Tätigkeitsbericht 2011/2012 - Deutscher Anwaltverein Geschäftsführung - Deutscher ...
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Zahlen Tätigkeitsbericht 2011/2012 Deutscher Anwaltverein Geschäftsführung Beilage zum Anwaltsblatt 8+9/2012 Projekte Politik und Gesellschaft Ziele für die Zukunft Mitglieder
Inhalt Rückblick / Ausblick ...........................................................................................................................................4 DAV und Gesellschaft ............................................................................6 Anwaltsrecht Berufsrecht .......................................................................................................................8 Vergütungsrecht ...............................................................................................................8 Europäisches Berufsrecht ................................................................................................8 Gesetzgebungs- und Fachausschüsse Beteiligung des DAV an Gesetzgebungsvorhaben..........................................................9 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit .........................................................................................................................................15 DAV-Imagewerbung .........................................................................................................................................17 Gesellschaftliches Engagement Menschenrechte..............................................................................................................18 DAV-Stiftung contra Rechtsextremismus und Gewalt ..................................................19 Veranstaltungen .........................................................................................................................................20 DAV und Anwaltschaft ........................................................................22 Arbeitsgemeinschaften im DAV .........................................................................................................................................24 Aus- und Fortbildung Deutsche Anwaltakademie .............................................................................................30 Fortbildungsbescheinigung des DAV ............................................................................30 DAV-LL.M. .......................................................................................................................31 Kommunikation Homepage .......................................................................................................................32 Schnelle Informationen: Die DAV-Depesche ................................................................32 Europa im Überblick (EiÜ).............................................................................................32 Anwaltsblatt ....................................................................................................................32 Anwaltsblatt Karriere ......................................................................................................33 Stellenmarkt....................................................................................................................33 Service Deutsche Anwaltauskunft ..............................................................................................34 Verbrauchertipps in den Medien ...................................................................................34 DAV-Service-Hotline ......................................................................................................34 DAV-Rechtsverfolgungshilfe ..........................................................................................34 Stellenbörsen ..................................................................................................................34 Internet-Foren.................................................................................................................34 Vorteilhafte Leistungen für DAV-Mitglieder..................................................................34 DAV – Zahlen und Fakten Mitgliederentwicklung DAV...........................................................................................35 Mitgliederentwicklung Arbeitsgemeinschaften ............................................................35 Gender-Report.................................................................................................................36 Fachanwaltsstatistik ........................................................................................................37 Beteiligungen ..................................................................................................................37 Namens- und Adressteil .........................................................................................................................................38 DAV – Die Vorteile von A bis Z Vorteile der Mitgliedschaft .............................................................................................42
Rückblick / Ausblick Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, Sie halten den aktuellen DAV-Tätigkeitsbericht 2011/2012 in den Händen. Damit in- formieren wir über die Arbeit des Deutschen Anwaltvereins. Rechtspolitisch war eines der bestimmenden Themen die längst überfällige An- passung der Anwaltsgebühren. Die Debatte hat sich ausgerichtet an einem Referenten- entwurf des Bundesjustizministeriums für ein Kostenrechtsmodernisierungsgesetz. Der DAV hat den Entwurf im Grundsatz begrüßt. Unsere Expertinnen und Experten haben allerdings einen gewissen Nachbesserungsbedarf erkannt und Änderungsvor- schläge formuliert. Die Länder halten die im Gesetzentwurf ebenfalls vorgesehene Einnahmesteigerung der Justiz für unzureichend und haben ihre Zustimmung von deutlichen Verbesserungen abhängig gemacht. Dennoch gehen wir von einer Verab- schiedung und dem Inkrafttreten des Gesetzes noch in dieser Legislaturperiode aus. Rechtsanwalt Dr. Cord Brügmann, Im materiellen Recht hat sich der DAV nach ausführlicher und intensiver Debatte Hauptgeschäftsführer des DAV dafür ausgesprochen, den § 310 Abs. 1 BGB für das AGB-Recht im unternehmerischen Rechtsverkehr zu ändern. Das deutsche AGB-Recht wird vielfach als Hemmschuh des deutschen Rechts im grenzüberschreitenden Bereich angesehen. Im Kontext der vom DAV mitinitiierten und getragenen Kampagne „Law – Made in Germany“ will der DAV nicht nur für das deutsche Recht werben, sondern auch dort, wo das deutsche Recht Schwachstellen hat, für eine Änderung streiten. Die Europäische Mediations-Richtlinie hätte bis zum 20. Mai 2011 umgesetzt werden sollen. Ein Gesetzentwurf – der im Bundestag breite Unterstützung gefun- den hatte – befindet sich zurzeit im Vermittlungsverfahren. Da das Gesetz nicht zu- stimmungsbedürftig ist, ist mit einem Inkrafttreten noch in dieser Legislaturperiode zu rechnen. Der DAV hat sich immer gegen die Gerichtsmediation ausgesprochen. Insofern hat der DAV keine wesentlichen Einwände gegen den Entwurf, der keine Gerichtsmediation, aber eine Stärkung des Güterichters vorsieht. Auch in Europa hat sich der DAV wieder engagiert. Zurzeit steht auf der Agenda insbesondere die Überarbeitung der Berufsqualifikationsrichtlinie. Der DAV fordert, dass ihr Anwendungsbereich weiterhin auf die Anerkennung der Berufsqualifikation von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten zum Zwecke der umgehenden Nieder- lassung unter der Berufsbezeichnung des Mitgliedsstaates beschränkt ist. Eine über- arbeitete Berufsqualifikationsrichtlinie soll nicht über das RDG hinaus den Zugang zum Rechtsdienstleistungsmarkt für Nichtanwälte ermöglichen. Der DAV hat Berichte aus der Mitgliedschaft über Versuche der Rechtsschutzver- Personalia in der sicherer, Mandate auf wenige Vertragsanwälte zu kanalisieren, zum Anlass genom- DAV-Geschäftsführung men, in einem DAV-Forum „Rechtsschutzversicherungen“ im Oktober 2011 die Ver- Neues Mitglied der Geschäftsführung ist sicherer zu mehr Transparenz im Hinblick auf ihre Auswahlkriterien aufzufordern. Frau Kollegin Nicole Pluszyk. Herr Kollege Solange dies nicht geschieht, bleibt der Verdacht, dass die Versicherer sich nicht von Franz Peter Altemeier führt, nachdem er Qualitätskriterien, sondern von Einsparmöglichkeiten leiten lassen. insbesondere den Bereich Anwaltsnotariat Wenn wir über die Vereinbarkeit von (Anwalts-)Beruf und Familie sprechen, den- betreut hat, in der Nachfolge von Frau ken wir in erster Linie an die Förderung von Kolleginnen. Das DAV-Forum „Leben Kollegin Negar Hosan-Aghaie nunmehr das und arbeiten – ein Dilemma für die Anwaltschaft?“ im März 2012 hat gezeigt, dass es Dezernat Internationales/Menschenrechte. Herr Kollege Thomas Marx ist nach einigen um mehr geht: Vor allem der Nachwuchs – egal ob Kollegin oder Kollege – fordert von Jahren im Brüsseler DAV-Büro nach Berlin anwaltlichen Arbeitgebern mehr Flexibilität in Arbeitsmodellen. Das Forum markiert gewechselt und verstärkt u. a. den Bereich den Beginn einer intensiven Auseinandersetzung des DAV mit diesem Thema. Elektronischer Rechtsverkehr. Der im Be- Der Vorstand des DAV hat Anfang 2012 beschlossen, dass der DAV seine Positio- richtsraum ausgeschiedenen langjährigen nen zur Juristenausbildung kritisch hinterfragen solle. Die Spartenausbildung scheint Geschäftsführerin Frau Kollegin Heidemarie Haack-Schmahl sei an dieser Stelle noch auf absehbare Zeit nicht umsetzbar. In den nächsten Monaten sollen Positionen und einmal herzlich für ihren Einsatz für die Forderungen formuliert werden, die innerhalb der bisherigen Strukturen in Studium Anwaltschaft gedankt. und Referendariat mehr Vorbereitung auf den Anwaltsberuf ermöglichen. Dabei 4 / Tätigkeitsbericht 2011/2012
4 1 2 3 5 lässt sich der DAV leiten von der Überlegung, dass der Anwaltsberuf weiterhin für 1+2 Der Deutsche Anwaltverein greift mit seinen Veran- staltungen regelmäßig hochaktuelle und brisante die besten Köpfe unter dem juristischen Nachwuchs attraktiv sein soll. Themen auf, um die Interessen der Anwaltschaft in das öffentliche Licht zu rücken und durchzusetzen. Die Arbeit der Gesetzgebungs- und Fachausschüsse findet nach wie vor höchste Beim DAV-Forum Rechtsschutzversicherungen ging Anerkennung bei Ministerien und in Parlamenten. Dank des unermüdlichen Enga- die Anwaltschaft in den Diskurs mit den Rechts- schutzversicherern und fragte, wo die freie Anwalts- gements hervorragender Fachleute aus dem Kreis der DAV-Mitglieder ist der DAV wahl bleibe. ein gern gesehener Ansprechpartner für die Politik in Berlin und Brüssel. 3 Das DAV-Forum im März 2012 „Leben und arbeiten Der DAV und seine Mitgliedsvereine müssen den Kolleginnen und Kollegen – ein Dilemma für die Anwaltschaft“ stellte die Vereinbarkeit von Anwaltsberuf und Familie in den mehr denn je deutlich machen, warum sich die – freiwillige – Mitgliedschaft im Be- Mittelpunkt. Die Botschaft war klar: Ohne flexible Arbeitsmodelle und Teilzeitlösungen geht es heute rufsverband auszahlt. Neben der Lobbyarbeit zeigt der DAV dies durch einen Ausbau auch in der Anwaltschaft nicht mehr. seiner Serviceleistungen. Die DAV-Hotline zum Gebührenrecht (0800 1 328 328) 4+5 Der Deutsche Anwaltverein und der Deutsche wird weiterhin hervorragend angenommen. Die DAV-Depesche und der Newsletter Juristentag veranstalteten gemeinsam im DAV-Haus in Berlin ein Symposium zum Thema „Europa im Überblick“ haben eine steigende Anzahl von Leserinnen und Lesern. „AGB im unternehmerischen Rechtsverkehr – Stärke oder Schwäche des deutschen Rechts?“. Das Anwaltsblatt wurde Anfang 2012 deutlich modernisiert; es ist gleichzeitig Ver- Fotos: Der Präsident des Deutschen Anwaltsvereins bandszeitschrift und Fachpublikation, Magazin und wissenschaftliches Periodikum. Rechtsanwalt Prof. Dr. Wolfgang Ewer (Bild 4) und Referent Syndikusanwalt Manuel Schauer (Bild 5). In den nächsten Monaten wird u. a. das Thema „Elektronischer Rechtsverkehr“ uns schwerpunktmäßig beschäftigen. Die Länder sind auf einem guten Weg, sich auf gemeinsame Standards für digitale Gerichtskommunikation zu einigen. Der DAV wird auch hier die Interessen der Anwaltschaft vertreten. Er wird durch seine Ausschüsse den Gesetzgeber wie in der Vergangenheit bei seinen Vorhaben konstruktiv-kritisch begleiten und auch Anstoßgeber sein. Die Arbeitsgemeinschaften werden weiterhin einen großen Teil der Attraktivität des DAV ausmachen. Die Mitgliedsvereine, die aus demographischen Gründen nicht mehr so wachsen werden wie in der Vergan- genheit, werden dem DAV deutlich machen, welche Themen ihren Mitgliedern auf den Nägeln brennen. Der DAV wird sein Dienstleistungsangebot weiter ausbauen. Für jede Rechtsanwältin und jeden Rechtsanwalt soll sich im Leistungsangebot des DAV und seiner Vereine ein Angebot finden, das den Mitgliedsbeitrag rechtfertigt. Rechtsanwalt Dr. Cord Brügmann, Hauptgeschäftsführer des DAV Tätigkeitsbericht 2011/2012 / 5
Werbung Berufsrecht Interessenvertretung Menschenrechte Veranstaltungen Ausschüsse DAV und Gesellschaft
Einleitung Die Arbeit des DAV hat viele Adressaten: Dazu gehören neben unseren Mitgliedern der Gesetzgeber und die Bundesministerien, allen voran „unser“ Bundesjustizminis- terium. Wir vertreten dort die Interessen der Anwältinnen und Anwälte und bringen darüber hinaus durch die Erfahrung der DAV-Praxisexperten Fachwissen in Gesetz- gebungsverfahren ein, die die Anwaltschaft gar nicht unmittelbar betreffen. Wir – das sind Präsidium, Vorstand, Geschäftsführung und ganz besonders die Fach- und Gesetzgebungsausschüsse des DAV. Die Ausschüsse sind besetzt mit hervorragenden Fachleuten – Praktikern aus großen wie aus kleinen Kanzleien – die die Meinungs- bildung des DAV unterstützen. Anwalt in eigener Sache ist der DAV, wenn es um das Berufs- und Vergütungs- recht geht. Neben dem Einsatz für die Anpassung der Anwaltsgebühren ist hier zu erwähnen die Initiative des DAV zur Reform des Partnerschaftsgesellschaftsgesetzes. Nachdem diese Initiative auch vom Deutschen Juristentag 2010 in Berlin aufgegrif- fen wurde, hat das Bundesjustizministerium einen Gesetzesentwurf für eine Ände- rung des § 8 PartGG erarbeitet, der eine Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung vorsieht. Nicht zuletzt hat der DAV darüber hinaus darauf hinge- wiesen, dass die Beauftragung von externen Dienstleistern durch die technische Entwicklung neue Möglichkeiten für Anwaltskanzleien bringt, dass das anwaltliche Berufsrecht aber keine adäquaten Normen bereithält, um etwa die Einschaltung eines externen Sekretariatsservices rechtssicher auszugestalten. Hier hat der DAV die Diskussion angestoßen durch ein hochkarätig besetztes Symposium, das Ende März 2012 im DAV-Haus in Berlin stattfand. Das Anwaltsrecht wird natürlich nicht nur in Deutschland verhandelt, sondern darüber hinaus auch in Brüssel. Wir sind dort selbst vertreten und werden vom Rat der Europäischen Anwaltschaften (CCBE) vertreten, wenn es um gemeinsame Inter- essen der Anwältinnen und Anwälte in Europa geht. Die Europabeauftragten der DAV-Ausschüsse sind neben dem DAV-Büro Brüssel Bindeglied zwischen der Euro- päischen Union und Berlin. Ein nicht unbedeutender Teil der DAV-Stellungnahmen im Berichtszeitraum hatte Normgebungsverfahren aus Brüssel zum Inhalt. Auf nationaler Ebene war die Interessenvertretung in eigener Sache und die Begleitung von allgemeinen Gesetzgebungsvorhaben meistens erfolgreich: Die Argumente der DAV-Experten zu Themen von A wie Abgeordnetenbestechung bis Z wie Zwangsvollstreckung haben sich häufig doch durchgesetzt. Die Arbeit der einzelnen Ausschüsse wird weiter unten (Seite 9ff.) dargestellt. Durch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DAV konnten wir wieder rekord- verdächtige Auflagen erreichen. Unser Ziel: Überall, wo über Recht gesprochen wird, soll an Anwältinnen und Anwälte gedacht werden. Einzelheiten dazu auf Seite 15. Ein weiterer Schwerpunkt der nationalen und der internationalen Arbeit des DAV war wiederum das Projekt „Law – Made in Germany“. Gemeinsam mit anderen juristischen Organisationen sowie dem Bundesjustizministerium und dem Deut- schen Industrie- und Handelskammertag stellt der DAV die Vorzüge des deutschen Rechtssystems gegenüber nur scheinbar effektiveren und kostengünstigeren Rechts- systemen dar. Im Berichtszeitraum ist die Kampagne mit Veranstaltungen im In- und Ausland vorgestellt worden. Nicht vergessen werden sollte hier der Einsatz für Menschenrechte. Neben Kon- takten zu Menschenrechtsgruppen hat der DAV Kolleginnen und Kollegen in mehre- ren Ländern unterstützt, die in ihrer Berufsausübung behindert wurden. Dieses – häufig stille – Engagement ist möglicherweise keine Selbstverständlichkeit für einen Berufsverband, gehört aber zu den Dingen, die wir uns – so meine ich – leisten sollten. Tätigkeitsbericht 2011/2012 / 7
Anwaltsrecht Berufsrecht Im Bereich des Berufsrechts beschäftigten den DAV seit Mai 2011 drei Hauptthemen: • Die berufsrechtliche Einordnung der Syndikusanwälte wirft immer wieder Fragen auf. Der DAV hat daher einen Vorschlag zur Änderung von § 46 BRAO gemacht. Er stellt klar, dass die Tätigkeit eines Anwalts bei einem nichtanwaltlichen Arbeit- geber die Ausübung des Anwaltsberufs ist. • Die DAV-Initiative zur Änderung des PartGG im Hinblick auf die Konkurrenz durch die LLP ist nun zu einem Gesetzentwurf geworden, den das Bundeskabinett am 16. Mai 2012 verabschiedet hat. Der DAV begrüßt es, dass mit der PartGmbB dem deutschen Recht in der zentralen Frage der Berufsfehlerhaftung und ihrer Beschränkung auf das Gesellschaftsvermögen eine Alternative zur englischen LLP zur Verfügung gestellt werden soll. Die vom DAV auch angeregte Änderung der BRAO bei § 51a zur vertraglichen Haftungsbegrenzung sind aber noch nicht im formellen Gesetzgebungsverfahren. • Als drittes Thema ist die Stärkung des Mandatsgeheimnisses beim Outsourcing von bestimmten Tätigkeiten auf externe Dienstleistungsunternehmen zu nennen. Am 29. März 2012 veranstaltete der DAV zu dem Thema unter Beteiligung der Bundesjustizministerin ein hochkarätig besetztes Symposium. Vergütungsrecht Im Mittelpunkt des Gebührenrechts stand die Positionierung des Verbandes zu dem im November 2011 vorgelegten Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums für ein 2. Kostenrechtsmodernisierungsgesetz (2. KostRMoG). Im Vorfeld führten Vertreter des DAV, insbesondere aus den gebührenrechtlichen Gremien, aber auch Mitglieder des Präsidiums, des Vorstands und der Geschäftsführung intensive Ge- spräche mit den maßgeblichen Stellen auf Bundes- und auch auf Länderebene. Die Gespräche wurden abgestimmt mit den Fachgremien und den Leitungsgremien der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK). Zu dem Entwurf eines 2. KostRMoG, ein 441 Seiten starkes Papier, hat der Ausschuss RVG und Gerichtskosten in enger Abstim- mung mit dem Ausschuss Rechtsanwaltsvergütung der BRAK zunächst gemeinsame Eckpunkte für eine Stellungnahme verfasst. Diese Eckpunkte wurden Mitte Februar den DAV-Landesverbänden und den regionalen Rechtsanwaltskammern zur Verfü- gung gestellt. Mitte März positionierten sich DAV und BRAK in einer gemeinsamen Stellungnahme (Nr. 24/2012 vom 23.03.12). Der Gesetzentwurf enthält viel Licht, aber auch einige Schatten. Im Einzelnen fordern DAV und BRAK gemeinsam eine ganze Reihe von Nachbesserungen, insbesondere im strukturellen Bereich des RVG. Europäisches Berufsrecht In Brüssel am Ball sein, das ist unser Ziel, wenn es darum geht, die Weichenstellun- gen für die Anwaltschaft richtig vorzunehmen. So hat der DAV im Anwaltsrecht er- reicht, dass in den im Januar 2012 vorgelegten Vorschlägen zum Datenschutzpaket der Vorrang des Berufsrechts bei der Aufsicht verankert wurde. Sichergestellt sein muss jedoch auch der Vorrang vor Informations- und Auskunftsrechten Dritter. Eng begleitet wurden auch die Arbeiten zur Berufsqualifikationsrichtlinie: Der im Vor- schlag der Kommission vorgesehene partielle Zugang zum Rechtsdienstleistungs- markt könnte unmittelbare aber auch mittelbare Folgen für den deutschen Rechts- dienstleistungsmarkt haben und ist abzulehnen. Von Seiten der Anwaltsnotare be- grüßt wurde die Öffnung des Binnenmarktes für die Notare. Kritisch begleitet wird das erneut aufflammende Thema der Deregulierung von freiberuflichen Dienstleis- tungen (flankiert von Arbeiten an den Anwaltsrichtlinien), wo Kernfragen, wie der Umgang mit Gesellschaften mit Fremdkapitalbeteiligung zur Entscheidung stehen. 8 / Tätigkeitsbericht 2011/2012
Gesetzgebungs- und Fachausschüsse Beteiligung des DAV an Gesetzgebungsvorhaben Die 36 Gesetzgebungsausschüsse mit ihren 286 Ausschussmitgliedern haben im Berichtsjahr 69 Stellungnahmen erarbeitet, ein wiederum gewaltiges Arbeitspensum. Den Ausschussmitgliedern und Vorsitzenden gebührt für dieses ehrenamtliche Engagement große Anerkennung und herzlichen Dank. Der seit Anfang 2011 bestehende Ausschuss „Anwaltliche Berufsethik“ veranstaltet regel- 1. DAV-Ausschuss mäßig Podiumsveranstaltungen bei den Deutschen Anwaltstagen. Beim 62. Deutschen Anwaltliche Berufsethik Anwaltstag gab es eine Veranstaltung unter dem Titel „Anwaltliche Berufsethik – Vorsitzender Diskursethik oder Ethikkodex? In diesem Jahr trug beim 63. Deutschen Anwaltstag der RA Dr. Michael Streck, Köln Journalist Dr. Wolfram Weimer zu dem Thema „Prozessführung über die Medien – ein Geschäftsführer RA Udo Henke berufsrechtliches Problem?“ vor. Auch bei weiteren Ethik-Veranstaltungen waren Mitglieder des Ausschusses aktiv beteiligt. Der Ausschuss begleitete die Diskussion zum EuGH-Urteil vom 24. Mai 2011. Er ist der Auf- 2. DAV-Ausschuss Anwaltsnotariat fassung, dass der EuGH die Anwendbarkeit der Niederlassungs- und der Dienstleistungs- Vorsitzender freiheit auf Notare bestätigt. Fraglich sei lediglich, in welchem Umfang und auf welchem RAuN Günter Schmaler, Emden Wege die europäischen Grundfreiheiten erforderlichenfalls in Deutschland durchgesetzt Geschäftsführer/in RA Franz Peter Altemeier (bis 31.01.2012) würden (vgl. DAV-Stellungnahme Nr. 26/2012). Des Weiteren befasste sich der Ausschuss RAin Tanja Brexl (ab 01.02.2012) mit dem Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums für ein neues Gesetz zur Ablösung der Kostenordnung. Zur Beseitigung bestehender Unklarheiten in Zusammenhang mit dem sog. Vorbeschäfti- 3. DAV-Ausschuss Arbeitsrecht gungsverbot setzte sich der Ausschuss für eine gesetzgeberische Klarstellung in § 14 Abs. 2 Vorsitzender des Teilzeit- u. Befristungsgesetzes (TzBfG) ein (DAV-Stellungnahme Nr. 66/2011). Auslöser RA Prof. Dr. Heinz Josef Willemsen, Düsseldorf war eine Entscheidung des Bundesarbeitsgericht im Frühjahr 2011 (Az. 7 AZR 716/09). Geschäftsführer RA Franz Peter Altemeier (bis 31.01.2012) Darin hatte das Gericht eine verfassungskonforme Auslegung der streitgegenständlichen RA Thomas Marx (ab 01.02.2012) Norm gefordert. Kritisch begleitet hat der Ausschuss zudem das Gesetzgebungsvorhaben zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Mediation. Der Ausschuss Aus- und Fortbildung setzt sich auch nach dem Scheitern einer Ausbildungs- 4. DAV-Ausschuss Aus- und Fortbildung reform im Rahmen des Bologna-Prozesses weiterhin für die Fortentwicklung der Juristen- Vorsitzender ausbildung ein. Er hat unter anderem an Anhörungen im Wissenschaftsrat teilgenommen Prof. Dr. Hans-Jürgen Rabe, Berlin und beteiligt sich so auch an dem geführten Diskurs über eine stärkere Einbindung praxis- Geschäftsführerin RAin Dr. Ulrike Guckes relevanter Elemente in der universitären Ausbildung. Daneben hat er den DAV im Berichts- zeitraum auch in Fragen der Qualitätssicherung bei anwaltlicher Arbeit beraten. Der Ausschuss hat in einer vielbeachteten Stellungnahme anlässlich des Baus einer 5. DAV-Ausschuss Ausländer- und Internierungseinrichtung für Asylsuchende auf dem neuen Berliner Flughafen gefordert, Asylrecht das sog. Flughafenasylverfahren ersatzlos abzuschaffen. Außerdem hat er die Bundesrats- Vorsitzende initiative des Landes Schleswig-Holstein für eine wirksame und stichtagsunabhängige RAin Susanne Schröder, Hannover gesetzliche Bleiberechtsregelung unterstützt. Die Ausschussvorsitzende hat den DAV Geschäftsführerin RAin Bettina Bachmann in zwei Sachverständigenanhörungen vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages vertreten. Tätigkeitsbericht 2011/2012 / 9
6. DAV-Ausschuss Außergerichtliche Die Europäische Kommission hat den DAV zu Fragen der Außergerichtlichen Konfliktbeilegung Konfliktbeilegung in Verbraucherstreitigkeiten konsultiert. Der Ausschuss hat die Stellungnahme erarbeitet und sich mit einem Verordnungsvorschlag zur Online-Beilegung derartiger Streitigkeiten befasst. Vorsitzender RA Dr. Christian Duve, Frankfurt/Main Außerdem hat er die Diskussionen über das Mediationsgesetz verfolgt. Der zuletzt von allen Geschäftsführerin Bundestagsfraktionen verabschiedete Gesetzentwurf ist auf Initiative des Bundesrates in RAin Angelika Rüstow den Vermittlungsausschuss verwiesen worden. 7. DAV-Ausschuss Bank- und Der Ausschuss hat sich mit mehreren Richtlinien- und Verordnungsvorschlägen der EU- Kapitalmarktausschuss Kommission vom Oktober 2011 zur Neuregelung des Marktmissbrauchsregimes und zur Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) befasst und – teils Vorsitzender RA Dr. Andreas Fandrich, Stuttgart alleine, teils gemeinsam und in Abstimmung mit dem Handelsrechts- und dem Strafrechts- Geschäftsführerin ausschuss – drei Stellungnahmen erarbeitet. Weitere Stellungnahmethemen sind die euro- RAin Heidemarie Haack-Schmahl (bis 31.12.2011) RAin Christine Martin (ab 01.01.2012) päische und nationale Gesetzgebung zu den Produktinformationsblättern. 8. DAV-Ausschuss Berufsrecht Im Mittelpunkt der Arbeit des Ausschusses standen die Themen: Datenschutz in Anwaltskanz- leien/EU-Gesamtkonzept für den Datenschutz, Evaluierung der EU-Niederlassungsrichtlinie, Vorsitzender RA Markus Hartung, Berlin Fremdbesitz, Zusammenarbeit mit vereinbaren Berufen, die Entwicklung eines Vorschlags Geschäftsführer zur Lösung der aktuellen Probleme bei den Syndikusanwälten (§ 46 BRAO), das Thema RA Udo Henke „Anwaltliche Schweigepflicht beim Outsourcing auf externe Dienstleister“ und die Begleitung des Gesetzesvorhabens zur Änderung des PartGG und der BRAO zur Verbesserung der Haftungssituation für Anwälte. 9. DAV-Arbeitsgruppe Die Arbeitsgruppe hat Initiativen zur Einführung des ERV – vor allem auch auf Länderebene – Elektronischer Rechtsverkehr (ERV) beobachtet und die Verbandsspitze beraten. Der DAV hat insoweit Kontakt zu der Bundes- ratsgruppe der Länder Baden-Württemberg, Sachsen und Hessen aufgenommen, die einen Vorsitzender RA Dr. Helmut Redeker, Bonn Diskussionsentwurf einer Bundesratsinitiative für ein Gesetz zur Förderung des ERV in der Geschäftsführer/in Justiz vorgelegt haben. Auch hat der DAV Stellung genommen zur zeitweisen Schließung und RAin Tanja Brexl (bis 31.01.2012) RA Thomas Marx (ab 01.02.2012) Umstellung des EGVP und in dieser Sache Kontakt zu dem EGVP-Lenkungskreis aufgenommen. 10. DAV-Ausschuss Erbrecht Zentrales Thema für den Erbrechtsausschuss war im letzten Jahr die EU-Erbrechtsverord- nung. Der Ausschuss hat mehrere Vorschläge für mögliche Kompromissanträge zu den Än- Vorsitzender RA Dr. Andreas Frieser, Bonn derungsanträgen Nr. 1-245 unterbreitet. Aktuell bereitet der Ausschuss eine gemeinsame Geschäftsführerin Stellungnahme mit dem IT-Rechtsausschuss zum Thema „Digitaler Nachlass“ vor. Ferner RAin Christine Martin steht das Problem der „Weißen Karteikarten“ auf der Agenda des Ausschusses, auf welchen die nichtehelichen und adoptierten Kinder verzeichnet sind. 11. DAV-Ausschuss Europäisches Durch intensive Arbeiten begleitet der Ausschuss die Arbeiten der EU-Kommission zum Vertragsrecht Europäischen Kaufrecht. Nach einer Stellungnahme zu der „Machbarkeitsstudie zum euro- päischen Vertragsrecht“ hat sich der Ausschuss durch mehrere Stellungnahmen aktiv und Vorsitzender RA Prof. Dr. Friedrich Graf von Westphalen, Köln umfassend in die Diskussion um den im Herbst 2011 vorgelegten Vorschlag für ein optiona- Geschäftsführerin les Instrument über ein „Gemeinsames Europäisches Kaufrecht“ eingebracht. Daneben RAin Eva Schriever beschäftigte sich der Ausschuss weiter mit dem Thema Kollektiver Rechtsschutz. 12. DAV-Ausschuss Familienrecht Der Ausschuss hat Stellung genommen zum Richtlinienentwurf der Gendiagnostik-Kommission zu den Anforderungen an die Aufklärung bei genetischen Untersuchungen zur Klärung der Vorsitzender RAuN Wolfgang Schwackenberg, Oldenburg Abstammung, zu zwei EU-GüterrechtsVO-Vorschlägen über Zuständigkeit, anwendbares Geschäftsführerin Recht und das Verfahren (voraussichtlich Rom V a und b), ferner – mit dem Zivilverfahrens- RAin Christine Martin rechtsausschuss – zum Referentenentwurf für die Einführung einer Rechtsbehelfsbelehrung 10 / Tätigkeitsbericht 2011/2012 im Zivilprozess und schließlich initiativ zum Sorgerecht nichtehelicher Väter.
Der Ausschuss hat für die Schaffung eines institutionalisierten Expertengremiums zur Evalu- 13. DAV-Ausschuss Gefahren- ierung von Polizei- und Sicherheitsgesetzen unter Federführung des Bundestages geworben abwehrrecht (DAV-Stellungnahme Nr. 41/2011). Die Stellungnahme wurde Bundesinnenminister Dr. Hans- Vorsitzende Peter Friedrich durch DAV-Präsident Rechtsanwalt Prof. Dr. Wolfgang Ewer im Juli 2011 per- RAin Dr. Heide Sandkuhl, Potsdam sönlich übergeben. Beim Diskussionsentwurf des Bundesjustizministeriums zur geplanten Geschäftsführer RA Franz Peter Altemeier (bis 31.01.2012) Implementierung der Vorratsdatenspeicherung wurden Nachbesserungen gefordert (DAV- RA Thomas Marx (ab 01.02.2012) Stellungnahme Nr. 1/2012). Weiterhin war die polizeiliche Praxis der Funkzellenabfrage ein Thema im Ausschuss (DAV-Stellungnahme Nr. 11/2012). Europäische Entwicklungen standen im Fokus der Arbeit. Der Ausschuss legte u.a. 14. DAV-Ausschuss Geistiges Eigentum Stellungnahmen zum Grünbuch über den Online-Vertrieb von audiovisuellen Werken (KOM Vorsitzender (2011) 427) und zum Verordnungsentwurf zur Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes RA Prof. Dr. Winfried Tilmann, Düsseldorf (KOM(2011)215/3) in der EU vor. Des Weiteren widmete sich der Ausschuss erneut der Geschäftsführer RA Franz Peter Altemeier Reform der Brüssel-I-VO und beteiligte sich im Rahmen einer EU-Arbeitsgruppe an der Überprüfung des Entwurfs der Verfahrensordnung zum United Patent Court Agreement. Der DAV hat 2011 beschlossen, einen Genderausschuss einzusetzen, der die Gesetz- 15. DAV-Genderausschuss gebungsausschüsse bei spezifischen geschlechtersensiblen Themen beraten soll. Der Vorsitzende Ausschuss hat im Frühjahr 2012 seine Arbeit aufgenommen. Er unterstützt seither die RAinuNin Mechthild Düsing, Münster Geschäftsstelle auch bei der Beratung einzelner Mitglieder und fungiert überdies als Ideen- Geschäftsführerin RAin Dr. Ulrike Guckes geber für Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Anwältinnen und Anwälten. Der Ausschuss erarbeitete im Berichtzeitraum eine Stellungnahme zum Grünbuch der 16. DAV-Ausschuss Handelsrecht EU-Kommission zum europäischen Corporate Governance-Rahmen (DAV-Stellungnahme Vorsitzender 42/2011). Zudem beteiligte sich der Ausschuss an Überlegungen zur Einführung einer RA Prof. Dr. Michael Hoffmann-Becking, Düsseldorf gesetzlichen Frauenquote in börsennotierten Unternehmen. Geschäftsführer RA Franz Peter Altemeier (bis 31.01.2012) RA Thomas Marx (ab 01.02.2012) Der Gesetzgebungsausschuss Informationsrecht hat im Berichtszeitraum Stellungnahmen 17. DAV-Ausschuss Informationsrecht zum Gesamtkonzept für den Datenschutz in der EU, zum Gesetzentwurf zur Fortentwicklung Vorsitzender des Meldewesens, zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Errichtung einer Visawarn- RA Dr. Helmut Redeker, Bonn datei und zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes, zur Konsultation der EU-Kommission zum Geschäftsführer/in RAin Tanja Brexl (bis 31.01.2012) Cloud Computing, zum Rahmenbeschluss des Rates über die Verwendung von Fluggast- RA Thomas Marx (ab 01.02.2012) datensätzen, zur Zwangsvollstreckungsformularverordnung (ZVFV) und zu dem Gesetzent- wurf zur Novellierung des Telemediengesetzes (TMG) abgegeben. Der Ausschuss hat sich insbesondere mit dem „Gesetzentwurf zur weiteren Sanierung von 18. DAV-Ausschuss Insolvenzrecht Unternehmen (ESUG)“ befasst und dazu auf den verschiedenen Stufen des Gesetzgebungs- Vorsitzender verfahrens weitere Stellungnahmen formuliert. Außerdem äußerte sich der Ausschuss zu RA Dr. Klaus Pannen, Hamburg Beschlüssen der „Stephan-Kommission“ („Runder Tisch Verbraucherinsolvenz“) sowie zum Geschäftsführer RA Udo Henke Referentenentwurf für ein „Gesetz zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens, zur Stärkung der Gläubigerrechte und zur Insolvenzfestigkeit von Lizenzen“. Das Patientenrechtegesetz (Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und 19. DAV-Ausschuss Medizinrecht Patienten) hat den Ausschuss im Berichtszeitraum erneut beschäftigt. Zum Referenten- Vorsitzender entwurf der Bundesministerien der Justiz und für Gesundheit hat er im Februar 2012 die RA Dr. jur. Rudolf Ratzel, München Stellungnahme erarbeitet und erneut an einer Anhörung teilgenommen. Zum Versorgungs- Geschäftsführerin RAin Angelika Rüstow strukturgesetz (Gesetz zur Verbesserung der Strukturen in der gesetzlichen Krankenver- sicherung) hat der Ausschuss ebenfalls eine Stellungnahme erarbeitet. Tätigkeitsbericht 2011/2012 / 11
20. DAV-Ausschuss Menschenrechte Der Ausschuss war Impuls- und Ideengeber für die Menschenrechtsarbeit der DAV. Er war an der Konzipierung, Vorbereitung und Organisation verschiedener DAV-Projekte mit men- Vorsitzender RA Dr. Friedwald Lübbert, Bonn schenrechtlichem Schwerpunkt beteiligt (u.a. Anwälte in Transformationsprozessen, Tag der Geschäftsführer Menschenrechte). Zentrales Thema der Projekte war die Rolle und Bedeutung der Anwalt- RA Franz Peter Altemeier schaft bei der Schaffung und Wahrung demokratischer gesellschaftlicher Strukturen sowie die Durchsetzung, Konsolidierung und Verteidigung von Menschen- und Bürgerrechten. 21. DAV-Ausschuss Die Tätigkeit des Ausschusses war und ist geprägt von der Diskussion über das geplante Miet- und Wohnrecht Mietrechtsänderungsgesetz (MietRÄndG). Nachdem im Mai 2011 ein zweiter inoffizieller Ent- wurf bekannt wurde, hat der Ausschuss an der Sondersitzung des Deutschen Mietgerichts- Vorsitzender RA Michael Drasdo, Neuss tags zu diesem Thema teilgenommen. Als schließlich mit erneuten Änderungen der offizielle Geschäftsführerin Referentenentwurf für ein MietRÄndG im Oktober 2011 veröffentlicht wurde, hat der Aus- RAin Christine Martin schuss seine vorbereitete Stellungnahme angepasst und veröffentlicht. 22. DAV-Ausschuss Privates Bau- Der Anfang 2011 neu gebildete Ausschuss hat in zwei Stellungnahmen Position bezogen zu und Architektenrecht baurechtlich relevanten Gesetzesvorhaben bei den Themen „Evaluierung HOAI: Aktualisierung der Leistungsbilder“ und – zusammen mit dem Zivilrechtsausschuss – zum Entwurf des Vorsitzende RAin Dr. Gritt Diercks-Oppler, Hamburg Bundesjustizministeriums für ein „Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäfts- Geschäftsführer verkehr“. Im Mittelpunkt steht derzeit die Begleitung der Arbeitsgruppe des Bundesjustiz- RA Udo Henke ministeriums „Bauvertragsrecht/Architektenvertragsrecht“. 23. DAV-Ausschuss Der Ausschuss Rechtsdienstleistungsrecht hat sich in seinen Sitzungen mit möglichen Rechtsdienstleistungsrecht Verstößen gegen das Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) befasst und Stellungnahmen dazu abgegeben, ob eine Verfolgung festgestellter Verstöße Aussicht auf Erfolg hat. Vorsitzende RAin Ulrike Hundt-Neumann, Hamburg Geschäftsführer RA Manfred Aranowski 24. DAV-Ausschuss RENO Der RENO-Ausschuss hat im Frühjahr 2012 eine Stellungnahme zur geplanten Novellierung der ReNoPat-Ausbildungsverordnung erarbeitet. Im Fokus steht das Ziel, den RENO-Beruf Vorsitzende RAin Angela Leschnig, Würzburg wieder attraktiver zu machen und die Ausbildungsinhalte den aktuellen Gegebenheiten an- Geschäftsführerin zupassen. Um dies zu erreichen, unterstützt der Ausschuss auch weiterhin die DAV-Kampagne RAin Dr. Ulrike Guckes „Nach der Schule schon was vor?“, in deren Rahmen der DAV Werbe- und Informations- materialien für seine Mitglieder zur Verfügung stellt. 25. DAV-Ausschuss RVG und Der Ausschuss befasste sich im Schwerpunkt mit dem seit November 2011 vorliegenden Gerichtskosten Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums für ein „2. Kostenrechtsmodernisierungs- gesetz“, mit dem die Anwaltsgebühren endlich sowohl linear wie auch strukturell verbessert Vorsitzende RAinuNin Edith Kindermann, Bremen werden sollen. Dazu wurden gemeinsame Eckpunkte sowie eine gemeinsame Stellung- Geschäftsführer nahme DAV/BRAK formuliert. Daneben nahmen Ausschussmitglieder auch an Hintergrund- RA Udo Henke gesprächen zum 2. KostRMoG mit verschiedenen Beteiligten der Ministerien auf Bundes- und auf Landesebene teil. 26. DAV-Ausschuss Sozialrecht Der Ausschuss beobachtete und begleitete intensiv die Gesetzgebung auf dem Gebiet des Sozialrechts und gab Stellungnahmen zur Änderung des Anti-D-Hilfegesetzes und des Vorsitzender RA Prof. Dr. Hermann Plagemann, Frankfurt/Main Unterhaltsvorschussentbürokratisierungsgesetz ab. Auf dem 62. Deutschen Anwaltstag in Geschäftsführer/in Strasbourg war er mit einer gemeinsamen Veranstaltung mit den Arbeitsgemeinschaften RAin Heidemarie Haack-Schmahl (bis 31.12.2011) RA Manfred Aranowski (ab 01.01.2012) Sozialrecht und Medizinrecht des DAV präsent. 12 / Tätigkeitsbericht 2011/2012
Der Ausschuss hat umfassend Stellung genommen zum Entwurf des Bundesministeriums 27. DAV-Ausschuss Steuerrecht für Finanzen bezüglich des Umwandlungssteuererlasses 2011. Darüber hinaus gab es eine Vorsitzender Zusammenarbeit mit dem Verfassungsrechtsausschuss, der sich mit einer Verfassungs- RA Dr. Klaus Olbing, Berlin beschwerde zu der Frage nach der Zulässigkeit des Abzugs der auf geerbten Forderungen Geschäftsführerin RAin Dr. Ulrike Guckes ruhenden latenten Einkommensteuerlast des Erben als Nachlassverbindlichkeit befasst hat. Der Ausschuss erarbeitete Stellungnahmen zur Stärkung der Pressefreiheit, zum Schwarzgeld- 28. DAV-Ausschuss Strafrecht bekämpfungsgesetz, zum Gesetz zur Stärkung der Rechte von Opfern sexuellen Missbrauchs, Vorsitzender zur Europäischen Ermittlungsanordnung in Strafsachen, zur Besetzung der großen Straf- RA Dr. Stefan König, Berlin und Jugendkammern, zur Richtlinie über das Rechts auf Rechtsbeistand in Strafverfahren, Geschäftsführerin RAin Tanja Brexl zur Richtlinie über Mindeststandards für Rechte und den Schutz von Opfern von Straftaten sowie für die Opferhilfe, zur Abgeordnetenbestechung, zur Kronzeugenregelung sowie zu einem EU-Grünbuch. Auch beschäftigte er sich mit Vorschlägen der Justizministerkonferenz zur Wirtschaftskriminalität. Der Ausschuss hat die Gesetzgebung auf dem Gebiet des Umweltrechts intensiv beobachtet 29. DAV-Ausschuss Umweltrecht und begleitet. Er hat beim 62. Deutschen Anwaltstag in Strasbourg eine Veranstaltung mit dem Vorsitzender Titel „Beteiligung der Öffentlichkeit zur Stärkung von Umweltschutz und Akzeptanz“ durch- RA Dr. Dieter Sellner, Berlin geführt, die ein großes Presseecho hervorgerufen hat. Der Umweltrechtsausschuss hat auch Geschäftsführerin RAin Bettina Bachmann die Entwicklung im Bereich des Umweltrechts auf europäischer Ebene eingehend verfolgt. Der Ausschuss beschäftigt sich zunehmend mit rechtspolitischen Fragen. So hat der Aus- 30. DAV-Ausschuss Verfassungsrecht schuss Stellung zum Verfassungsrecht bei der Reform des europäischen Datenschutzrechts Vorsitzender genommen. Unter den vielen Stellungnahmen zu Verfassungsbeschwerden ragen zwei her- RA Dr. Thomas Mayen, Bonn vor. Die Dienstordnung der Notare hält der Ausschuss für verfassungswidrig, ebenso das Geschäftsführer RA Dr. Nicolas Lührig Therapieunterbringungsgesetz. Im April hat der Ausschuss auf Einladung des Bundesver- fassungsgerichts gemeinsam mit Kollegen der BRAK, mit Richtern und Richterinnen des Gerichts Fragen der verfassungsrechtlichen Praxis in Karlsruhe diskutiert. Der Ausschuss hat sich in mehreren Stellungnahmen mit der Reform des europäischen 31. DAV-Ausschuss Vergaberecht Vergaberechts und der Umsetzung der Verteidigungsrichtlinie in nationales Recht befasst. Vorsitzender Er hat seine Position zum Richtlinienvorschlag über die öffentliche Auftragsvergabe bei einer RA Dr. Olaf Otting, Frankfurt/Main Anhörung im Bundeswirtschaftsministerium vertreten. Über das Grünbuch zum Vergabe- Geschäftsführerin RAin Bettina Bachmann recht hat der Ausschuss auf dem 62. Deutschen Anwaltstag 2011 in Strasbourg diskutiert. Schwerpunkt der Arbeit des Ausschusses war die Reform des Verkehrszentralregisters. Auf 32. DAV-Ausschuss Verkehrsrecht Einladung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat man an einer Vorsitzender Erörterung über die Eckpunkte der Neuregelung zum Verkehrszentralregister teilgenommen. RA Michael Bücken, Köln († 19.02.2012) Außerdem hat der Ausschuss mit Mitarbeitern des Bundesverkehrsministeriums und des RA Oskar Riedmeyer, München, ab 16.03.2012 Geschäftsführerin Bundesjustizministeriums im Rahmen eines Gedankenaustauschs über bevorstehende RAin Bettina Bachmann Neuregelungen auf dem Gebiet des Verkehrsrechts gesprochen. Zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung versicherungsrechtlicher Vorschriften, der 33. DAV-Ausschuss Versicherungsrecht Änderungen des Versicherungsvertragsgesetzes vorsieht, hat der Ausschuss die Stellung- Vorsitzender nahme erarbeitet. Im Mittelpunkt einer Sitzung des Ausschusses stand das Thema Rechts- RA Arno Schubach, Koblenz schutzversicherungen. Im Anschluss an das DAV-Forum zum Thema befasste sich der Geschäftsführerin RAin Angelika Rüstow Ausschuss unter anderem mit Fragen der freien Anwaltswahl, mit wettbewerbs- und berufs- rechtlichen Aspekten. Vorläufiges Ergebnis: Ein rechtliches Vorgehen dürfte die komplexen Tätigkeitsbericht 2011/2012 / 13 Probleme nicht lösen können.
34. DAV-Ausschuss Verwaltungsrecht Der Ausschuss hat zum Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Öffentlichkeitsbeteili- gung und Vereinheitlichung von Planfeststellungsverfahren Stellung genommen. Außerdem Vorsitzender RA Prof. Dr. Christoph Moench, Berlin hat er Stellungnahmen zu zwei Gesetzgebungsvorhaben, die den Klimaschutz und die Geschäftsführerin Innenentwicklung im Bauplanungsrecht stärken sollen, abgegeben und seine Position in RAin Bettina Bachmann einer Anhörung vertreten. Der Ausschuss hat sich ausführlich mit den Novellierungs- vorschlägen des Landes Nordrhein-Westfalen zum VwVfG befasst. 35. DAV-Ausschuss Zivilrecht Schwerpunktthema des Ausschusses war die Reform des AGB-Rechts im B2B-Bereich. Hierzu hat er ein erfolgreiches, gemeinsames Symposium des DAV und Deutschen Vorsitzender RA Dr. Georg Maier-Reimer, Köln Juristentags organisiert, eine Stellungnahme verfasst und an Anhörungen teilgenommen. Geschäftsführerin Zusätzlich hat er zu einer EU-Konsultation zum Thema Cross-Border Assignment, gemein- RAin Christine Martin sam mit dem Ausschuss Privates Baurecht zum Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr und für eine Anhörung des Bundesjustizministeriums zur Mängelhaftung des Verkäufers bei Einbau mangelhafter Kaufsachen Stellung genommen. 36. DAV-Ausschuss Eine große Anzahl von Vorhaben hat den Ausschuss im Berichtszeitraum beschäftigt. Auf Zivilverfahrensrecht die rechtspolitische Diskussion über das Mediationsgesetz hat er durch verschiedene Inter- views mit dem Vorsitzenden Einfluss genommen. So konnte die ablehnende Haltung des Vorsitzender RA Dr. Bernd Hirtz, Köln DAV zur Gerichtsmediation erläutert werden. Außerdem hat der Ausschuss u.a. zur Sach- Geschäftsführerin aufklärung in der Zwangsvollstreckung, zur Rechtsbehelfsbelehrung im Zivilprozess und zur RAin Angelika Rüstow Revision von Brüssel I Stellung genommen und Änderungen der §§ 696 ff ZPO angeregt. 14 / Tätigkeitsbericht 2011/2012
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Die Wahrnehmung der Interessen der Anwaltschaft, die Zurverfügungstellung der Expertise derselben und eine wirksame Pressearbeit gehören zusammen. Durch Veröffentlichungen können die Positionen des DAV in größerem Rahmen den Meinungsbildungsprozess in der Bevölkerung und damit auch in der Politik beein- flussen. Daher ist es wichtig, bei aktuellen Themen ein Statement der Anwaltschaft durch eine DAV-Pressemitteilung abzugeben. Damit zeigt die Anwaltschaft, dass sie an den gesellschaftspolitischen Diskussionen in Deutschland teilnimmt und auch berufen ist, dies zu tun. Positiv wird auch die Unterstützung für die örtlichen Anwaltvereine durch die Zurverfügungstellung von Muster-Pressemitteilungen und Interviews angenommen, die vor Ort eine große Wirkung entfalten. Pressearbeit – ein Erfolg der Themen Im Berichtszeitraum hat der DAV 40 Pressemitteilungen, die sich mit den politischen Diskussionen befassen, herausgegeben. Hinzu kamen 52 Verbrauchertipps der Deut- schen Anwaltauskunft sowie die Pressemitteilungen der DAV-Arbeitsgemeinschaften, die ebenfalls vom PR-Referat des DAV bezüglich ihrer Öffentlichkeitsarbeit betreut werden. Dies alles führt zu einem großen Erfolg: Der Deutsche Anwaltverein wurde in 343 Mio. Exemplaren von Tageszeitungen, Zeitschriften und anderen Publikationen zitiert. Diese enorme Zahl geht auf circa 7.300 Artikel unter Bezugnahme auf den DAV zurück. Dabei begrenzt sich die Wiedergabe nicht auf die ohnehin wünschens- werten bundesweiten Publikationen, wie FAZ, Süddeutsche Zeitung, Die Welt oder Der Spiegel. Wichtig ist auch, dass der DAV in allen Bundesländern in den Regional- zeitungen wiedergegeben wird. Dabei ist es besonders erfreulich, dass der DAV von zahlreichen Nachrichtenagenturen wie dpa, dapd oder Reuters zitiert wird. Die Themenvielfalt ist ebenfalls beeindruckend: So wurde die Anti-Terror-Gesetz- gebung mit der Vorratsdatenspeicherung ebenso unter die Lupe genommen wie die Sicherungsverwahrung oder der Rechtsextremismus. Neben diesen und anderen rechtspolitischen Themen, wie beispielsweise das Ausländer- und Asylrecht oder das Insolvenzrecht, ging es auch um Themen, die die Anwaltschaft unmittelbar angeht: Die Schließung von Gerichten, die Zusammenlegung öffentlich-rechtlicher Fach- gerichtsbarkeiten oder die Reform des Berufungsrechts. Erfreulich ist, dass der DAV hier einen (Teil-) Erfolg zu vermelden hat: § 522 Abs. 2 ZPO wurde zwar nicht gestri- chen, jedoch reformiert. Den Verbraucher im Blick hatte der DAV insbesondere bei seiner Ablehnung der Blockade beim Zugang zum Recht oder aber bei den Diskus- sionen um die Reform der Verkehrssünderdatei in Flensburg. Selbstverständlich ist es auch eine Nachricht, dass der DAV seit dem August des vergangenen Jahres 2011 insgesamt 140 Jahre im Dienste der Anwaltschaft und Gesellschaft aktiv ist. Die Präsenz in den elektronischen Medien, Hörfunk und TV ist ebenfalls notwendig, um die Meinungsbildung zu beeinflussen. Die großen Nachrichtensen- dungen, Mittags- und Frühstücksmagazine, Ratgebersendungen sowie die Nach- richtensender n-tv und N24 haben über die DAV-Meinung berichtet. Aber auch im öffentlich-rechtlichen sowie auch im privaten Hörfunk war der DAV präsent. Eine Wiedergabe in den Online-Medien erfolgt ebenfalls begleitend. Der DAV war im Berichtszeitraum mit rund 13.600 Publikationen im Internet vertreten. Täglich erreichen die DAV-Pressestelle Anfragen verschiedener Hörfunksender, der Printmedien oder auch des Fernsehens nach Interviewpartnern des DAV. Beispiels- weise wurden allein im Monat Januar 2012 insgesamt 43 und bis Mitte Juni im Jahr 2012 bereits 131 Interviews vermittelt. Dies belegt, dass der DAV als die rechtspoliti- sche Stimme und als Sachverständiger des Rechts in Deutschland bei den Presse- vertretern wahrgenommen wird. Ermöglicht wird dieser Erfolg durch das große ehrenamtliche Engagement der in den DAV-Ausschüssen, in den DAV-Arbeitsge- meinschaften und den örtlichen Anwaltvereinen aktiven Kolleginnen und Kollegen. Tätigkeitsbericht 2011/2012 / 15
Der Deutsche Anwaltstag in Pressearbeit vor Ort – Jour fixe Strasbourg – ein medialer Erfolg Monatlich lädt der DAV zu verschiedenen Themen zu einem Pressegespräch ein, Anlässlich des 62. Deutschen Anwaltstages dem sogenannten „Jour fixe“. Die in Berlin akkreditierten Pressevertreter werden in Strasbourg boten sich für die Presse- vertreter wieder zahlreiche Themen zur damit zu aktuellen rechtspolitischen Themen oder aber auch über interessante Berichterstattung an. Vor Ort wurde mit dem Gesetzesänderungen und -entwicklungen informiert. Der Jour fixe hat den Charakter DAV-Präsidenten eine Pressekonferenz eines Hintergrundgesprächs. Themenschwerpunkte im Berichtszeitraum waren angeboten. Die Hauptthemen dabei: Die beispielsweise die freie Anwaltswahl und das Gebaren der Rechtsschutzversicherer, Forderung des DAV nach einer Anpassung Renovierungsarbeiten am Mietrecht, die Herausforderung eines zeitgemäßen Unter- der Rechtsanwaltsvergütung, die Anti- Terror-Gesetze sowie die Gewaltenteilung. haltsrechts, der Datenschutz in Zeiten von Facebook, Google & Co., das digitale Erbe, Sozialrecht oder das Flughafenverfahren. Twitter, Blog, App & Co. – der DAV kommuniziert modern Das Internet hat die Verbreitung von aktuellen Nachrichten beschleunigt. Dies gilt für Neuigkeiten jeder Art, nicht nur für die Themen aus der Tagesschau. Auch der DAV nutzt das Internet – nicht nur, um die Mitglieder zu informieren, sondern auch, um die Öffentlichkeit über seine Arbeit auf dem Laufenden zu halten. Per Twitter wird frühzeitig über die Themen der wöchentlichen DAV-Depesche informiert. Auch bietet der DAV verschiedene Apps kostenfrei an. Zur Verfügung stehen ein Bußgeld- rechner, ein Blutalkoholrechner, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und ein Unterhaltsrechner. Weitere Apps sind in Planung. DAV-Veranstaltungen im Netz 1.200 Unter www.davblog.de haben die Besucher die Möglichkeit, sich über Veranstaltun- 1.100 gen des DAV durch Filme zu informieren. Zahlreiche Videobeiträge unterrichten über die Inhalte der Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen des DAV. Unter 1.000 der vorgenannten Internetadresse finden sich aber auch Podcasts und andere 900 Hinweise. Auch bei YouTube ist der DAV mit einem eigenen Kanal unter 800 www.youtube.com/user/anwaltverein präsent. Dort finden sich ein DAV-Spot im Rahmen der DAV-Imagewerbung zum Reiserecht sowie Themen aus der 700 „n-tv“-Sendung „Steuern & Recht“. 600 DAV-Pressepreis: Journalistische Qualität unverzichtbar 500 Auf dem 62. Deutschen Anwaltstag in Strasbourg hat der DAV seine alle zwei Jahre 400 zu vergebenden Pressepreise verliehen. Prämiert wurden vom Pressepreisausschuss 300 gelungene Veröffentlichungen, die Missstände aufdecken, Anregungen und Denk- 200 anstöße vermitteln und Vorschläge zur Verbesserung der Rechtsgewährung und Rechtsdurchsetzung zur Diskussion stellen. Gerade in der rechtspolitischen Bericht- 100 erstattung ist es notwendig, ein Gegengewicht gegen die Vereinfachung, Verzerrung 0 und Verfälschungen zu bilden, mit denen ein bunter Medienwald das Verständnis Baden-Württemberg (821) Bayern (899) Berlin (333) Brandenburg (397) Bremen (98) Hamburg (113) Hessen (474) Mecklenburg-Vorpommern (114) Niedersachsen (789) Nordrhein-Westfalen (965) Rheinland-Pfalz (221) Saarland (42) Sachsen (270) Sachsen-Anhalt (228) Schleswig-Holstein (181) Thüringen (198) Überregionale Publikationen (1.131) vieler Bürger für die Grundwerte trübt und die in einem rechtsstaatlichen Zu- sammenleben notwendig sind. Ausgezeichnet wurde im Bereich Printmedien Gisela Friedrichsen, Der Spiegel, für ihre seit Jahrzehnten kontinuierliche Berichterstat- tung über Gerichtsverfahren auf allerhöchstem Niveau. Im Bereich Hörfunk wurden Daniela Schmidt-Langels und Dr. Otto Langels für ihren im Deutschlandfunk gesen- deten Beitrag „Unschuldig hinter Gittern. Verhängnisvolle Verhöre, falsche Geständ- nisse und Fehlurteile“, ausgezeichnet. Dr. Norbert Siegmund vom RBB wurde im Bereich Fernsehen für seine TV-Dokumentation „Wegsperren für immer“ prämiert. Anzahl der Artikel, aufgeteilt nach Bundesländern, für den Zeitraum 1. Juni 2011 bis 1. Juni 2012 16 / Tätigkeitsbericht 2011/2012
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