Tätigkeitsbericht 2019 - S Rating und Risikosysteme GmbH
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Inhalt Grußwort des Aufsichtsratsvorsitzenden 4 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe 6 Unterstützung für die Sparkassen 8 Ihre Spezialisten für Rating, Scoring, Banksteuerung und Data Analytics 10 Unsere Gremien 14 Im Gespräch mit Hubert Winter 16 Unsere Dienstleistungen 18 Banksteuerung20 Unsere Aufgaben und Leistungen 2019 22 Mit dem Integrierten Datenhaushalt zur automatisierten Banksteuerung 26 CPV und Integrierter Datenhaushalt 28 Gesamtbanksimulation und neue Risikotragfähigkeit 31 LSI-Stresstest 2019 32 Umfragen der Deutschen Bundesbank 2019 33 Rückblick 2019 und Ausblick 2020 im Meldewesen 34 Quo vadis, Meldewesen? – CRR II im Fokus 36 SR-Mittelfristplanung Banksteuerung 2020−202238 Rating und Scoring 40 Unsere Aufgaben und Leistungen 2019 42 SIR-Release R5 46 Aktuelles zum Thema Neue Ausfalldefinition 48 SR-Mittelfristplanung Rating 2020−202250 Meilensteine 2020 51 Individualprojekte52 Unsere Aufgaben und Leistungen 2019 54 Den Kunden im Blick: Leistungen des Bereichs Individualprojekte55 Data Analytics 56 Zahlen. Daten. Fakten. 58 Unsere Aufgaben und Leistungen 2019 60 Sparkassen-DataAnalytics: Was haben wir 2019 erreicht und umgesetzt? 61 Vom Bucher zum Nutzer 62 SR-Mittelfristplanung Data Analytics 2020−202264 Unser Unternehmen 66 Wirtschaftliche Verhältnisse 68 Überblick bankaufsichtliche Themen 2019 70 Unsere Personalstrategie 72 Mitarbeiter vor Ort 74 1
Dr. Peter Nettesheim, Vorsitzender der Geschäftsführung der S Rating und Risikosysteme GmbH „Die Digitalisierung verändert das Kundenverhalten und gibt uns Chancen zu einer zielgerichteten Ansprache der Kunden – aber auch die Aufsicht wird immer daten- orientierter. Um die betriebswirtschaftlichen wie auch regulatorischen Chancen und Anforderungen zu realisieren, setzen die Sparkassen auf einen Integrierten Datenhaushalt. Ausgehend vom Fachrat Banksteuerung arbeiten wir mit der Finanz Informatik, dem DSGV, den Regionalverbänden und Instituten an einer weitgehen- den Automatisierung der Prozesse in der Banksteuerung.“ 2
Christian Damaschke, Geschäftsführer der S Rating und Risikosysteme GmbH „Eine Vielzahl der Sparkassen nutzen bereits Sparkassen-DataAnalytics für eine zielgerichtete Kundenansprache. Inzwischen bieten wir Scores zu allen wesent- lichen Produkten und unterstützen den Vertrieb mit datenbasierten Modellen. Unsere Scores sind das Ergebnis einer intensiven Entwicklungsarbeit mit Instituten und einer Vielzahl von Erfahrungsaustauschen mit Praktikern vor Ort. Bereitgestellt werden die Leistungen gemeinsam durch die SR, die Finanz Informatik und die DSV Gruppe. Unser Ziel ist es, alle Sparkassen mit dem erfolgreichen Einsatz von Sparkassen-DataAnalytics zu überzeugen.“ 3
Grußwort des Aufsichtsratsvorsitzenden Sehr geehrte Damen und Herren, auch 2019 ist die Sparkassen Rating und Risikosysteme Denn die Institute stehen vor der Frage, wie sie ihr GmbH (SR) weiter gewachsen: Aus einer kleinen Experten- Geschäftsmodell in Zeiten der digitalen Transformation, einheit zur Methodenentwicklung hat sich die SR mittler- der andauernden Niedrigzinsphase und angesichts der weile zu einem zentralen Dienstleister für das Risikoma- stetigen Weiterentwicklung der Bankenregulierung zu- nagement und bankfachlichen Kooperationspartner für die kunftsfähig machen können. Institute der Sparkassen-Finanzgruppe entwickelt. Aktuell beschäftigt die Umsetzung der unterschiedlichen Wesentlicher Erfolgsfaktor für die SR sind hoch qualifizierte Basel-Anforderungen – wie CRR II, CRD V und die zugehöri- und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Inzwi- gen EBA-Mandate – die Institute fachlich und technisch. schen arbeiten rund 250 Kolleginnen und Kollegen an den Zusätzliche Anforderungen an Kapitalausstattung und Unterstützungsleistungen. Mit ihrer Expertise ist die SR gut Liquidität kommen auf Sparkassen zu, insbesondere mit den aufgestellt, um den datenbasierten Entwicklungsweg wei- neuen Baseler Eigenkapitalregeln. Gleichzeitig ist die Belas- terzuverfolgen und den Anforderungen der Kunden und der tung der Institute durch die wegbrechenden Zinserträge Aufsicht gerecht zu werden. auch im diesjährigen LSI-Stresstest zur Rentabilität kleiner AUFSICHTSRAT Jürgen Marquardt Roland Schmautz Mitglied des Vorstandes Vizepräsident Hamburger Sparkasse AG Sparkassenverband Bayern Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis − Vorsitzender − Guido Mönnecke Wolfgang Schmitz Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Verbandsgeschäftsführer Mitglied des Vorstandes Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V. Sparkassenverband Niedersachsen Kreissparkasse Köln − bis 09/2019 − Joachim Hoof Jürgen Wannhoff Vorsitzender des Vorstandes Martin K. Müller Vizepräsident Ostsächsische Sparkasse Dresden Mitglied des Vorstandes Sparkassenverband Westfalen-Lippe DekaBank Deutsche Girozentrale Stephan Kloock Hubert Winter Bereichsleiter Dr. Jens-Peter Reinhardt Vorsitzender des Vorstandes Credit Risk Management Corporates/Markets Leiter des Bereichs Konzernrisikocontrolling Kreissparkasse Grafschaft Bentheim zu Nordhorn Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale Landesbank Baden-Württemberg – seit 10/2019 – – seit 10/2019 – Stand: Dezember 2019 4
Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) und mittelgroßer Institute im Niedrigzinsumfeld sichtbar Ziel ist es, durch die zentrale Leistungserstellung durch die geworden. Diese Rahmenbedingungen lassen keinen Still- SR vorhandene Ressourcen und Kompetenzen zu bündeln, stand zu. dadurch hohe Qualitätsstandards zu erfüllen und für die Umsetzung aufsichtlicher Anforderungen innerhalb der Die Zahl der Themen ist enorm: Um die betriebswirtschaft- gesamten Sparkassen-Finanzgruppe zu sorgen. lichen wie auch regulatorischen Chancen und Anforderun- gen zu realisieren, setzen die Sparkassen auf einen Inte- Außerdem bietet die SR in Zusammenarbeit mit dem DSGV, grierten Datenhaushalt (IDH). Im Integrierten Datenhaushalt der Finanz Informatik und der DSV-Gruppe Data-Analytics- laufen künftig die für die regulatorische und betriebswirt- Lösungen für die Vertriebsunterstützung an, mit denen die schaftliche Banksteuerung relevanten Daten aus allen ope- Institute zielgenaue Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten rativen Systemen zusammen und werden so aufbereitet, im Privat- und Firmenkundengeschäft durchführen können. dass sie übergreifenden Auswertungen in einer standardi- Etwa 46 Sparkassen-DataAnalytics-Scores wurden bereits sierten Form zur Verfügung stehen. systemintegriert in OSPlus-Vertrieb bereitgestellt. Der Erfolg hängt nun auch entscheidend vom Zusammenspiel Dafür arbeitet die SR zusammen mit der Finanz Informatik, aller Partner ab – den Sparkassen, den Regionalverbänden, dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und dem DSGV, der Finanz Informatik und der DSV-Gruppe. den Regionalverbänden an einer weitgehenden Automa- tisierung der Methoden und Verfahren der Banksteuerung Unterstützen Sie bitte unseren gemeinsamen Weg und und des Meldewesens. In diesem Kontext entwickelt die SR machen Sie sich ein Bild von der SR und ihren Mitarbeite- die Gesamtbanksimulation (GBS), in der die neue Risiko- rinnen und Mitarbeitern. tragfähigkeit technisch verankert ist. GBS berechnet auf Basis der Mittelfristplanung und der Marktentwicklung die Mit freundlichen Grüßen normative Perspektive für die periodische und regulatori- sche Steuerung. Die fachliche und technische Umstellung auf die neue Risikotragfähigkeit ist bis Ende 2022 in allen Sparkassen geplant. Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis Vorsitzender des Aufsichtsrates 5
Die SR in der Sparkassen- Finanzgruppe Unterstützung für die Sparkassen Seite 8 Ihre Spezialisten für Rating, Scoring, Banksteuerung und Data Analytics Seite 10 Unsere Gremien Seite 14 Im Gespräch mit Hubert Winter Seite 16 6
1 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe Unterstützung für die Sparkassen Unsere Methoden. Ihre Entscheidung! Die Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH (SR) enga- technisch um. Die strategische Ausrichtung und die Beglei- giert sich als zentraler Dienstleister und bankfachlicher tung aufsichtlicher Konsultationen werden weiterhin durch Kooperationspartner in der Umsetzung aufsichtlicher und den DSGV verantwortet. Für den erfolgreichen Rollout in betriebswirtschaftlicher Anforderungen innerhalb der ge- den Sparkassen sind die Regionalverbände ein wichtiger samten Sparkassen-Finanzgruppe. Außerdem bietet die SR Partner. zentrale Data-Analytics-Lösungen für die Vertriebsunter- stützung an. Gemeinsam mit der Finanz Informatik, den Regionalverbän- den, den Sparkassen und dem DSGV arbeitet die SR daran, Im Jahr 2019 lag der Schwerpunkt unserer Arbeit neben der einen für alle Sparkassen nutzbaren Integrierten Datenhaus- weiteren Strukturierung von Anforderungen und Prozessen halt (IDH) zu entwickeln. Hierfür werden von den Sparkassen zur Umsetzung regulatorischer Aufgaben der Banksteue- erhebliche Investitionen getätigt. Aktuell befinden sich die rung auch darauf, den betriebswirtschaftlichen Nutzen Institute in einer Investitionsphase mit der Zielsetzung, den unserer Verfahren zu erhöhen und mit der Umsetzung der Integrierten Datenhaushalt bis 2022 initial umzusetzen. Mittelfristplanung Banksteuerung einen höheren Automa- Dafür arbeiten SR und Finanz Informatik gemeinsam mit tisierungsgrad umzusetzen. Hochdruck daran, die bisherigen Datensilos aus dem Melde- wesen und der Banksteuerung in einem Datenhaushalt Maßgeblich für den Erfolg bei der Unterstützung der Spar- zusammenzuführen. kassen ist die Zusammenarbeit der SR mit dem DSGV, den Regionalverbänden und der Finanz Informatik, dem Dieser einheitliche Datenhaushalt wird sukzessive um die zentralen IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe. vertrieblich relevanten Daten für Data Analytics erweitert. Während die SR auf die fachlich-methodische Unterstützung Unser Ziel: die passgenaue Unterstützung der Institute. ausgerichtet ist, setzt die Finanz Informatik die Vorgaben Vorteile der intensiven Zusammenarbeit Einheitliche strategische Ausrichtung und Vorgaben Zentrale, standardisierte und übergreifend konsistente Verfahren Passgenaue IT-Umsetzung Optionale Anbindung an OSPlus erspart Doppelerfassungen Optimale Unterstützung in der Einführung und Anwendung der Verfahren 8
1 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe Von der Anforderung bis zur Anwendung DSGV S Rating und Finanz Informatik Regionalverbände Risikosysteme GmbH Lobby/Strategie Konzeption IT-Umsetzung Fachliche Betreuung • Aufsichtliche • Monitoring • Fachkonzepte • IT-Releaseplanung • 1st-Level-Support Anforderungen • Konsultation • Portfolioplanung • IT-Umsetzung • Unterstützung bei • Betriebswirt- • Interpretation i. S. d. Mittel- • Test und Abnahme Rollout, fachlicher schaftliche • Erarbeitung fristplanung • Technischer Konzeption, Mittel- Anforderungen strategischer • Kommunikations- Support fristplanung Eckwerte unterlagen • 2nd-Level-Support Anwendung Institute der Sparkassen- Finanzgruppe 9
1 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe Ihre Spezialisten für Rating, Scoring, Banksteuerung und Data Analytics Das Unternehmen Wir begleiten dafür fortlaufend Themen wie Basel III, MaRisk Die Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH sowie kurzfristig aufkommende bankaufsichtliche Fragestel- Die Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH (SR) ist lungen, etwa zum EZB-Kreditregister AnaCredit. Ein weiterer seit 2004 der zentrale Dienstleister für Verfahren des Kredit- Schwerpunkt ist die Unterstützung bei der Umsetzung der risikomanagements in der Sparkassen-Finanzgruppe und SREP-Anforderungen an Risikotragfähigkeit und Kapital- wurde als 100-prozentige Tochter des Deutschen Sparkas- planung. sen- und Giroverbandes (DSGV) gegründet. Konkret stimmen wir uns zu folgenden Themenbereichen Wir unterstützen Institute mit Methoden und Verfahren innerhalb der Finanzgruppe ab und erstellen entsprechende für das Risikomanagement, für die Kapitalplanung und Unterstützungsleistungen für die Institute: Meldewesen, Risikotragfähigkeitsberechnung sowie in den Themen Internes Reporting sowie Unterstützungsleistungen für alle Meldewesen und Internes Reporting. Wir entwickeln und nach MaRisk als wesentlich einzustufenden Risikoarten und pflegen diese Verfahren, begleiten die Finanz Informatik bei die Risikotragfähigkeit und Kapitalplanung. Bereits umge- der IT-Umsetzung und die Regionalverbände beim Rollout. setzt sind u. a. ein standardisiertes Vorgehensmodell für die Darüber hinaus bieten wir den Sparkassen zentrale Data- Risikoinventur, ein Risikohandbuch sowie Standardparame- Analytics-Lösungen an. ter für die Risikosteuerung. Unsere Themen Der Fachrat Banksteuerung hat entschieden, dass die SR ab Risiken überwachen und steuern – Unterstützung bei der 2020 sukzessive weitere Themen wie Geschäftsfeldsteue- regulatorischen Banksteuerung rung, Kapitalallokation und Kalkulation übernehmen wird. Mit dem Aufbau einer zentralen Validierung von Marktpreis- Banksteuerung risiken mit Validierungspool und zentralen Berichten für Derzeit arbeiten wir mit der Finanz Informatik intensiv an dezentrale Validierungen werden die Sparkassen darüber der Struktur eines auf die künftigen regulatorischen Anfor- hinaus entlastet. derungen abgestimmten, konsistenten Datenhaushaltes, der auch die Grundlagen für die betriebswirtschaftliche Adressenrisikomessung Steuerung verbessern wird. Dabei sollen neue methodi- Im Bereich des Adressenrisikos ermöglichen unsere Instru- sche Entwicklungen zur Unterstützung der Banksteuerung mente die individuelle Risikoabschätzung auf Portfolio- zukünftig an den Integrierten Datenhaushalt angebunden ebene, die risikoadäquate Bestimmung von Kreditkosten werden, etwa die integrierte Gesamtbanksimulation (GBS). und die Berechnung von Verlustschätzern auf Grundlage Daten zu Stresstests und Fondsdurchschau werden eben- der Verlustdatensammlung. falls enthalten sein. Verfahren zur Schätzung operationeller Risiken Neben dem Aufbau eines Integrierten Datenhaushaltes Mit dem gemeinsamen Sparkassen-OpRisk-Pool und dem sind die zentrale Entwicklung von Methoden sowie zentral OpRisk-Schätzverfahren verfügen die Sparkassen über eine validierte Parameter entscheidende Erfolgsfaktoren, um homogene Informationsquelle und zentrale Standards für Sparkassen bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen das Management ihrer operationellen Risiken. zu unterstützen. 10
Risiken messen – Rating und Scoring Banksteuerung LBS Wir entwickeln anwenderfreundliche und präzise Verfahren Landesbausparkassen unterstützen wir mit Standard- und zur Bewertung des Kreditrisikos auf Einzelkreditnehmer- Individualleistungen bei deren Kollektivsimulation und der ebene. Unsere Verfahren werden jährlich validiert. So stellen Umsetzung von Aufgaben der regulatorischen Banksteue- wir im Rahmen der Pflege und Weiterentwicklung einen ho- rung. hen Qualitätsstandard und valide Prognosen auf der Grund- lage des gemeinsamen Datenpools der Sparkassen-Finanz- Kunden gezielt ansprechen – Data Analytics gruppe sicher. Der enorme Umfang dieses Datenpools bildet Durch die Entwicklung der Risikomodelle haben wir bereits ein Alleinstellungsmerkmal am Bankenmarkt und ermög- viel Erfahrung und fachlich-mathematisches Wissen rund licht es uns, statistisch fundierte Risikomessverfahren mit um die Themen Datenanalyse, Big Data und Prognosemo- hoher Validität bereitzustellen. delle. Dieses methodische Know-how wenden wir in der Entwicklung unserer Data-Analytics-Lösungen für den Ver- Rating und Scoring trieb an. Die vertriebliche Erfahrung bringen die Sparkassen Die Palette unserer Rating-Verfahren reicht von einer auto- in unserem Innovationscluster, in Pilotprojekten und über matisierten Lösung für kleinere Gewerbekunden bis hin zu ihr Nutzerfeedback ein. Gemeinsam mit unseren Partnern einem umfangreichen Rating-Modul für Immobilienfinan- in der Sparkassen-Finanzgruppe entwickeln wir auf Basis zierungen. Mit dem KundenScoring bieten wir zudem ein mathematisch-statistischer Modelle innovative Methoden prozessoptimiertes Bewertungstool für die Antrags- und und Lösungen für die Sparkassen, um ihre Kunden besser zu Bestandsbewertung von Privatkunden an. Ab 2020 über- verstehen, gezielt anzusprechen und somit besser zu bera- nimmt die SR auch die Pflege und Weiterentwicklung des ten. Auf der Basis bekannter Informationen unterstützt Data Frühwarnsystems. Analytics dabei, Kunden zur richtigen Zeit, über den richti- gen Kanal und mit dem richtigen Produkt anzusprechen. Zentrale aufsichtliche Abnahmeprozesse und Berichtswesen Unser Team Neben der Pflege und Weiterentwicklung unserer Rating- Unsere Unternehmensbereiche Release- und Datenmanage- und Scoring-Verfahren stellen wir umfangreiche Berichte ment, Kundenmanagement, Reporting und Datenhaushalt, bereit. Wir übernehmen zentral die Kommunikation und Risiko und Kapital, Rating-Verfahren, Data Analytics sowie Abstimmung mit der Bankenaufsicht zu unseren Themen. Individualprojekte arbeiten Hand in Hand. Unsere prozess- orientierte Organisationsstruktur stellt mit ihren klar defi- Lösungen individualisieren – Individualprojekte nierten Schnittstellen den Informationsfluss vom Konzept Kundenindividualprojekte über die IT-Umsetzung bis zum Rollout sicher. Wir bieten Auftrags- und Individualleistungen an, die unsere Standardprodukte für Kunden individualisieren oder weiter- entwickeln. Darüber hinaus schaffen wir im Auftrag der Kun- den neue Anwendungsbereiche und Produkte. 11
1 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe Die Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH Release- und Kundenmanagement Reporting und Risiko und Kapital Datenmanagement Datenhaushalt Michael Tobias Barbara Witte Regine Heller Dr. Christoph Wunderer Datenmanagement Produktbetreuung Meldewesen Risikotragfähigkeit Data Analytics und Kapitalplanung Roland Jonscher Jens Appelt Thomas Stawitzke Dr. Valentin Ulrici Release- und Produktbetreuung Internes Reporting Marktpreisrisiko Testmanagement Rating und Liquidität Annette Adam Adriana Falli Christine Deittert Dr. Hauke Hinsch IT und Anwendungs- Produktbetreuung Datenhaushalt Portfoliorisiko, Pricing management Banksteuerung Banksteuerung und Operationelle Risiken Daniel Axmacher Jana Quilitzsch Stefan Wohlmuth Nicolas Winkler Kommunikation Gesamtbank- simulation Sandra Annas Dr. Timo Six 12
1 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe Geschäftsführung Dr. Peter Nettesheim Christian Damaschke Controlling und Personal Matthias Lehmann Rating-Verfahren Data Analytics Individualprojekte Sebastian Nickisch Sven Schaltenbrand Oliver Köpnick Rating Analytics LBS-Geschäft Modellmanagement Christian Hagemann Zdenko Projic Dr. Thomas Chevalier Scoring und LGD Analytics Integration Kundenindividual- projekte 1 Helene Degen Kathrin Czapp-Beinicke Dr. Laurids Schimka Verfahrens- Kundenindividual- management projekte 2 und Regulatorik Frank Giese N. N. Stand: Januar 2020 13
1 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe Unsere Gremien Die Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH (SR) ist fest in der Sparkassen- Finanzgruppe verwurzelt. In unseren Gremien stellen wir die Kommunikation zwischen Methodikern, Entwicklern und Anwendern sicher. Kolleginnen und Kollegen aus Sparkassen, Landesbanken, Landesbausparkassen, Regionalverbänden, Prüfungsstellen und der Finanz Informatik unterstützen uns bei unserer Arbeit. Sie helfen dabei, uns an den konkreten und aktuellen Bedürf- nissen der Anwender zu orientieren. Außerdem stellen sie sicher, dass die Produk- te in die Abläufe der Institute integriert werden und die Kommunikationsunter- lagen verständlich und anwendergerecht gestaltet sind. Vielen Dank Für ihre Unterstützung und die gute Zusammenarbeit möchten wir uns herzlich bei allen Gremien- und Projektteammitgliedern bedanken. FACHRAT BANKSTEUERUNG Hubert Winter Michael Fritz Dr. Joachim Herrmann − Vorsitzender − – Stellv. Vorsitzender – Verbandsgeschäftsführer Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Sparkassenverband Baden-Württemberg Kreissparkasse Grafschaft Bentheim Kreissparkasse Böblingen zu Nordhorn Oke Heuer Thomas Munding Mitglied des Vorstandes Wolfgang Schmitz – Stellv. Vorsitzender – Sparkasse zu Lübeck AG − Vorsitzender − Vorsitzender des Vorstandes – seit 10/2019 – Mitglied des Vorstandes Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim Kreissparkasse Köln Dr. Christof Ipsen − bis 05/2019 − Ulrich Boike Stellv. Verbandsgeschäftsführer Stellv. Vorsitzender des Vorstandes Sparkassen- und Giroverband für Volker Alt Förde Sparkasse Schleswig-Holstein − Stellv. Vorsitzender − − bis 07/2019 − Mitglied des Vorstandes Michael Jänichen Berliner Sparkasse Roman Frank Mitglied des Vorstandes – bis 11/2019 – Verbandsgeschäftsführer Berliner Sparkasse Sparkassenverband Rheinland-Pfalz – seit 12/2019 – Dr. Christian Burmester – Stellv. Vorsitzender – Michael Haun Hartmut Jork Stellv. Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Aachen Sparkasse Mittelthüringen Stadtsparkasse Rahden – seit 05/2019 – 14
1 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe Aufsichtsrat (Vorsitz DSGV e. V.) Fachrat Banksteuerung Steuerungskreis Steuerungskreis Steuerungskreis Banksteuerung Rating Data Analytics Arbeitskreise Arbeitskreise Innovationscluster Portfoliorisiko, Internes Meldewesen Pricing und Opera- Rating Reporting tionelle Risiken Risikotrag- Marktpreis- und Kommunikation Datenhaushalt fähigkeit Liquiditätsrisiken Rating Validierung* Kommunikation Kommunikation Kommunikation Verlustschätzung * Keine Personenidentität Reporting und zu AK Rating und AK Banksteuerung Adressenrisiko (inkl. Kommunikation) Verlustschätzung Datenhaushalt (aufsichtlich gefordert) Jürgen Marquardt Frank Saar Jürgen Wannhoff Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Vizepräsident Hamburger Sparkasse AG Sparkasse Saarbrücken Sparkassenverband Westfalen-Lippe Dr. Christian Molitor Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis Wolfgang Zender Verbandsgeschäftsführer Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Verbandsgeschäftsführer Sparkassenverband Saar Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V. Ostdeutscher Sparkassenverband Guido Mönnecke Andreas Schelling Hermann Dreyer WP/StB (Gast) Verbandsgeschäftsführer Mitglied der Geschäftsführung Leiter der Prüfungsstelle Sparkassenverband Niedersachsen Finanz Informatik GmbH & Co. KG Ostdeutscher Sparkassenverband Matthias Nester Roland Schmautz Andreas Hülsen WP/StB (Gast) Vorsitzender des Vorstandes Vizepräsident Leiter der Prüfungsstelle Sparkasse Koblenz Sparkassenverband Bayern Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen Thomas Pennartz Peter Siebken Verbandsgeschäftsführer Vorsitzender des Vorstandes Rheinischer Sparkassen- und Giroverband Sparkasse Neubrandenburg-Demmin Alexander zu Putlitz Manfred Üffing Mitglied des Vorstandes Verbandsgeschäftsführer Weser-Elbe Sparkasse Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen Stand: Dezember 2019 15
1 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe Im Gespräch mit Hubert Winter Herr Winter, im Mai 2019 haben Sie Wolfgang Schmitz, Mitglied des Vorstandes der Kreissparkasse Köln, als Vor- sitzender des Fachrates Banksteuerung abgelöst – was sehen Sie als wichtigste Aufgaben? Wolfgang Schmitz hat für die Sparkassen-Finanzgruppe gute, sehr wertvolle Arbeit geleistet. Der Fachrat hat sich in den 15 von ihm geleiteten Sitzungen professionell konstitu- iert und zu einem wirksam arbeitsfähigen Team entwickelt. Die Zusammenarbeit von zehn Regionalverbänden, zwei Prüfungsstellen, Finanz Informatik, DSGV und 13 Sparkas- sen hat sich bewährt. Wir sind auf einem guten Weg, den Sparkassen standardisierte und zukunftsfähige Banksteue- rungsinstrumente an die Hand zu geben. Diesen Weg möchte ich konsequent weiterverfolgen. Hierzu gehört auch, dass wir weniger von den operativen Proble- Hubert Winter ist Vorsitzender des Fachrates Banksteue- men berichten, sondern mit allen Beteiligten daran arbei- rung, Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Graf- ten, Zielbild und Mittelfristplanung auf qualitativ hohem schaft Bentheim zu Nordhorn und Mitglied des Aufsichts- Niveau umzusetzen und von den positiven Fortschritten zu rates der SR. berichten. Als eine Antwort auf die stetig steigende quantitative und Wenn ich an Meldewesen (u. a. FINREP, AnaCredit, Liquidi- qualitative Regulierungsdichte hat der Vorstand des DSGV tätskennzahlen), Risikomanagement (u. a. Risikoinventur, mit der SR ein gemeinsames Entscheidungsgremium einge- Risikohandbuch, Standardparameter, Stresstests, S-RTF, richtet, das sich der Umsetzung regulatorischer Vorgaben Abbildung von Fonds, Liquiditätsrisiken, OpRisk-Schätzver- widmet. Im Fachrat Banksteuerung sind DSGV, SR, Verbän- fahren), Datenhaushalt (Integrierter Datenhaushalt, Daten- de, Institute, Prüfungsstellen sowie die Finanz Informatik qualitätsmanagement, MaRisk-Reporting, IDH-Reporting) vertreten. Aktuell leitet den Fachrat Banksteuerung Hubert und Unterstützungsleistungen (u. a. LSI-Stresstests) denke, Winter, Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse haben wir schon einiges erreicht, von dem alle Sparkassen Grafschaft Bentheim zu Nordhorn. in Deutschland profitieren können. 16
1 Die SR in der Sparkassen-Finanzgruppe Wie kann es gelingen, einheitliche Standards für so unter- Rollouts. Aufgrund der Komplexität sprechen wir mittler- schiedliche Institute wie in der Sparkassen-Finanzgruppe weile schon von einer Migration, das heißt, die Häuser zu entwickeln? müssen migrationsfähig gemacht werden. In 2021 und 2022 erfolgt dann eine flächenmäßige Einführung der neuen IDH- Grundlage für einheitliche Standards sind unser Zielbild und Methoden in den Sparkassen. die Mittelfristplanung. In unseren Gremien stellen wir die Kommunikation zwischen Methodikern, Entwicklern und An- Aufgaben, die in der Sparkasse in der Zeit der Umsetzung wendern sicher. Kolleginnen und Kollegen aus Sparkassen, anfallen, sind: Regionalverbänden, Prüfungsstellen und der Finanz Infor- matik unterstützen diese Arbeit. So können die unterschied- • Einarbeitung in die neue Reporting-Anwendung lichen Institute ihre Erfahrungen und ihr Wissen direkt • Parallelbetrieb von Anwendungen in der Übergangs- einbringen. Es wird keinen Standard geben, der eins zu eins phase, um u. a. Auswirkungen zu rechnen unmittelbar in allen Instituten umgesetzt werden kann. Wir • Projekte zur Einführung neuer Anwendungen und müssen darum die Sparkassen befähigen, den gelieferten Ablösung alter Lösungen (insb. MPR, LQR, GBS) Standard in den Häusern umzusetzen. Daran arbeitet die SR • Anpassung ihrer Prozesse zusammen mit den Regionalverbänden. • Installation neuer Rollen wie z. B. Datenqualitäts- manager Insgesamt werden eine weitestmögliche Automatisierung • Umstellung Rechnung Risikotragfähigkeit der Prozesse in der Banksteuerung sowie eine höhere Standardisierung der Verfahren angestrebt. Wie möchten Wie werden die einzelnen Sparkassen vor Ort bei der Sie die Sparkassen für eine zunehmende Standardisie- Umsetzung unterstützt? rung gewinnen? Die Integrität und Komplexität der zukünftigen Banksteue- Durch die Standardisierung haben die Institute Vorteile in rungsarchitektur erfordert die Weiterentwicklung von Bezug auf Kosten, Performance und auch Prüfungssicher- Rollen, Dienstleistungen und Serviceangeboten. Ich sehe heit. Diese Vorteile müssen die vermutliche Differenz zwi- hier vier Komponenten: schen den institutsspezifischen Prozessen und dem stan- dardisierten Prozess kompensieren. Ich vermute, dass viele 1. Die Rollout-Koordination Sparkassen bereits den Vorteil der Standardparameter und Es ist eine ganzheitliche Rolloutkoordination unter Einbe- des Datenqualitätsmanagements erfahren haben, um nur ziehung aller Partner (Finanz Informatik, SR, Federführender zwei Themen zu nennen. Verband und die Regionalverbände) notwendig. Was erwartet die Institute mit Blick auf die SR-Mittelfrist- 2. Schulung planung Banksteuerung in den nächsten Jahren und wo- Es wird ein bundesweit einheitliches Schulungsangebot rauf müssen sie sich konkret einstellen? aufgebaut. Die SR hat Ende 2019 ein Schaubild der fachlichen Zielarchi- 3. Migrationsunterstützung tektur veröffentlicht. Hier ist sehr anschaulich dargestellt, Es ist notwendig, einen Vorab- bzw. Implementierungs- wie die einzelnen Komponenten der Banksteuerung aufei- Check und eine „End-to-End“-Praxiserprobung zu nander aufbauen. Jedes Institut kann sich hiermit ein Bild etablieren. verschaffen, wie hoch der Änderungsbedarf ist. Wer schon viele Standardlösungen nutzt, hat es einfacher als ein sehr 4. Berater im Institut individuelles Haus. Es ist geplant, „Rollout-Berater“ für eine Funktionsberatung der Anwendungen in den Sparkassen vor Ort aufzubauen. Dargestellt ist ebenso eine Rollout-Planung, an der man Jede Sparkasse soll hierbei selbst entscheiden können, die Einführung der Komponenten Gesamtbanksimulation, inwieweit sie die kostenpflichtige Zusatzleistung in An- Marktpreisrisiko, Liquiditätsrisiko, Adressenrisiko, Opera- spruch nehmen möchte. tionelles Risiko sowie Meldewesen ablesen kann. Das Jahr 2020 steht klar im Fokus der Planung und Vorbereitung der Herr Winter, vielen Dank. 17
Unsere Dienstleistungen Banksteuerung Seite 20 Rating und Scoring Seite 40 Individualprojekte Seite 52 Data Analytics Seite 56 18
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2 Unsere Dienstleistungen − Banksteuerung Banksteuerung Unsere Aufgaben und Leistungen 2019 Seite 22 Mit dem IDH zur automatisierten Banksteuerung Seite 26 CPV und IDH Seite 28 Gesamtbanksimulation und neue RTF Seite 31 LSI-Stresstest 2019 Seite 32 Umfragen der Deutschen Bundesbank Seite 33 Rückblick 2019 und Ausblick 2020 im Meldewesen Seite 34 Quo vadis, Meldewesen? Seite 36 SR-Mittelfristplanung 2020−2022 Seite 38 20
Jana Steindl, Senior Referentin Portfoliorisiko, Pricing und Operationelle Risiken „Im Bereich Risiko und Kapital haben wir intensiv an der Bereitstellung der Themen der Banksteuerung über den Integrierten Datenhaushalt (IDH) gear- beitet. Mit dem Serienrollout ab April 2020 wird den Instituten mit CreditPort- folioView (CPV) als Erstes die Adressenrisikomessung am IDH zur Verfügung stehen. In den folgenden Jahren werden sukzessive die weiteren Risikomess- methoden an den IDH angebunden. Damit wird eine Vernetzung aller Metho- den der Banksteuerung geschaffen.“ 21
2 Unsere Dienstleistungen − Banksteuerung Unsere Aufgaben und Leistungen 2019 2019 Integrierter Datenhaushalt und Reporting Mit Release-Einsatz 19.1 steht den Instituten etwa eine neue Maske zur Verfügung, um eine individuelle Einschrän- Integrierter Datenhaushalt kung der DQM-Personengrundmenge vorzunehmen. Außer- Der Integrierte Datenhaushalt (IDH) wird durch die SR kon- dem sind Anforderungen aus der EU-DSGVO zur automati- zipiert und technisch durch die Finanz Informatik realisiert. schen Löschung der DQM-Protokolldaten umgesetzt. Wei- Um den IDH zu schaffen, werden die siloartigen Verarbei- terhin werden neben den bereits bestehenden drei DQM- tungsketten aufgelöst, für die Befüllung des Datenmodells Berichten weitere DQM-Berichte mit dem OSPlus-Release vereinheitlicht sowie fachlich plausibilisiert und beschrie- 20.0 in der IDH-Reporting-Anwendung bereitgestellt. ben. Der IDH stellt die Datengrundlage für die Methoden- Mehrwertdienste (z. B. Adressen- und Marktpreisrisiko) IDH-Reporting dar, die sukzessive aus dem IDH versorgt werden. Die SR Die Meldewesen-Nachweislisten und die DQM-Standardbe- entwickelt außerdem ein Data Dictionary. Das Data Dictio- richte werden bereits heute im IDH-Reporting bereitgestellt. nary dokumentiert die Datenverarbeitungsstrecken für die Um Ihnen die Bearbeitung im Meldewesen zu erleichtern, Banksteuerungssysteme und schafft Transparenz. In einem wurden die Bedienbarkeit verbessert und Stichtagsverglei- ersten Schritt wurden Ende 2019 Informationen zum Daten- che in FINREP eingeführt. 2019 wurde das IDH-Reporting modell von Meldewesen-Nachweislisten bereitgestellt. Der deutlich ausgebaut, um zukünftig die Berichte des Manage- IDH ermöglicht den Aufbau eines zentralen Reportings. ment-Cockpits aufzunehmen. Hier entsteht eine Plattform zum Abruf von Daten, Ergebnissen, Berichten und weiteren IDH-Datenqualitätsmanagement Informationen. Mithilfe der zentral entwickelten und mit dem OSPlus- Release 18.0 durch die Finanz Informatik bereitgestellten Meldewesen DQM-Anwendung werden die Institute in ihrem Datenqua- litätsmanagement unterstützt und können ihre IDH-Daten Finanzdaten-Meldungen regelmäßig auf Auffälligkeiten prüfen. Die DQM-Anwendung Wir stellen die Betreuung der laufenden Meldungen sowie unterstützt die Anwender, Fehler bzw. Verdachtsfälle zu Umstellungen auf neue Datenpunktmodelle der EBA sicher: identifizieren und im operativen Bestand zu korrigieren, um Hierzu gehören neben der Spezifizierung und Umsetzung somit die Datenqualität im dispositiven Datenbestand zu der fachlichen Vorgaben für die FINREP-Meldungen auch steigern. Zu jedem OSPlus-Release werden neue DQ-Stan- Schulungen und der Support für die Regionalverbände so- dardregeln umgesetzt und mit jedem ungeraden OSPlus- wie Institute. Ergänzend erfolgt eine schrittweise Harmoni- Release wird die Weiterentwicklung der DQM-Anwendung sierung der Meldung der FinaRisikoV zur FINREP-Meldung. vorangetrieben. 22
2 Unsere Dienstleistungen − Banksteuerung AnaCredit-Meldung (granulare Kreditdaten) Offenlegung Das Projekt AnaCredit (Analytical Credit Dataset) setzte die Wir überarbeiten den Muster-Offenlegungsbericht jährlich EZB-AnaCredit-Verordnung zur Schaffung eines EU-weit und stimmen mögliche technische Unterstützungsleistun- einheitlichen, granularen Kreditregisters (Ausbaustufe 1) gen auf Basis der Meldewesendaten ab. mit insgesamt 95 Attributen pro Kredit um. Es erfolgte eine Spezifizierung der fachlichen Vorgaben für die AnaCredit- Übergreifendes Meldungen. Die SR unterstützte die Institute vor den redu- Wir konzipieren den Methodenmehrwertdienst zur Ablö- zierten Erstmeldungen zum 31.01./31.03.2018 (Deutsche sung der MaH-Schnittstelle zwischen SCD und der Meldewe- Bundesbank) und zum Erstmeldestichtag 30.09.2018 (EZB) senverarbeitung. Des Weiteren erarbeiten wir einheitliche mit Schulungen und Support. Weitere Veröffentlichungen Methodenkonzepte zwischen Meldewesen und Adressen- und fachliche Konkretisierungen durch die Aufsicht werden risiko hinsichtlich Einzelwertberichtigungen, Konsortial- weiterhin seitens der SR geprüft und kommunikativ begleitet. geschäften, Kompensationen und Rahmenkrediten sowie ein Konzept zum Fusionsvorgehen für Meldewesen-Zwecke Liquiditätsmeldungen im Rahmen des Aufbaus eines Integrierten Datenhaushal- Wir begleiten die Meldungen zu den Liquiditätsthemen: tes. Über alle Meldungs-Gattungen hinweg wird die fachlich Dazu gehören die Umsetzung des Korrigendums zur LCR notwendige Harmonisierung u. a. durch Teilnahme an Work- und die Unterstützung zur ALMM sowie der neuen fachli- shops zur Meldungs-Konsistenz mit der nationalen und chen Vorgaben aus den Fachgremien der Aufsicht. Weiterhin europäischen Aufsicht in enger Abstimmung mit der Finanz führen wir ein Vorprojekt zur Umsetzung der NSFR durch, Informatik vorangetrieben. Zudem erfolgt die intensive Mit- welche gemäß der CRR II die zweite verbindliche Liquidi- arbeit im Rahmen des Projekts „Banks‘ Integrated Reporting tätskennzahl neben der LCR darstellt. Zudem erarbeiten wir Dictionary“ (BIRD) der EZB. Außerdem wertet die SR unter ergänzende fachliche Vorgaben und Leitfäden zu offenen Abstimmung mit dem DSGV aufsichtsrechtliche Fragen und Punkten der LCR und ALMM und stimmen in diesem Zusam- Anforderungen in Bezug auf die Verschlüsselung von Kun- menhang die technische Umsetzung ab. den mit der DSGV-Kundensystematik aus. COREP (Solvenz und Verschuldung) Adressenrisiko und Operationelles Risiko Wir betreuen die Meldungen zu Eigenmitteln und Eigen- mittelanforderungen sowie der Verschuldungsquote hin- CreditPortfolioView (CPV) sichtlich der Anpassung zugrunde liegender europäischer CreditPortfolioView gibt einen umfassenden Überblick über Verordnungen und Richtlinien, insbesondere im Zusammen- den Adressenrisikogehalt des Portfolios. Wichtige Risiko- hang mit den Vorbereitungen auf die entsprechenden Ände- kennzahlen können periodisch und/oder wertorientiert rungen der CRR II. Im Rahmen der laufenden Änderungen ermittelt werden. Die Datenanlieferungsstrecke für CPV der CRR befasst sich die SR zudem mit der Konzeption und Light und CPV (inkl. ZVAdr) wird auf den IDH umgestellt. Umsetzung der aufsichtsrechtlichen Mindestdeckungshöhe Wesentliches Ziel der Weiterentwicklung ist aus CPV-Sicht, an Risikovorsorge für notleidende Risikopositionen. Quar- prozessuale Aufwände und Fehlerpotenziale bei der Daten- talsweise gehört die Erfassung der Quoten für den antizy- anlieferung zu reduzieren. Durch Umstellung der IT-Archi- klischen Kapitalpuffer und die Übermittlung an die Finanz tektur erfolgt die Datenbereitstellung (inkl. der Cashflows) Informatik zur zentralen Bereitstellung und technischen weitestgehend automatisiert. Verarbeitung sowie die fortlaufende Sicherstellung der ordnungsgemäßen Meldung zu unseren Aufgaben. Risikoadjustierte Prämienbestimmung (RAP) Die Risikoadjustierte Prämienbestimmung errechnet auf Kreditmeldewesen Grundlage von Rating-Noten und Sicherheiten eine faire Wir begleiten die Meldungen zu Großkrediten und Milli- Bonitätsprämie als Bestandteil eines risikogerechten Prei- onenkrediten aus fachlicher Sicht. Zudem unterstützen ses. Bis zum OSPlus-Release 19.1 basierte die Berechnung wir die Institute bei der Überwachung von Schattenbank- der Bonitätsprämie der Nachkalkulation auf einem Bonitäts- Engagements und setzten die Modernisierung des Millio- prämientableau. Bei diesem handelte es sich um eine vorbe- nenkreditmeldewesens sowie die EBA-Leitlinien zur Gruppe rechnete Tabelle von Bonitätsprämien hypothetischer Mus- verbundener Kunden um. Mit Ausblick auf die CRR II erfolgt tergeschäfte. Die Bonitätsprämien in der Nachkalkulation die Begleitung der Änderungen im Großkreditmeldewesen. wurden durch Zuordnung der tatsächlichen Kreditgeschäfte 23
2 Unsere Dienstleistungen − Banksteuerung zu Mustergeschäften festgelegt. Diese Vorgehensweise wur- von Marktpreisrisiken in der Sparkassen-Finanzgruppe ge- de durch eine individuell auf das Geschäft zugeschnittene schaffen, mit der zukünftig die integrierte Risikomessung Kalkulation – analog der Vorkalkulation – ersetzt. von Zins-, Spread-, Währungs-, Aktien- und perspektivisch Immobilienrisiken erfolgt. In diesem Zuge werden zudem OpRisk-Pool und -Schätzverfahren zwei neue Anwendungen mit erweiterter Funktionalität zur Mit dem gemeinsamen OpRisk-Pool verfügen die Spar- Analyse des variablen Geschäfts und zur Analyse von Im- kassen über eine homogene Informationsquelle für das pliziten Optionen im Kundengeschäft implementiert. Alle Management operationeller Risiken. Die Sparkassen haben Anwendungen verwenden als alleinige Datenhaltung den die Möglichkeit, ihre aufgetretenen OpRisk-Schadensfälle, IDH. Der Flächenrollout von MPR ist für das OSPlus-Release ebenso wie künftig mögliche OpRisk-Szenarien, in OSPlus 21.1 vorgesehen. zu erfassen, an die SR im Rahmen des OpRisk-Poolings wei- terzuleiten und von der Rückspielung der anonymisierten CFG/zoK (Weiterentwicklung) Schadensfälle und Szenarien zu profitieren. Das OpRisk- Die zahlungsstromorientierte Kalkulation (zoK) stellt als Schätzverfahren – die standardisierte Lösung zur automa- Nachkalkulationssystem eine Basis für die Erfolgsrechnung tisierten Ermittlung eines Risikowerts für das operationelle im Kundengeschäft dar. Die zoK ist zudem in der Vertriebs- Risiko für die periodische Risikotragfähigkeit – ist in OSPlus steuerung verfügbar, auch die Gesamtbanksteuerung wird integriert und wird zukünftig an den IDH angebunden. mit Kunden-Cashflows und Margen aus der zoK beliefert. Im Rahmen der Weiterentwicklung erfolgt die Cashflow- Marktpreis- und Liquiditätsrisiko Generierung für das Kundengeschäft zukünftig über die zoK am IDH, der für die definierten Abnehmer die Cashflows Standardparameter periodisches Marktpreisrisiko bereitstellt (als Cashflow-Generator für das Eigengeschäft Wir entwickeln und validieren zentrale Standardparameter ist SimCorp Dimension vorgesehen). Darüber hinaus werden für die periodische Risikotragfähigkeit für das Marktpreis- Standardisierungen (bspw. im Reporting) und Optimierun- risiko. Ein Praxisleitfaden zur fachlichen Beschreibung gen umgesetzt. der Methodik der Standardparameter, zum Nachweis der Repräsentativität sowie zentraler und dezentraler Validie- LCR-Steuerer und Messverfahren Liquiditätsrisiko rungshandlungen und der Anwendung in den Systemen Im Rahmen der Quantifizierung und Steuerung des kurzfris- wurde bereitgestellt und wird bei fachlichen Neuerungen tigen Liquiditätsrisikos stellen die regulatorisch definierte fortlaufend aktualisiert. Darüber hinaus wurden auf der SR- Liquidity Coverage Ratio (LCR) sowie die Survival Period Plattform caballito zwei Anwendungen zur Berechnung von (SVP) die relevanten Kennzahlen dar. Die Zielbildlösung ist individuellen Risikoparametern und zur Bestimmung des am IDH angebunden und wird mit dem OSPlus-Release 21.1 Spreadrisikos im Neugeschäft umgesetzt. flächendeckend zur Verfügung gestellt. Validierung periodisches Marktpreisrisiko Als Übergangslösung steht der LCR-Steuerer auf der SR- Basierend auf den Ergebnissen des DSGV-Projekts „Gren- Plattform caballito zur Verfügung. Ende 2018 erfolgte die zen von Verfahren zur Risikoquantifizierung“ und dem SR- Erweiterung der caballito-Lösung um die LCR-Langzeitpro- Projekt „Zielbild Banksteuerung“ (Arbeitspaket „Zentrale gnose für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten. Diese Validierung von Methoden und Modellen“) werden die Insti- Funktionalität wird im Zielbild durch die Langzeitprognose tute bei der Umsetzung der kritischen Analyse der Risiko- in GBS (Gesamtbanksimulation) ersetzt. quantifizierungsverfahren gemäß MaRisk unterstützt. Dabei erfolgte Ende 2019 zum dritten Mal die jährliche Vali- Darüber hinaus steht auf caballito eine Übergangslösung dierung der SR-Standardparameter. Darüber hinaus wurden zur Berechnung der Survival Period für Institute zur Verfü- Ergebnisse der zentralen Validierung der periodischen gung, die nicht Modul C in sDIS im Einsatz haben. Nächste Markpreisrisikomessung in den Systemen sDIS und Portal Schritte sind die Finalisierung der fachlichen Neukonzeption msgGillardon veröffentlicht. des Refinanzierungskostenrisikos und die Bereitstellung einer Standardparametrisierung für das Zahlungsunfähig- Wertorientiertes Marktpreisrisiko keitsrisiko. Mit MPR („Wertorientiertes Marktpreisrisiko“) wird eine neue OSPlus-Anwendung zur wertorientierten Berechnung 24
2 Unsere Dienstleistungen − Banksteuerung Risikotragfähigkeit und Kapitalplanung faden Hinweise z. B. zum Vorgehen bei inversen und insti- tutsindividuellen Stresstests enthalten. Risikohandbuch Das Muster-Risikohandbuch (RHB) unterstützt die Sparkas- Wertorientierter Liquidationsansatz sen bei der Ausgestaltung der schriftlich fixierten Ordnung Der Leitfaden „Wertorientierter Liquidationsansatz“ richtet (SfO). Das RHB bildet die „Klammer“ über alle Standard- sich an Sparkassen, die einen Wechsel zum wertorientierten sowie individuellen Methoden und Verfahren des Risiko- Liquidationsansatz („alte RTF-Welt“) anstreben bzw. diesen managements der Sparkasse. Der Aufbau orientiert sich am als zusätzlichen Steuerungskreis einführen möchten. Wei- Risikomanagementprozess der MaRisk. Dort, wo es schon terhin soll der Leitfaden interessierten Instituten als Fach- einen Standard innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe information zur wertorientierten RTF-Steuerung und somit gibt, wird auf diesen verwiesen. Dort, wo es noch keinen als Vorbereitung auf die ökonomische Perspektive dienen. Standard gibt, ist die individuelle Lösung der Sparkasse bzw. des Verbands zu ergänzen, um das individuelle Risiko- Umsetzungsplan Neue Risikotragfähigkeit (RTF) handbuch zu erstellen. 2019 wurde die zweite Version des Die Methoden und Verfahren für die operative Umsetzung Risikohandbuchs veröffentlicht. des überarbeiteten RTF-Leitfadens der Aufsicht werden derzeit von der SR in Zusammenarbeit mit den Gremien Risikoinventur entwickelt. Mit dem OSPlus-Release 21.1 ist das neue Tool Der Praxisleitfaden Risikoinventur beschreibt das zentra- Gesamtbanksimulation (GBS) als Methode am IDH in einer le Vorgehensmodell für die Risikoinventur innerhalb der ersten Stufe geplant. GBS enthält ebenfalls die Funktiona- Sparkassen-Finanzgruppe, einschließlich zentraler Empfeh- litäten, die für die neue Risikotragfähigkeit (normative und lungen für die Kriterien der Wesentlichkeitsprüfung der ökonomische Perspektive) benötigt werden. Im Juni 2019 einzelnen Risiko-arten sowie der Identifikation von Risiko- wurde der „Umsetzungsplan Neue RTF“ veröffentlicht. Die- konzentrationen. Außerdem unterstützt die Erfassungshilfe ser Umsetzungsplan unterstützt die Sparkassen bei der in caballito bei der strukturierten Durchführung der Risiko- sukzessiven Vorbereitung auf die neue RTF und gibt u. a. inventur. 2019 wurde die dritte Version des Praxisleitfadens Empfehlungen zum Umstellungszeitpunkt sowie zur Ein- veröffentlicht. führung der Risikomessinstrumente, die für die neue RTF benötigt werden. S-RTF S-RTF ist aktuell das strategische Standardinstrument zur Die fachlichen Vorgaben für den zentralen Standard der Abbildung der Kapitalplanung und Sicherstellung der Risi- neuen Risikotragfähigkeit innerhalb der Sparkassen-Finanz- kotragfähigkeit in der Sparkassen-Finanzgruppe. S-RTF gruppe werden im „Praxisleitfaden Neue RTF“ erläutert. Die- unterstützt auch bei der Vorbereitung und Abgabe der Mel- ser soll Mitte 2020 veröffentlicht werden und wird zukünftig dung nach FinaRisikoV. Seit dem Release 5.2.9 (Mai 2017) das zentrale Rahmendokument für die RTF-Methodik in der kann über die Anbindung an das FWH ein Export der S-RTF- Sparkassen-Finanzgruppe darstellen. Daten in das standardisierte MaRisk-Reporting erfolgen. S-RTF bietet eine technische Benutzerverwaltung und somit Gesamtbanksimulation ein Vier-Augen-Prinzip. Das nächste Release 5.5.0 wird im GBS ist ein Instrument zur integrierten, szenarioabhängi- Januar 2020 veröffentlicht. gen Simulation von Kennzahlen der Gesamtbanksteuerung, bezogen auf einen mehrjährigen Horizont. Ziel der GBS-An- Standardszenarien und Parameter für risikoartenüber- wendung ist es, auf aggregierter Ebene in einem mehrperi- greifende Stresstests odischen Zeitraum integriert Bilanz-, GuV- und diverse Pro- Die einheitliche Definition von Standardstressszenarien fitabilitäts- und regulatorische Kennzahlen zu simulieren. sowie die Methodik zur Parameterherleitung ermöglichen Der Funktionsumfang von GBS umfasst die Mittelfrist- und die zentrale Bereitstellung von standardisierten Parametern Geschäftsfeldplanung, außerdem können im Hinblick auf die für alle Institute. Diese Stressparameter kann die Sparkas- Steuerung z. B. individuelle Szenariorechnungen, Stress- se nach individueller Prüfung und Würdigung verwenden. tests, die standardisierte Hochrechnung sowie Auswirkun- Neben dem Parameterset selbst bzw. einem standardisier- gen von Maßnahmen simuliert bzw. durchgeführt werden. ten Vorgehen, das konkret die Risikoarten Adressenrisiko, Mit dem OSPlus-Release 21.1 beginnt mit der zweiten Aus- Marktpreisrisiko, Liquiditätsrisiko und operationelles Risiko baustufe der Gesamtbanksimulation der Flächenrollout. umfasst und jährlich aktualisiert wird, sind im Praxisleit- 25
2 Unsere Dienstleistungen − Banksteuerung Mit dem Integrierten Datenhaushalt zur automatisierten Banksteuerung Gemeinsam mit unseren Partnern Finanz Informatik, DSGV IDH-DQM – Datenqualität ist der Schlüssel und den Regionalverbänden verfolgen wir das Ziel, die best- Die Erfüllung aufsichtsrechtlicher Anforderungen (MaRisk), mögliche Versorgung der Sparkassen mit Steuerungsinstru- Standardisierung und eine durchgehende Automatisierung menten sowie Analyse- und Meldeverfahren auf Basis eines der Risikomessprozesse verlangen eine hohe Datenqualität Integrierten Datenhaushaltes (IDH) zu erreichen. bei der Erfassung und Plausibilisierung der Daten. Der IDH soll zukünftig sukzessive Daten für das Meldewe- In Zusammenarbeit mit der Finanz Informatik, Sparkassen sen, die Risikomessung und das Interne Reporting aufneh- und Regionalverbänden haben wir die fachliche Konzeption men und für jedes einzelne Institut vereinheitlicht ablegen. eines übergreifenden Datenqualitätsmanagements erarbei- tet, validiert und zum OSPlus-Release 18.0 bereitgestellt. Planungsgrundlage für die Banksteuerung Zur Sicherung der Datenqualität werden die Institute nun Die Risikoberechnungen sowie die Planungsfunktionen durch eine zentrale IDH-Datenqualitätsmanagement- werden über entsprechende Methoden an den Integrierten Anwendung (IDH-DQM) unterstützt. Datenhaushalt angeschlossen. Insgesamt wird eine weitest- mögliche Automatisierung der Prozesse in der Banksteue- Die Entwicklung zentraler DQ-Standardregeln sowie aufbau- rung angestrebt. und ablauforganisatorische Maßnahmen gehören zum Um- fang der Anwendung, um mögliche Defizite in der Daten- Insofern ist der IDH eine wichtige Voraussetzung dafür, auch qualität zu identifizieren und zu beheben. kurzfristige Datenabfragen der Aufsicht adäquat bedienen zu können (z. B. LSI-Stresstest). Vor allem sollen die mit Das IDH-DQM ist vollständig in OSPlus eingebettet und Datenauswertungen verbundenen hohen – bisher oftmals beinhaltet zum OSPlus-Release 19.1 rund 300 DQ-Standard- manuellen – Aufwände deutlich reduziert bzw. besser regeln, die mit jedem OSPlus-Release ausgebaut werden, bewältigt werden. um Vollständigkeit, Aktualität und die Richtigkeit der Daten in unterschiedlichen Themenbereichen des IDH überprüfen In einem ersten Schritt erfolgt die Anbindung des OSPlus- zu können. Meldewesens und der Adressenrisikosteuerung an den Inte- grierten Datenhaushalt. Anschließend werden auch weitere Neben der Möglichkeit, eigene DQ-Regeln für individuelle Risikoarten wie z. B. Marktpreis- und Liquiditätsrisiko an Sachverhalte zu implementieren, stehen seit OSPlus- den IDH angebunden. Zukünftig fließen die wesentlichen Release 19.0 drei DQM-Berichte in der IDH-Reporting-An- Informationen und Kennzahlen der Risikoarten und der wendung zur übergreifenden DQ-Steuerung zur Verfügung. Gesamtbanksimulation in ein konsistentes Reporting ein. Mit dem OSPlus-Release 20.0 folgen neben der Erweiterung des DQ-Standardregelwerks weitere DQM-Standardberichte. 26
2 Unsere Dienstleistungen − Banksteuerung BAIS Data Dictionary IDH und IDH-Methoden Meldewesen Zentrale Methoden Internes GBS Reporting Analyse Adressenrisiko Liquiditätsrisiko zoK Kundengeschäft SST Grunddaten Rohdaten OSPlus B-MWD Zentrale OpRisk Marktpreisrisiko S-IBUS Anwendungen FWH Kapitalallokation SCD S-DWH Stand: November 2019 Die detaillierte Darstellung finden Sie im SR-Portal unter der ID 15931. (Basis SR-MFP 2020–2022) Die SR entwickelt und pflegt das Data Dictionary Daten und Ergebnisse aus dem IDH Die möglichst vollumfängliche Beschreibung des Fachlichen Zur Umsetzung der aufsichtlichen Anforderungen an das Datenmodells erfolgt über das Data Dictionary. Dies ist ein Reporting (insbesondere BCBS 239 und MaRisk) hat die Tool zum Verwalten, Pflegen, Visualisieren und Analysieren Finanz Informatik 2018 eine neue IDH-Reporting-Anwen- von Metadateninformationen zu Inhalt und Herkunft der dung bereitgestellt. Das IDH-Reporting wird mittlerweile Daten und Kennzahlen. im Rahmen der Banksteuerung aktiv von Sparkassen für die Plausibilisierung ihrer Meldungen an die Aufsicht genutzt. Das Data Dictionary wurde den Sparkassen in einem ersten Schritt im Dezember 2019 mit Inhalten zu den Meldewesen- Die Datenbasis ist, ebenso wie für die Risikosysteme, der Nachweislisten bereitgestellt. Nun werden mit Sparkassen IDH. Sukzessive werden auch andere Bereiche für die regula- und Verbänden weitere Anwendungsfälle verprobt, sodass torische Banksteuerung umgesetzt, mit Sparkassen erprobt bei Bedarf entsprechende Informationen im Data Dictionary und ausgerollt. bereitgestellt werden können. 27
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