TÄTIGKEITSBERICHT 2021 - des Vorstands der Union der deutschen Akade- mien der Wissenschaften - Union der deutschen Akademien der ...
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TÄTIGKEITSBERICHT 2021 des Vorstands der Union der deutschen Akade- mien der Wissenschaften 4. Dezember 2020 bis 10. November 2021 Tätigkeitsbericht der Union 2021 1
Auszug aus der Langfassung des Tätigkeitsberichtes, der am 11. November 2021 von der Mitgliederversammlung der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften verabschiedet wurde Tätigkeitsbericht des Vorstands der Union der deutschen Akademien der Wis- senschaften für den Zeitraum 4. Dezember 2020 bis zum 10. November 2021 (Kurzfassung) Bericht des Vorstands über die Tätigkeit der Union Nach § 6, Absatz 1 der Satzung der Union nimmt die Mitgliederversammlung der Union den Bericht des Vorstands entgegen. Der Bericht über die Tätigkeit der Union für 2021 wird am 11. November 2021 vom Vor- stand der Union vorgetragen und ebenfalls schriftlich vorgelegt. Er soll nach der Geneh- migung in gekürzter Form auf die Website der Union online gestellt werden. Er umfasst den Zeitraum vom 4. Dezember 2020 bis 10. November 2021. Sitzungen von Gremien und Arbeitsgruppen Ende 2020 sowie das folgende Jahr 2021 war die Weiterentwicklung des Entwurfs der zwischen dem Bund und den am Akademienprogramm (AP) beteiligten Ländern und der Union abzuschließenden Zielvereinbarung 2022 – 2026 zentrales Thema in den Sitzun- gen der Gremien der Akademienunion. Weiteres Thema der Besprechungen in den Gremien der Union war die aus der Evaluie- rung des Akademienprogramms durch den Wissenschaftsrats 2019 folgende Strategie- und Strukturplanung des Akademienprogramms. Neu eingerichtet wurde eine Strate- giekommission der Akademienunion mit dem Ziel, die strukturelle und strategische Wei- terentwicklung des Akademienprogramms voranzubringen. Die konstituierende Sitzung der neu eingerichteten Strategiekommission der Union fand am 21. Juni 2021 coronabe- dingt als Videokonferenz statt. Die Corona-Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die Arbeit in den Projekten des Aka- demienprogramms und es wurden Maßnahmen hierzu in den Gremien der Union disku- tiert. Präsidium Alle Sitzungen des Präsidiums der Union im Berichtszeitraum wurden aufgrund der CO- VID-19-Pandemie entweder als Telefon- oder als Videokonferenz durchgeführt. Tätigkeitsbericht der Union 2021 2
Mitgliederversammlung Sitzung der Mitgliederversammlung der Union am 4. Dezember 2020 (Videokonferenz) Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde der Tätigkeitsbericht 2020 verabschiedet und der Gesamthaushalt der Union für 2021 festgestellt. Der Bericht über die Rech- nungsprüfung 2019 wurde vorgelegt und dem Vorstand wurde für das Haushaltsjahr 2019 Entlastung erteilt. Zudem wurden die Rechnungsprüfer für das Haushaltsjahr 2020 bestätigt. Geschäftsführendenrunde Im Zuge der Erstellung des Entwurfs der zwischen dem Bund und den am Akademien- programm beteiligten Ländern und der Union abzuschließenden Zielvereinbarung 2022 – 2026 gab es im Jahr 2021 neben den zwei regulären Sitzungen der Geschäftsführen- denden zwei Sondersitzungen. Daneben gab es eine Reihe von Redaktionskonferenzen mit einigen Vertretern der Geschäftsführenden zur Überarbeitung der jeweils vorliegen- den Entwurfsfassung der Zielvereinbarung. Wissenschaftliche Kommission Alle Sitzungen der Wissenschaftlichen Kommission (WK) im Jahr 2021 wurden aufgrund der CO- VID-19-Pandemie virtuell durchgeführt. Auf der Frühjahrssitzung der WK am 7.-8. April 2021 wurden neben Neuanträgen für das Akade- mienprogramm 2022, Verfahrensfragen zur Beratung von Neuanträgen und die abgelehnten Pro- jektskizzen bzw. Projektanträge für das Akademienprogramm 2022 besprochen. Hinzu kamen eine Stellungnahme, ein Antrag auf Auslauffinanzierung sowie ein Antrag auf Neufestsetzung der Laufzeit mit Relevanz für das Akademienprogramm 2022. Die Wissenschaftliche Kommission tagte außerplanmäßig am 5. Mai 2021 zur Abstimmung eines „Entwurfes eines Verfahrensablaufs zu künftigen Anträgen für Retrodigitalisierungsmaßnahmen im Akademienprogramm“ und von „Kriterien für die formale Gestaltung von Neuanträgen im Aka- demienprogramm“. Besprechungspunkte auf den beiden Sitzungen im Sommer und im Herbst 2021 waren erneut die Antragskriterien sowie der Verfahrensablauf zur Retrodigitalisierung. Außerdem standen die Mo- dularisierung der Arbeits- und Zeitpläne der Vorhaben im AP, die Verabschiedung der ausschei- denden Mitglieder der Wissenschaftlichen Kommission, die Wahl einer/eines stellvertretenden Vorsitzenden sowie der Entwurf einer Zielvereinbarung zwischen dem Bund, den am AP beteilig- ten Ländern und der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften 2022-2026 auf der Ta- gesordnung. Erörtert wurden überdies Durchführungskontrollen 2021, Projektevaluierungen 2020 (Überhänge) und 2021 sowie ein Antrag auf Neufestsetzung der Laufzeit mit Relevanz für das AP 2023. Die Kommission beriet weiterhin über Anträge auf Auslauffinanzierung, Abschluss- berichte 2019-2020 und erbetene Stellungnahmen. Schließlich nahm die Wissenschaftliche Kom- mission die Gutachterauswahl für die Projektevaluierungen 2022 vor. Tätigkeitsbericht der Union 2021 3
AG eHumanties Bei der Frühjahrssitzung am 21. Mai 2021 standen die Planung des Workshops der AG im Herbst (virtuell), die Planung künftiger Workshops und Arbeitstreffen sowie ein kur- zer mündlicher Bericht der AG-Mitglieder über die aktuellen Aktivitäten ihrer Akademie im Bereich der eHumanities auf der Tagesordnung. Weitere Themen waren das Strate- giepapier und der aktuelle Stand der Redaktionsarbeiten an der Zielvereinbarung zwi- schen Union und GWK sowie die Förderempfehlungen des Expertengremiums zur 2. Runde in der NFDI / Akademien in der NFDI und der Bericht und die Nachbereitung des FDM-Workshops vom 11. März 2021 (FDM-Policy, Leitlinie der DH-Abteilungen). Bei der Herbstsitzung am 21. Oktober 2021 wurden neben einem kurzen mündlichen Austausch der AG-Mitglieder über die Aktivitäten ihrer Akademie im Bereich der eHu- manities erneut der aktuelle Stand der Zielvereinbarung und der NFDI-Initiative thema- tisiert sowie der Forschungsdatenmanagement (FDM)-Praxisleitfaden diskutiert. Der Workshop 2021 der AG eHumanities „Visualisierung und Visibilität“ wurde besprochen und erste Ideen für künftige Workshops und Arbeitstreffen der AG eHumanities wurden ausgetauscht. Workshop „Visibilisierung und Visibilität“(virtuell) Der diesjährige Workshop, der unter Federführung der Akademie der Wissenschaften in Hamburg stattgefunden hat, widmete sich den Methoden und der Praxis der Visualisie- rung von Daten aus dem Kontext der digitalen Akademienforschung sowie der Schaffung visueller digitaler Zugänge zu den Inhalten des Akademienprogramms. Der Workshop war trotz den Einschränkungen durch die Pandemie und obwohl er virtu- ell durchgeführt wurde, sehr erfolgreich und mit über 75 Teilnehmern sehr gut besucht. Akademienprogramm Akademienprogramm 2022 Antrag auf Neufestsetzung der Laufzeit mit Relevanz für 2022, Anträge auf Auslauffi- nanzierung, Monitoringbericht 2020 und Evaluierungsbericht 2020 Die Ergebnisse aus den Beratungen der Wissenschaftlichen Kommission 2020 sind in den Evaluierungsbericht 2020 als Bestandteil des Monitoringberichts 2020 mit eingeflossen. Außerdem wurden zwei Anträge auf Auslauffinanzierung 2022 und ein Antrag auf Neu- festsetzung der Laufzeit mit Relevanz für das Akademienprogramm 2022 vorgelegt. Diese Anträge sowie der Monitoringbericht 2020 wurden der GWK planmäßig zugeleitet. Antragsverfahren / Neuanträge für 2022 Das Akademienprogramm 2022 wurde im November 2019 ausgeschrieben. Das Verfah- ren sieht vor, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich mit einem Vorantrag bei einer der acht in der Union zusammengeschlossenen Wissenschaftsakademien sowie Tätigkeitsbericht der Union 2021 4
der Leopoldina für ein geistes- oder sozialwissenschaftliches Langzeitvorhaben bewerben können. Die jeweilige Akademie wählt zwischen den Voranträgen aus und bittet anschlie- ßend die ausgewählten Interessentinnen und Interessenten um einen ausführlichen An- trag. Dieser Antrag wird daraufhin ausgearbeitet, eingangsevaluiert und in den Gremien der Akademie und der Union beraten. Insgesamt wurden der Union 18 Neuanträge für das Akademienprogramm 2022 vorge- legt. Drei davon waren Wiedervorlagen von überarbeiteten Anträgen aus den Vorjahren. Die Wissenschaftliche Kommission hat auf ihrer virtuellen Sitzung am 7.-8. April 2021 un- ter Beteiligung der Vertreterin und des Vertreters der Zuwendungsgeber ausführlich hier- über beraten. Vier Anträge wurden daraufhin als „nachdrücklich zur Förderung empfoh- len“ und acht Anträge als „zur Förderung empfohlen“ eingestuft. Fünf Anträge wurden als „nicht zur Förderung im Akademienprogramm empfohlen“ bewertet. Einer der Anträge wurde aus formalen Gründen mit der Option einer erneuten Vorlage zurückgestellt. Nach- dem die Empfehlungen der Wissenschaftlichen Kommission in der Geschäftsführenden- runde am 15. April 2021 besprochen wurden, hat sich das Präsidium der Union am 6. Mai 2021 unter Beteiligung der Vertreterin der Zuwendungsgeber ausführlich mit den Emp- fehlungen der Wissenschaftlichen Kommission befasst. Evaluierungen 2020 Aus Termingründen wurden 18 Evaluierungen von 2020 als Überhänge erst in der Früh- jahrs- und Sommersitzung der Wissenschaftlichen Kommission am 7.-8. April 2021 und am 1.-2. Juli 2021 beraten. Die bereits vorliegenden Evaluierungsergebnisse 2020 wurden auf der Sitzung des Präsidiums am 6. Mai 2021 besprochen und den Zuwendungsgebern in Form des Evaluierungsberichts 2020 als Teil des vorgelegten Monitoringberichts 2020 zugeleitet. Evaluierungen 2021 Im Jahr 2021 wurden 52 Vorhaben evaluiert, 29 im Zuge einer Durchführungskontrolle und 23 in Form einer Projektevaluierung. Hinzu kamen 18 Überhänge aus 2020. Die Wis- senschaftliche Kommission hat auf ihren Sitzungen am 7.-8. April 2021, am 1.-2. Juli 2021 und am 28.-29. Oktober 2021 über sämtliche Überhänge 2020, einen Teil der Projekteva- luierungen 2021 sowie die Durchführungskontrollen 2021 beraten und ihre Empfehlun- gen abgegeben. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts waren die Evaluierungen bzw. Beratungen für insgesamt 12 Vorhaben noch nicht abgeschlossen. Wie im vergangenen Jahr hatte sich somit die Anzahl der Überhänge aufgrund der COVID-19-Pandemie erhöht. Einige Pro- jektevaluierungen wurden durch die vorhabenbetreuenden Akademien virtuell abgehal- ten, einige Begehungen wurden in den Herbst verschoben. Diese Überhänge werden der Wissenschaftlichen Kommission durch die Akademien für ihre Frühjahrs- bzw. bis spätes- tens zur Sommersitzung 2022 vorgelegt. Tätigkeitsbericht der Union 2021 5
Akademienprogramm 2022 Die Union hat nach ausführlichen Beratungen in der Wissenschaftlichen Kommission, der Geschäftsführendenrunde und im Präsidium dem Fachausschuss 'Akademien' der Ge- meinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zu dessen Sitzungen am 12. Juli 2021 und am 8. September 2021 den Entwurf der Vorhabenliste sowie aller weiterer Aufstellungsun- terlagen einschließlich des Monitoringberichts 2020 für das Akademienprogramm 2022 und des „Entwurfs der Zielvereinbarung zwischen dem Bund, den am Akademienpro- gramm beteiligten Ländern und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften 2022 – 2026“ vorgelegt. Nach den Beratungen im Ausschuss der GWK am 22. September 2021 hat die Gemein- same Wissenschaftskonferenz am 22. Oktober 2021 das Akademienprogramm 2022 be- schlossen. Diese sieht zunächst eine Überrollung des Akademienprogramms 2022 ohne 3%igen Aufwuchs vor. Die Zuwendungen für das Akademienprogramm 2022 betragen da- mit analog dem Vorjahr 70.824 Mio. Euro. Es ist in Aussicht gestellt, im zweiten Entwurf des Bundeshaushaltes, der nach Bildung der neuen Regierung vorliegen wird (voraus Mitte 2022), einen Mittelaufwuchs für das Akademienprogramm 2022 zu gewähren. So- fern dies umgesetzt werden wird, stünden ab diesem Zeitpunkt auch die seitens der Län- der „eingefrorenen“ paritätischen Mittel zur Verfügung. Die Zuwendungsgeber stimmten im Kontext der Aufstellung des Akademienprogramms 2022 auf ihrer Sitzung am 22. Oktober 2021 weiter dem Entwurf der Zielvereinbarung zwischen Bund, den am Akademienprogramm beteiligten Ländern und der Union für die Jahre 2022 – 2026 zu, darüber hinaus dem Evaluierungsbericht und dem Monitoringbe- richt 2020 sowie den beiden Anträgen auf Auslauffinanzierung 2022 und dem Antrag auf Neufestsetzung der Laufzeit für ein Vorhaben. Ausblick auf 2023 Das Akademienprogramm 2023 wurde am 30. September 2020 ausgeschrieben. Auf der geplanten Frühjahrssitzung der Wissenschaftlichen Kommission, am 6.-7. April 2022 in Heidelberg, werden die von den Akademien bis Anfang 2022 an die Union weitergeleite- ten Anträge beraten und Empfehlungen an das Präsidium bezüglich der Förderungswür- digkeit der Neuanträge ausgesprochen. Koordinierung der Musikwissenschaftlichen Editionen Der Ausschuss für musikwissenschaftliche Editionen hat die Aufgabe, die langfristigen musikwissenschaftlichen Editionsvorhaben im Rahmen des Akademienprogramms zu koordinieren und die Union sowie insbesondere die Akademie Mainz, die die Vorhaben im Auftrag der Union betreut, in allen wissenschaftlichen Fragen des Gesamtkomplexes zu beraten. 2021 koordinierte der Ausschuss 21 musikwissenschaftliche Editionsvorha- ben mit 29 Arbeitsstellen und rund 100 Mitarbeitenden in 10 Bundesländern. Die ein- zelnen Editionsvorhaben sind entweder an Universitäten angesiedelt oder werden von Trägervereinen getragen, die sowohl Zuwendungsempfänger der Bund-Länder-Mittel Tätigkeitsbericht der Union 2021 6
als auch Arbeitgeber für die Mitarbeiter sind. Die Vorhaben werden sowohl in finanziel- ler und organisatorischer als auch in wissenschaftlicher Hinsicht koordiniert, außer der Mendelssohn-Ausgabe, die Künstlerbriefwechsel Robert und Clara Schumann, die Or- lando di Lasso-Ausgabe und die Richard Strauss-Ausgabe. Zu den jährlich wiederkehrenden Aufgaben gehörten im Jahr 2021 neben der laufenden Projektbetreuung der Vorhaben: - Teilnahme an Mitgliederversammlungen der Trägervereine, in denen Jahresab- schlüsse und Budgetrechnungen bzw. Haushaltspläne vorgelegt und verabschie- det sowie Fragen des Förderverfahrens und der Zuwendungsvoraussetzungen erörtert wurden. - Besuch von Arbeitsstellen sowie Teilnahme an Redaktionssitzungen und Bandhe- rausgebertagungen sowie musikwissenschaftlichen Fachtagungen (aufgrund der Corona-Pandemie in eingeschränktem Maße). - Beratung bei Editionsplänen, Editionsrichtlinien, allgemeinen Editionsfragen und Digitalisierungsaspekten. - Zusammenarbeit mit musikwissenschaftlichen Universitätsinstituten und Fach- verbänden bzw. Gesellschaften (insbesondere mit der Fachgruppe Freie For- schungsinstitute und der Gesellschaft für Musikforschung). - Kooperation mit den Musikverlagen, die die Musikergesamtausgaben herstellen, publizieren und vertreiben. - Betreuung und Pflege der Internet-Seiten der musikwissenschaftlichen Vorhaben auf der Website der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. - Beschäftigung mit musikwissenschaftlichen Projektskizzen und Neuvorhaben. Der Ausschuss für musikwissenschaftliche Editionen beschäftigte sich im Übrigen im Be- richtsjahr mit den Projektevaluierungen und Durchführungskontrollen des laufenden Jahres sowie mit der Auswertung der regelmäßigen Berichterstattung der Vorhaben und der Publikation der vorgelegten Jahresberichte. Im Berichtsjahr wurden zudem die drei neuen Arbeitsstellen des interakademischen Vorhabens „Erich Wolfgang Korngold Werkausgabe (EWK-WA)“ in Berlin, Rostock und Frankfurt aufgebaut. Öffentlichkeitsarbeit Veranstaltungen und Präsentationen Der Akademientag 2021, die große Gemeinschaftsveranstaltung der Unionsakademien, findet am 8. November 2021 zum Thema „Ferne Welten: Kulturen im Austausch“ in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt. Die federführenden Aka- demien sind die Bayerische und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissen- schaften. Das Programm für die Tages- und Abendveranstaltung sowie für die Projekt- straße wurden von einer interakademischen Arbeitsgruppe und den Pressestellen von Tätigkeitsbericht der Union 2021 7
Akademienunion und federführenden Akademien erarbeitet. Das Programm war ur- sprünglich bereits für 2020 geplant, aufgrund der Corona-Pandemie aber um ein Jahr verschoben worden. Der Akademientag gliedert sich in ein Tagesprogramm und eine Abendveranstaltung. Beim Tagesprogramm lag der Schwerpunkt auf der Vorstellung des Akademienpro- gramms. In Kurzvorträgen stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus acht Forschungsprojekten, die sich mit zeitlich und räumlich weit entfernten Themen befas- sen, ihre Arbeit vor und zeigten dabei auf, wie es ihnen gelingt, die Lebensumstände ferner Kulturen zu rekonstruieren, vor welchen methodologischen Herausforderungen sie hierbei stehen, und wie Nachfolgegenerationen mit dem Kulturerbe umgehen. Die sich anschließende Podiumsdiskussion „Vernetzt forschen – Perspektiven internationa- ler Zusammenarbeit“ richtete den Blick zudem auf die vielschichtigen Kooperationen der Forschungsprojekte in den entsprechenden Kulturregionen. Eine weitere Podiumsrunde widmete sich dem Thema „Alte und neue Seidenstraße“. In einer begleitenden Projektstraße präsentieren sich zudem elf Forschungsprojekte aus dem Akademienprogramm mit interaktiven Präsentationen, in der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Projekten für Fragen der Besucherinnen und Besucher und für vertiefende Gespräche zur Verfügung standen. Die feierliche Abendveranstaltung eröffnete Unionspräsident Prof. Edwin Kreuzer. Der Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Tobias Dünow, sprach ein Grußwort, ebenso der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, eine digitale Grußbotschaft. In der sich daran anschließenden Podiumsdis- kussion „Identität, Migration, Globalisierung. Große Zukunftsfragen gestern und heute“ diskutieren die Ethnologin und Präsidentin des Goethe-Instituts, Prof. Carola Lentz, die Altorientalistin Prof. Karen Radner und die Direktorin des Berliner Instituts für empiri- sche Integrations- und Migrationsforschung, Prof. Naika Foroutan, moderiert von der Kulturjournalistin Shelly Kupferberg. Die Veranstaltung wurde durch eine umfangreiche Programmbroschüre sowie einen ge- sonderten Flyer für die Abendveranstaltung sowie über die Social-Media-Kanäle der Akademienunion umfangreich beworben. Insgesamt nahmen 220 Gäste in Präsenz am Akademientag teil. Die Gesamtveranstal- tung wurde zudem über Livestream übertragen, um auch Interessierten, die nicht nach Berlin anreisen konnten, die Teilnahme zu ermöglichen. Der Mitschnitt der Veranstal- tung wird auf dem YouTube-Kanal der Akademienunion sowie die Website der Akade- mienunion weiterhin abrufbar sein. Mit der Veranstaltungsreihe „Geisteswissenschaft im Dialog“ (GiD) leisten Max Weber Stiftung und Akademienunion seit mehr als zehn Jahren einen signifikanten Beitrag zum Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Das im letzten Jahr neu eingeführte „GiD Lab“, das neben den bereits etablierten Podiumsdiskussionen künftig auch innova- tive digitale Formate erprobt, war im September 2020 mit der Online-Interviewreihe in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg zu Fragen des medizini- schen Fortschritts und seiner ethischen Implikationen erfolgreich gestartet und wurde ab dem 7. Mai 2021 mit einer neuen Interview-Reihe zum Thema „Hannah Arendt Tätigkeitsbericht der Union 2021 8
heute“ fortgesetzt. Anlässlich der Ausstellung des Deutschen Historischen Museums „Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert“ in der Bundeskunsthalle Bonn diskutierten im Rahmen von vier Panels ausgewiesene Expertinnen und Experten der Hannah-Arendt-, Antisemitismus-, Rassismus- und Totalitarismus-Forschung mit Aktivistinnen und Akti- visten über die Bedeutung der Philosophin in ihrer Zeit und ihre Aktualität für die Ge- genwart. Vertreten war die Akademienunion durch die Teilnahme des Historikers Prof. Dr. Michael Brenner (Mitglied BAdW) sowie durch den Schriftsteller und Historiker Dr. Doron Rabinovici (Mitglied AdWL Mainz). Alle Beiträge der Reihe erscheinen auf dem GiD-Blog sowie auf der Website der Akade- mienunion und wurden von den Partnern intensiv über ihre Verteiler, Social Media so- wie ihre Websites beworben. Die im Jahr 2017/18 erfolgreich durchgeführte Kooperation mit der Schering Stiftung wurde 2021 fortgesetzt. Ein Projektantrag für eine Reihe von vier Dialogveranstaltungen zum Thema „Menschwerdung – was macht uns aus? war bereits 2020 bewilligt worden. Aufgrund der Corona-Pandemie war der Beginn der Reihe auf 2021 verschoben worden. Die Auftaktveranstaltung fand am 31. August 2021 zum Thema „Evolution der Sinne – prägend für die kulturelle Evolution?“ mit der Paläoanthropologin PD Dr. Miriam Haidle (wiss. Koordinatorin des Heidelberger Projekts „The role of Culture in early expansions of humans – ROCEEH), der Kognitionsbiologin Prof. Simone Pika sowie der Künstlerin Jorinde Voigt als Präsenzveranstaltung mit Livestream-Übertragung statt, die zweite Veranstaltung am 2. November zu „Mensch & Natur – wie beeinflussen sie sich gegen- seitig?“ in Präsenz. Auf dem Podium waren die Meeresforscherin Prof. Antje Boetius, die Schriftstellerin Judith Schalansky (beide Mitglieder der AdWL |Mainz) sowie der Phi- losoph Prof. Volker Gerhardt (Mitglied BBAW). Medienpartner der gesamten Reihe ist die tageszeitung (taz). Gemeinsam mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung beteiligt sich die Akademienunion mit dem Bericht zur Lage der deutschen Sprache an der öffentlichen Diskussion zur Entwicklung der deutschen Sprache und liefert hierzu wissenschaftlich fundierte Informationen. Die ersten beiden Berichte wurden 2013 zum Thema „Reich- tum und Armut der deutschen Sprache“ und 2017 zu "Vielfalt und Einheit der deutschen Sprache" veröffentlicht. Der dritte Bericht zum Thema „Die Sprache in der Schule – Eine Sprache im Werden“ wurde am 29. September 2021 in Berlin in einem Pressegespräch und zusätzlich am Abend für ein breites Publikum vorgestellt und als Livestream über- tragen. Die Präsentation ist auf dem YouTube Kanal der Akademienunion abrufbar. Über den Dritten Sprachbericht wurde sehr ausführlich in den überregionalen Medien berich- tet, u.a. in der ZEIT, dem Spiegel, FAZ, Tagesspiegel sowie über dpa- und epd-Meldungen auch umfangreich in den regionalen Medien sowie im Rundfunk. Darüber hinaus beteiligte sich die Akademienunion an verschiedenen weiteren öffentli- chen Dialogformaten: Die Akademienunion war 2021 erneut Partner beim Webvideo-Wettbewerb „Fast Forward Science“ und über die Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsar- beit in der Jury des Wettbewerbs vertreten. Tätigkeitsbericht der Union 2021 9
Auf dem Historikertag 2021, der pandemiebedingt vom 5.-8. Oktober 2021 rein digital aus der gastgebenden Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema „Deutungskämpfe“ stattfand, war die Akademie in der Fachausstellung mit einer digitalen Präsenz vertreten. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit war darüber hinaus 2020 bei Sitzungen des Lenkungsausschusses von Wissenschaft im Dialog präsent. Am 22. September fand das Treffen der Pressereferentinnen und Pressereferen- ten als Präsenzsitzung in München statt. Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag auf der Weiterentwicklung der gemeinsamen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zum Aka- demienprogramm. Pressearbeit, Publikationen, Internetauftritt, Social Media Auch 2021 informierte die Akademienunion in ihrem digitalen Newsletter regelmäßig über Neuigkeiten aus dem Akademienprogramm, aktuelle Veranstaltungen, Neuer- scheinungen und Personalia. Der Newsletter wird seit Januar 2018 verschickt. In der Rubrik "Kurz nachgefragt ..." werden zudem in kurzen Interviews Akademiemitglieder sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Akademien und dem Akademienpro- gramm vorgestellt. Der Informationsflyer zum Akademienprogramm wurde Anfang 2021 neu aktualisiert aufgelegt und ist nun auch als englische Version verfügbar. Über das gesamte Jahr hinweg kommunizierte die Akademienunion zudem Neuigkeiten und Informationen per Pressemitteilungen. Die Pressemitteilungen wurden zusätzlich zum eigenen Versand auch über den Informationsdienst der Wissenschaft (idw) publi- ziert, auf der eigenen Website online gestellt sowie über Twitter verbreitet. Die Pressemitteilungen der Akademienunion im Einzelnen: (Dez. 2020 – aktuell 2021) Thomas O. Höllmann als Vizepräsident der Akademienunion im Amt bestätigt Drei neue Forschungsprojekte für das Akademienprogramm 2021 Fit für die Zukunft: Wissenschaftsakademien legen Optionen für ein resilientes, digitalisiertes Energiesystem vor GiD-Interview-Reihe „Hannah Arendt heute“ Edwin J. Kreuzer wird ab September neuer Präsident der Akademienunion Leopoldina und Akademienunion sprechen sich für Neubewertung des Embryonen- schutzes in Deutschland aus Digitalisierung und Demokratie: Akademien analysieren die Rolle digitaler Techno- logien in der öffentlichen Kommunikation Evolution der Sinne – prägend für die kulturelle Evolution? – Auftakt der Veranstal- tungsreihe „Menschwerdung – Was macht uns aus?“ am 31. August 2021 Transfer in die Gesellschaft stärken und Akademienprogramm weiterentwickeln – Amtsantritt von Edwin J. Kreuzer als Präsident der Akademienunion Die Sprache in den Schulen – eine Sprache im Werden Dritter Sprachbericht veröffentlicht – Die Sprache in den Schulen Tätigkeitsbericht der Union 2021 10
Wie die Energiewende gelingen kann: Wissenschaftsakademien plädieren für ener- giepolitischen Neustart Mensch & Natur – Wie beeinflussen sie sich gegenseitig? Ferne Welten ganz nah. Kulturen im Austausch – Akademientag 2021 am 8. No- vember in Berlin Fortschritt ermöglichen: Impuls für einen klimagerechten Ausbau von Photovoltaik und Windenergie Wöchentlich verschickte die Akademienunion an ihre Mitgliedsakademien einen Pres- sespiegel zu Medienberichten über die Akademien und zum Akademienprogramm so- wie wissenschaftspolitischen Themen. Auf ihrer Website www.akademienunion.de informiert die Akademienunion die Öffent- lichkeit regelmäßig über das Akademienprogramm, die Aktivitäten des Dachverbandes sowie ihrer Mitgliedsakademien. In der Rubrik „Nachrichten“ wird regelmäßig über ak- tuelle Aktivitäten informiert. Auch Publikationen und Stellungnahmen der Akademien- union und des Ständigen Ausschusses der Nationalakademie stehen auf der Website zum Download bereit. Der Relaunch der Akademienunion-Homepage ist Mitte Dezember 2020 abgeschlossen worden und die neue Seite seither online. Neben notwendigen technischen Updates sind umfangreiche strukturelle und inhaltliche Verbesserungen umgesetzt worden, um die Sichtbarkeit der Akademienunion und insbesondere auch des Akademienpro- gramms zu erhöhen und den Plattform-Charakter der Website für die Mitgliedsakade- mien zu stärken. Unter anderem werden dort die beiden 2021 neu gestarteten Aktivitä- ten zum Akademienprogramm „Projekt des Monats“ und „Zahl der Woche“ auf eigenen Seiten dargestellt. Zudem wurde die englische Version der Website ausgebaut, u.a. ist nun auch die Forschungsdatenbank AGATE zum Akademienprogramm in Englisch abruf- bar. Im Januar 2021 ist das Kooperationsprojekt mit dem BMBF „Projekt des Monats“ gestar- tet, bei dem monatlich ausgewählte Projekte aus dem Akademienprogramm auf der BMBF-Website zu den „Geistes- und Sozialwissenschaften“ unter dem Titel „Wissens- speicher für die Zukunft – Einblicke ins Akademienprogramm“ vorgestellt wer- den: https://www.geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de/de/einblicke-akademienpro- gramm.html. Die Beiträge werden ebenfalls auf einer eigenen Unterseite der Akademien- unions-Homepage veröffentlicht: (https://www.akademienunion.de/forschung/projekt-des- monats). Die Veröffentlichung der Beiträge wird zudem intensiv über die Social Media Kanäle der Akademienunion (Twitter und Instagram) begleitet. Die Reihe wird sehr gut angenommen und soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Auf der BMBF-Seite ist zudem auch das zweite Anfang 2021 gestartete Projekt „Zahl der Woche“ verlinkt, bei dem in wöchentlichen Beiträgen anhand beeindruckender, informativer oder unerwar- teter Zahlen Projekte und Neuigkeiten aus dem Akademienprogramm vorgestellt wer- den. Die Beiträge wurden von den Presseabteilungen der Mitgliedsakademien und der Akademienunion erstellt und ebenfalls über die Website (https://www.akademien- union.de/forschung/zahl-der-woche) sowie die Social-Media-Kanäle der Akademienunion und der Mitgliedsakademien beworben. Tätigkeitsbericht der Union 2021 11
Die Aktivitäten der Akademienunion auf ihrem 2017 eingerichteten Twitter-Kanal wur- den weiter ausgebaut; die Follower-Zahlen konnten weiter erhöht werden und liegen aktuell bei rund 1.500. Über den Kanal wird über die Aktivitäten der Akademienunion sowie über das Akademienprogramm informiert, zudem übernimmt die Akademien- union hier auch Servicefunktion für Akademien, die über keinen eigenen Twitterkanal verfügen. Er dient zudem der Vernetzung mit Akteuren aus Wissenschaft, Forschung, Verwaltung, Politik, Journalisten sowie der Öffentlichkeit. Seit Januar 2021 hat die Akademienunion zudem auch einen Instagram-Kanal eingerich- tet, auf dem sie zusätzlich über Neuigkeiten und das Akademienprogramm und seine Projekte informiert. Die Akademienunion erstellte im Herbst 2021 fünf Videobeiträge „Der Klang der Alten Sprachen“, in dem die Mitarbeitenden aus den Forschungsprojekten „Hethitische Fest- rituale“, „Das Altuigurische Wörterbuch“, „Strukturen und Transformationen des Wort- schatzes der ägyptischen Sprache. Text- und Wissenskultur im alten Ägypten“, „Inscrip- tiones Graecae“ und „Corpus Inscriptionum Latinarum“ in je einem Beitrag erläutern, wie Hethitisch, Altuigurisch, Altägyptisch, Altgriechisch und Latein geklungen haben (könnten). Die Videos wurden begleitend in der Projektstraße des Akademientag „Ferne Welten ganz nah. Kulturen im Austausch“ vorgestellt und auf dem YouTube-Kanal sowie der Website der Akademienunion eingestellt und über die Social-Media-Kanäle bewor- ben. Internationale Beziehungen Foreign Secretary der Union Seit dem 29. April 2016 ist Herr Prof. Dr. Thomas Holstein, ehemaliger Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Foreign Secretary der Union. Seine erste Amtszeit als Foreign Secretary endete 2020. Science Forum 2020 - Initiative der Accademia Nazionale dei Lincei Im Rahmen des Science20 Forum erarbeiteten die Akademien der Wissenschaften der G20-Staaten, darunter auch die Akademienunion, eine gemeinsame Stellungnahme (SSH20-Statement) mit dem Titel „Crisis: Economy, Society, Law, and Culture – Towards a less vulnerable humankind” mit Empfehlungen an Politik und Gesellschaft. Am 22.-24. September 2021 hat Herr Prof. Dr. Christoph Markschies, Präsident der Ber- lin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, die Union beim S20 + SSH20 Academic Summit in Rom vertreten, auf dem diese Stellungnahme abschließend disku- tiert wurde. Das Statement wurde anlässlich des G20-Gipfels am 30. und 31. Oktober 2021 in Rom den Staatsüberhäuptern und Regierungen der G20-Staaten übergeben. SSH7-Statements – Initiative der British Academy of Sciences Die Britische Akademie hat anlässlich des G7-Gipfels in Großbritannien analog zu dem Tätigkeitsbericht der Union 2021 12
SSH20-Forum der Accademia Nationale dei Lincei ein SSH7-Forum organisiert mit dem Ziel, die Bedeutung der Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Bewältigung von glo- balen Herausforderungen am Beispiel der Covid-19-Pandemie zu verdeutlichen. Hierzu wurden sechs Stellungnahmen erarbeitet und mit den Akademien der G7-Staaten abge- stimmt: Community Engagement, Inequalities & Cohesion, Trust, Transparency & Data Gathering, Education, Skills and Employment, Fiscal Policy, The Recovery from COVID-19. Die finalen Fassungen dieser Stellungnahmen wurden auch durch die Akademienunion unterzeichnet und im Oktober 2021 veröffentlicht. ALLEA (All European Academies) Im Berichtszeitraum fand aufgrund der Corona-Pandemie die ALLEA-Generalversamm- lung am 6. Juni 2021 nur in virtueller Form statt. Die Union wurde dort von Frau Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Delegiert der Union für ALLEA, vertreten, die bei dieser Generalversammlung zur ALLEA-Vizepräsidentin gewählt worden ist. Darüber hinaus wurde Herr Prof. Dr. Antonio Loprieno für eine zweite Amtszeit im Amt des Präsidenten von ALLEA bestätigt. Das vorgelagerte wissenschaftliche Symposion „Across Boundaries in Science“ am 5. Juni 2021 war als Hybridveranstaltung organisiert. Im Rahmen der Ge- neralversammlung wurde auch der 2021 Madame de Staël Prize for Cultural Values ver- geben. Er ging an Frau Prof. Helen Keller von der Universität Zürich. ALLEA-Ständige Arbeitsgruppen: „Intellectual Property Rights“ Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dem Zugriff auf wissenschaftliche Informationen (Open Access, etc.), mit den Initiativen der Europäischen Kommission im Hinblick auf Forschung und die digitale Agenda, der Vereinheitlichung des Rechts in Europa im Hin- blick auf Patente und Copyright, dem Einfluss von künstlicher Intelligenz, der Notwen- digkeit, das Datenmanagement zu verbessern sowie mit Patenten für Stammzellenfor- schung und anderen Themen aus dem Bereich Biotechnologie. Die Arbeitsgruppe, in der die Akademienunion durch ihren Delegierten, Herrn Prof. Dr. Gerald Spindler, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, vertreten wird, hat im September 2021 die Stellungnahme „ALLEA Statement on the European Commission Public Consultation on the Data Act” herausgegeben. “Science and Ethics” Diese Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Forschungsintegrität, Ethik in der wissenschaft- lichen Ausbildung sowie Ethik in der wissenschaftlichen Politikberatung, der Rolle von mit Ethik befassten Gremien, mit Wissenschaft und Menschenrechten, der Rolle von Wissenschaft bei der Unterstützung der Politik und der Reform von Forschungsevaluie- rung. Tätigkeitsbericht der Union 2021 13
Delegierter der Union ist seit 2018 Herr Prof. Dr. Michael Quante, Mitglied der Nord- rhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Im Berichtszeitraum fand kein Treffen dieser Ständigen ALLEA-Arbeitsgruppe statt. ALLEA-Arbeitsgruppen, in denen die Union vertreten ist: „Horizon Europe“ In der Arbeitsgruppe werden die Nachfolgeprogramme von Horizon 2020, insbesondere Horizon Europe (2021 – 2027), mit den europäischen Institutionen erörtert. Ziel ist es, Einfluss auf die Gestaltung von neuen EU-Programmen und der EU-Förderung zu neh- men, vor allem im Hinblick auf die Position der Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Akademienunion wurde im Berichtszeitraum wieder durch Herrn Prof. Dr. Otmar Ette und Herrn Prof. Dr. Axel-Börsch-Suppan (beide Mitglieder der Berlin-Brandenburgi- schen Akademie der Wissenschaften) in dieser Arbeitsgruppe vertreten. Science Advice for Policy by European Academies (SAPEA) Über ALLEA ist die Union auch in SAPEA vertreten, deren Ziel es ist, unabhängige und exzellente wissenschaftsbasierte Politikberatung zu leisten. Über den Science Advice Mechanism (SAM) berät SAPEA die European Commission’s Group of Chief Scientific Ad- visors. Im Berichtszeitraum ist folgende Publikation von SAPEA erarbeitet worden: „A Systemic Approach to the Energy Transition in Europe“, „Biodegradability of plastics in the open environment“. Darüber hinaus hat auf Vorschlag der Berlin-Brandenburgischen Akademie Frau Dr. Pia- Johanna Schweizer vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung in Potsdam bei dem „SAPEA-Webinar on the various aspects (systemic risks) of biodegradable plas- tics” einen Beitrag übernommen. InterAcademy Partnership (IAP) Im InterAcademy Partnership sind mehr als 140 nationale, regionale und globale Wis- senschaftsakademien zusammengeschlossen mit dem Ziel, die besondere Rolle der Wis- senschaft weltweit zu stärken und einen wissenschaftsbasierten Beitrag zur Beantwor- tung der dringendsten Fragen der Menschheit zu leisten. Die nächste Generalversammlung des InterAcademy Partnership findet 2022 statt, im Rahmen derer auch die neue Satzung des InterAcademy Partnership in Kraft treten wird. Die Union hat dieser Satzung zugestimmt. Delegierter der Union für das InterAcademy Partnership ist Herr Prof. Dr. Otmar Scho- ber, Mitglied der Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste, der die Union auch bei dem IAP-Webinar „Der Zögerlichkeit beim Impfen entgegenwir- ken“, welches am 23. März 2021 virtuell stattgefunden hat, vertreten hat. Tätigkeitsbericht der Union 2021 14
Im Berichtszeitraum wurden folgende IAP-Stellungnahmen von der Union mitunter- zeichnet: „Protection of Marine Environments”, „Regenerative Medicine – Opportunities and Challenges”, “The Implication of Urbanization in Low and Middle Income Countries”, „Climate change and biodiversity- interlinkages and policy options”. Auch hat die Union für das künftige Steering Committee des Sustainable Health Equity Movement (SHEM) Herrn Prof. Dr. Gerd Heusch, Direktor des Institutes für Pathophysi- ologie des Universitätsklinikums Essen und Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Aka- demie der Wissenschaften und der Künste, nominiert, welches sich für die Rechte aller Menschen auf Gesundheit einsetzt. Union Académique Internationale (UAI) Die UAI ist der weltweite Zusammenschluss von geistes- und sozialwissenschaftlich aus- gerichteten Akademien der Wissenschaften und umfasst zurzeit mehr als 100 Akade- mien und Gelehrtengesellschaften aus mehr als 63 Ländern. Aufgabe der UAI ist es, internationale Langzeitforschungsprojekte zu initiieren, zu stär- ken und zu finanzieren. Die UAI hat so inzwischen schon die Publikation von mehr 3.000 Büchern gefördert, viele davon sind grundlegende Referenzwerke wie Wörterbücher, Enzyklopädien und Editionen. Die UAI initiiert fortlaufend neue Projekte, die auf einer Kooperation verschiedener Na- tionalakademien beruhen, und setzt sich für die Unterstützung der Geistes- und Sozial- wissenschaften sowohl national als auch international ein. In seiner Eigenschaft als Vizepräsident der UAI wird Herr Prof. Dr. Klaus Herbers, Dele- gierter der Union für die UAI und Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, die Union an der Corona-bedingt nur in virtueller Form stattfindenden Generalversammlung der UAI am 17. November 2021 vertreten. Da seine Amtszeit als Vizepräsident der UAI Ende 2021 endet, steht Herr Prof. Herbers zudem bei der diesjährigen Generalversammlung der UAI als Kandidat für das UAI-Prä- sidentenamt zur Wahl. Politik- und Gesellschaftsberatung im Rahmen des Ständigen Ausschusses der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften Der „Ständige Ausschuss“ der Nationalakademie setzt sich aus je drei Vertretern der Le- opoldina, von acatech und aus den Unionsakademien zusammen, wobei ein Sitz der Uni- onsakademien der BBAW vorbehalten ist. Den Vorsitz hat der Präsident der Leopoldina. Es wurden Arbeitsgruppen eingesetzt bzw. vorbereitet und der Öffentlichkeit gemein- same Stellungnahmen zu wissenschafts- und forschungspolitischen Themen vorgestellt. Tätigkeitsbericht der Union 2021 15
Sitzungen im Berichtszeitraum: 44. Sitzung am 29.01.2021 (Videokonferenz) 45. Sitzung am 29.04.2021 (Videokonferenz) 46. Sitzung am 22.07.2021 (Videokonferenz) Bei den Sitzungen wird die Akademienunion von Herrn Prof. Kreuzer als Unionspräsi- denten und Herrn Prof. Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, vertreten. Über den dritten Vertreter wird in der Sitzung des Präsi- diums am 11. November 2021 entschieden. Arbeitsgruppen mit Beteiligung von Unionsakademien: Energiesysteme der Zukunft (Phase II) (Federführung acatech) Sichere Entsorgung und Tiefenlagerung von hochradioaktiven Materialien (Feder- führung acatech) Wege in eine umweltschonende Stickstoffwirtschaft (Federführung acatech) Zukunft der Arbeit nach Corona (Federführung Akademienunion/BBAW) Gemeinsame Stellungnahmen und Publikationen im Rahmen des Ständigen Ausschusses: Resilienz digitalisierter Energiesysteme – Wie können Blackout-Risiken begrenzt werden? (Februar 2021) Englische Version (April 2021) Neubewertung des Schutzes von In-vitro-Embryonen in Deutschland (2021) Digitalisierung und Demokratie (2021) Impuls - Wenn nicht jetzt, wann dann – wie die Energiewende gelingt (Oktober 2021) Energiesysteme der Zukunft (Phase II) Das unter der Federführung von acatech stehende Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft (Phase II)“ wurde bis Februar 2022 verlängert. Über eine Verstetigung des Projekts wird im Frühjahr 2022 entschieden. Die Wissenschaftsakademien geben mit dem Projekt ESYS Impulse für die Debatte über Herausforderungen und Chancen der Energiewende. In dem Forschungsprojekt sind über 100 namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen versammelt, die sich aus unter- schiedlichen Blickwickeln in Arbeitsgruppen mit den künftigen Energiesystemen befas- sen. Im Rahmen des Akademienprojekts werden regelmäßig mehrere Publikationen veröf- fentlicht und Veranstaltungen durchgeführt. Die Akademienunion ist in den Gremien von ESYS vertreten. Mitglieder der Unionsakademien engagieren sich in den Arbeits- gruppen. Tätigkeitsbericht der Union 2021 16
Stiftung Neue Verantwortung Die Union ist seit 2007 (nicht zahlendes) Mitglied. Bis Ende August 2015 hat Frau Prof. Lütjen-Drecoll die Union vertreten. Prof. Hatt hat die Union vom 01.09.2015 – 31.08.2021 im Vorstand der Stiftung vertreten. An der Mitgliederversammlung nimmt die Generalsekretärin der Union teil. Finanzbericht der Union (Stand: November 2021) Rechtsstatus der Union Die Union ist als Körperschaft des privaten Rechts nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer und nach § 3 Nr. 6 GewStG von der Gewerbesteuer befreit, weil sie ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff AO (Abgabenordnung) dient. Die Prüfung/Bestätigung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt Mainz erfolgte zu- letzt am 29.07.2021 für die Jahre 2018 bis 2020. Die nächste Prüfung wird 2024 (für die Jahre 2021 – 2023) erwartet. Aufgaben der Union Die Union ist zum einen Dienstleistungseinrichtung ihrer acht Mitgliedsakademien, zum anderen seit 2001 mit der Treuhandverwaltung des von ihr zu koordinierenden Akade- mienprogramms, das im Verhältnis 50 zu 50 von Bund und Ländern gefördert wird, be- traut. Der für das gemeinsam geförderte Programm erforderliche Finanzbedarf wird durch Zuwendungen im Sinne der §§ 23, 44 Abs. 1 und 2 BHO/LHO an die Union zur Verfügung gestellt. Fördersysteme Zur stetigen Erfüllung vorgenannter Aufgaben bedarf die Union einer ausreichenden Ausstattung an finanziellen Mitteln. Diese erhält sie in Abhängigkeit der von ihr wahrge- nommenen Aufgaben zum einen im Wege der Institutionellen Förderung durch die Aka- demiesitzländer, zum anderen im Wege der Projektförderung durch den Bund und die am Akademienprogramm beteiligten Länder. Getrennte Haushalte Die voneinander unabhängigen Fördersysteme erfordern eine getrennte Haushaltspla- nung, -durchführung und -abrechnung. Dementsprechend werden jedes Jahr zwei ge- trennte Wirtschaftspläne erstellt, die beiden Haushalte separat bewirtschaftet, abge- schlossen und über die von der Union verwendeten Mittel je ein Verwendungsnachweis dem zuständigen Ministerium des Sitzlandes der Geschäftsstelle der Union zur Prüfung und Bestätigung vorgelegt. Tätigkeitsbericht der Union 2021 17
Der institutionellen Förderung liegt der Wirtschaftsplan Grundhaushalt zugrunde, der Projektförderung der Wirtschaftsplan Akademienprogramm in Verbindung mit der für das jeweilige Haushaltsjahr von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) ge- nehmigten Vorhabenliste. Hinzu kommt ein Integrierter Gesamtverwendungsnachweis, der Einnahmen und Aus- gaben des Akademienprogramms bzw. die durch Prüfvermerke der Akademiesitzländer bestätigten Teilverwendungsnachweise der Akademien und der Union dokumentiert und dem Büro der GWK in Bonn vorgelegt wird. Schwerpunkte des Finanzwesens Im Vordergrund der Aufgaben des Bereichs Haushalt und Finanzen stehen der fristge- rechte Abruf von bewilligten Zuwendungen bei den Zuwendungsgebern von Bund und Ländern (Mittelanforderungen) sowie im Rahmen der Projektförderung die zeitnahe Weiterleitung der von der Union vereinnahmten Zuwendungen an ihre Mitgliedsakade- mien und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina entsprechend der von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz beschlossenen und den Zuwendungsbe- scheiden zu Grunde gelegten Vorhabenliste (Mittelzuweisungen). Hinzu kommen Planung, Bewirtschaftung und Rechnungslegung der beiden Haushalte der Union, das Kontroll- und Berichtswesen sowie die Verwendungsnachweise. Die 2021 vorgelegten beiden Verwendungsnachweise für den Grundhaushalt 2020 und den Haushalt Akademienprogramm 2020 der Union wurden vom prüfenden Ministe- rium der Geschäftsstelle in Mainz, dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, Rheinland-Pfalz inhaltlich und rechnerisch bestätigt. Beanstandungen gab es keine. Zusätzlich wurden 2021 im Rahmen eines (dritten) separaten Haushaltes Drittmittelpro- jekte finanztechnisch verwaltet und gegenüber den Drittmittelgebern separat abgerech- net. Im Zeitraum des Tätigkeitsberichtes erhielt die Union von der Schering Stiftung Drittmit- tel für das Projekt „Menschwerdung: Was macht uns aus?“. Auf Grund ihres Rechtsstatus als gemeinnütziger Verein ist die Union berechtigt, Spen- den zur Förderung der Wissenschaft und Forschung entgegenzunehmen. Für das Haushaltsjahr 2021 sind bislang keine Spenden vereinnahmt worden. Haushaltsvolumina 2021 Grundhaushalt Die Zuwendungen der Akademiesitzländer für den genehmigten Grundhaushalt 2021 betragen zusammen EUR 443.880. Sie werden von den (neun) Sitzländern der acht Aka- demien erbracht. Die Berlin-Brandenburgische Akademie wird von zwei Sitzländern fi- nanziert, die sich ein Achtel im Verhältnis zwei zu eins teilen. Der Anteil pro Akademie- sitzland beträgt damit in 2021 EUR 55.485. Für die Länder Berlin und Brandenburg wur- den EUR 36.990,00 und EUR 18.495,00 bewilligt. Unter Berücksichtigung der Eigenen Einnahmen in Höhe von EUR 100 beträgt das Gesamtvolumen des Wirtschaftsplans Tätigkeitsbericht der Union 2021 18
Grundhaushalt 2021 insgesamt EUR 443.980. Haushalt Akademienprogramm Die Zuwendungen von Bund und Ländern für das Akademienprogramm 2021 betragen gemäß Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz vom 13.11.2020 insgesamt EUR 70.824.000. Hiervon können gemäß Ausführungsvereinbarung zum GWK-Abkommen über die ge- meinsame Förderung des von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften e.V. koordinierten Programms – Ausführungsvereinbarung Akademienprogramm (AV- AK) vom 08.01.2007 i. d. F. vom 27.10.2008 - bis zu 1,3 v. H. bzw. EUR 920.712,00 zur Deckung der Verwaltungskosten der Union, die für die Verwaltung und Koordinierung des Programms anfallen, verwendet werden. Der erforderliche Betrag wird durch Ein- sparungen bei den Ansätzen der einzelnen Vorhaben erwirtschaftet. Die verbleibenden EUR 69.903.288 (98,7 v. H.) werden an die Akademien weitergeleitet. Erwarteter Abschluss Es wird erwartet, dass der gebotene Haushaltsausgleich erreicht werden wird. Entlastung des Vorstands (Haushaltsjahr 2020) Die Rechnungsprüfung für das Haushaltsjahr 2020 durch die beiden von der Mitglieder- versammlung der Union bestellten Rechnungsprüfer erfolgte am 26. August 2021. Die Entlastung des Vorstands der Union auf Basis des Prüfprotokolls ist für die Mitglieder- versammlung im Anschluss an die Präsidiumssitzung am 11.11.2021 in Hamburg vorge- sehen. Tätigkeitsbericht der Union 2021 19
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