedener Mobile-Device-Manage- tungsgrad bei 20,8 Prozent. Etwa die Hälfte dieser ment-Lösungen. Dabei gibt die IT ausgewählte Apps Unternehmen hat bereits eine Mobile-enhanced- frei, so dass sich die Benutzer die App auf ihr Multi-Channel-Plattform im Einsatz. Smartphone laden können. 13
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ MODERNE MOBILE-ARCHITEKTUREN wollen, liegen Web Apps mit 37,6 Prozent der Nen- Waren zu Beginn der App Economy native Apps, nungen an erster Stelle vor hybriden Mobile Apps, die individuell für die verschiedenen Betriebssyste- für die sich 36,4 Prozent der befragten Unternehmen me programmiert werden müssen, die Architektur entscheiden wollen. Immerhin 26,0 Prozent der der Wahl, so hat sich das Bild inzwischen stark zu Unternehmen haben vor, zukünftig weiterhin über- Gunsten Web Apps und hybrider Mobile Apps ver- wiegend native Apps zu programmieren und einzu- schoben. setzen. Zwar gelten native Apps nach wie vor als besonders Die Tatsache, dass 56,1 Prozent der Unternehmen leistungsstark. Jedoch ist der Aufwand der Pro- zukünftig überwiegend eine „Point-to-Point“- grammierung, Wartung und Weiterentwicklung Anbindung der Mobile Apps an die Backend- deutlich höher als bei Web Apps oder hybriden Systeme planen, deutet darauf hin, dass sich das Mobile Apps. Zudem erlauben Web Apps oder hyb- Thema Mobile Enterprise auch aus der Entwick- ride Mobile Apps in Verbindung mit einer Mobile- lungs- und Betreiberperspektive noch in einer ver- Enterprise-Application-Plattform eine deutlich leich- gleichsweise frühen Marktphase befindet. Zukünftig tere Einführung und Umsetzung unternehmensweiter dürfte der Anteil der Backend-Anbindungen über Security-Policies und anderer Regelungen. MEAPs deutlich zunehmen. Aus heutiger Perspekti- ve planen dies 39 Prozent der Unternehmen, die Bei der Frage, welche Mobile-App-Architektur die bereits über eine Mobile-Enterprise-Strategie verfü- Unternehmen zukünftig überwiegend einsetzen gen. ANWENDUNG VON MOBILE-APP-ARCHITEKTUREN RELATIVE HÄUFIGKEIT 26,0% 37,6% Web-Apps und Hybride Mobile Apps bieten als modernere Architekturen beispielsweise Vorteile bei der Implementierung von einheitlichen Security- Policies sowie der Business- Logik. 36,4% Web-Apps Hybride Mobile Apps Native Mobile Apps n = 77 Abbildung 7: Moderne Mobile-Architekturen lösen native Apps ab. 14
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ Mobilitätsprofile der Unternehmen Die Mobilitätsprofile für die internen Mitarbeiter der Teilnehmer dann gebeten, den Umsetzungsgrad Unternehmen entscheiden sich sehr stark anhand der dieser sinnvollen Mobilitätsquote anzugeben. Mitarbeiterstruktur. Gerade bei Industrieunterneh- men gibt es viele Mitarbeiter in der Produktion, für Es zeigt sich, dass die Unternehmen der Branchen- die ein mobiler Zugriff auf Unternehmensprozesse gruppe „Banken, Dienstleistungen und BtoC“ mit und Daten nicht relevant ist. einer sinnvollen Mobilitätsquote von 33,0 Prozent den höchsten Mobilitätsbedarf einschätzen. Der Um die Mobilitätsprofile zu analysieren, wurde Umsetzungs-/Nutzungsgrad liegt bei den befragten zunächst gefragt, wie hoch die analysierten Unter- Unternehmen dieser Gruppe durchschnittlich bei nehmen den sinnvollen Mobilitätsanteil der Beleg- 39,4 Prozent. schaft einschätzen. In einer Folgefrage wurden die SINNVOLLE MOBILITÄTSQUOTE SOWIE AKTUELLER NUTZUNGSGRAD MITTELWERTE NACH BRANCHENKATEGORIEN – ANGABEN IN PROZENT Die Zahl der Mitarbeiter, die bereits mobil auf Daten und Prozesse zugreifen können, liegt im 60% Gesundheitswesen/Öffentlichen Die Zahl der Mitarbeiter der befragten Dienst bei 27,2 Prozent Banken, Dienstleistungsunternehmen Durchschnittliche sinnvolle (Nutzungsgrad). und BtoC-Unternehmen, die bereits mobil auf Daten und Prozesse Mobilitätsquote zugreifen können, liegt bei 39,4 Die Zahl der Mitarbeiter der Prozent (Nutzungsgrad). 40% befragten Industrieunternehmen, die bereits mobil auf Daten und Prozesse zugreifen können, liegt bei 52,2 Prozent (Nutzungsgrad). 33,0% 30,1% 20% 23,5% 0% Gesundheitswesen, Öffentlicher Industrie Banken, Dienstleistungen und Dienst BtoC Die Branchen Gesundheitswesen/Öffentlicher Dienst liegen im Nutzungsgrad zurück. n = 90 Abbildung 8: Je nach Branche liegt die sinnvolle Mobilitätsquote zwischen knapp einem Viertel und einem Drittel der Belegschaft. 15
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ Die zweithöchste sinnvolle Mobilitätsquote weist die Die Betrachtung der Reihenfolge der bereits mobili- Branchengruppe „Gesundheitswesen/öffentlicher sierten Anwendungen aus Sicht der Unternehmen Dienst“ mit 30,1 Prozent auf. Der bisherige Nut- mit Mobile-Enterprise-Strategie zeigt diese fünf zungsgrad ist jedoch mit durchschnittlich 27,2 Pro- Anwendungsbereiche in einem Nutzungskorridor zent am niedrigsten ausgeprägt. Dabei fällt der sinn- zwischen 60,8 Prozent und 51,0 Prozent: volle Nutzungsgrad im Gesundheitswesen typi- • „Filesharing/Datenaustausch/Content Manage- scherweise höher aus als in der Verwaltung. ment“ (60,8%) • „Office-Lösungen (Dokumentenverwal- Beispiel Krankenhäuser: Hier hat in den letzten tung)“ (58,8%) Jahren der Dokumentationsaufwand stark zuge- • „Online Services für Kunden“ (58,8%) nommen. Mehr Automatisierung durch Business • „Branchenspezifische Business-Software“ (54,9%) Apps für Kranken- und Pflegepersonal sowie für • „Collaboration“ (51,0%) Ärzte könnte die Prozesskosten erheblich reduzieren und mehr Zeit für die persönliche Betreuung der Beim Anwendungsbereich „Online Sales (Shopsy- Patienten freisetzen. steme für Produkte und Dienstleistungen)“ muss berücksichtigt werden, dass sich diese Anwendun- gen nicht bei allen Branchen widerspiegeln. Hier Die Industrieunternehmen weisen mit durchschnitt- ziehen beispielsweise viele Industrieunternehmen lich 23,5 Prozent zwar eine vergleichsweise geringe den Durchschnitt nach unten. Bei den Business-to- sinnvolle Mobilitätsquote auf, der Umsetzungsgrad Consumer-orientierten Unternehmen fallen die An- ist mit durchschnittlich 52,2 Prozent jedoch am teile dementsprechend höher aus. höchsten. „Social Business“ ist als Thema bisher am wenigsten BEREITS MOBILISIERTE ANWENDUNGEN mobilisiert. Hier suchen nicht wenige Unternehmen Von den bereits mobil verfügbaren Anwendungen noch nach dem geeigneten Business Case, wobei liegen erwartungsgemäß „E-Mail, Kalender, Kon- gerade in projektorientierten und verteilten Unter- takte“ an erster Stelle. Sowohl die Unternehmen, die nehmensstrukturen sehr interessante Möglichkeiten bereits eine Mobile-Enterprise-Strategie haben, als existieren. auch die Unternehmen, die noch nicht über eine solche Strategie verfügen, weisen hier einen Nut- EINSATZBEREICHE IM UNTERNEHMEN zungsgrad von mehr als 96 Prozent auf. Neben der Frage, welche Anwendungen bereits mobilisiert wurden, damit Mitarbeiter auf die Pro- Bei den übrigen Anwendungen zeigen sich teilweise zesse und Daten mobil zugreifen können, ist es auch deutliche Unterschiede zwischen den beiden Ver- wichtig, zu analysieren, welche Unternehmensberei- gleichsgruppen. So haben bereits 58,8 Prozent der che zu den internen Treibern und Vorreitern von befragten Unternehmen mit Mobile-Enterprise- Mobile Enterprise gehören. Bei der Datenerhebung Strategie „Online Services für Kunden“ mobilisiert. wurden die Teilnehmer zunächst nach dem Nut- Bei den Unternehmen ohne Mobile-Strategie sind es zungsgrad mobiler Lösungen in Prozent befragt, lediglich 30 Prozent. Das entspricht einer Abwei- bezogen auf die Unternehmensbereiche. In einer chung von 28,8 Prozentpunkten. Die zweithöchste zweiten Frage konnten die Teilnehmer anschließend Diskrepanz von 24,2 Prozentpunkten zeigt sich bei die zukünftig geplante Nutzung anhand einer Skala der Mobilisierung von „Online Sales (Shopsysteme von 1 = „überhaupt nicht“ ist 5 = „sehr verstärkte für Produkte und Dienstleistungen)“. Nutzung geplant“ bewerten. 16
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ Die drei Bereiche, in denen heute am häufigsten zum Einsatz kommen. Dabei muss berücksichtigt mobile Lösungen eingesetzt werden, sind das „Ma- werden, dass beispielsweise in der Branchengruppe nagement“, „Vertrieb“ sowie „Produktion/Leis- „Banken, Dienstleistungen und BtoC“ bei den Ban- tungserbringung“. Bei „Produktion/Leistungserbrin- ken und vielen Dienstleistungen keine klassische gung“ ist der Aspekt „Leistungserbringung“ überre- Logistik vorhanden ist. „Field Services“ ist wiede- präsentiert und betrifft in den Branchengruppen rum ein typischer Unternehmensbereich für produk- „Banken, Dienstleistungen und BtoC“ sowie tionsorientierte Industrieunternehmen. Der Nut- „Gesundheitswesen/öffentlicher Dienst“ die Services, zungsgrad mobiler Anwendungen im „Marke- die für die Kunden erbracht werden. Die Nutzungs- ting“ wird hingegen durch die Organisationen des quoten liegen hier knapp unterhalb 60 Prozent. Die- öffentlichen Dienstes gedrückt. se Verteilung spiegelt den Bedarf der Führungsebe- ne wider, jederzeit über aktuelle Unternehmensdaten Die vier Unternehmensbereiche, in denen über alle informiert zu sein. Dem Ideal eines „Realtime En- befragten Unternehmen hinweg zukünftig die stärks- terprise“ folgend, helfen Mobile Business Apps te zusätzliche Nutzung mobiler Apps und Lösungen dabei, wichtige Unternehmenskennzahlen auch mit geplant ist, weisen auch heute schon die stärkste Smartphones und Tablets abrufen zu können. Nutzung auf. Die stärkste zusätzliche Nutzung ist im Bereich „Produktion/Leistungserbringung“ vorgese- An vierter Stelle folgen die Bereiche „Logistik“ und hen, gefolgt von „Management“, „Logistik“ sowie „Field Services“, von denen in etwa bei 40 Prozent „Vertrieb“. der befragten Unternehmen bereits mobile Lösungen MOBILE LÖSUNGEN IM MANAGEMENT AM STÄRKSTEN GENUTZT RELATIVE HÄUFIGKEIT – MITTELWERTE – BEWERTUNG VON 1 = „ÜBERHAUPT NICHT“ BIS 5 = „SEHR VERSTÄRKTE NUTZUNG GEPLANT“ 60% Management Vertrieb Produktion/ Bereiche, in denen bereits heute mobile Lösungen Leistungserbringung Logistik 40% Field Services eingesetzt werden Marketing After-Sales und Maintenance Verwaltung 20% Finance & Controlling Customer Care Entwicklung HR/Personalmanagement 0% 1,5 1,8 2,0 2,3 2,5 2,8 3,0 Geplanter zukünftiger Einsatz mobiler Lösungen n = 81 (Skala: 1=„überhaupt nicht“ bis 5=„sehr verstärkte Nutzung geplant“) Abbildung 9: Im „Management“ und in der Produktion werden heute wie zukünftig am häufigsten mobile Lösungen eingesetzt. 17
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ Plattformtechnologien: Skalierbarkeit und Effizienz IM B2B-MARKT LIEGEN APPLE IOS UND BLACKBERRY (NOCH) VORNE RELATIVE HÄUFIGKEIT – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH Apple iOS 74,4% BlackBerry 47,8% Android (Jellybean oder älter) 45,6% Windows Mobile 18,9% Windows Phone 15,6% Windows 8/R5/3L 15,6% Firefox OS 5,6% Sonstiges 3,3% n = 90 0% 50% 100% Abbildung 10: Die Enterprise-IT unterstützt noch immer am stärksten das Apple-Betriebssystem. BlackBerry und Android folgen fast gleichauf. Die befragten Unternehmen verfügen über lange dieser Plattform bei den befragten Unternehmen gewachsene und komplexe IT-Infrastrukturen. Die bisher lediglich bei 45,6 Prozent. Mobilitätsprofile zeigen zwar, dass die sinnvolle Mobilitätsquote der Unternehmen durchschnittlich Während der Fokus aus der Unternehmensperspekti- unter 50 Prozent liegt, trotzdem unterstützen mehr ve auf der besseren Unterstützung der geschäftlichen als 38,0 Prozent der Unternehmen mehr als 500 Ziele liegt, steht die IT vor der Herausforderung, mobile Endgeräte. eine Transformation des Unternehmens in Richtung Mobile Enterprise mit skalierbaren Prozessen und Zudem unterhalten die Unternehmen zu mehr als hohem Automatisierungsgrad zu gewährleisten. zwei Dritteln mehr als zwei mobile Betriebssysteme. Dabei spiegeln die hohen Nutzungsquoten von App- Um Mobile Enterprise für das Unternehmen zu le iOS (74,4%) sowie Blackberry (47,8%) die Unter- implementieren und skalierbar zu managen, sind schiede zum Konsumentenmarkt wider. Während daher in vielen Fällen Mobile-Enterprise-Appli- die Gesamtabsatzzahlen von Smartphones inzwi- cation-Plattformen erforderlich. schen von Geräten mit einem Android-Betriebs- system dominiert werden, liegt die Unterstützung 18
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® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ Security und Datenschutz: Mobile-Schatten-IT bändigen HÜRDEN UND HEMMNISSE MIT MOBILE BUSINESS UND MOBILE ENTERPRISE RELATIVE HÄUFIGKEIT UND MITTELWERTE – BEWERTUNG VON 5 = „SEHR GROßE HÜRDE“ BIS 1 = „KEINE HÜRDE“ Mittelwerte 4,5% Security/Datenschutz/Governance und Compliance (interne 4,1 44,9% 31,5% 14,6% 4,5% Vorgaben) Komplexität/Integrierbarkeit/Änderung Prozessketten 11,2% 37,2% 30,3% 11,2% 10,1% 3,3 Unzureichende Trennung geschäftlicher Apps und Daten von 3,1 14,6% 30,3% 23,6% 12,4% 19,1% "externen" Apps BYOD (Bring Your Own Device) 32,2% 9,5% 14,3% 19,0% 25,0% 3,0 Kosten 12,2% 24,4% 27,9% 23,3% 12,2% 3,0 Planungssicherheit/Innovationsgeschwindigkeit (schnelle 3,1 10,1% 25,8% 36,0% 20,2% 7,9% Veraltung technischer Lösungen)/Investitionsschutz Interne Skills und Kapazitäten 10,1% 23,6% 35,9% 18,0% 12,4% 3,0 Skills und Kapazitäten bei Dienstleistern 17,6% 28,2% 29,5% 24,7% 2,4 0% 50% 100% n = 84 sehr große Hürde große Hürde neutral geringe Hürde keine Hürde Abbildung 11: Mehr als drei Viertel der Unternehmen bewerten bei der Einführung von Mobile Enterprise Security und Datensicherheit als größte Hürde. Unternehmen, die eine Transformation zu einem einer durchschnittlichen Bewertung von 4,1 an erster echten Mobile Enterprise planen, stehen vor vielfäl- Stelle. tigen prozessualen, technologischen und organisato- rischen Herausforderungen. Um zu analysieren, An zweiter Stelle rangiert für die Unternehmen die welche Hürden und Hemmnisse die Unternehmen in „Komplexität/Integrierbarkeit/Änderung Prozessket- Zusammenhang mit Mobile Enterprise und Mobile ten“. Die durchschnittliche Bewertung erreicht hier Business mit hoher Priorität sehen, wurden die Teil- 3,3. Dieser hohe Wert ist auf die komplexen, über nehmer gebeten, relevante Herausforderungen an- lange Zeit gewachsenen IT-Infrastrukturen und An- hand einer Skala von 5 = „sehr große Hürde“ bis wendungslandschaften zurückzuführen. Im Mittel- 1 = „keine Hürde“ zu bewerten. punkt dieser Anwendungslandschaften, das zeigen die Gespräche mit den CIOs deutlich, stehen bei den In der Rangliste der zu bewertenden Themenberei- Unternehmen des gehobenen Mittelstandes und che steht der Komplex „Security/Datenschutz/Go- großen Unternehmen oft stark individualisierte SAP- vernance und Compliance (interne Vorgaben)“ mit Umgebungen. 21
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE R EVIEW “ Hier zeigt sich eine große Parallele der Hürden und nehmen ist es inzwischen lieber, private Geräte in Herausforderungen zur Integration von Cloud Ser- die Betriebsstrukturen mit einzubeziehen, als über vices in die Enterprise-IT-Umgebungen. Smartphones und Tablets eine ohnehin vorhandene Mobile-Schatten-IT auszublenden. In der Reihenfolge der größten Hürden folgen die Themen „Unzureichende Trennung geschäftlicher Dass aus organisatorischer und rechtlicher Perspek- Apps und Daten von „externen“ Apps“ sowie tive trotzdem schwierige Fragen zu beantworten sind, „Planungssicherheit/Innovationsgeschwindigkeit ist klar. So sollte beispielsweise in Abstimmung mit (schnelle Veralterung technischer Lösungen)/Inves- dem Betriebsrat über Mitarbeitervereinbarungen titionsschutz“ mit einer durchschnittlichen Bewer- geregelt werden, wie mit privaten Daten auf ge- tung von 3,1 auf dem dritten Platz. schäftlichen Geräten sowie mit geschäftlichen Daten auf privaten Mobile Devices umgegangen werden Mit durchschnittlich 3,0 werden die Themen „Kos- soll, wenn die Geräte verloren gehen oder andere ten“ und „Bring your own Device (BYOD)“ bewer- sicherheitsrelevante Situationen eintreten. Darf die tet. Dabei zeigt die Verteilung der Antworten bei IT, auch wenn sie es kann, im Verlustfall auch priva- BYOD, dass dieses Thema stark polarisiert. Wäh- te Daten auf geschäftlichen Smartphones löschen? rend 32,2 Prozent der befragten Unternehmen hierin eine „sehr große Hürde“ sehen, halten im Gegenzug Bei der Frage nach der Bewertung der Hürden in 25,0 Prozent der Unternehmen diesen Teilaspekt für Zusammenhang mit der Einführung von Mobile „keine Hürde“. Diese Einschätzungen korrespondie- Enterprise wurde deutlich, wie stark das Thema ren sehr stark mit dem Nutzungsgrad von Mobile- BYOD polarisiert. Welche Entscheidung die befrag- Enterprise-Application-Plattformen in Verbindung ten Unternehmen in Bezug auf BYOD getroffen mit Mobile-Device-Management-Lösungen. haben, wurde in einer separaten Frage analysiert. Über solche Plattformen lassen sich Sicherheitskon- Dabei zeigt sich, dass bei 67,8 Prozent der befragten zepte wie „Whitelisting“, „Remotes Löschen von Unternehmen BYOD (bisher) keine Rolle spielt. Daten“ oder „Container-Lösungen“ für Business 12,2 Prozent der Unternehmen haben eine Einfüh- Apps zentral umsetzen und managen. Damit ist rung geplant, 7,8 Prozent der Unternehmen setzen zumindest die technische Voraussetzung geschaffen, derzeit die Einführung um und bei weiteren 12,2 BYOD-Konzepte umzusetzen. Und vielen Unter- Prozent ist BYOD bereits etabliert. BRING YOUR OWN DEVICE NOCH KEIN WICHTIGES THEMA – ZUMINDEST IN DER WAHRNEHMUNG RELATIVE HÄUFIGKEIT 67,8% 12,2% 7,8% 12,2% 0% 50% 100% Gar keine Eine Einführung ist geplant Eine Einführung ist in der Umsetzung BYOD ist bereits etabliert n = 90 Abbildung 12: Bei knapp 70 Prozent der Unternehmen spielt „Bring you own Device“ keine Rolle. 22
® LÜNENDONK -TRENDSTUDIE 2014 „MOBILE ENTERPRISE REVIEW “ MOBILE-SCHATTEN-IT BÄNDIGEN bekommen? Unabhängig davon, ob die Unterneh- Die leichte Nutzbarkeit von Cloud Services wie men firmeneigene Geräte ausgeben oder die Mitar- Online-Speicherplattfomen (z.B. Dropbox, Google beiter im Rahmen einer BYOD-Strategie auch beruf- Drive, Microsoft SkyDrive), Collaboration Tools lich eigene Geräte benutzen, ist es wichtig, die ge- (z.B. Yammer, Jive) oder CRM-Lösungen wie schäftlichen Daten und Anwendungen von den pri- Salesforce oder Sugar CRM hat in den letzten Jahren vaten Daten und Anwendungen zu trennen. dazu geführt, dass eine neue Generation von Schat- ten-IT-Kanälen herangewachsen ist. Diese Trennung ist sinnvoll und erforderlich, weil viele externe Apps unsichtbar im Hintergrund auf Diese Services sind zudem auch direkt über Kontaktdaten und andere Informationen zugreifen Smartphones und Tablets nutzbar, so dass das Prob- und damit ein potenzielles Risiko für geschäftsrele- lem „Schatten-IT“ durch die Vorzüge des leichten vante Informationen darstellen. mobilen Zugriffs mit der neuen Dimension „Mobi- le“ zusätzliche Dynamik bekommen hat. Mit Lösun- Im Rahmen der Trendstudie wurden die Teilnehmer gen für das Mobile Device Management sowie Mo- auch gefragt, wie die Unternehmen aus organisatori- bile-Enterprise-Application-Plattformen existieren scher und technischer Perspektive mit externen Apps technische Möglichkeiten, um die Mobile-Schatten- umgehen. Dabei zeigt sich, dass die Unternehmen, IT zu bändigen. Während MDM-Lösungen inzwi- die bereits über eine Mobile-Enterprise-Strategie schen relativ weit verbreitet eingesetzt werden, be- verfügen, deutlich restriktiver mit externen Apps finden sich Mobile-Enterprise-Application-Plattfor- umgehen als die anderen Unternehmen. So sind bei men noch in einer frühen Phase der Markteinführung. 62,8 Prozent der Unternehmen mit Mobile- Enterprise-Strategie externe Apps formell verboten Welche weiteren Maßnahmen ergreifen die Unter- und technisch eingeschränkt. nehmen, um die Mobile-Schatten-IT in den Griff zu EXTERNE APPS: FORMELL VERBOTEN, TECHNISCH OFT NICHT UMGESETZT RELATIVE HÄUFIGKEIT Strategie "ja" Strategie "nein" 13,7% 22,5% 23,5% 37,5% 62,8% 40,0% n = 51 formell verboten und technisch eingeschränkt n = 40 formell verboten oder überhaupt nicht geregelt, wird im Allgemeinen aber toleriert formell (durch Richtlinie/Betriebsvereinbarung) erlaubt Abbildung 13: Die Nutzung externer, nicht vertrauenswürdiger Apps ist bei Unternehmen mit einer Mobile- Enterprise-Strategie oft formell verboten und technisch eingeschränkt. 23
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