Business Intelligence als Kernkompetenz - Der Markt für spezialisierte Business-Intelligence-Standard-Software-Anbieter in Deutschland

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Business Intelligence als Kernkompetenz - Der Markt für spezialisierte Business-Intelligence-Standard-Software-Anbieter in Deutschland
Lünendonk®-Marktstichprobe 2014

     Business Intelligence
      als Kernkompetenz
       Der Markt für spezialisierte
  Business-Intelligence-Standard-
Software-Anbieter in Deutschland

                   Eine Publikation der Lünendonk GmbH
                                 in Zusammenarbeit mit
Business Intelligence als Kernkompetenz - Der Markt für spezialisierte Business-Intelligence-Standard-Software-Anbieter in Deutschland
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Inhaltsverzeichnis

VORWORT .................................................................................................................................................................4

EXECUTIVE SUMMARY ............................................................................................................................................6

MARKTSTRUKTUR UND UMSÄTZE DER ANBIETER.............................................................................................8

MARKT- UND UMSATZPROGNOSEN ................................................................................................................. 10

SONDERKAPITEL: INTERNATIONALE BI-ANBIETER ......................................................................................... 12

LANGZEITANALYSE VON 2009 BIS 2013 – DER FÜNFJAHRESVERGLEICH .................................................... 13

KUNDEN UND NEUKUNDEN ............................................................................................................................... 15

MARKTPOTENZIAL VON SAAS, BUSINESS ANALYTICS UND BUSINESS PERFORMANCE
MANAGEMENT ...................................................................................................................................................... 17

BEDEUTUNG VON MARKTTHEMEN FÜR DEN GESCHÄFTSERFOLG DER ANBIETER .................................... 20

EINSATZBEREICHE VON BUSINESS INTELLIGENCE .......................................................................................... 21

BUSINESS PERFORMANCE MANAGEMENT & BUSINESS-INTELLIGENCE-PROJEKTE UND
DEREN TREIBER ..................................................................................................................................................... 23

ANWENDUNGSSCHWERPUNKTE FÜR DEN GESCHÄFTSERFOLG ................................................................... 25

ANGEBOTSSPEKTRUM UND MOBILE BI............................................................................................................. 26

HERAUSFORDERUNGEN ....................................................................................................................................... 28

LEISTUNGSSPEKTRUM DER BI-SPEZIALISTEN .................................................................................................. 30

MITARBEITER ......................................................................................................................................................... 31

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LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

FACHBEITRÄGE DER PARTNERUNTERNEHMEN ................................................................................................ 32
BOARD INTERNATIONAL                                                                                                                                     33
»Klingspor verleiht seinen Zahlen den Feinschliff mit BOARD«                                                                                            33
CP CORPORATE PLANNING AG                                                                                                                                35
»Unternehmensplanung in einem der weltweit größten Glücksspielkonzerne«                                                                                 35
IDL-UNTERNEHMENSGRUPPE                                                                                                                                  37
»Detailliertes Tagesreporting bei Duvenbeck«                                                                                                            37

UNTERNEHMENSPROFIL ...................................................................................................................................... 39
BOARD INTERNATIONAL                                                                                                                                     39
CP Corporate Planning AG                                                                                                                                 41
IDL-Unternehmensgruppe                                                                                                                                  43
LucaNet AG                                                                                                                                              45
SAS Institute GmbH                                                                                                                                      47
Lünendonk GmbH                                                                                                                                          49

                                                                                                                                                          3
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LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Vorwort

                                                             Während der deutsche Standard-Software-Markt im
                                                             Jahr 2013 dem Branchenverband Bitkom zufolge um
                                                             5,3 Prozent auf ein Volumen von 18,1 Milliarden Euro
                                                             gewachsen ist, konnten die von Lünendonk in dieser
                                                             Marktstichprobe analysierten 24 Anbieter von Busi-
                                                             ness-Intelligence-Standard-Software ihre Gesamtum-
                                                             sätze um 12,5 Prozent erhöhen.

                                                             Diese Zahlen belegen die enorme Bedeutung von
                                  Mario Zillmann, Leiter
                                  Professional Services,     Business Intelligence als Marktsegment für den Stan-
                                  Lünendonk GmbH             dard-Software-Markt. Das Volumen des BI-Software-
                                                             Markts schätzen die Analysten von Lünendonk für 2013
Liebe Leserinnen, liebe Leser,                               auf 1,3 Milliarden Euro (2012: 1,2 Milliarden Euro).

Business Intelligence (kurz: BI) ist seit Jahren eines der   Lünendonk beobachtet            den Markt     für Business
Top-Themen des deutschen IT-Markts mit konstant              Intelligence seit 2003 und veröffentlicht jährlich die
                                                                           ®
hoher Nachfrage und eine mögliche Antwort auf die            Lünendonk -Marktstichprobe „Business Intelligence
aktuellen großen Herausforderungen, denen sich Un-           als Kernkompetenz – Der Markt für spezialisierte Busi-
ternehmen und Organisationen heute stellen müssen.           ness-Intelligence-Standard-Software-Anbieter              in
Die Notwendigkeit, jederzeit und überall Transparenz         Deutschland“.
über Prozesse, Kunden und Kosten zu haben, ist in den
                                                                                      ®
letzten Jahren deutlich gestiegen. Dies drückt sich in       In dieser Lünendonk -Marktstichprobe werden Soft-
der anhaltend hohen Nachfrage nach Software-                 ware-Unternehmen analysiert, die mindestens 50,0
Produkten für Business Intelligence und Business             Prozent ihres Umsatzes mit Produktion, Vertrieb und
Analytics aus.                                               Wartung       eigener        Business-Intelligence-Standard-
                                                             Software-Produkte erwirtschaften. Dazu zählen bei-
Diese beiden Software-Kategorien gehören thematisch          spielsweise       Softwares für Datenintegration/Daten-
zusammen, wobei Business Analytics technologisch auf         konsolidierung oder Reporting- und Dashboard-
Business Intelligence aufbaut. Auf Basis vorhandener         Anwendungen.
Daten wird mithilfe statistischer und mathematischer
Verfahren wie Wahrscheinlichkeitsrechnung und Simu-          Große, internationale IT-Konzerne, die signifikante
lation versucht, zukünftige Entwicklungen zu prognos-        Umsätze mit BI-Standard-Softwares in Deutschland
tizieren. Aufgrund dieser inhaltlichen Verbundenheit         erzielen, erfüllen dieses 50-Prozent-Kriterium nicht, da
wird Business Analytics in der vorliegenden Lünen-           sie den Großteil ihres Umsatzes mit IT-Beratung, IT-
     ®
donk -Marktstichprobe unter BI subsumiert.                   Services oder Standard-Softwares wie ERP und CRM
                                                             erzielen. Sie werden in dieser Analyse daher nicht
                                                             berücksichtigt. Daneben gibt es am Software-Markt

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LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

auch ERP-Software-Hersteller, die BI-Tools als Add-on        VERTRAULICHKEIT DER
zu ihren ERP-Suiten anbieten. Solche Software-               UNTERNEHMENSINFORMATIONEN
Anbieter werden in dieser Marktstichprobe ebenfalls          Die Informationen der Teilnehmerunternehmen wer-
nicht betrachtet, da auch bei ihnen der BI-Umsatz            den von Lünendonk vertraulich behandelt. In der vor-
deutlich unter 50,0 Prozent liegt.                           liegenden Marktstichprobe werden nur die Umsatz-
                                                             und Mitarbeiterzahlen unternehmensbezogen veröf-
Die vorliegende Marktstichprobe ist die zwölfte Erhe-        fentlicht. Alle anderen Antworten der Teilnehmer flie-
bung der Lünendonk GmbH in diesem Marktsegment.              ßen in die statistische Gesamtauswertungen ein.
Im Rahmen der Untersuchungen wurden aktuell 26
Anbieter in Bezug auf Umsatz, Mitarbeiterzahl und            Erfahren Sie in dieser Analyse der Lünendonk GmbH
weitere Vergleichskennzahlen betrachtet.                     mehr über die Struktur und das Wettbewerbsumfeld
                                                             des BI-Standard-Software-Marktes in Deutschland.
Bei den untersuchten Unternehmen handelt es sich
teilweise   um    spezialisierte     BI-Standard-Software-   Die unabhängige Lünendonk-Marktstichprobe wurde
Hersteller, die sich nicht zu ihrem Unternehmen im           in fachlicher Zusammenarbeit mit den Business-
Speziellen sowie zum BI-Markt im Allgemeinen äußern          Intelligence-Spezialisten Board, CP Corporate Planning,
wollten. Die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen dieser            IDL, LucaNet und SAS erstellt.
Unternehmen wurden – soweit möglich – auf Basis
öffentlich zugänglicher Quellen geschätzt und gekenn-        Wir wünschen Ihnen eine interessante und nützliche
zeichnet.                                                    Lektüre!

MARKTSTICHPROBE BEINHALTET KEIN RANKING
Es ist eine Besonderheit des deutschen Markts für BI-
Standard-Software, dass an der Spitze wenige umsatz-
starke Unternehmen stehen, die deutsche Töchter US-
amerikanischer Software-Unternehmen sind. Im Mittel-
feld der Anbieter am deutschen BI-Markt bewegt sich          Mario Zillmann
eine Vielzahl mittelgroßer, auf Business Intelligence        Leiter Professional Services, Lünendonk GmbH
oder Business Analytics spezialisierter Software-Häuser,
die entweder einstellige Millionenumsätze oder niedri-
ge zweistellige Millionenumsätze verzeichnen.

Die in dieser Marktstichprobe analysierten Unterneh-
men sind in der Marktübersicht aus Gründen der Über-         Ralf Bochtler
sichtlichkeit nach der Höhe ihres Umsatzes mit Kunden        Junior Consultant, Lünendonk GmbH
in Deutschland geordnet.

                                                                                                                  5
Business Intelligence als Kernkompetenz - Der Markt für spezialisierte Business-Intelligence-Standard-Software-Anbieter in Deutschland
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Executive Summary

SAS WEITER MARKTFÜHRER IN DER                               UMSATZPROGNOSEN OPTIMISTISCH
MARKTSTICHPROBE – PROGNOSEN FÜR DIE                         Die Anbieter prognostizieren für das Jahr 2014 ein
KOMMENDEN JAHRE BEI KNAPP ZEHN PROZENT                      individuelles Umsatzplus von 15,9 Prozent für Deutsch-
Der deutsche Markt wird auch in dieser Marktstichpro-       land und 22,5 Prozent im Ausland. Auch dem Jahr
be von SAS dominiert. Die deutsche Niederlassung des        2015 blicken die BI-Spezialisten optimistisch entgegen.
amerikanischen Herstellers von Big-Data-Analytics-          Die Prognosen liegen mit 17,0 Prozent für Deutschland
Lösungen erzielte 2013 einen Umsatz von 128,8 Millio-       und 28,6 Prozent für das Ausland auf einem noch
nen Euro.                                                   höheren Niveau als 2014. Nach dem abgeschwächten
                                                            Jahr 2013 erwarten die Anbieter wieder Impulse aus
An      zweiter   Stelle   der   führenden   BI-Software-   dem Ausland, das aber von einem niedrigeren Niveau
Spezialisten in der Lünendonk-Marktstichprobe folgt         ausgeht.
Teradata (geschätzter Umsatz in Deutschland 63,0 Mio.
Euro), an dritter Position MicroStrategy mit einem          Es gilt zu beachten, dass die Befragung von März bis
geschätzten Deutschlandumsatz von 37,0 Millionen            Mai 2014 durchgeführt wurde und somit in den Prog-
Euro. Informatica und QlikTech komplettieren die            nosen für 2014 das abgelaufene erste Quartal sowie
Top 5 innerhalb der Marktstichprobe.                        die Auftragseingänge für das zweite Quartal enthalten
                                                            sind. Folglich ist damit zu rechnen, dass das Jahr 2014
Eine wichtige Kennzahl für die Einschätzung des aktu-       wiederum ein sehr erfolgreiches für die BI-Spezialisten
ellen Geschäftsjahrs 2014 sind die Prognosen der BI-        wird.
Software-Spezialisten zur allgemeinen Markt- und
individuellen Umsatzentwicklung. Die befragten Unter-       LANGZEITANALYSE ZEIGT STARKE ANBIETER
nehmen rechnen im Durchschnitt mit einem Anstieg            Die erstmals durchgeführte Langzeitanalyse der teil-
des allgemeinen Marktvolumens von 9,6 Prozent für           nehmenden BI-Spezialisten zeigt, dass sechs Anbieter
das aktuelle Geschäftsjahr. Auch die Prognosen für das      eine sehr starke Performance in den vergangenen fünf
Jahr 2015 fallen ähnlich optimistisch aus. Hier liegt der   Jahren gezeigt haben. Folgende Unternehmen konn-
geschätzte Durchschnittswert mit 9,5 Prozent nur leicht     ten ihre jährlichen Umsätze in Deutschland im Mittel
unter dem für 2014. Für die darauffolgenden Jahre bis       seit 2009 überdurchschnittlich steigern:
2020 reduzieren die befragten Unternehmen die                         Board Deutschland (26,1 Prozent)
Prognosen im Mittel ebenfalls nur leicht auf 9,0 Pro-                 prevero (24,3 Prozent)
zent.                                                                 QlikTech (20,9 Prozent)
                                                                      LucaNet (19,4 Prozent)
                                                                      Informatica (19,1 Prozent)
                                                                      evidanza (10,4 Prozent)

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LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

GROßES MARKTPOTENZIAL VON SAAS, BUSINESS                   nen auch künftig mit einer steigenden Nachfrage in
ANALYTICS UND BPM                                          diesem Segment seitens der Kunden.
Die analysierten BI-Spezialisten sehen in den Themen
SaaS, Business Analytics und Business Performance          Die Anbieter sehen darüber hinaus auch den Bedarf
Management großes Potenzial in den nächsten Jahren.        von Self Service BI bei den Anwendern. Dieser lässt
Anhand des Leistungsspektrums der Anbieter ist ein         sich auf den Wunsch nach mehr Flexibilität und Ver-
Trend – wenn auch zögerlich – in Richtung SaaS und         antwortung bei den beteiligten Personen in den Kun-
Cloud zu erkennen. Die klassischen Lizenzeinnahmen         denunternehmen     zurückführen.     Zunehmend     steht
verschieben sich zunehmend in Richtung Wartung und         nicht mehr nur das Front-End sondern auch das Back-
Support. Eine Umstellung auf SaaS als Vertriebsmodell      End im Fokus der Anwender.
hat Folgen für die Umsatzentwicklung der Anbieter.
Während beim klassischen Lizenzmodell die komplet-         MOBILE BI
ten Lizenzeinnahmen unmittelbar nach dem Kauf              Der    mobile    Zugriff   auf     Business-Intelligence-
verbucht werden, fallen bei SaaS die Einnahmen ver-        Anwendungen gehört mittlerweile zu den Standardan-
brauchsabhängig an.                                        forderungen des Managements. Mobile BI sind Aktivi-
                                                           täten und Technologien, die den Zugang zu entschei-
Es ist zu erkennen, dass der Schritt in Richtung Soft-     dungsrelevanten Daten per Smartphone oder Tablet
ware as a Service und Cloud im BI-Umfeld sehr lang-        ermöglichen. Den Trend in Richtung Mobile BI bestäti-
sam voranschreitet. Amerikanische und asiatische           gen die BI-Spezialisten bei deren Kunden. Die Ge-
Unternehmen sind hier bereits weiter. Das liegt daran,     schäftsleitung möchte zu jeder Zeit und ortsunabhän-
dass in Deutschland Finanzdaten als besonders sensi-       gig über die aktuellen und künftigen Geschäftsent-
bel gelten, weswegen die deutschen Kundenunter-            wicklungen informiert sein und selbstständigen Daten-
nehmen noch skeptisch gegenüber den Cloud-                 zugriff haben.
Modellen sind.
                                                           CUSTOMIZING DER KUNDEN-SOFTWARE IST
Die BI-Anbieter haben SaaS-Lösungen überwiegend            GRÖßTE HERAUSFORDERUNG
im Portfolio. Sie berichten, dass der Anteil der Kunden,   Die Komplexität der BI-Systemlandschaft mit vielen
die On-demand-Lösungen nachfragen, ansteigt. Meist         Insellösungen sowohl in der IT als auch in den Fachbe-
handelt es sich um einen Angebotsmix aus klassischem       reichen führt oftmals zu einer sehr geringen Daten-
Lizenz- und Cloud-Modell. Einige deutsche Anbieter         qualität und erschwert die einheitliche Ermittlung und
bestätigen in diesem Zusammenhang Kooperationen            Darstellung der Kennzahlen. Aufgrund der sehr unter-
mit IT-Service-Providern über Rechenzentrumskapazi-        schiedlichen und vielfältigen Interessen in den Fachab-
täten.                                                     teilungen ist die Individualisierung der Standard-
                                                           Software eine große Herausforderung für die BI-
„BUSINESS ANALYTICS/PREDICTIVE ANALYTICS“                  Spezialisten. Dies zeigen die Einschätzungen und Be-
UND „SELF SERVICE BI“ SIND MARKTTHEMEN FÜR                 wertungen der BI-Spezialisten im Hinblick auf die
DEN GESCHÄFTSERFOLG                                        Herausforderung für das eigene Unternehmen. Auf
Um künftige Entwicklungen und Trends besser prog-          Seiten der Kunden ist die Ableitung einer BI-Strategie
nostizieren zu können, setzen die Kunden „Business-        auf Basis der Unternehmensstrategie die größte Her-
Analytics-/Predictive-Analytics“-Lösungen    ein.   Via    ausforderung, die in der Zusammenarbeit der unter-
hypothesengestützten respektive mustererkennenden          schiedlichen Interessensgruppen (Business vs. IT) zu
Methoden lassen sich künftige Entwicklungen und            Konflikten führen kann.
Trends erkennen und vorhersagen. Die Anbieter rech-

                                                                                                                  7
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Marktstruktur und Umsätze der Anbieter

Im Jahr 2013 konnten die auf Business-Intelligence-          SAS WEITER FÜHREND IN DER MARKTSTICHPROBE
Standard-Software     spezialisierten   Anbieter    erneut   Der deutsche Markt für BI-Standard-Software wird
kräftig zulegen. Die in der Marktstichprobe analysier-       dominiert durch SAS Institute. Die deutsche Niederlas-
ten Unternehmen haben ihre Umsätze im Durchschnitt           sung des amerikanischen Herstellers von Business-
um 12,5 Prozent gegenüber 2012 gesteigert. Im Ver-           Analytics-Lösungen erzielte 2013 einen Umsatz von
gleich dazu ist der gesamte IT-Markt respektive der          128,8 Millionen Euro.
Standard-Software-Markt im vergangenen Jahr mit
einer Steigerung von rund 6,0 Prozent deutlich schwä-        An   zweiter   Stelle   der   führenden    BI-Software-
cher gewachsen. Dies ist eines der Indizien dafür, wie       Spezialisten in der Lünendonk-Marktstichprobe folgt
dynamisch das Business-Intelligence-Marktumfeld ist.         Teradata (geschätzter Umsatz in Deutschland 63,0 Mio.
                                                             Euro), an dritter Position MicroStrategy mit einem
Insgesamt haben die analysierten Anbieter im Jahr            geschätzten Deutschlandumsatz von 37,0 Millionen
2013 ein Volumen von 452,2 Millionen Euro erwirt-            Euro. Informatica und QlikTech komplettieren die
schaftet. 2012 lag das Volumen mit 417,2 Millionen           Top 5 innerhalb der Marktstichprobe.
Euro um 35 Millionen Euro unter dem des Jahres 2013.
Bei einem von den Lünendonk-Experten geschätzten             BI-MARKT WIRD VON US-AMERIKANISCHEN
Marktvolumen von 1,3 Milliarden Euro erreichen die           SPEZIALISTEN DOMINIERT
analysierten Unternehmen eine Marktabdeckung von             Es ist eine Besonderheit des deutschen Markts für BI-
knapp 35,0 Prozent.                                          Standard-Software, dass an der Spitze wenige umsatz-
                                                             starke Unternehmen stehen, die deutsche Töchter US-
Den    größten    prozentualen     Umsatzsprung       von    amerikanischer Software-Unternehmen sind. Im Mittel-
150,0 Prozent verzeichnete die Informatica GmbH              feld der Anbieter am deutschen BI-Markt bewegt sich
durch die Übernahme der Heiler Software AG im Ok-            eine Vielzahl mittelgroßer, auf Business Intelligence
tober 2012. Informatica steigerte den Umsatz in              oder Business Analytics spezialisierter Software-Häuser,
Deutschland von geschätzten 16,0 Millionen Euro              die entweder einstellige Millionenumsätze oder niedri-
(2012) auf geschätzte 28,0 Millionen Euro (2013).            ge zweistellige Millionenumsätze verzeichnen.

Bei der Analyse der individuellen Umsatzveränderun-          Allerdings sind die in dieser Marktstichprobe analysier-
gen wird deutlich, dass lediglich drei in der Marktstich-    ten Unternehmen in der Marktübersicht aus Gründen
probe betrachteten Unternehmen Umsatzeinbrüche               der Übersichtlichkeit nach der Höhe ihres Umsatzes
hinnehmen mussten. Teils sind diese Umsatzrückgänge          mit Kunden in Deutschland geordnet.
auf strategische Neuausrichtungen und interne Um-
strukturierungen zurückzuführen und nicht auf eine
generelle Schwächephase des Marktumfelds.

8
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

LISTE DER TEILNEHMENDEN BI-STANDARD-SOFTWARE-UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND 2013

                                                                                                                        Gesamtumsatz
                                                                                                                         in Mio. Euro
                                                                         Inlandsumsatz            Mitarbeiter
                                                                                                                      (Nur Unternehmen
                                                                          in Mio. Euro          in Deutschland
                                                                                                                       mit Hauptsitz in
                                                                                                                         Deutschland)

 Rang   Unternehmen                                                        2013      2012         2013      2012         2013      2012

 1      SAS Deutschland GmbH, Heidelberg                                   128,8     134,6         551       546

 2      Teradata GmbH, Augsburg *)                                          63,0         59,2      200       193

 3      MicroStrategy Deutschland GmbH, Köln *)                             37,0         35,9      110       104

 4      Informatica GmbH, Frankfurt am Main *) 1)                           28,0         16,0      188           78

 5      QlikTech GmbH, Düsseldorf *)                                        27,0         24,0      120       115

 6      IDL Beratung für integrierte DV-Lösungen GmbH Mitte, Schmitten      12,6         12,1      115       106          15,2      14,8

 7      prevero AG, München                                                 11,7         10,1       60           55       15,3      13,1
 8      Comma Soft AG, Bonn *)                                              11,5         10,7      110       100          11,6      11,6
 9      Cubeware GmbH, Rosenheim                                            10,5         10,5      114       110          12,0      11,5

 10     CP Corporate Planning AG, Hamburg                                   10,1          9,4      114       116          12,0      11,3

 11     Information Builders (Deutschland) GmbH, Eschborn *)                10,0          9,0       29           27

 12     LucaNet AG, Berlin                                                   8,0          7,0      120           74       10,0       8,8

 13     Bissantz & Company GmbH, Nürnberg *)                                 7,9          7,9       85           75        9,0       9,0

 14     Actuate GmbH, Frankfurt am Main *)                                   6,3          6,5       18           19

 15     zetVisions AG, Heidelberg                                            5,8          5,7       53           52        7,5       7,3

 16     Board Deutschland GmbH, Bad Homburg                                  5,2          4,4       40           25

 17     Exasol AG, Nürnberg *)                                               4,8          4,5       59           55        4,8       4,5

 18     Jedox AG, Freiburg                                                   4,3          4,6       68           61        8,8       8,0

 19     MIK GmbH, Reichenau                                                  4,0          4,3       34           34        4,5       4,8

 20     evidanza AG, Regensburg *)                                           2,8          2,8       46           46        4,0       4,0

 21     macs Software GmbH, Zimmern ob Rottweil                              2,5          2,0       20           16        3,5       3,0

 22     Targit Deutschland, Hüfingen                                         1,5          1,2        8            8

 23     RapidMiner GmbH, Dortmund 2)                                         1,2          1,1       22           18        2,1       1,9

 24     mezzodata software solutions, Blaubeuren                             0,4          0,4        3            3        0,5       0,5

*) Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt
1) Übernahme der Heiler Software AG im Oktober 2012
2) Ehemals Rapid-I GmbH
Hinweis: Die Unternehmen Arcplan und Talend haben keine Angaben zu ihren Umsätzen gemacht. Aufgrund
ihrer Unternehmensgröße und -struktur werden keine Geschäftszahlen veröffentlicht. Daher sind keine validen
Schätzungen möglich und diese Business-Intelligence-Standard-Software-Anbieter sind nicht in der Aufstellung
vertreten.

                                                                                                                                           9
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Markt- und Umsatzprognosen

Eine wichtige Kennzahl für die Einschätzung des aktu-      Lünendonk die Anbieter sowohl nach den Umsatz-
ellen Geschäftsjahrs 2014 sind die Prognosen der BI-       prognosen für Deutschland als auch für das Ausland.
Software-Spezialisten zur allgemeinen Markt- und
individuellen Umsatzentwicklung. Da die Befragung          Die Anbieter prognostizieren für das Jahr 2014 ein
von März bis Mai 2014 durchgeführt wurde, sind in          individuelles Umsatzplus von 15,9 Prozent für Deutsch-
den Prognosen für 2014 bereits das abgelaufene erste       land und 22,5 Prozent im Ausland. Auch dem Jahr
Quartal sowie die Auftragseingänge für das zweite          2015 blicken die BI-Spezialisten optimistisch entgegen.
Quartal enthalten.                                         Die Prognosen liegen mit 17,0 Prozent für Deutschland
                                                           und 28,6 Prozent für das Ausland auf einem noch
Die befragten Unternehmen rechnen im Durchschnitt          höheren Niveau als 2014.
mit einem Anstieg des allgemeinen Marktvolumens
von 9,6 Prozent für das aktuelle Geschäftsjahr. Der        Es gilt zu beachten, dass die von Lünendonk befragten
Median (Zentralwert) bestätigt diesen Wert mit 10,0        Unternehmen mehrheitlich in Deutschland tätig sind
Prozent. Die Spanne der angegebenen Marktprogno-           respektive deutsche Tochterunternehmen von interna-
sen für 2014 reicht dabei von 3,0 Prozent bis 15,0 Pro-    tionalen Unternehmen sind. Die Prognosen für das
zent im Maximum. Folglich ist keiner der Anbieter der      Ausland gehen somit von einem deutlich niedrigeren
Meinung, dass sich der Markt rückläufig entwickeln         Niveau aus, da der ausländische Umsatzanteil deutlich
wird.                                                      niedriger als der deutsche ist.

Auch die Prognosen für das Jahr 2015 fallen ähnlich        „Es ist sehr wichtig, international aufgestellt zu
optimistisch aus. Hier liegt der Durchschnittswert mit
                                                           sein. Dies sieht man auch an den großen interna-
9,5 Prozent nur leicht unter dem für 2014. Für die
                                                           tionalen Software-Konzernen, die mit ihrer glo-
darauffolgenden Jahre bis 2020 reduzieren die befrag-
                                                           balen strategischen Ausrichtung Vorreiter waren.
ten Unternehmen die Prognosen im Mittel ebenfalls
nur leicht auf 9,0 Prozent.                                Der Eintritt in neue Länder benötigt aber einen
                                                           sehr langen Atem.“
UMSATZPROGNOSEN                                            CEO eines internationalen BI-Spezialisten
Neben den Marktprognosen befragt Lünendonk die
BI-Software-Spezialisten auch hinsichtlich der individu-   Beim Vergleich der Markt- und Umsatzprogosen zeigt
ellen Umsatzprognosen für die Jahre 2014 und 2015.         sich, dass keines der befragten Unternehmen die all-
Hier ist ebenfalls wieder zu berücksichtigen, dass in      gemeine Marktentwicklung höher als die individuelle
den Angaben das abgelaufene erste Quartal enthalten        Umsatzentwicklung einschätzt. Die eigene Perfor-
ist.                                                       mance wird aber in der Regel optimistischer einge-
                                                           schätzt als der Markt bzw. der Wettbewerb – somit ist
Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen des deut-        dieses Ergebnis nicht überraschend.
schen und internationalen Marktumfelds befragte

10
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

GESAMTUMSATZWACHSTUM UND -ERWARTUNG 2007 BIS 2014 IM VERGLEICH MIT DEM
DEUTSCHEN BIP (REAL)
                                               25%
                                                             21,5%                                                                                     Prognose
                                               20%                   22,5%                                    19,3%
  Veränderungen in Prozent gegenüber Vorjahr

                                               15%
                                                                                                                                                            15,9%
                                                                                                                          11,3%       12,5%

                                                                                      9,1%        9,3%
                                               10%

                                                             6,1%        5,3%                                                         6,1%
                                                                                                              4,9%        5,1%
                                                5%           3,3%                                    3,5%                                                   5,3%
                                                                        1,1%                       4,0%                   0,7%        0,4%                  1,9%
                                                                                                              3,3%
                                                0%

                                                                                     -5,2%
                                               -5%
                                                                                     -5,1%

                                               -10%
                                                             2007       2008         2009         2010        2011        2012        2013          Prognose für
                                                                                                                                                        2014
                                                                                                                                                                1)
                                                                Standard-Software-Markt           BI-Software: Effektives Umsatzwachstum             BIP real
                                                       1)
                                                            Quelle: Statistisches Bundesamt

Abbildung 1: Der BI-Software-Markt ist deutlich dynamischer als der Standard-Software-Markt.

MARKTENTWICKLUNG UND -PROGNOSEN

                                                                                                                                             9,6%
                                                      Marktentwicklung 2014
                                                                                                                                               10,0%

                                                                                                                                         9,5%
                                                      Marktentwicklung 2015                                                                                          Mittelwert
                                                                                                                                               10,0%                 Median

                                                                                                                                      9,0%
 Marktentwicklung 2016 - 2020 p. a.
                                                                                                                                      9,0%

                                                                                0%           2%          4%          6%          8%        10%             12%

Abbildung 2: Die Marktprognosen der Anbieter liegen jährlich bei knapp 10,0 Prozent bis 2020.

                                                                                                                                                                              11
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Sonderkapitel: Internationale BI-Anbieter

Um einen besseren Überblick über Dienstleister und                zahlen liegen nur unzureichende Informationen vor,
deren Unternehmensgröße zu erhalten hat Lünendonk                 sodass diese nicht dargestellt werden.
in diesem Jahr erstmals eine zusätzliche Auflistung mit
den internationalen Gesamtumsätzen der teilnehmen-                An der dritten Stelle folgt mit Informatica ein Anbieter,
den Unternehmen erstellt, die ihren Hauptsitz nicht in            der im internationalen Ranking weiter vorne als im
Deutschland haben. Hierfür wurden die Unternehmen                 deutschen liegt. Mit einer Mitarbeiterzahl von 3.234
gebeten, neben den Umsätzen der deutschen Gesell-                 erwirtschaftete Informatica im Geschäftsjahr 2013 einen
schaft auch diejenigen des internationalen Mutterun-              weltweiten Umsatz von 714,0 Millionen Euro.
ternehmens anzugeben.
                                                                  Der Vergleich der Umsätze in Deutschland mit den
SAS AUCH INTERNATIONAL AN DER SPITZE                              entsprechenden globalen Umsätzen verdeutlicht, dass
Das Unternehmen SAS Institute Inc. ist nicht nur im               der deutsche Markt nur einen sehr kleinen Anteil am
deutschen Markt an der Spitze der teilnehmenden BI-               Gesamtumsatz ausmacht. Im Durchschnitt beträgt der
Spezialisten, sondern mit einem Umsatz von 2,3 Milli-             deutsche Umsatzanteil am Gesamtumsatz nur 7,4
arden Euro im Geschäftsjahr 2013 und 13.764 Mitarbei-             Prozent. Lediglich beim Schweizer BI-Spezialist Board
tern auch im internationalen Vergleich. An der zweiten            International liegt der deutsche Anteil mit 19,6 Prozent
Position liegt mit Teradata Corporation der BI-                   auf einem etwas höheren Niveau. Mit deutlichem
Spezialist, der auch im deutschen Vergleich auf diesem            Abstand von 8,5 Prozent folgt an zweiter Position des
Platz rangiert. Der Umsatz von Terradata belief sich im           höchsten Deutschlandumsatzanteil MicroStrategy Inc.
Jahr 2013 auf 2,0 Milliarden Euro. Bei den Mitarbeiter-

GESAMTUMSÄTZE DER INTERNATIONALEN SOFTWARE-UNTERNEHMEN
                                                                              Gesamtumsatz                Mitarbeiter
                                                                              in Mio. Euro 1)              gesamt

 Rang    Unternehmen                                                             2013           2012      2013          2012

 1       SAS Institute Inc.                                                    2.274,1      2.233,7      13.764     13.442

 2       Teradata Corporation                                                  2.027,1      2.074,2      10.800     10.200

 3       Informatica Corporation                                                714,0           631,7     3.234         2.814

 4       MicroStrategy Inc.                                                     433,7           440,0     3.158         3.221

 5       QlikTech International AB                                              354,3           310,9     1.700         1.500

 6       Actuate Corporation                                                    101,7           108,2      545           622

 7       Targit A/S                                                               32,1           31,7        83            80

 8       Board International S.A.                                                 26,5           21,4      150           130
 9       Information Builders Inc.                                                k. A.          k. A.     k. A.         k. A.

k. A. = keine Angabe
1) Umrechnungskurse:
2013: 1 US Dollar (USD) = 0,7530 Euro (EUR); 2012: 1 US Dollar (USD) = 0,7783 Euro (EUR)
Hinweis: Aufgrund fehlender Informationen ist eine Darstellung der Umsatz- und Mitarbeiterangaben bei Information Builders nicht
möglich.

12
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Langzeitanalyse von 2009 bis 2013 –
Der Fünfjahresvergleich

Die Lünendonk GmbH analysiert in diesem Kapitel zum                             Die Berechnung erfolgte anhand der jährlichen Wachs-
ersten Mal die Unternehmen in einem Langzeitver-                                tumsraten in Deutschland. Der Mittelwert der jährli-
gleich. Der Vergleich zeigt die Geschäftsentwicklung                            chen Wachstumsraten von 2009 bis einschließlich 2013
der analysierten BI-Software-Spezialisten von 2009 bis                          wurde als relevante Berechnungsgröße gewählt. Es gilt
2013. Der Untersuchungszeitraum fällt somit in die                              zu beachten, dass die Angaben teilweise auf Schät-
Zeiträume während und nach der Finanzmarkt- und                                 zungen durch Lünendonk basieren.
Wirtschaftskrise. Gerade in diesen Jahren standen
sowohl die Beratungshäuser und BI-Spezialisten als                              Die Berechnung wird am Beispiel QlikTech erläutert.
auch deren Kunden vor großen Herausforderungen, da                                          Wachstum von 2008 auf 2009: 32,6 Prozent
viele IT-Projekte gestoppt wurden.                                                          Wachstum von 2009 auf 2010: 42,6 Prozent
                                                                                            Wachstum von 2010 auf 2011: 26,4 Prozent
METHODIK                                                                                    Wachstum von 2011 auf 2012: 11,1 Prozent
Die nachfolgende Übersicht zeigt diejenigen Unter-                                          Wachstum von 2012 auf 2013: 12,5 Prozent
nehmen, von denen seit 2009 durchgehende Informa-                               Der Mittelwert der aufgeführten jährlichen Wachs-
tionen zum Umsatz in Deutschland zugänglich waren.                              tumsraten in Deutschland beträgt 20,9 Prozent.

JÄHRLICHE WACHSTUMSRATEN DER BI-SPEZIALISTEN VON 2009 BIS 2013 IN DEUTSCHLAND
                 Board Deutschland                                                                                     26,1%
                         prevero 1)                                                                               24,3%
                           QlikTech                                                                      20,9%
                           LucaNet                                                                   19,4%
                      Informatica 1)                                                                19,1%
                          evidanza                                                 10,4%
                         Cubeware                                        6,8%
 Information Builders (Deutschland)                                   5,4%
          MicroStrategy Deutschland                                   5,4%
             CP Corporate Planning                                    5,1%
                                IDL                               4,6%
                   SAS Deutschland                               4,5%
                Bissantz & Company                               4,2%
                          Teradata                        1,0%
                            Actuate                       1,0%
                         zetVisions            0,0%
                               MIK           -0,6%

                                       -5%           0%          5%          10%           15%     20%           25%           30%
     1)      Unter anderem bedingt durch anorganisches Wachstum
Abbildung 3: Fast alle analysierten Anbieter konnten in den letzten fünf Jahren ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen.

                                                                                                                                        13
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Die Performance der BI-Spezialisten in den vergange-       stärkeres Wachstum als der BI-Gesamtmarkt. Das zeigt,
nen fünf Jahren zeigt, dass sowohl die deutschen Un-       dass das Produkt von Board den Bedarf in den ver-
ternehmen als auch die Tochtergesellschaften interna-      gangenen Jahren getroffen hat und von einer starken
tionaler Anbieter im deutschen Markt starkes Wachs-        Fachanwenderorientierung profitiert.
tum verzeichneten.
                                                           Bei dem BI-Spezialisten evidanza (Platz sechs) ist fest-
Bei den Top-5 der stärksten Performer in den vergan-       zustellen, dass die beiden vergangenen Jahre jeweils
genen fünf Jahren liegen die durchschnittlichen            durch eine Stagnation gekennzeichnet waren. Der
Wachstumsraten pro Jahr zwischen 19,1 Prozent und          Wert läge bei kontinuierlich steigenden Umsätzen –
26,1 Prozent. Aufgrund des deutlichen Abstands zu          wie es von 2009 bis 2011 der Fall war – bei rund 20,9
evidanza (Platz sechs), bietet sich eine nähere Betrach-   Prozent.
tung der Plätze ein bis fünf an.
                                                           Bei Board und QlikTech handelt es sich um deutsche
Bei drei (Board, QlikTech, Informatica) der fünf Unter-    Tochterunternehmen internationaler Konzerne, die von
nehmen handelt es sich um deutsche Tochtergesell-          globalen Strukturen und zentralen Steuerungsabtei-
schaften international agierender Konzerne mit Haupt-      lungen profitieren. Die jeweiligen Landesgesellschaften
sitz außerhalb Deutschlands.                               sind meist reine Vertriebsgesellschaften, die keine oder
                                                           zumindest nur geringe Kosten für die Entwicklung der
Die beiden BI-Spezialisten LucaNet und prevero haben       Software oder des Marketings zu tragen haben.
ihren Hauptsitz in Deutschland und erzielen auch den
Hauptanteil ihres Umsatzes in Deutschland. Das hohe        Die Übernahme der Heiler Software AG im Oktober
Wachstum von prevero basiert stark auf der Übernah-        2012 durch Informatica führte zu einem Wachstum von
me des fast gleich großen österreichischen Software-       75,0 Prozent von 2012 auf 2013 dar. Der Zukauf von
Herstellers Winterheller im Juni 2011. Dadurch konnte      Heiler brachte Informatica einen zusätzlichen Umsatz
prevero den Umsatz von 2010 auf 2011 um 86,8 Pro-          von rund 20 Millionen Euro ein.
zent steigern.
                                                           Hervorzuheben sind besonders die Unternehmen, die
Board, als wachstumsstärkstes Unternehmen, steigerte       diese starke Performance durch rein organisches
den Umsatz von 2008 auf 2009 um 64,3 Prozent und           Wachstum erreichen konnten.
verzeichnete auch in den Folgejahren durchgehend ein

14
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Kunden und Neukunden

Nachdem sich die Nachfrage nach BI-Standard-
                                                          Ein weiterer Grund ist, dass Kunden Einzellösun-
Software im vergangenen Jahr etwas abgeschwächt
hatte, stieg die Nachfrage im Geschäftsjahr 2013 wie-     gen in den Anwendungsfeldern Konsolidierung,
der an. Dies zeigt sich auch in der Anzahl der hinzu-     Planung, Analyse und Reporting immer häufiger
gewonnenen Neukunden. Die Neukundenquote (An-             durch integrierte Software-Pakete und ganzheit-
teil der Neukunden an der Gesamtkundenzahl) lag mit       liche Lösungen ersetzen.
durchschnittlich 10,1 Prozent fast doppelt so hoch wie
die von 2012 (5,7 Prozent). Das Wachstum resultiert       Diese integrierten Software-Lösungen werden in den
jedoch nicht nur aus der steigenden Neukundenquote,       folgenden    Kapiteln    mit    Business-Performance-
sondern auch aus dem Ausbau der Vertriebsaktivitäten      Management-Lösungen (BPM) näher erläutert.
zu den Bestandskunden sowie aus Release-Wechseln
und Updates.                                              MEHR ANWENDER BEI BESTANDSKUNDEN
                                                          BI-Software-Anbieter erzielen den Großteil ihres Um-
Von den in dieser Marktstichprobe analysierten BI-        satzes mit dem Verkauf von Lizenzen. Die Höhe der
Software-Unternehmen konnten sieben Anbieter eine         Einnahmen richtet sich in der Regel nach der Anzahl
Neukundenquote von mindestens 10,0 Prozent errei-         der Anwender im Kundenunternehmen, für die eine
chen.                                                     Lizenz erworben werden muss, und nach dem Umfang
                                                          der Software. So kann es durchaus lukrativer sein, eine
Im statistischen Mittel arbeiteten die analysierten BI-   bereits entwickelte BI-Standard-Software an Kunden
Software-Hersteller im Jahr 2013 mit 1.278 Kunden         zu verkaufen, die allein aufgrund ihrer Unternehmens-
zusammen. Davon belief sich die durchschnittliche         größe mehr Lizenzen benötigen, als an eine Vielzahl
Zahl an Neukunden auf 98. Zum Vergleich: 2012 waren       kleinerer Kundenunternehmen mit vergleichsweise
es 1.203 Bestandskunden und 69 Neukunden. Die             wenigen Nutzern.
positiven Umsatzentwicklungen der betrachteten BI-
Software-Hersteller lassen auf ein ausgewogenes Ver-      In den letzten Jahren hat sich die durchschnittliche
hältnis aus Cross-Selling bei Bestandskunden und der      Zahl der Anwender, für die Lizenzen beschafft werden,
Gewinnung neuer Kunden schließen.                         laut Angaben der von Lünendonk befragten BI-
                                                          Software-Anbieter jährlich erhöht. In diesem Jahr hat
Hintergrundgespräche von BI-Spezialisten und Lünen-       sich die Anzahl der Anwender pro Kunden sowohl bei
donk-Experten zeigen, dass der Umsatz pro Kunde bei       den Bestands- als auch bei den Neukunden reduziert.
den Neukunden meist höher als bei Bestandkunden ist.
                                                          Der Grund für diese Veränderung ist die im Vergleich
Dies hängt zum Teil damit zusammen, dass die Anbie-       zum Vorjahr geänderte Stichprobe. Die Ergebnisse
ter immer öfter größere Unternehmen mit tendenziell       erlauben an dieser Stelle nur wenig Interpretations-
mehr Software-Usern als Kunden gewinnen und damit         spielraum für mögliche Schlussfolgerungen und sollten
die Lizenzeinnahmen höher sind.                           daher auch nicht dahin gehend interpretiert werden,

                                                                                                              15
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

dass die Anzahl von Usern bei den Anwendern gesun-                 gen“ zeigt sehr deutlich, dass die Verantwortlichen aus
ken ist.                                                           den Fachbereichen ein sehr großes Potenzial bei Mo-
                                                                   bile Enterprise sehen. Bei der Befragung wurde der
Es ist nach wie vor von steigenden Userzahlen bei den              Begriff Mobile Enterprise so definiert, dass Mitarbeiter
Anwendern auszugehen, da Business-Intelligence kein                über Smartphones oder Tablets auf Unternehmens-
reines Controlling-Instrument mehr ist, sondern auch               prozesse und Daten zugreifen können. Damit geht das
für Fachbereiche von immer größerer Bedeutung ist.                 Konzept weit über die mobile Nutzung von Standard-
Hier arbeiten in der Regel mehr Mitarbeiter, die indivi-           funktionen (E-Mail, Kalender, Kontakte) hinaus.
duelle Zugangsrechte zur Software benötigen.
                                                                   Somit wird auch künftig damit zu rechnen sein, dass
Ein weiterer Faktor für die Zunahme der Lizenzen bei               die Anzahl der Anwender von Business-Intelligence-
Neukunden ist die hohe Nutzung von BI-Tools auf                    Software zunehmen und der Trend der letzten Jahre
mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones. Die                fortgesetzt wird.
                                                     ®
im Frühjahr 2014 veröffentlichte Lünendonk -Studie
„Mobile Enterprise Review – Mehr Strategie wa-

DIE ZAHL DER ANWENDER PRO KUNDE DIFFERIERT BEI BESTANDSKUNDEN UND NEUKUNDEN
NUR WENIG

                                                                                                            28

     Anzahl Anwender pro Kunde

                                                                               17

                                                                                                                     Mittelwert
                                                                                                                     Median

                                                                                                       25

 Anzahl Anwender pro Neukunde

                                                                     13

                                   0            5           10            15           20         25          30

Abbildung 4: Der Vergleich zwischen Mittelwert und Median zeigt, dass einige Anbieter deutlich über dem Durchschnitt bei der
Anzahl der Software-User pro Kunde liegen.

16
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Marktpotenzial von SaaS, Business
Analytics und Business Performance Management

Neben dem klassischen Lizenzgeschäft gewinnt seit                   im Neugeschäft immer weniger klassische Lizenzmo-
einigen Jahren auch Software als Service (Software as a             delle geben.
Service; SaaS) an Bedeutung. Das Geschäftsmodell
SaaS ist eine Alternative zum klassischen Software-                 Eine Umstellung auf Software as a Service als Ver-
Lizenz-Modell, bei dem der Kunde mit dem Kauf der                   triebsmodell hat Folgen für die Umsatzentwicklung der
Lizenz ein Nutzungsrecht an der Software erwirbt. Der               Anbieter. Während beim klassischen Lizenzmodell die
Software-Hersteller gewährleistet hier lediglich die                kompletten Lizenzeinnahmen unmittelbar nach dem
Funktionsfähigkeit der Software auf definierten IT-                 Kauf verbucht werden, fallen bei SaaS die Einnahmen
Infrastrukturen und Betriebssystemen. Um die Installa-              verbrauchsabhängig an. Die Umsätze der Anbieter
tion der Software, Anpassungen, den Betrieb, das                    werden folglich am Anfang einer Umstellung auf Soft-
Backup, die Wartung und Updates muss sich der Li-                   ware as a Service zurückgehen, bis eine breite Kun-
zenzinhaber selber kümmern. In der Regel beinhalten                 denbasis erreicht ist. Viele Software-Anbieter stellen im
                                                   Business Analytics                      50%                                  30%                  20%
Lizenzverträge auch Vereinbarungen über Wartung                     Vertrieb bereits schrittweise auf Cloud-Modelle um.
und Support.                                                        Gerade junge Kundenunternehmen, die eine schnelle
                                                                    und flexible Software-Anbindung benötigen, zeigen
Bei SaaS nutzt der Anwender die BI-Software direkt                  sich gegenüber dem Cloud-Modell sehr aufgeschlos-
                                  Business Performance Management/
                                                                                25%                                55%                               20%
von der Webseite des      Anbieters  auf seinem
                                  Corporate          Arbeits-
                                            Performance Managementsen.

platzrechner oder seinem mobilen Endgerät. Imple-
mentierungskosten fallen bei weniger komplexen                      BUSINESS INTELLIGENCE AS A SERVICE
Applikationen und IT-Umgebungen nicht oder nur in
geringem Maße an. Je komplexerBusiness
                                die IT-Landschaft
                                       Intelligence as a Service              20%                        40%                          20%          15%       5%

des Kunden, in die eine Software eingebettet werden
muss, ist, desto aufwendiger gestaltet sich allerdings
                                                                        0%             20%              40%                  60%             80%              100%
die Implementierung.
                                                                         sehr große Bedeutung    große Bedeutung   neutral     geringe Bedeutung   keine Bedeutung

Die Abrechnung für die Nutzung erfolgt entweder                     Abbildung 5: Bedeutung von BIaaS aus Sicht der Anbieter
über eine monatliche Pauschale oder mittels einer
nutzungsabhängigen Gebühr (pay per use).                            Aufgrund der skizzierten Erläuterungen verwundert es
                                                                    nicht, dass die Mehrheit (60,0 Prozent) der befragten
Viele BI-Standard-Software-Anbieter haben ihre Lö-                  Anbieter BI as a Service eine „große“ bis „sehr gro-
sungen bereits auf den Betrieb innerhalb der Cloud-                 ße“ Bedeutung beimisst. Weitere 20,0 Prozent sind
Modelle großer IT-Konzerne wie IBM, SAP, Microsoft                  dem gegenüber neutral eingestellt und bei nur 20,0
oder Oracle hin ausgerichtet. Gerade für bestimmte                  Prozent spielt BI as a Service eine „geringe“ bis „kei-
Anwendungsbereiche von Business Intelligence wird es                ne“ Bedeutung.

                                                                                                                                                              17
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
                     „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

                     Die Anbieter rechnen zwar mit einer höheren Nachfra-                                             bank vor, sondern dezentral in unterschiedlichen Un-
                     ge seitens der Kunden nach SaaS- oder Cloud-                                                     ternehmenseinheiten und verstreuten IT-Systemen.
                     Lösungen, der Kundenanteil liegt aber weiterhin unter                                            Eine weitere Herausforderung ist die geforderte Abfra-
                     5,0 Prozent.                                                                                     gegeschwindigkeit, in der die Daten ausgewertet und
                                                                                                                      visualisiert werden müssen. So müssen beispielsweise
                     „Beim Thema CRM sind Cloud-Modelle bereits                                                       die Daten in (Einzel-)Handelsunternehmen in Echtzeit

                     angekommen. Bei Business Intelligence sind die                                                   vorliegen, um die aktuellen Lagerbestände im Blick zu
                                                                                                                      haben und Leerbestände zu vermeiden. In der Kon-
                     Anwender aufgrund der vertraulichen Finanzda-
                                                                                                                      sumgüterbranche hätten Leerbestände dramatische
                     ten noch vorsichtiger eingestellt. Unternehmen
                                                                                                                      Folgen.
                     aus dem Ausland sind bei diesem Thema schon
                     deutlich weiter als in Deutschland.“                                                             Die notwendigen Informationen müssen also in Echt-
                     Board Member eines BI-Spezialisten                                                               zeit oder zumindest tagesaktuell vorliegen. Schnelle
                                                                                                                      Auswertungen sind heutzutage möglich, da die Tech-
                     BUSINESS ANALYTICS                                                                               nologiekosten für Rechnerkapazitäten und Chips zu-
                                                                                                                      rückgegangen sind. Dies führte zu neuen Methoden
Business Analytics                          50%                                  30%                  20%             der Datenauswertung, wie In-Memory oder Hadoop.

                                                                                                                      Analog zum Vorjahr bemisst kein befragter Anbieter
                                                                                                                      die Bedeutung von Business Analytics als gering oder
                     0%                 20%              40%                  60%             80%              100%

                          sehr große Bedeutung    große Bedeutung   neutral     geringe Bedeutung   keine Bedeutung
                                                                                                                      noch niedriger. 80,0 Prozent der Befragten messen
                                                                                                                      Business Analytics eine „sehr große“ oder „große Be-
                     Abbildung 6: Bedeutung von Business Analytics aus Sicht der
                                                                                                                      deutung“ zu. Damit liegt der Wert zwar unter dem von
                     Anbieter.
                                                                                                                      2012 (94,4 Prozent), jedoch ist der Anteil derjenigen,

                     Business Analytics ist eine Erweiterung von Business                                             für die Business Analytics eine „sehr große Bedeu-

                     Intelligence. Hier geht es weniger darum, mit den                                                tung“ hat, von 44,4 (2012) auf 50,0 Prozent (2013)

                     vorhandenen Daten aktuelle Herausforderungen und                                                 gestiegen.

                     Probleme aufzuzeigen, sondern mithilfe von Werkzeu-
                     gen die künftige Entwicklung zu prognostizieren.                                                 BUSINESS PERFORMANCE MANAGEMENT/
                                                                                                                      CORPORATE PERFORMANCE MANAGEMENT
                     Diese Weiterentwicklung von Business Intelligence wird
                                                                               Business Performance Management/
                                                                                                                               25%                               55%                               20%
                     als Business Analytics oder Predictive    AnalyticsManagement
                                                    Corporate Performance be-
                     zeichnet. Einige Anbieter wie SAS Institute haben ihren
                     Schwerpunkt auf Big Data Analytics.
                                                                                                                      0%              20%             40%                  60%             80%              100%

                     Ein kritischer Faktor bei Business Analytics ist die                                               sehr große Bedeutung   große Bedeutung   neutral     geringe Bedeutung   keine Bedeutung

                     schnelle Zusammenführung von teilweise riesigen                                                  Abbildung 7: Bedeutung von BPM/CPM aus Sicht der Anbieter.
                     Datenmengen und unterschiedlichen Datenformaten
                     (z. B. ERP, CRM, unstrukturierte Textdateien) zu rele-                                           Business Performance Management oder auch Corpo-
                     vanten, entscheidungsvorbereitenden Kennzahlen. Die                                              rate Performance Management ist die Kombination
                     Daten liegen in der Regel nicht zentral in einer Daten-                                          unterschiedlicher Anwenderwerkzeuge zur Planung
                                                                                                                      und Steuerung verschiedener Fachbereiche.

                     18
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Per Definitionen handelt es sich beim Business Perfor-   tigt. Rund zwei Drittel des Umsatzes erzielen die be-
mance Management (BPM) um die ganzheitliche und          fragten Anbieter durchschnittlich mit integrierten Busi-
systematische Planung und Steuerung eines Unter-         ness-Performance-Management-Lösungen.           Bei    der
nehmens oder von Unternehmensteilen, bestehend           detaillierten Analyse der Angaben ist auffällig, dass es
aus Anwendungen für:                                     viele Unternehmen gibt, deren Anteil bei 100,0 Prozent
         Konsolidierung,                                liegt und viele Anbieter, die keine BPM-Lösungen
         Planung,                                       anbieten. Es handelt sich meist um die kleinen speziali-
         Analyse,                                       sierten Anbieter, die BPM-Lösungen nicht offerieren.
         Reporting.
                                                         Besonders Großunternehmen und Konzerne arbeiten
Die hohe Bedeutung dieses Themas zeigt die Bewer-        bereits seit einigen Jahren mit ganzheitlichen Business-
tung der Anbieter. 80 Prozent schätzen das Marktpo-      Intelligence-Lösungen.   Diese      Kundenklientel    kann
tenzial von BPM als mindestens „groß“ und kein An-       aufgrund ihrer internationalen Strukturen nur von
bieter als „gering“ ein.                                 größeren Providern betreut werden, was erklärt, wa-
                                                         rum die umsatzstarken Anbieter ausschließlich inte-

„Insellösungen sind nicht mehr zeitgemäß und             grierte Lösungen bei den Kunden implementieren.

werden von den Kunden immer seltener ange-
                                                         Der Trend zu ganzheitlichen Lösungen wird zuneh-
fragt. Die ganzheitliche Lösung steht im Vorder-
                                                         mend auch vom Mittelstand getrieben, damit Risiken
grund, die eben nicht mehr nur aus dem Control-
                                                         und Chancen frühzeitig erkannt werden. Die Kunden
ling oder dem Finanzbereich gefordert wird.“             implementieren jedoch meist nicht gleich zu Beginn
Board Member eines BI-Spezialisten                       eine ganzheitliche Lösung, sondern nutzen ein modu-
                                                         lares Portfolio eines BI-Spezialisten und erweitern
Diese Aussage wird auch von den Ergebnissen einer        dieses je nach Bedarf sukzessive.
Analyse des Umsatzanteils mit BPM-Lösungen bestä-

                                                                                                                 19
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Bedeutung von Marktthemen für den
Geschäftserfolg der Anbieter

Die Lünendonk-Analysten befragten die BI-Spezialisten
                                                                    „Beim Thema Self Service BI stehen nicht mehr
auch nach deren Einschätzung zu bestimmten Markt-
trends und deren Auswirkung auf den individuellen                   nur die Front-End-Anwendungen im Fokus der
Geschäftserfolg. Auf eine Skala von -2 = „keine Bedeu-              Anwender. Die Kunden wollen zunehmend auch
tung“ bis +2 = „sehr große Bedeutung“ bewerteten die                mehr auf die Back-End-Strukturen zugreifen
auf BI spezialisierten Software-Anbieter „Business                  können und flexibel sein. Es muss aber immer
Analytics/Predictive Analytics“ und „Self Service BI“ mit           sichergestellt werden, dass der Gesamtaufwand
einem Durchschnittswert von 1,11 am höchsten.                       durch ein fehlerhaftes Nutzen nicht erhöht wird
                                                                    oder dann wieder Insellösungen entstehen.
Unter Self Service BI versteht man Software, Datenar-
                                                                    CEO eines BI-Spezialisten
chitektur und organisatorische Rahmenbedingungen,
um die Agilität für Business Intelligence zu gewährleis-
ten. Das Ziel von Self Service BI ist, technisch versierten         Business Performance Management ist für den Ge-
Anwendern mehr Verantwortung und mehr Rechte für                    schäftserfolg der Anbieter weiter von großer Bedeu-
die Nutzung eines BI-Software-Werkzeugs zu übertra-                 tung. Bei Business Analytics und Self Service BI handelt
gen. Der Anwender ist dadurch flexibler in der Modifi-              es sich um aktuelle Themen, die von den Anbietern
kation und Integration von Daten und verringert die                 vergleichsweise hoch bewertet werden. Wegen des
Abhängigkeit zu externen IT-Providern oder der inter-               bereits hohen Umsatzanteils, der mit BPM erzielt wird,
nen IT-Abteilung.                                                   ist darüber hinaus nachzuvollziehen, dass das Wachs-
                                                                    tumspotenzial mit BPM niedriger eingeschätzt wird.

BUSINESS ANALYTICS/PREDICTIVE ANALYTICS UND SELF SERVICE BI SIND DIE BEDEUTENDSTEN
MARKTTHEMEN FÜR DIE ANBIETER
                  Business Analytics/Predictive Analytics                                       1,11

                                           Self Service BI                                      1,11

                                               Mobile BI                                0,89

                    Business Performance Management                                  0,79

                                                Big Data                             0,79

                             Software as a Service/Cloud                    0,47

                                                             0                              1                     2
Abbildung 8: SaaS und Cloud sehen die Anbieter (noch) nicht als oberste Priorität.

20
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Einsatzbereiche von Business Intelligence

DURCHDRINGUNGSGRAD VON BUSINESS INTELLIGENCE IM FINANZWESEN AM HÖCHSTEN

                                         Finanzwesen                                                                32,1%

                                             Vertrieb                                         17,7%

         Unternehmenssteuerung/Risikomanagement                                       14,7%

                                           Marketing                          10,9%

                                Produktion/Fertigung                    8,4%

                                      Logistik/Einkauf                 7,6%

                                 IT/Prozesssteuerung                 6,1%

                                       Personalwesen          2,5%

                                                         0%    5%       10%      15%          20%       25%   30%    35%

Abbildung 9: Die Anbieter sehen im Vertrieb hohes Potenzial für den BI-Einsatz.

Vor allem aus Geschäftsbereichen mit hohem Daten-
                                                                      „Im Vertrieb steckt für die Anbieter hohes Poten-
aufkommen, die aus der Analyse unterschiedlicher
                                                                      zial, mit dem schnelles Wachstum erreicht wer-
Informationen Entscheidungen zu treffen haben,
kommt      eine    hohe     Nachfrage       nach     Business-        den kann. Die Kunden nutzen die BI-Tools, um
Intelligence-     und     Business-Analytics-Werkzeugen.              neue Vertriebsmethoden einzuführen und die
Demzufolge liegt der höchste Durchdringungsgrad                       Fachabteilung                   zukunftsgerichtet     aufzustellen.
von Business Intelligence mit 32,1 Prozent im Finanz-                 Hier steht besonders die langfristige Ausrichtung
wesen.                                                                im Vordergrund.“
                                                                      Board Member eines BI-Spezialisten
An zweiter Stelle der Unternehmensbereiche, in denen
Business Intelligence am stärksten eingesetzt wird, ist
                                                                      Mit jeweils zwischen 10,0 und 15,0 Prozent Umsatzan-
der Vertrieb. Dieser Fachbereich hat in den vergange-
                                                                      teil folgen die Fachbereiche „Unternehmenssteue-
nen Jahren sukzessive an Bedeutung gewonnen und
                                                                      rung/Risikomanagement“ und „Marketing“ auf den
es wird auch künftig mit einer starken Nachfrage von-
                                                                      weiteren Platzierungen.
seiten der Anbieter gerechnet.

                                                                                                                                      21
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

ANBIETER RECHNEN KÜNFTIG MIT WEITER                                                kauft?“ „In welchen geographischen Regionen gehen
STEIGENDER NACHFRAGE                                                               Umsatz und Ertrag zurück?“ All diese Fragen sind von
Die BI-Spezialisten rechnen auch in Zukunft mit einer                              besonders wichtiger Bedeutung für die Kunden und
steigenden      Nachfrage      nach       Business-Analytics-                      deren Erfolg.
Anwendungen in den meisten Fachbereichen. Ledig-
lich im Personalwesen und in der IT/Prozesssteuerung                               Besonders stark kommt Business Analytics generell in
rechnet jeweils weniger als die Hälfte der befragten                               Fachbereichen zur Anwendung, in denen mit großen
Unternehmen mit einer „starken“ respektive „sehr                                   Datenvolumina und heterogenen Datenquellen gear-
starken“ Nachfrage in den nächsten beiden Jahren.                                  beitet werden muss. Darüber hinaus spielt der Zeit-
                                                                                   raum, innerhalb dessen Analysen vorliegen sollen, eine
Die stärkste Nachfrage sehen die BI-Spezialisten im                                entscheidende Rolle für Investitionen in Business
Vertrieb. Über 94,0 Prozent rechnen in den kommen-                                 Analytics.
den zwei Jahren mit einer „starken“ bis „sehr star-
ken“ Nachfrage. Mit Business Analytics kann der künf-                              Für die Fachbereiche „Logistik/Einkauf“ und „Produkti-
tige Geschäftserfolg prognostiziert und geplant wer-                               on/Fertigung“ treffen diese Kriterien ebenfalls zu.
den.                                                                               Jeweils über 80,0 Prozent der befragten Anbieter rech-
                                                                                   nen in diesen beiden Abteilungen mit einer „star-
„Wie ist die Auftragslage im nächsten Monat?“ „Wel-                                ken“ bis „sehr starken“ Nachfrage nach Business-
che Produkte werden in einem halben Jahr aufgrund                                  Analytics-Lösungen in den nächsten zwei Jahren.
saisonaler Schwankungen häufig oder selten ver-

ANBIETER RECHNEN MIT STEIGENDER NACHFRAGE AUS FAST ALLEN FACHBEREICHEN

                                    Vertrieb                                 52,9%                                                41,2%                        5,9%

                             Logistik/Einkauf                     35,3%                                               52,9%                                 11,8%

                        Produktion/Fertigung                      35,3%                                          47,0%                              11,8%      5,9%

                                Finanzwesen                      33,3%                                        44,5%                                  22,2%

                                  Marketing                      33,3%                                        44,5%                          11,1%           11,1%

     Unternehmenssteuerung/Risikomanagement                   29,4%                                    41,2%                               23,5%               5,9%

                         IT/Prozesssteuerung             19,9%                       26,7%                         26,7%                        26,7%

                              Personalwesen                            43,7%                                          37,5%                         12,5%      6,3%

                                                0%                    20%                    40%                   60%                    80%                        100%

                                                     sehr starke Nachfrage     starke Nachfrage   durchschnittliche Nachfrage   geringe Nachfrage     keine Nachfrage

Abbildung 10: Nachfrage kommt nicht mehr nur aus der IT, sondern zunehmend aus den Fachbereichen.

22
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014
„BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“

Business Performance Management & Business-
Intelligence-Projekte und deren Treiber

Business Intelligence und Business Performance Ma-                             Officer (CFO) mit einer durchschnittlichen Bewertung
nagement gewinnen in den letzten Jahren immer mehr                             von 0,9. In der Regel ist der CFO Teil der Geschäftsfüh-
an Bedeutung. Aus diesem Grund befragte Lünendonk                              rung und kann prinzipiell zu obigem Punkt addiert
die BI-Spezialisten nach den Treibern und Initiatoren                          werden. Aufgrund der Hauptanwendung von Business
der Projekte bei deren Kunden. Die Abfrage wurde so                            Intelligence in der Finanzabteilung wurde der CFO
konzipiert,    dass     sowohl        Business-Performance-                    aber bewusst als Finanz-Geschäftsführer separat in die
Management- als auch Business-Intelligence-Projekte                            Befragung aufgenommen.
getrennt abgefragt wurden. Im vergangenen Jahr
gaben die BI-Spezialisten nur an, wer in den Kunden-                           Für die Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten der An-
unternehmen über den Einsatz der Software entschei-                            bieter ist aber auch der Finanzbereich ein wichtiger
det.                                                                           Ansprechpartner. An dritter Stelle liegt daher mit einer
                                                                               durchschnittlichen Bewertung von 0,8 das Finanzwesen
BUSINESS-INTELLIGENCE-PROJEKTE                                                 als Fachbereich.
Trotz der veränderten Abfrage im Vergleich zum Vor-
jahr ist festzustellen, dass sowohl BI- als auch BPM-                          Für die Anbieter von Business-Intelligence-Software ist
Projekte von der Geschäftsleitung initiiert und getrie-                        folglich sehr wichtig, ihre Vertriebsaktivitäten in Rich-
ben werden. Auf einer Skala von -2 = „nie“ bis +2 =                            tung Geschäftsführung und Finanzbereich zu adressie-
„immer“ bewerten die BI-Spezialisten mit einem                                 ren. Der CFO steht in diesem Zusammenhang im Zent-
Durchschnittswert         von         1,2,       dass            „Vor-         rum der häufigsten Entscheidungsträger, da er sowohl
stand/Geschäftsführung“ die BI-Projekte aufsetzen und                          in der Geschäftsleitung als auch in der Fachabteilung
treiben. An zweiter Stelle folgt der Chief Financial                           integriert ist.

TREIBER FÜR BI- UND BPM-PROJEKTE
                                                                                                           1,2
                        Vorstand/Geschäftsführung
                                                                                               1,0

                                                                                         0,9
                       Chief Financial Officer (CFO)
                                                                                                     1,1
                                                                                                                 BI
                                                                                   0,8
                                      Finanzwesen                                                                BPM
                                                                           0,6

                                                                          0,6
                                                  IT
                                                           0,1

                                                                         0,5
         Unternehmenssteuerung/Risikomanagement
                                                                                 0,7

                                                       0                                   1                           2
Abbildung 11: BI- und BPM-Projekte liegen in der Verantwortung der Geschäftsleitung.

                                                                                                                                     23
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