Y - Hochschule der Künste Bern

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Y                 INSTITUT
Lehrverzeichnis

Y                 INSTITUT
Lehrverzeichnis

HS                21    22
Inhalt

  Allgemeine Information
  Jahresthema «Reisen»

  BACHELORANGEBOTE
14 Y-Projekte
15   — Experimentals
19   — Fundamentals
21   — Skills
22 Y-Vorlesung
23 Y-Toolbox (15.—19. 11. 2021)
39 Y-Talks
40 Y-Äquivalenzen
41 Andere Vorlesungen und Kurse

  MASTERANGEBOTE
54 Synapse
        HKB

  FORSCHUNG
59 Für alle Masterstudierenden
74 Für Studierende der Musik
78 Minor Forschung
80 Forschungs-Mittwoch
81 Kolloquium Institut Praktiken   und
  Theorien der Künste

94 Impressum

                                         3
Allgemeine Informationen

               Y INSTITUT
               Das Y Institut ist ein Zentrum für sparten-
übergreifende Lehre. Es ist dem Grundgedanken ver-
pflichtet, dass weder die Kunst noch das Denken an diszi-
plinären Grenzen Halt machen, und versteht sich als Ort
der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Erkennt-
nis- und Darstellungsformen. In seinem Lehrcurriculum
orchestriert das Y ein Zusammenspiel der Künste, arbei-
tet an den Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft und
führt so unterschiedliche Disziplinen und Wissenskultu-
ren zusammen.
               Das Lehrangebot des Y beinhaltet das fächer-
übergreifende Programm für Bachelorstudierende. Auf
Masterstufe führt das Y den Studiengang Contemporary
Arts Practice (CAP) mit den Bereichen Fine Arts, Sound
Arts, Literatur/Übersetzung und Performance Art.

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Y-Jahresthema 2021/22

I haven’t been                    «Reisen»
                                  Es gibt viele Gründe, warum Menschen ih-
                   ren Wohnort für eine Weile verlassen. Sie pilgern, treiben

everywhere, but    Handel, möchten sich bilden oder erholen. Reisen im tou-
                   ristischen Sinne waren in Europa lange den Wohlhaben-
                   den vorbehalten. Junge Adelige begaben sich seit der

it’s on my list.   Renaissance auf die Grand Tour, und auch Forschungsrei-
                   sen waren eine privilegierte Angelegenheit.
                                  Thomas Cook soll 1863 die erste Pauschal-
                   reise verkauft haben. Sie führte ins Berner Oberland und
    Susan Sontag   brachte die Schweiz als Reiseziel aufs Tapet. Heute ist
                   der Fremdenverkehr breiten Bevölkerungsschichten zu-
                   gänglich — und zugleich als Massentourismus zum Prob-
                   lem geworden. Die Klimakrise erfordert ein Umdenken,
                   eine neue Ästhetik und Logistik des Reisens. Und derzeit
                   schränkt eine Pandemie die Bewegungsfreiheit weltweit
                   ein. Was bedeutet dies für die Zukunft des Reisens? Wie
                   sieht der Tourismus von morgen aus? Und wie gestalten
                   sich die globalen Migrationsströme, die eine ganz andere
                   Form der Ortsveränderung darstellen?
                                  Die Kunst- und Kulturgeschichte bietet ei-
                   nen unerschöpflichen Vorrat alternativer, nämlich imagi-
                   nativer Reiseformen : In Romanen, Theaterstücken und
                   Filmen, in der Musik und auf Gemälden haben Künst-
                   ler*innen ihr Publikum auf Reisen durch Raum und Zeit
                   mitgenommen, an reale und erdachte Orte. Sie taten und
                   tun dies, ohne dass die Körper sich in Bewegung setzen
                   müssten — oder jedenfalls nicht sehr weit.

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Le thème de l’année 2021/22 d’Y

I haven’t been                    « Voyager »
                                  Les raisons qui motivent les personnes à
                   déserter leur logement pour un certain temps sont nom-

everywhere, but    breuses : il peut s’agir d’un pèlerinage, de faire du com-
                   merce, de s’instruire ou encore de se ressourcer. Le voya-
                   ge au sens touristique était longtemps réservé à une élite

it’s on my list.   fortunée : depuis la Renaissance, les jeunes nobles faisai-
                   ent leur Grand tour ; voyager à des fins scientifiques rele-
                   vait également du privilège.
                                  C’est en 1863 que Thomas Cook aurait ven-
    Susan Sontag   du son premier voyage organisé. La destination ? L’Ober-
                   land bernois. L’effet ? La Suisse émerge comme destinati-
                   on de voyage. Aujourd’hui, le tourisme est accessible à de
                   larges couches de la population. Simultanément, le tou-
                   risme de masse est devenu un problème en soi. La crise
                   du climat exige que nous repensions notre attitude face
                   au voyage ; elle exige une nouvelle esthétique et une nou-
                   velle logistique du voyage. Or, une pandémie limite actu-
                   ellement la liberté de mouvement dans le monde : quel
                   sera son effet sur les voyages futurs ? De quoi aura l’air le
                   tourisme de demain ? Quels seront les flux migratoires
                   globaux de l’avenir, une forme spécifique de voyage ?
                                  L’histoire de l’art et l’histoire culturelle pré-
                   sentent un réservoir inépuisable de formes de voyages
                   différents : romans, pièces de théâtre, films, musique,
                   tableaux, autant d’échappées que les artistes invitent le
                   public à effectuer avec eux, dans le temps et dans l’espa-
                   ce, dans des lieux réels et dans des espaces imaginaires.
                   Autant de moyens d’évasion qui ne nécessitent aucun
                   (grand) déplacement.

8                                                                                9
Wichtige Informationen                                        Für Masterstudierende gelten bezüglich der
                                                              zu besuchenden Y-Veranstaltungen unterschiedliche Vor-
              Jede/r Studierende der HKB kann sich in         gaben, die Sie bitte bei Ihrer Studiengangsleitung erfra-
alle hier verzeichneten Lehrangebote einschreiben und         gen. Platzkapazitäten vorausgesetzt, dürfen sich Master-
nach erfolgreichem Besuch der Veranstaltung Y-Credits         studierende auch für alle in diesem Heft aufgeführten
erhalten. Über die Anmeldefrist informieren Sie sich bitte    Bachelor-Angebote einschreiben.
in Ihrem Studiengangssekretariat.                                           Alle Master-Studiengänge an der HKB se-
                                                              hen verpflichtend den Erwerb von 2 Credits im Bereich
              Wichtig : Die Anmeldungen gelten als ver-       Forschung vor. Die entsprechenden Lehrangebote finden
bindlich, da die Teilnehmendenzahlen für alle Lehrange-       Sie im hinteren Teil dieses Heftes.
bote beschränkt sind ! Die Einschreibung erfolgt nicht
über die Reihenfolge der Anmeldungseingänge, sondern                        Die erforderliche Anwesenheit zum Erhalt der
unter dem Gesichtspunkt der transdisziplinären Durch-         Credits beträgt in allen hier verzeichneten Angeboten 80 %.
mischung und unter Berücksichtigung des jeweiligen Stu-
dienjahres.                                                                 Bei Fragen steht Ihnen das Y-Team gerne
              Die Anmeldung für alle Y-Lehrveranstaltun-      zur Verfügung (y@hkb.bfh.ch, Tel. 031 848 38 68). Weite-
gen des vorliegenden Verzeichnisses erfolgt online über       re Informationen zu den Veranstaltungen werden aktuell
das Informationssystem IS-Academia.                           auf unserer Website www.hkb.bfh.ch/y bekannt gegeben.
                                                              Bitte beachten Sie auch die verbindlichen Informationen
                 BA-Studierende haben im Rahmen von           zur Abmeldung von Y-Lehrveranstaltungen auf der letzten
10 Credits über das gesamte Studium den erfolgreichen         Seite dieses Semesterverzeichnisses.
Besuch von Y-Veranstaltungen nachzuweisen. Für Studi-
enangebote transdisziplinären Charakters innerhalb der
Disziplinen der HKB können Studierende über ihre Stu-
diengangsleitungen einen Antrag auf Anrechnung von
Y-äquivalenten Studienleistungen stellen.
                 Zur Erlangung der benötigten 10 Y-Pflicht-
credits empfehlen wir folgende Aufteilung : 2 Toolboxes
(je 2 Credits), 1 Y-Projekt (Experimental oder Fundamental,
oder Skills, 4 Credits), obligatorischer Besuch der Kultur-
historischen Vorlesung über zwei Semester (je 1 Credit).

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BACHELOR

     BACHELOR

12
Was ist ein Y-Projekt ?                                        Y-Experimentals

               Die Y-Projekte teilen sich auf in Experimen-                  Y-Experimental zum Jahresthema:
tals, Fundamentals und Skills.                                               Mit Travel Utopia ins Jahr 2071
               In den Experimentals wird ein kreativer Dia-                  Die HKB hat die einzigartige Gelegenheit,
log zwischen den Disziplinen der HKB geführt. Studieren-      an der «Messe für Alltagsgegenstände & Serviceleistun-
de aus allen Bereichen beschäftigen sich gemeinsam mit        gen» (MAGSL) im Jahr 2071 teilzunehmen. Wir als junges,
einem bestimmten Thema, um die Arbeitsweisen der un-          dynamisches Reiseunternehmen freuen uns, Ihre Ideen
terschiedlichen Künste kennen zu lernen und die eigene        für die MAGSL in die Zukunft begleiten zu dürfen.
disziplinäre Optik zu erweitern. Die Experimentals be-                       Die Zukunft ist kompliziert. Unterschiedli-
spielen jeweils einen Teilaspekt des Jahresthemas.            che Voraussetzungen müssen je nach Zukunftsvision er-
               Die Y-Fundamentals bieten ein Lehrformat,      füllt werden. Wir beraten und betreuen Sie bei der Ent-
in dem künstlerische Techniken spartenübergreifend er-        wicklung Ihrer Dienstleistungs- oder Produktidee für die
probt werden. Die Y-Fundamentals finden auf der Zeit-         MAGSL von der Planung bis zur Rückkehr. Mit unserer
schiene der Y-Projekte statt : über das ganze Semester,       langjährigen Erfahrung unterstützen wir Sie gerne, damit
jeweils am Freitagvormittag. Studierende erhalten für         Sie den Überblick angesichts der vielen Möglichkeiten
den erfolgreichen Besuch 4 Credits. Gleiches gilt für die     nicht verlieren. Unser Ziel ist es, mittels utopischer Stra-
Y-Skills, welche den Schwerpunkt auf die Vermittlung von      tegien die Zukunft zu denken. Travel Utopia arbeitet mit
grundlegenden Kenntnissen und Fähigkeiten legen.              Herzblut daran, Sie zu überraschen, zu inspirieren und
               Die Y-Projekte werden mit min. 12 und max.     Ihre Zukunftsvisionen in unvergessliche Erinnerungen zu
18 Teilnehmenden durchgeführt. Für die Teilnahme (inkl.       verwandeln.
Präsentation einer eigens dafür entwickelten Arbeit)                         Die Erarbeitung der Gruppenprojekte ermög-
erhalten Studierende 4 Credits. Alle Projekte starten am      licht Ihnen nicht nur, die Zukunft in ihrer ganzen Vielfalt zu
24. September 2021.                                           erleben, sondern auch, andere Lebens- und Denkweisen zu
                                                              erfahren und damit den eigenen Horizont zu erweitern.
                                                                             Travel Utopia freut sich darauf, Ihre Ideen
                                                              an der MAGSL 2071 sichtbar zu machen!
                                                                             Projektleitung : Fine Bieler (Künstlerin, Assistentin
                                                                             für Fotografie GK HKB), Andrea Rickhaus (Künstlerin,
                                                                             Assistentin VKD HKB)
                                                                             Termine : Fr. 9.30—12.30
                                                                             Ort : Fellerstrasse 11
                                                                             Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen
                                                                             Unterrichtssprache : Deutsch

14                                                                           Code : BYY E058                                         15
Y-Experimental zum Jahresthema :               Projektleitung : Kathrin Zurschmitten (Kunstvermittlerin
               Voyager to Inner Lands                         und Künstlerin, Bern), Marcel Beer (Designer und
                                                              Dialogbegleiter, Bern)
               Örtlich und zeitlich ungebunden : Wir blei-    Termine : Fr. 9.30—12.30
ben an Ort und Stelle und kommen doch viel weiter, als        Ort : Fellerstrasse 11
wenn wir uns bewegen. Unsere Reise führt in Innenwel-         Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen
ten. Was finden wir dort und wie finden wir uns zurecht?      Unterrichtssprache : Deutsch
Wie sind die Landschaften geformt? Wer lebt hier? Wel-
che Sitten und Bräuche gibt es? Ähneln die hiesigen
Kunstwerke jenen der äusseren Welt?
               Kulturgeschichtlich gibt es vielzählige Tra-
ditionen des «inneren Reisens» und Mittel, den Weg nach
innen zu ermöglichen. Im Schamanismus wird versucht,
durch stetiges Trommeln eine ekstatische Reise in den
Himmel zu unternehmen. Mittels «Aktiver Imagination» hat
C.G. Jung seine Innenwelt und die seiner Klient*innen er-
forscht. Die Surrealisten haben Traumhaftes, Unbewuss-
tes, Absurdes und Phantastisches in literarischen, bild-
nerischen und filmischen Ausdrucksmitteln verarbeitet.
               In diesem Projekt begeben wir uns auf
Gruppen- und Individualreisen. Dabei nutzen wir verschie-
dene Methoden, bei denen wir den Blick bewusst und kon-
zentriert nach innen richten. In einem entspannten Zu-
stand geben wir uns dem Tagträumen hin. Wir lassen
Bilder vor dem inneren Auge aufsteigen, beobachten, wie
sie sich verändern, erkunden die Orte, die sich uns zeigen
und treten in Kontakt mit «Einheimischen». Das Erfahrene
formulieren wir in Geschichten, Zeichnungen, Klangland-
schaften etc. Gemeinsam entwickeln wir einen Reisefüh-
rer durch innere Orte.

16            Code : BYY E059                                 Code : BYY E059                                            17
Y-Experimental :                                                      Y-Fundamentals
               Tausche Leben gegen Geschichte
               Wann ist ein Leben einfach nur ein Leben?                              Y-Fundamental :
Wie wird es zu Kunst?                                                                 Vom Geschriebenen zum Gezeichneten,
               In dem Y-Projekt «Tausche Leben gegen Ge-                              vom Gezeichneten zum Geschriebenen
schichte» untersuchen wir die Bedingungen und Möglich-                                wie die vierundzwanzig buchstaben des al-
keiten der künstlerischen Verarbeitung autobiografischer               phabets dazu dienen, unseren worten form zu geben und
Tatsachen.                                                             unsere gedanken auszudrücken, so dienen lineamente,
               Alle Teilnehmenden dokumentieren einen                  die die bewegungen und gesten der dargestellten körper
Tag in ihrem Leben so genau wie möglich mit Bild, Ton,                 komponieren, dazu, die verschiedenen leidenschaften der
Film oder sonstigen Techniken (Zeichnungen, schriftli-                 seele auszudrücken, indem sie aussen sehen lassen, was
chen Notizen). Anschliessend geben alle Teilnehmenden                  den figuren im kopf herumgeht.
ihre Dokumente einer oder einem anderen aus der Grup-                                 in diesem projekt geht es nicht um den wis-
pe. Diese Person beginnt nun, aus dem rohen Material ein               senschaftlichen vergleich zweier medien, sondern um
Konzept für eine künstlerische Arbeit herzustellen.                    eine poetische verfahrensweise. präsent sind in bildern
               Dabei interessiert uns vor allem die Aus-               und texten keine verbürgten wahrheiten, sondern zeichen
wahl und die Anordnung des Materials : Was wird warum                  in ihrer materialität : farben, linien, schriftzüge.
nicht verwendet? Was wird warum behalten? Welche                                      wenn vor unseren augen eine
Struktur / Form / Reihenfolge wird erarbeitet? Warum?                                 zeichnung wächst,
               Anschliessend werden die verschiedenen                                 oder wenn wir mit worten eine bildliche
Werke unter Rücksprache mit den Autorinnen und Auto-                                  wirkung erschreiben,
ren des Materials in geeigneter Form ausgearbeitet (Text,                             merken wir, dass es eine geheime liaison
Objekt, Performance, Bild etc.).                                                      gibt zwischen den beiden,
               Dabei hinterfragen wir neben dem Verhält-                              die von natur aus schon da ist.
nis von Fiktion und Realität, von Komposition und Story-                              wir aktivieren sie.
telling auch das Verhältnis von Autorschaft und Leben.
              Projektleitung : Heinz Helle (Schriftsteller, Zürich),                 es gibt unendlich viele mögliche
              Marcel Freymond (Künstler, Basel)                                      erzählformen,
              Termine : Fr. 9.30—12.30
              Ort : Fellerstrasse 11
                                                                                     aber auch immer diejenige, die mir ent-
              Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen                      sprechen könnte,
              Unterrichtssprache : Deutsch                                           meine stimme, die zeichnet, schreibt.
                                                                                     die einzelnen stimmen werden zu einem
                                                                                     buch zusammengefügt.
18            Code : BYY E060                                                        Code : BYY F008                           19
Projektleitung : Matthias Wyss (Künstler, Biel/Berlin),                     Y-Skills
     Francesco Micieli (Dozent Schweizerisches Literaturinstitut
     HKB)
     Termine : Fr. 9.30—12.30
                                                                                  Y-Skills :
     Ort : Schwabstrasse 10                                                       Freiheit und Formular – zum finanziellen
     Empfohlen für Studierende aus den Fachbereichen                              Aspekt künstlerischer Arbeit
     GK und Literatur                                                             Um auch mal vom Geld zu reden : Es sind
     Unterrichtssprache : Deutsch
                                                                   knapp 5 Milliarden, die die öffentliche Hand und private
                                                                   Kulturförderer jährlich an Kulturschaffende als Fördergel-
                                                                   der übergeben : an Künstler*innen, Gruppen, Organisatio-
                                                                   nen und Institutionen der Kultur.
                                                                                  Was ist das für Geld? Wer vergibt es? Und
                                                                   an wen? Was muss man tun und wer muss man sein,
                                                                   um es zu erhalten? Was bedeutet es, das Geld zu bekom-
                                                                   men — oder auch nicht zu bekommen? Könnte es Gründe
                                                                   geben, keine Fördergelder zu wollen?
                                                                                  Der Kurs bietet eine sowohl praktische wie
                                                                   auch philosophische Beschäftigung mit der Kulturför-
                                                                   derung und dem Bewilligungswesen. Wir erarbeiten das
                                                                   Handwerkszeug zur Gesuchstellung und stellen die Frage
                                                                   nach der Dialektik von Freiheit und Formular : Ist das For-
                                                                   mular die Grundlage zur Freiheit oder gesteht man im
                                                                   Ausfüllen seine Unfreiheit ein?
                                                                                  Im Kurs werden Projekte und Positionen ge-
                                                                   zeigt (und selber gesucht), die den Studierenden helfen
                                                                   sollen, eine eigene Praxis und Haltung zu entwickeln.
                                                                                 Projektleitung : Yeboaa Ofosu (Dozentin Y)
                                                                                 Termine : Fr. 9.30—12.30
                                                                                 Ort : Fellerstrasse 11
                                                                                 Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen —
                                                                                 gerade auch für Masterstudierende !
                                                                                 Unterrichtssprache : Deutsch

20   Code : BYY F008                                                             Code : BYY S004                                       21
Y-Vorlesung                                                            Y-Toolbox (15.—19. 11. 2021)

                Kulturhistorische Vorlesung (Teil 1)                                   Was ist eine Toolbox?
                Im Herbstsemester versteht sich die Vorle-                             Toolboxes sind Kompaktangebote mit den
sungsreihe als eine Einführung in das Zusammenspiel der                 Schwerpunkten Theorie, Experiment und Anwendungs-
Künste und widmet sich ästhetischen Grundbegriffen, die                 wissen. Sie finden in der neunten Woche jedes Semesters
Gültigkeit in allen Kulturbereichen besitzen.                           statt. Studierende erhalten für ihren Besuch 2 Credits.
              Dozierende : Andi Schoon, Thomas Strässle (Y) und Gäste   Toolboxes werden, wenn nicht anders vermerkt, mit min-
              Termine : Di. 16.15—17.30                                 destens 10 und maximal 18 Studierenden durchgeführt.
              Ort : Grosser Konzertsaal, Papiermühlestrasse 13d, Bern
              Anmeldung : nicht nötig, Pflichtveranstaltung für
              BA-Studierende des 1. Jahrgangs
              Bewertung : 1 Credit
              Anbieter : Y

22            Code : BYY V001                                                                                               23
Toolbox zum Jahresthema :                                          Toolbox zum Jahresthema :
               Zukunft kartographieren (tracing                                   Innere Orte
               science-fictional artefacts)                                       If you can’t go outside, go inside. In unserer
               Nach 1989 war die Utopie totgesagt, doch           inneren Welt gibt es mindestens so viel zu entdecken wie
im letzten Jahrzehnt wurde sie in der bildenden Kunst, in         in der äusseren.
Populärkultur, Musik und Literatur neu zum Leben er-                              Konzentrations- und Entspannungstechniken
weckt. Künstler*innen bedienen sich spekulativer Prak-            sollen es uns ermöglichen, die Dimensionen der inneren
tiken und historisch-wissenschaftlicher Ästhetiken, um            Orte wahrzunehmen. Dabei werden wir uns mit unter-
Reisen in die Zukunft oder ins Weltall zu imaginieren. Sie        schiedlichen Systemen und deren Hintergrund auseinan-
schaffen sich Tools und entwickeln Nährböden, aus de-             dersetzen: autogenes Training, Hatha Yoga, Atemübungen,
nen neue Zukunftsbilder und -möglichkeiten erwachsen              Meditation, Traumdeutung und luzides Träumen. Ziel ist die
sollen.                                                           längerfristige Integration des Erlernten in den Alltag.
               Wir möchten in Zeit und Raum mitreisen,                            In einem zweiten Schritt werden wir uns mit
die Reise protokollieren und kulturelle Artefakte identi-         der künstlerischen Arbeit auseinandersetzen und ein frei
fizieren. Wir wollen aktuelle künstlerische Positionen            wählbares Projekt konzipieren, das auf den neuen Erfah-
kartographieren, die sich ästhetisch und inhaltlich beim          rungen basiert. Um die Erlebnisse festzuhalten, werden
Science-Fiction-Genre anlehnen, der vorgestellten Zu-             wir Aufschreibesysteme aus unterschiedlichen Genres
kunft. Dabei begegnen wir Arbeiten zu künstlichen Intel-          kennenlernen und erproben. Welche Beziehung haben
ligenzen, Cyborgs, Zeitreisen, Space-Kolonialismus, zur           unsere inneren Bilder zu unserer aktuellen künstlerischen
Kommunikation mit nicht-terrestrischen Wesen, zu Afro-            Arbeit? Welche neuen Perspektiven ergeben sich dadurch
futurismus oder Xenofeminismus. Wir möchten Verbin-               für den persönlichen, künstlerischen Weg?
dungen zwischen Wissenschaft und deren kultureller Ab-                           Leitung : Frank Hesse (Konzeptkünstler und
bildung identifizieren und uns eine Übersicht verschaffen.                       Yogalehrer, Zürich)
                                                                                 Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30
Mitgebrachte Referenzen oder eigene Arbeiten der Stu-                            Ort : Progr
dierenden werden wir versuchen, in unsere «Karte» ein-                           Unterrichtssprache : Deutsch
zubetten.                                                                        Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen
              Leitung : Olivia Abächerli (Künstlerin, Bern),
              Yvonne Lanz (Künstlerin, Bern)
              Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30
              Ort : Fellerstrasse 11
              Unterrichtssprachen : Deutsch, Englisch
              Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen

24            Code : BYY T150                                                    Code : BYY T151                                     25
Toolbox zum Jahresthema :                                                  Toolbox zum Jahresthema :
              Sound Journeys & Sabbatical                                                Fantastic Voyages
              Environments                                                               Die Erde wird in der afro-amerikanischen
              Klänge erzeugen innere Bilder und heben                     Historiographie oft als feindseliger Ort erlebt. Um ein bes-
uns aus dem Alltagsbewusstsein. Akustische Irreführun-                    seres Morgen zu suchen, wird unendlich weit gereist – in
gen laden ihrerseits dazu ein, uns in neue Welten ziehen                  die Zukunft des «Outer Space». Dieser Afrofuturismus ist
zu lassen.                                                                nicht zu verstehen ohne die afrikanisch-amerikanische
              Ausgehend von thematischen Entwürfen                        Erfahrung der Sklaverei, eine Erfahrung der Dislokation,
sammeln wir Nah- und Fernaufnahmen aus der Umge-                          der Auslöschung von Geschichte. Ein Initiationstrauma,
bung. Mit Stimmen und selbst erzeugten Klängen unter-                     dem der britische Kulturwissenschaftler Paul Gilroy in
suchen wir, wie sie uns in ihren Bann ziehen. Wir insze-                  seinem Buch «The Black Atlantic» nachgeht. In diesem
nieren die Klänge in immersiven Räumen, in denen die                      Kurs wollen wir eine Reihe theoretischer Ansätze (etwa
klare Trennung zwischen Publikum, Musiker*innen, Per-                     von Kodwo Eshun) verfolgen und ihre Beschreibungsmög-
former*innen, tönendem Environment und der Bühne auf-                     lichkeiten untersuchen.
gehoben wird.                                                                            Musikalische Entwürfe stehen jedoch im
              So wie früher aufwendige Deckenfresken                      Zentrum: Neben Sun Ra, Lee Scratch Perry, George Clin-
den Blick in das himmlische Reich eröffneten oder klein-                  ton und Drexciya sollen aktuelle Musiken von R'n'B-Erneu-
formatige Tromp l’oeil-Malereien illusionistisch Türen und                er*innen wie Jamila Woods, Mhysa oder Cindy Maywe-
Tore zu scheinbar neuen Dimensionen öffneten, möchten                     ather, dem androiden Alter Ego von Janelle Monáe, unter-
wir Ausblicke in andere Klangwelten und Szenerien erfor-                  sucht werden. Neben dem Transportmittel der Musik als
schen. Dabei versuchen wir, reale und erdachte Orte zu                    Wahl für die Reise auf neue Planeten werden wir uns dabei
entwerfen, in denen alles ineinander fliesst, Realitäten                  auch mit Filmen (von John Akomfrahs «The Last Angel
sich überlagern und man sich sprichwörtlich «mittendrin,                  of History» bis zum Science-Fiction-Blockbuster «Black
statt nur dabei» befindet.                                                Panther»), internationaler Bildender Kunst (Afro-Tech,
              Leitung : Franziska Baumann (Vokalistin, Klangkünstlerin/   Arthur Jafa), SciFi-Literatur (Octavia Butler und Ta-Nehisi
              Komponistin)                                                Coates) und Gruppen aus gegenkultureller Politik und
              Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30
              Ort : Ostermundigenstrasse 103
                                                                          Mobilisierung (Black Quantum Futurism) beschäftigen.
              Unterrichtssprache : Deutsch                                              Leitung : Pascal Jurt (Journalist und Theorie-Kurator,
              Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen                         Berlin)
                                                                                        Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30
                                                                                        Ort : Fellerstrasse 11
                                                                                        Unterrichtssprache : Deutsch
                                                                                        Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen

26            Code : BYY T152                                                           Code : BYY T153                                          27
Toolbox zum Jahresthema :                                                (version français)
               Décoloniser les résidences artistiques
               Das Reisen hat eine Kolonialgeschichte.                                    Le voyage a clairement une histoire coloni-
Doch wie steht es um die Artist Residencies? Welche Be-                   ale. Qu’en est-il des programmes de résidences artis-
deutung nehmen sie innerhalb des Kunstfelds ein? Und in                   tiques ? Quels rôles jouent-ils dans un contexte postcolo-
welche Rolle begeben sich in der Schweiz lebende Künst-                   nial ? Quels rôles y jouent les artistes en résidence ?
ler*innen, die an Residency-Programmen ausserhalb der                                     Partant de mon expérience en tant qu’ar-
Schweiz teilnehmen?                                                       tiste et curatrice blanche, et à la suite d’un séjour de six
               Lässt sich über eine Kultur erzählen, die                  mois en résidence de recherches artistiques au Caire en
nicht die Eigene ist? Können so Arbeiten entstehen, ohne                  Egypte, je (me) pose les questions suivantes : Quelles
Klischees zu reproduzieren? Wer redet über wen, für wen                   sont les images que je peux filmer et montrer ? Que suis-
und mit wem? Wer stellt wen wie dar ?                                     je légitime de montrer, en particulier dans un contexte
               Aus einer postkolonialen Perspektive wol-                  blanc ? Que puis-je dire, écrire, raconter, sur une culture*
len wir unterschiedliche Handlungsformen und künstleri-                   qui n’est pas la mienne ? Qui parle au sujet de, pour,
sche Strategien betrachten, die sich kritisch mit Bildpro-                avec… qui ? Qui représente qui, et comment ? La question
duktion auseinandersetzen. Die Frage der Darstellung ist                  de la représentation est essentielle et ne peut être abor-
dabei zentral – sie kann nicht verhandelt werden, ohne                    dée sans prendre en compte les relations de pouvoir en
herrschende Machtverhältnisse in Betracht zu ziehen.                      place. Quelles images et objets pouvons-nous, en tant
               Im gemeinsamen Austausch und mit ver-                      qu’artistes, (faire) produire et montrer sans reproduire
schiedenen Inputs können sich Studierende positionieren                   des clichés, eux-mêmes contribuant à une perpétuation
und einen reflektierten Blick auf die Herausforderungen                   de la suprématie blanche ?
von Residency-Programmen entwickeln — unabhängig                                          Durant une semaine, les différentes inter-
davon, ob sie selbst eine Residency machen möchten                        ventions, échanges et lectures amènent les étudiant.e.x.s
oder nicht.                                                               à se situer et développer une réflexion sur les enjeux poli-
              Leitung : Alizé Rose-May Monod (Künstlerin und Kuratorin,   tiques d’un séjour en résidence artistique dans un con-
              Bern), Gökçe Ergör (Kulturarbeiterin, Zürich)               texte postcolonial.
              Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30
                                                                                      * marque la construction sociale derrière le mot culture
              Ort : Schweizerisches Literaturinstitut Biel
                                                                                        blanc.che.x, en italique, définit un système et une
              Unterrichtssprachen : Französisch, Deutsch
                                                                                        sociabilisation et non la couleur de peau réelle
              Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen

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Toolbox zum Jahresthema :                                        Synapse-Toolbox zum Jahresthema :
               Road to Nowhere                                                  Ein Reisebüro für engagierte Kunst, oder :
               Als die Talking Heads (dt. «Quasselköppe»)                       Check-In into Social Arts
in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts von der Stra-                        Ist es Exotik oder Übermut, Sozialkitsch
sse ins Nichts gospelierten, war den wenigsten Zeitge-            oder Kunst? Artivism, Social Art, Kunst im Kontext, Art for
noss*innen klar, dass dies ein Refrain des Jetzt werden           social Change, partizipative Kunst, Co-Kreation usw. sind
würde. Die Abenteuer- und Entdeckungsreisen in unbe-              weltweit unterwegs, um mit und durch Kunst die Welt zu
kannte Winkel dieser Erde sind erledigt, abgelöst von ei-         verändern. Spotlights werden auf soziale Brennpunkte
nem Freizeit- und Bildungstourismus, der innerhalb kur-           gerichtet (Thomas Hirschhorn), aus Müllbergen werden
zer Zeit dafür gesorgt hat, dass es in den meisten Städten        Kunstwerke (Vik Muniz) oder in den Ruinen einer zer-
gleich ausschaut, man die gleichen Klamotten trägt,               bombten Stadt wird Theater geprobt (Milo Rau). Kunst-
mono statt poly. Selbst auf dem Mond ist uns nichts Bes-          projekte in sozialen Kontexten erhalten Aufmerksamkeit
seres eingefallen als ein Fähnchen zu pflanzen.                   und bewegen die Öffentlichkeit.
               Wie also könnte ein Reisen, das diesen                           Diese Reise into Social Arts fängt vor der
Namen verdient, hier und jetzt ausschauen? Gondeln wie            eigenen Haustür an und ist eine Spritztour durch unter-
Jules Verne, opiaten wie Huysmans, in verschiedenen               schiedliche soziale Kontexte zur Entwicklung und Erfor-
Personagen immer am gleichen Ort bleibend wie Pessoa              schung einer interagierenden künstlerischen Praxis. Die
in Lissabon? Nur die Imagination als Motor? Mikroreisen           Verknüpfung von sozialem Engagement, interkultureller
in einen Schachtelhalm? Sich vorzustellen, wie Quanten            Arbeit und künstlerischer Kompetenz bedingt einen ho-
organisiert sind? Oder die Brillengläser auswechseln, auf         hen Grad an Sensibilität und Flexibilität. Zur Orientierung
dass das Vertraute in unbekanntem Glanz erscheine?                werden Herangehensweisen untersucht, Kontexte recher-
               Diesen Fragen wollen wir ganz praktisch            chiert, Rahmenbedingungen abgeklopft. Eine Woche Kof-
nachgehen : Wozu haben wir schliesslich zwei Knie, die            ferpacken mit Einblicken in Projekte, Methoden und in die
denken können?                                                    eigene Umsetzung.
              Leitung : Ralf Samens (Plastiker, Burgdorf)                       Leitung : Sinje Homann (Theaterpädagogin und
              Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30                   Regisseurin), Bettina Holzhausen (Choreografin und
              Ort : Fellerstrasse 11                                            Tanzpädagogin)
              Unterrichtssprache : Deutsch                                      Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30
              Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen                 Ort : Zikadenweg 35
                                                                                Unterrichtssprache : Deutsch
                                                                                Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen

30            Code : BYY T155                                                   Code : BYY T156                                      31
Toolbox zum Jahresthema :                                                Toolbox :
                Motion Tracking                                                          Science — an update
                What does it mean to track people and ob-                                Ein Einführungskurs in naturwissenschaft-
jects digitally, to track their motion, i.e. their movements               liche Konzepte und ihre philosophische/gesellschaftliche
in space? This class will explore the notion of «motion                    Bedeutung. Und ein Update : Was passiert gerade da
tracking» under two complementary angles with the aim                      draussen an den Grenzen des Wissens? Aktuelle Kontro-
to translate them into projects initiated by the students :                versen und neueste Entwicklungen : Wissenschaft als
1. to track people and objects in a given exhibition space,                Prozess verstanden, als Praxis.
namely for virtual, augmented, and mixed reality environ-                                Es wird kreuz und quer durch die Diszipli-
ments; and 2. to track movements on large scales, for in-                  nen gehen :
stance via GPS and surveillance systems.                                               — Quantenphysik (verwischte/verschränkte Zustände,
                How can we, as artists, reinvent, if not con-                            Unschärferelation)
                                                                                       — Teilchenphysik (Was ist das überhaupt, ein Teilchen?
sciously and critically misuse, such devices? What forms                                 Allerlei Dualismen)
could such reinventions and misuses take? What aesthet-                                — Astronomie (Urknall, Dark Matter. Gibt es Leben da
ical and political implications to such devices could be                                 draussen?)
discovered and how are they currently approached by art-                               — Biologie (Sind Viren lebendig? Unbekannte Biosphäre,
                                                                                         Evolution : Kratzen an der Ausnahmestellung des
ists? This class intends to ask questions like these within                              Menschen, Genetic Engineering, synthetisches Leben,
a studio practice framework, in which the students will be                               Holobiont)
encouraged to develop new multimedia skills and bodies                                 — Neurologie (Plastizität des Gehirns, der Mensch als
of work inspired by the two different notions of motion                                  Automat)
                                                                                       — Künstliche Intelligenz (Deep Learning, Turing Test,
tracking outlined above.                                                                 Algorithmic Bias)
               Leitung : Alessandro De Francesco (Poet, Artist,                        — Anthropozän (Denken in geologischen Zeitskalen)
               Essayist, Basel)                                                        — Klima-Wissenschaft (Vom Siegeszug des Prognostischen :
               Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30                           über Modellierungen, Umweltwissenschaft, Collapsology,
               Ort : Schweizerisches Literaturinstitut Biel                              apokalyptisches Denken)
               Unterrichtssprachen : Englisch, Französisch, Italienisch,
               Deutsch                                                                   Dazu ein paar Gedanken zu emanzipierter
               Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen           Wissenschaftskritik : wissenschaftssoziologische/-histo-
                                                                           rische Grundlagen, dekonstruierende (feministische/post-
                                                                           koloniale) Ansätze, Technologie-Kritik allgemein (z. B. Bias
                                                                           und AI). Jeweils gewürzt mit Kunstwerken, die sich exem-
                                                                           plarisch mit wissenschaftlichen Inhalten bzw. Methoden
                                                                           auseinandersetzen, mit ihnen spielen, Forschungsprakti-
                                                                           ken hinterfragen.
32             Code : BYY T157                                                           Code : BYY T158                                     33
Leitung : Roland Fischer (Kurator, Wissenschaftsjournalist)                   Toolbox :
     Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30                               «All the World’s a Stage». Persönliche
     Ort : Fellerstrasse 11
     Unterrichtssprache : Deutsch
                                                                                   Kommunikation & Auftrittskompetenz
     Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen                             Eine Umfrage in den 1970er-Jahren zeigte,
                                                                   dass mehr Menschen Angst vor einem öffentlichen Auf-
                                                                   tritt haben als vor dem Sterben. Absurd, nicht?! Zumal
                                                                   doch die ganze Welt nichts anderes als eine grosse Bühne
                                                                   ist, auf der wir täglich Auftritte absolvieren.
                                                                                   Der Kurs zielt darauf ab, Auftrittskompeten-
                                                                   zen zu stärken, und zwar sowohl im öffentlichen als auch
                                                                   im privaten Rahmen. Anhand von theoretischen Inputs
                                                                   und Übungen wird ergründet, was abläuft, wenn wir mit-
                                                                   einander sprechen, wenn ein Gespräch aus dem Ruder
                                                                   läuft oder wenn sprachlich manipuliert wird – und wie Ge-
                                                                   gensteuer gegeben werden kann. Ein spezielles Augen-
                                                                   merk wird dabei auf unsere wichtigsten Kommunikations-
                                                                   mittel Körper und Stimme gelegt. Weiter wird vermittelt,
                                                                   wie man einen öffentlichen Auftritt vorbereitet, kompe-
                                                                   tent und überzeugend vorträgt, warum wir Lampenfieber
                                                                   haben und wie wir damit umgehen können.
                                                                                   Auf dass wir alle Bühnen dieser Welt ohne
                                                                   Stress, dafür mit aufrechtem Gang und fester Stimme be-
                                                                   treten mögen!
                                                                                 Leitung : Gisela Feuz (Kulturjournalistin,
                                                                                 Radiomoderatorin, Bern)
                                                                                 Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30
                                                                                 Ort : Fellerstrasse 11
                                                                                 Unterrichtssprache : Deutsch
                                                                                 Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen

34   Code : BYY T158                                                             Code : BYY T159                                     35
Toolbox :                                                           Toolbox :
              Wissenschaftliches Schreiben.                                       Audiovisuelle Gestaltung 1 :
              Erfolgreich eine Bachelor- oder                                     Einführung in das Medialab
              Masterthesis verfassen                                              Dieses Einführungsseminar richtet sich in
              Wissenschaftliches Schreiben klingt nach             erster Linie an Studierende der Fachbereiche Musik, Kon-
stundenlangem Rückzug in die geistige Sphäre. Aber : In            servierung und Restaurierung und Theater. Es vermittelt
ein spannendes Thema eintauchen und dabei neue Er-                 Grundlagen der AV-Produktion und führt in die Handha-
kenntnisse gewinnen, kann eine erfüllende, sinnliche und           bung der technischen Infrastruktur ein. Informationen zu
spassbringende Tätigkeit sein.                                     den Bereichen Kamera, Licht, Ton, Schnitt wechseln ab
              Was ist Wissenschaftlichkeit? Wie schreibt           mit Übungen, in denen das Gelernte praktisch umgesetzt
man wissenschaftlich? Wie gehen Profis vor? Wodurch                wird. Zudem lernen die Teilnehmenden das Angebot des
zeichnet sich eine attraktive Schriftsprache aus? Wie              MediaLabs, die Infrastruktur sowie die Ausleihmodalitä-
kommt man den Leser*innen entgegen?                                ten kennen. Der Besuch dieses Seminars ist Vorausset-
              In diesem Kurs setzen wir uns mit Recher-            zung für die Ausleihe und die Benützung der Geräte im
che- und Schreibtechniken, Exposé und Abstract sowie               MediaLab der HKB. In den folgenden Semestern werden
Aufbau und Struktur wissenschaftlicher Arbeiten ausein-            Vertiefungsseminare angeboten.
ander. Anhand praxisnaher Beispiele machen wir den                              Leitung : Hugo Ryser und Manuel Schüpfer (MediaLab HKB)
Wissenschaftsbegriff greifbar, erörtern grundlegende                            Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30
                                                                                Ort : Fellerstrasse 11
wissenschaftliche Methoden und diskutieren die Wech-                            Unterrichtssprache : Deutsch
selbeziehung von Kunst und Wissenschaft. Vor allem die                          Empfohlen für Studierende aus den Fachbereichen Musik,
richtige Motivation und Themenwahl sowie eine metho-                            KuR und Theater
disch zweckmässige Vorgehensweise verhindern mögli-
che Durchhänger oder Blockaden im Schreibprozess.
              Wir trainieren mit Titeln, Hypothesen und
Temperamenten. Wir nehmen Beispiele auseinander,
bauen eigene Bausteine zu sinnvollen Texten zusammen
und lernen dabei spielerisch das sachgemässe Zitieren.
             Leitung : Andreas Schoenrock (Musikwissenschaftler,
             Audio Branding Consultant)
             Termine : Mo.—Fr. 15.—19. 11. 2021 | 9.30—16.30
             Ort : Zikadenweg 35
             Unterrichtssprache : Deutsch
             Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen

36           Code : BYY T115                                                    Code : BYY T001                                      37
Toolbox :                                                           Y-Talks
               Olfactory Art & Design
               How can scent translate an emotion?                                  Die Veranstaltungsreihe «Y-Talks» beleuch-
               The course aims to give students the chance           tet die Schnittstellen zwischen künstlerischen und wis-
to explore fragrance as an art form and design tool.                 senschaftlichen Disziplinen. Was tut sich in den Grenzbe-
               With special focus on «synesthesia», the              reichen zwischen Literatur und Philosophie oder Politik,
course will investigate the interrelations between smell             zwischen bildender Kunst oder Musik? Welche Persön-
and the other senses. Guided by a perfumery professional             lichkeiten und Positionen prägen die interdisziplinäre
and meditation practitioner, students will be holistically           künstlerische Praxis? Die Y-Talks versuchen, Antworten
introduced to fragrance through sensory perception and               auf solche und ähnliche Fragen zu finden — ausgehend
explore crafting narratives through scent.                           von aktuellen Diskussionen und Texten, im Gespräch mit
               At the core, the study of the Perfumer’s pal-         Künstler*innen und Denker*innen, deren Stimmen Ein-
ette of fragrance ingredients, through visuals and words,            fluss auf die verschiedenen Diskurse haben.
a unique insight into the creative process of fragrance                            Anbieter : Y
making. Very hands-on, it will be an opportunity to ex-                            Bewertung : 1 Credit für den Besuch der Talks mitsamt
                                                                                   kurzer schriftlicher Reflexion
plore the «correspondences» between students’ back-
grounds and scents, whilst effectively training the sense
of smell.
               As the workshop proceeds, students will
work in groups and produce an «Olfactory Art & Design»
project, inspired by their area of expertise (art/music/
poetry …) and experiment blending a scent as cross-sen-
sory translation of emotion.
              Leitung : Nicola Pozzani (London College of Fashion,
              University of the Arts London)
              Termine : Mo.—Fr. 11.—15.11. 2019 | 9.30—16.30
                                       ˚

              Ort : Fellerstrasse 11
              Unterrichtssprache : Englisch
              Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen

38            Code : BYY T029                                                      Code : MYY Y003                                         39
Y-Äquivalenzen                                              Weitere Vorlesungen und Kurse im Y

              Ein Teil der zu besuchenden Y-Kurse kann                     Kurs :
in Absprache mit der Studiengangsleitung und der Lei-                      Zu den Quellen. Theorie lesen und
tung des Y Instituts durch Y-äquivalente Leistungen er-                    reflektieren
setzt werden. Darunter werden in erster Linie interdis-                    Angesichts komplizierter Theorietexte könn-
ziplinäre Kooperationen verstanden, die ausserhalb des      te einen schon der Mut verlassen : Drei Mal hat man die
Lehrcurriculums stattfinden (Beispiel: Jazz-Studierende*r   Passage schon gelesen und immer noch nicht verstan-
wirkt bei einer Semesterpräsentation des Studiengangs       den, was die Autorin oder der Autor einem sagen will.
Musik und Bewegung mit).                                    Doch keine Panik, es gibt Techniken des Umgangs mit wi-
              Betreffende Studierende füllen den «An-       derspenstigen Quellen, die das Monster zu bändigen ver-
trag auf Anrechnung von Credits ausserhalb des eigenen      mögen : unterstreichen, vergleichen, exzerpieren und sich
Studienprogramms (inkl. Y)» aus. Dieser Antrag wird von     austauschen. Und irgendwann ist man soweit, darüber zu
der jeweiligen Studiengangsleitung sowie von der verant-    schreiben.
wortlichen Stelle des Gastbereiches unterschrieben. Der                    Der Kurs besteht aus vier Treffen in der
unterzeichnete Antrag geht an die Studierendenadmini-       Gruppe und über das Semester verteilten Einzelgesprä-
stration, damit diese im System die entsprechenden          chen. Diese Kombination soll es ermöglichen, das eigene
Kursbuchungen vornehmen kann.                               Schreiben über komplexe Materie zu schulen. Das Ange-
                                                            bot richtet sich an Studierende, die in weiser Voraussicht
                                                            auf die theoretische Thesis grundlegende Methoden (und
                                                            ein paar ausgewählte Positionen) der Kulturwissenschaft
                                                            kennenlernen möchten.
                                                                          Leitung : Andi Schoon (Y)
                                                                          Termine : Fr. 10.00—12.00
                                                                          Ort : Fellerstrasse 11
                                                                          Unterrichtssprache : Deutsch
                                                                          Bewertung : 4 Credits
                                                                          Anbieter : Y

40                                                                        Code : BYY S005                          41
Kurs :                                                             Kurs :
               Reset — wiederherstellen, neu starten,                             Performance
               zurücksetzen                                                       Der Kurs bietet eine Einführung in die Per-
               «Reset» ist ein Kurs zur Schulung der Wahr-           formance Art. In Theorie und individueller Projektarbeit
nehmung. Die Fähigkeit, die eigene Aufmerksamkeit nach               werden zeitgemässe Formen der Performance ausgelotet.
innen zu richten, geht im temporeichen Alltag oft verlo-                          Projektarbeit :
ren, Beschaulichkeit macht einem Gefühl ständiger Unru-                         — Entwicklung und Umsetzung individueller Performances
he Platz. Doch Innehalten lässt sich üben.                                      — Präsentation im Rahmen der ACT-Meetings und weiterer
                                                                                  Festivals (ACT ist das Performance-Netzwerk aller
               Die Beobachtung von inneren und äusseren                           CH-Kunsthochschulen. Die ACT-Meetings in Basel, Bern,
Vorgängen führt direkt zur Auseinandersetzung mit (dem)                           Genf, Sierre und Zürich bieten ein überregionales Forum zur
Bewusstsein. «Reset» ist eine Einladung, Bewusstseins-                            Präsentation der im Unterricht erarbeiteten Performances,
prozesse zu erkunden. Es werden Techniken vermittelt,                             www.act-perform.net.)
die den «Nullpunkt justieren» — mit dem Ziel, sich immer
wieder neu zu zentrieren.                                                         Theorie :
               Der Kurs soll die Ahnung einer Haltung ver-                      — Einführung in die Geschichte der Performance
mitteln, die in der Zenmeditation als «Beginner’s Mind»                         — Gastvorträge (Kurator*innen, Künstler*innen)
                                                                                — Exkursionen (Festivals / Ausstellungen)
bezeichnet wird. Wir wollen untersuchen, wie sich diese
Haltung im Alltag, im Studium und in der künstlerischen                           Dozent : Franticek Klossner (Intermedia-Künstler,
Arbeit manifestieren kann.                                                        Dozent HKB)
                                                                                  Termine : Di. 18.00—21.30, 14-täglich
               Zur Integration der vermittelten Techniken                         Ort : Fellerstrasse 11
ist während des gesamten Kurszeitraums (Durchführung                              Unterrichtssprache : Deutsch
1—4) die tägliche Investition von fünf Übungsminuten er-                          TeilnehmerInnen : max. 15
forderlich.                                                                       Bewertung : 2 Credits
                                                                                  Anbieter : Y
              Dozent : Francesco Muzio (Dozent Gestaltung und
                                                                                  Empfohlen für Studierende aus allen Fachbereichen
              Kunst HKB)
              Termine : Fr. 9.00—17.00 (4 Termine)
              Ort : Progr
              Unterrichtssprachen : Deutsch, Englisch, Französisch
              Bewertung : 2 Credits
              Anbieter : Y

42            Code : MYY R001                                                     Code : BYY S003                                        43
Vorlesungen und Kurse in anderen                             Vorlesung :
             Fachbereichen                                                Des origines à la Renaissance —
                                                                          quinze siècles en quinze cours
               Für die folgenden Vorlesungen, Seminare                    (Musikgeschichte I)
und Kurse können Y-Credits bezogen werden, wenn die/                      Comment s’orienter dans l’immensité de
der betreffende Studierende nicht in dem Studiengang      toutes les musiques du passé auxquelles nous avons au-
eingeschrieben ist, der den Kurs anbietet. Die Anbieter   jourd’hui si facilement accès grâce à internet ?
sind jeweils unter dem Ankündigungstext aufgeführt.                       La compréhension du contexte dans lequel
                                                          la musique a été crée par le passé nous aide à nous repé-
                                                          rer et donc à nous positionner. Ainsi le cours d’histoire de
                                                          la musique du HS21 remonte aux origines de la musique
                                                          occidentale : la pensée musicale de la Grèce antique. Puis
                                                          le cours se poursuit avec la musique au début du christia-
                                                          nisme, le début de la polyphonie, l’école de Notre-Dame,
                                                          l’Ars Nova, la polyphonie franco-flammande jusqu’à l’émer-
                                                          gence du Madrigal ouvrant à la naissance de l’opéra.
                                                                          Quinze siècles en quinze cours afin de
                                                          mieux saisir le socle à partir lequel notre pensée musicale
                                                          s’est développée.
                                                                        Dozent : Xavier Dayer (Dozent Musik)
                                                                        Termine : Di. 13.00—15.00
                                                                        Ort : Ostermundigenstrasse 103, Saal 141
                                                                        Unterrichtssprache : Französisch
                                                                        Bewertung : 2 Credits
                                                                        Anbieter : Musik (BAK THC1)

44                                                                      Code : BAK THC1                            45
Vorlesung :                                                 Vorlesung :
               Musikgeschichte I                                           Music and Society
               Wir leben in Zeiten medialer Allverfügbar-                — What do we do when we listen to music?
keit. Musik aller Kulturen, Epochen und Genres ist als                   — What does it mean to be a musician in today’s society?
                                                                         — How do we value and assess creativity?
Tondokument oder in Notenform nur wenige Mausklicks                      — Is there a relationship between authenticity and fame?
entfernt. Umso wichtiger ist es, den Überblick nicht zu                  — What do we do when we improvise?
verlieren : Der Kurs zeigt die wesentlichen Strömungen                   — Is music-making a political act?
der europäischen Musikgeschichte chronologisch auf,
Musik soll in ihrem historischen, kulturellen und sozialen                  Artistic Director of the HKB’s Jazz and Con-
Kontext begriffen werden.                                    temporary Music Department, Tom Arthurs, presents an
               Grosses Gewicht wird dabei auf das Hören      introduction to various models from Music-Sociology,
gelegt : An repräsentativen und historisch wirkungsmäch-     Ethnomusicology, Improvisation Studies, and Communi-
tigen Beispielen lernen wir die klanglichen Charakteristi-   cation Science to provoke discussion, and to throw some
ka einer jeweiligen Epoche oder Stilistik kennen. Der ei-    light on the infinite and ever-changing nature of these
gene Standpunkt muss dabei stets mit reflektiert werden,     questions — essential to the daily life of any artist. A se-
denn «die» Geschichte gibt es nicht, allenfalls Geschich-    ries of lectures and discussions, with guests including
ten, die immer Konstruktion und Interpretation der Be-       Barbara Balba Weber and Martin Beutler.
trachtenden sind.                                                          Dozent : Tom Arthurs (Studiengangsleiter Jazz HKB)
               Im ersten Semester beginnen wir mit den                     Termine : tba, weekly
                                                                           Ort : Eigerplatz 5a
Musikkulturen des Altertums und werden die Musik des                       Unterrichtssprache : Englisch
Mittelalters und der Renaissance behandeln, bis hin zum                    Voraussetzungen : keine
epochalen musikalischen Sprachwandel um 1600.                              Teilnehmerzahl : 40
              Dozent : Michael Lehner (Dozent Musik)                       Bewertung : 2 Credits
              Termine : Di. 13.30—15.30                                    Anbieter : Musik
              Ort : Ostermundigenstrasse 103
              Unterrichtssprache : Deutsch
              Bewertung : 2 Credits
              Anbieter : Musik

46            Code : BAK THC1                                              Code : BAJ THQ1                                          47
Vorlesung :                                                           Kurs :
              History of Art and Culture (Teil 1)                                   Cours de langue / Sprachkurs
              Die Vorlesung «History of Art and Culture I»                          Ce cours de langue est un appui à tous ceux
befasst sich mit den bedeutendsten Entwicklungen und                et celles qui ont de la difficulté à participer aux discus-
Werken der Kunst- und Kulturgeschichte seit den Anfän-              sions dans les cours et séminaires bilingues ou donnés
gen vor mehr als 30.000 Jahren bis ca. 1.000 n. Chr. Ent-           dans la langue voisine. Discussions et lectures permettent
sprechend thematisiert das Modul die ältesten bekann-               de développer des compétences argumentatives dans
ten Kunstwerke ebenso wie die Leistungen der frühen                 l’autre langue, d’élargir son vocabulaire et d’améliorer
Hochkulturen und der Antike, aber auch die komplexe,                la compréhension écrite et orale. Semestre d’automne :
teils widersprüchliche Kultur des Frühen Mittelalters. Im           cours de langue, en 2 groupes (soit 2 niveaux). La princi-
Fokus steht die sich wandelnde Bedeutung und Funktion               pale activité du cours est la lecture en langue française
exemplarischer Werke aus diesen Epochen. Zudem wer-                 de textes littéraires et de différentes sortes de textes en
den Zusammenhänge zwischen Kunst-, Architektur- und                 rapport avec la littérature. Vous apprendrez à parler et à
Sozialgeschichte aufgezeigt. Ein weiterer Schwerpunkt               écrire à propos de livres. Au cours du semestre vous pro-
beschäftigt sich mit der materiellen Beschaffenheit der             duirez ainsi différents textes (résumés, portraits, cri-
Werke.                                                              tiques etc.) et ferez des exposés oraux. Lors de la correc-
              Dozentin : Anne Krauter (Dozentin Konservierung und   tion de vos productions nous aborderons enfin des
              Restaurierung HKB)                                    aspects grammaticaux et lexicaux de la langue française.
              Termine : Mi. 10.30—12.30
              Ort : Fellerstrasse 11
                                                                                    Le niveau B1 est requis pour la participation
              Unterrichtssprache : Deutsch                          aux cours de langue ; les débutant-e-s ne sont pas admis-e-s!
              Bewertung : 2 Credits
              Anbieter : Konservierung und Restaurierung                           Mit Blick auf eine gute Unterrichtsteilnah-
                                                                    me am Schweizerischen Literaturinstitut und generell an
                                                                    der HKB auch in deutscher Sprache werden die Studie-
                                                                    renden in der Gruppe und individuell unterstützt, beglei-
                                                                    tet und zum weiteren Selbststudium angeleitet. Im Zent-
                                                                    rum des Kurses steht die gemeinsame Lektüre eines
                                                                    literarischen Texts in deutscher Sprache. Ausgehend da-
                                                                    von beschäftigen wir uns mit verschiedenen Textsorten,
                                                                    die in Beziehung zur Literatur stehen. Sie lernen, wie man
                                                                    in einer fremden Sprache über Bücher schreiben und
                                                                    sprechen kann. So entstehen im Verlauf des Semesters
                                                                                   Code : BAL T351b (deutsch)
48            Code : BDKGV03                                                       BAL T351a (französisch)                    49
unterschiedliche Texte (Zusammenfassung, Porträt, Kritik
etc.) und mündliche Präsentationen. Bei der Überarbeitung
Ihrer eigenen Produktionen behandeln Sie schliesslich
grammatikalische und lexikalische Aspekte der deutschen
Sprache.
              Es handelt sich um keinen absoluten An-
fängerkurs, das Niveau B1 wird vorausgesetzt!
              Dozierende : Elias Schafroth (d), Pierre Fankhauser (fr)
              Termine : Mo. 13.00—15.00
              Ort : Literaturinstitut Biel
              Unterrichtssprachen : Deutsch, Französisch
              Bewertung : 2 Credits
              Anbieter : Literaturinstitut Biel

              Code : BAL T351b (deutsch)
50            BAL T351a (französisch)                                    51
MASTER

     MASTER

52
Synapse HKB                                                              Offen für : Studierende aller Fachbereiche
                                                                        im MA (auf Anfrage auch im BA) nach Absprache mit de-
               Projekt-Mentorat für «Künste im                          ren Studiengangsleitungen. Bewerbung sowohl einzeln
               Kontext — ein Zukunftslabor»                             als auch mit bereits bestehendem Projekt-Team möglich.
               Die Synapse HKB unterstützt Projektideen,                Die Auswahl des auf max. 5 Projekte limitierten Wahl-
welche sich gesellschaftlich relevanten Themen aus künst-               kurs-Mentorats erfolgt nicht nach Reihenfolge der Anmel-
lerischer oder kulturell partizipativer Warte widmen.                   dungen, sondern nach inhaltlichen Kriterien, um eine
               In einem individuellen Projekt-Mentorat wer-             möglichst vielseitige Zusammenarbeit der Künste zu er-
den innovative Projektideen der kulturellen Teilhabe ent-               zielen. Studierende werden gebeten, sich mit einem The-
wickelt und daraus entstehende Pilotformate als Expe-                   ma und einer ersten Ideen-Skizze zu bewerben.
riment mit externen Partnerschaften durchgeführt. An-
schliessend werden diese evaluiert und auf ihre nachhal-                              Bewerbungen an :
tige Weiterentwicklung hin überprüft — mit der Chance,                                claudia.kuehne@hkb.bfh.ch
daraus eine langfristige Zusammenarbeit zu generieren.
               Beispiele für Themenfelder, die persönlich                             Claudia Kühne (Leiterin Synapse HKB)
vertieft werden könnten :                                                             Individuelles Mentorat : 15 × 45 Minuten pro Projekt
                                                                                      (individuell vereinbart)
            — Künste und (psychische) Gesundheit
                                                                                      Teilnehmerzahl : Max. 12 Studierende, max. 5 Projekte
            — Künste und Inklusion
                                                                                      (Anmeldung einzeln wie auch als Projekt-Team)
            — Künste und interkultureller Dialog
                                                                                      Bewertung : nach Aufwand und Absprache
            — Künste und Generationendialog
                                                                                      (Y-Äquivalenzcredits)
            — Künste und Nachhaltigkeit (ökologische, soziale und
                                                                                      Unterrichtssprache : Deutsch, Englisch
              ökonomische)

               Das Projekt-Mentorat bietet einen Einstieg
in die Praxis der kulturellen Teilhabe und der Co-Kreation
auf transdisziplinärer Ebene.

              Projektphasen :
            1. Von der ersten Idee zum gereiften Konzept
            2. Vom Konzept übers Budget zur Finanzierung
            3. Von der Vorbereitung zur Umsetzung eines Prototyps mit
               Praxispartnerschaft (Stiftung/Institution/Festival)
            4. Dokumentation und Kommunikation
            5. Evaluation und Adaption im Rahmen einer allfälligen
               Neuauflage

54                                                                                                                                            55
FORSCHUNG

     FORSCHUNG

56
Toolboxes, Semesterkurse und                                 Für alle Masterstudierenden
               Forschungskolloquium
               Im Rahmen des Masterstudiums gibt es                          Forschungstoolbox zum Jahresthema :
verschiedene Möglichkeiten, sich mit der Forschung ver-                      Voyages and Visions : (Artistic) Practice
traut zu machen.                                                             and Theory of Travel
               Die Toolbox Forschung ist jeweils eine ein-                   Travel is a powerful social and cultural
wöchige Veranstaltung, in der die Studierenden ihre Vor-     practice by means of which humans form ideas about the
stellung von Forschung schärfen, forschende Künstler         self and others, the society and nation, and about the past
kennenlernen, ihr Vokabular erweitern, das Recherchieren     and present. Historical travelers sought to educate them-
professionalisieren und das Ganze für ihre eigene Arbeit     selves in cultures that were not their own, while contempo-
fruchtbar machen können. Theorien und Beispiele aus ver-     rary mass tourism and its environmental impact trespass
schiedenen Disziplinen werden zur Diskussion gestellt.       ethical limits. But travel is not only constrained to a physi-
Die Toolboxes Forschung für den Fachbereich Musik ge-        cal movement between geographical locations. Rather, it
ben neben einem Einblick in die aktuelle Forschungstätig-    is an event in which we project our desires considering the
keit an der HKB eine Einführung in die angewandte Inter-     aims, ways, and forms of departing, moving forward, and
pretationsforschung.                                         arriving. While traveling as a way of living inherent to no-
               Der Semesterkurs Forschung für den Fach-      madic communities might equate travel with the raison
bereich Musik bietet Gelegenheit, Forschungsfragen aus       d’être, traveling through the physical landscapes and dark-
der musikalischen Praxis weiter zu denken und Methoden       est spots of our souls may revoke bodily movements and
zu erproben, um musikalische Erkenntnisse mit der theo-      endow us with a profound self-experience.
retischen Auseinandersetzung zu verbinden und in der                         What shapes can travel take? What are the
Performance zu verkörpern. Anstelle einer schriftlichen      aesthetic dimensions of traveling? What does it mean to
Arbeit wird eine kommentierte Tonaufnahme abgegeben.         arrive somewhere? Where ought we start? With the notion
               Der Minor Forschung im Fachbereich Musik      of travel dictating our practical and theoretical as well as
geht noch einen Schritt weiter und soll die Erfahrun-        mental and corporeal voyages during this week, we will
gen mit künstlerisch-wissenschaftlicher Forschung im         set off to explore these and related questions in order to
Hinblick auf ein weiterführendes Studium vertiefen. Der      gain a better understanding of the experience of traveling,
Schwerpunkt liegt auf der praktischen Mitarbeit in einem     the diversity of its modi, motives, models, and means.
aktuellen HKB-Forschungsprojekt sowie auf der Präsen-                        A tour de force through a range of subjects,
tation eigener Forschung in Form eines wissenschaftli-       this course will involve the explorations of artistic travel
chen Textes (z. B. als Masterthesis) und eines Entwurfs      (including the Grand Tour, historical and present) and tra-
für ein mehrjähriges Forschungsprojekt.                      veling art projects, mountaineering in the Alps and Himal-

58                                                                          Code : MYY T053                             59
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