Studierendenbericht - Auslandsstudium Napier University Edinburgh, Schottland
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Studierendenbericht – Auslandsstudium Napier University Edinburgh, Schottland WS 2012/13 1. Bericht, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen – E&I, männlich 1. Vorbereitung Während meines Studiums an der Hochschule Kempten hat sich mein Wunsch ein Auslandssemester zu absolvieren von Semester zu Semester verstärkt, da es nicht nur eine einmalige Erfahrung ist sondern auch, weil viele Unternehmen mittlerweile einen Auslandsaufenthalten während dem Studium als unabdingbar ansehen. 1.1.Planung & Organisation Als ich den Entschluss gefasst habe mein 7. Semester im Ausland zu verbringen, habe ich mir zuerst die zahlreichen Informationen auf der Hochschule Kempten durchgelesen um mir ein genaueres Bild von einem Theoriesemester zu machen. Offene Fragen wurden jedoch auch immer überaus freundlich und kompetent vom „International Office“ beantwortet. Nach dem die ersten Fragen geklärt waren, habe ich mithilfe des Partnerhochschulen-Navigator und der Äquivalenzliste (vor dem IO) nach einer Partnerhochschule gesucht, die Kurse passend zu meinem Studiengang anbietet. Meine Wahl viel ziemlich schnell auf die „Napier University Edinburgh“. 1.2.Bewerbung bei der Gasthochschule Die komplette Bewerbung läuft über das IO, welches Auslandsvorhaben top unterstützt. Das Umfangreichste an der gesamten Bewerbung war das Motivationsschreiben auf Englisch. 2. Unterkunft Eine passende Unterkunft für ein Trimester in Edinburgh zu finden sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es werden zwar viele Internetseiten angeboten, die unzählige Angebote liefern, jedoch sind diese häufig überteuert oder werden nur für mindestens sechs Monate vermietet. Eine gute Möglichkeit der Wohnungssuche, die wir und viele andere erfolgreich gemacht haben, ist mindestens zwei Wochen vor dem eigentlichen Studienbeginn anzureisen. Das „Caledonian Backpacker Hostel“ und das „Budget Backpacker Hostel“ sind jeweils ganz in Ordnung und preiswert. Dadurch hat man die Möglichkeit, direkt Wohnungsbesichtigungen zu vereinbaren und sich einen eigenen Eindruck von Unterkunft und Vermieter zu machen. Falls ihr von anderen Studierenden von der Hochschule Kempten wisst, die auf die gleiche Partnerhochschule möchten, versucht euch zu verknüpfen und gemeinsam nach größeren Wohnungen zu suchen, da ihr dadurch die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen könnt und zusätzlich teilweise schönere Umstände bei privaten Vermietern habt als in Wohnheimen. Solltet ihr es so machen, kann ich aber nur empfehlen noch einen anderssprachigen Mitbewohner mit in die WG zu holen, da ihr somit „gezwungen“ seid regelmäßig Englisch zu sprechen.
3. Studium an der Gasthochschule Das Studium an der Napier University in Edinburgh/Schottland hat diverse Unterschiede zum bekannten Studium in Deutschland. In Schottland können nur drei Module belegt werden, welche mit Tutorien oder bei technischen Fächern mit Praktika angeboten werden. Der Vorlesungsumfang ist jedoch wesentlich geringer als in Deutschland und beläuft sich auf ca 10 Stunden für alle drei Module pro Woche. Langeweile bezüglich studieren kommt jedoch nicht auf, da man unter dem Semester Referate, Essays, Reports oder kleine Projekte durchführen muss, die mit in die Endnote zählen. Die Professoren an der Napier University sind überaus engagiert und antworten stets schnell auf E-Mails. Zusätzlich wird Moodle sehr gut genutzt. Dort stellen die Professoren Vorlesungsunterlagen und anderes hilfreiches Material zur Verfügung. 4. Alltag und Freizeit Edinburgh ist eine unheimlich angenehme Stadt zum Leben. Es bietet eine schöne Altstadt mit einer Menge sehenswürdigen Bauten und einer Neustadt mit vielen Geschäften und Pubs. Die Geschäfte haben überwiegend die gesamte Woche geöffnet, wodurch man gemütlich am Wochenende zum Shoppen gehen kann. Das Nachtleben kann sich auch sehen lassen und bietet für jeden Geschmack das Richtige. Zusätzlich gibt es die gesamte Woche verschiedene Studenten Angebote, weshalb es häufiger billiger ist in einen Club zu gehen, als in einem Pub etwas zu trinken. Neben dem umfangreichen Nachtleben in Edinburgh bietet die Napier zu Beginn eine „Freshers Week“ mit Pub-Crawl und diversen Veranstaltungen. Aber auch unter dem Jahr werden extra für die international Students Partys organisiert. Des Weiteren gibt es an der Napier University unzählige Societies, welche sich zu Semesterbeginn bei einer extra Veranstaltung vorstellen und werben. Wenn man möchte, kann man sich auch direkt dort schon anmelden. Hier eine kleiner Aufzählung der Societies, an die ich mich noch erinnern kann: Fußball, Frauen-Fußball, Football, Rugby, Basketball, Frauen-Basketball, Brettspiel-Society und die sehr beliebte Whisky-Society;) Ich persönlich war nicht in der Whisky Society aber sie war wohl sehr engagiert mit Ausflügen in die Highlands und Besuchen in Whisky Destillerien, was meines Erachtens beides bei einem Schottlandaufenthalt Pflicht ist. Wir habe uns stattdessen für ein verlängertes Wochenende ein Auto gemietet und auf eigene Faust einen Trip durch die Highlands und auf die „Isle of Sky“ gemacht. 5. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) Mein Fazit ist komplett positiv und ich kann Edinburgh nur empfehlen.
2. Bericht, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen – E&I, männlich Vorbereitung Die Vorbereitungen für unser Auslandssemester haben ca. 1 Jahr zuvor begonnen mit der ausführlichen Auseinandersetzung in welches Land es gehen soll bzw. an welche Universität. Als sehr hilfreich hat sich hierfür das International Office der HS Kempten erwiesen. Da wir zur gleichen Zeit eine Stelle für das Praxissemester und Wohnungen für diese Zeit finden mussten, waren wir mit der Bewerbung fürs Ausland extrem spät dran und haben die nötigen Unterlagen erst kurz vor dem Stichtag abgegeben, was sich aber nicht als Problem herausstellen sollte. Die dazu nötigen Dokumente waren schnell besorgt und alles andere wurde im sehr netten Kontakt mit dem IO von dort aus erledigt. Eine weitere Vorbereitungsmaßnahme ist wohl noch das rechtzeitige Anfordern einer DKB-‐Kreditkarte, weil damit völlig kostenfrei weltweit Bargeld abgehoben werden kann. Durch frühzeitiges Buchen der Flüge mit Ryanair von Memmingen kann gut Geld gespart werden. Unterkunft Ein Hinweis vorweg: Keinesfalls von Deutschland aus irgendetwas zusagen. Völlig überteuert! Die wohl größte Herausforderung wird das Finden einer passenden Unterkunft sein. Es empfiehlt sich mindestens eine Woche vor Semesterbeginn anzureisen und vor Ort zu Suchen. Für die ersten Nächte empfiehlt sich das Hostel Budget Backpackers. In der Regel ist es einfacher, zu zweit oder zu dritt zu Suchen. Wir haben letztendlich in einer Ferienwohnung gelebt. Auch wenn die Suche am Anfang frustrierend sein mag, so lernt man doch schnell Land und Leute kennen und alle sind irgendwo untergekommen. Egal wo ihr wohnt, bitte beachtet, dass durch die Council Tax, eine Steuer für Müllentsorgung, Straßenbeleuchtung etc. die Wohnungen relativ teuer sind. Studium an der Gasthochschule Die Napier macht einen den Einstieg relativ leicht. In der Freshers’ Week sind noch keine Vorlesungen, dafür einige sehr hilfreiche Informationsveranstaltungen, die Matriculation und Party rund um die Uhr. In Schottland kann man bis zu drei Module belegen. Die Wochenstudenzahl ist wesentlich niedriger, wie an der HS Kempten, jedoch wird relativ viel an Essays und anderen Hausarbeiten abverlangt, was eure Zeit auf trotzdem in Anspruch nehmen wird. Im Vorfeld lohnt es sich schon einmal die Listen der HS Kempten abzufotografieren, in der die Anrechnungen in Kempten von früheren Studenten gelistet sind. Dies verhindert spätere Akzeptanzprobleme und hilft auch in der großen Fächerauswahl eine grobe Richtung zu finden. Ein Hinweis zum Fach Scottish Culture & Society (in Kempten als AW-‐Fach): Dieses Fach ist speziell für europäische Austauschstudenten angeboten. Hierbei werden 3 Exkursionen durchgeführt und die Vorlesungen sind Fachvorträge von diversen Dozenten. Das Fach mag für viele Studenten sehr interessant sein, um Land und Leute,
sowie die Geschichte, die dahinter steckt kennen zu lernen. Wer jedoch denkt, dass das ein Fach ist, dass man so neben her mitmacht, ist falsch am Platz aufgrund der sehr arbeitsintensiven Essays, Präsentationen, Tests usw. Des Weiteren habe ich das Fach Business Management Challenges belegt, was schon aus dem Grund interessant ist, dass man hier extrem den Unterschied zwischen dem Deutschen und dem Schottischen Universitätsleben krass sehen kann. Auch wenn in diesem Fach viel um den heißen Brei geredet wird, gibt es doch viele interessante Denkansätze. Als drittes Fach habe ich Applied Robotics gewählt. Wen die Welt der Automation interessiert ist hier genau richtig. Ein gut ausgestaltetes Labor gibt die Möglichkeit sich selbst an modernen Robotern zu versuchen, wie sie in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Darüber hinaus wird ein Essaywriting-‐Kurs angeboten. Dieser ist, besonders in der Anfangszeit sehr zu empfehlen. Ein extrem motivierter Dozent macht die vielleicht eher langweilige Thematik zu einem unterhaltsamen, aber definitiv auch lehrreichen Kurs. Alltag und Freizeit Für den Kontakt vor Ort lohnt es sich auf jeden Fall eine schottische Handykarte zuzulegen. Hier kann ich den Anbieter THREE sehr empfehlen. Besonders eine Pay-‐as-‐ you-‐go-‐Karte (bei uns: Prepaid) mit Internet macht auch das kommunizieren mit der Heimat über Whatsapp und iMessage sehr einfach. Dazu gibt es noch spezielle Ländervorwahlen, wodurch für wenige Pence auch mit der Heimat telefoniert werden kann. In Edinburgh bewegt man sich mit Bussen. Wenn man bar zahlt muss man beachten, dass der Busfahrer nicht herausgeben kann. Sobald man den Studentenausweis hat, lohnt es sich aber bei einem Büro von Lothian Busses eine sogenannte Ridarcard zu holen, welche dann monatlich verlängert werden kann. Das Kennenlernen der Highlands ist besonders mit dem Mietwagen zu empfehlen. Hierfür sollte man sich 3-‐4 Tage Zeit nehmen, das Auto mit ein paar netten Leuten vollpacken und einfach drauf los fahren. Nette kleine Hostels gibt es in jeder größeren Ortschaft. Wer sich gerne sportlich betätigen möchte, hat genügend Möglichkeiten, sich an einem der Sportclubs der Napier zu beteiligen. Für alle Nachtschwärmer gibt es genügend Möglichkeiten rund um die Woche mit Party versorgt zu werden. Fazit Würde ich nochmals vor der Entscheidung stehen, würde ich meinen Auslandsaufenthalt genau so wieder durchführen. Die akademische Seite ist die eine Sache. Man lernt viel, vor allem Englisch. Aber viel wichtiger ist die Erfahrung sich in einem völlig neuen System zu etablieren mit völlig neuem Umfeld. Und diese Erfahrung möchte ich nicht missen. Auch die vielen Freundschaften, die sich dadurch gebildet haben werden hoffentlich noch lange anhalten. Der Aufenthalt ist bestimmt nicht günstig, aber wenn man irgendwie die Möglichkeit muss man die Chance nutzen.
3. Bericht, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen MB, Student männlich Vorbereitung und Planung Schon seit Beginn meines Studiums an der Hochschule Kempten, hab ich mit dem Gedanken gespielt, ein theoretisches Auslandssemester im englischsprachigen Ausland zu machen. Hierfür erschien mir das 5. Semester als die beste Möglichkeit, da ich mich bereits im Vorfeld um mein 2. Praxissemester gekümmert hatte und somit das folgende Semester nach meinem Auslandssemester geregelt war. Um die richtige Auswahl zu treffen, habe ich mir vor allem über das International Office Informationen eingeholt, was nach kurzer Zeit zu der Entscheidung führte, an die Edinburgh Napier University zu gehen. Ins besondere die hohen Kosten haben mich vor einem Auslandssemester in den USA und Australien abgeschreckt, was aber nicht zu bedeuten hat, dass ein Auslandssemester in Schottland billig ist. Hierzu aber später mehr. Nachdem ich meine Auswahl getroffen hatte, reichte ich alle notwendigen Unterlagen beim IO ein und erhielt schon nach kurzer Zeit eine positive Rückmeldung. Diesbezüglich lief alles reibungslos. Anschließend aber erhielt ich im Gegensatz zu anderen Bewerbern erst nach langem Warten meine Zusage von der Edinburgh Napier University, welche zeitweise sogar auf der Kippe stand, obwohl das IO zuvor noch eine inoffizielle Zusage für alle Bewerber erhalten hatte. Dank des hohen Engagements von Frau Lohmann erhielt ich im Juli schlussendlich dann aber doch meine Zusage (von anderen Bewerbern ist mir bekannt, dass sie ihre Zusage sogar noch später erhalten haben als ich). Trotz dieser Probleme bei der Bewerbung, war die Organisation durch die Partnerhochschule während meines Auslandssemesters tadellos. Ansonsten ist noch anzumerken, dass in der Bewerbung bereits Kurse gewählt werden müssen. Diese können aber jederzeit im Nachhinein bis zum Studienbeginn nochmals geändert werden. Somit muss man sich hierbei noch nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen. Außerdem wurde ich diesbezüglich nochmals separat von einem Mitarbeiter der Partnerhochschule kontaktiert, um die Auswahl mit mir abzustimmen. Unterkunft Die Unterkunft ist im Grunde der wichtigste Punkt am ganzen Auslandssemester. Wenn dies einmal organisiert ist, steht einem erfolgreichen Auslandssemester eigentlich nichts mehr im Wege. Eine Unterkunft in Edinburgh zu finden gestaltet sich in der Regel als ziemlich schwierig. Ich selbst habe 10 Tage lang zusammen mit zwei Kommilitonen vor Ort gesucht. Für eine Unterkunft in Edinburgh sollte man mit mindestens 350 Pfund im Monat rechnen, falls man sich eine anständige Unterkunft wünscht. Des Weiteren sollte man definitiv die Möglichkeit eines Wohnheims in Betracht ziehen (so früh wie möglich um einen Wohnheimplatz bewerben!). Dies ist zwar der sicherste Weg, aber im Vergleich zu einer Privatwohnung meistens aber auch die teurere Alternative. Wie bereits erwähnt, hab ich für meine Wohnungssuche relativ lang gebraucht und hatte teilweise auch mit Rückschlägen zu kämpfen. Auch wenn es fast nicht möglich ist, eine Privatwohnung von Deutschland aus zu organisieren, kann man bereits im Vorfeld auf Facebook der „Edinburgh Napier Students Flat Finder“-Gruppe beitreten und dort eine Suchanfrage posten. Außerdem hat man die Möglichkeit über „gumtree.co.uk“ zu suchen und schon von Deutschland aus mit Vermietern Kontakt aufzunehmen. Hierbei ist zu beachten, dass man immer persönlich den Vermieter anrufen sollte, falls eine Telefonnummer angegeben ist. Obwohl dies am Anfang extrem viel Überwindung kostet,
kann man sich sicher sein, dass in 90 % der Fälle, Vermieter auf Emails nicht antworten. Ebenso wie für die Suche von zu Hause aus, stellt die Internetseite „gumtree.co.uk“ vor Ort die beste Alternative dar. Zusätzlich dazu kann man sich bei sogenannten „Letting- Agencies“ (Maklerbüros) erkundigen und auf diesem Weg eine Wohnung finden. Wer für ein ganzes Akademisches Jahr bleibt, sollte wenige Probleme bei der Wohnungssuche haben, da 90 % aller Wohnungen sowieso nur für mindestens 6 Monate vermietet werden. Das heißt: Umso länger, desto besser! Für Vermietungen unter 6 Monaten (= short term lettings) kann man sich an zwei bestimmte agencies wenden. Zum einen „factotum letting“, zum anderen „edlets.com“. Ich kann beide agencies leider aber nur bedingt weiter empfehlen, da meinen Kommilitonen und mir zum Beispiel von factotum letting zwei Mal eine Wohnung zuerst zugesagt worden war, welche dann einen Tag später nach Rücksprache mit dem Vermieter plötzlich doch nicht mehr zur Verfügung standen. Mit edlets.com hatten wir ebenfalls Probleme. Einer der Mitarbeiter (Matthew Wilcken) hatte uns das Eigentum seiner Eltern angeboten, in welches wir auch einziehen konnten. Die Wohnung war einfach unglaublich und lag preislich auch im Rahmen. Leider haben wir im Nachhinein aber nur die Hälfte unserer Kaution zurückerhalten, was durch haarsträubende Behauptungen von Seiten des Vermieters gerechtfertigt wurde. Doch da in der Regel edlets.com nur eine Vermittlerfunktion übernimmt, kann dies natürlich auch eine Ausnahme sein. Trotzdem ist in Bezug auf die Kaution höchste Vorsicht geboten. Auch wenn der Vermieter noch so vertrauenswürdig erscheint, sollte man auf jeden Fall bei Einzug und Auszug Fotos vom Zustand der Wohnung machen oder eine Abnahme beim Auszug vereinbaren. Dies sollte jeder beherzigen! Auch wir hatten im Vorfeld von Kautionsbetrug gehört (auch von Kemptner Studenten, welche ein Jahr zuvor in Edinburgh waren), hatten uns aber gedacht, dass bei uns schon alles gut laufen wird. Bitte verfallt nicht diesem Irrglauben! Ansonsten sollte noch angemerkt werden, dass man sich definitiv eine englischsprachige oder nicht deutschsprachige Person mit in die Wohnung holen sollte, da ansonsten der sprachliche Erfolg eher gering bleibt. Vor allem da man zwangsläufig viele weitere Deutsche an der Gasthochschule kennen lernt. Studium an der Gasthochschule Das Studium an der Gasthochschule weicht je nach Fächerwahl mehr oder weniger stark von dem ab, was man aus Deutschland gewöhnt ist. In der Regel belegt man 3 Module womit die Stundenzahl währen der Woche sehr begrenzt ist (Ich hatte nur 10 SWS insgesamt). Doch trotzdem hat man nicht unbedingt mehr Freizeit als in Deutschland, da in den meisten Modulen nicht nur Prüfungen sondern auch Essays, Reports bzw. Courseworks zur Endnote beitragen. Diese werden immer während dem Semester geschrieben und machen teilweise einen erheblichen Anteil von der Endnote aus (bis zu 50 %). Trotzdem lässt das Studium meistens genug Freizeit, um die Stadt zu erkunden. Die meisten Module setzen sich aus Vorlesungen und Übungen zusammen, welche in den technischen Modulen teilweise auch im Labor durchgeführt werden. Im Großen und Ganzen hatte ich den Eindruck, dass der Stoff sehr praxisnah, dadurch aber auch eher oberflächlich behandelt und vermittelt wurde. Die Professoren haben sich alle sehr angestrengt und waren außerdem immer hilfsbereit (auf Emails wurde meistens noch am selben Tag geantwortet). Außerdem lässt sich das Verhältnis zwischen Studenten und Dozenten teilweise sogar als kumpelhaft bezeichnen. Die Ausstattung der Universität (Computer, Bibliothek) ist hervorragend, insbesondere da man mit seiner Student-ID 24 Stunden pro Tag Zugang zu Bibliothek und Computer-Suite hat. Daneben legt die Universität viel Wert auf e-learning, weshalb Module vorwiegend
über Moodle (Web-portal) organisiert werden. Hier hat man auch jeder Zeit Zugriff auf alle Unterrichtsmaterialien. Freizeit und Alltag Edinburgh ist perfekt zum Studieren, da sich die Einwohner zu 25 % aus Studenten zusammensetzen und somit das Freizeitangebot auch darauf ausgerichtet ist (viele Studentenrabatte!). Das Stadtbild ist geprägt durch die Newtown auf der einen Seite des Stadtzentrums mit vielen Einkaufsmöglichkeiten und der Oldtown auf der anderen Seite mit vielen Pubs und Sehenswürdigkeiten. Vor allem die Oldtown ist als Unesco Weltkulturerbe durch seine mittelalterliche Architektur wirklich einzigartig. Doch nicht nur in der Stadt lässt sich vieles erleben. Jeder der nach Schottland kommt sollte unbedingt einen Ausflug in die Highlands unternehmen. Zum Beispiel habe ich mir zusammen mit zwei weiteren Kommilitonen vor Beginn des Studiums für 5 Tage ein Auto gemietet. Die Highlands begeistern vor allem durch die Einsamkeit welche man dort antrifft und die wunderschönen Aussichten von den Gipfeln der Berge. Neben den Highlands sind aber auch die Inseln der Inneren und Äußeren Hebriden eine Reise wert. Außerdem bietet sich überall die Gelegenheit eine Whisky-Destilliere zu besichtigen, da Whisky den gleichen Stellenwert wie Bier in Bayern genießt. Das Nachtleben in Edinburgh ist sehr ausgeprägt und es ist am Wochenende immer viel los. Die meisten Schotten gehen meistens schon relativ früh weg und halten sich bis um halb zwölf vorwiegend in den Pubs auf. Danach kann man dann noch bis um 3 Uhr in einen Club gehen (um 3 Uhr ist Sperrstunde und alle Clubs schließen). Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln setzt die Stadt auf Buse, mit welchen jede Ecke von Edinburgh erreicht werden kann. Hierfür kann man sich als Student auch eine Monatskarte kaufen. Eine Besonderheit bei den Bussen ist die Tatsache, dass die Fahrer kein Wechselgeld haben und somit passend bezahlt werden muss. Neben den Bussen gibt es noch die Möglichkeit ein Taxi zu nehmen, welche meistens auch nicht allzu teuer sind. Das Wetter ist besser als sein Ruf, trotzdem kann das Wetter auch mal sehr schnell von Sonnenschein zu Regen umschlagen. Leider überschreiten die Temperaturen im Sommer normalerweise nicht die 20 Grad Marke, fallen dafür im Winter meistens nie unter 0 Grad Celsius. Für Sportbegeisterte gibt es die Möglichkeit in ein Fitnessstudio zu gehen, welche sich über die ganze Stadt verbreiten und teilweise sehr lockere Vertragsbedingungen bieten (keine Mindestlaufzeit; jederzeit kündbar). Außerdem kann man durch die vielen großen Parks in der Stadt perfekt Joggen gehen. Hierfür bieten sich vor allem die Meadows, der Holyrood Park und der Inverleith Park an. Fazit Edinburgh und die Napier University sind perfekt um ein Auslandssemester zu machen. Meine Entscheidung war zu 100 % richtig und man sammelt sehr viele neue Erfahrungen. Ich kann jedem der sich für ein Auslandssemester im englischsprachigen Ausland interessiert, Edinburgh wärmstens empfehlen.
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