Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...

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Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
Tätigkeitsbericht 2019
 Gemeinschaft der Dörfer und Städte

Dokumentation Projektwettbewerb 2019
Stolz auf unser Dorf
Ideenwettbewerb
Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
Inhalt                                                                                                       Vielfältig, beeindruckend, nachahmenswert, überzeugend.
                                                                                                                 Der Projektwettbewerb 2019 zeigt eindrucksvoll, welch unschätzbar
    Projektwettbewerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4              wertvolle Kraft in den Orten, Gemeinden, Städten, Kleinregionen und
                                                                                                                 dabei besonders in den Bürgerinnen und Bürgern unseres Bundeslan-
    Kategorie Soziale Dorferneuerung - Generationen. . . . . . . . 6                                             des steckt. Es ist ein gutes Gefühl, das mit diesen vielen herausragenden
    Kategorie Ortskernbelebung - Innenentwicklung. . . . . . . . 12                                              Projekten in so wichtigen Bereichen wie Soziale Dorferneuerung,
                                                                                                                 Ortskernbelebung, Beteiligung und Digitalisierung vermittelt wird –
    Kategorie BürgerInnenbeteiligung - Digitalisierung. . . . . . 16                                             es tut sich etwas in unserem Land!
    Kategorie Ganzheitlichkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
                                                                                                                 Mit diesem neunten Projektwettbewerb streichen wir vor allem eines
    Weitere Einreichungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30                  hervor: dass die Bürgerinnen und Bürger die Motoren hinter den Pro-
                                                                                                                 jekten sind: in der Kategorie „Beteiligung“ wurden großartige Projekte
                                                                                                                 eingereicht, die beweisen, wie kreativ und motiviert Arbeitskreise,
    NÖ Dorf- und Stadterneuerung                                                                                 Projektgruppen und Vereine daran arbeiten, ihren Ort, ihre Gemeinde,
                                                                                                                 ihre Kleinregion kontinuierlich zu verbessern.
    Gemeinschaft der Dörfer und Städte
                                                                                                                 Die Projekte in der Kategorie „Ortskernbelebung“ sind wieder Garant         „Die Dorf- und Stadterneuerung
    Der Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  31                                                                                  braucht engagierte Orte, Gemeinden,
                                                                                                                 dafür, dass großer Einsatz gezeigt wird, die Zentren zu beleben.
    Vorstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34   Ein Zentrum ist nicht nur durch den Faktor „Wirtschaft“ aktiv, sondern      Regionen und vor allem Bürgerinnen
                                                                                                                 durch das Zusammenspiel aller Kräfte – so kommt natürlich auch dem          und Bürger, die den zukünftigen
    Stolz auf unser Dorf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38             Sozialen eine große Bedeutung zu. Kulturprojekte, Ideen zur Vernet-         Herausforderungen gerecht werden
                                                                                                                 zung von Alt und Jung, Freizeitnutzung – all das soll sich natürlich        und die zeigen, welche Entwicklungs-
    Ideenwettbewerb. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
                                                                                                                 auch im Ortskern abspielen.                                                 potenziale ausgeschöpft werden
                                                                                                                 Die Auszeichnung so vieler interessanter und nachahmenswerter               können."
                                                                                                                 Projekte ist mir ein wirklich großes Anliegen, zeigen sie doch, dass
                                                                                                                 sich Vieles bewegt! Der Wettbewerb dient auch der Präsentation der
                                                                                                                 Projekte und der Vernetzung aller Beteiligten. Erfahrungen werden
                                                                                                                 ausgetauscht, so manche Idee wird vielleicht in den eigenen Ort, die
                                                                                                                 Gemeinde oder Region mitgenommen, angepasst, verändert, weiter-
                                                                                                                 entwickelt und zu einem ganz neuen Projekt gemacht.

                                                                                                                 Auch wenn von den Projekten, die der Jury vorgelegt worden sind, nur
                                                                                                                 einige mit einem Preis ausgezeichnet werden – alle Einreichungen
                                                                                                                 sind Gewinner, weil sie zu einem Mehr an Lebensqualität im Ort, in
                                                                                                                 der Gemeinde und der Region beigetragen haben.

                                                                                                                 Mit dem Wettbewerb ermitteln wir auch den Kandidaten für den Euro-
                                                                                                                 päischen Dorferneuerungspreis. Die Marktgemeinde Großschönau hat
                                                                                                                 die Kategorie „Ganzheitlichkeit“ gewonnen und wird das Land Nieder-
                                                                                                                 österreich beim Europäischen Dorferneuerungspreis 2020 unter dem
                                                                                                                 Motto „Lokale Antworten auf globale Herausforderungen“ vertreten.
                                                                                                                 Ich wünsche dafür schon jetzt alles Gute!
    Impressum
                                                                                                                 Danken möchte ich einerseits den Jurymitgliedern, die in sehr verant-
    Herausgeber: NÖ Dorf- und Stadterneuerung                                                                    wortungsvoller und umsichtiger Weise aus der Vielzahl der einge-
                 Gemeinschaft der Dörfer und Städte                                                              reichten Projekte die besten gekürt haben, andererseits allen Regionen,
                 Amtsgasse 9, 2020 Hollabrunn ZVR 550714705                                                      Gemeinden und Vereinen für ihre Teilnahme am Wettbewerb.

    Redaktion:             Mag. Marisa Fedrizzi                                                                  Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich!

    Fotos:                 wenn nicht anders angegeben, NÖ.Regional.GmbH
                           bzw ProjektträgerInnen;
                           Titelbild: zur Verfügung gestellt von der Gemeinde Großschönau
    Grafik:                www.designfrontal.com                                                                 Johanna Mikl-Leitner
    Druck:                 Henzl Media GmbH, St. Pölten                                                          Landeshauptfrau von Niederösterreich

2                                                                                                                                                                                                                                   3
Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
Danke für Ihr Engagement!
                                                                                                                                           Jahr für Jahr werden in den Aktionen       Kooperationen mit anderen Kommunen, ja Regionen, werden
                                                                                                                                           Dorf- und Stadterneuerung bzw.             immer stärker berücksichtigt, um so einen Mehrwert für alle
                                                                                                                                           Gemeinde21 zahlreiche Projekte             zu schaffen. Die Qualität und Vielfalt der eingereichten
                                                                                                                                           in unseren niederösterreichischen          Projekte sind überzeugende Beweise, dass wir in Niederös-
                                                                                                                                           Gemeinden umgesetzt.                       terreich vieles positiv bewirken können.
                                                                                                                                           Wir haben daher jedes zweite Jahr          Daher möchte ich den PreisträgerInnen herzlich zum Erfolg
                                                                                                                                           die schöne Aufgabe, die Besten bei         gratulieren. Es ist aber auch wichtig, stolz auf alle umgesetz-
                                                                                                                                           der Preisverleihung des Projektwett-       ten Projekte zu sein. Jedes davon trägt zur Verbesserung

    76 eingereichte Projekte                                                                                                               bewerbs vor den Vorhang zu holen.
                                                                                                                                           Durch den geistigen und körperli-
                                                                                                                                                                                      der Lebensqualität in unseren Dörfern, Gemeinden, Städten
                                                                                                                                                                                      und Kleinregionen bei.
                                                                                                                 chen Einsatz zahlreicher Bürgerinnen und Bürger werden               Es gilt daher Allen ein großes DANKESCHÖN!
    Die NÖ Dorf- und Stadterneuerung führte heuer bereits zum neunten                                            in vielen freiwilligen Stunden vor allem Projekte in der
    Mal den Projektwettbewerb durch, bei dem die besten abgeschlos-                                              sozialen Dorferneuerung umgesetzt.                                   Ihre
    senen Projekte gekürt werden. Teilnahmeberechtigt waren Dörfer,                                              Gemeinden bemühen sich, gemeinsam mit ArchitektInnen
    Gemeinden, Städte und Kleinregionen in Niederösterreich sowie                                                und PlanerInnen große, wegweisende Projekte im Gestal-
    Dorferneuerungsvereine.                                                                                      tungsbereich, wie auch in der Belebung der Gemeinde- und
                                                                                                                 Stadtzentren zu verwirklichen. Darüber hinaus werden                 ÖkR Maria Forstner

    Einreichungen waren in folgenden Kategorien möglich:
                                                                           Die Jury                              Naturräume und regionale Produkte in besonderer Weise in
                                                                                                                 den Mittelpunkt gerückt.
                                                                                                                                                                                      Obfrau NÖ Dorf- und Stadterneuerung –
                                                                                                                                                                                      Gemeinschaft der Dörfer und Städte
    • Soziale Dorferneuerung – Generationen
    • Ortskernbelebung – Innenentwicklung
    • BürgerInnenbeteiligung – Digitalisierung
                                                                           Vorsitz:                              Einreichungen und Preisträger
                                                                           Johanna MIKL-LEITNER
                                                                           Landeshauptfrau                         Kategorie                          Ortsgröße             Einreichungen                             Preisträger
    Pro Kategorie wurde nach Projektträger unterschieden:
    • Ort / Dorf                                                                                                                                                                                                 Gemeinde Dorfstetten
                                                                           Mitglieder (alphabetisch):                                                 Ort / Dorf                      13
    • Stadt / Gemeinde                                                                                                                                                                                              Freizeitanlage
    • Kleinregion                                                          Mag. Carl AIGNER
                                                                                                                   Soziale Dorferneuerung –                                                                      Stadtgemeinde Gmünd
                                                                           Direktor NÖ Landesmuseum                                                   Stadt / Gemeinde                19
                                                                                                                   Generationen                                                                                Filmprojekt České Velenice

                                                                           Mag. Sabine DAXBERGER                                                                                                                Region um Wolkersdorf
    2019 wurden 31 Projekte nominiert, daraus wurden 10 Sieger­                                                                                       Kleinregion                     4
                                                                           ORF Landesstudio Niederösterreich                                                                                             RuWi Kids - Kinderbetreuungsplattform
    projekte gekürt.
                                                                                                                                                                                                                  Gemeinde Stössing
                                                                           Thomas DIETHART		                                                          Ort / Dorf                      7
    Der Wettbewerb diente auch dazu, den Kandidaten des Landes                                                                                                                                                      Die Greisslerin
                                                                           Schisprungtrainer
    Niederösterreichs für die Teilnahme am Europäischen Dorfer-                                                    Ortskernbelebung –                                                                         Markgemeinde Oed-Öhling
    neuerungspreis 2020 auszuwählen. Vier Gemeinden, die sich              DI Petra EICHLINGER                                                        Stadt / Gemeinde                8
                                                                                                                   Innenentwicklung                                                                                Sturmhof Oed
    in den letzten Jahren um eine umfassende Entwicklung bemüht            Baudirektion
                                                                                                                                                                                                        Regionalplanungsgemeinschaft Pielachtal
    haben und dem Motto des Europäischen Dorferneuerungspreises                                                                                       Kleinregion                     3
                                                                           Obfrau ÖkR Maria FORSTNER                                                                                                     Interkommunale Wirtschaftskooperation
    2020 „lokale Antworten auf globale Herausforderungen“ gerecht
    werden, reichten in der Kategorie „Ganzheitlichkeit“ ein. Der Sieger   NÖ Dorf- und Stadterneuerung                                                                                                  Marktgemeinde Leopoldsdorf bei Wien
                                                                                                                                                      Ort / Dorf                      4
    dieser Kategorie, die Marktgemeinde Großschönau im Waldviertel,                                                                                                                                           Partizipationsprozess AG 34
                                                                           Theres FRIEWALD-HOFBAUER
    wird das Land Niederösterreich beim nächstjährigen Europäischen                                                BürgerInnenbeteiligung –                                                                       FVDV Seebenstein
                                                                           Europäische ARGE für Dorferneuerung                                        Stadt / Gemeinde                10
    Dorferneuerungspreis vertreten.                                                                                Digitalisierung                                                                      Jugendbeteiligung in der Dorferneuerung
                                                                           und Landentwicklung
                                                                                                                                                                                                              Kleinregion Traisen-Gölsental
    Die Projekte wurden nach ihrer Originalität, dem Grad der Bürger­      Roswitha JUNGMEISTER                                                       Kleinregion                     4
                                                                                                                                                                                                                  Regionale Agenda 21
    Innenbeteiligung und ihrer wirtschaftlichen, ökologischen und          NÖ Dorf- und Stadterneuerung
    sozialen Nachhaltigkeit bewertet. Eine Vorjury nominierte die                                                  Ganzheitlichkeit                                                   4                      Marktgemeinde Großschönau
    besten drei Projekte pro Kategorie, die endgültige Entscheidung        CR Dr. Daniel LOHNINGER
    oblag einer Jury, deren Mitglieder aus unterschiedlichen Bereichen     Niederösterreichische Nachrichten
    eine Betrachtung und Bewertung der Projekte auf breitester Basis
    gewährleisteten.                                                       Eva ROSSMANN                                        Der Preis
                                                                           Autorin                                             Eine Skulptur aus Glas bildet den Preis für den Sieg
                                                                                                                               im Projektwettbewerb. Das Kunstwerk wurde von
                                                                           HR DI Hubert TRAUNER
                                                                                                                               Sabine Funk-Müller entworfen und nimmt auf die
                                                                           Abt. Raumordnung und
                                                                                                                               Vielschichtig­keit von Dorf- und Stadterneuerungs-
                                                                           Gesamtverkehrsangelegenheiten
                                                                                                                               prozessen Bezug.

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Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
Soziale Dorferneuerung – Generationen                                                                                   auf den Plätzen                                            Soziale Dorferneuerung – Generationen
    Ort / Dorf
                                                                                                         Preisträger                                                                                                                         Ort / Dorf

    Freizeitanlage Dorfstetten                                                                                              Verhexter Hör-Erlebnis-Bewegungs-Weg                                                                 2.
                                                                                                                                                                                                                                 Platz
    Projektträger: Gemeinde Dorfstetten                                                                                     Projektträger: Dorferneuerung Bromberg

                                                                                                                            Der Bromberger Hexenweg wurde 1999 als Dorf-     Auf sieben Schautafeln wird in Text und Bild im
                                                                                                                            erneuerungsprojekt errichtet. 2019 wurde er      Allgemeinen auf die Hexenverfolgung sowie
                                                                                                                            mit naturnahen Motorik-Stationen und einem       auf das Schicksal von Afra Schickh (kräuter-
                                                                                                                            Kinder-Audioguide erweitert. Der Weg beginnt     kundige Frau aus Schlatten, 1671 in Wiener
                                                                                                                            in Bromberg an der Au und verläuft etwa drei     Neustadt als Hexe verbrannt) eingegangen.
                                                                                                                            Kilometer entlang des Schlattenbaches.           Zu jeder Tafel gibt es mit dem kostenlosen
                                                                                                                                                                             Audioguide speziell für Kinder Einblicke in das
                                                                                                                                                                             Thema „Hexen“: Erzählt wird vom Leben vor
                                                                                                                                                                             rund 400 Jahren, wo vieles, was wir uns heute
                                                                                                                                                                             wissenschaftlich erklären können, bösen Geis-
                                                                                                                                                                             tern, Teufeln, Dämonen und Hexen zugeschrie-
                                                                                                                1.
                                                                                                                Platz
                                                                                                                                                                             ben wurde. Alte, überlieferte Redewendungen,
                                                                                                                                                                             Kinderreime und Lieder, in denen Hexen noch
                                                                                                                                                                             lebendig sind, werden vorgestellt. Auch die
                                                                                                              Preisträger                                                    Märchenhexe begegnet den Gästen, sie hören,
                                                                                                              Projekt-                                                       was große Dichter über Hexen zu sagen hatten.
                                                                                                              wettbewerb
                                                                                                              2019                                                           Der gesamten Bromberger Gemeindebevölke-
                                                                                                                                                                             rung steht ein attraktives Freizeit-Wanderange-
                                                                                                                                                                                                                               Kontakt:
                                                                                                                                                                                                                               Dorferneuerungsverein Bromberg
                                                                                                                                                                             bot zur Verfügung. Spiel- und Bewegungsgeräte     www.bromberg.at/dorferneuerung
    Dort, wo noch vor zweieinhalb Jahren eine          Kurse statt, kleine Imbisse werden ebenfalls                                                                          animieren zu körperlicher Betätigung.
    Sumpfwiese war, lädt nun eine Freizeitanlage       serviert. Neben dem historischen Wert dient
    zum Baden und Erkunden von altem Handwerk          die Freizeitanlage vor allem aber auch als Ort
    ein. Im Zuge der NÖ Landesausstellung 2017 in
    Pöggstall reichte die Gemeinde Dorfstetten ge-
                                                       der Erholung. Der Landschaftsteich lädt zum
                                                       Sprung ins kühle Nass ein. Über 2.000 Arbeits-
                                                                                                                            Erholungsoase im Wald                                                                                3.
    meinsam mit dem Dorferneuerungsverein die          stunden wurden investiert. So ist die Anlage                         Projektträger: Tourismus- und Dorferneuerungsverein Feistritz am Wechsel                             Platz
    Projektidee ein, zweieinhalb Jahre lang wurde      ein Projekt für alle DorfstettnerInnen und ihre
    gebaut, am 14. Juli 2019 fand die offizielle       Gäste geworden, darüberhinaus kommt es zu
    Eröffnung statt.                                   einer nachhaltigen Belebung des Ortes durch                                                                           Abschnitt dieses Lehrpfades bedurfte einer
    Egal ob im Sägewerk oder in der Getreideschau-     ein kulturell interessantes Freizeitprogramm                                                                          dringenden Sanierung. Der Ideenfindungs-
    mühle samt Brotbackofen und Wasserrad – die        und einer Steigerung der Attraktivität des                                                                            prozess dazu entwickelte sich sehr dynamisch,
    BesucherInnen erfahren hautnah, wie in frü­he­     Wohn­ortes Dorfstetten.                                                                                               daraus entstand das Projekt „Erholungsoase“.
    ren Zeiten gearbeitet wurde. Das, was früher                                                                                                                             Über dem örtlichen Wasserreservoir laden
    ganz normal und selbstverständlich war, kehrt      Kontakt:                                                                                                              nun Sitzbänke und Liegen zum Verweilen ein,
    damit wieder zurück in die Köpfe. Es wird ein      Gemeinde Dorfstetten                                                                                                  ein Barfußweg lässt die Natur erfühlen, ein
    Bewusstsein für regionale Kreisläufe geschaffen.   gde.dorfstetten@wvnet.at                                                                                              Jausenplatz neben der Wasserstelle wird oft
    Im neu errichteten Veranstaltungsraum finden       www.dorfstetten.gv.at                                                                                                 frequentiert. Ein bequemer Pavillon über dem
                                                                                                                                                                             Wasserschloss gibt Schatten und Schutz vor
                                                                                                                                                                             Regen, Schaukeln locken Kinder, im Hochbeet
                                                                                                                                                                             duften verschiedenste Kräuter und Erdbeeren,
                                                                                                                                                                             von den Liegen hat man einen tollen Blick auf
                                                                                                                                                                             die Burg Feistritz, da die Sichtachse ausge-
                                                                                                                                                                             schnitten worden ist.
                                                                                                                                                                             Im Eigenbau wurde ein großes Insektenhotel
                                                                                                                                                                             gebaut, beim Basteln der Windspiele unter-        Kontakt:
                                                                                                                            Die Erholungsoase befindet sich im unmittel­     stützten die Volksschulkinder.                    Tourismus- und Dorferneuerungs-
                                                                                                                            baren Naherholungsgebiet von Feistritz, einge-   Damit wurde ein generationenübergreifendes        verein Feistritz am Wechsel
                                                                                                                            bettet und integriert in den schon seit etwa     Projekt geschaffen, das jeder Erholungssuchende   feistritz@tourismus-feistritz.at
                                                                                                                            40 Jahren bestehenden Waldlehrpfad. Der erste    nutzen kann.                                      www.tourismus-feistritz.at

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Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
Soziale Dorferneuerung – Generationen                                                                                                                         auf den Plätzen                                             Soziale Dorferneuerung – Generationen
    Stadt / Gemeinde
                                                                                                       Preisträger                                                                                                                                                          Stadt / Gemeinde

    Gmünd und České Velenice –                                                                                                                                    Näher zum Fluss                                                                                         2.
    Kinderjahre nach dem Ersten Weltkrieg                                                                                                                         Projektträger: Stadtgemeinde Waidhofen an der Ybbs                                                      Platz

    Projektträger: Stadtgemeinde Gmünd                                                                                                                            Die Ybbsuferlandschaft liegt für den nicht auf­   läufe Waidhofens analytisch betrachtet und
                                                                                                                                                                  merksamen Betrachter verborgen und offenbart      sollen nun nach und nach entwickelt werden.
                                                                                                                                                                  bei genauerem Hinsehen attraktive Zonen mit       Als erste Erschließungsmaßnahme wurde das
                                                                                                                                                                  hohem Natur-, Freizeit- und Tourismuspotenzi-     Schwarzbach-Areal in der Nähe des Schlosses
                                                                                                                                                                  al. Mit „Näher zum Fluss“ wurden die Wasser­      revitalisiert und umgestaltet. Dort wurde eine
                                                                                                                                                                                                                    Begegnungszone mitten in der Natur geschaffen,
                                                                                                                                                                                                                    die das Ursprüngliche und dennoch Moder-
                                                                                                                                                                                                                    ne mitten in der historischen Stadt erlebbar
                                                                                                                                                                                                                    macht. Die alte historische Schmiede wurde
                                                                                                                                                                                                                    saniert, Plätze zum Verweilen und Genießen
                                                                                                                                                                                                                    sind entstanden.
                                                                                                                                                                                                                    Von allen Generationen aber auch von Gästen
                                                                                                                                                                                                                    wird das Areal am Fluss zur Naherholung, als
                                                                                                                    1.
                                                                                                                    Platz
                                                                                                                                                                                                                    Ruheort mitten in der belebten Innenstadt
                                                                                                                                                                                                                    aber auch als spannender Ort zum Feiern und

                                                                                                                                  © Fotos: Dominik-Stixenberger
                                                                                                                                                                                                                    Ge­nießen im Ambiente der Flusslandschaft
                                                                                                                 Preisträger                                                                                        genutzt. Immer wieder ist es in letzter Zeit auch   Kontakt:
                                                                                                                 Projekt-                                                                                           besondere Location für Fotos aller Art.             Stadtgemeinde Waidhofen an der Ybbs
                                                                                                                 wettbewerb                                                                                         In Zukunft sollen dort verstärkt Veranstaltungs-    post@waidhofen.at
                                                                                                                 2019                                                                                               reihen angeboten werden, wie zum Beispiel
                                                                                                                                                                                                                    Grillen&Chillen am Fluss.
                                                                                                                                                                                                                                                                        www.waidhofen.at

    Rund 40 Schulkinder der Musikmittelschule        nicht mehr Heimat, es zieht sich eine Grenze
    Gmünd und Mittelschüler aus České Velenice
    machten sich auf Spurensuche in die Ver-
                                                     durch die Orte. Jeder und jede muss sich für
                                                     eine Seite der Grenze entscheiden – für Kinder
                                                                                                                                                                  Revitalisierung Perlashof                                                                               3.
    gangenheit. Das Ende des Ersten Weltkrieges      wurde entschieden.                                                                                           Projektträger: Marktgemeinde Biedermannsdorf                                                            Platz

    brachte massive Umwälzungen in Europa mit        Im Rahmen mehrerer Aktionstage in Gmünd
    sich – Hotspots dabei waren auch die Städte      und České Velenice entstand ein gemeinsames
    Gmünd und České Velenice. Aus einer be-          Filmprojekt. Es wurden zahlreiche Szenen der                                                                 Der Perlashof befindet sich direkt neben der      Aus den Ziegeln des alten Gewölbes wurde der
    schaulichen Provinzstadt wird eine Grenzstadt.   Jahre nach 1918 gedreht, die Kinder konnten                                                                  Kirche, ist seit Jahrzehnten ein Ort der Zu-      Veranstaltungssaal neu geschaffen und mit
    In dieser Zeit ist es schwierig, Kind zu sein.   sich in die Zeit vor 100 Jahren zurückversetzen                                                              sammenkunft und des Feierns und war trotz         moderner Infrastruktur versehen – wieder ein
    Hunger steht an der Tagesordnung, es herrscht    und erfuhren dabei eindrucksvoll, wie Kinder                                                                 regelmäßiger Investitionen stark sanierungsbe-    Ort der Veranstaltungen und Zusammenkünfte.
    Mangel an allen Dingen des täglichen Lebens,     die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in der                                                                    dürftig.                                          Ergänzt wird das Ensemble durch ein neues
    Krankheiten sind allgegenwärtig. Heimat ist      Region erlebten. Zahlreiche Menschen aus der                                                                                                                   Café, das bei Veranstaltungen auch die Verpfle-
                                                     Bevölkerung haben die Umsetzung des Projek-                                                                                                                    gung übernimmt. Highlight ist im Innenhof
                                                     tes durch die Bereitstellung von Requisiten und    Kontakt:                                                                                                    eine großartige Terrasse mit modernster Be-
                                                     historischen Materialien unterstützt.              Stadtgemeinde Gmünd                                                                                         schattungsanlage, die auch vor Regen schützt.
                                                     Neben einem Schulfilm von 25 Minuten Spiel-        stadtgemeinde@gmuend.at                                                                                     Heizelemente verlängern die Nutzbarkeit der
                                                     dauer wurden auch Kurzfilme geschnitten, die       www.gmuend.at                                                                                               neuen Terrasse. Die Künstlerateliers wurden
                                                     über eigene Youtube Kanäle abrufbar sind.                                                                                                                      ebenfalls erhalten. Das Kunststück gelang, die
                                                                                                                                                                                                                    Straßenansicht völlig im alten Stil beizube­
                                                     Das Projekt führte zur Erweiterung der inten­                                                                                                                  halten. Ein Stück Identität von Biedermannsdorf
                                                     siven Kontakte zwischen den Schulen in                                                                                                                         konnte erhalten bleiben.
                                                     Österreich und der Tschechischen Republik, die
                                                     zu weiteren Kooperationen Anlass geben kann.                                                                                                                   Der beliebte Treffpunkt steht nun noch schöner,
                                                     Ziel war es, in den Schulen, aber auch in der                                                                                                                  gemütlicher und besser ausgestattet allen           Kontakt:
                                                     Bevölkerung auf beiden Seiten der ehemaligen                                                                                                                   BiedermannsdorferInnen zur Verfügung.               Marktgemeinde Biedermannsdorf
                                                     Grenze das Bewusstsein für die gemeinsame                                                                                                                      Mitten im Ort finden weiterhin Veranstaltungen      gemeinde@biedermannsdorf.at
                                                     Geschichte zu verankern.                                                                                                                                       aller Art statt - für alle ohne Auto erreichbar.    www.biedermannsdorf.at

8                                                                                                                                                                                                                                                                                                    9
Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
Soziale Dorferneuerung – Generationen                                                                                                                                                                    Soziale Dorferneuerung – Generationen
     Kleinregionen
                                                                                                          Preisträger                             auf den Plätzen                                                                                                 Kleinregionen

     RuWi Kids - Kinderbetreuungsplattform                                                                                                        Filmprojekt Jugend trifft Wirtschaft                                                                     2.
                                                                                                                                                                                                                                                          Platz
     Projektträger: Region um Wolkersdorf                                                                                                         Projektträger: Kleinregion Waldviertler StadtLand

                                                                                                                                                  In der Kleinregion Waldviertler StadtLand wurde   Partnerfirmen besucht hatten, sich für eine
                                                                                                                                                  drei Mal erfolgreich das Projekt „Jugend trifft   Lehrstelle in einem dieser Betriebe entschieden
                                                                                                                                                  Wirtschaft“ durchgeführt, um eine frühzeitige     haben. Im Filmprojekt wurden einerseits diese
                                                                                                                                                  Vernetzung der Jugendlichen mit der regionalen    Jugendlichen und ihre Entscheidung für einen
                                                                                                                                                  Wirtschaft zu fördern und die Jugendlichen bei    Job bzw. eine Ausbildung in der Region vor den
                                                                                                                                                  der Berufsorientierung zu unterstützen.           Vorhang geholt, andererseits die Kleinregion
                                                                                                                                                  Eine Evaluierung des Projekts ergab, dass meh-    Waldviertler StadtLand als wichtiger Faktor in
                                                                                                                                                  rere Jugendliche, die im Rahmen des Projekts      der regionalen Wertschöpfung positioniert.

                                                                                                                                                                                                    Es wurden unterschiedliche Berufswege (tech-
                                                                                                                                                                                                    nische Berufe, Berufe im Gesundheits- und
                                                                                                                 1.
                                                                                                                 Platz
                                                                                                                                                                                                    Gastronomiebereich) nachgezeichnet und die
                                                                                                                                                                                                    Jugendlichen in ihrem beruflichen Umfeld mit
                                                                                                                                                                                                    der Kamera begleitet. Wichtig war dabei, dass
                                                                                                               Preisträger                                                                          auch junge Frauen in technischen Berufen
                                                                                                               Projekt-                                                                             portraitiert werden, um den Frauenanteil in         Kontakt:
                                                                                                               wettbewerb                                                                           technischen Berufen zu fördern. Als Zielgruppe      Kleinregion Waldviertler StadtLand
                                                                                                               2019                                                                                 spricht der Film junge Menschen an, die sich
                                                                                                                                                                                                    über ihre Berufswahl Gedanken machen und
                                                                                                                                                                                                                                                        www.waldviertler-stadtland.at

                                                                                                                                                                                                    vor der entscheidenden Frage stehen, wohin ihr
     Durch den vermehrten Zuzug von jungen Fami-       die Region um Wolkersdorf. Einerseits werden                                                                                                 beruflicher Weg sie führen soll.
     lien ergeben sich zunehmend Probleme bei der      Babysitter (von jungen SchülerInnen bis zu
     Kinderbetreuung. Bisherige familiäre Strukturen   SeniorInnen/Tageseltern, etc.) angesprochen,
     mit Großeltern und Familienangehörigen in
     derselben Ortschaft sind oft nicht mehr vor-
                                                       sich auf der Plattform zu registrieren, anderer­
                                                       seits können Familien geeignete Betreuungs­
                                                                                                                                                  Via Aqua – vom Erlauftal zum Trefflingfall                                                               3.
     handen. Im Rahmen des „Audit familienfreund-      personen für ihre Kinder finden. Durch ein                                                 Projektträger: Kleinregion Großes Erlauftal                                                             Platz
     lichegemeinde Wolkersdorf“ wurde die Idee         regionales Angebot an Babysittern und Tages­
     einer Babysitterbörse geboren, jedoch ist eine    müttern/vätern wird vor allem jungen zugezo-
     Umsetzung allein in der Stadt Wolkersdorf nur     genen Familien geholfen. Es ist oft eine Heraus-                                           Um der lokalen Bevölkerung und den Besucher­      Die „Via Aqua“ umfasst insgesamt 75 Wander-
     bedingt zielführend. So wurde das Projekt auf     forderung, Kinder und Beruf in einer neuen                                                 Innen mehr Möglichkeiten zu bieten, die Klein-    kilometer über 2.800 Höhenmeter und wird
     die Region ausgedehnt.                            Heimat unter einen Hut zu bringen, wenn das                                                region Großes Erlauftal zu entdecken, wurde ein   ausschließlich auf öffentlichen Wegen geführt.
     Es wurde eine Internetplattform für Babysitter­   Netzwerk im Hintergrund fehlt. Die RuWi Kids                                               neuer kleinregionaler Rundwanderweg erar-         Der Name „Via Aqua“ zeugt vom Element Wasser,
     dienste gestaltet, die in die Homepage der        Kinderbetreuungsplattform schafft hier eine                                                beitet.                                           das die vier Gemeinden Gaming, St. Anton an
     Region eingebunden wurde. Diese soll jungen       Möglichkeit, die Kinder auch außerhalb der                                                                                                   der Jeßnitz, Purgstall an der Erlauf und Scheibbs
     Familien helfen, Beruf und Familie besser ver-    Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrich-                                                                                                  vor allem durch die Große Erlauf, die gemein-
     einen zu können und die Eltern bei Terminen       tungen betreuen zu lassen.                                                                                                                   same Geschichte an der Eisenstraße und die
     entlasten. Die Bewerbung erfolgt in und für       Mit dem Roten Kreuz Wolkersdorf wurde die                                                                                                    vielen Brunnen und Wasserleitungen wie auch
                                                       Ausbildung zum „Babysitter“ besprochen, damit                                                                                                das Aquädukt in Neubruck verbindet.
                                                       sich Interessierte auch qualifizieren können.                                                                                                Tropfenförmige Informationstafeln entlang des
                                                       Bei genügend Nachfrage kann in der Region                                                                                                    Rundwanderweges berichten über lokale Be-
                                                       die Ausbildung laufend angeboten werden.                                                                                                     sonderheiten und thematisieren die Bedeutung
                                                                                                                                                                                                    des Wassers aus verschiedenen Blickwinkeln.
                                                                                                                                                                                                    Der Rundweg wird digital und analog beworben
                                                                                                                                                                                                    und sichtbar gemacht.
                                                       Kontakt:                                                                                                                                     Die Via Aqua ermöglicht ein Kennenlernen und        Kontakt:
                                                       Region um Wolkersdorf
                                                                                                                             © Fotos: weinfranz

                                                                                                                                                                                                    Wertschätzen von charakteristischen Besonder­       Kleinregion Großes Erlauftal
                                                       region@regionumwolkersdorf.at                                                                                                                heiten in der Region, die regionale Identität       Sprecherin Bgm. Waltraud Stöckl
                                                       www.regionumwolkersdorf.at                                                                                                                   wird dadurch gestärkt und das Verbindende           buergermeister@st-anton-jessnitz.gv.at
                                                       www.ruwi-kids.regionumwolkersdorf.at                                                                                                         hervorgehoben.

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Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
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     Ortskernbelebung – Innenentwicklung                                                                                                                                                                                         Ortskernbelebung – Innenentwicklung
     Ort / Dorf
                                                                                                              Preisträger                                           auf den Plätzen                                                                                                                     Ort / Dorf

     Die Greisslerin                                                                                                                                                UmGang in/mit Herzogbirbaum                                                                                             2.
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Platz
     Projektträger: Gemeinde Stössing                                                                                                                               Projektträger: Verein für Dorferneuerung und Landschaftspflege Herzogbirbaum

                                                                                                                                                                                                                     wird lebendig gehalten. Dafür wurden eigene
                                                                                                                                                                                                                     Informationstafeln mit historischen Fotos und
                                                                                                                                                                                                                     ausführlichen Beschreibungen entwickelt, QR
                                                                                                                                                                                                                     Codes führen zu weiteren Informationen und
                                                                                                                                                                                                                     vielen Fotos. Ausgangspunkt des UmGangs ist
                                                                                                                                                                                                                     die Infotafel der Dorferneuerung bei der Pfarr-
                                                                                                                                                                                                                     kirche, dort findet sich auch ein Übersichtsplan
                                                                                                                                                                                                                     mit allen Stationen. Eine Onlinekarte bietet den
                                                                                                                                                                                                                     Besucher­Innen, die nicht alle Stationen aufsu-
                                                                                                                                                                                                                     chen, einen Gesamtüberblick.
                                                                                                                                                                                                                     Ein neuer Begegnungsraum für die ortsansässige

                                                                                                                                     © Raberger
                                                                                                                     1.
                                                                                                                     Platz
                                                                                                                                                                                                                     und zugezogene Bevölkerung ist entstanden,
                                                                                                                                                                                                                     die Infotafeln machen Geschichte erlebbar und
                                                                                                                                                                                                                     stärken die Identifikation mit dem Ort.
                                                                                                                   Preisträger                                      Der „UmGang in/mit Herzogbirbaum“ ist ein        Das Bewusstsein für die nachhaltige Ortsent-                        Kontakt:
                                                                                                                   Projekt-                                         Projekt, das die Geschichte des Dorfes an-       wicklung konnte gesteigert werden.                                  Verein für Dorferneuerung
                                                                                                                   wettbewerb                                       schaulich macht. Die Erinnerung an Gebäude,      Der UmGang unterstützt durch die Anbindung                          und Landschaftspflege Herzogbirbaum
                                                                                                                   2019                                             die früher für das Dorfleben wichtig waren,
                                                                                                                                                                    heute aber teilweise verschwunden sind,
                                                                                                                                                                                                                     an bestehende Wanderwege das touristische
                                                                                                                                                                                                                     Leitbild der Großgemeinde Großmugl.
                                                                                                                                                                                                                                                                                         dorferneuerung@herzogbirbaum.at
                                                                                                                                                                                                                                                                                         www.herzogbirbaum.at

     Aufgrund der Schließung des Nahversorgers             Es treffen sich unter anderem Mütter mit Klein-
     in Stössing wurde ein neuer Betreiber für das
     Kaufhaus gesucht. Die Bevölkerung zeigte großes
                                                           kindern, Frauenrunden, Männer­runden zum
                                                           Kartenspielen, SeniorInnen, Frühstücksrunden
                                                                                                                                                                    Kematner Bauernmarkt
     Interesse an einem umfassenderen Projekt –            und einige mehr.                                                                                         Projektträger: Dorferneuerungsverein „Ke.ma.Zaum“ und Gemeinde Kematen                                                  3.
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Platz
     somit entstand die Idee, einen Ort der Begeg-         Inzwischen sind drei Personen aus Stössing bei
     nung für die gesamte Bevölkerung zu schaffen.         der Greisslerin teilzeitbeschäftigt und freuen
     Gemeinsam mit dem Dorferneuerungsverein               sich über ihren nahen Arbeitsplatz.                                                                      Der Kematner Bauernmarkt ist eine Erfolgsge-     regionaler Spezialitäten gibt es auch ein beliebtes
     Stössing wurden Bürgerversammlungen ab­               Auch das „Rundherum“ ist ein Anliegen – so                                                               schichte, die vor knapp zwei Jahren begann.      Samstagscafé „Zur alten Tasse“ im benachbarten
     gehalten, Ideen gesammelt, Exkursionen zu             arbeitet der Dorferneuerungsverein intensiv an                                                           Das Konzept wurde im Rahmen des Dorfer-          Gemeinde- und Veranstaltungszentrum. Ebenso
     kleinen Kaufhäusern durchgeführt.                     der „Greisslerin“ mit. Es gibt ein eigenes Logo,                                                         neuerungsprozesses erarbeitet und umgesetzt      ist der Dorferneuerungsverein „Ke.ma.Zaum“
     So entwickelte sich das Projekt „die Greisslerin“ –   das auf Stoff- und Jutetaschen zu sehen ist und                                                          (Leitbildabende und Projektarbeitsgruppe), der   stets bemüht, den Markt abwechslungsreich zu
     eine Pächterin konnte gefunden werden!                auch die neue Fassade des Geschäftes ziert.                                                              Markt wird laufend ehrenamtlich betreut.         gestalten, und es werden immer wieder interes-
     Im Geschäft werden nun regionale Produkte aus         Die Greisslerin kommt ungemein gut an!                                                                   Mittlerweile hat sich der Bauernmarkt zu einem   sante Programmpunkte angeboten.
     der näheren Umgebung angeboten, ein Kom-                                                                                                                       beliebten, wöchentlichen Treffpunkt im Orts­     Es wurde ein beliebter sozialer Treffpunkt ge-
     munikationsplatz mit Bücher- und Kinderecke           Kontakt:                                                                                                 zentrum von Kematen/Ybbs entwickelt.             schaffen, der intensiv zur Belebung des Ortskerns
     ist entstanden, das Kaffee-Eck lädt mit vielen        Gemeinde Stössing                                                                                        Das Motto des Marktes lautet „biologisch –       in Kematen beiträgt. Die Kooperation mit dem
     liebevollen Details zu gemütlichen Plauder-           gemeinde@stoessing.gv.at                                                                                 regional – wertschätzend“. Neben dem Verkauf     Samstagscafé bringt zusätzlich Leben in den Ort.
     stündchen ein.                                        www.stoessing.gv.at

                                                                                                                                                                                                                                                                                         Kontakt:
                                                                                                                                                                                                                                                                                         Dorferneuerungsverein „Ke.ma.Zaum“
                                                                                                                                                  © D. Haselhofer

                                                                                                                                                                                                                                                                       © D. Haselhofer
                                                                                                                                                                                                                                                                                         und Gemeinde Kematen
                                                                                                                                                                                                                                                                                         marktgemeinde@kematen-ybbs.at
                                                                                                                                                                                                                                                                                         www.kematen-ybbs.gv.at/dorferneuerung

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Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
Ortskernbelebung – Innenentwicklung                                                                                                                                                                    Ortskernbelebung – Innenentwicklung
     Stadt / Gemeinde
                                                                                                          Preisträger                           auf den Plätzen                                                                                         Stadt / Gemeinde

     Sturmhof Oed                                                                                                                               Ortskernbelebung Rohr am Bach                                                                         2.
                                                                                                                                                                                                                                                      Platz
     Projektträger: Marktgemeinde Oed-Öhling                                                                                                    Projektträger: Gemeinde Rohrbach an der Gölsen

                                                                                                                                                                                                 Highlight ist das „Rohr am Bach“ – ein Gebäude

                                                                                                                             © Christa Stangl
                                                                                                                                                                                                 in Holzriegelbauweise in Rohrform mit über
                                                                                                                                                                                                 100 m² Nutzfläche – das einem Geschäft und
                                                                                                                                                                                                 einem Büro Platz bietet und den Gemeinde­
                                                                                                                                                                                                 namen in fantastischer Weise in Szene setzt.
                                                                                                                                                                                                 Der „Schilfbrunnen“ nebenan verweist ebenfalls
                                                                                                                                                                                                 auf das Gemeindewappen – drei Schilfrohre im
                                                                                                                                                                                                 Wasser.
                                                                                                                                                                                                 Die Straße wurde in den Norden versetzt, die
                                                                                                                                                                                                 Brücke verlegt und verbreitert, die gesamte
                                                                                                                                                                                                 Fläche in eine Ebene gebracht. Es entstand eine
                                                                                                                 1.
                                                                                                                 Platz
                                                                                                                                                                                                 Kommunikationsfläche mit großen Betonstei-
                                                                                                                                                                                                 nen, Bäumen, Möblierung und der Möglichkeit
                                                                                                                                                                                                 für das Café, einen Gastgarten zu betreiben.
                                                                                                               Preisträger                      Im Gemeinde21 Prozess war die komplette Um-
                                                                                                               Projekt-                         gestaltung des Ortskerns eines der wichtigsten   Das Planungsteam hat konsequent unter Ein­         Kontakt:
                                                                                                               wettbewerb                       Themen. Die Arbeitsgruppe betrachtete und        beziehung örtlicher Gegebenheiten die Bevöl-       Gemeinde Rohrbach an der Gölsen
                                                                                                               2019                             analysierte den Hauptplatz als Ganzes – bisher
                                                                                                                                                wurde er eher als Parkplatz wahrgenommen
                                                                                                                                                                                                 kerungswünsche in ein stimmiges Gesamt-
                                                                                                                                                                                                 konzept umgesetzt.
                                                                                                                                                                                                                                                    rohrbach@kabelweb.at
                                                                                                                                                                                                                                                    www.rohrbach-goelsen.gv.at
                                                                                                                                                und nun in einen unsere Zeit widerspiegelnden    Dafür wurden bestehende Pfade verlassen, um
     Die Ideenfindung für das Gemeinde21 Projekt       Für das ehemals zu fast 80% leerstehende                                                 Ortskern gewandelt.                              auch unkonventionellen Ideen Raum zu geben.
     „Sturmhof Oed“ fand im Rahmen des Gemein-         Gebäude gibt es nun ein Entwicklungs-
     de21 Prozesses statt, eine aktive Projektgruppe   Nutzungskonzept, ein moderner Fest- und
     begleitete das Projekt, das gemeinsam mit dem
     darin integrierten Veranstaltungszentrum
                                                       Veranstaltungssaal ist im Ort entstanden, Bälle,
                                                       Ehrungen, Sitzungen, Feiern, Feste, Lesungen,
                                                                                                                                                Neugestaltung Schlosshof                                                                              3.
     „Sturmsaal Oed“ eine Vielzahl verschiedener       Theater- und Kabarettabende und viele weitere                                            Projektträger: Marktgemeinde Kottingbrunn                                                             Platz
     Zielsetzungen, welche die Lebensqualität der      Veranstaltungen können stattfinden.
     einheimischen Bevölkerung sowie die Attrakti-     Damit wird nicht nur das Ziel, ein wichtiges
     vität für BesucherInnen nachhaltig erhöhen,       Gebäude im Ortskern neu zu beleben, erfüllt,                                             Im Zuge von Ideenworkshops und Infoabenden       Schlosshofes erhoben. Die Kottingbrunner­
     erfüllt.                                          sondern auch das aktive Vereinsleben und die                                             im Rahmen der Stadterneuerung wurden mit         Innen wollten nicht nur eine Parkfläche im
                                                       Dorfgemeinschaft stark gefördert.                                                        interessierten BürgerInnen die Grundlagen        Schlosshof, sondern einen schön gestalteten
                                                       Es gab ein Stundenkonto für Vereine bei Mithilfe                                         und Planungsparameter für die Gestaltung des     und gepflasterten Platz, der auch für Veranstal-
                                                       während der Bauzeit. Die lokalen Vereine waren                                                                                            tungen genutzt werden kann und den Ortskern
                                                       eingeladen mitzuhelfen und sich dadurch                                                                                                   belebt. Einige Parkplätze mussten erhalten
                                                       kostenlose Saalmieten zu erarbeiten. Eine lokale                                                                                          werden, da sich im Schloss das Gemeindeamt,
                                                       Identifizierung mit dem Neubau und eine Kos-                                                                                              die Bücherei, das Schlossmuseum, ein Restau­
                                                       tensenkung bei den Arbeiten waren sozusagen                                                                                               rant, Ärzte und eine Rechtsanwaltskanzlei
                                                       inklusive. So wurde der Sturmsaal ein „Saal der                                                                                           befinden.
                                                       Oeder und Oederinnen“ und schon vom Bau­                                                                                                  Der neu gestaltete barrierefreie Schlosshof kann
                                                       beginn an zum Gemeinschaftsobjekt.                                                                                                        nun noch besser für Veranstaltungen wie z.B.
                                                                                                                                                                                                 Advent- und Ostermarkt oder das Schlossfest
                                                       Ein Ort der Begegnung für Vereine, die Bevöl-                                                                                             genutzt werden.
                                                       kerung und Firmen ist entstanden.                                                                                                         Grünanlagen, Bäume, ein Wasserbecken und
     Mit dem Projekt konnte ein regionstypischer                                                                                                                                                 neue Sitzgelegenheiten schaffen für Einheimische
     Vierkanter revitalisiert und erhalten werden,     Kontakt:                                                                                                                                  und auch TagestouristInnen ein angenehmes          Kontakt:
     eine attraktive Mischnutzung wurde geschaffen     Marktgemeinde Oed-Öhling                                                                                                                  Ambiente. Auch ein neues Café konnte im hin-       Marktgemeinde Kottingbrunn
     (Gewerbe, Amtsstube, Polizei, Zahnarzt, Fest-     gemeinde@oed-oehling.gv.at                                                                                                                teren Bereich des Platzes angesiedelt werden,      gemeindeamt@kottingbrunn.gv.at
     saal, SB-Poststation, Bankomat).                  www.oed-oehling.gv.at                                                                                                                     welches zur Aufenthaltsqualität im Zentrum         www.kottingbrunn.gv.at
                                                                                                                                                                                                 von Kottingbrunn beiträgt.

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Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
Ortskernbelebung – Innenentwicklung                                                                                                                                                                 Ortskernbelebung – Innenentwicklung
                    Kleinregionen
                                                                                                                         Preisträger                     auf den Plätzen                                                                                                    Kleinregionen

                    Interkommunale Wirtschaftskooperation                                                                                                Ortskernbelebung durch Impulsprojekte                                                                      2.
                                                                                                                                                         am Beispiel von 11 Pilotorten
                                                                                                                                                                                                                                                                    Platz
                    Projektträger: Regionalplanungsgemeinschaft Pielachtal
                                                                                                                                                         Projektträger: Netzwerk Ortskernbelebung

                                                                                                                                                         Die Ausdünnung der Ortszentren mit der Verla-      Ziel des Projekts war, im Ortskern der teilneh-
                                                                                                                                                         gerung von Wohn- und Wirtschaftstätigkeit an       menden Gemeinden (Gföhl, Gmünd, Göpfritz
                                                                                                                                                         die Peripherie stellt eine aktuelle Herausforde-   an der Wild, Horn, Karlstein an der Thaya,
                                                                                                                                                         rung für viele Gemeinden dar.                      Meisel­dorf, Pölla, Reingers, Schrems, Waidhofen
                                                                                                                                                                                                            an der Thaya, Zwettl) Wohnraum bzw. damit
                                                                                                                                                                                                            kombinier­bare Nutzungen zu initiieren.
                                                                                                                                                                                                            Mit konkreten Impulsprojekten wird eine nach-
                                                                                                                                                                                                            haltige Belebung der Ortszentren angestrebt.
                                                                                                                                                                                                            Am Ende des Projekts wurden die Impuls­
                                                                                                                                1.
                                                                                                                                Platz
                                                                                                                                                                                                            projekte bis zur Umsetzungsreife entwickelt.
                                                                                                                                                                                                            Die Ergeb­nisse können mit Erfolgskriterien
                                                                                                                                                                                                            evaluiert und die Umsetzungsmöglichkeiten
                                                                                                                              Preisträger                                                                   dargestellt werden.
                                                                                                                              Projekt-                                                                      Die Erfahrungen werden in einem Bericht und
 © NLK / Pfeiffer

                                                                                                                              wettbewerb                                                                    in einer Checkliste mit wesentlichen Handlungs-        Kontakt:
                                                                                                                              2019                                                                          anleitungen zusammengestellt, die für eine
                                                                                                                                                                                                            aktuelle Herausforderung für viele Gemeinden
                                                                                                                                                                                                                                                                   Netzwerk Ortskernbelebung
                                                                                                                                                                                                                                                                   Websites der teilnehmenden
                                                                                                                                                                                                            zur Reaktivierung der Ortskerne zur Verfügung          Gemeinden
                    Mit dem Projekt „Interkommunale Wirtschafts-        durch gemeinsames Handeln und Konzentra­                                                                                            steht.
                    kooperation im Pielachtal“ soll eine fundierte      tion der Kräfte, im Leerstandsmanagement von
                    Basis zur Stärkung der Region, der regionalen       Gewerbe- und Betriebsflächen, in der Milderung
                    Wirtschaft und der interkommunalen Zusam-
                    menarbeit geschaffen werden.
                                                                        der Standortkonkurrenz innerhalb der Region
                                                                        durch einen interkommunalen Ausgleich der
                                                                                                                                                         Wohnen im Land um Laa                                                                                      3.
                                                                        Kommunalsteuereinnahmen, im Zugang zu                                            Projektträger: Verein „Lebensraum Land um Laa“                                                             Platz
                    Gegenstand ist die Zusammenarbeit hinsichtlich      künftigen Förderungen und Unterstützungs-
                    neuer Betriebsansiedlungen auf bestehenden          leistungen und nicht zuletzt im nachhaltigen
                    Flächen, Ziel der Kooperation ist es, Betriebsan-   Haushalten mit Grund und Boden und einer                                         Ein Teilbereich des LEADER-Projektes „Wohnen       In mehreren Gemeinden haben bereits fachlich
                    siedlungen in der Region zu forcieren und so        koordinierten Raumentwicklung.                                                   im Land um Laa“ sind Workshops, die zum            begleitete Workshops stattgefunden – diese
                    Arbeitsplätze zu schaffen. Der Mehrwert, dies                                                                                        einen junge Menschen vom Bauen im Ortskern         starten mit dem Besuch von positiven Beispielen
                    in einer Kooperation zu tun, liegt in der schlag-   Die Fläche umfasst derzeit in Summe 260.000 m²                                   überzeugen, und zum anderen Leerstandseigen-       für geschlossene Bauweise. Die Eigentümer­
                    kräftigeren Positionierung durch gemeinsames        gewerbliches Bauland und 17 leerstehende                                         tümerInnen die Problematik der Hortung von         Innen stellten ihre Projekte selbst vor, die Teil­-
                    Standort­marketing, in der Stärkung der Region      Betriebsobjekte, die für Ansiedlungen zur Ver-                                   Leerstand im Dorf vor Augen führen sollen.         nehmerInnen konnten direkt Fragen an die
                                                                        fügung stehen. Hier sollen gemeinsam neue                                                                                           Bauherren oder die ExpertInnen stellen und
                                                                        Betriebsansiedlungen erfolgen, für die es zu                                                                                        Wünsche und Anregungen deponieren.
                                                                        einer Kommunalsteueraufteilung kommt (80%                                                                                           Je Workshop waren 25 bis 50 Personen aus der
                                                                        Standortgemeinde und 20% auf die restlichen                                                                                         Gemeinde bzw. der Region anwesend.
                                                                        Gemeinden verteilt). Dies wurde zwischen den                                                                                        Die Präsentation der Region aus raumplaner­
                                                                        Gemeinden in einer gemeinsamen vertraglichen                                                                                        i­­s­cher Sicht gab einen wertvollen fachlichen
                                                                        Vereinbarung festgehalten.                                                                                                          Input.

                                                                        Kontakt:                                                                                                                            In den abschließenden Diskussionen wurde die
                                                                        Regionalplanungsgemeinschaft Pielachtal                                                                                             Thematik des Leerstandes im ländlichen Raum
                                                                        regionalbuero@pielachtal.at                                                                                                         weiter vertieft, sodass nach den Veranstaltungen
                                                                        www.pielachtal.at                                                                                                                   das Interesse an Immobilienverkäufen und              Kontakt:
                                                                                                                                                                                                            Vermietungen spürbar zunahm und vermehrt              Verein „Lebensraum Land um Laa“
                                                                                                                                            © Hartmann

                                                                                                                                                                                                            Anfragen zu individuellen Informationsgesprä-         wohnenimlandumlaa@gmx.at
                                                                                                                                                                                                            chen gestellt wurden.                                 www.landumlaa.at

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Tätigkeitsbericht 2019 - Gemeinschaft der Dörfer und Städte - Dokumentation Projektwettbewerb 2019 Stolz auf unser Dorf Ideenwettbewerb ...
BürgerInnenbeteiligung - Digitalisierung                                                                                auf den Plätzen                                            BürgerInnenbeteiligung - Digitalisierung
                            Ort / Dorf
                                                                                                                                 Preisträger                                                                                                                           Ort / Dorf

                            Partizipationsprozess AG34                                                                                              Partizipative Spielplatzplanung                                                                         2.
                                                                                                                                                                                                                                                            Platz
                            Projektträger: Marktgemeinde Leopoldsdorf bei Wien                                                                      Projektträger: Gemeinde Ramsau

                                                                                                                                                    Im Jänner 2019 fand ein Spielplatzworkshop         Auf diese Weise entwickelte sich eine Rangliste,
                                                                                                                                                    in der Volksschule statt. In mehreren Runden       die Kinder beschäftigen sich weniger mit be-
                                                                                                                                                    erarbeiteten die Kinder eine Liste ihrer Lieb-     stimmten Spielgeräten, die vielleicht gar nicht
                                                                                                                                                    lings-Spielfunktionen. Klettern, balancieren,      ermöglicht werden können, sondern geben der
                                                                                                                                                    rutschen, verstecken, chillen, schaukeln, hüpfen   Spielplatzplanerin einen perfekten Rahmen, in
                                                                                                                                                    - was macht ihr am liebsten?                       dem sie den Spielplatz nach den Wünschen der
                                                                                                                                                                                                       Kinder anlegen kann.
                                                                                                                                                                                                       Anschließend an den spielerisch-theoretischen
                                                                                                                                                                                                       Teil bauten die Kinder aus unterschiedlichsten
                                                                                                                                                                                                       Materialien ihren Traum-Spielplatz auf großen
                                                                                                                                                                                                       Holzplatten. Innerhalb kürzester Zeit entstan-     Kontakt:
                                                                                                                                        1.
                                                                                                                                        Platz
                                                                                                                                                                                                       den zwei sehr aussagekräftige Modelle.
                                                                                                                                                                                                       Als Highlight gestalteten die Kinder noch
                                                                                                                                                                                                                                                          Gemeinde Ramsau
                                                                                                                                                                                                                                                          www.ramsau.gv.at
                                                                                                                                                                                                       verschiedene flache Steine, die anschließend       gemeinde@ramsau.gv.at
                                                                                                                                      Preisträger                                                      zu Steinmanderln zusammengeklebt wurden,
 © Fotos: Mathias Silveri

                                                                                                                                      Projekt-                                                         die am Spielplatz aufgestellt werden - damit
                                                                                                                                      wettbewerb                                                       haben die Kinder immer ein sichtbares Zeichen,

                                                                                                                                      2019                                                             dass sie sich an der Planung ihres Spielraums
                                                                                                                                                                                                       beteiligt haben.

                            Anlässlich der Landesausstellung 2019 wurde     Um die Ansprüche und Wünsche der Bevölke-
                                                                                                                                                    Gutenbrunn ist fit
                            das ehemalige Arbeiterwohnheim renoviert
                            und den neuen Anforderungen entsprechend
                                                                            rung für diese Räumlichkeiten herauszufinden,
                                                                            wurde im November 2017 ein umfangreicher                                Projektträger: Marktgemeinde Gutenbrunn und Verein „Gutenbrunn ist fit“                                 3.
                                                                                                                                                                                                                                                            Platz
                            genutzt. Neben Schauräumen und einer Mus-       Partizipationsprozess mit der Firma „sigs“ gestar-
                            terwohnung ehemaliger Ziegelarbeiterfamilien    tet. Das Ergebnis des begleitenden Planungs-
                            werden auch Räumlichkeiten als Treffpunkt für   prozesses diente als Basis für eine nachhaltige                         Die Gemeindeverantwortlichen wollten mit den       geräte kümmert. Es ist ein neues attraktives
                            die Bevölkerung adaptiert.                      Identifikation mit dem umgesetzten Projekt.                             Jugendlichen über die Errichtung eines Jugend­     Freizeitangebot entstanden; gleichzeitig wurde
                                                                            Mithilfe des Partizipationsprozesses wurde eine                         treffs diskutieren. Bei einem Workshop im Rah-     ein leerstehendes Geschäftslokal im Ortszent-
                                                                            intensive und nachhaltige Einbeziehung der                              men der Dorferneuerung Gutenbrunn wurde            rum belebt. Nach zwei Jahren zählt der Verein
                                                                            gesamten Bevölkerung erreicht. Vorbereitende                            aber seitens der Jugendlichen der Jugendtreff      203 Mitglieder (die Gemeinde hat 516 Einwoh-
                                                                            Postwurfsendungen, Aufstellen von Ideenglä-                             nicht forciert. Es entstand die Idee, im leer-     nerInnen). Das Projekt hat Personen weit in
                                                                            sern zum Abgeben von Ideen und Meinungen,                               stehenden Bankgebäude einen Fitnessraum            die Region hinaus und über alle Altersgruppen
                                                                            eine zweitägige Ideenwerkstatt sowie ein Ar-                            für die Jugend einzurichten. Die Jugendlichen      hinweg zum Mitmachen ermuntert.
                                                                            chitekt vor Ort haben gewährleistet, dass eine                          gründeten den Verein „Gutenbrunn ist fit“, der
                                                                            große Anzahl von Menschen erreicht wurde.                               als Partner bei der Umsetzung des Projektes        Aufgrund des großen Erfolgs wird nun die
                                                                            Große Unterstützung kam vom Dorferneue-                                 fungiert und sich außerdem um die Pflege der       Erweiterung des Angebots um einige Geräte im
                                                                            rungsverein und der Gemeinde.                                           Räumlichkeiten und die Wartung der Fitness-        Garten des Gebäudes überlegt.
                                                                            Mit dem AG34 wird nicht nur ein Highlight für
                                                                            die Landesausstellung geschaffen, sondern
                                                                            auch ein nachhaltiger Treffpunkt für die Be-
                                                                            völkerung. Die Ideen im Partizipationsprozess                                                                                                                                 Kontakt:
                                                                            reichen von Räumlichkeiten für verschiedenste                                                                                                                                 Marktgemeinde Gutenbrunn
                                                                            Vereine über Veranstaltungsräumlichkeiten bis                                                                                                                                 gemeinde@gutenbrunn.gv.at
                                                                            zum Café.                                                                                                                                                                     www.gutenbrunn.gv.at

                                                                            Kontakt:
                                                                            Marktgemeinde Leopoldsdorf bei Wien
                                                                            post@leopoldsdorf.gv.at
                                                                            www.leopoldsdorf.gv.at

18                                                                                                                                                                                                                                                                                    19
BürgerInnenbeteiligung - Digitalisierung                                                                                                                         auf den Plätzen                                               BürgerInnenbeteiligung - Digitalisierung
     Stadt / Gemeinde
                                                                                                          Preisträger                                                                                                                                                              Stadt / Gemeinde

     Kidspower - Jugendbeteiligung                                                                                                                                    FRANZ trifft DIGITAL                                                                                       2.
     in der Dorferneuerung
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Platz
                                                                                                                                                                      Projektträger: Marktgemeinde Rabenstein an der Pielach

     Projektträger: FVDV Seebenstein                                                                                                                                                                                        Vor über 200 Jahren wurden auf Anordnung
                                                                                                                                                                                                                            Kaiser Franz I insgesamt 300.000 km² und mehr
                                                                                                                                                                                                                            als 50 Mil­lionen Grundstücke vermessen und
                                                                                                                                                                                                                            im franziszeischen Kataster festgehalten.

                                                                                                                                                                                                                            Im Zuge des Projekts FRANZ trifft DIGITAL wur-
                                                                                                                                                                                                                            den die alten Pläne von 1821 digitalisiert – nun
                                                                                                                                                                                                                            können diese und die aktuellen übereinander-
                                                                                                                                                                                                                            gelegt werden. Somit können die Veränderun-
                                                                                                                                                                                                                            gen in Rabenstein vor allem im Bereich des
                                                                                                                                                                                                                            Ortszentrums und die einigen Ortsteilen im
                                                                                                                                                                                                                            Wandel der Zeit verfolgt werden. Im digitalen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                © Fotos: Auer Gottfried
                                                                                                                                                                                                                            Ortsplan auf der Website www.rabenstein.gv.at      Kontakt:
                                                                                                                        1.
                                                                                                                        Platz
                                                                                                                                                                      Die Marktgemeinde Rabenstein beschäftigt
                                                                                                                                                                      sich intensiv mit ihrer Geschichte. Eine sehr gut
                                                                                                                                                                                                                            gibt es in der Rubrik „Hintergrundkarte“ bei
                                                                                                                                                                                                                            der Auswahl „Alter Kataster“ eine Überblend-
                                                                                                                                                                                                                                                                               Marktgemeinde
                                                                                                                                                                                                                                                                               Rabenstein an der Pielach
                                                                                                                                                                      gefüllte und funktionierende Topothek bildete         möglichkeit. Rabenstein kann dadurch zeigen,       gemeinde@rabenstein.gv.at
                                                                                                                     Preisträger                                      den Ausgangspunkt für das neueste Projekt –           wie sich der gemeinsame Lebensraum über            www.rabenstein.gv.at
                                                                                                                     Projekt-                                         eine gelungene Verschränkung des franziszei-          die Jahrzehnte verändert und weiterentwickelt
                                                                                                                     wettbewerb                                       schen Katasters mit den aktuellen Flächenwid-         hat - frei nach dem Motto „Vergangenheit hat

                                                                                                                     2019                                             mungsplänen bzw. digitalen Ortsplänen.                Zukunft".

     Im Zuge der Neuausrichtung des Dorferneue-
     rungsvereins aufgrund des Obmannwechsels
                                                      Musikschule und der Volksschule, eigene
                                                      T-Shirts mit „FVDV Kidspower“ wurden verteilt,
                                                                                                                                                                      Tag Tool Convention Tulln                                                                                  2.
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Platz
     wurde ein wesentlicher Schwerpunkt in Form       einmal im Jahr gibt es ein Team-Event in der                                                                    Projektträger: Stadtgemeinde Tulln
     der zukünftigen Einbindung der Seebensteiner     Natur bzw. einen Ausflug. Ein Förderprogramm
     Jugend definiert. Die Verbindung der Generati-   wurde gestartet, das auf die persönlichen Stärken
     onen und somit die Weitergabe des bedeuten-      jedes jungen Vereinsmitglieds abgestimmt ist.                                                                   Unter Tagtool versteht man „digitale Lichtmalerei“.   vention in Tulln. 24 KünstlerInnen aus 11 Natio-
     den und sehr umfassenden Wissens der bishe-      Vor allem im Bereich „Medientechnik“ konnten                                                                    Es wird mit einer in Tulln entwickelten App zum       nen nahmen daran teil, es wurden Workshops,
     rigen VereinsvertreterInnen an die zukünftige    sich die Jugendlichen bereits beweisen: die                                                                     Zeichnen und Animieren via Multitouch-Tablets         Performances, Präsentationen, Diskussionen
     junge Generation war ein besonderes Anlie-       Website wurde aktiv mitgestaltet und laufend                                                                    und Videoprojektoren gearbeitet.                      und gemeinsames Arbeiten in „Open Sessions
     gen. Es gibt eine eigene Jugendbeauftragte,      mit Beiträgen über soziale Medien gefüttert                                                                     Diese Form der künstlerischen Auseinanderset-         mit KünstlerInnen“ angeboten. Tagtool spricht
     die Jugendlichen übernahmen Verantwortung        (so werden Veranstaltungen aktiv nach außen                                                                     zung stand im Zentrum einer dreitägigen Con-          eine breite Zielgruppe an und eignet sich her-
     (zB. als Tontechniker oder Moderatorin), der     getragen), bei einem Laufevent gab es einen                                                                                                                           vorragend für das Zusammenbringen von Men-
     FVDV kooperiert mit dem Kindergarten, der        Livestream über TV und Handy.                                                                                                                                         schen verschiedener Generationen. Im Rahmen
                                                      Ein Teil des FVDV zu sein, ist bei den Kleinsten                                                                                                                      von kostenlosen Workshops konnten Kinder,
                                                      sehr stark verankert und hat einen hohen Stel-      Kontakt:                                                                                                          Jugendliche und Erwachsene die digitale Licht-
                                                      lenwert. Die etwas größeren Kinder freuen sich      FVDV Seebenstein                                                                                                  malerei ausprobieren, am Abend zeigten die
                                                      schon, wenn sie sich aktiv einbringen können,       www.fremdenverkehrsverein-                                                                                        Tagtool-Profis ihr Können. Am letzten Tag fand
                                                      und die Eltern wissen es zu schätzen, dass den      seebenstein.at                                                                                                    eine fulminante Großprojektion auf den Tullner
                                                      Kindern eine besonders wertschätzende Form          heidemarie.brandstetter@gmx.at                                                                                    Stadtturm statt, im Anschluss war das Publikum
                                                      des Zusammenarbeitens und der Übergabe                                                                                                                                zum Mitmachen eingeladen.
                                                      von Verantwortung schon in jungen Jahren                                                                                                                              Die Stadt Tulln fördert im Rahmen des Projekts
                                                      ermöglicht wird.                                                                                                                                                      „Stadt des Miteinanders“ die lokale Kreativszene
                                                                                                                                           © Fotos: Josef Dorninger

                                                                                                                                                                                                                            und möchte sich als Zentrum der internationalen
                                                      Die Verbundenheit von Jung und Alt zueinan-                                                                                                                           Tagtool-Community präsentieren. In Zukunft         Kontakt:
                                                      der und zum Ort wächst, und Seebenstein ist                                                                                                                           sollen so weitere Projekte gedeihen und die        Stadtgemeinde Tulln
                                                      somit zu einem Ort des „neuen Miteinanders“                                                                                                                           Convention auch im nächsten Jahr fortgeführt       stadtamt@tulln.gv.at
                                                      geworden.                                                                                                                                                             werden.                                            www.tulln.at

20                                                                                                                                                                                                                                                                                                         21
BürgerInnenbeteiligung - Digitalisierung                                                                                  auf den Plätzen                                         BürgerInnenbeteiligung - Digitalisierung
     Kleinregionen
                                                                                                            Preisträger                                                                                                                       Kleinregionen

     Regionale Agenda 21 Traisen-Gölsental                                                                                     Klimawandelanpassungskonzept                                                                            2.
                                                                                                                                                                                                                                      Platz
     Projektträger: Verein Region Traisen-Gölsental                                                                            Projektträger: Kleinregion Waldviertler Hochland

                                                                                                                                                                               Die Kleinregion Waldviertler Hochland hat im
                                                                                                                                                                               Strategieprozess 2018 die Vision entwickelt,
                                                                                                                                                                               „Waldkompetenzregion“ zu werden. Eine ganze
                                                                                                                                                                               Reihe an Entwicklungszielen wurde formuliert.
                                                                                                                                                                               Aktuell ist aber die Bedrohung der Waldbestände
                                                                                                                                                                               durch den fortschreitenden Klimawandel eines
                                                                                                                                                                               der zentralen und vordringlichsten Themen.
                                                                                                                                                                               Darum hat sich die Kleinregion entschlossen,
                                                                                                                                                                               sich als Klimawandelanpassungsmodellregion
                                                                                                                                                                               (KLAR) zu bewerben.
                                                                                                                                                                               Zu den Themen „Gemeinde – Kommunale
                                                                                                                   1.
                                                                                                                   Platz
                                                                                                                                                                               In­fra­­struktur“, „Land- und Forstwirtschaft“ und
                                                                                                                                                                               „Gesundheit und Tourismus“ wurde in Arbeits-
                                                                                                                                                                               gruppen das Grobkonzept für die Projektein­          Kontakt:
                                                                                                                 Preisträger                                                   reichung bei KLAR erarbeitet.                        Kleinregion Waldviertler Hochland
                                                                                                                 Projekt-                                                                                                           www.waldviertler-hochland.at
                                                                                                                 wettbewerb                                                    Die Beteiligung von Bevölkerung und Experten

                                                                                                                 2019                                                          aus der Region bereits in der Startphase des
                                                                                                                                                                               Projektes war ein wesentlicher Erfolgsfaktor für
                                                                                                                                                                               die Qualität des Grobkonzepts und die positive
     Beim zweiten Zukunftsforum wurden am               Diese sehr breit gefächerten Möglichkeiten,                                                                            Beurteilung für die Aufnahme als KLAR Region.
     14. Juni 2019 die Ergebnisse des Strategiepro-     sich zu beteiligen, zeigten Wirkung – es wurden
     zesses der ersten Regionalen Agenda 21 in          zahlreiche Postkarten zurückgeschickt, die
     Niederösterreich präsentiert. Eine möglichst       Beteiligung bei den Angeboten war sehr hoch,                           My great place Wagram/Tulln
     große Beteiligung aus der Bevölkerung der          vor allem die Pionierkreise brachten bereits
                                                                                                                               Projektträger: Kleinregion Wagram
                                                                                                                                                                                                                                       3.
                                                                                                                                                                                                                                      Platz
     11 Gemeinden war zentrales Ziel. Start war         sehr konkrete Ideen zur Weiterentwicklung in
     eine Postkartenaktion mit 43.000 gedruckten        der Region.
     Postkarten, danach fanden Interviews mit           Aufgrund der intensiven Einbindung der Be-
     AgendapionierInnen, zwei Schulworkshops            völkerung sind einige Projekte bereits realisiert                                                                      was von den vielen Angeboten in diesem Raum
     „träume deine Region“, intensive Plakataktionen,   worden. So bekam der Außenauftritt der Klein­                                                                          Wertschätzung genießt, stand im Mittelpunkt
     zwei Zukunftsforen, mehrere Kernteam- und          region mit der Überarbeitung des Logos und                                                                             von „My great place Wagram/Tulln“. Das Projekt
     Steuergruppen-Sitzungen und 20 Treffen von         der Erstellung eines neuen Corporate Designs                                                                           war der regionalen Identität auf der Spur.
     Pionierkreisen zu den als wichtig definierten      ein modernes und besser zur Region passendes                                                                           Mittels Fragebogen wurden die Stärken und das
     Themen statt.                                      Bild. Auch das neue Regionsmagazin in hoch-                                                                            Image der Region, die beliebtesten Erlebnis-
                                                        wertiger Aufmachung ist bereits erscheinen.                                                                            plätze, die besten Botschafter der Region, die
                                                        Die vielfältigen weiteren Maßnahmen und                                                                                Chancen und die Defizite erhoben. Von Juli bis
                                                        konkret erarbeiteten Projekte werden die Arbeit                                                                        Dezember 2017 war die Region in Form eines
                                                        des Regionalmanagements und der regionalen                                                                             Regionsstandes bei ausgewählten Veranstal-
                                                        AkteurInnen wie Gemeinden im kommenden                                                                                 tungen in allen neun Gemeinden präsent.
                                                        Jahrzehnt begleiten und die Richtung weisen.                                                                           Es lagen Infomaterialien zu vielfältigen Ange-
                                                        Durch die umsetzungsorientierte Herange-                                                                               boten in der Kleinregion auf.
                                                        hensweise konnte das Ziel einer lebendigen                                                                             Ein weiterer Projektteil waren die „Identitäts-
                                                        Strategie und der Motivation regionaler Akteur­                                                                        blitzlichter“ der Jugendlichen, die im Rahmen
                                                        Innen voll erfüllt werden.                                             Über die „Kleinregion Wagram“ spannt sich der   des Jugendfests „Crowd & Ruam“ in Tulln und
                                                                                                                               Bogen vom Wein- und Ackerbau dominierten        bei den Graffiti-Workshops in Absdorf und in
                                                        Kontakt:                                                               ländlichen Raum des Wagrams bis zum städti-     Großweikersdorf eingesammelt wurden.                 Kontakt:
                                                        Verein Region Traisen-Gölsental                                        schen Raum der Gartenstadt Tulln.               Dabei ging es speziell um die regionale Sicht-       Kleinregion Wagram
                                                        regionaleagenda21@traisen-goelsental.at                                Wie die BewohnerInnen, die Gäste und speziell   weise der Jugend und um ihren Platz in der           office@regionwagram.at
                                                        www.traisen-goelsental.at                                              die Jugend die Kleinregion Wagram sehen und     Region.                                              www.klein.regionwagram.at

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Kategorie Ganzheitlichkeit                                                                                                        nominiert                                                                                             Ganzheitlichkeit

                   Lokale Antworten auf globale Herausforderungen                                                                                    Marktgemeinde Absdorf
                   Der Projektwettbewerb diente auch dazu, den Kandidaten des Landes                  Teilnahmebedingungen:                                                                                                                                              Kontakt:
                   Niederösterreich für die Teilnahme am Europäischen Dorferneuerungs-                Pro Land bzw. Region ist nur die Nennung       Bezirk:                  Tulln                                                                                      Marktgemeinde Absdorf
                   preis 2020 auszuwählen. Orte, Gemeinden und Kleinregionen, die sich in             eines Dorfes, einer Landgemeinde oder          Hauptregion:             Niederösterreich-Mitte                                                                     marktgemeinde@absdorf.gv.at
                   den letzten Jahren um eine umfassende Entwicklung bemüht haben und                 eines interkommunalen Verbundes möglich,       EinwohnerInnen:          2.200                                                                                      www.absdorf.gv.at
                   dem Motto des Europäischen Dorferneuerungspreises 2020 „Lokale Ant-                wobei eine Einwohnerzahl von 20.000 nicht
                   worten auf globale Herausforderungen“ gerecht werden, konnten in                   überschritten werden sollte.
                   der Kategorie „Ganzheitlichkeit“ einreichen. Der Sieger dieser Kategorie, die      Nennungsberechtigt sind die für die            Die Marktgemeinde Absdorf ist eine Gemeinde        Wohnen
                   Marktgemeinde Großschönau (Waldviertel), wird das Land Niederösterreich            Dorferneuerung und Landentwicklung der         mit hoher Wohn- und Freizeitqualität, bietet mit   • Errichtung von zahlreichen kostengünstigen
                   beim nächstjährigen Europäischen Dorferneuerungspreis vertreten.                   jeweiligen Staaten, Länder und Regionen        zahlreichen Klein- und Mittelunternehmen             Reihenhäusern und Wohnungen; altersge-­
                                                                                                      zuständigen Behörden, aber auch Nicht-Re-      Arbeitsplätze und ist Bahnknotenpunkt (Ver-          rechtes Wohnen: Errichtung von Wohnungen
                                      Der Europäische Dorferneuerungspreis wird seit 1990             gierungs-Organisationen(NGOs), sofern keine    bindungen nach Wien Praterstern, Wien Franz-         für betreutes Wohnen samt Bettenlift
                                      alle zwei Jahre von der Europäischen ARGE Landent-              Einreichungen von offizieller, behördlicher    Josefs-Bahnhof, Gmünd, Krems und Bahnhof

                                                                                                                                                                                                                                                           © Ruhrhofer
                                      wicklung und Dorferneuerung vergeben. Im Wettbe-                Stelle vorliegen.                              Tullnerfeld).                                      Umwelt und Klimawandel
                                      werb werden Anstrengungen von Orten, Gemeinden                                                                 Die Vereinslandschaft ist sehr ausgeprägt, viele   • Natur-im-Garten Gemeinde und damit
                                      und Regionen, die auf eine dauerhafte, sichtbare länd­                                                         Absdorferinnen und Absdorfer engagieren sich         nachhaltige Grünraumpflege
                                      liche Entwicklung zielen und in kooperative Aktionen         Die Sieger waren bisher:                          ehrenamtlich in zahlreichen Organisationen.        • e-5 Gemeinde; EMAS Zertifizierung der
                                      und Pläne eingebunden sind, bewertet.                                                                          Die Zurverfügungstellung von Baugründen hat          Pfarre, Elektrotankstellen
                                      Das Wettbewerbsmotto trägt der Tatsache Rechnung,            • 1990       Dorfbeuern (Salzburg)                in den letzten 10 Jahren zu überwiegend ver-       • Klimabündnisgemeinde
                                      dass jeder Ort, auch die kleinste Siedlung, mit über­        • 1992       Illschwang                           dichtetem Wohnbau und starkem Zuzug geführt        • Verstärkte Pflanzung von Bäumen und
                                      regio­nalen, kontinentalen und vielfach auch weltweiten      • 1994       Steinbach an der Steyr               (ca. + 400 Personen). Gleichzeitig wurde die         Anlage von Grünraumflächen
                   Entwicklungen, seien es nun Gefahren oder Chancen, konfrontiert ist.            		           (Oberösterreich)                     Infrastruktur durch eine Tagesbetreuungsein­
                   Es soll ein Signal dafür sein, diese Herausforderungen zu erkennen und          • 1996       Beckerich                            richtung für 1-3jährige, Hebammen- und             Kommunikation/Digitalisierung
                   sich ihnen zu stellen. Das Motto wirft daher einen besonderen Fokus auf         • 1998       Obermarkersdorf (Niederösterreich)   Ärzte­praxen, Spielplätze, Geh- und Radwege,       • sukzessiver Ausbau des Glasfasernetzes für
                   jene Gemeinwesen, die sich ihrer Verantwortung über den eigenen Teller-         • 2000        Kirchlinteln                        Parkanlagen, Natur im Garten Projekte samt           alle Bürgerinnen und Bürger
                   rand hinaus bewusst sind und im Rahmen ihrer Möglichkeiten Antworten            • 2002        Großes Walsertal (Vorarlberg)       ökologischer Pflege der Rabatten und Grün­
                   auf die großen Fragen des 21. Jahrhunderts finden, die dazu beitragen,          • 2004        Ummendorf (Börde)                   flächen (3 Goldene Igel) laufend verbessert.       Integration und Freiwilligenwesen
                   das Leben auf unserem Planeten zu einem besseren zu machen.                     • 2006        Koudum (Gemeinde Nijefurd)                                                             • neu nach Absdorf zugezogene Personen
                                                                                                   • 2008       Sand in Taufers (Südtirol)                                                                werden zu der Aktion „Grenzenlos kochen“
                                                                                                   • 2010        Langenegg (Vorarlberg)                                                                   eingeladen; freiwillige Köchinnen und Köche
                                                                                                   • 2012        Vals                                                                                     bereiten für 8 - 10 Personen nationale und
                                                                                                   • 2014       Tihany                                                                                    internationale Speisen zu; Reinerlös wird
                                                                                                   • 2016       Fließ (Tirol)                                                                             sozialen Zwecken gespendet
                                                                                                   • 2018       Hinterstoder (Oberösterreich)                                                           • Jährliches Badfest durch Gemeinde und Vereine,
                                                                                                                                                                                                          Erlös für soziale Zwecke verwendet
                                                                                                   Das Land Niederösterreich wurde                                                                      • Dankesfest der Marktgemeinde an die Frei-
                                                                                                                                                                                                          willige Feuerwehr - der Gemeinderat bewirtet
 © Ulli Engleder

                                                                                                   würdig vertreten durch
                                                                                                                                                                                                          die FF-Mitglieder samt deren PartnerInnen
                                                                                                   1990     Niederstrahlbach                                                                            • Ernennung einer Sozial- und Generations-
                                                                                                   1992     Windhag und St.Georgen/Klaus                                                                  beauftragten, welche sich intensiv um deren
                                                                                                   1994     Kautzen                                                                                       Anliegen kümmert und auch Veranstaltungen
                                                                                                   1996     Katzelsdorf                              Wettbewerbsmotto „lokale Antworten auf               organisiert
                                                                                                   1998     Obermarkersdorf                          globale Herausforderungen“
                                                                                                   2000     Reinsberg
                                                                                                   2002     Großschönau                              Mobilität
                                                                                                   2004     Herrnbaumgarten                          • Gründung des Vereins MiA - Mobilität in
                                                                                                   2006     Ybbsitz                                    Absdorf, wo Ehrenamtliche mit einem
                                                                                                   2008     Schönbach                                  Kleinbus Personen, die in ihrer Mobilität
 © Frank Neuner

                                                                                                   2010     Prellenkirchen                             eingeschränkt sind z.B. zu Einkäufen, Arzt-
                                                                                                   2012     Allhartsberg                               oder Kirchenbesuchen bringen
                                                                                                   2014     Langau                                   • Park and Ride Anlage; Elektrotankstellen;
                   Die Marktgemeinde Waidhofen an der Ybbs vertrat Niederösterreich beim           2016     Kirchberg an der Pielach                   Car-Sharing ab November 2019
                   Europäischen Dorferneuerungspreis 2018                                          2018     Waidhofen an der Ybbs                    • Errichtung von Radwegen

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