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SVS aktuell Schweizerische Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft Nr. 5: Juni 2018 Die Lehren aus „Rastatt“: Inhalt Mehr Koordination der Verkehrsträger Die Lehren aus „Rastatt“: gefordert Mehr Koordination der Ver- kehrsträger gefordert1 Die einzelnen Verkehrsträger müssen besser koordiniert werden, ms „Delphin“: Von Mondorf wobei über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus gedacht werden via Muttenz nach soll. Dies die Hauptforderung der Teilnehmer an einem Podium der Meisterschwanden4 Parlamentarischen Gruppe Schifffahrt, an dem die mehrwöchige Impressionen vom Anlass der Bahnsperre im deutschen Rastatt und die Lehren daraus themati- Parlamentarischen Gruppe siert wurden. Nur mit einem harmonisierten Zusammenspiel zwi- Schifffahrt5 schen Wasser, Schiene und Strasse und dem Einbezug der Direkt- Elektronische Meldepflicht für beteiligten werde es bei einem erneuten „Rastatt“-Fall gelingen, Tankschiffe: Erst 500 von rasch und besser zu reagieren. 1’600 Einheiten registriert 6 Man könne das Vertrauen in die ternationale Bahnverkehr zwischen SRH 2017 knapp über Vorjahr 6 deutsche Ingenieurskunst schon den Nordhäfen und Italien stillliege, Verbände machen mobil: Mehr langsam verlieren, wenn man die dürfe sich nicht wiederholen. Der Mittel für die Binnenschifffahrt 7 jüngeren Ereignisse betrachte, be- Frage, welche Lehren aus „Rastatt“ Ein Oldie erinnert sich (XX): grüsste Ständerat Claude Janiak, gezogen werden müssten, diene Unbrauchbarmachung7 Präsident der Parlamentarischen denn auch die Veranstaltung. fenaco Genossenschaft: Gruppe Schifffahrt, die Versamm- Neue Siloanlage im Auhafen lung Ende Mai in Bern. Verletzlicher Bahnverkehr Muttenz8 BDB beklagt baufällige Wiederholung ausschliesen In dieselbe Kerbe hieb Nationalrat Schleusen im Ruhrgebiet: Fabio Regazzi, Präsident des Car- „Mangelverwaltung in Da werde ein Flughafen gebaut, go Forum Schweiz, der die Folgen höchster Vollendung“ 9 von dem man nicht abfliegen kön- von „Rastatt“ als „desaströs“ be- Präsidentenwechsel bei der ne, und beim simplen Graben eines zeichnete. Es habe sich in schockie- Verkehrsdrehscheibe: Unterführungstunnels breche die render Weise gezeigt, wie verletzlich Schlebach ersetzt Auderset 10 darüber liegende Bahnstrecke ein. der internationale Bahnverkehr sei: Neuer ZKR-Quartalsbericht 11 Dass danach wochenlang der in- „Gut, konnte die Rheinschifffahrt in die Bresche springen und die Landesversorgung sichern. Gefragt sind nun aber schlagkräftige Instru- mente, um einen ähnlichen Krisen- fall besser bewältigen zu können.“ Operateure einbeziehen Regazzi nannte klare Forderungen: Der Entscheid des Ständerates, die Erstellung der Fahrpläne ohne Einbezug der Operateure zu erlau- ben, sei falsch. Auch im Leitungs- ausschuss Schweiz-Deutschland müssten die Operateure mitreden können. Und im internationalen Bahnverkehr müsse Englisch Stan- dardsprache werden. Grosser Andrang herrschte am Anlass der Parlamentarischen Gruppe Schifffahrt Er nehme den „Wunschkatalog“ ent- und des Cargo Forums Schweiz, u. a. mit Nationalrätin Edith Graf-Litscher (2.v.r.), gegen, erwiderte Peter Füglistaller, Nationalrat Fabio Regazzi (r.) und BAV-Direktor Peter Füglistaller (4.v.r.). Fotos: A. Au. Direktor des Bundesamtes für Ver-
SVS Allianz Suisse. Ihr Schweizer Versicherer für die Berufsschifffahrt. Verlangen Sie eine Offerte, damit Sie sich im entscheidenden Moment voll auf die Leistungen der Allianz Suisse verlassen können. Allianz Suisse Abteilung Wasserfahrzeuge Seilerstrasse 8, 3001 Bern, Tel. 058 358 53 53, marine@allianz.ch Textinserat_2c_170x33.indd 1 03.07.14 08:04 SVS aktuell ISSN: 1662-7520 Herausgeberin: Schweizerische Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft, 4019 Basel. Verantwortlicher Redaktor: André Auderset, +41 61 631 27 27, info@svs-ch.ch Inserate und Administration: Sylvie Pelloux, +41 61 631 29 19, pelloux@svs-ch.ch Mitarbeit an dieser Ausgabe: Sylvie Pelloux, Roland Blessinger, Urs Vogelbacher Druck: Gremper AG Druckerei, Basel/Pratteln, Auflage: 10 x jährlich, 1‘300 Exempl. Ihr Partner für Containerlogistik Reefer CH- ETS ETS ETA Basel/ IMPORT Rotterdam Antwerpen Birsfelden Out of Gauge Rotterdam 1. Fahrt Samstag Montag Dienstag Stuffing & Stripping Antwerpen 2. Fahrt Donnerstag Mittwoch Donnerstag Schwercolli bis 72 t 2x wöchentlich: CH- ETS Basel/ ETA ETA EXPORT Birsfelden Rotterdam Antwerpen Antwerpen/Rotterdam Basel/Birsfelden 1. Fahrt Dienstag Samstag Montag Basel/Birsfelden 2. Fahrt Freitag Dienstag Dienstag www.birsterminal.ch -2-
SVS kehr, in seinem einleitenden Refe- faktur umstellen muss, braucht dies rat. Für ihn sei die wichtigste Lehre enorm Zeit.“ aus „Rastatt“, dass die Benutzung Auch für Nicolas Herold von Syngen- der Wasserstrasse Rhein für den ta war der Abhängigkeitsgrad von Gütertransport und die Versorgung der Schiene erschreckend. Kleine- der Schweiz essentiell sei. Gleich- re Mengen bekomme man auch zeitig sei aber das Vertrauen in die anders transportiert, bei grossen Bahn durch das Ereignis etwas an- Mengen von Massengut blieben geschlagen, und dieses Vertrauen aber nur Schiene und Wasser. Auch sei gerade in der Schweiz mit ihrer habe man sich von den grossen Verlagerungspolitik äusserst wich- Operators – den ehemaligen Staats- tig: „In Zukunft müssen Schiene und bahnen – im Stich gelassen gefühlt: Wasser integral betrachtet werden „Da dauerte es eine Woche, bis Lö- – und dies über nationale Grenzen sungsansätze kamen. Kleinere Ope- hinaus.“ rators waren flexibler und brachten innert 24 Stunden Lösungen auf Nicht schon wieder Deutschland den Tisch.“ Die wichtigste Lehre sei für ihn: Es müsse alles viel schnel- Im nachfolgenden Podiumsteil stell- ler gehen. Er wisse von grösseren te Moderator Gilles Peterhans (UIP) Werken, die eine Woche und länger den Teilnehmern die Einstiegsfrage, hätten schliessen müssen. ... moderiert von Gilles Peterhans, UIP. was ihr persönliches Erlebnis bei port der Schiffsladungen. Sogar im „Rastatt“ gewesen sei. „Nein, nicht Eine Woche allein gelassen Bereich des sehr zeitsensiblen Jet schon wieder Deutschland!“, nann- Fuels für den Flughafen Kloten sei te der künftige Hupac-Chef Michael Dieter Weber von Varo Energy teilte die Landesversorgung nie in Gefahr Stahlhut als ersten Gedanken. Er das Gefühl, allein gelassen zu wer- gewesen. habe sich als deutscher Ingenieur, den: „Diese Phase dauerte gut eine Hans-Peter Hadorn nahm als Direk- der in der Schweiz lebe, schon fast Woche. Bei uns in der Mineralöl- tor der Schweizerischen Rheinhäfen nicht mehr auf die Strasse getraut. branche ist dies nicht ganz so gravie- die Komplimente gerne entgegen, Auch sei er regelrecht schockiert rend, da wir auch im Alltagsbetrieb mahnte aber, dass die Medaille im- gewesen, sei er doch davon aus- gewohnt sind, stark auf den Wasser- mer zwei Seiten habe. Ein anderes gegangen, dass auch in einem Kri- weg als Transportträger zu setzen.“ Mal könne auch die Schifffahrt senfall etwa 75% des Volumens auf Die Herausforderung war die umge- Probleme haben, dann müsse die der Schiene abgefahren werden hende Umstellung auf 24-Stunden- Schiene einspringen können. Es sei könnten. In der Realität seien es Betrieb in den Häfen. Die Zusam- deshalb wichtig, die jeweiligen Stär- gerade mal 30% gewesen. Das Pro- menarbeit mit den Schweizerischen ken der einzelnen Verkehrsträger blem sei, dass die Abläufe im Schie- Rheinhäfen sei aber ausgezeichnet entsprechend zu nutzen: „Ein Schiff nenverkehr sehr stark automatisiert gewesen wie auch diejenige mit den muss eben nie einen Slot bestellen; seien: „Wenn man dann auf Manu- inländischen Bahnen zum Abtrans- es fährt einfach los.“ Der Schiff- fahrt sei es zwar gelungen, während „Rastatt“ innert kürzester Zeit zu- sätzliche Kapazitäten bereitzustel- len. Man sei aber an die Grenzen gekommen und könne das System auf diese Weise nicht unendlich be- lasten. Guter Wille spürbar Peterhans erinnerte daran, dass die Europäische Kommission 2018 zum Jahr der Multimodalität ausgerufen habe. Dass etwas gehen müsse in Sachen vernetzen der Verkehrsträ- ger sei also erkannt: „Aber wie weit sind wir? Wenn morgen ein neues ‚Rastatt’ passiert, wird dann alles Über die Folgen von „Rastatt“ räsonierte ein hochkarätiges Podium mit Hafendi- besser funktionieren?“ rektor Hans-Peter Hadorn, Nicolas Herold, Syngenta Crop Protection, Dieter Weber, „Wir sind auf gutem Weg dazu und Varo Tankstorage AG, und Michael Stahlhut, SBB Cargo International... es ist viel guter Wille zu spüren,“ er- -3-
SVS widerte Stahlhut. Vor allem sei man werden, dass für den Fall des Falles Kunden als Lückenbüsser und Not- nun daran, die täglich auftretenden die Singen-Strecke verfügbar ist.“ nagel. Jetzt sind sie wieder zurück „kleineren“ Störungen zu beheben. Keine Alternative ist auf alle Fäl- bei der hochsubventionierten Kon- Ausserdem muss eine Rückfalle- le die Luftfahrt, wie Petergans auf kurrenz der Bahnen. Da sollte man bene da sein, wenn ein grösserer eine Frage von Nationalrat Maxi- sich einmal Gedanken machen! Wer Unfall passiert. So habe es auch milian Reimann ausführte: „Deren die Wasserstrasse auch in ‚norma- bei „Rastatt“ durchaus Alternativ- Kapazitäten sind eine Quantité né- len’ Zeiten benutzt, der ist auch im routen gegeben, etwa über das gligeable und erscheinen in den be- Krisenfall gerüstet.“ Elsass oder via Singen. Nur seien treffenden Graphiken nicht einmal.“ Keine Antwort fanden die Experten dort ebenfalls Bauarbeiten im Gang Dafür sollte vermehrt auf denjeni- auf die Frage von Nationalrat Tho- gewesen. Dass müsse man besser gen Verkehrsträger gesetzt werden, mas de Courten, wie es denn nun aufeinander abstimmen: „Wenn der der eben noch Kapazitäten habe, mit der Haftungsfrage bestellt sei. Tunnel unter der Rastatt-Strecke als ergänzte SVS-Geschäftsleitungs- Die Abklärungen würden noch lau- kritisches Vorhaben eingestuft wird, mitglied Severin Plüss: „Während fen und eine Lösung sei sicher nicht dann muss zuerst sichergestellt „Rastatt“ diente der Rhein vielen mehr in diesem Jahr zu erwarten. ms „Delphin“: Von Mondorf via Muttenz nach Meisterschwanden Einen aussergewöhnlichen Transport hatte die Ultra-Brag AG dieses Frühjahr im Basler Hafen zu bewältigen. Das später auf den Namen „Delphin“ getaufte Passagierschiff, das aus eigener Kraft den Rhein von Mondorf nahe Bonn bis Muttenz gefahren war, musste mit zwei Kränen auf einen Tieflader verfrachtet werden. Dazu wurde es „teilzerlegt“: Über Stunden schnitten und klopften Mitarbeiter der deutschen Lux-Werft und der Hallwilersee-Schifffahrtsgesellschaft (SGH) mit Trennschleifgeräten, Hammer und Meissel das Schiff in Einzelteile. Entfernt wurden der Mast, die Schanzen und der Aufbau samt Steuerhaus. Danach ging es nach Meisterschwanden an den Hallwilersee, wo die Einheit nun ihren Dienst versieht. Das MS „Delphin“ ist das 14. Schiff in der 130-jährigen Geschichte der SGH. Es kostete etwas über drei Millionen Franken. Für Ultra-Brag war es nicht der erste Auftrag die- ser Art; bereits 2003 wurde ein Schiff der SGH an seinen Bestimmungsort gebracht. Fotos: Ultra-Brag AG. -4-
SVS Elektronische Meldepflicht für Tankschiffe: Spezieller Link eingerichtet Erst 500 von 1’600 Einheiten Die Zentralkommission für die Rhein- registriert schifffahrt hat auf ihrer Homepage ei- nen speziellen Link eingerichtet, worin operative Fragen und Antworten (FAQ) Auf dem Rhein gilt ab dem 1. Dezember 2018 für alle Fahrzeuge für die elektronische Meldepflicht wie- mit festverbundenen Ladetanks an Bord die Pflicht zum elektro- dergegeben werden: nischen Melden. Aktuell haben sich erst 500 der 1600 im Rhein- (Startseite > Tätigkeiten > RIS - River einzugsgebiet eingesetzten Tankschiffe für das elektronische Mel- Information Services > Elektronisches den registriert. Melden (ERI) für Tankschiffe) Die Zentralkommission für die tronische Berichte an den ERINOT- Rheinschifffahrt (ZKR) hat am 31. Nachrichtenserver zu senden. Das vor dem 1. Dezember 2018 zu tun. Mai 2017 beschlossen, dass ab Konto ist kostenlos und kann auf Nur so ist sichergestellt, dass jeder dem 1. Dezember 2018 alle Fahr- der Website www.bics.nl beantragt Antrag innerhalb der vorgesehenen zeuge und Verbände, bei denen werden. 500 der 1600 im Rheinein- Frist und ohne Engpässe in letzter mindestens ein Fahrzeug zur Gü- zugsgebiet eingesetzten Tankschiffe Minute bearbeitet werden kann. terbeförderung in festverbundenen haben dies bereits getan. Ladetanks bestimmt ist, der elektro- Die Schweizerischen Rheinhäfen nischen Meldepflicht unterliegen. Kapazität bei 200 Anträgen pro werden die Tankschifffahrtstrei- Monat benden mit Aktionen über die Ein- EDI-Konto einrichten führung der elektronischen Melde- Somit fehlen bis zum 1. Dezember pflicht aufmerksam machen, damit Alle betroffenen Fahrzeuge müssen 2018 noch 1100 Anmeldungen. Da es bis zum 1. Dezember 2018 nicht vor diesem Zeitpunkt ein EDI-Konto RWS pro Monat maximal 200 neue zu einem Engpass kommt. bei der niederländischen Behörde Anträge bearbeiten kann, fordert die Rijkswaterstaat (RWS) einrichten. ZKR die 1100 Tankschiffe, die die- Dieses Konto wird benötigt, um über se Formalität noch nicht erfüllt ha- SRH 2017 knapp eine Anwendung (z. B. BICS) elek- ben, auf, dies möglichst rechtzeitig über Vorjahr Die Regierungen der beiden Basel unterbreiten die von ihnen genehmi- gten Jahresbericht, Jahresrechnung und Bilanz der Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) den Parlamenten zur Kenntnisnahme. Der Betriebs- erfolg der SRH liegt mit 9‘048‘169 Fr. (13%) knapp über dem Vorjah- resergebnis. Insgesamt fällt das Jahresergebnis 2017 (flexibler Baurechtszins vor Zuweisung an die gesetzliche Gewinnreserve) mit 9‘051‘537 Fr. um 11% besser aus als im Vorjahr (Ergebnis: 8‘132‘134 Fr.). Zu den Besonderheiten des Ge- schäftsjahrs 2017: Per 1. 1. 2017 ist die MWST-Abrechnungsmethode von Pauschal- auf neu effektive Be- steuerung umgestellt worden. Die Beteiligung von rund 38% an der Rheinhafengesellschaft Weil am Rhein mbH ist im Jahr 2017 an die Stadt Weil am Rhein verkauft wor- den. Der Verkaufserlös hat die im Jahr 2015 getätigte Abschreibung über 550‘000 Fr. mehr als kompen- siert. Als Ergebnis resultiert ein ein- maliger Buchgewinn von 703‘368 Fr. Im Rahmen des Aktionsplans Schifffahrt wurden die bisher selbst- ständigen Lotsen in den Bereich Schifffahrt der SRH integriert, da- durch erhöhten sich die Vollstellen um 6 auf 54. Auf den Jahresbericht wird in einer der nächsten Ausgaben vertieft eingegangen. -6-
SVS Verbände machen mobil: TEN-T Tage in Ljubljana wieder deut- Mehr Mittel für die Binnenschifffahrt lich zum Ausdruck kam und auch von allen Seiten betont wurde. Der Europäische Verband der Binnenschifffahrt EBU plädiert ge- “Mit unseren Erklärungen, sowohl meinsam mit mehr als 40 europäischen Dachverbänden für ein im Rahmen der Transportkoalition, höheres Transportbudget im neuen mittelfristigen Finanzplan des als auch mit unserer Vision 2030 EU-Haushaltsrahmens von 2021 bis 2027 (MFR). bieten wir den verhandelnden EU Im Rahmen der letzte Woche unter vember vergangenen Jahres unter- Institutionen eine Unterbauung für Vorsitz der Transportkommissarin breitet. eine zweckmässige Anwendung der der Europäischen Kommission Vio- EU Mittel. Investitionen in Transpor- leta Bulc in Ljubljana organisierten Wichtige Rolle verdeutlicht tinfrastruktur kommen der gesamt- TEN-T Tage, überreichte eine Koali- en Gesellschaft zugute”, so betonte tion von mehr als 40 europäischen Binnenschifffahrt spielt in der in- die an de TEN-T Tagen in Ljubljana Dachverbänden dem EU-Haushalts- ternationalen Transportpolitik eine teilnehmende Generalsekretärin kommissar Günther Oettinger die wichtige Rolle, was während der der EBU, Theresia Hacksteiner. gemeinsame „Ljubljana Erklärung“. Darin wird für mehr Finanzmittel im neuen mittelfristigen Finanz- plan des EU-Haushaltsrahmens von Ein Oldie erinnert sich (XX): 2021 bis 2027 (MFR) für das Finan- zierungsvehikel des Transports, der Unbrauchbarmachung (Ubm) sogenannten “Connecting Europe Facility (CEF)”. plädiert. CEF hat sich in den vergangenen Jahren als wich- tiger Katalysator der Finanzierung und Realisierung grenzüberschrei- tender Infrastrukturprojekte be- währt und damit seinen Mehrwert bewiesen. Über 50 Projekte In Bezug auf Binnenwasserstrassen Infrastruktur führte dies in der ver- gangenen CEF-Periode zwischen 2014-2017 zur Zuerkennung von Ko-Finanzierung aus dem CEF Fonds an 52 Projekte im Wert von 1.658,4 Million €. Dazu gehören un- ter anderem Projekte wie die Seine- Nord und die Behebung wichtiger Flaschenhalse in der Donau. Am 2. Mai veröffentlicht die Euro- päische Kommission ihren MFR Vorschlag, worunter den für CEF Die Strategie der verbrannten Erde bezweckt, dem Feind den Vormarsch zu erschwe- vorgesehenen Anteil. Am 29. Mai ren, indem man ihm eine zerstörte Infrastruktur hinterlässt. In diesem Sinne waren die Tanklager der Schweizerischen Rheinhäfen während der Zeit des Kalten Krieges 2018 wird der Vorschlag für das mit Material zur Ubm ausgerüstet. Dieses umfasste im Wesentlichen Coronas und neue Infrastrukturbudget unter CEF Keile aus Beton, Magnesit, Zünder und Zündschnüre, Abdeckbleche sowie Planskiz- II erwartet. Beide Vorschläge wer- zen und war in verschiedenen in den Tanklagern befindlichen Baracken gelagert. Im den anschliessend im Europäischen Mobilmachungsfall wären die Tanklager militarisiert und durch die eine Betriebs- Parlament und Rat behandelt und stoffkompanie, die sich vorwiegend aus Mitarbeitern der Mineralölfirmen rekrutier- verabschiedet. te, betrieben worden. Zuständig für die Ubm in den Rheinhäfen waren die Depot- Zur Vorbereitung auf die Veröffent- mannschaften. Hier sieht man Angehörige der Betrst Kp II/42 bei einer Ubm-Übung lichung beider Haushaltsvorschlä- am Esso-Tank am Wiesendamm, dem bei Inbetriebnahme grössten Mineralöltank ge hat sich die Binnenschifffahrt der Schweiz. Als Ultima Ratio wären – um dem Feind nicht mit Gratis-Betriebsstoff versorgen zu müssen - die Tanks abgefackelt worden. Nach dem Zerfall der Sowjet- nicht nur an der Transportkoalition union sah die Armeeführung keinen Bedarf mehr an der Ubm. Das entsprechende beteiligt, sondern auch ihre eigene Material wurde aus den Tanklagern der Rheinhäfen entfernt. Mit dem Rückbau der Vision 2030 mit Aktionsplan erstellt Satram-Tanks verschwindet nun auch das letzte Tanklager der baselstädtischen und den Vertretern der betreffenden Rheinhäfen - 95 Jahre nach Eröffnung des ersten (Lumina AG am Klybeckquai, europäischen Institutionen im No- 1923) - umweltgerecht und ohne Feindeinwirkung. -7-
SVS fenaco Genossenschaft: Neue Siloanlage im Auhafen Muttenz Nach einer zweijährigen Bauphase und Investitionen in der Höhe von rund 40 Mio. Fr. hat die fenaco Genossenschaft ihre Um- schlagsplattform und Getreidesammelstelle im Muttenzer Auha- fen in Betrieb genommen. Begangen wurde dieses Ereignis mit einem grossen Eröffnungsfest Anfang Juni. Nach einer rund zweijährigen Bau- Anlage investiert, die eine optima- phase hat die fenaco Genossen- le Abwicklung der Inlandernte in schaft die neue Logistik- und La- der Region und den Umschlag von gerplattform im Auhafen Muttenz notwendigen Ergänzungsimporten am 9. Juni 2018 offiziell in Betrieb zulässt“, sagt Heinz Mollet, Mitglied genommen. Für die Anlage wurden der Geschäftsleitung der fenaco bestehende, ehemalige Sandsilos (Foto rechts). kann die Ernte der Region Basel zu Getreidesilos umgebaut sowie rasch und kosteneffizient übernom- ein neues, über 70 Meter hohes Neue Kapazitäten für Pflichtlager men werden. „Dank den erweiterten Silo für die Lagerung von Getreide Kapazitäten im Auhafen werden kei- und Ölsaaten errichtet. Es weist Mit diesem Neubau kommt die ne Auslagerungen mehr während eine Lagerkapazität von rund 40 fenaco Genossenschaft ihrem Auf- der Ernte nötig sein, wie dies früher 000 Tonnen für Getreide, Ölsaaten trag als Pflichtlagerhalter nach. Sie regelmässig der Fall war“, zeigt sich und Futtermittel-Rohprodukte auf. übernimmt im Auftrag des Bundes Christian Banga, Präsident der Lan- Es wurde zudem auch in eine spezi- die Lagerung von Getreide und di Reba, erfreut. fische Lagerung für anspruchsvolle Futtermittel für allfällige Phasen Eiweissprodukte, wie zum Beispiel der Notvorversorgung. „Dies ist ein Langfristig mehr Effizienz und Sojaschrot, investiert. wichtiger Beitrag zur Sicherung der weniger Kosten Wertschöpfungskette in der Schwei- Optimaler Standort zer Land- und Ernährungswirt- Langfristig betrachtet würden die schaft“, ergänzte Mollet. höheren Umschlags- und Lagervo- Aufgrund der optimalen logistischen lumen in den unternehmenseige- Anbindung des Standortes können Einfacher für die regionalen nen Anlagen dazu beitragen, die die Rohprodukte künftig per Traktor, Produzenten Effizienz zu steigern und Kosten Lastwagen, Bahn und Schiff ange- zu senken. «Diese Gewinne geben nommen und wiederum auf Bahn Die Anlieferung von Getreide der wir unseren Mitgliedern in Form und Lastwagen verladen werden. regionalen Produzenten erfolgte bis von besseren Preisen weiter», sagt Ein Schwerlastkran für den Verlad anhin am Standort im Dreispitz der Heinz Mollet. Hansjörg Reiss, Leiter auf Schiffe und der Containerum- LANDI Reba, was verkehrs- und em- fenaco Getreide, Ölsaaten, Futter- schlag runden das umfassende missionstechnisch unbefriedigend mittel, ergänzt: «Wir konnten dieses Dienstleistungsangebot ab. „Die war. Durch die Integration der Sam- anspruchsvolle Bauprojekt inner- fenaco hat in eine leistungsstarke melstelle in den Neubau im Auhafen halb der vorgesehenen Zeitrahmen Die Rundsilos und das wabenförmige Silo sind von weitem zu sehen. Auf dem Dach wurde eine Ökofläche angelegt, auf der nun diverse Pflanzen einen neuen Lebensraum finden. -8-
SVS realisieren. Das ist sehr erfreulich: sicherstellen kann und den Kun- So können die Produzenten aus der denwünschen entspricht. Dank der Region bereits ab der diesjährigen grossen Lagerkapazität bieten wir Ernte ihre landwirtschaftlichen Er- vor Ort nun genügend Platz für die zeugnisse im Auhafen abliefern. gesamte Erntemenge in der Region. Laut Hansjörg Reiss (Foto rechts) So müssen wir nicht ständig nach bietet die neue Plattform den Bäu- Auslagerungsmöglichkeiten suchen, erinnen und Bauern beträchtlichen was den Preisdruck für das Getrei- Nutzen: „Unsere Getreidesammel- de während der Erntezeit verringert. stelle und Umschlagsplattform ist Die Plattform erbringt zudem eine mit moderner Technik ausgestattet, hohe Leistung, was bei der Getrei- welche bei der Reinigung, Trock- deannahme in der Erntezeit für die nung und Homogenisierung der Landwirte stark verkürzte Warte- Ware eine einwandfreie Qualität zeiten bedeutet.“ stellen. Das kommt aber auf kurze BDB beklagt baufällige Schleusen im Ruhrgebiet: Sicht nicht in Betracht: Es fehlt das Mangelverwaltung in höchster erforderliche Fachplanungsperso- nal in der WSV. Vollendung Allein eine massive Aufstockung des Fachplanungspersonals im Zehn Jahre Wartezeit Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich wird das Ruhrge- biet mit seinen Kraftwerken und dem Chemiepark Marl vor dem Im WSA Duisburg-Meiderich, das drohenden Kollaps bewahren. Denn nur mit entsprechend qua- für das westdeutsche Kanalgebiet lifizierten Mitarbeitern kann das Amt endlich die dringend not- zuständig ist, fehlen alleine rund wendige Sanierung des Wesel-Datteln-Kanals und der dortigen 50 Ingenieure. Neben den maroden Schleusenbauwerke in Angriff nehmen. Das ist das Ergebnis eines Pollern sind es 70 weitere Anlagen, Krisengespräches, das der Bundesverband der Deutschen Binnen- die im Amtsbezirk dringend instand schifffahrt e.V. (BDB) im Frühjahr in Duisburg organisiert hatte. gesetzt werden müssten. Die Ver- Der BDB hatte Vertreter der Gross- entstehen. Die gesamte Versor- treter der Verwaltung konnten des- industrie, des Schifffahrtsgewerbes gungslogistik wird zu einer unplan- halb auch keine Angaben zu einem und der Wasserstrassen- und Schiff- baren Angelegenheit, die massive möglichen Reparaturbeginn in den fahrtsverwaltung des Bundes (WSV) Mehrkosten produziert. Schleusen machen. Zunächst müs- eingeladen, um über die aktuelle se ein Sanierungskonzept erarbei- Situation am Wesel-Datteln-Kanal Fehlendes Fachpersonal tet werden. Die Baumassnahme zu beraten. Der 60 km lange Kanal könne sich dann – nach einem um- ist nach dem Rhein die wichtigste Die Reparatur bzw. der Ersatz der fangreichen und komplizierten Aus- Wasserstrasse im Bundesgebiet; er Poller in den Schleusen ist zwingend schreibungsverfahren – durchaus stellt die Hauptverkehrsschlagader erforderlich, um die volle Leistungs- über einen Zeitraum von zehn Jah- für die Grossindustrie im Ruhrgebiet fähigkeit des Kanals wieder herzu- ren erstrecken. dar. Auf ihm werden knapp 20 Mio. t Güter pro Jahr transportiert. Verkehr stockt Doch zurzeit stockt der Schiffsver- kehr im Kanal: Die Bundesverwal- tung hat die sogenannten Nischen- poller, die den Schiffen während der Schleusung in den Kammern zum Festmachen dienen, gesperrt. Die Poller stammen ebenso wie die sechs Schleusenbauwerke, aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhun- derts. Sie können die Zugkräfte der heutigen Schiffe nicht mehr aufneh- men und müssen erneuert werden. Die Folge ist, dass die Schiffe sich nun an den Schleusen stauen und Der Wesel-Datteln-Kanal ist mit einem Transportvolumen von knapp 20 Mio. Tonnen pro Jahr Wartezeiten von bis zu 12 Stunden die Hauptverkehrsader im Ruhrgebiet. Foto: BDB. -9-
SVS Eine schnelle „Erste Hilfe“ sollen nalschleusen an 365 Tagen im Jahr Berlin seien aufgefordert, dem WSA nun sogenannte Festmacher lei- Festmacher ihren Dienst verrichten Duisburg-Meiderich so schnell wie sten. Diese vertäuen die Schiffe sollen, womöglich sogar über Jahre möglich eine ausreichende Zahl an an den Landpollern oberhalb der und Jahrzehnte, ist – so der BDB – Ingenieurstellen zu gewähren. Dass Schleusenkammern. Das ist ein pro- „Mangelverwaltung in höchster Voll- das geht, wenn die für den Bun- bates aber auch recht kosteninten- endung“ und kann aus Sicht aller deshaushalt Verantwortlichen es sives Mittel, um die Schleusungs- Beteiligten bestenfalls ein weiteres nur wollen, sei laut BDB beim Aus- vorgänge wieder zu beschleunigen. Provisorium sein. Die Verantwort- bau des Elbe-Lübeck-Kanals vorge- Dass aber nun an sämtlichen Ka- lichen in Politik und Verwaltung in macht worden. Präsidentenwechsel bei der Verkehrsdrehscheibe: Schlebach ersetzt Auderset Nach sechsjähriger Amtszeit hat der Präsident der Ausstelllung „Verkehrsdrehscheibe“ im Hafen Kleinhüningen sein Amt an der GV Ende Mai an Rolf Schlebach übergeben. Zuvor würdigte Vize- präsident Thomas Knopf die Verdienste des Abtretenden bei der Modernisierung und Neugestaltung der Ausstellung. Schlebach ist „ein alter Hase“, der die Verkehrsdrehscheibe als Mitglied des Auf- sicht-Teams und als Experte am Schifffssimulator bestens kennt. Einige Impressionen von der GV, an der auch die Landratspräsiden- tin Elisabeth Augstburger (obere Fotoreihe, rechts) teilnahm: - 10 -
SVS Neuer ZKR-Quartalsbericht MARKET INSIGHT EUROPÄISCHE BINNENSCHIFFFAHRT HERAUSGEGEBEN IM Hier erleben Sie: FRÜHJAHR 2018 • Die Geschichte der Rheinschifffahrt vom Mittelalter bis in die Moderne • Die aktuelle Funktion Basels als moderne Logistikdrehscheibe Unsere Ausstellung für SIE • Führungen mit kundiger • Wir kümmern uns um Ihre Leitung. Apéros, Mitarbeiteranlässe, • Selbst ein Schiff steuern Jubiläen, Vereinsausflüge, etc. am Simulator. • Verknüpfung mit Hafen- • Knoten und Spleissen lernen. führungen möglich. Der neue Quartalsbericht über die europäische Binnen- schifffahrt, welcher in Partnerschaft mit der Europä- Fragen Sie uns an! ischen Kommission vom Sekretariat der ZKR erstellt wur- Ausstellung «Verkehrsdrehscheibe», Westquaistrasse 2, 4057 Basel/Kleinhünin- de, ist nun verfügbar. Er kann ab sofort in 4 Sprachen auf gen. Öffnungszeiten März - Oktober: Di. - So., 10.00 - 17.00 Uhr; Dezember - Feb- der Website www.inland-navigation-market.org geladen ruar: Di, / Sa. / So. 10.00 - 17.00 Uhr. Für Gruppen auf Anfrage, auf Wunsch inkl. Apéros, Führungen und Simulatorbetrieb: 061 631 42 61/65. werden. Zusätzlich können Exemplare in Papierform bei www.verkehrsdrehscheibe.ch; kontakt@verkehrsdrehscheibe.ch folgender Adresse bestellt werden: ccnr@ccr-zkr.org. WELTWEIT VERNETZT Das Tor zur Schweiz I Knotenpunkt Güterverkehrskorridor Rotterdam-Basel-Genua I Jährlich 6 Millionen Tonnen Güter Schweizerische Rheinhäfen 134 000 Container-TEU I 10 Prozent aller Schweizer Importe Basel I Birsfelden I Muttenz 80 Unternehmen I 3 000 Arbeitsplätze www.port-of-switzerland.ch - 11 -
SVS Competence on Inla nland Waterways COMPETENCE on INLAND WATERWAYS Service, Support, Solutions Die Beliebtheit und somit auch die Nachfrage für Flussreisen nimmt stetig zu. Als Marktführer mit jahrelanger Erfahrung managt River Advice Fluss- kreuzfahrtschiffe im Einklang mit dem Markenauftritt der Reiseveranstalter. Das Kompetenzzentrum River Advice erbringt ein komplettes Spektrum an Dienstleistungen – transparent und modulartig: Reedereiadministration & Treuhandleistungen Hotel- & Cateringmanagement Nautik- & Technikmanagement Planung & Durchführung von Neubauten, Umbauten, Renovierung, Baubegleitung Schiffsfinanzierungs- & Schiffsversicherungsberatung Safety-, Security- & Qualitätsmanagement River Advice AG Nauenstrasse 63 A I 4002 Basel I Switzerland www.riveradvice.com Phone: +41 61 205 15 30 I Fax: +41 61 205 15 32 Competence on Inland Waterways
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