Digitales Amt - Das Kundenmagazin des BRZ - Die Zukunft der Verwaltung ist mobil und 24/7 erlebbar
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NR. 1/2019 Das Kundenmagazin des BRZ Digitales AmtDie Zukunft der Verwaltung ist mobil und 24/7 erlebbar Digital Austria Österreich auf dem Weg zur Leading Digital Nation BRZ bei GovTech.Pioneers Start-up-Power für den Public Sector
Preview Österreichs Weg zur Leading Digital Nation. Die Weichen sind 8 gestellt, um Österreich beim digitalen Wandel zu begleiten. 18 22 Junge IT-Talente beim SHack Vienna auf der Suche Mag. Clemens Schwaiger, BRZ-Bereichsleiter Product nach innovativen Lösungen für eine bessere Zukunft. Management sowie Digital Advisory, im Gespräch. Impressum Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Bundesrechenzentrum GmbH, Hintere Zollamtsstraße 4, 1030 Wien, E-Mail: read_it@brz.gv.at Chefredaktion: Mag. Alexander Aigner. Redaktionelle Mitarbeit: Michael Lachsteiner. Gestaltung und Produktion: AWG Verlag GmbH, www.awg-verlag.at Fotos/Illustrationen: BMDW (Cover), BRZ/Alek Kawka (S.3), BRZ/Matthias Harrer (S. 4), data.gv.at – iStock.com/HAKINMHAN, Wolfgang Janoschek (S. 5), Pioneers/Sebastian Kreuzberger (S. 6), BRZ/Daniela Feuersinger (S. 7), Digitalisierungsagentur (S. 2, S. 8), BMDW (S. 9), FFG/Martin Lusser (S. 10), DIA/Helga Auer (S. 11), BMDW / BKA Design & Grafik (Seite 12), BRZ/Milena Krobath (S. 13), Report Verlag/Sela Krobath (S. 14), Report Verlag/Milena Krobath (S. 15), picturedesk.com/Harald Jahn (S. 16), AMS/Petra Spiola (S.17), EYA/E. Ellerdorfer (S. 2, S. 18–19), BRZ/Christian Renezeder (S. 19), BRZ – iStock.com/scyther5 (S. 20–21), BRZ/Klaus Vyhnalek (S. 20–21), BRZ/Christian Renezeder (S. 2, S. 23). Druck: Print Alliance HAV GmbH 2 read_it 01/2019
Preview Inhalt Update Liebe Leserinnen Neues aus der Welt der Verwaltungs-IT 4 Transformation und Leser! GovTech-Pioneers im Wiener Rathaus mit BRZ-Expertise 6 Keystory: Startschuss zur Stellen Sie sich vor, Sie geraten in ein Planquadrat, suchen verzweifelt Ihren Initiative Digital Austria 8 Führerschein sowie den Zulassungsschein für Ihr Auto und finden beide nicht. Wäre es nicht toll, diese am Smartphone immer bei sich zu haben? Dr. Egerth und Dr. Pseiner, die Das ist keine Zukunftsmusik mehr. Laut offiziellem Fahrplan für das FFG-Geschäftsführer, im Gespräch 10 Digitale Amt der österreichischen Bundesregierung ist die Umsetzung eines Digitales Amt: virtuellen Führer- sowie Zulassungsscheins bis Ende des Jahres geplant. 24/7 von überall erreichbar 12 Zwei Auszeichnungen für das BRZ Die App dafür und die Plattform oesterreich.gv.at sind bereits seit Mitte bei der eAwards-Verleihung 14 März online. Das Amt der Zukunft ist digital immer und von überall Das BRZ wird Full-Service- erreichbar. Bereits verfügbar sind Services zur Wohnsitzänderung, zum Provider für das AMS 16 Wahlkartenantrag, ein Erinnerungsservice zur Reisepassverlängerung sowie der Digitale Babypoint. Das Digitale Amt ist nur ein Puzzlestein BRZ als perfekte Veranstaltungs- der Initiative Digital Austria, die alle Digitalisierungsvorhaben Österreichs location für SHack Vienna 18 im Bereich Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung bündelt. Ziel ist es, die Republik zu einer führenden Digital Nation weiterzuentwickeln, um BRZ Inside Wohlstand, Arbeitsplätze und Lebensqualität zu sichern. Fit für die Zukunft: Das BRZ stellt sich neu auf 20 Das BRZ ist an der Initiative Digital Austria als Innovations- und Technologiepartner der Verwaltung an zahlreichen Projekten wie Interview mit Mag. Clemens oesterreich.gv.at oder auch der Weiterentwicklung des Unternehmens- Schwaiger, Bereichsleiter service-Portals beteiligt. Um dafür und auch für alle anderen aktuellen Product Management sowie Herausforderungen – wie etwa veränderte User- und Kundenbedürfnisse – Digital Advisory im BRZ 22 gerüstet zu sein, hat sich das BRZ mit einem neuen Organisationsdesign grundlegend modernisiert. Was sich dadurch ändert, lesen Sie auf den Seiten 20 und 21. Eine dieser Herausforderungen für das BRZ ist die Übernahme der gesamten IT-Services des AMS. Die beiden Vorstände Dr. Herbert Sie wollen Buchinger und Dr. Johannes Kopf erklären im Interview, wieso sie sich noch mehr für das BRZ als Partner entschieden haben. Weitere interessante Gespräche über das BRZ & führten wir dieses Mal u. a. mit SC Dr. Gerhard Popp, Chief Digital seine Produkte Officer des Bundes, und Mag. Andreas Tschas, Leiter der Digitalisierungs- wissen? agentur. Rede und Antwort stand uns auch Mag. Clemens Schwaiger, der Bestellen Sie unseren im BRZ nun die Bereiche Product Management sowie Digital Advisory Newsletter unter: leitet. Er vertritt die Meinung, dass Artificial Intelligence die Abläufe der www.brz.gv.at öffentlichen Verwaltung revolutionieren wird. Viel Vergnügen beim Lesen – read_it and enjoy_it Mag. Alexander Aigner Chefredakteur read_it 01/2019 3
Update Benutzerfreundlich, über- sichtlich, schnell und zuver- lässig – das Serviceportal Bund setzt neue Maßstäbe. werden, ist barrierefrei, intuitiv bedienbar und ermöglicht durch den Einsatz von Arbeitsplattfom der Zukunft: Responsive Design eine optimale Darstel- lung auf jedem Endgerät. Das neue Serviceportal Bund Eine im BRZ neu entwickelte Middle- ware-Komponente gewährleistet kurze Antwortzeiten und hohe Verfügbar- Relaunch. Das Serviceportal Bund als verschiedene Services sowie eLearnings, keit. Als besonderes Highlight sorgt ein Arbeitsplattform für IT-Verfahren und Webshops und Workflow-Lösungen zur Push-Service dafür, dass sich der persön- IT-Services aller Bundesbediensteten ist Verfügung stehen. liche Arbeitsvorrat im Portal abhängig Realität geworden! Ausgangspunkt war von dahinterliegenden Workflow-Schrit- der Relaunch des SAP-ESS, welches seit Zeitgemäßes, modernes Tool ten automatisch aktualisiert. 10 Jahren einen wertvollen Dienst im Die Aufgaben sowie Benachrichtigun- So setzt das Serviceportal Bund nicht Personalmanagement des Bundes leistet. gen aller integrierten IT-Verfahren sind nur neue Maßstäbe bei Benutzerkom- Um den steigenden Anforderungen zu in einem zentralen Arbeitsvorrat über- fort, Übersichtlichkeit und Zuverläs- entsprechen, wurde eine neue, erweiterte sichtlich und geordnet dargestellt. Die sigkeit, sondern vereinfacht und erhöht und benutzerfreundliche Plattform ent- moderne, benutzerfreundliche Oberfläche durch voneinander unabhängige Kom- wickelt, über die den 163.500 Anwen- des Portals kann individuell an die per- ponenten auch die Verfügbarkeit der derinnen und Anwendern mehr als 150 sönlichen Bedürfnisse der User angepasst integrierten IT-Services. IRIS 2019: Initiative Justiz 3.0 im Fokus der Vorstellung des grenzüberschreitenden was einen wichtigen Gradmesser für die elektronischen Rechtsverkehrs e-CODEX Entwicklung von zukünftigen Innova und der Überwindung von Medienbrüchen tionsthemen darstellt. im österreichischen Grundbuch wurden die Im Rahmen der Veranstaltung wurde Entwicklungen der Strategischen Initiative zudem das Buch „Von der Lochkarte zu Justiz 3.0 auf dem Weg zu einer vollständig Legal Tech: 40 Jahre e-Justice in Österreich“ digitalisierten Justiz gezeigt. Zudem wurde von Dr. Martin Schneider und Dr. Thomas auch ein interessanter Einblick in einen Gottwald vorgestellt. Das Buch beschreibt chinesischen „Internet Court“ geboten. die Entwicklung der Justiz von den Anfän- Dr. Martin Schneider und Das BRZ war in Salzburg ebenfalls ver- gen der automatisierten Datenverarbeitung Dr. Thomas treten und vermittelte dabei die neuesten bis zur digitalen Aktenführung. In Zukunft Gottwald Entwicklungen in mehreren Themen- soll die Verwendung k ünstlicher Intelli- bereichen. So präsentierte etwa Mag. genz zur Dokumentanalyse stückweise Positive Resonanz. Im Rahmen des 22. Carl-Markus Piswanger, MSc, vom BRZ weiter ausgebaut werden. Beispielsweise Internationalen Rechtsinformatik-Symposi- die zwischenzeitlichen Ergebnisse aus dem ist die automatische Klassifizierung und ons (IRIS) an der Rechtswissenschaftlichen EU-Projekt TOOP, das die Umsetzung des Metadatenerzeugung angedacht, um die Fakultät der Universität Salzburg standen Once-Only-Prinzips im Wirtschaftsbereich Suche nach diesen Daten zu ermöglichen. Ende Februar die von der österreichischen vorantreibt. Das ist ein wichtiger Baustein Diese Entwicklung verdeutlicht die Weit- Justiz geleiteten Sessionen E-Justice I und für die Umsetzung der Single-Digital- sicht der Justiz, aber auch das Engagement II ganz im Zeichen der nationalen und Gateway-Regulation. Die Resonanz aus des BRZ als langjähriger Wegbegleiter „von internationalen Digitalisierung. Neben dem Auditorium war durchwegs positiv, der Lochkarte zu Legal Tech“. 4 read_it 01/2019
Update data.gv.at im Gelungener Relaunch: Die Dar- stellung auf mobi- neuen Kleid len Endgeräten wurde verbessert und die Übersicht- lichkeit erhöht. Neue Suche macht den Datenschatz der heimischen Verwaltung für alle zugänglich. Best-Practice-Modell. data.gv.at ist das zentrale Einstiegsportal zu allen offenen Daten der österreichischen Verwaltung. viceleistungen zur Verfügung.“ data.gv.at der Cooperation OGD Österreich den Open Government Data und Docu- macht diesen Datenschatz nunmehr mit Betrieb der Plattform und die Umset- ments sind Informationen, die keine einer neuen Suche für alle zugänglich. Die zung der technischen Weiterentwick- personenbezogenen und keine infra- Themen reichen von Bildung und Finan- lungen. Dabei kommen hauptsächlich strukturkritischen Daten enthalten, die zen über Gesundheit, Kunst und Sport Open-Source-Komponenten zum Ein- vom Bund, den Ländern, Städten und bis zu Verkehr oder Wirtschaft. Darüber satz. data.gv.at wurde 2014 als Sieger in Gemeinden im Rahmen ihrer Aufgaben hinaus werden auch Daten von openda- der Kategorie „Improving the Delivery erstellt, verarbeitet und auf freiwilliger taportal.at, dem Schwesterndatenpor- of Public Services“ von den Vereinten Basis oder nach dem Informationsweiter tal für Wirtschaft, Kultur, NGO/NPO, Nationen mit dem UN Public Service verwendungsgesetz veröffentlicht werden. Forschung und Zivilgesellschaft, bei der Award ausgezeichnet und hat im Durch- Digitalisierungsministerin Dr. Margarete Suche berücksichtigt. Zugleich stellt data. schnitt pro Tag 1.200 Webseitenbesu- Schramböck verweist im Zuge des gv.at eine Schnittstelle zum europäischen cher, die auf über 24.000 Datensätze Relaunchs auf die Bedeutung von Open Datenportal (europeandataportal.eu) und 450 Anwendungen zugreifen kön- Government Data: „Daten sind das bereit, sodass alle offenen Daten auf glo- nen. Ebenfalls neu auf data.gv.at zu fin- Öl der Zukunft. Auf data.gv.at gibt es baler Ebene nutzbar werden. den sind seit Anfang März Datensätze aktuell über 24.000 Datensätze. Bereits zu Ausschreibungen der öffentlichen 450 Apps und Internet-Services nutzen Technische Umsetzung Verwaltung – dadurch wurde die Trans die Daten auf data.gv.at und stellen den Seit dem Start von data.gv.at im Jahr parenz in öffentlichen Beschaffungs Bürgerinnen und Bürgern weitere Ser- 2012 verantwortet das BRZ im Auftrag vorgängen signifikant erhöht. DASICON 2019 mit BRZ-Expertise Konferenz. Zwei Tage, fünf Workshops, Partizipation vorgestellt. Auch Exper- 15 vortragende Expertinnen und Exper- tinnen und Experten des BRZ waren ten, mehr als 400 Teilnehmerinnen und zu der Konferenz eingeladen, um über Teilnehmer – DASICON 2019, eine die Themen „Advanced Analytics“, jährlich stattfindende internationale „eParticipation Tools“ und „Innovation Konferenz, die gänzlich von Studen- im BRZ“ zu sprechen. Dabei wurden tinnen und Studenten der Diplomati- in zwei Arbeitsgruppen konkrete Pain schen Akademie Wien organisiert wird, Points, Chancen, Herausforderun- bot Anfang März den verschiedenen gen und letztendlich reale Use Cases Interessengruppen breiten Raum für erarbeitet, die anschließend dem inte- DI (FH) Wolfgang Janoschek, Diskussionen, Analysen und Inter- ressierten Plenum vorgestellt wurden. Katharina Eibensteiner, MSc, Elsa Lischka, MA vom BRZ aktion. Das Thema der diesjährigen Die Teilnehmer/innen wurden von DASICON lautete „Towards Global den BRZ-Expertinnen und -Experten Citizenship: Home Without Borders“. auch über Erfahrungen aus der Praxis dem Frage-Antwort-Spiel „Wussten Unter anderem wurde unter dem informiert und konnten anhand kon- Sie, dass das BRZ … entwickelt?“ Schwerpunkt „Participation in Digital kreter Anwendungsbeispiele erfahren, sorgte das BRZ auf alle Fälle für einige Democracies“ die Dynamik zwischen welche Vielfalt an neuen Technologien Überraschungsmomente und konnte Digitalisierung und demokratischer das BRZ für den Staat entwickelt. Mit damit ein Erfolgserlebnis verbuchen. read_it 01/2019 5
Transformation Start me up, I’ll never stop Das BRZ war wieder Innovations-Hub und Multiplikator für Start-ups und Public Sector beim GovTech.Pioneers- Kongress im Wiener Rathaus und hielt Ausschau nach vielversprechenden Prototypen und Ideen. für die Zukunft der Verwaltung. Zehn ausge- wählte Start-ups stellten in einem BRZ-Work- shop ihre Ideen vor und eine hochkarätig besetzte Jury mit Mitgliedern aus BRZ, Bun- Die Zukunft der Verwaltung. Das BRZ hat deskanzleramt und Parlament kürte zwei Sie- als Motor der digitalen Transformation der gerprojekte. Für diese beiden Projekte widmet Verwaltungsservices in Österreich auch das das BRZ nun ein Budget von 20.000 Euro, um klare Anliegen, immer wieder neue und inno- in eine Phase der Ideation und Prototypisie- vative Anwendungen zur Vereinfachung der rung übergehen zu können. elektronischen Verwaltung zu finden. Eine Plattform dafür bietet der mittlerweile zum Blockchain für den Häuserblock dritten Mal in Wien abgehaltene Kongress Realest8 Technologies ist ein ö sterreichisches GovTech.Pioneers, bei dem das BRZ als einer Start-up mit Expertise in Recht, Finanz der Hauptpartner erneut seine Rolle als Inno- und IT. Die Kombination dieser Felder soll vations-Hub bestärkte. Transaktionen am Immobilien-Sektor einfa- „Dieser Event gab uns erneut die Gelegenheit, cher, kostengünstiger, schneller und sicherer uns mit vielen internationalen kreativen Köp- machen. „Die ganzheitliche mobile Trans fen auszutauschen und die Rolle des BRZ als aktionsplattform von Realest8 könnte den führender Innovation-Hub für Start-ups und An- und Verkauf von Immobilien nicht nur den Public Sector zu verbreitern. Innovation einfacher und schneller, sondern mittels Block- ist der Kern unserer Tätigkeit und wir sehen chain-Absicherung auch erheblich sicherer für GovTech.Pioneers als Möglichkeit, Inspiration für alle Beteiligten machen“, zeigt sich Matthias die österreichische Verwaltung zu erhalten und Lichtenthaler, Leiter Digital Government & auch konkrete Kooperationen umzusetzen“, so Innovation im BRZ, zuversichtlich, „Wir wer- Mag. Markus Kaiser, Geschäftsführer des BRZ. den nun gemeinsam mit Realest8 und poten- Mehr als hundert Start-ups aus aller Welt prä- ziellen Kunden einen Prototypen entwickeln sentierten im Wiener Rathaus ihre Lösungen und in einer Simulation testen.“ 6 read_it 01/2019
Transformation BRZ-Workshop mit Mag. Gerhard Embacher-Köhle und Matthias Lichtenthaler Digitalministerin Dr. Margarete Schramböck und BRZ-Geschäftsführer Mag. Markus Kaiser Eine Menschmaschine für mehr Sicherheit Gemeinsam mit 1702ai aus der Schweiz und Delta Smart Tech aus der Türkei wird eben- Clemens Schwaiger (BRZ), Joey Levy (1702ai), Tolgahan Oysal (Delta Smart falls ein Prototyp entwickelt werden, der die Technologies), Emmanuel Ruez (Realest8), Matthias Lichtenthaler (BRZ) (v. l.) Stärken der beiden innovativen Start-ups am Sektor der öffentlichen Sicherheit verbinden wird. 1702ai hat bereits eine Anwendung speziell für Smart Cities entwickelt, die mittels CCTV-Netzwerken Bedrohungen im öffentli- zwei innovative Anwendungen zu einer noch chen Raum entdecken und melden kann. Delta vielversprechenderen zu verknüpfen. Gemein- Smart Tech hingegen setzt mit seiner App „Pin- sam mit den beiden Start-ups und Vertretern cident“ auf KI-gestütztes Crowdsourcing zur unserer Kunden werden wir im ersten Schritt Realtime-Meldung von Vorfällen und Bedro- gemeinsam mögliche Use Cases entwickeln.“ hungen. „Der Prototyp, den wir mit 1720ai Die aus beiden Kooperationen entstehenden und Delta Smart entwickeln wollen, hat das Anwendungs-Prototypen werden einer breite- Potenzial zur Entscheidungsunterstützung in ren Öffentlichkeit in www.kettenbruck.at, der kritischen Situationen. Unfälle und Vorfälle virtuellen Gemeinde des BRZ, präsentiert. könnten automatisiert und ergänzend durch Augenzeugen gemeldet werden, beides unter- stützt durch künstliche Intelligenz. Besonders der urbane Raum, aber auch Großveranstal- tungen und Zonen mit hohem Verkehrsauf- GovTech.Pioneers kommen könnten hier erheblich sicherer Der GovTech.Pioneers-Kongress ist seit mittlerweile drei Jahren eine werden“, erläutert Mag. Clemens Schwaiger, Plattform für Start-ups, Entscheidungsträger/innen des öffentlichen Bereichsleiter Product Management sowie Sektors und Investor/innen. Das BRZ ist zum wiederholten Mal Digital Advisory im BRZ, den Ansatz für das Hauptpartner der erfolgreichen Veranstaltung. Nähere Informationen Projekt. „Wir haben hier die Chance entdeckt, unter: https://pioneers.io/events/govtech-pioneers19# read_it 01/2019 7
Keystory Österreichs Weg zur Leading Digital Nation Ende Februar präsentierte die österreichische Bundesregierung und die breite Teilhabe der gesamten Gesellschaft unter der Dachmarke Digital Austria zentrale Digitalisierungs an Digitalisierung ermöglicht werden. vorhaben im Bereich Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Digitales Amt: Verwaltung der Zukunft Aber auch im Bereich der Verwaltung tut sich Vernetzung. Ziel der Initiative Digital Austria ist einiges. Digitalisierung ist ein wichtiger Hebel für es, Österreich zu einer führenden Digitalnation ein neues Verständnis von Bürgernähe und Staat. weiterzuentwickeln, um Wohlstand, Arbeitsplätze Mit oesterreich.gv.at kommt der No- bzw. One- und Lebensqualität langfristig zu sichern und aus- Stop-Shop für Anwendungen, die Bürgerinnen zubauen. Digital Austria informiert über Chan- und Bürgern sowie Unternehmen das Leben und cen und Erfolgsprojekte, vernetzt Akteure und die Interaktion mit staatlichen Einrichtungen setzt Schwerpunkte für die Zukunft. Die Initia- erleichtern. Im Projekt Digitales Amt soll von tive bringt zusammen, was für einen erfolgreichen Anfang an ein übergreifender Ansatz gewählt Digitalisierungsprozess zusammengehört: Akteure werden. Unter der Leitung des BMDW vereint es aus der Wirtschaft und Institutionen, Stakeholder technische, organisatorische und rechtliche Sicht- und Nutzer/innen. weisen der Verwaltungsträger sowie deren Pro- „Wir wollen Österreich zu der führenden Digital- zesse. Die Projektstruktur sichert die Einbindung nation machen. Mit Digital Austria geben wir den aller relevanten Stakeholder auf Bundes-, Länder- Startschuss. Ein großes Anliegen ist, Innovationen und Gemeinde-Ebene. Ziel ist, einen ordnungs- in die Klassenzimmer zu bringen, die Verwaltung politischen Rahmen für die Entwicklung und für die Bürger/innen und die Unternehmen zu Anwendung von ausgewählten übergreifenden, vereinfachen und die Infrastruktur im ganzen Land elektronischen Verwaltungsprozessen – inklusive auszubauen“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz. Instanzenzug und lebensrelevanter Abläufe in privatwirtschaftlichen Bereichen – zu entwickeln. Digitale Kompetenzen für alle Ein weiteres Ziel ist die Schaffung einer rechtli- Digitalisierung ist ein Vorhaben, das nur gemein- chen Basis für eine umfassende Zusammenarbeit sam gelingen kann und bei dem die Menschen im und sicheren Informationsaustausch innerhalb Mittelpunkt stehen. Mit Information und Weiter der Verwaltung und an ihren Schnittstellen. bildung sorgt die Plattform dafür, dass alle im Land – unabhängig von Bildungsgrad, Alter oder Lernen von den Besten Geschlecht – von der Digitalisierung profitieren. Digital Austria stellt auch die Weichen, um Unter- Auf Initiative des Bundesministeriums für Digitali- nehmen beim digitalen Wandel zu begleiten und sierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) wurde die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu stärken. der Verein fit4internet zur Steigerung digitaler Dazu vernetzen sie die innovativen Vorreiter mit Kompetenzen in Österreich ins Leben gerufen. In den etablierten Unternehmen und bauen das enger Zusammenarbeit mit Unternehmen, Institu- Wissen in den Betrieben aus. „Mit Digital Austria tionen sowie Organisationen sollen über den Ver- bündeln wir die Expertise von Akteuren aus ein digitale Kompetenzen in Österreich gesteigert Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Wir vernetzen 8 read_it 01/2019
Keystory die DigiCommunity mit traditionellen Branchen und begleiten den Know-how-Transfer zwischen Reform- und Innovationsprojekten im digitalen Bereich, entsprechend dem Motto ‚Lernen von den Besten‘“, erklärt Bundesministerin für Digita- lisierung und Wirtschaftsstandort Dr. Margarete Schramböck. „Dazu haben wir gemeinsam kon- krete Beratungs- und Dialogangebote entwickelt, die bis hin zu maßgeschneidertem Coaching für Unternehmen am Weg der digitalen Transforma- tion reichen. Damit kommen wir zu den Unter- nehmen und machen sie unabhängig von Region oder Netzwerk digital-fit.“ Digital Austria Kick-off-Event – v. l. n. r.: Georg Kopetz, Geschäftsführer TTTech; Der starke Partner der Wirtschaft Univ.-Prof. Peter Parycek, Donau-Universität Krems; Henrietta Egerth, Geschäftsführerin FFG; Bundesministerin Margarete Schramböck; Bundes Die Digitalisierungsagentur (DIA) begleitet Öster- minister Norbert Hofer, Klaus Pseiner, Geschäftsführer FFG; Andreas Tschas, reichs Wirtschaft in Digitalisierungsfragen. Sie Leiter der Digitalisierungsagentur; Marcus Ihlenfeld, Geschäftsführer woom unterstützt mit Know-how und Expertise, pilotiert Vorhaben und initiiert Projekte. Sie versteht sich als Vernetzer in und für die Digitalisierungscom- munity. Die DIA berät die Bundesregierung in Digitalisierungsfragen und begleitet die Digitalisie- rungsoffensive Digital Austria (digitalaustria.gv.at). Erstmals finden damit Projekte, Kompetenzen und 3 Fragen an SC Dr. Gerhard Popp, Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft und Verwal- Chief Digital Officer des Bundes tung unter einem Dach zusammen. Eingerichtet Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft bezeichnet sich als in der Österreichischen Forschungsförderungsge- zentraler Motor der Digitalisierung mit der Digitalisierungsagentur (DIA) als sellschaft (FFG), ist die DIA Österreichs nationaler Vernetzer. Welche Rolle spielt aus Ihrer Sicht das BMDW bei Digital Austria? und internationaler Motor und Ansprechpartner Schwerpunkt der DIA ist die digitale Transformation der Wirtschaft, Auftraggeber für die Digitalisierung des Landes. dafür sind das BMDW und das BMVIT. Digital Austria ist die Initiative der Bundes regierung zur erfolgreichen Digitalisierung Österreichs, bei der das BMDW als Breitbandvorreiter in Europa wesentlicher Akteur und Treiber fungiert. „Digitalisierung ist aus unserer Gesellschaft längst nicht mehr wegzudenken und betrifft mittler oesterreich.gv.at ist online, das Digitale Amt im Entstehen. Welche weiteren digitalen Projekte treibt das BMDW voran? weile jedermann. Es ist unsere Aufgabe, die Rah- Das BMDW treibt die Digitalisierung der Verwaltung mit einer Reihe von Projek- menbedingungen zu schaffen, um Österreich zu ten wie oesterreich.gv.at, einer neuen Plattform für Bürgerinnen und Bürger, einem Frontrunner in Sachen Digitalisierung zu voran. Once Only ist eine Lösung für die Wirtschaft zur Reduktion von machen“, so Bundesminister für Verkehr, Innova- Informationsverpflichtungen. Wir machen aber auch Pilotpro- tion und Technologie Ing. Norbert Hofer. „Nicht jekte für innovative Verwaltungslösungen. Gleichzeitig zuletzt deshalb müssen wir auf den flächende- werden Digitalisierungsstrategien wie etwa eine Strategie ckenden Ausbau von 5G setzen, im Bereich der für den Einsatz von künstlicher Intelligenz entwickelt. Forschung investieren und auf die Automatisie- Ist das BRZ dabei für Sie die erste Anlaufstelle in Sachen rung der Mobilität vorbereitet sein.“ Wichtig ist technische Umsetzung? dabei die Förderung und Stärkung der nationalen Das BRZ ist Rechenzentrum des Bundes, mit dem wir die Innovationslandschaft. Denn sie ist es, die eine technischen Lösungen umsetzen. Ein zentrales Projekt ist rasch fortschreitende Digitalisierung und Auto- auch die IT-Konsolidierung des Bundes. Aktuell arbeiten matisierung sicherstellt. Mit der „Breitbandstra- wir daher an einem neuen einheitlichen Bundes-CMS, dem tegie 2030“ soll vor allem im ländlichen Raum ELAK-NEU, weiters an Vorarbeiten zu einem einheitlichen die Breitbandanbindung ausgebaut werden. Im Mail-System des Bundes. Die zentralen Assets des BRZ sind Datensicherheit, eine hohe Verfügbarkeit sowie die ersten Schritt werden bis Ende 2023 5G-Dienste langjährigen Erfahrungen mit der öffentlichen Verwal- auf den Hauptverkehrsverbindungen in Öster- tung. Herausforderungen stellen die Etablierung einer reich angeboten, Ende 2025 wird ein landeswei- sicheren Bundes-Cloud sowie die Bereitstellung von tes Angebot mit Gigabit-fähigen Anschlüssen rasch skalierbaren Lösungen wie etwa beim Arbeits- Realität. www.digitalaustria.gv.at platz des Bundes dar.
Interview „Wir wollen die digitale Transformation aktiv und gemeinsam gestalten“ Dr. Henrietta Egerth und Dr. Klaus Pseiner, die Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), im Gespräch. Kürzlich erfolgte der Startschuss für Digital schaft, Wirtschaft und Verwaltung unter einem Austria. Was ist das Ziel dieser Initiative? Dach zusammen. Die Bundesregierung setzt dieses Jahr einen klaren Digitalisierungs-Schwerpunkt und hat Wie läuft das Zusammenspiel mit der FFG? mit Digital Austria einen breiten Awareness- Die FFG ist zentraler Motor der Digitali- und Umsetzungsprozess gestartet. Die Initiative sierung in Österreich und wir investieren soll zeigen, was erfolgreiche Digitalisierung in bereits mehr als jeden zweiten Förder-Euro Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung für in Digitalisierungsprojekte. Zuletzt haben unser Land bedeutet und wie jeder Einzelne wir beispielsweise mit den Digital Innova- davon profitieren kann. Im Fokus stehen Chan- tion Hubs und den Digital Pro Bootcamps cen und Erfolgsprojekte, ebenso sollen die gezielt neue Formate entwickelt. Unser Pro- zahlreichen Akteure stärker vernetzt werden. gramm-Portfolio zeigt: Digitalisierung ist in der FFG zu Hause und bietet nun mit der DIA Welche Rolle spielt dabei die Digitalisie- auch einen starken Umsetzungspartner auf rungsagentur? Österreichs Weg zu einer der führenden Digi- Mit der Digitalisierungsagentur (DIA), die tal-Nationen. Dass die DIA unter dem Dach von der Regierung bei uns in der FFG ein- der FFG ist, bringt mehrere Vorteile: Die FFG gerichtet wurde, unterstreicht die Regierung ist seit vielen Jahren ein bewährter Partner der ihre klare Schwerpunktsetzung. Die DIA soll Wirtschaft bei der Entwicklung innovativer insbesondere Österreichs Wirtschaft in Digi- Ideen und verfügt daher über ein weitver- talisierungsfragen unterstützen: Mit konkreten zweigtes Netzwerk, etablierte Strukturen und Projekten und Know-how, auch durch die viel Erfahrung. Synergien können so sinnvoll Expertise des DIA-Beirats. Die DIA ist zudem genutzt werden. eine starke Vernetzerin in und für die Digitali- sierungs-Community. Sie berät die Bundesre- Wie funktioniert das Zusammenspiel mit den gierung in Digitalisierungsfragen und begleitet Ministerien, speziell BMDW und BMVIT? die zuvor genannte Initiative Digital Austria Die DIA wird von beiden Ministerien getragen. (digitalaustria.gv.at). Erstmals finden damit Seitens des BMDW stehen die Unterstützung von Projekte, Kompetenzen und Akteure aus Gesell- Unternehmen – mit Schwerpunkt auf KMU – 10 read_it 01/2019
Interview und die Verbesserung der digitalen Kompetenzen „Das BRZ ist der führende Technologie- in der Gesellschaft im Fokus. Neben den Quali- fizierungs- und Vernetzungsmaßnahmen ist eine partner im öffentlichen Sektor und leistet wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen einen wesentlichen Beitrag, um Prozesse digitalen Standort eine entsprechend zukunftsge- der Verwaltung digital zu transformieren richtete digitale Infrastruktur. Seitens des BMVIT wird dies mit Forschungsinvestitionen, Automati- und effizient zu realisieren.“ sierung in der Mobilität und dem Programm für Dr. Henrietta Egerth und Dr. Klaus Pseiner, die Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), unisono den flächendeckenden Ausbau von 5G forciert. Mit der Breitbandstrategie 2030 soll vor allem auch der ländliche Raum verstärkt an die mobile Versorgung angebunden werden. zu den Leading Digital Nations aufschließen. In welcher Rolle sehen Sie das BRZ? Unter dem Dach von Digital Austria wird eine Das BRZ ist der führende Technologiepartner neue Dimension der Bürgernähe mit dem Part- im öffentlichen Sektor und leistet einen wesent- ner Staat geschaffen und der Zugang zu Services lichen Beitrag, um Prozesse der Verwaltung digi- für alle Gesellschaftsbereiche erleichtert und tal zu transformieren und effizient zu realisieren. KMU werden bei ihrer erfolgreichen digitalen Digitale bzw. mobile Services erleichtern bzw. Transformation bestmöglich unterstützt. ersparen Bürgerinnen und Bürgern und Unter- nehmen Behördenwege und heben die Effizienz der Verwaltung. Aufgrund der europäischen Anbindung ist das BRZ ein wichtiger Weg 3 Fragen an den Leiter der Digitalisierungs- begleiter zu einer führenden Digital-Nation. agentur, Mag. Andreas Tschas Wie beurteilen Sie die digitale Transformation Wie sieht das Programm der Digitalisierungsagentur aus? einerseits in Ihrer Rolle als Geschäftsführer Das Selbstverständnis der Digitalisierungsagentur besteht im Vernetzen von der FFG und andererseits als Bürger/in? Akteuren der digitalen Transformation. Wir erfinden das Rad nicht neu, es geht Digitalisierung betrifft uns alle – in allen darum, einen Hebel zu generieren und gegebenenfalls notwendige neue Maß- Lebensbereichen. Sie hat die Art, wie wir leben, nahmen zu identifizieren, in Pilotprojekten zu testen und dann optimalerweise österreichweit zu implementieren. Nach dem Vorbild erprobter internationaler verändert und wird das auch weiterhin tun. Wir Best Practices hat die DIA, aufbauend auf einer Vielzahl von Gesprächen, ein wollen die digitale Transformation aktiv und erstes Maßnahmenpaket speziell für KMU entwickelt, um sie fit für die digitale gemeinsam gestalten. In der FFG verfügen wir Zukunft zu machen. Damit sollen neue Geschäfts- und Arbeitsmodelle im Zeit über das entsprechende Know-how und die DIA alter der Digitalisierung vorangebracht werden. entwickelt weitere notwendige Maßnahmen, um Österreich an die europäische Digitalisie- Was sind die ersten Maßnahmen der DIA? rungsspitze zu führen. Das betrifft insbeson- Im ersten Schritt startet der Digitalisierungs-Selbst-Check für Unternehmen. dere die KMU, wo z. B. mit dem Digitalisie- Ein KMU-Fragebogen gibt Orientierung über den Level der digitalen Fitness des Unternehmens und identifiziert konkrete Handlungsempfehlungen. In Koope- rungs-Selbst-Check und dem KMU-Accelerator ration mit unterschiedlichen Umsetzungsakteuren starten wir ein konkrete Formate in Planung sind. branchenspezifisches KMU-Accelerator-Programm, beginnend mit dem Handel, ab Herbst dann für Gewerbe und Handwerk. Welche technologischen Trends im Bereich Wir dürfen die Erstellung der KI-Strategie und den Bereich der Digitalisierung der Verwaltung werden die Digitalisierung der Mobilität unterstützen sowie im Breitband- kommenden Jahre bestimmen? bereich viele Aktivitäten mittragen. Wir erarbeiten auch eine Der klassische Behördengang wird sich weiter vom Community Map, die Information und Übersicht zu digitalen Initiativen und Akteuren in Österreich gibt. electronic zum mobile Government wandeln, hier werden in Österreich bereits in diesem Jahr Was versteht man unter der Community Map? wichtige Schritte gesetzt. Unter dem Dach von Das Wissen über mögliche Kooperationspartner bei der Digitalisie- Digital Austria wird eine zentrale Plattform für rung ist in Österreich derzeit nur dezentral und unstrukturiert alle digitalen Angebote der Republik gebaut. Der vorhanden. Die Community Map der DIA hat zum Automatisierung von Services, also den No- bzw. Ziel, die unterschiedlichen Akteure der Digita- One-Stop-Shops, gehört die Zukunft. Wichtig ist, lisierung österreichweit zu vernetzen. Mit dass der Mensch stets im Mittelpunkt steht. einer stetig wachsenden Community Map werden schrittweise die zentralen Stake holder, Initiativen und Organisationen Wo soll Österreich in Sachen E-Government zur Digitalisierung in Österreich sichtbar. im Europavergleich in 5 Jahren stehen? Damit schaffen wir die Basis für den Das Ziel ist klar, Österreich soll ganz an die Aufbau von Beziehungen, Austausch Spitze in Europa kommen – und auch weltweit und Zusammenarbeit.
Keystory Digitales Amt: 24/7 von überall erreichbar Zahlreiche Amtsservices der Bundesverwaltung gibt es jetzt auch via App. Die Website oesterreich.gv.at löst help.gv.at als zentrale Plattform für digitale Amtswege und Verwaltungsinformationen ab. Gebündelte Information. Das Amt der Aus e-Government wird m-Government Zukunft ist digital immer und von überall „Wir wandeln als erstes Land in Europa erreichbar. Die Plattform oesterreich.gv.at kann die Verwaltung vom e-Government zum einfach am Desktop oder mobil über das Smart- m-Government. Es wird für die Menschen phone genutzt werden. Noch mehr Komfort einfacher werden, Amtswege zu erledigen, sei bietet die kostenlose App Digitales Amt. Damit dies nun die Beantragung einer Wahlkarte wird die Zukunft der Verwaltung – Mobile für die EU-Wahlen, die Meldung einer neuen First – erlebbar. Über diesen zentralen Zugang Wohnadresse, die Geburt eines Kindes oder ein ist das gesamte digitale Informationsangebot vollautomatisiertes Reisepassverlängerungs-Ser- des Bundes uneingeschränkt erreichbar. Die vice“, erklärt Digitalministerin Dr. Margarete Plattform bündelt alle Informationen aus den Schramböck: „Das Amt der Zukunft ist digi- bewährten Portalen help.gv.at, Unternehmens- tal – 24 Stunden am Tag erreichbar, sieben serviceportal, Rechtsinformationssystem und Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Österreichs data.gv.at zentral an einer Stelle. Verwaltung war immer eine der besten der Welt, diesen Anspruch haben wir auch beim Nicht verzagen, Mona fragen digitalen Amt.“ Dort finden sich auch sämtliche digitalen Amtsservices, die mit der Handy-Signatur über Fahrplan für digitale Amtsplattform Face- oder TouchID jederzeit und überall nutz- Bis Ende des Jahres sollen die zehn häufigsten bar sind. Die App ist auch eine Investition in Amtswege online angeboten werden. Neu ist die Zukunft: Bald wird man darin Dokumente etwa, dass die An- und Abmeldung des Haupt- (rechts)sicher speichern können. Bereits verfüg- wohnsitzes über die Plattform geregelt werden bar sind Services zu Wohnsitzänderungen, zum kann. Ab Juli soll das auch für den Neben Wahlkartenantrag, ein Erinnerungsservice zur wohnsitz möglich sein. Auch der Digitale Reisepassverlängerung und der Digitale Baby- Babypoint, bei dem wichtige Amtswege rund point. Bürgerinnen und Bürgern, die die neuen um die Geburt eines Kindes gebündelt wur- Amtsservices und die App nützen, steht auf den, ist schon jetzt nutzbar. Rechtzeitig für die ihrem digitalen Amtsweg ein Chatbot namens EU-Wahl wurde auch die Beantragung einer Mona als Verwaltungsassistent mit Rat und Tat Wahlkarte über die Plattform möglich gemacht. zur Seite. Derzeit ist er bei den Themen Reise- Und das haben in den ersten 12 Stunden nach pass-Erinnerungsservice und Handy-Signatur dem GoLive von oesterreich.gv.at bereits 800 aktiv und wird kontinuierlich ausgebaut. Wähler/innen getan. 12 read_it 01/2019
Keystory innovate_it Mag. Gerhard Embacher-Köhle Durch Digitalisierung profitieren ist Innovation Manager des BRZ „Die Digitalisierung findet längst in allen Lebens- Partizipation – aber wie!? bereichen statt. Durch das Implementieren neuer Technologien in den Alltag, wie nun mit der App oesterreich.gv.at, kann zukünftig jede Bürgerin und jeder Bürger von und durch Digitalisierung Offenheit ist gerade in Zeiten der digitalen Transformation einer der profitieren“, so Technologieminister Ing. Norbert Grundpfeiler für Innovation. Open Innovation also, sei es mit Kunden, Hofer: „Das virtuelle Amt ist der nächste Schritt, Partnern, der Wissenschaft – aber auch (und ganz besonders) mit Nutze- um Österreich als Frontrunner im Bereich Digita- rinnen und Nutzern. lisierung zu etablieren. Das BMVIT sieht hier die Chance, österreichweit den digitalen Führerschein End-User der öffentlichen Verwaltung sind bekanntlich niemand anderer und den digitalen Zulassungsschein umzusetzen als Bürger/innen. Bereits seit Beginn unserer Innovationsinitiativen haben und zu implementieren.“ Ab Juli können dann ver- wir daher in Workshops verschiedenste Government-User von Schüler/ lorene Dokumente als verlustig gemeldet und neu innen über Unternehmer/innen bis hin zu Pensionistinnen und Pensionisten beantragt werden. Ende des Jahres wird es dann gefragt, wie sie heute mit der Verwaltung interagieren wollen. Mit der BRZ Führerschein und Zulassungsschein auf der Platt- Innovation Factory haben wir inzwischen einen Raum für diese Aktivitäten, form geben. Auch die Einsicht ins P ensionskonto in dem wir derzeit etwa mit dem BMDW und Unternehmen erarbeiten, wie soll ab Jahresende über diese Plattform möglich die Zukunft des Unternehmensserviceportals aussehen soll. sein. Der Personalausweis wird voraussichtlich Mitte des Jahres 2020 auf die Plattform kommen. Das Horizon 2020 Projekt Co-Val, das wir als Mitglied des Stakeholder Boards beraten dürfen, bietet die Möglichkeit für einen internationalen Umsetzungspartner BRZ Austausch zu Co-Creation mit Bürger/innen. So berichtete der Direktor für Das BRZ hat als Generalunternehmer das Pro- Innovation in Italiens Verwaltung Francesco Paolo Schiavo zuletzt in Buda jekt oesterreich.gv.at gemeinsam mit der österrei- pest von deren neuem Innovation Lab in Rom. Auch in Luxemburg gibt chischen IT-Wirtschaft technisch umgesetzt und es eine entsprechende Initiative und Olivier Garry führt im Commissariat verantwortet den Betrieb. Erstmals werden dabei Général au Développement Durable heute gar ausnahmslos alle Projekte bewährte e-Government-Verfahren und -Stan- unter Beteiligung von Nutzerinnen und Nutzern durch. Ein klares Ergeb- dards mit einem intuitiven User-Interface in nis der Expert/innengruppe: Qualitative Beteiligung (etwa in Form von einer mobilen App vereint. „Ein Key-Feature für Workshops) sollte immer im Vordergrund stehen. Meist ist aber ergänzend die User-Akzeptanz wurde von den BRZ-Sicher- die Partizipation einer größeren Zahl an Nutzerinnen und Nutzern sinn- heitsexpertinnen und -experten gemeinsam mit voll. Auch dafür hat das BRZ in einem Innovationsprojekt eine Lösung unserem Partner A-SIT designt und umgesetzt: entwickelt, die Sie unter demo.edemokratie.at kennen lernen können und Nach Anmeldung mit der integrierten Handy- die breit angelegte Ideenfindungen, Befragungen sowie Konsultationen Signatur kann die App nur mit Fingerprint oder ermöglicht. FaceID gestartet werden. Für den User ergibt sich eine einfache Handhabung – darunterlie- Philippe Narval, Geschäftsführer des Europäischen Forums Alpbach, setzt gend wird eine hochsichere 2-Faktor-Authenti- sich in seinem Buch „Die freundliche Revolution – Wie wir gemeinsam die sierung durchgeführt“, erläutert Ing. Günther Demokratie retten“ intensiv mit Partizipation auseinander und zeigt vor Lauer, Account Executive im BRZ. allem positive Beispiele auf. Er hat dabei aber auch solche entdeckt, „wo Mit seiner langjährigen Erfahrung im Public die Bürgerbeteiligung zur Farce verkommt. Eines muss man wissen: Wenn Sector hat das BRZ die Grundlagen für diese man zur Beteiligung einfach nur einen Raum aufmacht und sagt: ‚Kommt’s neuen Entwicklungen in das Projekt einge- und redet’s mit!‘, wird das nicht funktionieren.“ Wie Sie funktionierende bracht. „Auch mit diesem Projekt hat sich das Partizipation erfolgreich für die Gestaltung von Verwaltungsservices BRZ als essenzieller Partner der öffentlichen nutzen, erfahren Sie dieses Jahr unter anderem unter dem Titel „Aktuelle Verwaltung für die Digitalisierung bewiesen. Partizipationsprozesse in der öffentlichen Verwaltung“ in einem Seminar Gerade im Zusammenspiel mit jungen heimi- der Verwaltungsakademie in Kooperation mit der BRZ Innovation Factory. schen Firmen bringt das BRZ sein Know-how zum Thema Enterprise IT und seine Erfahrung Haben Sie Fragen? mit den besonderen Anforderungen der öffent- Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme: lichen Verwaltung ein, um Innovation gesichert gerhard.embacher-koehle@brz.gv.at zu ermöglichen“, meint Lauer. read_it 01/2019 13
And the winner is … Bei der eAwards-Verleihung gewinnt das BRZ zwei der fortable Nutzung möglich. Für die hochkarätig besetzte Fachjury ein bahnbrechendes Projekt, begehrten Trophäen. Eine mit der E-Partizipationslösung mit dem die Verfahrensprozesse der Justiz ins BRZ eDem und die zweite gemeinsam mit der Justiz für 21. Jahrhundert geholt wurden. „Dieser Gewinn die Umsetzung der Elektronischen Akteneinsicht. ist ein Beleg für die ausgezeichnete Zusammen arbeit und das vorbildliche Engagement aller beteiligten Justizmitarbeiterinnen und -mitarbei- Justiz 3.0. Bei der diesjährigen eAwards-Ver- ter im Programm Justiz 3.0 sowie mit unserem leihung gewann das BRZ gemeinsam mit dem technischen Umsetzungspartner BRZ“, so Gesek. Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz mit der Elektronischen Neue Bürgerbeteiligungsplattform Akteneinsicht den Sieg in der Kategorie E-Govern Einen weiteren eAward erhielt das BRZ für ment. Mit der Initiative Justiz 3.0 wurde die BRZ eDem. Diese E-Partizipationslösung kann österreichische Justiz zum zweiten Mal nach 2017 zur Verwaltung und Durchführung der drei Kategorie-Sieger „E-Government“. Ziel von Justiz Säulen der elektronischen Demokratieanwendun- 3.0 ist, die Arbeitsweise und die Abläufe in den gen E-Befragungen, Ideenfindungen und E-Kon- Gerichten und Staatsanwaltschaften grundle- sultationen genutzt werden. „BRZ eDem wird gend neu zu gestalten. Sie schafft die Grundlage Gemeinden, Ländern, dem Bund sowie interes- für papierloses Arbeiten. „Diese Initiative war sierten Institutionen die Möglichkeit bieten, auf die Basis für die Elektronische Akteneinsicht“, einfache Weise Befragungen, Ideenfindungen oder erklärt Oberstaatsanwalt Mag. Christian Gesek. Konsultationen durchzuführen. Die Anwendungs- „So konnte mit dem Gewinn des eAwards daran fälle reichen von einer Befragung innerhalb einer anknüpfend im heurigen Jahr ein weiterer Erfolg Gemeinde über die Einholung von Kundenfeed erzielt werden.“ back durch einen Dienstleister bis zu Konsultati- Mit der vollständigen digitalen und durch onsverfahren“, so DI (FH) Wolfgang Janoschek, Handy-Signatur bzw. Bürgerkarte gesicherten Produktverantwortlicher für eDem im BRZ. Aktenführung steht allen Verfahrensbeteiligten Außerdem sind auch Ideenfindungen zu aktuel- ein zeitlich und örtlich flexibler Zugriff auf len Problemen oder einer Gesetzesbegutachtung Gerichtsakte zur Verfügung. Dank Responsive möglich. „Gerade Letzteres macht die Lösung Design ist auch mit mobilen Geräten eine kom- auch für die heimische Justiz sehr interessant. Ein Pilot dazu wurde bereits in Auftrag gegeben“, so Janoschek nicht ohne Stolz. Das Justizressort IT-Wirtschaftspreis eAward will eine Bürgerpartizipationsplattform ins Leben Der eAward des Report-Verlags ist einer der größten IT-Wirtschaftspreise in rufen, welche einerseits allen Bürgerinnen und Österreich. Er wird seit 2005 jährlich an IT-Projekte, die sich durch großen Kunden Bürgern für Ideenfindungsprozesse offensteht und nutzen im Bereich Business und Verwaltung auszeichnen, verliehen. Die Verleihung andererseits Justiz-intern für Konsultationen oder der begehrten Auszeichnung fand am 31. Jänner im T-Center in Wien statt. interne Prozesse eingesetzt werden kann. Bei der 14 read_it 01/2019
Transformation Stellvertretend für das BRZ eDem-Team übernahmen Jan Halwax, DI (FH) Wolfgang Janoschek, Ani Jalavyan, MSc, Mag. Carl-Markus Piswanger, MSc, und DI Kurt Fleck den eAward. eAward-Preisträger in der Kategorie „E-Government“: Mag. Marie-Luise Herzele als Vertreterin des BRZ (Mitte) im Kreise der BMVRDJ-Abordnung Mag. Stephan Rihs, BA, Mag. Martin Hackl, BSc, Dr. Martin Schneider, Mag. Christian Gesek (v. l.). Bürgerbeteiligung wird es sich hauptsächlich um offene Verfahren handeln, bei denen die Teil- nahme allen offenstehen soll. Bei internen Prozes- sen werden hauptsächlich geschlossene Verfahren Anwendung finden, wo der Teilnehmerkreis Managementsystem des Registers der wirtschaftli- vorab festgelegt wird (z. B. neben Ministeriums- chen Eigentümer. Primärer Zweck des Registers der mitarbeiter/innen auch Repräsentant/innen der wirtschaftlichen Eigentümer ist die Verhinderung Rechtsanwaltskammer, Notariatskammer, Staats- von Geldwäsche sowie von Terrorismusfinanzie- anwaltschaft etc.). Für die Fachjury ist BRZ eDem rung. Das dazugehörige Managementsystem bietet eine wichtige Anwendung für unsere Gesellschaft, seinen Anwender/innen eine hoch entwickelte und da Partizipation ein wesentlicher Teil der Demo- zugleich benutzerfreundliche Arbeitsoberfläche für kratie sei. Außerdem liegt bei BRZ eDem ein den Abruf von entgeltlichen Auszügen aus dem besonderes Augenmerk auf Sicherheit, Zuverläs- Register. Auch die Bezahlung und Verwaltung von sigkeit und Transparenz. Mehr Informationen zu Kontingenten für diese Abrufe ist damit möglich. BRZ eDem unter www.demo.edemokratie.at Für die Jury ein E-Government-Service, das die Transparenz steigert und den Kampf gegen Geld- Die Nominierten sind auch nicht ohne wäsche unterstützt. Für einen eAward nominiert war das BRZ zusam- men mit dem Bundesministerium für Finanzen auch für das Projekt „Auskunftsystem 4.0“. Dieses Dashboard zeigt den Mitarbeiterinnen und Mit arbeitern der Finanzverwaltung sämtliche für sie verfügbaren Daten zu einem Steuersubjekt an. Sachbearbeiter/innen erhalten so rasch und über Mit BRZ eDem steht Gemeinden, Ländern, dem Bund sowie anderen sichtlich einen vollständigen Überblick über alle interessierten Institutionen eine Plattform für E-Partizipation zur relevanten Informationen und Sachverhalte zu einer Verfügung. Damit können auf einfache Weise Befragungen, Ideen Person oder einem Unternehmen. Das erleichtert findungen oder Konsultationen online durchgeführt werden. Ein etwa den Arbeitsalltag von Call Center Agents besonderes Augenmerk liegt dabei auf Sicherheit, Zuverlässigkeit im Kundenservice oder von Betriebsprüferinnen und Transparenz. Der elektronische Beteiligungsprozess via BRZ eDem kann bei Bedarf auch in der Blockchain abgesichert werden. und Betriebsprüfern. Laut Jury ein Tool, das allen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern zugutekommt Haben Sie Fragen? und mithilft, Steuerbetrug zu bekämpfen. Product Manager DI (FH) Wolfgang Janoschek freut sich auf Ihre Das BRZ und das Finanzministerium erhielten Kontaktaufnahme unter: wolfgang.janoschek@brz.gv.at noch eine weitere Nominierung, und zwar für das read_it 01/2019 15
Transformation BRZ wird Full-Service- Provider für das AMS Das BRZ übernimmt schrittweise alle IT-Services des AMS. Nach einer zweijährigen Transitionsphase werden die über 100 Geschäftsstellen und mehr als 5.600 Mitarbeiter/innen des AMS durch das BRZ IT-technisch betreut. Effiziente Betreuung. „IT ist ein Schlüsselfaktor für einen funktionierenden Arbeitsmarkt und ein funktionierendes Arbeitsmarktservice“, so AMS-Vorstand Dr. Johannes Kopf bei der Vertragsunterzeichnung mit Interview dem BRZ Ende Jänner. „Wir freuen uns, mit dem BRZ einen Partner gewon- nen zu haben, der wie kein anderer die spezifischen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Vertraulichkeit und Zuverlässigkeit erfüllt. Digitalisierung ist auf dem Arbeitsmarkt ein großes Thema, aber auch wir als AMS setzen „Wir nehmen das vermehrt auf moderne Technologien, um unsere Kunden effizienter und noch besser zu betreuen.“ AMS-Vorstand Dr. Herbert Buchinger ergänzt: BRZ als sehr guten „Das BRZ betreibt für das AMS seit 45 Jahren alle Applikationen zur Aus- zahlung von Geldern an Arbeitslose und Maßnahmenträger sowie an die Partner wahr …“ eigenen Mitarbeiter/innen. Es ist nicht nur ein verlässlicher Partner, auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Umso mehr freue ich mich, dass nun auch Die AMS-Vorstände Dr. Herbert die gesamte AMS-IT vom BRZ betreut wird.“ Buchinger und Dr. Johannes Kopf im Interview. Expertise und Innovation Die Expertise des BRZ im öffentlichen Sektor und die Erfahrung bei gro- ßen Transformationsprojekten in der Verwaltung waren ein Grund für den Vor 25 Jahren wurde aus der Arbeits- Zuschlag. Ein anderer Grund war, dass das BRZ nicht nur Technologie-, marktverwaltung das AMS. Was waren sondern auch Innovationspartner der öffentlichen Verwaltung ist. BRZ-Ge- die Highlights? schäftsführer Mag. Markus Kaiser: „Wir wollen die IT-Services des AMS Dr. Herbert Buchinger: Die Highlights nicht nur betreiben, sondern diese auch laufend modernisieren. Der hybride waren die unter dem Stichwort Fokus Rückschein für die Benutzer/innen der eAMS-Konten wurde bereits produk- umgesetzte Organisationsreform sowie tiv gesetzt und schon bald werden AMS-Kunden beim Login-Prozess auch die Entwicklung und Implementierung ihre Handysignatur verwenden können.“ eines Qualitätsmanagementsystems nach Einen weiteren Vorteil des BRZ fasst Mag. Christine Sumper-Billinger, EFQM. Fokus brachte eine deutliche BRZ-Geschäftsführerin, zusammen: „Wir stehen für innovative Lösungen Ausrichtung der Organisation nach Kun- aus dem eigenen Haus, aber auch für Zugang zu Best-in-class-Lösungen der densegmenten, EFQM eine Ausrichtung unterschiedlichsten IT-Dienstleister. Als Partner der Wirtschaft kaufen wir zwei der Gesamtorganisation nach Stakehol- Drittel auf dem IT-Markt, damit garantieren wir modernstes Know-how. Da dern. Damit verbunden war auch die wir nicht gewinnorientiert arbeiten, optimieren wir sozusagen unsere Kunden Entwicklung von Informationssystemen und nicht uns.“ Die Umstellung der IT des AMS wird etwas mehr als zwei zur Beobachtung, Messung und Steuerung Jahre dauern, spätestens dann werden alle IT-Services über das BRZ laufen. der Ressourcen, Prozesse und Ergebnisse. 16 read_it 01/2019
Transformation Wie unterstützt IT die tägliche Arbeit des AMS? Dr. Johannes Kopf: Die IT ist eines der wichtigsten Werkzeuge, um unsere zent- ralen Aufgaben im Sinne der Kundinnen und Kunden rasch und treffsicher umzu- setzen. Die Technologie ist aus unserer Sicht kein Treiber, sehr wohl aber ein wich- tiger Enabler für die Weiterentwicklung unserer Geschäftsprozesse und Services. Die AMS-Vorstände Dr. Johannes Kopf und Dr. Herbert Buchinger Unsere IT-Anwendungen unterstützen die Kundinnen und Kunden bei der Selbst- bedienung und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Arbeitsalltag enorm. marktdaten errechnet. Mit diesen auf betreuung-Assistenzsystems zu einem Diese Anwendungen müssen deshalb Basis von objektiven Daten erhobenen Maßnahmen-Vorschlagsystem sein. Auch stabil und performant laufen. Um unserer Prognosen können wir unsere Kundinnen die Verfügbarkeit der eServices des AMS Strategie „Wir verbinden Mensch und und Kunden künftig besser und transpa- auf mobilen Devices werden wir forcieren. Arbeit“ optimal entsprechen zu können, renter beraten. Außerdem erhöhen wir entwickeln wir sie auch ständig weiter. damit die Effizienz und Effektivität des Das AMS (bzw. die Vorgängerorgani AMS. Dieses Programm ist aber ledig- sation) arbeitet seit 45 Jahren mit Welche Herausforderungen ergaben/ lich ein Assistenzsystem, die letztgültige dem BRZ zusammen. Was kann man ergeben sich aus der digitalen Trans- Entscheidung bleibt bei den AMS-Berate- dazu sagen? formation? rinnen und -Beratern. Es gäbe sicher noch Kopf: Wir haben das BRZ über die Jahre Buchinger: Für uns bedeutet sie die Unter- eine Reihe von anderen Möglichkeiten, als sehr verlässlichen und guten Partner stützung von Abläufen mit der entspre- die unsere Arbeit unterstützen, vorerst im IT-Bereich wahrgenommen. Beson- chenden Technologie zum Vorteil aller konzentrieren wir uns aber auf die Evalu- ders in dem doch sehr sensiblen Bereich, Beteiligten. Wir haben schon sehr früh ierung des personalisierten Arbeitsmarkt- wo es um die Auszahlung von Arbeits spezielle AMS-Services als eServices ange- betreuung-Assistenzsystems. losenversicherungsleistungen geht, hat es boten z. B. unseren eJob-Room, unsere nie ernsthafte Probleme gegeben und wir eAMS-Konten oder unsere AMS Job App. Vision 50 Jahre AMS. Wohin geht die konnten immer pünktlich die Leistungen Die Services werden gerne und oft genutzt. Reise? zur Existenzsicherung auszahlen. Jetzt über- Jetzt gilt es, diese zu modernisieren bzw. Buchinger: In den nächsten Jahren nimmt das BRZ unsere gesamte IT und wir neu zu entwickeln. Dabei müssen wir noch wollen wir gemeinsam mit dem BRZ wünschen uns natürlich auch künftig einen stärker auf die Bedürfnisse unserer Kun- unsere Systeme modernisieren bzw. ganz zuverlässigen und innovativen Partner. dinnen und Kunden achten, abgestimmt erneuern. Dabei wird der Aufbau einer auf einzelne Zielgruppen. innovativen und zukunftsorientierten Was waren die Gründe, warum man IT-Architektur mit den entsprechenden dem BRZ nun die AMS-IT komplett Welche Rolle spielen Technologien wie Anwendungen für unsere Kundinnen anvertraut? AI oder Predictive Analytics fürs AMS? und Kunden sowie Mitarbeiterinnen Buchinger: Wir waren mit der Perfor- Kopf: Unser personalisiertes Arbeits- und Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen. mance des bestehenden IT-Dienstleisters marktbetreuung-Assistenzsystem geht in Somit wird die IT einen wichtigen Beitrag nicht mehr zufrieden. In einer gemeinsa- diese Richtung. Es beruht auf zahlreichen, für eine weitere positive Entwicklung men Machbarkeitsanalyse hat das BRZ in mehrjähriger Arbeit und mit wissen- der gesamten Organisation und unserer nicht nur unsere IT-Systeme genauestens schaftlicher Unterstützung entwickelten Dienstleistungen leisten. Konkret soll etwa analysiert, sondern wir hatten auch die Rechenmodellen (Algorithmen). Bei das Matching, das bei der Vermittlung Gelegenheit, die Menschen auf beiden diesen werden die potenziellen Arbeits- von Arbeitsuchenden und offenen Stellen Seiten kennen und einschätzen zu lernen. marktchancen jeder arbeitsuchenden unterstützt, mit Fokus auf Kompetenzen Wir sind überzeugt mit dem BRZ einen Person unter Berücksichtigung ihrer modernisiert werden. Ebenso wichtig wird zuverlässigen und innovativen IT-Partner individuellen Merkmale und Arbeits- die Weiterentwicklung des Arbeitsmarkt- für viele Jahre gefunden zu haben. read_it 01/2019 17
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