HPV-IMPFUNG GEGEN KREBS - Es gibt kein vernünftiges Argument gegen die HPV-Impfung - aber viele Gründe dafür - Österreichische Krebshilfe

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HPV-IMPFUNG GEGEN KREBS - Es gibt kein vernünftiges Argument gegen die HPV-Impfung - aber viele Gründe dafür - Österreichische Krebshilfe
HPV – HUMANE PAPILLOMAVIREN

                          Es gibt kein vernünftiges
                            Argument gegen die
                               HPV-Impfung –
                           aber viele Gründe dafür.

   Hier finden Sie auch
 alle Informationen zum
 Kinder-Impfprogramm

HPV-IMPFUNG GEGEN KREBS
HUMANE PAPILLOMAVIREN (HPV) KÖNNEN KREBS AUSLÖSEN
Österreichische Krebshilfe – seit 1910
    „Die Not unserer Krebskranken wird immer größer, wir müssen etwas tun, um sie
    zu lindern. Könnten wir nicht zusammenkommen, um darüber zu sprechen?“

    Diese Zeilen schrieb Hofrat Prof. Dr. Julius Hochenegg an seinen Kollegen Hofrat
    Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg. Es war ein trüber Novembertag im Jahr
    1909 gewesen und Prof. Hochenegg hatte wie so oft eine Krebspatientin daheim
    besucht und die Not, die er dort sah, hatte ihn tief betroffen gemacht.

    Infolgedessen gründeten am 20.12.1910 die Ärzte Prof. Dr. Julius Hochenegg,
    Hofrat Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, Hofrat Prof. Dr. Richard Paltauf,
    Prof. Dr. Alexander Fraenkel, Prim. Doz. Dr. Ludwig Teleky und Dr. Josef Winter
    die heutige Österreichische Krebshilfe.

    Damals wie heute ist es eine der Hauptaufgaben der Österreichischen Krebshilfe,
    Patienten und Angehörige zu begleiten, sie zu unterstützen und für sie da zu sein.
    Rund 100 kompetente Beraterer stehen Patienten und Angehörigen in
    ca. 60 Krebshilfe-Beratungsstellen mit einem umfangreichen Beratungs- und
    Betreuungsangebot zur Verfügung.

    Darüber hinaus tragen Erkenntnisse aus den von der Österreichischen Krebshilfe
    finanzierten Forschungsprojekten dazu bei, den Kampf gegen Krebs im Bereich
    Diagnose und Therapie erfolgreicher zu machen.

    Die Österreichische Krebshilfe finanziert sich zum großen Teil durch private
    Spenden, deren ordnungsgemäße und verantwortungsvolle Verwendung von
    unabhängigen Wirtschaftsprüfern jährlich bestätigt wird. Die Krebshilfe ist stolze
    Trägerin des Österreichischen Spendengütesiegels.

2
Experten-Statements zur HPV-Impfung

Vorwort der Herausgeber
                               Wir haben in Österreich eines der besten HPV-
                               Schulimpfprogramme der Welt, in dem sowohl Mädchen
                               als auch Buben die kostenlose HPV-Impfung erhalten
                               können. Trotzdem haben wir bei weitem noch nicht jene
                               Durchimpfungsrate erreicht, wie sie etwa in Schottland,
                               Portugal, Australien oder Botswana schon der Fall ist.
                               Mit dieser Broschüre wollen wir Ihnen fundierte und
                               verlässliche Informationen zur HPV-Impfung geben,
                               damit Ihre Entscheidung für oder gegen die Impfung
                               auf Fakten beruht und nicht auf Hörensagen oder „fake
Univ.-Prof.
                               news“. Es gibt keinen vernünftigen Grund, Ihr Kind/
Dr. Paul SEVELDA
Präsident der                  Ihre Kinder und sich selbst nicht impfen zu lassen!
Österreichischen Krebshilfe
Facharzt für Gynäkologie und
Geburtshilfe

                               Die HPV-Impfung ist erwiesen wirksam gegen
                               HPV-assoziierte gynäkologische Krebserkrankungen,
                               Analkrebs, Peniskrebs und Krebs im Mund- und
                               Rachenraum. Wir haben in Europa jährlich 31.300
                               Gebärmutterhalskrebserkrankungen, 6.000 Anal-
                               krebserkrankungen, 4.000 Scheiden- und Peniskrebs-
                               fälle sowie rd. 400.000 Vorstufen zu Gebärmutter-
                               halskrebs und 750.000 Interventionen aufgrund
                               von Genitalwarzen. Bis 2030 wird weltweit ein
                               weiterer Anstieg auf 700.000 Gebärmutterhalskrebs-
OA Dr. Christian SCHAUER
                               erkrankungen erwartet und 400.000 Frauen, die
Präsident der AGO der
ÖGGG / Arbeitsgemeinschaft     aufgrund der Erkrankung ihr Leben verlieren. Um
Gynäkologische Onkologie       Gebärmutterhalskrebs zu eliminieren braucht es – wie
                               von der WHO vorgegeben – Strategien, um dem
                               entgegen zu wirken. Dazu gehört, dass die HPV-
                               Durchimpfungsrate in allen Ländern auf 90 % gesteigert
                               werden muss, so wie es z. B. in Botswana gelungen ist.
                               Österreich muss das auch schaffen.

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Experten-Statements zur HPV-Impfung

    Experten-Statements
    Die HPV-Impfung wird von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) emp-
    fohlen, in Österreich von der Österreichischen Krebshilfe, der Österreichischen
    Kinder-Krebs-Hilfe, der Österreichischen Ärztekammer, der Österreichischen
    Apothekerkammer, von Österreichs Impfärzten (Österreichische Gesellschaft für
    Vakzinologie), Kinderärzten (Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugend­
    heilkunde), Gynäkologen (Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und
    Geburtshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie), Urologen
    (Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie und Berufsverband der
    Urologen), HNO-Ärzten (Österreichische Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohren­
    heilkunde, Kopf- und Halschirurgie und von der Initiative gegen Unterleibskrebs
    „Petrol Ribbon“.

    Die HPV-Impfung ist in Ihrer Wirksamkeit und Sicherheit mehrfach bestätigt, u.a.
    durch die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC). Es gibt keinen ver-
    nünftigen Grund, Ihr Kind/Ihre Kinder (und sich selbst) nicht impfen zu lassen!

    Lesen Sie nachstehend die Statements der Präsidentinnen und Präsidenten der
    Expertinnen und Experten zur HPV-Impfung.

    „Die HPV-Impfung ist neben der Hepatitis-B-Impfung die zweite, die eine
      Krebserkrankung verhindern kann. Die Erfolge in Ländern, in denen flächendeckend
      alle Mädchen und Frauen geimpft werden, sind gewaltig. Entscheidend sind Aufklärung
      und Information der Bevölkerung. Österreich war das erste Land Europas, das auch
      Buben gratis zu impfen begann. Und: Die Durchimpfungsraten sind durch die
      Einbindung aller Impfärzte, speziell auch des niedergelassenen Bereichs gestiegen, haben
      aber noch viel Entwicklungspotential.“

     Univ.-Prof. Dr. Thomas SZEKERES
     Präsident der Österreichischen Ärztekammer

4
Experten-Statements zur HPV-Impfung

„Mit einer Impfung kann man sich vor einer Ansteckung mit Humanen Papillomaviren
  (HPV) schützen. Diese Möglichkeit sollten sowohl Mädchen als auch Buben unbedingt
  nutzen! Denn die Infektion mit HPV betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer.
  Die HPV-Impfung zählt zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen im Kampf gegen Krebs
  und sie steht Kindern vom 9. bis zum 12. Lebensjahr kostenfrei zur Verfügung. Nicht
  jeder Krebs kann in seiner Entstehung verhindert werden. Krebs, ausgelöst durch HPV,
  aber weitgehend schon. In der Apotheke beraten wir über die Impfung und weitere wich-
  tige Vorsorgemaßnahmen gegen Krebs.“

 Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr
 Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer

„Die HPV-Impfung ist ein essentieller Bestandteil in der Krebsvorsorge und daher auch
  Teil des kostenfreien Impfkonzepts für Mädchen und Buben. Nun geht es darum die
  Durchimpfungsraten zu erhöhen, damit die Infektions- und Erkrankungsraten nach-
  haltig gesenkt werden. Abgesehen vom Kinderimpfprogramm ist die HPV-Impfung auch
  Frauen und Männern zum Individualschutz zu empfehlen.“

 Univ.-Prof. Dr. Ursula WIEDERMANN-SCHMIDT
 Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Vakzinologie

„Die "Petrol Ribbon-Initiative gegen Unterleibskrebs" setzt sich seit Jahren für eine höhere
  HPV-Durchimpfungsrate in Österreich ein. Wir wissen, dass wir mit der HPV-Impfung
  nicht nur eine Früherkennung von Krebs schaffen können (wie z. B. mit dem Krebs­
  abstrich, der natürlich weiterhin sehr wichtig ist) sondern Krebserkrankungen gänzlich
  verhindern können. Dies beschränkt sich nicht nur auf Tumore im gynäkologischen
  Bereich, sondern erstreckt sich auch auf Tumore im Hals-Nasen-Ohrenbereich und im
  Bereich des Enddarms. Die Impfung ist weltweit, so wie kaum eine andere Impfung, er-
  probt worden und gilt als extrem sicher. In Österreich können wir stolz darauf sein, dass
  bereits vor Jahren eine gratis Schulimpfung für Mädchen und Buben eingeführt wurde:
  Es gibt kein vernünftiges Argument gegen diese Impfung, jedoch sehr viele dafür!“

 Univ.-Prof. Dr. Lukas HEFLER
 Initiative "Petrol Ribbon"

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Experten-Statements zur HPV-Impfung

    Experten-Statements
    „Die WHO hat 2018 zur Elimination des Zervixkarzinoms aufgerufen. Durch HPV-
      Impfung und HPV-Testung ist dieses Ziel erreichbar, Australien wird als erstes Land
      2028 den Gebärmutterhalskrebs verdrängt haben. Derzeit werden ein Drittel der
      Mädchen weltweit durch HPV Impfprogramme erreicht, das Ziel der WHO für 2030
      ist, dass 90% der Mädchen unter 15 Jahren gegen HPV geimpft sind und 70% der
      Frauen zwischen 35 und 45 Jahren auf HPV getestet werden. Dieses Ziel muss auch für
      Österreich gesundheitspolitisch erreichbar sein. Das österreichische HPV Impfprogramm
      gilt international als vorbildlich, aller großen Länder haben inzwischen auch Buben
      inkludiert. Österreich hatte hier eine Vorreiterrolle, die Durchimpfungsrate ist leider
      schlecht dokumentiert und liegt derzeit unter 50%.“

     Univ.-Prof. Dr. Elmar JOURA
     HPV-Impfexperte, MedUni Wien.

    „Es ist weniger bekannt, dass die HPV-Typen 16 und 18 in hohem Ausmaß auch
      Kopf- und Halskarzinome auslösen können. In Österreich sind derzeit ca. 50% aller
      PatientenInnen mit Rachenkrebs auch mit einem HP-Virus infiziert, wobei die Rate
      steigend ist. Die gute Nachricht ist, dass HPV-positive Karzinome des Oropharynx
      eine wesentlich günstigere Prognose haben als HPV-negative, da sie auf die typischen
      Therapien, wie Chirurgie oder Bestrahlung mit Chemotherapie, deutlich besser
      ansprechen. Daraus lässt sich ableiten, dass die HPV-Impfung im Jugendalter auch aus
      HNO-ärztlicher Sicht eine sehr positive Auswirkung haben wird.“

     Univ.-Prof. Dr. Dietmar THURNHER
     Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie

    „Die Empfehlung der HPV-Impfung für Mädchen in Österreich im Jahre 2007 wurde
      jahrelang nur von einer vernachlässigbaren Minderheit angenommen. Auch nach
      Übernahme in das kostenfreie Impfkonzept unter Einbeziehung der Knaben im Jahre
      2014 konnten im internationalen Vergleich nur mäßige Durchimpfungsraten mit
      fraglichem Gemeinschaftsschutz erzielt werden. Eine deutliche Verbesserung könnte
      außer durch Erweiterung der HPV Catchup-Impfung bis 18 Jahre und eine permanente
      öffentliche HPV- (und generelle) Impfkampagne („Impfen als selbstverständliche
      Vorsorgemaßnahme“) durch erleichterten Zugang zu Jugendimpfungen erfolgen.“

     Univ.-Doz. Dr. Hans Jürgen DORNBUSCH
     Impfreferatsleiter der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde

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Experten-Statements zur HPV-Impfung

Experten-Statements
„Auch wenn Krebsarten, die durch Humane Papillomaviren ausgelöst werden, Kinder
  und Jugendliche noch nicht betreffen, ist die Präventionsmöglichkeit, die diese Impfung
  in jungen Jahren bietet, für uns als Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe von enorm hoher
  Bedeutung. Besonders für Personen, die bereits in ihrer Kindheit oder Jugend an Krebs
  erkrankt waren, spielt die Vorbeugung einer erneuten Krebserkrankung im erwachsenen
  Alter eine zentrale Rolle: Durch die HPV-Impfung können zumindest gewisse Krebsarten
  im weiteren Leben verhindert werden. Nehmen Sie Krebsvorsorge ernst und Ihre
  Gesundheit selbst in die Hand – zu Ihrem Schutz und dem anderer!“

 Anita KIENESBERGER, MA
 Geschäftsführerin Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

„Humane Papillomaviren sind die Verursacher der allseits bekannten Hautwarzen. Es
  gibt zahlreiche Subtypen dieses Erregers, von denen manche leider nach Jahren Krebs
  auslösen können. Auch bei Männern können Karzinome im Hals-Rachenraum, am
  Enddarm oder am Penis dadurch verursacht werden. In den vergangenen Jahren
  wurden sehr wirksame Impfstoffe entwickelt, die gegen die Hochrisiko-Typen mit sehr
  hoher Wirksamkeit schützen. Die Impfung ist sicher und wird seit Jahren weltweit
  millionenfach angewendet, ohne größere Nebenwirkungen auszulösen. Sie wird vor
  allem für junge Mädchen und Buben vor dem geschlechtsreifen Alter aber auch für
  Männer empfohlen. Mit dieser Impfung können beide Geschlechtspartner sich selbst und
  einander gegenseitig sicher schützen.
  Die vorliegende Broschüre beantwortet häufige Fragen im Zusammenhang mit dieser
  Erkrankung und der dazu empfohlenen Impfung auf Basis der vorliegenden, aktuellen,
  wissenschaftlichen Erkenntnisse. Lesen Sie diese daher sorgfältig durch und fragen Sie
  Ihre/n Urologin/en!“

 Dr. Karl DORFINGER
 Präsident des Berufsverbandes der Urologen

 Univ.Prof.Dr. Wolfgang HORNINGER
 Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

                                                                                            7
Nationaler Schulterschluss

                              Botswana kann es.
Dr. Mathias Tischer
(Österr. Ges. für Urolo-      Anlässlich des Internationalen             6-Punkte-Programm zur
gie und Andrologie), Dr.      HPV-Impftages (4. März) organi-            Verbesserung der HPV-
Sabine Badelt (ÖÄK,           sierten die AGO-Austria (Arbeits-          Durchimpfungsrate in
Impfreferentin, Schu-
                              gemeinschaft Gynäkologische                Österreich.
lärztInnen), Univ. Prof.
Dr. Christian Singer          Onkologie) und die Österrei-
(Präsident Gesellschaft       chische Krebshilfe am 3.3.2020             1) Es muss unser aller Ziel sein,
Senologie), Prof. Dr.         eine hochrangige Enquete zum               dass alle Kinder geimpft werden!
Dietmar Thurnher
                              Thema HPV-Impfung und prä-                 Möglichst alle Kinder zwischen
(Präsident der Gesell-
schaft der HNO-Ärz-           sentierten zur Verbesserung der            dem 9. und 12. Geburtstag
tInnen), Univ. Prof.          HPV-Durchimpfungsrate in Ös-               sollen im Rahmen des kostenlosen
Dr. Thomas Szekeres           terreich ein dringend notwendiges          Schulimpfprogramms die HPV
(Präsident der Österr.        Sechs-Punkte-Programm, dem sich            Impfung erhalten und das „Catch-
Ärztekammer), Dr.
Herwig Lindner (Ärz-
                              alle zuständigen medizinischen             up-Programm“ soll bis 18 Jahre
tekammer Stmk.), OA           Fachgesellschaften und Instituti-          erweitert werden.
Dr. Christian Schauer         onen vollinhaltlich anschlossen.
(AGO-Präsident), Dr.          Gemeinsam rief man zu einem                 2) Impfung für alle Kinder mit der
Gunda Pristauz-
Telsnigg (Präsidentin
                              nationalen Schulterschluss auf:             Möglichkeit zum „opt-out“
der Gesellschaft der                                                      Eltern, die ihr Kind nach Infor-
GynäkologInnen), Prof.                                                    mation und Aufklärung über die
Dr. Doreen Ramogo-                                                        Impfung dezidiert nicht impfen
la-Masire (Ehrengast
                                                                          lassen wollen, sollen mit einem
aus Botswana, Preis-
trägerin), Univ.-Prof.                                                   „opt-out“ dazu die Möglichkeit
Dr. Paul Sevelda                                                          haben, d.h. schriftlich gegen die
(Krebshilfe-Präsident),                                                   Impfung widersprechen können.
Univ. Prof. Dr. Elmar
Joura (HPV-Impfex-
perte, MedUni Wien),                                                     3) Appell an die Schulärztinnen
Peter Lehner (Obmann          Bilderunterschrift siehe Marginalspalte.   und Schulärzte
des DV der österr. Sozi-      Foto: Stephan Diesner                      Schulärztinnen und Schulärzte
alversicherungen), Mag.                                                  sind aufgerufen, dafür Sorge zu
pharm. Dr. Ulrike
Mursch-Edlmayr
                                                                         tragen, dass alle Kinder (mit Aus-
(Präsidentin Österr.                                                     nahme derjenigen, für die die El-
Apothekerkammer),                                                        tern ein „opt-out“ unterschrieben
Doz. Dr. Hans Jürgen                                                     haben) die kostenlose HPV-Imp-
Dornbusch (Impfrefe-
ratsleiter Österr. Ges. für
                                                                         fung im Rahmen des Schulimpf-
Kinder- und Jugendheil-                                                  programmes auch erhalten.
kunde) v.l.n.r.

     8
Nationaler Schulterschluss

Kann es Österreich auch?
4) Forderung an die Gesundheits-        Ehrengast aus Botswana
politik nach mehr Aufklärung            Als Höhepunkt der Veranstaltung                v.l.n.r.
Eine Untersuchung von 2019              erhielt der Ehrengast aus Botswana,
zeigte einen deutlichen Anstieg         Frau Prof. Dr. Doreen Ramogo-
der Durchimpfungsrate bei               la-Masire den AGO Humani-
medialer und Social-Media-Prä-          ty-Award. Als enge Beraterin des
senz (presented by Deanna Teoh          Gesundheitsministers von Botswa-
at 2019 ASCO Annual Meeting).           na ist es ihr gelungen, eine nahezu
Die Österreichische Gesund-             100%ige HPV-Durchimpfungsrate
heitspolitik ist daher aufgerufen,      in ihrem Land zu erreichen. Für
die Aufklärung und Information          diese herausragende Leistung im
über die HPV-Impfung massiv zu          Kampf gegen HPV-assoziierte
intensivieren.                          Krebserkrankungen erhielt Prof.
                                        Dr. Doreen RAMOGOLA-MASI-
5) Elektronischer Impfpass              RE im Rahmen der Enquete den
Ein Pilotprojekt (Wien, Nieder-         Humanity Award der AGO.
österreich und Steiermark) zum
elektronischen Impfpass soll in
Kürze starten. Die Gesundheits-
politik ist gefordert, durch eine
rasche österreichweite Ausrollung
des elektronischen Impfpasses,
eine Statistik über die Teilnahme-
raten im Kinderimpfprogramm
zu erheben und daraus laufend           AGO-Präsident OA Dr. Christian Schauer,
adäquate Konsequenzen abzuleiten.       Prof. Doreen Ramogola-Masire, Krebshilfe-
                                        Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda
                                        (v.l.n.r.)            Foto: Stephan Diesner
 6) Forderung nach niederschwel-
 ligem Zugang zur Impfung
 Um die Durchimpfungsrate zu
 steigern, fordern Krebshilfe und       Weitere Informationen und Fotos
 AGO einen niederschwelligen Zu-        der Enquete finden Sie unter
 gang zur Impfung durch alle Ärz-       https://www.krebshilfe.net/presse/
 tinnen und Ärzte (dzt. limitiert auf   detail/hpv-impfung-fuer-alle-kin-
„Impfärztinnen und Impfärzte).          der-botswana-kann-es-kann-es-
                                        oesterreich-auch-bild

                                                                                                  9
Inhalt

     Aus dem Inhalt
     Krebsrisiko ..............................................................................................   11
     Infektionen können Krebs auslösen ..........................................................                 12
     Humane Papillomaviren – HPV ................................................................                 13
     Zusammenhang HPV & Krebs ..................................................................                  14
     HPV-Test .................................................................................................   15
     Impfung gegen HPV ................................................................................           16
     Wer sollte sich impfen lassen? ................................................................              18
     Wirkung & Nebenwirkung .......................................................................               20
     Sicherheit & Schutzdauer .........................................................................           22
     Kosten der HPV-Impfung .........................................................................             23
     HPV-Kinderimpfprogramm – kostenfrei ...................................................                      24
     HPV-Kinderimpfprogramm – vergünstigt ..................................................                      25
     HPV-Impfung ab 15 .................................................................................          26
     HPV-Impfaktionen in NÖ und Burgenland ................................................                       27
     Österreichweite Übersicht – „catch up”-Programm ..................................                           28
     Empfehlungen zur HPV-Impfung ..............................................................                  31
     Krebshilfe-Vorsorge-/Früherkennungsempfehlungen für Frauen .................                                 32
     Krebshilfe-Vorsorge-/Früherkennungsempfehlungen für Männer ...............                                   34
     Krebshilfe-Kontaktadressen in ganz Österreich .........................................                      35

     Haftungsausschluss: Die Inhalte dieser Broschüre wurden mit größter Sorgfalt und unter
     Berücksichtigung der jeweils aktuellen medizinischen Entwicklungen von Expertinnen und Experten
     bzw. von der Redaktion erstellt. Die Herausgeber können dennoch keinerlei Gewähr für die Richtigkeit,
     Vollständigkeit, Korrektheit, letzte Aktualität und Qualität sämtlicher Inhalte, sowie jeglicher erteilten
     Auskünfte und jeglichen Rates übernehmen. Eine Haftung für Schäden, die durch Rat, Information und
     Auskunft der Herausgeber verursacht wurden, ist ausgeschlossen.

     Geschlechtergerechter Sprachgebrauch: Nur aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in der
     vorliegenden Broschüre die weibliche oder männliche Substantivform gebraucht. Die Ausführungen
     gelten natürlich auch entsprechend für Ärzte, Ärztinnen, Patienten, Patientinnen usw.

10
Krebsrisiko

Krebsrisiko
                                                                                                                      KREBSVORSORGE FÜR FRAUEN

Rund 40.000 Menschen erkranken        von der Umwelt stammen. Ein
jährlich in Österreich an Krebs. Es   Zusammenspiel mehrerer Faktoren
gibt Krebsarten, die weitgehend       verstärkt sehr wesentlich das Risi-
vermeidbar wären, z. B. Darm-         ko, an Krebs zu erkranken.
krebs – durch eine rechtzeitige
Darmspiegelung (ab 50 ein Pflicht-    Lesen Sie auf den nachfolgenden               Pink Ribbon Accessoires, die Leben retten können.

termin!) oder Gebärmutterhals-        Seiten Wissenswertes zum                   AUS LIEBE ZUM LEBEN.
                                                                              KREBSVORSORGE UND FRÜHERKENNUNG FÜR FRAUEN –
                                                                                     AUCH IN ZEITEN WIE DIESEN WICHTIG!

krebs (durch den Krebsabstrich/       Thema Infektionen – insbeson-                                                                       3

HPV-Test und die HPV-Impfung)         dere der Infektion mit Humanen
                                                                            Weitere Informationen
oder Hautkrebs.                       Papilloma­viren (HPV) – und dem       finden Sie in
                                      verbundenen Risiko, an Krebs zu       der Broschüre
Viele Krebsarten kann man             erkranken.                            „Krebsvorsorge und
jedoch in ihrer Entstehung nicht                                            Früherkennung für
vermeiden. Hier spielt die Früher-    Sprechen Sie mit dem Arzt Ihres       Frauen". Kostenlos bei
                                                                            der Krebshilfe in Ihrem
kennung eine sehr wichtige Rolle.     Vertrauens, der Beratungs- und        Bundesland und auch
(z.B. bei Brustkrebs, Prostata-       Impfstelle in Ihrem Bundesland        zum Download unter
krebs). Je früher die Erkrankung      oder kontaktieren Sie die Österrei-   www.krebshilfe.net.
erkannt und behandelt wird, umso      chische Krebshilfe. Eine Auflistung
höher sind die Heilungschancen.       der österreichweiten Kontakt­
                                      adressen finden Sie auf Seite 35
                                      dieser Broschüre.
Risikofaktoren
Das Krebsrisiko (= die Wahrschein-
lichkeit an Krebs zu erkranken) ist
von vielen Faktoren abhängig.
Einige davon, wie Lebensstil,
Ernährung, Konsumgewohnheiten
von Tabak und Alkohol und
in bestimmten Fällen auch die
Vererbung, konnten in den letzten
Jahren durch wissenschaftliche Un-
tersuchungen identifiziert werden.

Risikofaktoren können kontrol-
lierbar, aber auch unkontrollierbar
sein, persönlich verursacht oder

                                                                                                                               11
Infektionen können Krebs auslösen

     Infektionen können Krebs auslösen
      Infektionen mit bestimmten Viren,      Helicobacter pylori
      Bakterien und Parasiten sind eine      Infektionen mit Helicobacter
      der häufigsten und vermeidbaren        pylori werden für eine Reihe von
      Ursachen von Krebs weltweit            Magenerkrankungen verantwort-
      („Lancet Oncology“, Juni 2012).        lich gemacht, z. B. Typ-B-Gastritis,
      Jede fünfte Krebserkrankung            Magengeschwüre, Magenkrebs
      weltweit wird von Infektionen          und MALT-Lymphom.
      verursacht (Harald zur Hausen),
      die größtenteils vermeidbar oder
      behandelbar wären.                     Humane Papillomaviren (HPV)
                                             HP-Viren sind weit verbreitet und
                                              sowohl Männer als auch Frauen
       Jede fünfte Krebserkrankung           können sich infizieren. Vier von
       weltweit wird von Infektionen          fünf Personen (Männer, Frauen
       verursacht, die größtenteils          und Kinder) stecken sich im
       vermeidbar oder behandelbar           Laufe ihres Lebens mit HPV an
       wären.                                – meistens ohne, dass sie es wissen
                                              oder bemerken.

      Im Vordergrund stehen hier Infek-      Es gibt mehr als 150 HPV-Typen,
      tionen durch Humane Papilloma­         einige davon sind an der Entste-
      viren (HPV), Bakterien wie             hung von Krebserkrankungen
      Helicobacter pylori oder Hepatitis-B   beteiligt.
      und -C-Viren (HBV und HCV).
                                             Die Übertragung von HPV erfolgt
                                             am häufigsten durch sexuelle
      Hepatitis B                            Kontakte, so gehören HPV-Infek-
      Mit etwa 240 Millionen chro-           tionen zu den häufigsten sexuell
      nisch infizierten Menschen ist die     übertragbaren Viruserkrankungen.
      Hepatitis B weltweit die häufigste     HP-Viren können aber auch durch
      Virusinfektion, die zu chronischer     einfache (Haut-)Kontakte über-
      Leberentzündung, Leberzirrhose         tragen werden (z.B. auch bei der
      sowie Leberkrebs führen kann.          Geburt durch Übertragung von
                                             der Mutter auf das Kind).
                                             Das Kondom zum Schutz vor
                                             HIV und anderen sexuell über-

12
Humane Papillomaviren

Humane Papillomaviren – Typen
tragbaren Erkrankungen kann vor        notwendig werden. Häufig muss
HPV nur teilweise schützen, der        der Geschlechtspartner mitbehan-
Gebrauch ist aber zu empfehlen         delt werden. Durch eine Impfung
(„Safer Sex“).                         gegen die HPV-Typen 6 und 11
                                       kann das Risiko, an Genitalwarzen
                                       zu erkranken, um 90 % reduziert
 Infektionen mit HPV zählen            werden.
 zu den häufigsten sexuell
 übertragbaren Viruserkrankungen.
                                       „Hoch-Risiko" HPV-Typen
                                        und Krebs
„Niedrig-Risiko“ HPV-Typen             Infektionen mit bestimmten Typen
 und Genitalwarzen                     von HPV haben ein hohes Risiko
Die HPV-Typen 6 und 11 zählen          („high risk“) für Krebserkran-
zu den „Niedrig-Risiko“ („low          kungen. In Europa sind die Typen
risk“) HPV-Typen. Sie sind zu          16 und 18 die häufigsten onko-
90 % für die Bildung von               genen (krebserregenden) HPV-­
Genitalwarzen verantwortlich.          Typen, die zu Krebsvorstufen
                                       und in weiterer Folge zu Krebs
Genitalwarzen sind die häufigste       von Gebärmutterhals, Scheide,
virale, sexuell übertragbare Erkran-   Vulva, Penis- und Anus sowie zu
kung und hoch ansteckend. Sie          Krebsformen im Bereich des Ra-
sind zwar nicht lebensgefährlich,      chens und des Kehlkopfes führen
aber langfristig auch mit einem        können. Lesen Sie mehr dazu auf
erhöhten Krebsrisiko verbunden         den nachstehenden Seiten.
und werden von den Betroffenen
als unangenehm, störend und oft
auch belastend empfunden. Sie
können sich von selbst zurückbil-
den oder werden durch spezielle
Salben entfernt. Sollte dies nicht
möglich sein, müssen sie operativ
entfernt werden. Häufig treten
sie wiederholt auf, wodurch oft           Die HPV-Typen 16, 18, 31, 33, 45,
erneute Therapien/Operationen              52, 58 wurden in rund 90 % der
                                        Gebärmutterhalskrebs-Fälle nachgewiesen.

                                                                                   13
Zusammenhang HPV & Krebs

     Zusammenhang HPV & Krebs
     HPV & gynäkologische                  häufigsten wird ein Virustyp (HPV
     Krebsarten                            16) nachgewiesen, der auch bei
     Eine HPV-Infektion kann bei einer     der Entstehung von Gebärmutter-
     chronischen Besiedelung der           halskrebs eine wichtige Rolle spielt.
     Scheide oder des Gebärmutter­         Es ist zu hoffen, dass mit einer
     halses im Laufe der Zeit zu Zell­-    frühzeitigen Impfung eine weitere
     veränderungen und zu Krebs­           Zunahme dieser Krebserkran-
     vorstufen führen. Diese Krebs-        kungen gestoppt werden kann.
     vorstufen können durch den
     Krebsabstrich/HPV-Test (bzw.          HPV & Analkrebs
     weiterführende Untersuchungen)        (bei Männern und Frauen)
     zwar entdeckt werden und sind         Analkrebs ist weniger häufig als
     bei Früherkennung auch sehr gut       Gebärmutterhalskrebs, betrifft aber
     therapierbar, durch die HPV-          Frauen und Männer. In den letzten
     Impfung kann jedoch das Risiko,       Jahren wurde in Europa eine Zu-
     überhaupt an Gebärmutterhals-         nahme der Häufigkeit von Anal-
     krebs zu erkranken, um bis zu         krebs beobachtet. Die HPV-Typen
     90 % reduziert werden. Zusätzlich     16 und 18 verursachen über 80 %
     werden durch die HPV-Impfung          der Fälle. Besonders häufig tritt
     Krebs von Scheide und Vulva           Analkrebs bei Menschen mit redu-
     weitgehend verhindert.                zierter Immunabwehr auf (z. B.
     Wichtig: Durch die HPV-Imp-           nach Organtransplantationen, bei
     fung können Frauen sich nur vor       HIV-Infektion, während Che-
     den gefährlichsten, aber nicht vor    motherapie). Die HPV-Impfung
     allen krebserregenden HP-Viren        reduziert die entsprechenden
     schützen. Ein kleines Restrisiko      Krebsvorstufen um ca. 80 %.
     bleibt somit bestehen, deshalb
     sollte auf die regelmäßige Vorsorge   HPV & Peniskarzinom
     nicht vergessen werden.               Ein bekannter Risikofaktor ist
                                           die Vorhautverengung (Phimose).
     HPV & Krebsarten im                   Auch Infektionen mit HPV und
     Mund- und Rachenraum                  Genitalwarzen können Peniskrebs
     (bei Männern und Frauen)              auslösen. Einige Formen von
     HP-Viren verursachen mit einem        Peniskrebs werden nachweislich
     zunehmend hohen Prozentsatz           durch HPV 16 und 6 ausgelöst.
     Rachen- und Mandelkrebs. Am

14
Zusammenhang HPV & Krebs

HPV-Test
Kann man eine HPV-Infektion              diese unauffällig sind, wird
feststellen?                             eine Kontrolle (Krebsabstrich        Kolposkopie =
Mit dem HPV-Test kann man die            oder HPV-Test) in einem Jahr         Lupenbetrachtung des
                                                                              Gebärmutterhalses
Besiedelung der Scheide mit HP-          empfohlen.
Viren nachweisen.
                                         Bei mir wurde eine HPV-
HPV-Test                                 Infektion nachgewiesen.
Ähnlich wie beim Krebsabstrich           Soll ich mich trotzdem gegen
werden vom Muttermund/Ge-                HPV impfen lassen?
bärmutterhals Zellen entnommen,          Auch Frauen und Männer, bei
die im Labor auf HP-Viren unter-         denen eine HPV-Infektion nachge-
sucht werden.                            wiesen wurde, wird die HPV-Imp-
Ein negativer HPV-Test bedeutet,         fung empfohlen, da die Impfung
dass im Moment keine HPV-                vor einer Reinfektion und gegen
Infektion vorliegt. Das Risiko           andere HPV-Typen schützt.
an Gebärmutterhalskrebs zu
erkranken, ist in den nächsten           HPV-Impfung nach
Jahren sehr gering. Eine Kontrolle       Konisation?
(Krebsabstrich oder HPV-Test) in         Auch Frauen, die sich einer
3 Jahren wird empfohlen.                 Konisation (operativer Eingriff am
Ist der HPV-Test positiv,                Muttermund) unterziehen mußten,
erfolgt ein PAP-Abstrich                 wird die HPV-Impfung empfohlen.
oder eine Kolposkopie. Wenn

  Empfehlungen für die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung

  Die Österreichische Krebshilfe und Österreichs Gynäkologen
  empfehlen folgende Maßnahmen zur Gebärmutterhalskrebs-
  Früherkennung:

  - Krebsabstrich 1x jährlich ab dem 20. Lebensjahr
  - Frauen ab dem 30. Lebensjahr wird zumindest alle 3 Jahre ein HPV-
     Test empfohlen. Dies gilt für HPV-geimpfte und nicht HPV-geimpfte
     Frauen. Dabei soll eine Doppel-Testung (HPV-Test und gleichzeitiger
     PAP-Abstrich) vermieden werden.

                                                                                             15
Impfung gegen HPV

     Impfung gegen HPV
     Geschichte der HPV-Impfung            und wurde bereits mehr als
     1973 haben Forscher erstmals auf      350 Millionen Mal verabreicht.
     einen Zusammenhang zwischen           Seit 2016 ist in Österreich ein
     HPV und Gebärmutterhalskrebs          Impfstoff der 2. Generation,
     aufmerksam gemacht. 2008 hat          der HPV-Neunfach-Impfstoff,
     Harald zur Hausen für diese           verfügbar.
     Entdeckung den Nobelpreis für
     Medizin erhalten.
                                           HPV-Impfstoff
                                           Der HPV-Impfstoff besteht
      Harald zur Hausen erhielt 2008       aus leeren Virushüllen (VLP =
      den Nobelpreis für Medizin für die   Virus-Like-Particles) d. h. ohne
      bahnbrechende Entdeckung.            virales genetisches Material
                                           (DNA) der HPV-Typen und ist
                                           daher keinesfalls infektiös.
     Österreicher leisteten einen
     maßgeblichen Beitrag
     Am weltweiten wissenschaftlichen
     Durchbruch der HPV-Impfung
     waren sowohl in der Grundla-
     genforschung als auch in der
     Anwendung österreichische Ärzte
     maßgeblich beteiligt.

     Zulassung
                                                Struktur des Hüllproteins HPV
     Nach jahrelanger Forschung
     und Nachweis der Wirksamkeit
     und Sicherheit in klinischen
     Studien sowie weltweiten
     Zulassungsverfahren ist seit
     2006/2007 der HPV- Impfstoff
     gegen Humane Papillomaviren
     verfügbar und in über 120
     Ländern weltweit zugelassen

16
Impfung gegen HPV

Impfen in Zeiten von Covid-19
„Die Österreichische Gesellschaft für Vakzinologie betont, dass gerade
  während einer Pandemie alle Präventionsmaßnahmen, besonders
  auch die Impfungen, eine große Bedeutung im Infektionsschutz
  haben. Hierzu zählen alle im Österreichischen Impfplan empfohlene
  Impfungen, so auch die HPV Impfung. Die CoV2-Pandemie sollte
  keinesfalls zum Aufschieben von Impfungen und Entstehung von
  zusätzlichen Impflücken führen, mit der Gefahr von Ausbrüchen und
  erhöhten Ansteckungsraten von impfpräventablen Erkrankungen.“

 Univ.-Prof. Dr. Ursula WIEDERMANN-SCHMIDT
 Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Vakzinologie

  Derzeit verfügbarer HPV-Impfstoff:

  HPV-Neunfach-Impfstoff
  (Weiterentwicklung des 4-fach-Impfstoffes)

  Der HPV-Neunfach-Impfstoff (wirksam gegen die HPV-Typen 6, 11,
  16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58) ist zugelassen für die Vermeidung
  von Genitalwarzen, außerdem Krebsvorstufen und Krebs des
  Gebärmutterhalses, der Scheide, der Vulva und des Anus. Die HPV-
  Typen 6 und 11 verursachen über 90 % der Genitalwarzen, die
  HPV-Typen 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58 verursachen etwa 90 % aller
  Fälle von Gebärmutterhalskrebs und von meist operationspflichtigen
  Krebsvorstufen. Dieser Impfstoff ist für Frauen und Männer ab dem
  9. Geburtstag zugelassen.

  Im Rahmen des kostenfreien Kinder-Impfprogrammes (siehe ab Seite 24)
  kommt seit Sommer 2016 der HPV-Neunfach-Impfstoff zum Einsatz.

                                                                                17
Impfung gegen HPV

     Wer sollte sich impfen lassen?
     Die HPV-Impfung wird allen            Alterslimit?
     Mädchen und Buben ab dem              Die HPV Impfung ist für alle
     9. Geburtstag empfohlen.              Frauen und Männer ohne obere
                                           Altersgrenze zugelassen. Es liegen
      HPV-Impfung: ab dem                  noch keine Studiendaten der
      9. Geburtstag empfohlen.             Wirksamkeit für Frauen ab dem
                                           45. Geburtstag und für Männer
                                           ab dem 26. Geburtstag vor, aber
     Höchste Schutzwirkung VOR             auch in dieser Altersgruppe wird
     Beginn der sexuellen Aktivität        die Impfung mit hoher Wahr-
     Idealerweise sollte die HPV-Imp-      scheinlichkeit neue Infektionen
     fung möglichst früh vor Beginn        verhindern.
     der sexuellen Aktivität erfolgen,
     da einerseits die Immun­antwort       Herdenschutz –
     bei jungen Menschen am höchsten       kollektiver Schutz
     ist, andererseits auch eine bereits   Die HPV-Impfung kann Frauen
     stattgefundene HPV-­Infektion         und Männer vor einer Reihe
     seltener vorliegt.                    von Krebsformen, die mit HPV
                                           in Verbindung gebracht werden,
     Sollen sich auch bereits              (siehe Seiten 14 und 15) schützen.
     sexuell aktive Frauen und             Darüber hinaus können Frauen
     Männer impfen lassen?                 und Männer sowohl „Träger“ als
     Im Gegensatz zu anderen Infek-        auch „Überträger“ einer HPV-In-
     tionskrankheiten hinterlässt eine     fektion sein. Durch die Impfung
     frühere HPV-Infektion keinen          wird – neben dem individuellen
     sicheren Schutz vor erneuter          Schutz – die Virusübertragung
     Erkrankung. Deshalb profitieren       verhindert und trägt dadurch
     auch Menschen, die bereits sexuell    wesentlich zur Entstehung eines
     aktiv sind, von der Impfung. Die      kollektiven Schutzes, also eines
     Impfung wird auch älteren Mäd-        Herdenschutzes, bei.
     chen und Buben bzw. Frauen und
     Männern im sexuell aktiven Alter
     empfohlen. Die Impfung reduziert
     das Risiko für weitere Infektionen
     und Erkrankungen durch HPV.

18
Impfung gegen HPV

Nutzen für Menschen mit              zelltransplantation) wird nicht
reduzierter Immunabwehr              empfohlen.
Menschen mit HIV-Infektion
haben ein besonders hohes Risiko     Ich wurde bereits mit 2 bzw. 3
für Krebsformen verursacht durch     Dosen (altersabhängig) HPV-
HPV. Für sie wird die HPV-Imp-       2-fach oder HPV-4-fach-Impf-
fung besonders empfohlen.            stoff geimpft und habe meine
Patienten, die vor einer Organ-      Impfserie ordnungsgemäß
transplantation stehen, wird eine    abgeschlossen. Soll ich mich
HPV-Impfung VOR der Trans-           jetzt auch mit dem HPV-9-fach-
plantation empfohlen.                Impfstoff impfen lassen?
                                     Nach Impfung mit den beiden
Krebspatienten können mit            oben genannten Impfstoffen
Nicht-Lebendimpfstoffen (wie         besteht bereits ein breiter
HPV) auch während einer Che-         Schutz gegen die wichtigsten,
motherapie gefahrlos geimpft         krebsverursachenden HPV-Typen.
werden, allerdings nicht am Tag      Durch die Impfungen werden
der Chemotherapie. Impfungen         beispielsweise über 70 % der
nach Einleitung einer Therapie mit   Fälle von Gebärmutterhalskrebs
monoklonalen Antikörpern gegen       verhindert. Der 9-fach-Impfstoff
B-Zellen sind bis zu einem Jahr      deckt hier weitere 20 % ab. Sofern
nach dieser Therapie wirkungslos.    ein Schutz gegen die zusätzlichen,
Wenn es die Zeit zulässt, sollte     im HPV-Neunfach-Impfstoff
der Impfstatus vor Beginn einer      enthaltenen Typen gewünscht
Chemotherapie oder einer immun-      ist, kann ohne erhöhtes Risiko
suppressiven Therapie überprüft      von Nebenwirkungen eine
und entsprechend der aktuellen       zusätzliche, vollständige, dem Alter
Impfempfehlungen aufgefrischt        entsprechende Impfserie mit dem
werden.                              Neunfach-Impfstoff durchgeführt
                                     werden. Der Abstand zu der
Applikation von Lebendimpf­          vorangegangenen HPV-Impfserie
stoffen innerhalb 4 Wochen           sollte dann mindestens 6 Monate
vor, während, bis 6 (12) Monate      betragen.
nach einer Chemotherapie oder
immunsuppressiven Therapie (bzw.
bis 24 Monate nach einer Stamm-

                                                                            19
Impfung gegen HPV

     Wirkung & Nebenwirkung
     Was kann die Impfung?                   Nebenwirkungen
     Die HPV-Impfung kann Infek-             Die Impfung ist gut verträglich
     tionen und somit Erkrankungen           und nur wenig schmerzhaft.
     verhindern, die durch die im Impf-
     stoff enthaltenen Typen verursacht      Wie bei jeder Impfung kann es an
     werden.                                 der Einstichstelle zu lokalen Re-
                                             aktionen, leichten Hautrötungen
                                             oder Schwellungen kommen, die
     Wie wirkt die Impfung?                  aber schnell wieder verschwinden.
     Durch die Impfung wird die              Genauere Informationen wären
     körpereigene Immunantwort sehr          der aktuellen Gebrauchsinformati-
     effektiv aktiviert, wodurch später      on zu entnehmen.
     eindringende Viren erfolgreich
     eliminiert werden können. Die           Wann sollte ich nicht
     Schutzwirkung der HPV-Impf-             geimpft werden?
     stoffe ist vor allem typenspezifisch.   Bei bekannter Überempfindlich-
                                             keit gegen Inhaltsstoffe der Imp-
                                             fung sollte keine Impfung erfolgen.
     Wie schnell wirkt die                   Bei fieberhaften Erkrankungen
     Impfung?                                (über 38 Grad) sollte die Impfung
     Die Impfung bietet erst nach            aufgeschoben werden, bis man
     Abschluss des kompletten Impf­          wieder gesund ist.
     schemas einen optimalen Schutz.
                                             Die HPV-Impfung zur
                                             Prophylaxe aber nicht zur
     Kann ich die Impfung                    Therapie!
     mit anderen Impfungen                   Die HPV-Impfung eignet sich
     kombinieren?                            nicht zur Therapie von z.B. Ge-
     Es ist möglich, die HPV-Impfung         nitalwarzen, Krebsvorstufen oder
     auch mit anderen Impfungen wie          Krebs. Sie ist ausschließlich zur
     z. B. der Auffrischungsimpfung          VORSORGE gegen HPV-indizi-
     gegen Diphtherie, Tetanus, Polio        ierte Krebserkrankungen geeignet.
     und Keuchhusten zu kombinieren.

20
Impfung gegen HPV

Darf während der Schwanger-         Kann ich die Pille nehmen?
schaft geimpft werden?              Die Impfung beeinflusst die Wirk-
Die Impfung sollte grundsätzlich    samkeit der Pille nicht (siehe auch
nicht während der Schwanger-        die Produkt­information der Pille).
schaft durchgeführt werden.
Sollten Sie sich impfen haben
lassen, ohne zu wissen, dass Sie
schwanger sind, besteht aber kein
Grund, sich um Ihr Baby Sorgen
zu machen. Während des Stillens
kann geimpft werden.

                                                                          21
Impfung gegen HPV

     Sicherheit & Schutzdauer der Impfung
        Wie sicher ist die                 Ist Aluminium in Impfstoffen
        HPV-Impfung?                       gefährlich?
        Die HPV-Impfung gilt unter         Verbindungen, die Aluminium
        Behörden und Impfexperten als      enthalten, werden in Impfstoffen
        sicher und gut verträglich und     als Wirkverstärker eingesetzt und
        wurde bereits weltweit über 350    sind unbedenklich. Die Aufnahme
        Millionen Mal verabreicht. Die     von Aluminium mit der Nahrung
        laufende Überwachung der An-       ist im Durchschnitt 100-mal
        wendungssicherheit bestätigt die   höher als durch eine Impfung.
        Sicherheit der Impfstoffe.

                                           Wofür ist die Impfung
         Die WHO hat die HPV-              NICHT geeignet?
         Impfung in ihre allgemeinen       Die HPV-Impfung ist eine vor-
         Impfempfehlungen aufgenommen.     beugende Im­pfung und NICHT
                                           zur Behandlung von Krebs oder
                                           Krebsvorstufen geeignet.

        Schutzdauer der HPV-Impfung
        Die derzeitigen Studiendaten       Was mache ich, wenn ich eine
        zeigen einen Impfschutz von über   Teilimpfung versäumt habe?
        14 Jahren. Die Notwendigkeit       Jede Impfung zählt. Wenn Sie
        einer Auffrischungsimpfung ist     eine Teilimpfung aus irgendeinem
        derzeit nicht gegeben. HPV-        Grund nicht zum vorgesehenen
        Impfstoffe bewirken, dass ein      Zeitpunkt erhalten konnten, dann
        immunologisches Gedächtnis         können Sie diese Impfung jederzeit
        ausgebildet wird und schützen      nachholen.
        damit sehr lange.

22
Impfung gegen HPV

Kosten der HPV-Impfung
HPV-Neunfach-Impfstoff               Wie komme ich zur Impfung?
Er schützt vor Krebsvorstufen        Außerhalb des Kinderimpf­
und Krebs von Gebärmutterhals,       programms sind die Impfungen
Vulva, Vagina und im Analbereich,    bei Bezirkshauptmannschaften,
verur­sacht durch die HPV-           Magistraten oder bei nieder­
Typen 16, 18, 31,33, 45, 52, 58.     gelassenen Ärzten erhältlich,
Zudem verhindert der Impfstoff       wobei dies von Bundesland zu
Genitalwarzen, verursacht durch      Bundesland unterschiedlich
die HPV-Typen 6 und 11. Der          gehandhabt wird. Genaue
Neunfach-Impfstoff ist für           Informationen erhalten Sie bei
Männer und Frauen zugelassen.        den offiziellen Beratungs- und
Die Kosten für den Impfstoff         Impfstellen in Ihrem Bundesland:
liegen bei ca. 205 Euro pro Dosis.   https://www.gesundheit.gv.at/
                                     service/beratungsstellen/impfen
Der Impfstoff kommt seit Sommer
2016 im kostenfreien Kinder­
impfprogramm zur Anwendung.
Im Rahmen des Kinderimpf­
programms für Kinder vom
vollendeten 9. Lebensjahr (ab dem
9. Geburtstag) bis zum vollende-
ten 12. Lebensjahr entstehen den
Eltern/Erziehungsberechtigten
keine Kosten.

Für Kinder bis zum vollendeten 15.
Lebensjahr wird die HPV-Impfung
zum vergüns­tigten Selbstkosten-
preis abgegeben.

                                                                        23
HPV-Kinder-Impfprogramm

     HPV-Kinderimpfprogramm – kostenfrei
         Das HPV-Kinderimpfprogramm            Bundesländern auch bei regis-
         wird von Bund, Ländern und            trierten, niedergelassenen Ärzten,
         Hauptverband der Sozialver­           Mädchen und Buben ab dem
         sicherungsträger finanziert. Seit     vollendeten 9. Lebensjahr bis
         Sommer 2016 kommt der                 zum vollendeten 12. Lebensjahr
         HPV-Neunfach-Impfstoff zum            kostenfrei angeboten.
         Einsatz.

                                               Impfschema:
         IN DER SCHULE:                        Die HPV-Impfung wird für
         Kostenfreie HPV-Impfung               Mädchen und Buben ab dem
         für Mädchen und Buben                 vollendeten 9. Lebensjahr bis
         in der 4. Schulstufe ab dem           zum vollendeten 12. Lebensjahr
         vollendeten 9. Lebensjahr             in zwei Teilimpfungen
         (ab dem 9. Geburtstag)                verabreicht. Die 2. Teilimpfung
                                               soll in einem Abstand von
         Die HPV-Impfung wird Mädchen          mindestens 6 Monaten (bis zu
         und Buben in der vierten Schul-       einem Jahr) verabreicht werden.
         stufe ab dem vollendeten
         9. Lebensjahr kostenfrei im           Anmerkung:
         Rahmen bestehender Schulimpf-         Wenn die 1. Teilimpfung vor dem
         programme angeboten.                  12. Geburtstag erfolgt, kann mit
                                               einer 2. Teilimpfung 6 Monate
                                               später kostenfrei abgeschlossen
         AUSSERHALB DER SCHULE:                werden.
         Kostenfreie HPV-Impfung für
         Mädchen und Buben ab dem
         vollendeten 9. Lebensjahr (ab
         dem 9. Geburtstag) bis zum             Kostenfreie HPV-Impfung für
         vollendeten 12. Lebensjahr             Mädchen und Buben ab dem
                                                vollendeten 9. Lebensjahr
         Zusätzlich zur Schule wird die         (ab dem 9. Geburtstag)
         HPV-Impfung an den öffentlichen        bis zum vollendeten
         Impfstellen der Bundesländer           12. Lebensjahr. Die Impfung
         (Bezirkshauptmannschaften, Ma-         erfolgt in zwei Teilimpfungen.
         gistrate, Bezirksämter), in einigen

24
HPV-Kinder-Impfprogramm

HPV-Kinderimpfprogramm – vergünstigt
HPV-Impfung für Mädchen               Anmerkung: Wenn die 1. Teil­
und Buben ab dem vollende-            impfung knapp vor dem 15.
ten 12. Lebensjahr (ab dem            Geburtstag erfolgt, sollte mit einer
12. Geburtstag) bis zum               2. Teilimpfung 6 Monate später
vollendeten 15. Lebensjahr            abgeschlossen werden. Eine
                                      3. Teilimpfung ist nicht not-
                                      wendig. Es wird empfohlen, im
Für Kinder ab dem vollendeten         Vorfeld bei der Impfstelle in dem
12. Lebensjahr bis zum voll­          jeweiligen Bundesland zu erfra-
endeten 15. Lebensjahr bieten die     gen, ob die 2. Teilimpfung zum
Bundesländer so genannte „Nach-       vergünstigten Selbstkostenpreis
holimpfungen“ (Catch-up-HPV-          abgegeben wird. Die Impfstellen in
Impfungen) zum vergünstigten          Ihrem Bundesland finden Sie unter
Selbstkostenpreis an.                 https://www.gesundheit.gv.at/
                                      service/beratungsstellen/impfen.
Die Impfungen sind bei
Bezirkshauptmannschaften,
Magistraten oder bei registrierten,
niedergelassenen Ärzten erhältlich,
wobei dies von Bundesland zu
Bundesland unterschiedlich
gehandhabt wird. Eine Österreich-      Vergünstigte HPV-Impfung für
Übersicht finden Sie ab Seite 28.      Mädchen und Buben ab dem
                                       vollendeten 12. Lebensjahr
Impfschema:                            (ab dem 12. Geburtstag)
Die HPV-Impfung wird für               bis zum vollendeten 15.
Mädchen und Buben ab dem               Lebensjahr. Die Impfung erfolgt
vollendeten 12. Lebensjahr bis         in zwei Teilimpfungen.
zum vollendeten 15. Lebensjahr
in zwei Teilimpfungen verab­
reicht. Die 2. Teilimpfung soll
nach mindestens 6 Monaten (bis
zu einem Jahr) gegeben werden.

                                                                             25
Impfung gegen HPV

     HPV-Impfung – ab dem 15. Geburtstag
         HPV-Impfung für Mädchen/            wobei dies von Bundesland zu
         Frauen und Buben/Männer             Bundesland unterschiedlich
         ab dem vollendeten                  gehandhabt wird. Informationen
         15. Lebensjahr                      darüber erhalten Sie auch bei
         (ab dem 15. Geburtstag)             den offiziellen Beratungs- und
                                             Impfstellen in Ihrem Bundesland:
         Ab dem vollendeten 15. Lebens-      https://www.gesundheit.gv.at/
         jahr (ab dem 15. Geburtstag) wird   service/beratungsstellen/impfen
         die HPV-Impfung in 3 Teil-
         impfungen verabreicht.
                                             Kosten:
                                             Ab dem vollendeten 15. Lebens-
         Impfschema:                         jahr wird die HPV-Impfung nicht
         Ab dem vollendeten 15. Lebens-      mehr im Rahmen des Kinder­
         jahr werden immer drei Dosen        impfprogrammes angeboten, die
         verabreicht. Hierbei darf die       Kosten sind privat zu bezahlen.
         2. Teilimpfung frühestens
         1 Monat nach der ersten Teil­       Einige private Zusatzver­
         impfung und die dritte Teil­        sicherungen übernehmen die
         impfung frühestens weitere vier     Kosten (ganz oder teilweise) für
         Monate nach der zweiten verab­      Impfstoffe. Die gesetzlichen Kran-
         reicht werden. Alle drei Dosen      kenkassen übernehmen die Impf-
         sollten innerhalb eines Jahres      stoffkosten nur in Ausnahmefällen.
         verabreicht werden.
                                              Ab dem 15. Geburtstag wird
         Sollte eine Impfung vergessen        die HPV-Impfung in drei
         worden sein, kann sie zu einem       Teilimpfungen verabreicht.
         späteren Zeitpunkt nachgeholt        Die Kosten sind privat zu
         werden, ohne dass wieder von         bezahlen.
         vorne begonnen werden muss
         („Jede Impfung zählt“).

         Die Impfungen sind bei
         Bezirkshauptmannschaften,
         Magistraten oder bei nieder-
         gelassenen Ärzten erhältlich,

26
Fragen zur HPV-Impfung

Impfaktionen in den Bundesländern
NIEDERÖSTERREICH:                      Die Krebshilfe Burgenland unter-
Das Land Niederösterreich bietet       stützt diese Impfaktion zusätzlich
seit Jahren für Frauen und Männer      mit einer Refundierung: Innerhalb
mit dem Hauptwohnsitz in Nie-          des verfügbaren Kontingents
derösterreich vom 15. Lebensjahr       erhalten Schüler, Lehrlinge und
bis zum vollendeten 26. Lebens-        Studenten nach Absolvierung aller
jahr die HPV Impfung zum ver-          drei Teilimpfungen insgesamt
günstigten Selbstkostenpreis von       129 Euro rückerstattet.
Euro 100 pro Teilimpfung in den
NÖ Landeskliniken an. Aktuelle         Aktuelle Informationen zur Imp-
Informationen finden Sie unter         faktion und zur Refundierungs-
http://www.noe.gv.at/noe/              möglichkeit unter:
Amtsarzt-Bewilligungen/HPV_            www.krebshilfe-bgld.at
Impfung.html.
                                       Es ist zu hoffen, dass auch
                                       andere Bundesländer diesen
BURGENLAND:                            beiden Beispielen folgen!
Bei Redaktionsschluss war eine
Weiterführung der bisherigen
Impfaktion in Ausarbeitung.

„HPV-Impfaktion Krebshilfe
 Burgenland ab 15“ für Frauen
 und Männer ab 15 Jahren mit
 Hauptwohnsitz im Burgenland.
 Das Rezept mit dem Vermerk
„HPV-Impfaktion Krebshilfe
 Burgenland ab 15“ ist beim Haus-,
 Kinder- oder Frauenarzt erhältlich.
 Damit kann der HPV-Impfstoff
 in den Apotheken zum Aktions-
 preis von 143 Euro je Teilimpfung
 bezogen werden.

                                                                            27
„catch up“-Programm

Durchführung                                                             WIEN
HPV Impfkonzept                        9. bis 12. Geburtstag                                      12. bis 15. Geburtstag
Impfschema                                                      2 Dosen (0, 6 Monate)
Wo wird geimpft       • in der 4. Klasse Volksschule                                   • bei der MA-15 und allen
                      • bei der MA-15 Impfservice und allen                              Bezirksgesundheitsämtern
                         Bezirksgesundheitsämtern
                      • bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten,
                         die sich am Kinderimpfkonzept beteiligen
                         (insbesondere bei Fachärztinnen und Fachärzten
                         für Kinder-und Jugendheilkunde,sowie
                         Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin)
Wo bekommt der Laie                  Direkt an der Impfstelle                                  Direkt an der Impfstelle
den Impfstoff                            In der Apotheke                               (zu einem günstigen Selbstkostenpreis)
                                    (mittels Rezept-Gutschein)
Link                                   https://www.wien.gv.at/gesundheit/beratung-vorsorge/impfen/

Durchführung                                                 NIEDERÖSTERREICH
HPV Impfkonzept                        9. bis 12. Geburtstag                                      12. bis 15. Geburtstag
Impfschema                                                      2 Dosen (0, 6 Monate)
Wo wird geimpft       • in der 4. Klasse Volksschule                                   • a.d. Gesundheitsämtern der
                      • auf den Gesundheitsämtern der                                    Bezirksverwaltungsbehörden und
                         Bezirksverwaltungsbehörden und der Magistrate                    der Magistrate Krems, St. Pölten,
                         Krems, St. Pölten, Waidhofen an der Ybbs und                     Waidhofen an der Ybbs und Wiener
                         Wiener Neustadt                                                  Neustadt
                      • bei Allgemeinmedizinern, Pädiatern und
                         Gynäkologen (Ordination für Impfkonzept bei
                         der Lds.Reg. registriert)
Wo bekommt der Laie             Kostenlos a. d. Gesundheitsamt                                  am Gesundheitsamt zum
den Impfstoff                          In der Apotheke                                             Selbstkostenpreis
                             (Rezept "Impfaktion Land NÖ, HPV")
Link                      http://www.noe.gv.at/Gesundheit/Gesundheitsvorsorge-Forschung/Impfungen.html

Durchführung                                                  OBERÖSTERREICH
HPV Impfkonzept                        9. bis 12. Geburtstag                                      12. bis 15. Geburtstag
Impfschema                                                      2 Dosen (0, 6 Monate)
Wo wird geimpft       • in der 5. Schulstufe                                           • auf den Gesundheitsämtern der
                      • auf Gesundheitsämtern der Bezirke und                            Bezirke und Magistrate
                         Magistrate
                      • bei niedergelassenen Ärzten (Modalitäten
                         sind zwischen Arzt und der jeweiligen BH
                         abzuklären)

Wo bekommt der Laie                  Direkt an der Impfstelle                                    Direkt an der Impfstelle
den Impfstoff

Link                                           http://www.land-oberoesterreich.gv.at/24709.htm

  28                  Quelle: Bundesministerium für Arbeit, Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz, Sektion VIII - Gesundheitssystem
                                                                        Stand: 15.5.2020
„catch up“-Programm

                                        SALZBURG                                                        Durchführung
               9. bis 12. Geburtstag                          12. bis 15. Geburtstag                 HPV Impfkonzept

                                   2 Dosen (0, 6 Monate)                                                 Impfschema
• in der 4. Klasse Volksschule                       • in den Gesundheitsämtern                     Wo wird geimpft
• in den Gesundheitsämtern der Bezirke und             der Bezirke und Magistrate
   Magistrate

             Direkt an der Impfstelle                        Direkt an der Impfstelle          Wo bekommt der Laie
                                                                                                      den Impfstoff

             https://www.salzburg.gv.at/gesundheit_/Seiten/impfaktionen.aspx                                    Link

                                          TIROL                                               Durchführung
              9. bis 12. Geburtstag                           12. bis 15. Geburtstag          HPV Impfkonzept

                                   2 Dosen (0, 6 Monate)                                      Impfschema
• in der 5. Schulstufe                               • auf der Lds. San. Direktion            Wo wird geimpft
• auf der Lds. San. Direktion                       • auf Gesundheitsämtern der Bezirke
• auf Gesundheitsämtern der Bezirke und                und Magistrate
   Magistrate

             Direkt an der Impfstelle                        Direkt an der Impfstelle         Wo bekommt der Laie
                                                              zum Selbstkostenpreis           den Impfstoff

       https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/impfungen/hpv-impfprogramm/                Link

                                       VORARLBERG                                             Durchführung
              9. bis 12. Geburtstag                           12. bis 15. Geburtstag          HPV Impfkonzept

                                   2 Dosen (0, 6 Monate)                                      Impfschema
• in der 4. Klasse Volksschule                      • bei den vom Land Vorarlberg           Wo wird geimpft
• bei den vom Land Vorarlberg bestellten               bestellten Impfärztinnen/Impfärzten
   Impfärztinnen/ Impfärzten (wie auch bei
   den anderen Impfungen im Rahmen des
   Impfkonzeptes)

                Impfstoff ist bei                               In den Apotheken              Wo bekommt der Laie
          Impfärztin /Impfarzt vorrätig                           (gegen Rezept)              den Impfstoff

            http://www.aks.or.at/aks-angebote/impfprogramm-fuer-schulkinder/                  Link
       https://vorarlberg.at/web/land-vorarlberg/contentdetailseite/-/asset_publisher/
                     qA6AJ38txu0k/content/impfungen?article_id=28928

                                                                                                                29
„catch up“-Programm

Durchführung                                                        STEIERMARK
HPV Impfkonzept                         9. bis 12. Geburtstag                                      12. bis 15. Geburtstag
Impfschema                                                       2 Dosen (0, 6 Monate)
Wo wird geimpft       • in der 4. Klasse Volksschule                                    • auf der Lds. San. Direktion
                      • auf der Lds. San. Direktion                                     • auf Gesundheitsämtern der Bezirke
                      • auf Gesundheitsämtern der Bezirke und                             und Magistrate
                         Magistrate
                      • bei allen Pädiatern
                      • bei allen Praktikern
                      • bei allen Gynäkologen

Wo bekommt der Laie                   Direkt an der Impfstelle                                   Direkt an der Impfstelle
den Impfstoff                        Beim Arzt (mit Gutschein)
                                 In der Apotheke (mit Gutschein)
Link                                      http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/74838078/DE/

Durchführung                                                          KÄRNTEN
HPV Impfkonzept                         9. bis 12. Geburtstag                                      12. bis 15. Geburtstag
Impfschema                                                       2 Dosen (0, 6 Monate)
Wo wird geimpft       • in der 4. Klasse Volksschule                                   • auf Gesundheitsämtern der Bezirke
                      • bei allen Ärzten, die Impfungen im Rahmen des                     und Magistrate
                         Impfkonzepts durchführen
                      • auf Gesundheitsämtern der Bezirke und
                         Magistrate"

Wo bekommt der Laie                Direkt an der Impfstelle                                      Direkt an der Impfstelle
den Impfstoff            In der Apotheke gegen ein spezielles Rezept

Link                                                         http://www.ktn.gv.at/impfen

Durchführung                                                       BURGENLAND
HPV Impfkonzept                         9. bis 12. Geburtstag                                      12. bis 15. Geburtstag
Impfschema                                                       2 Dosen (0, 6 Monate)
Wo wird geimpft       • in der 4. Klasse Volksschule                                   • bei allen Ärzten, die Impfungen
                      • bei allen Ärzten, die Impfungen im Rahmen des                     im Rahmen des Impfkonzepes
                         Impfkonzepes durchführen                                          durchführen
                      • bei Gynäkologen                                                 • bei Gynäkologen

Wo bekommt der Laie                  In der Apotheke                                       In der Apotheke (gegen Rezept
den Impfstoff            (gegen Rezept entsprechend Geburtsdatum)                        mit dem Vermerk "catch up-Impfung
                                                                                               zum Selbstkostenpreis")
Link                  http://www.burgenland.at/gesundheit-soziales-arbeit/gesundheit/impfungen/hpv-impfung/

  30                   Quelle: Bundesministerium für Arbeit, Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz, Sektion VIII - Gesundheitssystem
                                                                         Stand: 15.5.2020
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