Recht auf Sauberes Wasser - Reise zu Indonesiens Naturkautschuk Weiter wie bisher schadet dem Klima - Deutsche Umwelthilfe eV

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Recht auf Sauberes Wasser - Reise zu Indonesiens Naturkautschuk Weiter wie bisher schadet dem Klima - Deutsche Umwelthilfe eV
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Deutsche Umwelthilfe e.V. und Global Nature Fund   www.duh.de, www.globalnature.org		   3|2018

 Recht auf Sauberes Wasser
 Weiter wie bisher                       Reise zu Indonesiens                Aale brauchen
 schadet dem Klima                       Naturkautschuk                      mehr Schutz
Recht auf Sauberes Wasser - Reise zu Indonesiens Naturkautschuk Weiter wie bisher schadet dem Klima - Deutsche Umwelthilfe eV
Bio-Pionier seit 1974

      Sofía Huarina Chacon, Bio-Kakaobäuerin
      der Kleinbauernkooperative El Ceibo in Bolivien.

                         „Seit über 20 Jahren baue ich mit meiner
                 Familie Bio-Kakao in Mischkultur an. Gemeinsam
            mit El Ceibo und Rapunzel haben wir viel erreicht wie
           beste Bio-Qualität und faire Preise. So gibt es bei uns
           keine Kinderarbeit. Unsere Kinder haben die Möglich-
          keit für qualifizierende Ausbildungen – und damit echte
       Berufschancen, innerhalb und außerhalb der Kooperative.“

                              Mehr auf rapunzel.de/fair

Wir machen Bio aus Liebe.
Recht auf Sauberes Wasser - Reise zu Indonesiens Naturkautschuk Weiter wie bisher schadet dem Klima - Deutsche Umwelthilfe eV
Auf ein Wort

                    Prof. Dr. Harald Kächele,
Bundesvorsitzender Deutsche Umwelthilfe e.V.    Liebe Leserin, lieber Leser,
                                                Sie und ich verlassen sich jeden Tag aufs Neue auf die Reinheit
                                                eines wichtigen Gutes: Trinkwasser. Doch eben dieses ist in Gefahr,
                                                denn Deutschland hat ein Nitrat-Problem. Eine immer intensivere
                                                Landwirtschaft, mit einem hohen Eintrag an Düngemitteln, macht
                                                Wasserversorgern die Arbeit schwer. Wir sagen: Sauberes Wasser ist
                                                ein Grundrecht. Und setzen uns auf dem Klageweg dafür ein. Die
                                                Politik ist gefragt, die Sicherheit unseres Grund- und Trinkwassers
                                                zu garantieren.
                                                Wie schwerfällig Politik und Behörden in der Durchsetzung von
                                                Recht und Gesetz sind, zeigt sich in unserem Kampf für Saubere
                                                Luft. Auch drei Jahre nach dem Bekanntwerden des Dieselskandals
                                                herrscht weiterhin politischer Stillstand. Unterstützt wird unser
                                                Kampf von Ihnen – dafür danken wir heute sehr herzlich. Mit Ihrer
                                                Hilfe setzen wir Stadt für Stadt Fahrverbote gerichtlich durch, um
                                                Politik und schlussendlich die Autoindustrie zum Handeln zu zwingen.
                                                Es bleibt zu hoffen.
                                                Nicht hoffen, sondern handeln können Sie hingegen an anderer
                                                Stelle: Wir freuen uns in diesem Jahr ganz besonders auf den Um-
                                                weltMedienpreis, denn Sie haben erstmals die Möglichkeit, einen
                                                Gewinner mit auszuwählen. Geben Sie Ihrem Favoriten in der Kate-
                                                gorie „Publikumspreis“ Ihre Stimme.
                                                Bereits gewonnen hat der Internationale Garten in Meißen. Und das
                                                nicht nur im Sinne unserer Auszeichnung als „Garten der Integration
                                                2018“. Durch die gemeinschaftliche Arbeit von Meißnern und Ge-
                                                flüchteten ist hier ein Kleinod entstanden, das nicht nur Setzlinge
                                                für reiche Ernten pflanzt, sondern auch Werte wie Toleranz und Welt-
                                                offenheit aufkeimen lässt. Nach vielen beunruhigenden Nachrichten
                                                aus Sachsen geben solche Projekte wieder Hoffnung und Zuversicht.
                                                Miteinander zu reden und in Kontakt zu kommen, hat auch an anderer
                                                Stelle Beeindruckendes bewirkt. So sind mittlerweile alle Dialog­
                                                prozesse für den Ausbau der 140 Kilometer langen Stromtrasse an
                                                der Westküste Schleswig-Holsteins erfolgreich abgeschlossen, und der
                                                letzte Abschnitt mit innereuropäischer Verbindung nach Dänemark
                                                kann geplant werden. Ein wichtiger Schritt für die Energiewende
                                                und für eine nachhaltige Zukunft. Daran arbeiten wir jeden Tag.
                                                Vielen Dank, dass Sie dabei sind.
                                                Ihr

                                                                                                 DUH welt 3|2018   3
Recht auf Sauberes Wasser - Reise zu Indonesiens Naturkautschuk Weiter wie bisher schadet dem Klima - Deutsche Umwelthilfe eV
Inhalt

                                14

                                24

    Aktuell                                        In Zahlen                                 19   Termin: Fachtagung
                                                                                                  "Mehr Natur in der Stadt –
6   UmweltMedienpreis:                        12   Fisch und Fischerei                            Neue Ziele, neue Wege"
    Wem gehört die Gunst
    des Publikums?                                 Themen                                    19   Termin: Naturschutztage
6   FC Bayern gegen Müllflut                                                                      am Bodensee 2019
                                              14 3 Jahre Abgasskandal:
6   DUH checkt Politiker-Dienstwagen             eine Regierung versagt                      20   Im Einklang mit der Natur
7   Elbe-Schüler-Camp                                                                             In der Donauregion setzt sich der
                                              16   Stoppt Fisch-Rückwürfe                         Global Nature Fund für nachhaltige
    hat lange Tradition
                                                   Mit einer Aktion macht die DUH auf             Entwicklung ein.
7   Überfischt: Kabeljau
                                                   die illegale Praxis der Fisch-Rückwürfe
7   Impressum                                      aufmerksam.		                             21   Artenvielfalt im Glas
                                                                                                  Ein Praxis-Wissenspool für
                                              18   Berührende Botschaften                         Weinbauern hilft der Biodiversität.
    Titel
                                                   Impressionen vom Filmfestival
8 Grundwasser in Gefahr                            des DUH-Partners NaturVision.             22   Das schmutzige Geschäft mit
                                                                                                  dem Elektroschrott
    Hierzulande sind die Nitratwerte im       18   Termin: Mitgliederversammlung,
    Wasser von Agrarregionen alarmierend                                                          Ausgediente Elektrogeräte gehören
                                                   Deutsche Umwelthilfe e.V.,                     ins Recycling, nicht in den illegalen
    hoch. Die DUH klagt deshalb gegen              RV Süd
    die Bundesrepublik Deutschland.                                                               Export.
    Denn die Nitrat-Misere ist ein Ergebnis   19   Buch-Rezension:
    politischer Fehlsteuerungen.                   Atomkraft und Demokratie

4   DUH welt 3|2018
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Inhalt

                                                                           26 28

8                                              30 32
23   Mehrweg braucht das Land!            29   Miteinander reden
     Achten Sie beim Getränkekauf auf          Die Westküstenleitung ist ein zentrales
     das Mehrweg-Logo!                         Projekt der Energiewende.

24   Für Toleranz und Weltoffenheit       30   Der Engpass liegt vor Ort
     Meißner und geflüchtete Menschen          Sind 65 Prozent Erneuerbare Energien
     beackern gemeinsam einen „Garten          bis 2030 möglich?
     der Integration“.
                                          31   Intelligente Gebäude
                                                                                          DU
                                                                                                                                                                                      magazin

25   Zehn grüne Schulhöfe                                                                  Deutsche Umwelthilfe e.V. und Global Nature Fund   www.duh.de, www.globalnature.org        3|2018

     für Thüringen                             Unbekannte Tierart
     Der Wettbewerb für naturnahe
                                          32   Auf den Wandel ist Verlass
     Schulhofgestaltung ist angelaufen.
                                               Stark bedroht und dennoch
26   Wenn Bäume weinen                         kommerziell befischt:
     Dschungelkautschuk in Indonesien.         der Europäische Aal.                         Recht auf Sauberes Wasser
                                                                                            Weiter wie bisher                       Reise zu Indonesiens                   Aale brauchen
                                                                                            schadet dem Klima                       Naturkautschuk                         mehr Schutz

28   Hand in Hand-Fonds:                       DUH intern
     Licht im Amazonas-Regenwald
                                          34   Voller Energie                            Titelbild: Wasser für die Trinkwasser­
     Das Projekt stärkt das selbst­-		                                                   versorgung aufzubereiten wird immer
     bestimmte Leben Indigener.                DUH-Energieexperte Dr. Peter Ahmels       aufwändiger. Denn in vielen Agrarregionen
                                                                                         ist das kühle Nass mit Nitrat belastet.
29   Bürger für die Energiewende          35   DUHmarkt                                  Neu ist dieses Problem aber nicht.

                                                                                                                                                             DUH welt 3|2018                         5
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Aktuell

                                                            SIE SIND GEFRAGT!

UmweltMedienpreis: Wem gehört die Gunst des Publikums?
Der 23. UmweltMedienpreis steht vor der Tür. Neben den Aus-                Aus über 120 Einreichungen hat die Jury fünf Kandidaten für die
zeichnungen in den Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen und                Abstimmung nominiert. Wer gewinnt den Publikumspreis 2018? (pt).
Online, wird die DUH erstmals einen Publikumspreis verleihen               Stimmen Sie bis zum 28. Oktober ab unter:
und hier sind Sie gefragt. Stimmen Sie für Ihren Favoriten ab!             www.duh.de/publikumspreis
                                                                                                                 Ralph Ruthe,
                      Meike Gebhard, die als                                Frank Elstner, dessen Natur-         der als einer
                      Geschäftsführerin des Nach-                           filmreihe „Elstners Reisen“ die      der beliebtesten
                      haltigkeits-Portals utopia.de                         vielfältigen Naturräume der Erde,    Cartoonisten
                      die Geschicke einer der wich-                         ihre spektakulären Landschaften      Deutschlands auch
                      tigsten Webseiten zum Thema                           und einzigartigen Tierwelten         Umweltthemen auf ab-
                      Nachhaltigkeit lenkt.                                 zeigt und in spannende und be-       surde und einprägsame Weise
                                                                            rührende Geschichten einbindet.      zuspitzt, ohne dass dem Betrachter
                                                                                                                 das Lachen im Halse stecken bleibt.

      WEGWERFPLASTIK IM AUS
                                                                                                            Der Naturfilmer
                                                                                                            Sigurd Tesche
    FC Bayern gegen                                     Naturfotograf und
                                                        Dokumentarfilmer
                                                                                                            entführt sein
                                                                                                            Millionenpublikum
        Müllflut                                        Andreas Kieling,
                                                        der mit der Terra X-Reihe
                                                                                                            in bezaubernde
                                                                                                            Unterwasserwelten.
                                                        „Kielings wilde Welt – Die Letzten ihrer            Er produzierte die deutsche Fassung von
In der Allianz Arena wird es keinen Weg-
                                                        Art“ die Lebenswelten bedrohter Tier-               „Der Blaue Planet“, eine Dokumentations-
werfbecher-Müll mehr geben, denn am 24.                 arten zeigt – und wie wir davon lernen              reihe über die Schönheit und Bedrohung
August 2018 führte der FC Bayern München                können.                                             der Weltmeere.
ein Mehrwegbecher-System ein. Auf dem
Spielfeld überreichte Barbara Metz, Stellver-
tretende Bundesgeschäftsführerin der DUH,
dem Vorstandsvorsitzenden der FC Bayern                                               REGIEREN KLIMAKILLER?
München AG, Karl-Heinz Rummenigge, eine
„Mehrweg-Meister“-Urkunde.
     In der Saison 2017/18 war eine Müllflut           DUH checkt Politiker-Dienstwagen
von mehr als 11,5 Millionen Einweg-Plastik-
bechern in den Stadien der ersten und zwei-           Viele deutsche Regierungspolitiker                  aus Bremen verursacht mit seinem Plug-
ten Fußball-Bundesliga entstanden, rund 1,4           nutzen hochmotorisierte, spritschlucken-            In-Hybrid einen CO2-Ausstoß von 171 g
Millionen Stück allein beim FC Bayern Mün-            de Klimakiller. Dies zeigt der im August            CO2 km. Im Bundeskabinett ist Bildungs-
chen. Mit dem Umstieg auf Mehrweg liegt der           2018 veröffentlichte zwölfte Dienstwa-              ministerin Anja Karliczek mit 193 g CO2/
Verein im Trend der Bundesliga. Nach einer            gencheck der DUH. Unter Berücksichti-               km am klimafreundlichsten unterwegs
aktuellen DUH-Umfrage nutzen in der ersten            gung der realen Verbrauchswerte hält kein           – allerdings mit Dieselantrieb. Weit ent-
Fußball-Bundesliga inzwischen elf Bundes-             einziger Dienstwagen der 236 Befragten              fernt sind alle Befragten von der ab 2020
ligisten Mehrwegbecher – ein guter Beitrag            den EU-Grenzwert von 130 Gramm CO2 pro              gültigen EU-Vorgabe von 95 g CO2/km.
zum Ressourcen- und Klimaschutz. (jk)                 Kilometer (g CO2/km) ein. Die Diskrepanz                Die unter dem Deckmantel „Elek­
                                                      zwischen den offiziellen CO2-Angaben der            tromotor“ staatlich geförderten Plug-In-
                                                      Hersteller und dem tatsächlichen CO2-Aus-           Limousinen sind besonders spritdurstig.
                                                      stoß auf der Straße liegt inzwischen bei            Denn sie legen nur einen sehr kleinen
                                                      durchschnittlich 42 Prozent. Dies enthüllt          Teil der Strecken elektrisch zurück. Fast
                                                      der Bericht „From Laboratory to Road“               durchgängig brummt ihr Verbrennungs-
                                                      2017 des unabhängigen Forschungs­in­                motor, wobei die in Oberklasse-Limousi-
                                                      s­­­ti­tuts International Council on Clean          nen verbauten Plug-In-Hybride mehr CO2
                                                      Transportation (ICCT), den die DUH bei              emittieren als konventionelle Verbrenner.
                                                      ihrer Auswertung berücksichtigte.                       Die DUH appelliert an sämtliche Poli-
                                                              Unter den Länderchefs fährt Berlins         tiker, sich für emissionsarme Dienstwagen
                                                      Regierender Bürgermeister Michael Müller            zu entscheiden und darüber hinaus auf
Vor dem Anpfiff: Karl-Heinz Rummenigge                mit 408 g CO2/km am klimaschädlichsten.             EU-Ebene für einen ambitionierten Klima-
und Barbara Metz.                                     Doch selbst Tabellenbester Carsten Sieling          schutz im Verkehrssektor zu kämpfen. (jk)

6   DUH welt 3|2018
Recht auf Sauberes Wasser - Reise zu Indonesiens Naturkautschuk Weiter wie bisher schadet dem Klima - Deutsche Umwelthilfe eV
Aktuell

                                              ZUM BE-GREIFEN NAH

 Elbe-Schüler-Camp hat lange Tradition
Vom 3. bis 6. September 2018 erlebten                             dend und handlungsorientiert angelegt
43 Kinder und Jugendliche das nunmehr                             und richtet sich an alle Altersklassen und
25. Elbe-Camp. Es führte die Gruppe von                           Schultypen. Es nimmt das gesamte Elbe-
11- bis 16-Jährigen aus drei sächsischen                          Einzugsgebiet in den Fokus. Jedes Jahr
Schulen in den Naturraum der Talsperre                            kommen interessierte Schülerinnen und
Kriebstein. Die Schülerinnen und Schüler                          Schüler zu den Elbe-Camps. Gemeinsam
untersuchten mit dem Umweltmobil der                              mit ihren Lehrkräften, Fachleuten vor Ort
LaNU (Sächsische Landesstiftung Natur                             und der DUH-Projektmanagerin Ines Wit-
und Umwelt) die Gewässer der Umgebung,                            tig erkunden sie Fluss-Lebensräume. Hier
gingen dem Müll in Flüssen auf die Spur                           erfahren sie ökologische Zusammenhänge
                                                                                                                                                        FISCHSTÄBCHEN ADE?
und widmeten sich in einem Filmwork-                              hautnah und entwickeln unter Anleitung
shop kreativ oder journalistisch diversen                         eigene Ideen für den Umweltschutz oder
Umweltthemen.                                                     nachhaltigen Konsum. (jk)                                                Überfischt: Kabeljau
    Das Netzwerkprojekt zur Gewässerun-                           Förderer:
tersuchung hat die Deutsche Umwelthilfe                                                                                                    Die Bestände des Nordsee-Kabeljaus
seit 1997 in Zusammenarbeit mit Schulen                                                                                                    erholen sich nur schleppend, da ihr Nach-
aufgebaut. Das Angebot ist fächerverbin-                                                                                                   wuchs nicht ausreicht. Dies belegt der ak-
                                                                                                                                           tuelle Bericht des Internationalen Rats für
                                                                                                                                           Meeresforschung (ICES). Die ICES-Wissen-
                                                                                                                                           schaftler empfehlen, die Kabeljau-Fangquo-
                                                                                                                                           ten für 2019 um 47 Prozent im Vergleich
                                                                                                                                           zu 2018 zu senken, das heißt auf maximal
                                                                                                                                           22.000 Tonnen.
                                                                                                                                               Noch immer setzen europäische Fische-
                                                                                                                                           reibetreiber nichtselektive Fangmethoden
                                                                                                                                           wie Grundschleppnetze ein. Der ungewollte
                                                                                                                                           Beifang wird entgegen gesetzlichen Vorga-
                                                                                                          Lernen mit allen                 ben häufig wieder über Bord geworfen. Die
                                                                                                          Sinnen. Auch                     Deutsche Umwelthilfe und die Initiative Our
                                                                                                          Papierschöpfen                   Fish fordern Bundeslandwirtschaftsminis-
                                                                                                          stand auf dem
                                                                                                                                           terin Julia Klöckner auf, im EU-Ministerrat
                                                                                                          Programm (li.).
                                                                                                                                           für die gemäß ICES-Vorschlag reduzierte
                                                                                                                                           Fangmenge und für Kontrollen des Rück-
                                                                                                                                           wurfverbots einzutreten. (jk)

IMPRESSUM

  Zeitschrift für Mitglieder und Förderer der Deutschen Umwelthilfe e.V. und des Global Nature Fund
  ■ Herausgeber: Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 9995-0, Fax: -77, info@duh.de, www.duh.de ■ V.i.S.d.P.: Jürgen Resch
  ■ Redaktion: Laura Brönstrup (lbr), Charlotte Finke (cf), Jutta Kochendörfer (jk), Andrea Kuper (ak) ■ Autoren: Peter Ahmels (pa), Nadine Bethge (nb), Peer Cyriacks,
  Martin Haustermann, Katja Hockun, Astrid Hölzer (ah), Daria Junggeburth (dj), Sascha Müller-Kraenner (smk), Andrea Peiffer (ap), Thomas Schaefer (ts), Elena Schägg (esch),
  Dorothee Saar (ds), Philipp Turri (pt), Janos Wieland (jw) ■ Gestaltung: Claudia Kunitzsch, Patricia Lütgebüter
  In DUHwelt-Artikeln verwenden wir in Bezug auf Personen oder ihre Funktionen selten das grammatische Femininum und Maskulinum (z.B. Naturschützerinnen und Natur­schützer)
  nebeneinander. Gemeint sind aber immer alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht.
  ■ Druck: ProWachter GmbH, Bietigheim ■ Anzeigen: Jutta Kochendörfer; es gilt die Anzeigenpreisliste 2018
  ■ Verlag und Vetrieb: DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell ■ Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier ■ Heftpreis: 1,50 Euro
  ■ Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln | IBAN: DE45370205000008190002 | SWIFT/BIC: BFSWDE33XXX
  Deutsche Umwelthilfe und Global Nature Fund werden von zahlreichen Förderern finanziell unterstützt. Die Artikel der DUHwelt geben nicht in jedem Fall die Meinung der Förderer wieder.
  ■ Bildnachweis: Titel: Marina Lohrbach/Fotolia; S. 3: DUH/Heidi Scherm; S. 4: DUH/Robert Lehmann (l.o.), Buntes Meißen e. V. (l.u.), Countrypixel/Fotolia (r.); S. 5: chokchaipoo (l.o.),
  Nordreisender (l.u.), Rostislav (r.u.)/alle Fotolia, Love for life e. V./Mike Kollöffel (r.o.); S. 6: Daniela Möllenhoff (Gebhard), SWR/DOCMA TV/Christian Ehrlich (Elstner), Erik Kieling (Kieling),
  Björn Gaus (Ruthe), Tobias Drechsler (Tesche), FC Bayern München e.V. (u); S. 7: mirecca/Fotolia (o), Wittig/DUH (u); S. 8: Countrypixel/Fotolia; S. 9: iamporpla (o), Superingo(u)/beide Fotolia;
  S. 10: Antoine, Jürgen Fälchle, fotoparus/alle Fotolia (v. o.); S. 11: Bernd Wolter (o), frolova_elena (u)/beide Fotolia; S. 12/13: Icons: leremy (Fischfang), tettygreen (Fisch, Food)/
  beide Fotolia, Grafik Fischkonsum S. 12 (nachgebaut): von Con-struct (FishStat database) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.
  org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons; S. 14/15: DUH/Robert Lehmann; S. 16: Mitja von Eisenhart-Rothe/DUH (Fische), Screenshots DUH (u), BalticSea2020 (Montage
  DUH, S. 16/17 groß); S. 17: wagner_md/Fotolia (Hering); S. 18: Eikon Filmproduktion und Miramonte Film(o) Falco Seliger (l.o.), Martin Rattini (r.o.), alexlmx/Fotolia (u); S. 19:
  Herbert Schreg (o.r.), Stadt Heidelberg (o.l.); S. 20: Romeo Ibriševi, CENER 21 (rund); S. 21: Thomas Schaefer/GNF; S. 22: Camino Filmverleih, Filmstills; S. 24: Buntes Meißen e. V.;
  S. 25: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, Icons: strichfiguren.de/Fotolia; S. 26/27: Martin Haustermann/GNF, chokchaipoo/Fotolia (S. 26 o.); S. 28: Love for
  life e. V./Mike Kollöffel; S. 29: C4ET; S. 30: Ingo Bartussek/Fotolia; S. 31: Nadine Bethge/DUH; S. 32: Pixaterra/Fotolia (o), Von Kils aus der englischsprachigen Wikipedia, CC BY-SA
  3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2242707 (u); S. 33: Rostislav(o), Witold Krasowski (m), Frank Gayde (u)/alle Fotolia, Paulo Oliveira/Alamy Stock Photo (l.o.),
  Nick Upton/Alamy Stock Photo (l.u.); S. 35: DUH/Heidi Scherm; Umschlag Herbstblätter: Maya Kruchankowa/Fotolia                                                               DUH welt 3|2018            7
Recht auf Sauberes Wasser - Reise zu Indonesiens Naturkautschuk Weiter wie bisher schadet dem Klima - Deutsche Umwelthilfe eV
Titel

          Grundwasser in Gefahr
          Deutschland hat ein Nitrat-Problem. Viele Grundwasservorkommen überschreiten
          den gesetzlichen Grenzwert. Schon seit Jahrzehnten bringt die Politik keine
          ausreichend wirksamen Regelungen zustande. Nun klagt die Deutsche Umwelthilfe
          für Sauberes Wasser.

          n von Jutta Kochendörfer

8   DUH welt 3|2018
Recht auf Sauberes Wasser - Reise zu Indonesiens Naturkautschuk Weiter wie bisher schadet dem Klima - Deutsche Umwelthilfe eV
Titel

S
         chleichend und von der
         breiten Öffentlichkeit kaum
         bemerkt, werden immer
mehr Grundwasserbrunnen stillge-
legt. Manche Wasserversorger sind
gezwungen, tiefere Brunnen zu boh-
ren oder das Wasser zu verschneiden:
Sie mischen belastetes Wasser mit
saubererem, sodass sie nach wie vor
eine gute Qualität liefern können.
Der Hintergrund: 28 Prozent der
Grundwasser-Messstellen in landwirt-
schaftlichen Regionen überschreiten     Düngerecht ungeeignet, die zu hohe
den EU-weit geltenden Grenzwert von     Nitratbelastung des Grundwassers so
50 Milligramm Nitrat pro Liter. Dies    weit zu reduzieren, dass die Zielwerte
dokumentiert der jüngste Nitratbe-      der EU-Nitratrichtlinie eingehalten
richt der Bundesregierung aus dem       werden. Um die Politik zum Handeln
Jahr 2016. Unter allen EU-Staaten       zu zwingen, hat die DUH Klage ge-
weist Deutschland die zweithöchste      gen die Bundesrepublik Deutschland,
Nitrat-Belastung des Grundwassers       vertreten durch das Bundeslandwirt-
auf. Bleibt die Situation so beste-     schaftsministerium, eingereicht.
hen, drohen in Zukunft weitaus hö-          Berechtigterweise baut auch die
here Preise für Trinkwasser, denn die   EU-Kommission Druck auf: 2016 hat
Wasserversorger müssen das Nitrat       sie Deutschland beim Europäischen
technisch aufwändig herausfiltern.      Gerichtshof wegen Nicht-Einhaltens
    Ein wirkungsvoller Schutz des       der Nitratrichtlinie verklagt. Daraus
Grund- und Trinkwassers ist hierzu-     könnten Strafzahlungen an die EU
lande nicht in Sicht. Hauptquelle für   resultieren, die letztendlich die Be-
die Nitrat-Belastung ist die inten-     völkerung tragen müsste.
sive Landwirtschaft. Trotz Novellie-        Sauberes Grundwasser ist unver-
rung im Jahr 2017 ist das deutsche      zichtbar: 74 Prozent des Trinkwassers

                                                           Fäkalien aus der
                                                           intensiven Tier­
                                                           produktion belasten
                                                           Boden und Grund-
                                                           wasser (li.). Synthe-
                                                           tisch hergestellter
                                                           "Kunstdünger"
                                                           (oben) verschärft
                                                           das Problem weiter.

                                                          DUH welt 3|2018     9
Recht auf Sauberes Wasser - Reise zu Indonesiens Naturkautschuk Weiter wie bisher schadet dem Klima - Deutsche Umwelthilfe eV
Titel
Titel

                                                                                                                   dass ein Überschuss an
                                                                                                                   Nährstoffen in die ge-
                                                                                                                  samte Umwelt gelangt.
                                                                                                                Ob Gülle oder „Blaukorn“
                                                                                                             – sowohl organische als auch
                                                                                                        mineralische Dünger enthalten Ni­
                                                                                                      trat. Nehmen die Pflanzen die Nähr-
                                                                                                      stoffgaben nicht schnell genug auf,
                                                                                                      sickern sie aus Wiesen und Äckern
                                                                                                      ins Grundwasser oder in Gewässer.
                                                                                                      Bis Nitrat ins Grundwasser gelangt,
                                                                                                      können Jahre oder sogar Jahrzehnte
                                                                                                      vergehen. Agrarpolitische Versäum-
                                                                                                      nisse von heute werden also noch
                                                                                                      späteren Generationen schaden.
                                                                                                          Viele Faktoren spielen eine Rolle
                                                                                                      dabei, wie schnell Nitrat im Boden
                                                                                                      verschwindet, statt die Pflanzen
                                                                                                      zu ernähren: Regen spült Dünger
                                                                                                      schneller in tiefe Bodenschichten
                                                                                                      und somit ins Grundwasser. Je nach
                                                                                                      Standort und Gefälle transportieren
                                                                                                      Niederschläge das Nitrat aber auch
                                                                                                      direkt in angrenzende Bäche, Flüsse
stammen hierzulande aus Grundwas-                                                                     und Seen. Von großer Bedeutung
serquellen. „Wir wollen nach der ‚Sau-                                                                ist schließlich die Bodenbeschaf-
beren Luft‘ auch das ‚Saubere Wasser‘                                                                 fenheit: Humusreiche Böden halten
auf dem Klageweg durchsetzen. Un-                                                                     Wasser und damit auch das darin
sere Klagestrategie für die Einhaltung                                                                gelöste Nitrat besser als sandige.
der Luftqualitätsgrenzwerte zeigt
eindrucksvoll, dass die notwendigen                                                                   Intensive Agrarproduktion
Schritte nur gerichtlich erzwungen                                                                    schadet der Natur
werden können. Während Deutsch-
land vor der Kanzlerschaft von Angela                                                                  Unsere Landwirtschaft wird stetig
Merkel für andere Staaten ein Vorbild                                                                  intensiviert und belastet die Natur
im Umweltschutz war und regelmäßig       und Sauerstoff. Für den Menschen         Ob Tierfutter oder   immer stärker. Wo die Nährstoff-
die EU-Normen übererfüllt hat, laufen    ist Nitrat als Vorstufe eines giftigen   Biomasse für die     fracht zu hoch ist, verschwinden Ma-
                                                                                  Energiegewinnung:
heute gegen kaum einen anderen EU-       Stoffs gefährlich: Im Körper kann es     Maisfelder in
                                                                                                       gerstandorte und mit ihnen die Gras-
Staat so viele Vertragsverletzungsver-   zu Nitrit umgewandelt werden. Nitrit     Monokultur prägen    nelke, das Zittergras und die Echte
fahren wegen des Verstoßes gegen         wiederum behindert den Sauerstoff-       heute vielerorts     Schlüsselblume sowie die zugehörige
                                                                                  das Landschaftbild.
EU-Vorschriften wie gegen Deutsch-       transport im Blut, was für Säuglinge                          Tierwelt. Zu ihr zählen beispielswei-
                                                                                  Magerstandorte
land“, sagt Jürgen Resch, Bundesge-      lebensbedrohlich sein kann. Zudem        sind Mangelware      se Schmetterlinge und Wildbienen.
schäftsführer der DUH.                   steht Nitrit im Verdacht, krebserre-     geworden. Mit ihnen Auch den Gewässern schadet ein
                                         gend zu sein.                            verschwinden auch    Übermaß an Dünger, man spricht
                                                                                  die zugehörigen
Aus Nitrat wird giftiges Nitrit                                                   Arten wie der Zie-   dann von Eutrophierung. Nicht ein-
                                         Hohe Nitratwerte                         genmelker, der stark mal die Wassermassen der Ostsee
Nitrat ist ein wichtiger Pflanzen-                                                gefährdete Wegerich- verkraften die Nährstoffmengen, die
                                         sind ein Alarmsignal
                                                                                  Scheckenfalter sowie
nährstoff. Wir Menschen nehmen es                                                 Knabenkraut-Arten
                                                                                                       ihre Zuflüsse herantragen. Bei war-
über unsere Ernährung auf: Es steckt     Laut deutscher Gesetzgebung darf         (oben).              men Temperaturen wird das Problem
in Gemüse und Obst und obendrauf         Trinkwasser maximal 50 Milligramm                             sichtbar: Dann wachsen gigantische
kommt dann noch im Trinkwasser           Nitrat pro Liter enthalten – der glei-                        Algen- und Bakterienteppiche.
enthaltenes Nitrat.                      che Wert, der auch für das Grund-                                 Die Nitratwerte im Grundwas-
    Nitrat, ein wasserlösliches Salz,    wasser gilt. Die hohe Grundwas-                               ser sind vor allem in Regionen mit
besteht aus den Elementen Stickstoff     serbelastung ist ein Signal dafür,                            intensiver Schweine-, Rinder- oder

10 DUH welt 2|2018
            3|2018
Titel

Geflügelzucht auf ein alarmierendes       reduziert werden. Für das Ausbrin-     Die Politik muss      Wer Bio-Lebensmittel bevorzugt
Niveau gestiegen, denn hier fallen        gen von Wirtschaftsdünger fordert      Weichen für eine      und seine Fleischmahlzeiten re-
                                                                                 andere Landwirt-
riesige Mengen an Exkrementen an.         die DUH längere Sperrfristen im Win-   schaft stellen. Wir   duziert, entlastet die Nitratbilanz.
Die hohe Nachfrage nach Billigfleisch     ter. „Die Länder müssen vorsorgend     brauchen dringend     Verzichten Sie auf Billig-Fleisch! Er-
im In- und Ausland heizt die Entwick-     eine qualifizierte Beratung leisten,   Regeln für eine       setzen Sie Milchprodukte und Eier
                                                                                 extensivere Vieh­
lung hin zur industriellen Produktion     aber auch Kontrolle und Sanktionie-    wirtschaft mit
                                                                                                       öfter durch Getreide, Hülsenfrüchte,
weiter an. Viele Massentierhaltungs-      rung übernehmen. Kleine Betriebe       mehr Fläche pro       Gemüse und Obst. Selbstverständ-
betriebe haben keine oder zu weni-        sollten durch Ausnahmeregelungen       Tier (unten).         lich sollten Lebensmittel nicht
ge eigene Flächen, auf die sie die        geschützt werden. Auch für Betrie-                           verschwendet und weggeworfen
Ausscheidungen ihrer Tiere verteilen      be, die mit Festmist und Kompost                             werden. Denn: Jeder Salatkopf und
könnten. Daher wird Gülle in weit         arbeiten oder Tiere auf der Weide                            jedes Steak hat schon eine Stick-
entfernte Ackerbauregionen gekarrt.       halten, sollten günstigere Rahmen-                           stoff-Geschichte zu erzählen.       n
Gülle aus Niedersachsen oder Nord-        bedingungen geschaffen werden“,
rhein-Westfalen wird in ostdeutsche       betont Müller-Kraenner.
Bundesländer und sogar ins Ausland            Ökolandbau leistet einen Beitrag           Ganz herzlichen Dank an alle,
transportiert. Gleichzeitig nehmen        zur Minderung des Nitratproblems.              die uns mit Spenden bei
deutsche Landwirte Nachbarländern         Denn biozertifizierte Tierhaltungs-
mit strengeren Düngeregeln die            betriebe müssen bei gleichem Vieh-             unserem Kampf für eine bessere
Gülle-Entsorgung ab, vor allem den        besatz größere Flächen als kon-                Agrarpolitik unterstützten!
Niederlanden.                             ventionelle Betriebe nachweisen.
    Auch Bioenergieproduktion ist         Meist sind die Ställe so angelegt,
nur dann sinnvoll, wenn sie den Re-       dass Festmist entsteht. Dieser gibt
geln der Nachhaltigkeit folgt. Damit      Nitrat langsamer ab als Gülle und
auf unseren Äckern viel verwertba-        bildet zugleich Humus. Auch mit
re Biomasse entsteht, werden die          Zwischenfruchtanbau, Mulchen und
Energiemonokulturen aber möglichst        Einarbeitung von Kompost fördern
kräftig gedüngt. Aus der Biogasan-        Ökobauern gesunden, humushaltigen
lage fallen stickstoffhaltige Gärres-     Boden. Mineralischen Dünger dürfen
te an. Wohin mit diesem Abfall? Er        sie überhaupt nicht einsetzen.
landet wieder auf dem Acker und
verschärft das Nitratproblem.

Wir brauchen ein
strengeres Düngerecht

„Mit seinen zahlreichen Schlupflö-
chern ist das deutsche Düngerecht
viel zu lasch, um negative Umweltein-
flüsse ausreichend zu minimieren“,
sagt DUH-Bundesgeschäftsführer
Sascha Müller-Kraenner. „Der Gesetz-
geber muss den landwirtschaftlichen
Betrieben klare Grenzen für Stick-
stoff-Überschüsse setzen, vor allem
in besonders belasteten Regionen.“
Die DUH fordert ebenso wie andere
Umweltverbände die rasche Auswei-
tung der sogenannten Hoftor-Bilanz
auf alle Betriebe. Sie soll Stoffströme
von Stickstoff und anderen Nährstof-
fen erfassen, Überschüsse dokumen-
tieren und zur gezielten Vermeidung
beitragen. Die erlaubte Anzahl von
Nutztieren pro Flächeneinheit muss

                                                                                                                         DUH welt 2|2018
                                                                                                                                  3|2018 11
In Zahlen

    Fisch und Fischerei
    Fisch und Meeresfrüchte sind gute Eiweißquellen und ein wichtiger Faktor für die Welternährung.
    Mit dem globalen Bevölkerungswachstum und immer mehr industrieller Fischerei nimmt der
    Druck auf die Fischbestände zu. Aber auch Aquakulturen bringen ökologische Probleme mit sich.

      Was regelt die GFP
      (= Gemeinsame Fischereipolitik) der EU?                          Weltweiter Fischkonsum nimmt zu
      Die 8 wichtigsten Punkte:                                        in Millionen
                                                                       Tonnen
      n Zulässige Gesamtfangmengen                                     200
      n Fanglizenzen
                                                                                      Aquakultur
      n Verwaltung der Bootskapazitäten                                150            Wildfang
      n Verringerung der Umweltauswirkungen
      n Fischmindestgrößen und Mindestmaschenöffnungen                 100
      n Form und Nutzung von Fanggeräten
      n Schongebiete oder Schonzeiten                                    50
      n Rechtsvorschriften zur Aquakultur *

       * Aquakulturen sind Fisch-Farmen. Auch Muscheln, Hummer
         und andere Meeresfrüchte werden in Aquakulturen gezüchtet.       1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
         Daneben gibt es auch Süßwasser-Aquakulturen.                 (Quelle: FAO)

      Etwa 40 % der Bestände in europäischen                          Gefangen, verendet,
      Meeren sind derzeit überfischt, schätzt das                     ins Meer zurückgeworfen
      Politikberatungsgremium STEFC.

      Von 2001 bis 2017 setzte der EU-Ministerrat bei ungefähr 70 %
                                                                      1,7 Millionen Tonnen Fisch
                                                                      wurden pro Jahr in der EU verschwendet, indem
      der Fischbestände die Fanggrenzen höher an – im Durchschnitt
                                                                      sie sterbend ins Meer zurückworfen wurden.
      um 20 % – als das von seinen wissenschaftlichen Beratern
      empfohlene Niveau.                                              Das waren im Durchschnitt    23 %  der Fänge.
                                                                      Die Schätzung stammt aus dem Jahr 2011.
      (Quelle: STEFC, OurFish)
                                                                      Aktuelle Zahlen liegen nicht vor.
                                                                      (Quelle: EU-Kommission)

      Etwa  15 %      der weltweiten Fänge stammen
      nach Schätzung der EU-Kommission aus
                                                                       Wer verzehrt wie viel Fisch und
      illegaler Fischerei.
                                                                       Meeresfrüchte? (pro Kopf, pro Jahr, in kg)
      (Quelle: EU-Kommission)
                                                                       Weltweit                 20,1
                                                                       Europa                   25,5
      75 % der globalen Fischereiproduktion                               Portugal              55,3
      gelangen direkt in den menschlichen Verzehr.

      25 % werden überwiegend zu Fischöl und -mehl für                    Deutschland           13,3
      Aquakulturen und für die Tierfütterung verarbeitet.                 Ungarn                04,6
      (Quelle: BPB)                                                   (Quelle: FAO, EUMOFA)

12 DUH welt 3|2018
In Zahlen

                                                        TOP 5 Arten in der EU, Aquakultur
                                                        (Tonnen Lebendgewicht und Anteil an der
                                                        Gesamtproduktionsmenge in Prozent)

                                                        Miesmuscheln          405.654         33,5 %
                                                        Forelle               183.444         15,1 %
                                                        Lachs                 172.679         14,3 %
                                                        Goldbrasse            110.150         09,1 %
Welchen Anteil an Fisch importieren wir?
                                                        Austern               092.609         07,7 %
Deutschland:         76 %                               (Quelle: Eurostat 2013)
EU:                  52 %
(Quelle: FAO, EUMOFA)
                                                        Top 5 Arten in der EU, Wildfang
                                                        (Tonnen Lebendgewicht und Anteil an der
Ökologische Bedenken gegen Aquakultur                   Gesamtproduktionsmenge in Prozent)

■ Die Branche zerstört Küstenlebensräume,               Hering               716.043          14,8 %
   etwa Mangrovenwälder.                                Makrele              450.246          19,3 %
■ Wildfische dienen als Futter für die                  Sprotte              337.676          07,0 %
   Zuchtfische.                                         Sardine              243.376          05,0 %
■ Fischexkremente, Medikamente und                      Stöcker              190.193          03,9 %
   Nahrungsreste gelangen ins Gewässer.
                                                        (Quelle: Eurostat 2013)
■ Krankheiten aus den Farmen können auf
   Wildpopulationen überspringen.
■ Entkommene Zuchtfische tragen eventuell               Wo wird am meisten Fisch gefangen?
   verändertes Genmaterial in die Wildpopulation ein.   (Wildfang und Aquakultur, in Prozent)

■ Nicht heimische Arten, die entkommen, verdrängen
                                                                            Afrika
                                                                                         1 % Ozeanien
   eventuell heimische Arten. So erobern zum Beispiel
   Pangasius und Tilapia neue Gebiete.                          Europa              5%
                                                                          9%

                                                                   11 %           Amerika

Schlechte Bilanz
Um 1 kg Roten Thun zu erzeugen, werden
in Aquakulturen bis zu 20 kg Futter aus                                                      74 %
Fischmehl und anderen Eiweißquellen
verfüttert.
                                                                                                 Asien
(Quelle: foodwise)                                      (Quelle: Eurostat, FAO)

                                                                                                         DUH welt 3|2018 13
Themen

  Verkehrspolitik

3 Jahre Abgasskandal:                                                                       Mal binnen zwei Jahren ohne korrekt ab-
                                                                                            gestempeltes Nahverkehrsticket kontrolliert
                                                                                            wird, dem droht eine Gefängnisstrafe. Wer

eine Regierung versagt                                                                      aber elf Millionen Käufer von Diesel-Pkw
                                                                                            über Jahre hinweg, von einem selbst ein-
                                                                                            gestandenen kriminellen Kartell gesteuert,
                                                                                            vorsätzlich betrügt und arglistig täuscht,
Drei Jahre ist es her, dass der Betrug des VW-Konzerns an
                                                                                            muss keine Strafe fürchten.“
Dieselfahrzeugen aufflog. Heute können die vergangenen Jahre                                    Angelehnt an den Kinofilm „Three Bill-
nur als Totalversagen der Bundesregierung gewertet werden.                                  boards Outside Ebbing Missouri“ setzte die
                                                                                            Deutsche Umwelthilfe deshalb Mitte Juli
                                                                                            ein Zeichen vor dem Bundesverkehrsminis-

D     ie Bundesregierung ist längst zum
      Handlanger der Autoindustrie ver-
kommen. Wie sonst ist zu erklären, dass
                                            während die deutschen Autokonzerne im
                                            vergangenen Jahr Rekordgewinne von 35
                                            Milliarden Euro erzielten, bleiben elf Milli-
                                                                                            terium in Berlin. Auf drei Plakatwänden
                                                                                            war zu lesen, dass der größte Industries-
                                                                                            kandal der Nachkriegszeit wesentlich zu
sich die Bundesverkehrsminister Andreas     onen Diesel-Besitzer ohne funktionierende       jährlich 12.860 vorzeitigen Todesfällen
Scheuer und zuvor Alexander Dobrindt seit   Abgasanlage im Dieseldunst stehen.              beigetragen, 800.000 Menschen krank
drei Jahren untätig zeigen, wenn es darum                                                   gemacht und elf Millionen Diesel-Besit-
geht, den Betrug der Autobauer zu ahn-      Wie kann das sein, Herr Scheuer?                zer mit ihren Betrugsautos allein gelas-
den? Nach Bundesrecht wären zwingend                                                        sen hat. Wie kann das sein, Herr Scheuer?
5.000 Euro Bußgeld pro Diesel-Pkw mit       DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch              Während sich der Verkehrsminister an-
Abschalteinrichtung zu verhängen. Doch      bringt es auf den Punkt: „Wer in Berlin drei    sonsten gerne als Kumpan der Autoindustrie

14 DUH welt 3|2018
Themen

                                                                                              hältnismäßig sind, sofern keine anderen
                                                                                              Maßnahmen die schnellstmögliche Einhal-
                                                                                              tung der Grenzwerte sicherstellen, wurden
                                                                                              im Februar dieses Jahres höchstrichterlich
                                                                                              vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt.
                                                                                              Doch die verantwortlichen Behörden und
                                                                                              Landesregierungen ignorieren die Urteile
                                                                                              bis heute in allen genannten Fällen.
                                                                                                  Dazu Remo Klinger: „In einem Rechts-
                                                                                              staat und einer Demokratie ist es nicht hin-
                                                                                              nehmbar, wenn sich Vertreter von Behörden
                                                                                              oder gewählte Repräsentanten rechtskräf-
                                                                                              tigen Gerichtsurteilen verweigern und mei-
                                                         » Wer in Berlin drei Mal
                                                                                              nen, für sie gelten andere Regeln als für
                                                         binnen zwei Jahren ohne              jeden anderen im Lande. Genauso bedenk-
                                                         korrekt abgestempeltes               lich ist es, wenn Behörden die rechtlich
                                                         Nahverkehrsticket                    verankerte Auskunftspflicht aushebeln, um
                                                         kon­trolliert wird, dem              einseitig die Interessen von Unternehmen
                                                         droht eine Gefängnisstrafe.          zu schützen. Mit dieser Haltung legen die
                                                                                              Verantwortlichen eine Lunte an die Grund-
                                                         Wer aber elf Millionen
                                                                                              festen unseres Staatssystems. Das ist mehr
                                                         Käufer von Diesel-Pkw                als unverantwortlich.“
                                                         über Jahre hinweg                        Das jüngste Urteil in den Verfahren um
                                                         arg­listig täuscht, muss             Saubere Luft erging Anfang September in
                                                         keine Strafe fürchten.«              Wiesbaden. Das Verwaltungsgericht verhan-
                                                                                              delte über die Klage der Deutschen Umwelt-
                                                         Jürgen Resch,
                                                         DUH-Bundesgeschäftsführer            hilfe gegen das Land Hessen für Saubere
                                                                                              Luft in Frankfurt am Main und entschied,
                                                                                              dass zonale Diesel-Fahrverbote in Frankfurt
                                                                                              umgesetzt werden müssen. Nach dem Ur-
                                                                                              teil ist das Land Hessen verpflichtet, den
                                                                                              Luftreinhalteplan für Frankfurt bis zum 1.
                                                                                              Februar 2019 fortzuschreiben. Es bleibt ab-
                                                                                              zuwarten, inwiefern die Behörden in Hessen
geriert und nicht handelt, war die Beseiti-     Behörden halten still                         sich an Recht und Gesetz halten werden.
gung der Plakate schnell organisiert und auch
die Strafanzeige gegen die Deutsche Umwelt-     Hohe Schadstoffemissionen aus Diesel-Pkw      Im Würgegriff der Industrie
hilfe und ihren Geschäftsführer Jürgen Resch    sind wesentliche Ursache für die Über-
persönlich ließ nicht lange auf sich warten.    schreitung der Luftqualitätsgrenzwerte in     Wann endlich wird sich die Bundeskanzle-
    Angemessene Strafzahlungen gegen            vielen deutschen Städten. Die Deutsche        rin aus dem Würgegriff der Dieselkonzerne
die Hersteller bleiben hingegen weiterhin       Umwelthilfe verfolgt neben zahlreichen        befreien? Während Andreas Scheuer mit
aus. Dass diese in solchen Fällen nicht nur     Verfahren zur Aufdeckung des Dieselskan-      täglichen Äußerungen gegen eine Hard-
möglich, sondern laut EU-Recht geboten          dals daher auch juristische Verfahren für     ware-Nachrüstung kämpft, sehen Gerichte
sind, hat Rechtsanwalt Remo Klinger, der        Saubere Luft in derzeit 34 Städten. Kla-      in Bayern und Baden-Württemberg nun-
die DUH in zahlreichen Verfahren vertritt, in   gegegner sind jeweils die Behörden, die       mehr eine Beugehaft gegen Regierungs-
einem Gutachten dargelegt, das am Tag der       für die Luftreinhalteplanung verantwortlich   politiker, die sich weigern rechtskräftige
Plakat-Aktion der Öffentlichkeit vorgestellt    sind. Einige Verfahren sind bereits weit      Urteile umzusetzen, als unausweichlich an.
wurde. Derweil hat auch die EU-Kommission       fortgeschritten. So liegt für München ein     Die Deutsche Umwelthilfe fordert Kanzlerin
erkannt, dass die Bundesregierung hier ge-      rechtsverbindliches Urteil aus dem Jahr       Merkel auf, endlich den Titel Autokanzlerin
gen geltendes Recht verstößt und ein weite-     2014 vor, das die Behörden zu einer ent-      abzulegen und die Dieselkonzerne entweder
res Vertragsverletzungsverfahren gegen die      sprechenden Überarbeitung der Luftrein-       zum Rückkauf oder zur Hardware-Nachrüs-
Bundesrepublik eingeleitet. Zur Erinnerung:     halteplanung verpflichtet. Die Entschei-      tung aller elf Millionen Betrugs-Diesel zu
Das Vertragsverletzungsverfahren wegen an-      dungen der Verwaltungsgerichte Düssel-        verpflichten. (ds, lbr) 		                n
haltender Überschreitung des Luftqualitäts-     dorf und Stuttgart, dass Fahrverbote für      Unterstützen Sie unseren Kampf für
grenzwertes für Stickstoffdioxid NO2 liegt      Dieselfahrzeuge als Hauptverursacher der      Saubere Luft mit einer Fördermitgliedschaft.
aktuell beim Europäischen Gerichtshof.          Belastung bereits heute möglich und ver-      Wir danken Ihnen!

                                                                                                                        DUH welt 3|2018 15
Themen

 Meeresnaturschutz

Stoppt Fisch-Rückwürfe!
Sinnlos vernichten internationale Fischfangflotten Meerestiere.
Kleine Fische und Arten, die keinen Gewinn versprechen, wirft man
tonnenweise wieder zurück ins Meer.

D    amit der Fisch nicht auf Fangquo-
     ten angerechnet wird, kippen viele
industrielle Fangflotten ihren ungewoll-
                                                      Rückwürfe sind illegal, werden aber kaum
                                                      kontrolliert und ebenso wenig geahndet. Wir
                                                      kämpfen für einen wirksamen Stopp dieser
ten Beifang über Bord. Das geschieht in               Praxis und fordern Fischereiministerin Julia
Nord- und Ostsee, aber auch weltweit. Die             Klöckner dazu auf, für eine verantwortungs-
große Fisch-Verschwendung schadet den                 volle Fischerei auf EU-Ebene einzutreten.
Beständen, denn auch Jungfische landen                    Viele Menschen, darunter auch zahlrei-
– meist schon tot – wieder im Meer. Zum               che Prominente, helfen uns, Aufmerksamkeit
Erhalt ihrer Art konnten sie nie beitragen.           für das Thema zu schaffen. Sie folgen unse-

Jetzt mitmachen: #StopptRückwürfe

Seit wir die Aktion „Stoppt Rückwürfe“ gestartet haben, erreicht uns eine überwältigende Zustimmung. Dem „Protest-Sprung“ haben sich viele Menschen
angeschlossen und uns ihre Videos gesendet. Darunter sind (v.l.n.r.): 1. Reihe: Wolfram Koch, Schauspieler; Marion Kracht, Schauspielerin. Sie zählt zum
Kreis der Menschen, die die Aktion mit uns gestartet haben. Stefan Wilkening, Schauspieler; 2. Reihe: Christine Urspruch, Schauspielerin; Aline Joers,
Schauspielerin; 3. Reihe: Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäfts­führer Deutsche Umwelthilfe; Tina Schüssler, Boxweltmeisterin und Pop-Rock-Sängerin.
Sie zählt ebenso zu den Menschen, die die Aktion mit uns gestartet haben; Jürg Knoll, Gründer von Followfish. Das Unternehmen Followfish ist Partner
bei der Aktion "Stoppt Rückwürfe". Es bringt nach­haltige, vorbildlich rückverfolgbare Fischprodukte auf den Markt.

16 DUH welt 3|2018
Themen

                                                                                                                                                                                                                                          rem Aufruf und senden uns Protest-Videos,
                                                                                                                                                                                                                                          die sie beim Sprung ins Wasser zeigen – mit
                                                                                                                                                                                                                                          Kleid oder Hemd und Hose! Allen Unter-
                                                                                                                                                                                                                                          stützern ein herzliches Dankeschön! (jk) n
                                                                                                                                                                                                                                          Schließen auch Sie sich dem Protest an und
                                                                                                                                                                                                                                          schreiben Sie an Fischereiministerin Julia
                                                                                                                                                                                                                                          Klöckner! www.duh.de/stopptrueckwuerfe

                                                                                                                                                                                                                                         Unten: Die Heringsbestände in der westlichen
                                                                                                                                                                                                                                         Ostsee sind ohnehin übernutzt. Rückwürfe schaden
                                                                                                                                                                                                                                         auch den zukünftigen Fisch-Generationen.

Zu jung, zu klein oder die falsche Art. Jeden Tag werden tonnenweise Fische halbtot
über Bord geworfen! Wir setzen uns dafür ein, dass diese illegale Praxis aufhört.

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      LU S T A U F N A TU R
                                            & Wildnis ?
                                                                                         Deutschland: 7,90 EUR I Österreich: 8,90 EUR I Schweiz: 10,00 CHF I Nr. 178 [4/2017] I www.nationalparkzeitung.de

                                                                                                                                                                                                                                            RETTET DIE LETZTEN PARADIES-
                                                                                                                                                                                                                                                       WÄLDER EUROPAS!
                                                                                                                                                                                                                                                                              In der Heimat des
                                                                                                                                                                                                                                                                           Eurasischen Luchses
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                  4 194302 607909

                                                                                                                                                                                                             Mehr Wildnis wagen   Eilert Voß im Porträt   Naturpark Bayerischer Wald

                                HERAUSGEBER: Verein der        www.facebook.de/
                                Nationalpark-Freunde e.V.      nationalparkzeitschrift

                                                                                                                                                                                                                                                                                       DUH welt 3|2018 17
Themen

 NaturVision Filmfestival

Berührende Botschaften
Ü      ber 15.000 Besucher hat das Natur-
       Vision Filmfestival im Juli 2018 nach
Ludwigsburg gelockt. Wie in den Vorjahren
wurden Auszeichnungen in verschiedenen
Kategorien verliehen. Passend zum dies-
jährigen Sonderthema „Landschaften der
Zukunft“ richten viele der ausgezeichneten
Filme ihren Fokus auf die industrielle Land-
wirtschaft und deren Folgen: Die drasti-
schen Auswirkungen von Massentierhaltung
zeigt „Das System Milch“, ein Dokumentar-
film von Andreas Pichler (Foto).

                                                                                                          liche Ausnahme-Kuh mit Hörnern (li.)
                                                                    Szenen aus „Das System Milch“: glück
                                                                                                             duktion (oben).
                                                                    und Tiere in der industriellen Massenpro

                                                   In ihrem aufrüttelndem Filmbericht „Der             Musya, dessen Existenz vom Klimawandel
                                                   Wahnsinn mit dem Weizen“ hat Regisseurin            bedroht ist, erzählt darin seine Geschich-
                                                   Katarina Schickling recherchiert, wie sub-          te als Videotagebuch. Dieses Format lässt
                                                   ventionierter, deutscher Weizen als Export          eindrucksvoll mitfühlen, was die Erderwär-
                                                   in Afrika traditionelle Einkommensquellen           mung anrichtet.
                                                   der Bauern zerstört. Caroline Nokel und                 Unter den 140 Filmen, die in den Sä-
                                                   Valentin Thurn bearbeiten dasselbe The-             len des Central Filmtheaters und im Open
                                                   menfeld in ihrem Film „Konzerne als Retter?         Air Kino liefen, waren auch bildgewaltige
                                                        Das Geschäft mit der Entwicklungshil-          Naturdokus wie „Sex, Lies and Butterflies
                                                   fe“. Mit dem Preis NaturVision Beste Story          – Wunderwesen Schmetterling“ von Re-
                                                   hebt die Jury die Dokumentation „Danke für          gisseurin Ann Johnson Prum. Spannende
                                                   den Regen“ von Julia Dahr und Hugh Hart-            Diskussionen mit Filmschaffenden und
                                                   ford hervor. Der kenianische Bauer Kisilu           Experten sowie der „Übermorgen Markt“
                                                                                                       rundeten das Festivalerlebnis ab.
                                                                                                           An Umweltthemen interessierte Film-
                                                                                                       freunde sollten sich den 11. bis 14. Juli
 Termin für DUH-Mitglieder                                                                             2019 notieren – dann laden die Natur­
 Mitgliederversammlung Deutsche Umwelthilfe e.V., RV Süd                                               Vision-Macher wieder in das nördlich von
                                                                                                       Stuttgart gelegene Ludwigsburg ein. Die
 Die diesjährige Mitgliederversammlung des Regionalverbandes Süd für die Bundesländer Baden-           Einreichfrist für den internationalen Wett-
 Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Saarland findet am 15. Oktober um 17.00 Uhr in
                                                                                                       bewerb läuft ab November 2018 bis zum
 der DUH-Geschäftsstelle Radolfzell, Fritz-Reichle Ring 4, statt. Wir laden alle Mitglieder und
 Fördermitglieder herzlich ein. Wir freuen uns, dass Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch aus der        25. Februar 2019. (jk) 		                n
 Arbeit auf Bundesebene berichten und Einschätzungen zu aktuellen Entwicklungen geben wird.            Weitere Informationen: festival.natur-vision.de
 Tagesordnung: 1| Begrüßung 2| Feststellung der satzungs- und fristgerechten Ladung 3| Fest-
 stellung der Beschlussfähigkeit 4| Annahme der Tagesordnung 5| Berichte 6| Jahresabschluss
 2017 7| Haushaltsplan 2018 8| Entlastung des Vorstands 9| Wahl des Regionalvorstands 10| Wahl
 der Delegierten 11| Anträge 12| Verschiedenes.

 Wir bitten um Rückantwort bis zum 08.10. an hellwig@duh.de.

18 DUH welt 3|2018
Themen

                                                                                                Termin für Kommunen
                                                                                                15. November 2018 in Heidelberg
                                                                                                Mehr Natur in der Stadt –
                                                                                                Neue Ziele, neue Wege?

                                                                                                Wie kann man der Stadtbevölkerung den Wert
                                                                                                von Artenvielfalt vermitteln? Und wie gewinnt
                                                                                                man Entscheider der Lokalpolitik für den Schutz
                                                                                                urbaner Natur? Zum Themenfeld „Kommunikati-
Anti-WAA-Demonstration in den 1980er Jahren. DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner   on als Schlüssel für die Förderung biologischer
war dabei. Foto: Herbert Schreg, erschienen im Buch „Wackersdorf“, Andreas-Haller-Verlag 1986   Vielfalt in Kommunen“ bieten die DUH und ihre
                                                                                                Projektpartner eine Fachtagung an. Sie richtet
                                                                                                sich an Personen aus Wissenschaft, Verwaltung
 Rezension
                                                                                                und Verbänden, die sich mit Beteiligungsver-
                                                                                                fahren und der Kommunikation innerhalb von

Atomkraft und Demokratie                                                                        Stadt- und kommunaler Landschaftsplanung
                                                                                                befassen und hierbei die Biodiversität stärken
                                                                                                wollen. Die Stadt Heidelberg, Partner im Ver-

D      ie Auseinandersetzung um die atoma-
       re Wiederaufbereitungsanlage (WAA)
im bayerischen Wackersdorf von 1980 bis
                                                   der Atomwirtschaft vom geschlossenen
                                                   Brennstoffkreislauf, jedoch an mangeln-
                                                   der Wirtschaftlichkeit.
                                                                                                bundprojekt „Urban NBS“, dient als Praxisbei-
                                                                                                spiel. (jw, jk) 			                                      n

                                                                                                Programm und Anmeldung bis zum
89 war ein Meilenstein auf dem Weg zum                 Mit dem Atomkomplex wollte die           26. Oktober 2018: www.duh.de/projekte/
Atomausstieg. Nach der Katastrophe von             bayerische Staatsregierung Arbeitsplät-      strategien-fuer-mehr-natur-in-der-stadt/
Tschernobyl am 26. April 1986 hatte sich           ze in der wirtschaftlich benachteiligten     oder bei Deutsche Umwelthilfe,
die öffentliche Stimmung endgültig gegen           Grenzregion schaffen. Doch auch ohne         Janos Wieland, 07732 9995-921.

die Atomkraft gewendet. Der Konflikt, den          WAA gelang ein Strukturwandel: Heute         Förderer:
die Historikerin Janine Gaumer in ihrer            liegt die Arbeitslosenquote im Landkreis
beim oekom-Verlag erschienenen Promoti-            Schwandorf bei nur 2,3 Prozent. Viele
                                                                                                                                       Bundesamt

on nacherzählt, steht auch dafür, wie sich         Menschen arbeiten im Bereich der erneu-
                                                                                                                                       für Naturschutz

Bürgerbeteiligung und Genehmigungs-                erbaren Energien. (smk) 		             n
verfahren erst im Streit mit der Obrigkeit
herausgebildet haben. Umweltpolitik und            Wackersdorf - Atomkraft und Demokratie
Demokratieentwicklung gehören in der               in der Bundesrepublik 1980-1989,
                                                   Janine Gaumer, oekom Verlag 2018
deutschen Nachkriegsgeschichte untrenn-
                                                   (siehe DUHmarkt S. 35)
bar zusammen. Moderne Formen der „Po-
                                                                                                Termin für alle
litik des Gehörtwerdens“, wie sie die DUH
beispielsweise im Bürgerdialog Stromnetze                                                       Naturschutztage
praktiziert, wurzeln im Streit um die Atom-                                                     am Bodensee 2019
energie und andere Großprojekte.
                                                                                                Vom 3. bis 6. Januar 2019 finden in
     Plastisch beschreibt Gaumer die Aus-
                                                                                                Radolfzell wieder die traditionsreichen
einandersetzung in der Öffentlichkeit, auf
                                                                                                Naturschutztage statt.                n
der Straße, in Gerichtssälen und Anhö-
rungsverfahren. Letztendlich scheiterte das                                                     Das Programm finden Sie ab November
                                                                                                unter: www.naturschutztage.de/
Projekt Wackersdorf, und damit der Traum

                                                                                                                          DUH welt 3|2018 19
Themen

 Biodiversität

Im Einklang mit der Natur                                                                     Lokale Wertschöpfung erhöhen

                                                                                              Neben umweltschonenden Anbaumethoden
Die einzigartigen Karstlandschaften der Donauregion reagieren sensibel                        und Verarbeitungsprozessen ist es für die
                                                                                              regionale Entwicklung wichtig, die lokale
auf die Übernutzung von natürlichen Ressourcen und deren Verschmutzung.
                                                                                              Wertschöpfung zu erhöhen: Kräuter werden
Der GNF engagiert sich für eine nachhaltige Entwicklung, die viele Chancen                    zu ätherischen Ölen oder Seifen weiterver-
bietet.                                                                                       arbeitet; Landwirte beliefern lokale Restau-
                                                                                              rants, die traditionelle Gerichte anbieten;
                                                                                              Tourismusagenturen offerieren Weinverkos-
            Der Naturpark Žumberak-Samo­      Ideenentwicklung vor Ort                        tungen mit lokalen Winzern, oder ein Markt
            borsko gorje in Kroatien, nahe                                                    bietet lokale Produkte und Kunsthandwerk
            der slowenischen Grenze, be-      Ein Ziel des Projekts ist es, die Pilotregio-   für Einheimische und Touristen an. Das
grüßt Besucher mit sanften, grünen Hü-        nen wieder attraktiver für junge Menschen       EcoKarst-Projekt schafft einen dynami-
geln, glasklaren Bächen und rauschenden       zu machen, um so den Fortbestand der Dör-       schen Rahmen für einen regen Austausch
Wasserfällen. Die abwechslungsreiche          fer und ihrer Traditionen zu sichern sowie      und liefert mit erfolgreichen Beispielen
Karstlandschaft bildet einen einzigartigen    die einzigartigen Naturräume zu erhalten.       biodiversitätsfreundlicher Unternehmen
und schützenswerten Lebensraum für zahl-      Was zunächst wie ein Widerspruch klingt,        aus aller Welt Anregungen und Impulse
reiche Tier- und Pflanzenarten. Der kaum      erklärt sich bei näherer Betrachtung: Die       für lokales Handeln. Letztlich braucht es
besiedelte Naturpark ist auch ein beliebtes   bessere Infrastruktur und vielversprechende     aktive Menschen aus der Region, die den
Naherholungsgebiet für die städtische Be-     Arbeitsmärkte lockten in den letzten Jah-       Ideen Leben einhauchen und so die ein-
völkerung Kroatiens, vor allem aus dem nur    ren die junge Bevölkerung in nahegelegene       zigartigen Natur- und Kulturlandschaften
30 Kilometer entfernten Zagreb. Die Kul-      Städte. Zur Sicherung der wertvollen Kul-       schützen und erhalten. (ap)               n
turlandschaft der Region wurde durch eine     turlandschaft sind jedoch Zukunftsperspek-      Förderer:
jahrtausendelange nachhaltige Nutzung         tiven vor Ort für junge Menschen wichtig.       Das Projekt wird im Rahmen des Interreg
geprägt, ist aber heute durch Abholzung,      Deshalb entwickelt der Global Nature Fund       Danube Transnational Programme umgesetzt
intensive Landwirtschaft und Wasserver-       (GNF) mit seinen Projektpartnern und lo-        und durch die Europäische Union mitfinanziert
                                                                                              (ERDF und IPA).
schmutzung bedroht.                           kalen Landwirten, Imkern, Gastwirten und
    Die richtige Balance zu finden zwischen   Behördenvertretern innovative nachhaltige
dem Schutz der Natur und deren Nutzung        Ideen. Gemeinsam werden Geschäftsideen
durch den Menschen ist eine Herausfor-        identifiziert, die den Schutz der Biodiver-
derung, der sich neben dem Naturpark          sität mit Einkommensmöglichkeiten in Ein-
Žumberak-Samoborsko gorje in Kroatien         klang bringen. Beispiele sind der Anbau
sechs weitere Schutzgebiete in der Donaure-   von Kräutern und Früchten ohne Einsatz
gion im Rahmen des Projekts EcoKarst stel-    von Pestiziden oder chemischen Dünge-
len. Unter ihnen sind der Bükk Nationalpark   mitteln, Kunsthandwerk aus heimischen
in Ungarn, der Nationalpark Tara in Serbien   Hölzern oder Angebote für Ferien auf land-
und der Naturpark Apuseni in Rumänien.        wirtschaftlichen Betrieben.

  Traditionelle Kulturlandschaft
  im Naturpark Žumberak-Samoborsko gorje
  in Kroatien.
  Gemeinsam mit lokalen Akteuren werden
  Unternehmensideen entwickelt, welche die
  Artenvielfalt erhalten.

20 DUH welt 3|2018
Themen

                                                                                              jedes Weingut individuell ein Programm
                                                                                              für gezielte Verbesserungen zusammen und
                                                                                              setzt es um. Für Betriebe in mediterranen
                                                                                              Klimaten gibt es spezielle Hinweise.
                                                                                                  Der GNF hat wesentlichen Anteil an
                                                                                              diesem Erfolg: Er begleitet Ecovin seit
                                                                                              2012 und ist mittlerweile Teil eines Pro-
                                                                                              jektnetzwerks in Europa. „Artenvielfalt im
                                                                                              Glas kann jeder genießen, der sich einen
                                                                                              Ecovin-Wein einschenkt“, sagt Thomas
                                                                                              Schaefer, Leiter Naturschutz beim GNF.
                                                                                              Neben dem GNF arbeiten Partner aus Spa-
                                                                                              nien, Portugal, der Türkei und Deutschland
                                                                                              in diesem Projekt zusammen, darunter die
                                                                                              Bodensee-Stiftung und Rapunzel Natur-
                                                                                              kost. Sie sorgen für den Wissenstransfer
                                                                                              zwischen den Partnerorganisationen der
                                                                                              beteiligten Länder.

                                                                                              Wissenspool für Weinhersteller

                                                                                              Obwohl intakte Ökosysteme für sie unver-
                                                                                              zichtbar sind, lernen Weinbauern in ihrer
                                                                                              Berufsausbildung die Biologische Vielfalt
                                                                                              und deren Gefährdungsursachen kaum
                                                                                              kennen. Der GNF und seine Partner ha-
                                               Schmetterlinge im Bauch: Hans-Peter Müller
                                               achtet auf seinem Weingut Brühlerhof seit
                                                                                              ben deshalb im Mai 2018 umfangreiche
                                               Jahrzehnten auf gute Lebensbedingungen für     Schulungsmaterialien und einen Biodiver-
                                               Schmetterlinge. Das GNF-Projektteam durfte     sitäts-Aktions-Plan in den vier Sprachen
                                               viel von ihm lernen.
                                                                                              der Projektländer und auf Englisch her-
                                                                                              ausgegeben. Sie richten sich an Winzer,
                                                                                              Weinbauorganisationen, Betriebsberater
 Biodiversität                                                                                sowie Umwelt- und Naturschutzverbände.
                                                                                              Enthalten sind zum Beispiel Bestimmungs-
                                                                                              hilfen für Insekten und Vögel sowie Infor-

Artenvielfalt im Glas                                                                         mationen über Nützlinge und Schädlinge.
                                                                                              Dank der intensiven Zusammenarbeit mit
                                                                                              Modellbetrieben ist viel Praxiswissen in die
Viele Ecovin-Weinbauern sind schon lange für die Biologische Vielfalt                         Materialien eingeflossen. In kurzen Videos
aktiv. Nun werden Biodiversitäts-Aktions-Pläne für alle Mitgliedsbetriebe                     stellen Winzer 16 erprobte Maßnahmen zum
                                                                                              Schutz der Artenvielfalt vor.
verbindlich. Der Global Nature Fund (GNF) und seine Partner haben an
                                                                                                  Das Projekt konzentriert sich auf ökolo-
dieser Neuausrichtung intensiv mitgewirkt.                                                    gische Wein- und Sultaninenhersteller, weil
                                                                                              sie bereits sensibel für Naturschutzfragen
                                                                                              sind. Schaefer betont: „Natürlich können
           Über die Jahrhunderte haben          damit für die über 250 Mitgliedsbetriebe      auch konventionelle Betriebe alle Bildungs-
           Weinberge eine eigene Flora und      verpflichtend. Der biodiversitätsfreund-      materialien nutzen und mehr Biodiversität
           Fauna entwickelt, heute sind sie     liche Anbau umfasst 2.500 Hektar – ein        in den Weinbau bringen.“ (jk)             n
aber meist intensiv genutzt und arm an          großartiger Erfolg für den Naturschutz! Der
                                                                                              Weitere Informationen:
Arten. Das will Ecovin e. V., der Bundes-       BAP geht sogar noch weiter: Er fragt nicht    www.globalnature.org/de/
verband Ökologischer Weinbau, ändern und        allein nach den Flächen, sondern betrach-     biodiversitaet-weinbau
hat im April beschlossen, einen Biodiver-       tet beispielsweise auch Kellerwirtschaft,
                                                                                              Förderer:
sitäts-Aktions-Plan (BAP) in die Zertifizie-    Verpackung, Marketing und Vertrieb. Aus ei-
rungskriterien zu übernehmen. Dieser ist        nem Katalog von über 18 Maßnahmen stellt

                                                                                                                         DUH welt 3|2018 21
Themen

 Kreislaufwirtschaft

Das schmutzige Geschäft mit Elektroschrott
K    inder, die auf einer scheinbar un-
     endlichen Halde nach Brauchbarem
suchen, Rinder, die unter meterhohen Ber-
                                                   Was hier in Afrika liegt, kommt auch aus
                                                   Deutschland. Pro Jahr werden schätzungs-
                                                   weise 400.000 Tonnen Elektroschrott illegal
                                                                                                                                                                                  Einhaltung durch die Bundesländer und
                                                                                                                                                                                  mehr Zollkontrollen beim Export. Solange
                                                                                                                                                                                  wirksame behördliche Kontrollen fehlen,
gen aus Elektroschrott grasen. Das sind            exportiert. Kontrolliert wird kaum.                                                                                            werden wir uns weiterhin mit Testbesuchen
Bilder aus Agbogbloshie, Ghana. Ein Ort,               Oft fehlt es schlicht an geeigneten                                                                                        und rechtlichen Mitteln für eine einfache
den die Einheimischen „Sodom“ nennen.              Rückgabemöglichkeiten: Seit Jahren deckt                                                                                       Rückgabe alter Elektrogeräte im Handel
Die Regisseure Christian Krönes und Flo-           die DUH mit Testbesuchen bei Händlern und                                                                                      einsetzen. Und tatsächlich: Viele Händler
rian Weigensamer haben in ihrem Film               Wertstoffhöfen immer wieder eine man-                                                                                          haben ihr Rücknahmeangebot nach unseren
„Welcome to Sodom – dein Smartphone ist            gelhafte Rücknahmepraxis auf. Um diese                                                                                         Tests deutlich verbessert. (lbr)        n
schon hier“ eine der größten Müllhalden            Entwicklung zu stoppen, fordert die DUH
                                                                                                                                                                                  „Welcome to Sodom“ ist aktuell in
für Elektroschrott weltweit dokumentiert.          von Handelsunternehmen und Wertstoff-                                                                                          ausgewählten deutschen Kinos zu sehen.
Sie sagen: „Es erschlägt einen alles, wenn         höfen eine verbraucherfreundliche Rück-                                                                                        Mehr Informationen zum Film unter
man Agbogbloshie betritt.“                         nahme von Elektroschrott, Kontrollen zur                                                                                       www.welcome-to-sodom.de.

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                                                                                                       unterstützt unsere Arbeit für den
                                                                                                      Schutz der Bienen und ihrer wilden
                                                                                                            Verwandten mit einer

                                                                                                      Bienen-Patenschaft

    Geschenk gesucht?                                                           Radolfzell, März 2020

                                                                                               Max Muster
                                                                                                                 mann
                                                                                                                                                      Opa Kurt
                                                                                                                                              unterstützt unsere
                                                                                                                                          lebendige Flüsse
                                                                                                                                                                 Arbeit für
                                                                                                                                                           und den Schutz
                                                                                                                                                 Fischotters mit

                                                                                                                                       Fischotter-Paten
                                                                                                                                                                 einer
                                                                                                                                                                            des

    Urkunde zum selbst Drucken:
                                                                                                                                 r,
                                                                                                            re Arbe
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                                                                                                    zt unse              einer
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                                                                                                      und Men
                                                                                                                                                                                                                           © S. Kobold/Fotolia

                                                                                            Umwelt
                                                                                                                         chaft
                                                                                                            itglieds
                                                                                          Förderm

                                                                                                                      Radolfzell, Januar 2021

    www.duh.de/spenden/geschenk                                             Radolfzell,
                                                                                          März 2020

    Deutsche Umwelthilfe e.V. | Fritz-Reichle-Ring 4 | 78315 Radolfzell | Tel. 07732 9995-0 | info@duh.de | www.duh.de
    Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln | IBAN: DE45 3702 0500 0008 1900 02 | BIC: BFSWDE33XXX
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22 DUH welt 3|2018
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