Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven

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Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven
Nr. 1 / April 2020

Bulletin der Beratung im ländlichen Raum

Nachhaltigkeit aus
verschiedenen Perspektiven

Humus – der Schlüssel
zur Bodenfruchtbarkeit                    4

Das Messen des Redoxpotentials:
Elektrizität im Boden                     6

Studienreise «Arbeitsweise der Institutionen
der Schweiz und der EU»8
Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven
Standpunkt

Nicht relevante Metaboliten im Grundwasser:
ein Klumpenrisiko
Bruno Arnold, AGRIDEA
                Wegen der Trinkwasserinitiative liegt der Fokus bei den Pflanzen-
                schutzmitteln derzeit auf den Rückständen im Grundwasser. Die
                Landwirtschaft muss dabei nicht warten bis der Gesetzgeber
                einschreitet, sondern kann mehr Eigenverantwortung
                übernehmen.
                Bei den Pestizid-Rückständen und ihren Abbauprodukten
                unterscheidet die Gesetzgebung zwischen relevanten und nicht
                relevanten Metaboliten, je nachdem, ob die Abbauprodukte
                im Zulassungsverfahren als gesundheitsschädlich oder harmlos
                eingestuft wurden. Relevante Metaboliten überschreiten den
                Grenzwert (0.1 μg / l) lediglich bei 2 % der Trinkwasserfassungen
                der Schweiz.
                Anders sieht es bei den nicht relevanten Metaboliten aus.
                Sie werden an rund 20 % der Messstellen in erhöhten Konzen-
                trationen gefunden und stellen damit ein Klumpenrisiko dar.
                Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse können Abbau-
                produkte im Zuge der gezielten Überprüfung durch das BLW als
                toxisch und damit als relevant beurteilt werden. So geschehen
                bei Chlorothalonil im Sommer 2019. Durch die Einstufung als
                «wahrscheinlich krebserregend» kam es in vielen Gemeinden zu
                Schliessungen von Wasserfassungen. Es ist gut möglich, dass sich
                dieses Szenario für weitere Metaboliten wiederholen wird. Dies
                kann bei den Wasserversorgern Investitionen in Millionenhöhe
                verursachen – Kosten, die die Allgemeinheit zu tragen hat.
                Agieren ist besser als reagieren. Die Landwirtschaft muss nicht
                zuwarten, bis riskante Produkte verboten werden. Sie kann selbst
                Verantwortung übernehmen und einem möglichen Imageverlust
                für die Landwirtschaft entgegenwirken. Die Branchen können
                zusammen mit der Beratung und den Betrieben die Pflanzen-
                schutzmittel mit besonderem Risikopotenzial freiwillig reduzieren.
                Die Liste dieser Produkte findet sich in den Datenblättern
                Ackerbau, Kapitel 18.3.9 «PSM mit besonderem Risikopotenzial».
                Eine erfreuliche Entwicklung ist der Rückgang bei den verkauften
                Herbiziden um rund 30 % in den letzten 10 Jahren. Dies zeigt
                auf, dass vermehrt mechanische Verfahren, Anbausysteme
                mit Untersaaten oder Direktsaat in Gründüngungen zum Einsatz
                kommen. Alternativen zum Herbizideinsatz finden Sie in den
                «Datenblättern Ackerbau».

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Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven
Treffpunkt

 Save the Date –                                     Neues aus den Kantonen
 Beratungsforum Schweiz BFS
                                                     Waadt: Changins bleibt bestehen!
 Am 16. und 17. September 2020 findet                Nachdem der Standort zunächst von einem
 die Jahrestagung und Delegiertenversammlung         Bundesprojekt zur Neuausrichtung der
 statt. Dieses Jahr sind die BFS-Mitglieder          Aktivitäten von Agroscope bedroht war, soll
 während 24 Stunden zu Gast im Kanton                Changins nun erhalten bleiben und sogar
 St. Gallen. Dort bekommen sie spannende             gestärkt werden. Dies ist Gegenstand einer
 Einblicke in die regionale Landwirtschaft in        kantonalen Mitteilung vom 16. Januar.
 Verbindung mit der Beratung und Weiter-             Insbesondere ist vorgesehen, das Personal
 bildung des Landwirtschaftlichen Zentrums.          des Zentrums von 130 auf 160 Stellen
 Zudem erhalten sie aktuelle Informationen           aufzustocken. Auch das Weinforschungs-
 zu BARTO. Neben dem Austausch unter                 zentrum Caudoz in Pully wird weitergeführt.
 Kaderleuten aus den Beratungsdiensten steht         Die intensiven Verhandlungen der waadt-
 das Tätigkeitsprogramm des BFS 2020 mit dem         ländischen Behörden haben einen wesent-
 Schwerpunkt Innovationsförderung im Zentrum.        lichen Beitrag zu diesem glücklichen Ausgang
 Der Vorstand des BFS ist derzeit in engem           für Changins geleistet.
 Kontakt mit dem BLW, um die Innovations-            Infos
 förderung in der Praxis zu optimieren.
 andreas.ruesch@strickhof.ch                         Liechtenstein: Bio-Weltmeister und
                                                     kurze Wege
                                                     Der erste Biobetrieb in Liechtenstein entstand
                                                     1991. Seither wurde ein langer Weg
                                                     zurückgelegt, inzwischen halten sich 35 % der
Mehr Wertschöpfung aus dritter                       Betriebe im Fürstentum an die Schweizer Bio-
Qualität                                             Richtlinien. Eine weitere wichtige Tatsache:
                                                     die einheimische Produktion deckt 45 % des
Das meiste Gemüse aus der Magadinoebene              Kalorienbedarfs der Einwohnerinnen und
landet als erste Qualität bei den Grossverteilern.   Einwohner des Landes. Mit diesen Zahlen ist
Gemüse zu verkaufen, das nicht ganz der Norm         Liechtenstein Weltmeister auf diesem Gebiet!
entspricht, ist oft schwer. Vieles landet auf dem    Infos
Kompost oder in der Biogasanlage.
Im Projekt «Da spreco a risorsa» werden              Schaffhausen setzt zur Stärkung der
                                                     regionalen Wertschöpfung auf seinen
Möglichkeiten diskutiert, um mehr Wert-
                                                     Naturpark
schöpfung zu generieren. Die Arbeitsgruppe
                                                     Im November letzten Jahres haben die Stimm-
mit Produzent / innen sowie Landwirtschafts-         berechtigten in Schaffhausen ein kantonales
vertretenden aus der Region entstand durch           Gesetz über die Naturpärke verabschiedet.
ein vom Parco del Piano di Magadino und der          Dieses Gesetz verschafft verschiedenen
AGRIDEA eingereichtes Projekt beim Bundesamt         Projekten zur Wertschöpfung örtlicher
für Raumentwicklung ARE. Die ersten Früchte          Erzeugnisse in Verbindung mit dem Naturpark
reifen: die Konferenz zum «Ausschuss-Gemüse»         eine gesicherte Finanzierung. Das touristische
fand hohen Anklang. Weitere Anlässe sind             Angebot rund um den Park wird erweitert.
geplant, wie ein Kommunikationsnetzwerk zur          Darüber hinaus werden 107 Produkte mit dem
besseren Vermarktung in der Region.                  Label «Naturpark» versehen. Das Weinbauerbe
                                                     von Schaffhausen wird so noch stärker in den
Artikel «tio» (auf Italienisch)                      Vordergrund gerückt.
                                                     Artikel «Bauernzeitung»

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Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven
Schwerpunkt

 Humus – der Schlüssel zur
 Bodenfruchtbarkeit
 Humus – die organische Substanz – ist der        als Haupteintragspfad. Der Kohlenstoff gelangt
 Schlüssel für leistungsfähige Böden. Die         entweder auf direktem Weg (Wurzelausschei-
 Humusgehalte im Ackerbau sind jedoch             dungen, Pflanzen- oder Ernterückstände,
 oftmals zu tief, um die Bodenfruchtbarkeit       abgestorbene Wurzeln) oder indirektem
 langfristig zu erhalten. Darum gibt es neue      Weg (Grüngutkompost, Mist von gefütterten
 praktische Empfehlungen wie Landwirt-            Tieren etc.) in den Boden. Sind Böden an
 innen und Landwirte den Humus erhalten           Nährstoffen verarmt, fehlen wichtige
 oder aufbauen können.                            «Humusbausteine». Zudem reduziert dies
                                                  die pflanzliche Photosynthese und somit
 Benjamin Seitz, bodenproben.ch ag                den Kohlenstoffeintrag in den Boden.
                                                  Andererseits kann auch Überdüngung
 Humus dient als Nährstoff- und Wasserspeicher    negative Auswirkungen auf den Humusgehalt
 oder als Lebensraum für eine Vielzahl an         haben. Um die überschüssigen Nährstoffe
 grossen und kleinen Bodenbewohnern und           zu verarbeiten, zapft die Bodenbiologie eine
 optimiert so die Erträge im Pflanzenbau. Etwa    verfügbare Energiequelle an. Meist ist dies der
 die Hälfte des Gewichts von Humus besteht        bereits im Boden vorhandene Humus («Priming-
 aus Kohlenstoff (50 – 60 %) und etwa 5 – 6 %     Effekt»). Damit aus den vorhin beschriebenen
 aus Stickstoff. Phosphor ist mit 1 – 1.5 % und   Bestandteilen Humus werden kann, muss
 Schwefel mit 0.5 – 1 % im Humus enthalten.       die in den Boden gelangende Rohorganik
 Die restliche Masse wird durch Sauerstoff,       verarbeitet werden. Diese Aufgabe übernehmen
 Wasserstoff sowie Kleinstanteile diverser        die Bodenlebewesen – vom Wurm bis zu den
 Spurenelemente gebildet. Obwohl die boden-       Bakterien. In einem gesunden Boden leben pro
 fruchtbarkeitsfördernde Wirkung des Humus        Hektare etwa 20 – 30 Grossvieheinheiten in
 schon seit über 100 Jahren bekannt ist, ist      Form von Klein- und Kleinstlebewe­sen. Diese
 es bisher noch keinem / r Bodenforscher / in     müssen sowohl quantitativ als auch qualitativ
 gelungen ein vollständiges biochemisches Bild    mit ausreichend Nahrung versorgt werden.
 vom Humus im Boden zu zeichnen.
                                                  Auf was ist bei der Bodenbearbeitung zu
 Wie entsteht Humus?                              achten?
 Da Kohlenstoff der Hauptbestandteil von          Wie die Tiere im Stall brauchen auch die Boden-
 Humus ausmacht, ist es wichtig, möglichst        lebewesen gute Bedingungen, damit sie ihre
 viel davon in den Boden zu bringen. Die          Arbeit im Boden optimal verrichten können.
 Photosynthese der grünen Pflanzen gilt dabei     Daher ist die Förderung der Bodenstruktur und

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Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven
die Vermeidung von Bodenverdichtungen ein          der sogenannten «Glühverlust-Methode»
wichtiger Bestandteil von humusaufbauenden         der Humusgehalt als Masseverlust bei der
Ackerbausystemen. Bei der Bodenchemie              Verbrennung bei 650 °C definiert. Diese
muss auf eine ausbalancierte Versorgung von        Methode ist allerdings für mineralische Böden
Kalzium, Magnesium und Kalium geachtet             mit Humusgehalten bis ca. 10 % zu ungenau.
werden. Die Radlasten an den Fahrzeugen            Für die ÖLN-Analysen wird zurzeit die «Kalium-
sollten möglichst tief gehalten werden und die     dichromat-Methode» («nasschemische
Arbeiten auf genügend abgetrockneten Böden         Oxidation» oder «Walkey-Black») verwendet,
durchgeführt werden.                               welche die in der Probe vorhandene Organik
                                                   mit dem stark oxidativ wirkenden Chromat
Bei der Bodenbearbeitung bewährt sich das
                                                   chemisch «verbrennt». Anschliessend wird der
Jahrzehnte alte Credo «flach bearbeiten, tief
                                                   Chromat-Verbrauch quantifiziert, aus welchen
lockern». Die flache Bodenbearbeitung hat sich
                                                   sich der Kohlenstoffgehalt der Bodenprobe
in den letzten Jahren stark weiterentwickelt,
                                                   zurückberechnen lässt. Für humusreiche
sodass sie auch vermehrt im Bioackerbau
                                                   Standorte liefert die moderne Elementaranalyse
Einzug findet. Bei der Tiefenlockerung darf
                                                   («Dumas-Methode») genauere Resultate. Dabei
der Boden nicht zu nass sein, damit keine
                                                   wird die Bodenprobe in einem Ofen verbrannt
Schmierschichten entstehen. Anderseits steigt
                                                   und das entstehende CO² direkt gemessen.
das Risiko bodenphysikalischer Schäden bei
                                                   Zurzeit ist diese Methode für die ÖLN-Analysen
zu trockenen Bedingungen an. Zudem sollte
                                                   nicht freigegeben, eine Änderung dieser
die technische Ausrüstung an den jeweiligen
                                                   Regelung wird allerdings 2022 erwartet.
Boden angepasst werden. Vielversprechend
ist die Kombination von Lockerungstechnik
                                                   Weitere Informationen zum Thema Humus:
mit gleichzeitiger Ansaat von tiefwurzelnden
                                                   Humusmerkblatt der AGRIDEA
Zwischenfruchtmischungen, da die Wurzeln
                                                   Humusbilanzrechner von Agroscope
die gelockerte Erde durchwachsen und wieder
stabilisieren können.
                                                   Vertiefte Informationen zu
                                                   Humusmessungen:
Wie entnimmt man die Bodenproben?
                                                   bodenproben.ch
Um Humusaufbau zu dokumentieren, müssen
                                                   produktmanagement@bodenproben.ch
Bodenproben in einem Labor analysiert werden.
Auf visuelle Schätzung des Humusgehalts
ist aufgrund der grossen Ungenauigkeit zu           Humusaufbau – Empfehlung aus und
verzichten. Bei der Probenentnahme ist auf          für die Praxis
ein korrektes, reproduzierbares Vorgehen zu
                                                    Für die landwirtschaftliche Praxis gibt es zurzeit
achten. Auf einer Parzelle werden 20 – 25           folgende Empfehlungen:
Einstiche mit GPS festgehalten und zu einer
                                                    1. Böden möglichst dauerhaft begrünen:
Mischprobe vermengt. Bei der Entnahmetiefe
                                                       Untersaaten und Zwischenfruchtmischungen
sind die Empfehlungen von Agroscope zu                 nutzen, Winterbrachen vermeiden
berücksichtigen (Naturwiesen: 0 – 10 cm;
Ackerbau, Kunstwiesen, Gemüse: 0 – 20 cm;           2. Böden ausgeglichen mit Nährstoffen
                                                       versorgen: Nährstoffmängel beheben,
Obst, mehrjährige Beeren, Reben: 0 – 25 cm).           Überdüngung vermeiden
Die Beprobung sollte immer in der gleichen
Jahreszeit erfolgen und im Fruchtfolgerhythmus      3. Nährstoffverluste bei der Lagerung von
                                                       organischen Düngern vermeiden
wiederholt werden (ca. alle vier – sechs Jahre).
                                                    4. Biologische Rotteprozesse fördern, Fäulnis
Welche Messmethoden gibt es?                           vermeiden
Die einfachste und älteste Humusmessmethode         5. Flach bearbeiten, bei Bedarf tief lockern
basiert darauf, dass organisches Material bei
                                                    6. Bodenstruktur fördern: Technik und Biologie
tieferen Temperaturen verbrennt im Gegen-              kombinieren
satz zu mineralischem Material. So wird bei

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Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven
Methoden

Das Messen des Redoxpotentials:
Elektrizität im Boden
Im Boden wie im Leben ist alles eine Frage                    Elektronenspeicher). Der Humus entspricht
der Energie. Sie wird dort von Elektronen                     der Gesamtkapazität der Batterie. Das frische
gespeichert und bei Reduktions-Oxidations-                    organische Material und die biologische
Reaktionen (Redoxreaktionen) übertragen.                      Aktivität stellen die Ladung dar. Die Blätter sind
Das Messen des Phänomens ist komplex.                         Solarmodule, die dank ihrer Wurzelexsudate
Nun entwickelt die Forschung eine App für                     (während der Vegetationsperiode) und durch die
die Landwirtschaft.                                           Zersetzung ihrer Organe (nach ihrer Seneszenz)
                                                              den Boden wieder mit Elektronen aufladen. Je
Sandie Masson, AGRIDEA                                        mehr ein Boden das Jahr über bedeckt ist, desto
                                                              «reduzierter» ist er, und desto stärker lädt er
Das Wachstum und die Gesundheit einer Pflanze                 seinen Energiespeicher auf. Parallel setzt die
hängen vom richtigen Gleichgewicht zwischen                   Oxidation des Bodens Nährstoffe für die Pflanze
Oxidation und Reduktion ab. Die Oxi­dation ist                und ihr Wachstum frei.
die Freisetzung, die Reduktion die Speicherung
                                                              Einen elektrisch nahezu neutraler Boden
von Elektronen. Ein reduzierter Boden speichert
                                                              (400 Milivolt mV) fördert ein optimales Wachs-
Energie, ein oxidierter Boden setzt sie frei. Der
                                                              tum. Wenn ein Boden bereits bei Aussaat
Boden muss Energie speichern, bevor er sie an
                                                              der Kultur zu stark oxidiert ist, wenden die
die Pflanze abgeben kann. Aber woher kommt
                                                              Pflanzen einen grossen Teil ihrer Energie dafür
diese Energie? Natürlich von der Sonne! Die
                                                              auf, das Redoxpotential wiederherzustellen. Sie
Lichtenergie reduziert das CO² in Zucker.
                                                              transportieren die Produkte der Fotosynthese in
                                                              die Wurzeln und geben sie als Wurzelexsudate
Die Redoxreaktion
                                                              wieder ab, anstatt sie in ihren Blättern zu
Das System Boden-Mikroorganismen-Pflanzen
                                                              speichern. Die Blätter wachsen langsamer; die
ist ein elektrisches System. Der Boden und
                                                              Solarmodule funktionieren weniger gut.
die Mikroorganismen sind die Batterie (der
                  Reduktion (< 400 mV)                                Oxidation (> 400 mV)
 Begünstigende    Eintrag von organischem Material                    Mineralische Dünger und Pflanzenschutzmittel
 Faktoren         Vegetationsdecke, Biologische Aktivität             Unbewachsener Boden
                  Reduktion oder keinerlei Bodenbearbeitung           Sauerstoffzufuhr (Bodenbearbeitung)
                  Vernässung                                          Hitze und Trockenheit

 Risiken          Fehlende Mineralisierung                            Pflanzenbeanspruchung bei der Wiederherstellung
                  Vernässung                                          des Gleichgewichts, Löslichkeit von Metallen
                                                                      Auswaschung von Nährstoffen

6
Recht

Wenn ein Boden zu reduziert ist, werden die         Tiefer Erlös, hohe Steuern
für das Pflanzenwachstum notwendigen
Elemente nicht freigesetzt, da es an Sauerstoff     Der nebenberuflich selbständig erwerbende
und biologischer Aktivität mangelt.                 Landwirt A hielt in seinem Geschäftsvermögen
                                                    ein in der Bauzone liegendes, nicht
Eine noch komplexe Messtechnik                      überbautes Grundstück. Es war mit einem
                                                    Gewinnanspruchsrecht zugunsten der Miterben
Das in mV ausgedrückte Redoxpotential (Eh)
                                                    belastet. A verkaufte es für CHF 160 000. Der
entspricht der Potentialdifferenz bezogen
                                                    realisierte Wertzuwachsgewinn führte zu einem
auf die Normalwasserstoffelektrode (NHE),           Anspruch der Miterben von rund CHF 87 000.
die als «Null» definiert ist. Diese Messung
erfolgt mit einer Metallelektrode und einer         In Abweichung von der Steuererklärung
Referenzelektrode über einen Spannungsmesser.       rechnete die Steuerverwaltung Einkünfte aus
                                                    selbständiger (Neben-) Erwerbstätigkeit von
Anschliessend wird der Wert auf die Normal-
                                                    CHF 143 620 auf. Dieser Betrag ergab sich
wasserstoffelektrode umgerechnet. Starke
                                                    aus dem Erlös von CHF 160 000 abzüglich des
räumliche und zeitliche Variabilität erschwert      Buchwerts von CHF 430 und einer Rückstellung
die Messungen. Die Forschung kommt voran,           für AHV-Beiträge. Dagegen wehrten sich A und
insbesondere am französischen Agrar-                seine Ehefrau bis vor das Bundesgericht. Sie
forschungsinstitut CIRAD, wo eine Smartphone        verlangten, die Veranlagung sei auf Grundlage
App für Landwirtinnen und Landwirte ent-            eines Erlöses von CHF 11 500 vorzunehmen.
wickelt wird.                                       Das Bundesgericht hielt fest, dass es sich um
                                                    eine reine Baulandparzelle handle, also nicht
Zwei Projekte mit der Landwirtschaft                von einem landwirtschaftlichen Grundstück im
Terres Vivantes                                     Sinne der Steuergesetzgebung auszugehen sei.
                                                    Über den konjunkturellen Wertzuwachsgewinn
Die Landwirtinnen und Landwirte testen
                                                    sei mit der Einkommenssteuer abzurechnen.
Massnah­men für eine bessere Bodenstruktur.
                                                    Die Erfüllung gesetzlicher, auf dem
Mit der Unterstützung wissenschaftlicher            bäuerlichen Bodenrecht beruhender
Be­ratung und Partnerschaften wurden                Gewinnanteilsansprüche der Miterben sei als
folgende Beobachtungen angestellt: Zählung          Tilgung privater Schulden zu qualifizieren.
der Laufkäfer und Regenwürmer, Analyse von          Daher könnten diese keinen geschäftsmässig
Spatentests und Bo­denprofilen sowie Simulation     begründeten Aufwand darstellen.
des Verdichtungsrisi­kos mit Terranimo. Die         Richtigerweise sei der Anspruch der Miterben
Fondation Rurale Interjurassienne (FRI) setzt das   weder als Aufwand (Geschäftsvermögen) noch
Projekt mit finan­zieller Unterstützung des BLW     als Abzug (Privatvermögen) zuzulassen.
und der Kanto­ne (JU und BE) um.                    Die Beschwerde wurde abgewiesen
                                                    (Urteil 2C_11 / 2020 vom 23.01.2020).
Infos (auf Französisch)
                                                    Andreas Wasserfallen, Agronom und
Progrès Sol                                         Rechtsanwalt, Bern
Seit 2017 unterstützt dieses 5-jährige Projekt
42 Waadtländer Landwirtinnen und Landwirte.         andreas.wasserfallen@lgplaw.ch
Durch die Priorisierung von Massnahmen und
die Feststellung geeigneter Diagnose- und
Beratungstools (Bodenprofiltests, das Mini-
3D-Bodenprofil und der VESS-Test) sollen sie
eigenständig die Bodenfruchtbarkeit managen.
Infos (auf Französisch)

7
Ausland

Studienreise «Arbeitsweise der
Institutionen der Schweiz und der EU»
Bei dieser Reise vom 10. bis 14. Februar          versorgungsgrad bei ca. 50 % zu halten. Die
2020 standen die politischen Institutionen        EU hingegen fördert die Wettbewerbsfähigkeit
in Bern und Brüssel im Fokus. Zu den              beim Export (Finanzierung von EU-Strukturen in
Teilnehmenden gehörte Loïc Bardet,                der Nahrungsmittelverarbeitung und Existenz
Direktor von AGORA.                               von Niedriglohngebieten), wodurch sich die
                                                  Produktionskostendifferenzen mit der Schweiz
Pierre Moretti, AGRIDEA                           verschärfen.

Loïc Bardet, wie haben Sie die Reise erlebt?      Welche Synergien gibt es?
Die Atmosphäre und die Organisation waren         Unsere Ziele sind nicht weit voneinander
sehr gut, und die behandelten Themen              entfernt, wenn es um das Meistern von klima-
entsprachen den Zielsetzungen. Ich bedaure,       politischen und demografischen Herausforder-
dass nicht mehr Berufsvertretende teil-           ungen oder das Aufrechterhalten der
genommen haben, auch wenn AGORA, die              wirtschaftlichen Stabilität geht. Die bilateralen
AGRIDEA, Landi und der SBV dabei waren.           Abkommen lassen einen ständigen Dialog mit
                                                  konkreten, positi­ven Auswirkungen auf die
Wie hängen die Gemeinsame Agrarpolitik            Landwirtschaft zu. Dazu zählen die Harmoni-
(GAP) der EU und die Schweizer Agrar-             sierung der Herkunftsbezeichnungen, die
politik zusammen?                                 gemeinsame Bekämpfung von Pflanzen- und
Bei den Zielen und Mitteln gibt es eine Über-     Tiererkrankungen sowie die globale Über-
einstimmung. Die Umwelt gewinnt immer             wachung zugelassener Pflanzenschutzmittel-
mehr an Be­deutung. Das zeigt sich bei den        Wirkstoffe. Allerdings birgt die «Guillotine-
Massnahmen zur Er­haltung der Biodiversität       Klausel» (dabei werden bei der Kündigung
und zur Einsparung von Produktionsmitteln.        eines Teils der Abkommen alle Verträge in Frage
Festzuhalten ist, dass die GAP die                gestellt) ein Risiko, denn sie könnte aktiviert
«Ökologisierung» der Beihilfen (zur Erhaltung     werden, je nach Abstimmungsergebnisse zur
von Dauerwiesen oder zur Förderung der Viel-      Personenfreizügigkeit.
falt von Fruchtfol­gen sowie der Flächennutzung
im Umweltinteresse) 2015 einführte, wäh­rend      Was erscheint Ihnen besonders wichtig für
es solche Massnahmen in der Schweiz bereits       die Beratung?
seit rund 20 Jahren gibt. Es bleiben einige       Die Entscheidungen der EU wirken sich auf die
Spannungsfelder. Die Schweiz unternimmt           Schweizer Agrarpolitik aus. Deshalb muss die
erhebliche Anstrengungen, um ihren Selbst-        AGRIDEA bei diesen Themen wachsam bleiben,
                                                  um entsprechend informieren zu können.
8
Projekte

AgriPark – erfolgreiche Integration der
Landwirtschaft in Regionale Naturpärke
Die Landwirtschaft ist eine wichtige und
einflussreiche Akteurin in Regionalen             Die Ergebnisse zeigen ihre Einstellungen und
Naturpärken in der Schweiz. Im Projekt            Einschätzungen sowie die aktuelle Beteiligung
AgriPark erarbeiten wir Grundlagen,               der Landwirtschaft. In Workshops haben wir die
Strategien und Werkzeuge, damit die               möglichen Handlungsfelder konkretisiert. Dazu
Landwirtschaft ihre damit verbundenen             gehören der direkte Kontakt, die Vermarktung
Chancen gewinnbrin­gend nützen kann.              von Angeboten der Landwirtschaft, die
                                                  Förderung des regionalen Absatzes, die
Ruth Moser, AGRIDEA                               verstärkte interne und externe Kommunikation
                                                  und das gezielte Setzen auf Schlüsselpersonen
Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften die          und Vorreiter / innen.
Flächen von Naturpärken und schaffen damit
einzigartige Natur- und Landschaftswerte. Diese   «Toolbox»: Handlungsansätze und
sind eine zentrale Voraussetzung, damit eine      Instrumente
Region als Park anerkannt wird. Auch für die      Für die bessere Integration der Landwirtschaft
Landwirtschaft bieten Naturpärke Chancen.         in Naturpärke entwickeln wir konkrete
Sie werden jedoch teilweise als Hindernis für     Handlungsansätze und Instrumente. Diese
Entwicklungsmöglichkeiten wahrgenommen.           werden in Form einer «Toolbox» ab Sommer
Wie gelingt es, die Landwirtschaft dafür zu       2020 zur Verfügung stehen.
gewinnen? Im zweiteiligen Projekt AgriPark
wollen wir die Landwirtschaft besser einbinden.   Infoblatt Projekt AgriPark

Mögliche Handlungsfelder                           Projektpartner
In einem ersten Schritt sammelten wir die
wissenschaftlichen Grundlagen zu den               AGRIDEA (Projektleitung, Toolboxentwicklung),
                                                   Forschungsgruppe Tourismus und Nachhaltige
drei beteiligten Naturpärken Schaffhausen,
                                                   Entwicklung der Zürcher Hochschule
Gantrisch und Landschaftspark Binntal. Dafür       für Angewandte Wissenschaften ZHAW
führten wir von 2018 – 2019 eine Vorstudie         (Vorstudie), Landschaftspark Binntal,
durch. Sie beinhaltete eine Online-Umfrage mit     Regionaler Naturpark Gantrisch, Regionaler
der landwirtschaftlichen Bevölkerung sowie         Naturpark Schaffhausen, Bundesamt für
Leitfadeninterviews mit Parkmanagements, der       Landwirtschaft BLW, Fondation Sur-la-Croix
Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen        (Finanzierung)
Beratung.

9
Personelles

   Neu bei der AGRIDEA:

                 Simon Binder                                          Deborah Stumpe
                 Pflanzenbau, Umwelt                                   Kommunikation, Medien
                 Seit 1.12.19 in Lindau                                Seit 1.1.20 in Lausanne

                 Christine Rudmann                                     Denise Neff
                 Betrieb, Familie, Diversifizierung                    Personal, Finanzen, Support
                 Seit 1.12.19 in Lindau                                Seit 1.2.20 in Lindau

                 Markus Spuhler                                        Edouard Corrêa-Bovet
                 Pflanzenbau, Umwelt                                   Pflanzenbau, Umwelt
                 Seit 1.12.19 in Lindau                                Seit 1.3.20 in Lausanne

                 Jessica Nesan                                         Léonore Jaccard
                 Personal, Finanzen, Support                           Kommunikation, Medien
                 Seit 11.12.19 in Lindau                               Seit 1.3.20 in Lausanne

Die Resilienz der Schweizer Landwirtschaft stärken
Die Landwirtschaft hat sich in den vergangenen        Anhand konkreter Praxisbeispiele aus der
Dekaden den stetigen Herausforderungen                schweizerischen Landwirtschaft illustriert das
gestellt und sich weiterentwickelt. Durch den         Merkblatt, wie die drei Strategien umgesetzt
Klimawandel, die sich ändernden Marktsitua-           werden können. So werden die Produktion
tionen und die wachsenden Forderungen                 von Gruyère AOP, Agroforstsysteme und der
der Gesellschaft ist sie zunehmend Risiken            Direktverkauf näher beleuchtet.
ausgesetzt. Die Betriebsführung muss diesen
                                                      Antizipation und Vorbereitung sind insgesamt
Entwicklungen Rechnung tragen. Aber wie
                                                      wichtig, um Schocks abzufedern. Dieses
können Betriebe und Wertschöpfungsketten
                                                      Bewusstsein und die strategischen Überle-
«resilienter» werden?
                                                      gungen dazu helfen den Landwirtschafts-
Die AGRIDEA hat ein Merkblatt erarbeitet,             betrieben Krisen besser zu überstehen. Dabei ist
das einen zuverlässigen Gesamtüberblick zum           das Mitwirken der Behörden sowie der Agrar-
Resilienzkonzept gibt und die verschiedenen           und Branchenorganisationen auf verschiedenen
Strategien aufzeigt:                                  politischen Ebenen (Gemeinde, Kantone,
                                                      Bund) entscheidend. Denn dadurch kann die
• Widerstehen – Das System bewältigt eine Krise
                                                      Anpassungskapazität an verschiedene Arten
  ohne sich zu verändern.
                                                      von Schocks und die notwendigen Investitionen
• Anpassen – Das System passt sich an die sich
                                                      gefördert werden.
  verändernden Bedingungen an.
• Transformieren – Das System verändert sich         Sophie Réviron und Franziska Hoffet, AGRIDEA
  grundlegend.
                                                      Infos

10
Marktplatz

Die AGRIDEA bleibt vernetzt!                        Nachhaltige, regionale Verpflegung
Die AGRIDEA leistet ihren Beitrag, um die           in der Gemeinschaftsgastronomie
Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19)              Schweizweit verpflegen sich jeden Tag nahezu
zu verlangsamen. Daher arbeiten unsere              eine Million Menschen in Altersheimen, Spitälern
Mitarbeitenden momentan grösstenteils von           und Schulen. Insbesondere die Landwirtschaft hat
zu Hause aus. Wir bleiben aber über digitale        einen direkten Nutzen von der Nachfrage nach
Medien für Sie erreichbar! Bei der AGRIDEA          nachhaltigen und regionalen Produkten. Aber
gehören mittlerweile Online-Sitzungen,              auch die Gesellschaft profitiert von frischeren
Videokonferenzen und Webinare zum guten             Lebensmitteln, weniger Nahrungsmittelverlusten
Ton. Aus diesen Erfahrungen sind drei               sowie geringerer Umweltbelastung infolge kurzer
Informationsblätter mit Tipps und Tricks            Transportwege.
entstanden.
                                                    Doch wie nachhaltig und regional sind die
Momentan überprüfen wir die Durchführung            Lebensmittel, welche in Altersheimen, Spitälern
der geplanten Kurse und aktualisieren den Shop      und Schulen im Metropolitanraum Zürich
laufend. Wir informieren die Teilnehmenden,         auf den Tisch kommen? Das dreijährige PHR-
sobald wir die Angebote konkretisiert haben.        Projekt untersuchte das Einkaufsverhalten,
Wir freuen uns auf das nächste (digitale) Treffen   die Bedürfnisse sowie Herausforderungen der
mit Ihnen!                                          Gemeinschaftsgastronomie im Metropolitanraum
                                                    Zürich. Innerhalb des PHR-Projekts testeten
                                                    wir 9200 Lebensmittel in zehn Pilotbetrieben
Management in ländlichen                            mit der Beelong-Nachhaltigkeitsanalyse. Die
Beratungsorganisationen –                           überprüften Unternehmen sind insgesamt
Zertifikatslehrgang für Führungs-                   auf dem richtigen Weg. Aber alle haben noch
                                                    Verbesserungspotenzial wie beispielsweise beim
kräfte 2020 – 2021                                  Reduzieren des Anteils an Fertigprodukten oder
Strategisch denkende Beratungsleiterinnen und       beim Ersetzen von exotischen mit regionalen
-leiter machen ihre Organisation fit für die        Fruchtsäften.
Zukunft. In diesem neuen Zertifikatslehrgang
                                                    Das Einkaufen von nachhaltigen und regionalen
stärken Sie Ihr Profil in der Führung, Organi-
                                                    Produkten stand im Fokus von zwei Kursen
sationsentwicklung sowie im Management und
                                                    mit 45 Küchenchefs und -chefinnen sowie drei
erweitern Ihr Netzwerk. Im Mittelpunkt stehen
                                                    Tagungen mit 82 Entscheidungsträgern. Die
die Teilnehmenden mit ihren Herausforderungen
                                                    Sensibilisierung wirkte, denn nun überprüfen
in den Organisationen. Der Lehrgang wird von
                                                    auch die Gemeinden und öffentliche Betriebe
zwei erfahrenen Ausbildungsleitern begleitet,
                                                    vermehrt die Herkunft ihrer Lebensmittel. Das
die Experten in den jeweiligen Themen sind.
                                                    Projekt analysierte die relevanten Themen,
Daten:                                              initiierte Diskussionen und vernetzte die Akteure.
3. – 5. November 2020, Eibelstadt (D)               Nachhaltige Produkte haben eine Chance, dies
                                                    zeigte der Dialog deutlich. Die Regionalität zu
23. – 25. Februar 2021, Morschach (CH)
                                                    fördern, bleibt eine Daueraufgabe.
6. – 8. Juli 2021, Salzburg (A)
30. November – 2. Dezember 2021,                    Alfred Bänniger, AGRIDEA
Würzburg (D)                                        Schlussbericht und weitere Infos
Anmeldung und weitere Infos

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Marktplatz

 Aufgepickt                                        Problempflanzen auf Alpweiden –
                                                   Regulieren statt Bekämpfen
 Stellenvermittlungsplattformen während
 der Coronazeit                                    Im Berggebiet nehmen gewisse Problem-
 Aufgrund der aktuellen Grenzschliessungen         pflanzen in zunehmend unternutzten
 fehlen den Bauernhöfen saisonale Arbeits-         Gebieten zu. Für die nachhaltige Beweidung
 kräfte. Um dem Personalmangel entgegen-           in den Alpen ist deshalb eine sorgfältige
 zuwirken, erweitern Vermittlungsplattformen       Beurteilung der Situation und die Wahl der
 ihre Dienste. Hier eine Auswahl:                  richtigen Massnahmen wichtig. Ein geschicktes
 agrix – von Prométerre und weiteren Partnern      Weidemanagement sowie gezielte mechanische
 momentan kostenlose Nutzung                       Regulierungsmassnahmen können den
 coople – für flexibles Personal in der            Arbeitsaufwand und den Herbizideinsatz
 Gastronomie etc., neues Vermittlungsangebot       minimieren.
 zum Selbstkostenpreis für die Landwirtschaft
 agrarjobs – von der Bauernzeitung, schickt        Im Projekt DigiPlanAlp hat die AGRIDEA mit
 für die Kategorie «Erntehelfer und temporäre      dem FiBL, Agroscope und dem Büro Alpe die
 Aushilfe» keine Rechnungen                        Erkenntnisse aus Praxis und Wissenschaft auf
 agriviva – vom Verein Agriviva, vermittelt        der Website www.patura-alpina.ch
 Jugendliche (14 – 24 Jahre) für ein- bis          zusammengefasst, aktualisiert und digitali-
 achtwöchige Einsätze in Schweizer Bauern-         siert. Somit stehen die Inhalte beispielsweise
 familien                                          als Video zur Verfügung und können via
 jobroom – vom Staatssekretariat für
                                                   Smartphone genutzt werden.
 Wirtschaft SECO
 solinetz – gratis Inserate auf dem
 Landwirtschafts-Solidaritätsnetzwerk
                                                     Impressum
 Erosion: Neue Risikokarten und
 Berechnungstools                                   Herausgeberin       AGRIDEA
 Es wurden neue Erosionsrisikokarten                                    Eschikon 28
 veröffentlicht, diesmal mit gesonderten Karten                         CH-8315 Lindau
 für Ackerland und Dauerwiesen. Sie sind                                T +41 (0)52 354 97 00
 auf dem Geoportal des Bundes einsehbar.                                Jordils 1
 Ergänzend haben Agroscope und die                                      CP 1080
 Universität Bern zwei neue Tools entwickelt,                           CH-1001 Lausanne
 die als Entscheidungsgrundlage für die                                 T +41 (0)21 619 44 00
 Reduzierung von Bodenverlusten dienen. Mit                             A Ramél 18
 dem CP-Faktor-Rechner kann man abschätzen,                             CH-6593 Cadenazzo
 wie das Bodenbearbeitungsverfahren einer                               T +41 (0)91 858 19 66
 Parzelle das Erosionsrisiko verändern kann. Mit                        www.agridea.ch
 einem anderen Tool lässt sich der CP-Faktor                            e-agil@agridea.ch
 mit dem potenziellen Risiko der Erosions-          Redaktion           Andrea van der Elst
 risikokarte verknüpfen, um das tatsächliche                            (Leitung)
 Erosionsrisiko zu berechnen und kartografisch                          Marc Gilgen
 darzustellen. Es handelt sich um eine                                  Pierre Moretti
 Entscheidungsgrundlage für Beratende                                   Sara Widmer
 sowie Landwirtinnen und Landwirte, auf             Layout              Merel Gooijer
 der sie Massnahmen zur Verringerung der
 Bodenverluste ergreifen können.                    Bildquelle          Seite 8 – Naturpark
                                                                        Gantrisch
 Erosionsrisikokarten
 Berechnungstools                                   Erscheint 3-mal jährlich

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