1 Ich kaufe ein E - Metropolregion Mitteldeutschland
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Editorial median 03 Eine junge Wachstumsbranche rückt in den Fokus. Online einzukaufen gehört längst zum Alltag der meisten Menschen. Entspre- chend rasant wächst die E-Commerce-Branche, auch in Mitteldeutschland. Doch die öffentliche Wahrnehmung entspricht oft noch nicht den Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten, die mit dem Online-Handel für die Region verbunden sind. Deshalb hat die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland zusammen mit Partnern die erste Potenzialstudie zur E-Commerce-Branche in Sachsen, Sach- sen-Anhalt und Thüringen veröffentlicht. Mit der Untersuchung wollen wir die junge Wachstumsbranche in den wirtschaftspolitischen Fokus von Ländern und Kommunen rücken und die Vernetzung ihrer Akteure in Mitteldeutschland fördern. In der zweiten Ausgabe des Magazins „median” stellen wir Ihnen die Ergebnisse Chem nitz | Dessau-Roßlau | Dresden | Er fur t | Gera | Ha l le | Jena | Leipzig | Magdeburg | Weima r | Zw ic k au der Studie sowie eine Reihe spannender Geschichten und Unternehmen der Axel Klug E-Commerce-Branche aus Mitteldeutschland vor. Außerdem erzählen die Inter- Alle Wege führen zu uns 1. Vorsitzender der shop-Gründer und E-Commerce-Unternehmer Stephan Schambach und Karsten Wirtschaftsinitiative für Schneider in Interviews, wie die weltweite Erfolgsgeschichte des E-Commerce im Mitteldeutschland und Direktor Region Ost der Air thüringischen Jena begann, vor welchen Herausforderungen die Branche heute Liquide Deutschland GmbH steht und warum sie als Kapitalgeber junge Startups unterstützen. Denn an uns kommt niemanD vorbei. Als dynamischer Wirtschafts- und Logistikstandort punktet die Metropolregion Mitteldeutschland bei Unternehmen und Investoren durch ihre zentrale Lage, die exzellente Verkehrsinfrastruktur und die Nähe zu den Wachstumsmärkten Mittel- und Osteuropas. Neben traditionellen Industrie- zweigen wie der Automobilbranche, dem Maschinenbau und der Chemieindustrie ist die Hauptstadt des E-Commerce Region auch ein attraktiver Standort für die Hochtechnologiebranchen Mikro elektronik, Biotechnologie und E-Commerce. BMW, Porsche, DHL und Dow sind hier ebenso zu Hause wie Intershop, Amazon und Zalando. Überzeugen Sie sich selbst! und Heimat eines Musikgenies w w w.reg ion-m it teldeut sc h la nd.com Wer E-Commerce betreibt oder nutzt, kommt an Software aus Jena kaum vorbei. Rings um die „Hauptstadt des E-Commerce” hat sich die Metropolregion Mittel- deutschland zu einem attraktiven Standort für den Online-Handel entwickelt. Alles, was online gekauft wird, muss schnell zum Kunden gelangen. Auch bei die- sem wichtigen Erfolgsfaktor überzeugt die Region. An Deutschlands zweitgröß- tem Frachtflughafen, dem Leipzig-Halle Airport betreibt DHL sein europäisches Luftfrachtdrehkreuz. Von Mitteldeutschland aus beliefern die weltweit größten Online-Händler Amazon und die Otto Group ihre Kunden. Vor Kurzem eröffnete Zalando in Erfurt das größte Schuhlager Europas. Die Beispiele zeigen: Die Metro- polregion Mitteldeutschland ist ein exzellenter Standort für gute Online-Geschäfte. In diesem Jahr wird der 200. Geburtstag eines Musikgenies gefeiert, dessen Wer- degang untrennbar mit mitteldeutschen Orten wie Leipzig, Dresden und Weimar Dr. Albrecht Schröter verbunden ist: Richard Wagner. Auch die Theater und Kommunen der Region Vorsitzender des Gemein- wollen mit der Marke „Richard Wagner” zukünftig noch mehr Musikfreunde und samen Ausschusses der Metropolregion Mittel- metropolregion Touristen aus aller Welt anlocken. In dieser „median”-Ausgabe geben wir Ihnen deutschland und Oberbür- mitteldeutschland deshalb einen Überblick zu den mitteldeutschen Aktivitäten im Wagner-Jahr. germeister der Stadt Jena
4 median Inhaltsverzeichnis median 05 Inhalt 16 Jetzt wird gehandelt! 12 13 26 Eine aktuelle Studie bescheinigt der E-Commerce-Branche in Mittel- deutschland große Wachstums- und Beschäftigungspotenziale. Damit rückt ein „hidden champion” in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. 28 30 36 03 Editorial 26 Jeder ist anders 34 Zahlendreher Der Wunsch nach Individualität Die andere Statistik aus Mittel- 06 Nachrichten sorgt für einen Megatrend im deutschland Neues aus Mitteldeutschland E-Commerce. 35 Architektur und Kultur 10 E-Commerce 2.0 28 Auf Augenhöhe In Halle (Saale) wurde der Neu- Eine Garagengeschichte mit den Kunden heißt das bau der Bundeskulturstiftung Erfolgsgeheimnis des Online- eröffnet. 12 Mobile verändert alles Händlers skatedeluxe. Interview mit dem E-Commerce- 36 Richard ist Mitteldeutscher Unternehmer Stephan 30 Nie wieder anstehen Die Region feiert das Wagner- Schambach Der Online-Handel mit Lebens- Jahr 2013 und entdeckt das mitteln will endlich raus aus Musikgenie als Wirtschaftsfaktor. 13 Es gibt keinen Weg zurück seiner Nische. Interview mit dem E-Commerce- 38 Veranstaltungen Unternehmer Karsten Schneider 32 Zeitalter des Umdenkens Kulturelle Highlights, Messen, Eine IT-Lösung aus Magdeburg Tagungen und Kongresse in 24 Anspruchsvoll optimiert die Kommunikation Mitteldeutschland Hendrik Rohns Weg von der auf den Finanzmärkten. Genforschung zur Entwicklung 40 Partner der Wirtschaft von Web-Shops 33 Reisemappe der Zukunft Die Wirtschaftsförderer in Alle Daten für die persönliche Mitteldeutschland 25 Viele Wege zum Umsatz Reiseplanung in einer App aus Kunden wollen auf allen Kanälen Jena 41 Impressum abgeholt werden. 06 median News News median 07 Nachrichten aus Mitteldeutschland Bauhaus im Verbund Nachhaltige Chemie Kommune des Jahres Auszeichnung Familienfreundlichkeit ist wichtiger Standortfaktor Angesichts der endlichen Vorräte an Die Stadt Zwickau hat sich beim Unter- Das Max-Planck-Institut für mole- Erdöl und dem ungebremst hohen nehmer-Preis des Ostdeutschen Spar- kulare Zellbiologie und Genetik in Bedarf an petrochemischen Grund- kassenverbandes (OSV) als Kommune Dresden ist zum familienfreundlichs- stoffen stellt sich die Frage nach des Jahres in Sachsen durchgesetzt. ten Unternehmen der Stadt gekürt geeigneten Ersatzstoffen im großin- Den Preis nahm Oberbürgermeiste- worden. Oberbürgermeisterin Helma dustriellen Maßstab. rin Dr. Pia Findeiß am 29. November Orosz überreichte dem geschäftsfüh- 2012 von Verbandsgeschäftsführer renden Direktor Anthony A. Hyman Das neue Fraunhofer-Zentrum für Wolfgang Zender und dem stellver- den Preis am 19. November 2012. Chemisch-Biotechnologische Pro- tretenden Vorstandsvorsitzenden der zesse (CBP) in Leuna „schließt die Sparkasse Zwickau, Felix Angermann, „Mit dem Wettbewerb stärken wir die Lücke zwischen Labor und indust- entgegen. „Diese Auszeichnung zeigt öffentliche Wahrnehmung für mehr rieller Umsetzung bei der Nutzung einmal mehr, dass Zwickau als viert- Familienfreundlichkeit, denn dies ist nachwachsender Rohstoffe”, erklärte größte Stadt Sachsens ein wichtiger nicht nur ein Thema für Mütter und der Präsident der Fraunhofer-Gesell- Motor für die ganze Region ist", sagte Väter”, betonte Orosz. Ausschlagge- schaft, Professor Reimund Neuge- Zwickaus Stadtoberhaupt in Potsdam. bend für die beste Bewertung durch Die einflussreichste Schule für Archi- bauer, bei der feierlichen Eröffnung die Jury waren neben der Schaffung Familienfreundlichkeit ist ein zuneh- Strukturen und Angebote ist ein tektur und Design des 20. Jahrhun- am 2. Oktober 2012 in Anwesenheit Der Unternehmer-Preis wird in den von 54 Kinderbetreuungsplätzen und mend wichtiger Standortfaktor im wirksamer und nachhaltiger Ansatz, derts und Wegbereiter der Klassi- von Bundeskanzlerin Dr. Angela Kategorien Unternehmen, Kommune flexiblen Arbeitszeitstrukturen für die internationalen Wettbewerb. Dies um Unternehmen und Fachkräfte schen Moderne feiert in nicht allzu und Verein für Sachsen, Sachsen- ergab eine Umfrage der Metropol- für den Standort Mitteldeutschland ferner Zukunft einen runden Geburts- Anhalt, Brandenburg und Mecklen- region Mitteldeutschland unter den zu gewinnen sowie den Auswirkun- tag: 2019 sind es genau 100 Jahre her, burg-Vorpommern vergeben. Die 1.667 Städten, Gemeinden und Land- gen des demografischen Wandels zu Fotos: Christin Irrgang, Fraunhofer CBP, Thomas Trutschel / photothek.net, Amac Garbe / MPI CBG, plainpicture dass das Bauhaus von Architekt Wal- Kommune des Jahres gilt dabei als kreisen in Sachsen, Sachsen-Anhalt begegnen. Die Zahlen zeigen: Mittel- ter Gropius in Weimar aus der Taufe hervorragendes Beispiel der Wirt- und Thüringen, deren Ergebnisse deutschland ist dabei im bundeswei- gehoben wurde. schaftsförderung sowie als attrakti- Anfang Oktober 2012 auf der Gewer- ten Vergleich überdurchschnittlich ver Wohn- und Wirtschaftsstandort. beimmobilienmesse EXPO REAL in gut aufgestellt”, erklärte Dr. Albrecht Um die internationale Strahlkraft des Die Geburtsstadt Robert Schumanns München vorgestellt wurden. Schröter, Vorsitzender des Gemeinsa- Bauhauses zu würdigen und das Jubi- konnte bei der Jury mit ihrer Tradition men Ausschusses der Metropolregion läumsjahr vorzubereiten, haben die im Automobilbau als auch ihren kultu- Laut der Umfrage schätzen 68 Prozent Mitteldeutschland und Oberbürger- Kultusminister der mitteldeutschen rellen Angeboten punkten. der Befragten die Vereinbarkeit von meister der Stadt Jena. Bundesländer sowie Baden-Würt- Familie und Beruf für die Unterneh- tembergs, Berlins und Niedersachsens XXwww.zwickau.de men in ihrer Gebietskörperschaft als Um die weitere Entwicklung Mittel- Anfang November 2012 den „Bau- „bedeutsam” oder „sehr bedeutsam” deutschlands zu einer familienfreund- hausverbund 2019” ins Leben geru- ein. In 83 Prozent der Kommunen lichen Region zu fördern, wurden 2009 fen. Laut Absichtserklärung sollen mit glauben die Verantwortlichen, dass die „Leitlinien zur Familienfreund- gebündelten Kräften im Verbund neue Merkel. Im CBP werden chemische Mitarbeiter auch das darüber hinaus- diese Bedeutung in den nächsten lichkeit in der Metropolregion Mittel- Ideen für ein gemeinsames Marketing Grundsubstanzen aus regenerativen gehende Engagement: So hatte das fünf Jahren weiter zunehmen wird, deutschland” verabschiedet. Diese und kulturelle Projekte von internatio- Ausgangsstoffen wie Holz und Stroh Institut zum dritten Mal erfolgreich und verfügen nach eigenen Angaben beschreiben die Zielvorstellungen für naler Ausstrahlung erarbeitet werden. für die industrielle Nutzung erforscht. die Prüfung der „berufundfamilie” bereits jetzt über ein durchgängi- eine familienfreundliche Region bis Parallel dazu haben auch die Stiftung Im Ergebnis sollen hier rohstoff- und gGmbH durchlaufen und bereits 2011 ges Betreuungsangebot für unter zum Jahr 2015 und geben politischen Bauhaus Dessau, die Klassik Stiftung energieeffiziente Verfahren entwickelt die „Charta der Vielfalt” unterzeichnet. dreijährige Kinder. Rund 68 Prozent Entscheidungsträgern, kommunalen Weimar und das Bauhaus-Archiv werden, die eine nachhaltige Chemie Dieses Bekenntnis zu einer familien- bieten erweiterte Öffnungszeiten an. Planungsinstanzen, Arbeitgebern in Berlin einen Kooperationsvertrag ermöglichen. Für das CBP wurden freundlichen Personalpolitik wurde In 56 Prozent der Kommunen und sowie Bildungsträgern eine grundle- unterzeichnet. rund 53 Millionen Euro investiert. nun mit der Auszeichnung honoriert. Landkreise steht eine Informations- gende Handlungsorientierung. stelle für Familien zur Verfügung. XXwww.bauhaus-dessau.de XXwww.cbp.fraunhofer.de XXwww.mpi-cbg.de „Die Schaffung familienfreundlicher XXwww.region-mitteldeutschland.com 08 median News News median 09 Nachrichten aus Mitteldeutschland Übernahme FC Lichtblick Buchlogistik Energie für die Zukunft Intershop wächst Mitteldeutsche Köpfe Im Rahmen einer feierlichen Preisver- Über 150 Millionen Euro investie- Nach der erfolgreichen Premiere des Die Intershop Communications AG, Am 1. Dezember 2012 leihung nahm die leitende Redakteurin ren der Buchgroßhändler Koch, Neff Ostdeutschen Energieforums mit 500 Anbieter integrierter E-Commerce- hat der parteilose bei den Gruner + Jahr Wirtschaftsme- & Volckmar GmbH (KNV) und das Teilnehmern planen die Veranstalter Lösungen, hat in den ersten neun Dr. Bernd Wiegand dien Nina Klöckner am 22. November Schwesterunternehmen KNO VA in nun die Neuauflage am 29. und 30. Monaten 2012 einen Nettoumsatz das Amt des Ober- Fotos: Keystone, Michael Deutsch / IHK Halle-Dessau, KNV, Christian Doppelgatz / KUXMA, Juergen Scheere / Intershop Communication AG, Thomas Ziegler, Silicon Saxony / Katharina Grottker, 2012 den Mitteldeutschen Journalis- eine neue Logistikzentrale in Erfurt. April 2013. Das Spitzentreffen von von 38,7 Millionen Euro erzielt, was bürgermeisters der tenpreis 2010/2011 entgegen. Klöck- „Die Zentralisierung der Logistik Politikern, Unternehmern und Wis- einer Steigerung von neun Prozent Stadt Halle (Saale) ner erhielt die mit 5.000 Euro dotierte ist das größte Projekt in unserer senschaftlern soll erneut im Congress gegenüber der Vorjahresperiode ent- angetreten. Der frühere Beigeordnete Auszeichnung für ihre Reportage „FC Unternehmensgeschichte seit 1829. Center Leipzig stattfinden und als spricht. Zu den Neukunden gehören für Sicherheit, Gesundheit und Sport Lichtblick” im Wirtschaftsmagazin Erfurt wird für uns zusammen mit Diskussionsplattform zum Gelingen der Harry-Potter-Vermarkter Potter- der Händelstadt setzte sich bei der Impulse und setzte sich damit gegen der zentralen Verwaltung in Stutt- der Energiewende beitragen. more, die Styrolution Group GmbH und Stichwahl mit knapp 53 Prozent der insgesamt 49 Beiträge aus ganz gart der wichtigste Standort mit dem der französische Verpackungsmittel- Wählerstimmen gegen CDU-Gegen- Deutschland durch. In ihrem Beitrag Herzstück unserer Logistik”, so Oliver In zahlreichen Einzelvorträgen und großhändler Raja Group. kandidat Bernhard Bönisch durch. Dr. zum Leitgedanken der Ausschrei- Voerster, Geschäftsführender Gesell- Foren beraten die Teilnehmer über die Wiegand wird das Amt für die nächs- bung „Eine Region erfindet sich neu” schafter der KNV und KNO VA. strategische Ausrichtung der nationa- Im November 2012 gab der Jenaer ten sieben Jahre innehaben. thematisierte die Journalistin das len und europäischen Energiepolitik. E-Commerce-Spezialist, der über 500 Die Zur Rose Gruppe hat im Novem- Zusammenwirken von Gesellschaft Neben der zentrale Lage, der Nähe Zusagen kamen bereits u.a. von dem Mitarbeiter beschäftigt, den Start Das bisherige Füh- ber 2012 den Medikamentenversand und Wirtschaft anhand des FC Erzge- zu Paketverteilzentren und der guten Parlamentarischen Staatssekretär von Intershop 7.2, der neuesten Ver- rungsteam des DocMorris N.V. für 25 Millionen Euro birge Aue. Juryvorsitzender und freier Erreichbarkeit sei auch die überdurch- beim Bundesminister für Verkehr, sion seiner E-Commerce-Plattform, Branchenverbandes übernommen. Das niederländische schnittliche Entwicklung der Region bekannt. Das neue Release soll Silicon Saxony wurde Unternehmen gilt mit 29 Prozent ausschlaggebend für die Entschei- kanalübergreifend für ein noch attrak- auf der Jahreshaupt- Marktanteil und einem Umsatz von dung gewesen. Auf dem 315.000 qm tiveres Einkaufserlebnis bei Kunden versammlung am 327 Millionen Euro als deutschland- großen Grundstück werden etwa sorgen. Dazu Jochen Moll, Mitglied und 28. November 2012 im Amt bestä- weit größte und bekannteste Ver- 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Der Sprecher des Vorstands bei Intershop: tigt. Die Mitglieder des sächsischen sandapotheke. Mit der Übernahme volle Betrieb soll in der zweiten Jah- „Intershop 7.2 bietet umfangreiche Hightech-Branchennetzwerkes avanciert die Zur Rose AG zum mit reshälfte 2015 aufgenommen wer- Möglichkeiten für die Gestaltung eines wählten Gitta Haupold, Heinz Martin Abstand größten Anbieter im Medika- den. Vom neuen Logistikzentrum aus noch stärker kundenorientierten Ange- Esser und Helmut Warnecke erneut mentenversand in Deutschland. wird KNV seine Kunden in Deutsch- botes. Zugleich sparen Online-Händler zum Vorstand und bestärkten damit land, Österreich und der Schweiz auch durch die verbesserten Designfunktio- ebenfalls die aktuelle strategische In Deutschland ist das Unternehmen zukünftig über Nacht beliefern. nalitäten Zeit und Ressourcen.” Ausrichtung des Verbandes zur ver- mit der Logistiktochter Zur Rose stärkten Internationalisierung. Pharma GmbH mit Sitz in Halle/ XXwww.knv.de XXwww.intershop.de Saale vertreten, die auch als Versor- Nach gut fünf Jahren gungsdienstleister im Arzneimittel- als Geschäftsführer management u.a. die Hallesche Ver- der Automotive Clus- sandapotheke Zur Rose beliefert. Seit Journalist Sergej Lochthofen lobte „die Bau und Stadtentwicklung Jan Mücke ter Ostdeutschland 2004 der rechtliche Rahmen für den pointierte Sprache und die scharfe sowie vom Vorstandsvorsitzenden GmbH (ACOD) hat Online-Versand von Medikamenten Beobachtungsgabe” der Autorin. der E.ON edis AG Bernd Dubberstein. Dietmar Bacher zum Ende des Jahres in Deutschland gesteckt wurde, liegen Ausgelobt wird der Mitteldeutsche Als weitere Referenten sind unter 2012 seine dortige Tätigkeit beendet. die jährlichen Wachstumsraten zwi- Journalistenpreis von der IHK, dem anderem Bundeskanzlerin Dr. Angela Seine Nachfolge tratt im Januar 2013 ACOD / Martin Klindtworth schen fünf und sechs Prozent. Für das Journalistenverband Sachsen-Anhalt, Merkel, Bundesumweltminister Peter Jürgen Nietzke an. Der ehemalige Geschäftsjahr 2012 erwartet die Zur der Metropolregion Mitteldeutsch- Altmaier sowie der Schirmherr des Opel-Manager will den Fokus des Rose Gruppe derzeit einen Umsatz land sowie der Wirtschaftsinitiative Forums, Bundeswirtschaftsminister ACOD auf die Erhöhung der Außen- von etwa 440 Millionen Euro. für Mitteldeutschland. Dr. Philipp Rösler, angefragt. wirkung sowie die praktische Umset- zung von Projekten und Initiativen XXwww.zurrose.com XXwww.mitteldeutscher-journalistenpreis.de XX www.ostdeutsches-energieforum.de innerhalb des Netzwerkes lenken.
10 median Prolog median 11 Es beginnt nicht in einer Garage, sondern in einer alten Villa. Eine „Garagengeschichte“ ist es trotzdem und sie führt zwischendurch auch ins Silicon Valley. 1992 gründen der Physiklaborant Stephan Schambach und der Ingenieur Karsten Schneider in Jena die NetConsult Communications GmbH, ein Versandhaus für Computer und Telekommunikation. Als das Internet für die meisten Menschen noch eine unbekannte Welt ist, entsteht die Idee für eine Software für Online-Shops. Im Frühjahr 1994 wird auf der CeBIT die erste Version unter dem Namen „Intershop“ vorgestellt. Zwei Jahre später kommt die weltweit erste verkaufsfähige E-Commerce- Standardanwendung auf den Markt. Das inzwischen ebenfalls auf „Intershop“ umgetaufte Startup wächst rasant und verlegt seinen Firmensitz ins kalifornische Silicon Valley. Im März 2000 beschäftigt Intershop rund 1.200 Mitarbeiter und ist über elf Milliarden Euro wert. Dann platzt die Dotcom-Blase und viele Kunden brechen weg. Der weltweite Siegeszug des Online-Handels geht dessen E-Commerce 2.0 ungeachtet weiter und ein Ende ist bis heute nicht in Sicht. So schätzen die Analysten der US-Bank J.P. Morgan den globalen E-Commerce-Umsatz 2012 auf rund 963 Milliarden US-Dollar. Die Welt wird eine Shopping-Community. Intershop, dessen Hauptsitz sich wieder in Jena befindet, ist nach Jahren der Konsolidierung auf Erfolgskurs. Stephan Schambach und Karsten Schneider gehen unternehmerisch längst andere Wege. Das Thema E-Commerce dagegen hat sie bis heute nicht losgelassen. Schambach gründete 2004 in den USA das Unternehmen Demandware, mit dessen cloudbasierter E-Commerce-Plattform heute weltweit über 500 Online- Shops betrieben werden, darunter von globalen Marken wie Boss, Lacoste und Gucci. In Deutschland gehören unter anderem s.Oliver, Puma und seit Neues- tem Karstadt zu seinen Kunden. Karsten Schneider gründete 2003 den Online-Bilderdienst Pixaco, den er 2005 erfolgreich an Hewlett-Packard verkaufte. Heute ist er Geschäftsführer von Deutschlands größtem Cashback-Programm Andasa mit Sitz in Leipzig, das mehr als 3.000 Shop-Partner vereint. Mit seiner ARGIV GmbH Beteiligungs- gesellschaft unterstützt er außerdem als Kapitalgeber technologieorientierte Startups in der Seed- und Gründungsphase. 12 median Interview Interview median 13 Mobile Commerce verändert alles Zweimal revolutionierte Stephan Schambach den Markt für E-Commerce-Software. Heute sieht er Mobile Commerce und Multichannel als bestimmende Trends der Branche. Vor dem Start von Intershop arbeitete Karsten Schneider als Entwicklungsingenieur bei Carl Zeiss in Jena. Um „Präzision” geht es für ihn auch heute in der E-Commerce-Branche. Es gibt keinen Weg zurück Schon vor Intershop gründete der gebürtige Erfurter in der Nachwendezeit zwei IT- Karsten Schneider ist viel in der Welt unterwegs und an mehreren E-Commerce-Unternehmen Firmen. Etwas anderes, als freier Unternehmer zu sein, kann er sich bis heute nicht in Berlin und Leipzig beteiligt. Am ehesten findet man ihn aber immer noch in Jena. vorstellen. Sie haben 1994 die weltweit erste Software Teil auf Lager hat. Wir haben darauf- Cloud Computing gilt heute als der IT- In einem Interview las ich einen Satz, Bedeutet das, nach den großen technolo- wichtige Vorausetzung fehlt: die für Online-Shops präsentiert. Wie ent- hin ein eigenes Online-Bestellsystem Wachstumsmarkt. Wie kam diese Idee der aus Ihrem Mund überraschend gischen Revolutionen der vergangenen Entwicklung von funktionierenden stand diese Idee? entwickelt und den Produktkatalog damals an? klingt: „Wer technologische Heraus- Jahre befindet sich die Branche jetzt in Standards und Geschäftsmodellen Zusammen mit Karsten Schneider eines NeXT-Distributors integriert. Gar nicht. Kein Markenhersteller und forderungen sucht, für den sind heute einer Phase der Konsolidierung? im Bereich des Mobile-Payment. Die und Wilfried Beeck habe ich 1992 ein Dabei sind viele wichtige Bestandteile Händler konnte sich 2004 vorstellen, vermutlich andere Gebiete aufregender, Ja und nein. Für Online-Händler ste- Technik dafür ist vorhanden, jetzt sind Unternehmen gegründet, um die von von Online-Shops erstmals entstan- dass seine Daten und sein Umsatz etwa die Nano- oder Biotechnologie“. hen die kommenden Jahre im Zeichen Banken und Netzbetreiber am Zug. Steve Jobs entwickelten NeXT-Com- den: die Nutzerregistrierung mittels über fremde Server laufen. Entspre- Ist die E-Commerce-Branche nach der der Prozessoptimierung. Das klingt puter und deren Betriebssystem zu Passwort, der hierarchisch gegliederte chend langwierig waren die Investo- Anfangseuphorie der ersten Jahre im erst mal nicht besonders aufregend, Sie gründeten 2003 den Bilderdienst vertreiben. In der kleinen und weit ver- Katalog, die Suchfunktion. Als ich die rensuche und die Akquise der ersten normalen Geschäftsalltag angekommen? kann aber im Detail sehr spannend Pixaco und verkauften ihn später erfolg- streuten NeXT-Community kursierte erste Version unserer Software sah, Kunden. Aber wir haben es geschafft. Normaler Geschäftsalltag, was soll das werden. Wie entwickelt sich etwa die reich an Hewlett-Packard. Heute sind Sie bereits sehr früh der erste Netscape- wusste ich: Das ist die Chance, die Dabei hat sicherlich der Umstand sein? Ich könnte Sie ja mal zu unserem Produktsuche? Durch welche Türen an Mister Spex, dem bundesweit größten Browser, um über das Internet kom- man nur einmal im Leben bekommt. geholfen, dass ich mir meine Vision wöchentlichen Meeting bei Andasa treten in Zukunft die Kunden in mein Online-Optiker beteiligt und haben mit munizieren zu können. Wir wollten nicht nur von anderen finanzieren ließ, mitnehmen. Da brennt schon mal die Online-Geschäft? Wird eine Vielfalt Andasa das größte deutsche Cashback- damit mehr machen. Nicht nur Infor- Mit Demandware haben Sie zehn Jahre sondern mein eigenes Geld einbrachte. Luft. In Zeiten, in denen drei Viertel von Anbietern eine Chance haben, Programm mit Sitz in Leipzig entwi- mationen austauschen, sondern auch später eine zweite Chance ergriffen ... aller Internetnutzer online einkaufen, oder konzentriert sich Online-Handel ckelt. Worauf basiert dieses Gespür für Transaktionen abwickeln. Ja, das stimmt. Schon während mei- Worin sehen Sie aktuell die wichtigsten musst du einfach schnell reagieren zukünftig auf wenige große Plattfor- erfolgreiche Geschäftsmodelle? ner Zeit bei Intershop wollte ich an Treiber für den Online-Handel? und immer auf der Höhe der Zeit sein. men? Ich bin jedenfalls sehr gespannt, Was haben Sie als erstes online verkauft? „E-Commerce 2.0” arbeiten. Denn für Die größte Veränderung findet gerade Aber das zeigt auch, dass sich E-Com- welche Antworten kluge und mutige Als junger Mensch habe ich in Sofia Das Beschaffen von Bauteilen für die mich war klar, dass perspektivisch alle zweifellos durch Mobile Commerce merce längst von einer kleinen Nische Unternehmer darauf finden werden. zusammen mit dem hoffnungsvollen NeXT-Computer war damals ein gro- standardisierbaren Geschäftsprozesse statt. Das ist nicht nur ein zusätzlicher zu einem globalen Markt entwickelt Ingenieurnachwuchs des Balkans, aus ßes Problem. Die wenigen Händler über das Internet abgewickelt werden. Kanal, sondern besitzt transformati- hat, auf dem knallharter Wettbewerb Das heiß diskutierte Thema Mobile Com- dem arabischen Raum, aus Vietnam hatten ja keinen Online-Katalog, so Das haben wir dann bei Demandware ven Charakter. Tablets und Smart- um den Kunden herrscht. Insofern merce haben Sie gerade nicht genannt ... dass man rumtelefonieren musste, mit unseren webbasierten Lösungen haben Sie schon Recht, wir sind im Weil für dessen endgültigen Durch- um festzustellen, wer das gewünschte für Web-Shops realisiert. XXweiter auf Seite 14 Geschäftsalltag angekommen. bruch aus meiner Sicht noch eine XX weiter auf Seite 15 14 median Interview Interview median 15 Die USA sind im E-Commerce der und Griechenland studiert und gelebt. weltweit größte, homogene Absatz- Damals habe ich gelernt, Menschen in »Mit Intershop hat sich damals für uns eine markt, wo man mit einer Sprache und die Augen zu schauen und bei wichti- den gleichen Prozessen alle erreichen gen Entscheidungen einfach auch dem Tür geöffnet. Da sind wir durchmarschiert kann. Deutschland ist definitiv ein wichtiger Standort für E-Commerce, Bauchgefühl zu vertrauen. Bis heute sehe ich keinen Grund, an dieser Ein- und standen im Neuland.« aber es fehlt oft das Venture-Kapital stellung im Privaten wie im Geschäft- Karsten Schneider für neue Geschäftsideen. Eine über- lichen etwas zu ändern. Dazu kommt schaubare Anfangsfinanzierung zu für mich immer eine ganz einfache bekommen, ist nicht schwer. Wenn Frage: Bietet das Geschäftsmodell im es aber darum geht, fünf oder zehn Internet einen Mehrwert gegenüber Millionen Euro einzusammeln, wird es dem stationären Handel? schwierig. Sie leben und arbeiten bis heute in Jena. Woran liegt das? Wie wichtig ist ein bestimmter Standort Seit dem Ende des Neuen Marktes eigentlich in der E-Commerce-Branche, existiert keine Technologiebörse deren Geschäft international ist? mehr, die auch kleinere Unternehmen Der Standort ist für das Geschäft Im März 2012 brachte Schambach das Unternehmen Demand- akzeptiert. Damit fehlt für Investoren eigentlich egal. Aber der Mensch, der ware in den USA an die Börse. Die Entwicklungsabteilung des eine vernünftige Exit-Möglichkeit. Im es betreibt, braucht gerade deswegen Anbieters von E-Commerce-Software sitzt in Jena. Jahr 2000 hatten rund 100 Risikokapi- einen Ort, wo er zu Hause ist. Das ist talgeber aus den USA, Israel und Groß- für mich Jena. Zugegeben, Kitesurfen britannien ihre Büros in Deutschland. auf der Saale ist nicht so ganz mein phones werden bald die Standardge- Existiert eine Grenze für das Wachstum Die würden wiederkommen, wenn Ding. Da gibt es bessere Strände auf räte sein, um das Internet zu nutzen der E-Commerce-Branche? dieses Problem gelöst wäre. Geld ist dieser Welt. Ich habe zwischendurch und einzukaufen. In den USA werden Ich denke, der reine Online-Handel weltweit genug vorhanden. Es gibt ein paar Jahre in San Francisco gear- bereits jetzt 26 Prozent aller Online- wird seinen Sättigungsgrad bei 25–30 hierzulande nur keine Möglichkeit beitet und mit meiner Familie gelebt, Bestellungen vom Smartphone oder Prozent Marktanteil erreichen. Aber mehr, dass man innerhalb eines bin auch heute noch viel in der Welt dem Tablet-PC aus getätigt. Mobile das ist nur die eine Seite der Medaille, bestimmten Zeithorizontes seine unterwegs. Aber wer mich sucht, wird Commerce wird außerdem den Trend denn E-Commerce verändert eben Investition auch gewinnbringend wei- mich am sichersten in Jena finden. zum Multichannel weiter stärken. auch den stationären Handel. Der terverkaufen kann. In Jena sind bis heute durch ehemalige Wie das? Intershop-Mitarbeiter knapp 30 Unter- Weil Tablets und Smartphones eine »Der Kunde akzeptiert immer weniger nehmen entstanden, die oft eng mitein- technologische Lücke zwischen Ver- ander kooperieren. Woher kommt dieser Neben seinem eigenen Unternehmen Andasa ist Karsten Schnei- käufer und Konsumenten schließen. Grenzen zwischen den einzelnen Kanälen.« Zusammenhalt? der heute an ein paar Dutzend Startups aus der E-Commerce- Branche als Venture-Kapital-Geber beteiligt. Die Konsumenten können im Laden Stephan Schambach Mit Intershop hat sich damals für uns einen Preisvergleich machen, eine eine Tür geöffnet. Da sind wir durch- Bewertung lesen oder etwas online marschiert und standen im Neuland. bestellen und sich liefern lassen. Kunde akzeptiert immer weniger Sie sind seit 20 Jahren im E-Commerce Das war eine faszinierende und ver- Die Verkäufer können online ordern, Grenzen zwischen den einzelnen tätig. Gibt es noch berufliche Herausfor- bindende Erfahrung. Das Beste daran: Welche Vorteile hat für Sie der E-Com- Gibt es einen roten Faden, der sich seit 20 was gerade nicht im Lager ist, oder Kanälen, sondern erwartet überall den derungen, die Sie reizen? Für alle, die es damals ernst gemeint merce-Standort Jena? Jahren durch Ihr Wirken als Unterneh- Retouren aus Online-Käufen wieder gleichen Service und das bestmögliche Zugegeben, mein Bedürfnis, eine haben, gibt bis heute keinen Weg Die Geschäftsprozesse im E-Com- mer zieht? zurücknehmen. Angebot. Deshalb kommen Anbieter dritte E-Commerce-Revolution aus- zurück. merce müssen laufen wie ein Uhr- Ich treffe meine Entscheidungen eher an Multichannel, also der Verzahnung zurufen, hält sich einigermaßen in werk. Da ist Präzision gefragt und in aus dem Bauch heraus. Meine Zwil- In den US-Shops von Apple können Sie von E-Commerce und stationärem Grenzen. Aber es gibt viele andere Aus dieser gemeinsamen Geschichte dieser Hinsicht sind wir in Jena tradi- lingsschwester hat einmal gesagt: heute schon über die in iTunes hin- Einzelhandel innerhalb einer Marke, spannende Dinge, die sich mit Soft- rührt etwas ganz Wichtiges. Ich würde tionell stark aufgestellt. Das spricht „Karsten liebt die Herausforderung terlegte Kreditkarte mit dem Smart- einfach nicht mehr vorbei. ware und dem Internet tun lassen. es als Grundvertrauen bezeichnen. für die Stadt als starken Technologie- und er teilt sie gerne mit Menschen, phone bezahlen. So entstehen durch Darüber denke ich hin und wieder Das funktioniert geschäftlich und standort. Und junge Leute mit guten die darin eine Chance für sich sehen.” die mobilen Geräte ganz neue Verbin- Sie lebten und arbeiteten lange in den nach. in den besten Fällen auch mensch- Geschäftsideen, denen das hier alles Ich glaube, das trifft es ganz gut. dungen zwischen der Online- und der USA. Wo sehen Sie die Unterschiede zur lich. Das ist dann eine unschlagbare eine Nummer zu klein ist, erreichen Offline-Einkaufswelt. deutschen E-Commerce-Branche? Vielen Dank für das Gespräch. Mischung. mich auch in Berlin. Vielen Dank für das Gespräch.
16 median median 17 Rund 42,3 Millionen Deutsche kauften 2012 Produkte über das Internet. Damit gehört der Online-Handel zu den am schnellsten wachsen- den Wirtschaftszweigen. In ihrer „Geburtsre- gion“ Mitteldeutschland ist die E-Commerce- Branche noch eine Art „Heimlicher Gewinner“. Das soll sich jetzt ändern. Jetzt wird gehandelt!
18 median median 19 Die Verbraucher in Großbritannien gaben 2011 pro Kopf 82 Euro für den Lebensmit- teleinkauf im Internet aus. Die Deutschen sind bislang zurückhaltender: Nicht ein- mal drei Euro wurden 2011 pro Bundes- bürger im Lebensmittel-Online-Handel umgesetzt.
20 median Titel median 21 Im dritten Quartal 2012 setz- ten Online- und Versand- händler laut Bundesverband des Deutschen Versandhan- dels rund 9,2 Mrd. Euro um, über 73 Prozent davon im Text: Kai Bieler / Foto: Christian Hüller reinen E-Commerce. Die Im Jahr 1990 hielt ein Begriff Einzug schaft (ECG) die erste Potenzialstudie Logistikbranche aus. „Mit dem Netz- umsatzstärksten Warengrup- in die Wirtschaftswissenschaften, der zum Online-Handel in Auftrag. Nach werk-Logistik Leipzig-Halle verbinden pen waren dabei Bekleidung, relativ unbekannte, kleine oder mittel- der im November 2012 veröffentlich- uns viele gemeinsame Themen. Die Textil und Schuhe mit einem ständische Unternehmen, die in ihrem ten Untersuchung bietet die E-Com- neue Stiftungsjuniorprofessur an Umsatz von 3,23 Mrd. Euro. Geschäftsfeld Marktführer sind, cha- merce-Branche, deren mitteldeutsche der Universität Leipzig mit Fokus auf rakterisiert: „hidden champions”. Min- „Hotspots” in Leipzig, Halle (Saale) und innovative Logistik-IT-Systeme wird destens ebenso gut passt das Label Jena liegen, erhebliche Wachstums- uns bei wichtigen Forschungsthemen „Heimliche Gewinner” auf die E-Com- und Beschäftigungspotenziale für weiter voranbringen. Und mit DHL merce-Branche in Mitteldeutschland. die Region. So schätzen rund 56 Pro- und Amazon haben sich zwei wich- Denn obwohl der Online-Handel zu den zent der befragten Unternehmen die tige globale Player an der Nahtstelle am schnellsten wachsenden Branchen gehört, ist über seine Beschäftigungs- und Wachstumspotenziale in seiner „Geburtsregion” Mitteldeutschland »E-Commerce ist ein Teamsport, der sowohl relativ wenig bekannt. Der Grund: Weder in den Daten der Statistischen vom harten Wettbewerb als auch von der Landesämter noch in den Bran- chenschlüsseln von Kammern und Zusammenarbeit lebt.« Wirtschaftsförderungen ist die relativ Kerstin Schilling junge Branche bislang als eigenständi- ger Wirtschaftszweig erfasst. „Dies ist typisch für eine Branche, die E-Commerce-Branche bereits heute zwischen Logistik und E-Commerce noch am Anfang ihres Lebenszyklus als „relevanten Wirtschaftszweig in am Standort angesiedelt”, so Kers- steht und sich erst allmählich von Mitteldeutschland” ein. Knapp die tin Schilling. Trotz der erfolgreichen einem Teilbereich des Handels hin zu Hälfte der Teilnehmer geht davon aus, Entwicklung weise die Branche aber einer strukturbestimmenden Quer- dass die Zahl der mitteldeutschen noch einen relativ geringen Grad der schnittsbranche entwickelt”, erklärt E-Commerce-Unternehmen weiter Vernetzung auf. „E-Commerce ist ein Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäfts- zunehmen wird. Für die kommenden Teamsport, der sowohl vom harten führer der Wirtschaftsinitiative für zwei Jahre rechnet gut ein Drittel der Wettbewerb als auch von der Zusam- Mitteldeutschland. Eine ähnliche Ent- Firmen mit einem zusätzlichen Bedarf menarbeit lebt. Mit der Studie wollen wicklung hätten in der Vergangenheit an Mitarbeitern. wir deshalb einen Impuls für eine auch andere Wirtschaftszweige wie engere Zusammenarbeit der Branche die Informationstechnologie und die Die günstigen Rahmenbedingungen in Mitteldeutschland geben”, so die Logistik durchlaufen. für die Branche beschreibt Kerstin E-Commerce-Spezialistin. Schilling, Vorstand der E-Commerce Um erstmals Licht ins Dunkel der Genossenschaft Leipzig, am Beispiel Wie dies aussehen könnte, zeigt das regionalen E-Commerce-Landschaft von Leipzig: „Als Handelsstadt, Logis- Beispiel der beiden mitteldeutschen jenseits bekannter Leuchttürme zu tikzentrum und Hochschulstandort E-Commerce-Genossenschaften. So bringen, gab die Wirtschaftsinitiative ist die Stadt einfach ideal als Sitz von bietet die Leipziger Genossenschaft für Mitteldeutschland zusammen mit E-Commerce-Unternehmen.” Beson- für junge Startups, die noch nicht über der Leipziger E-Commerce Genossen- dere Impulse gingen dabei von der eigene Büros verfügen, preisgünstige 22 median Titel Titel median 23 gemacht. Ein Beispiel dafür ist das größten Herausforderungen für den halb hat die kürzlich veröffentlichte Agenturnetzwerk „Socialmarketing- Standort. Mit seinem Unternehmen Potenzialstudie seiner Leipziger Kol- agentur.com”, das neben dem Sitz im TowerConsult unterstützt er die Tow- legen mit Interesse wahrgenommen. JenTower auch über Büros in Leipzig, erByte-Mitglieder beim Recruiting und „Die Ausweitung der thematischen Frankfurt, Hamburg, München und Coaching von Mitarbeitern und berät Zusammenarbeit auf mitteldeutscher Berlin verfügt. Das Portfolio der vier sie in Fragen des Personalmarketings. Ebene im Rahmen eines E-Com- beteiligten Unternehmen deckt alle „Für den Erfolg eines E-Commerce- merce-Clusters würde die Region Der E-Book-Umsatz in Deutschland hat sich im ersten Halbjahr 2012 mit rund 4,6 Millio- denkbaren Dienstleistungen rund Unternehmens ist es heute unabding- nach vorn bringen”, ist der Tower- nen Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht. Für das Gesamtjahr rechnen die um Social-Media-Kampagnen ab. bar, dass die Entwickler auch Wissen Byte-Vorstand überzeugt. Das erfor- Marktforscher von Media Control mit rund zwölf Millionen heruntergeladener E-Books. Dank dieser Konstellation können die über Geschäftsmodelle und Kunden dere unter anderem abgestimmte Agenturen ihren Kunden die gesamte mitbringen. Deshalb werden verstärkt Forschungsvorhaben, die Entwicklung Wertschöpfungskette des Social Mar- Fachkräfte mit Kompetenzen in BWL branchenaffiner Ausbildungsinhalte „ready to run”-Arbeitsplätze in der wurde bereits 2003 in Jena geboren Genossenschaft garantiert dabei die ketings anbieten, sich gegenseitig und Marketing gesucht”, erläutert an den Hochschulen und gemeinsame Leipziger City an. Gemeinsame Weiter- und 2009 nach Leipzig „exportiert”. wirtschaftliche Eigenständigkeit der Aufträge vermitteln und im Bedarfs- Reinhard Hoffmann die aktuellen Marketingaktivitäten. „Dazu braucht bildungen und eine Jobbörse sichern Unternehmen und bietet gleichzeitig fall auch personell unterstützen. Anforderungen der Branche. es einen mitteldeutschen Masterplan den Knowhow-Transfer und decken Maßgeblichen Anteil an der Ent- alle Möglichkeiten zur Zusammenar- E-Commerce, bei dessen Entwicklung den Fachkräftebedarf der aktuell neun stehung der Jenaer E-Commerce- beit”, beschreibt Reinhard Hoffmann Die Gewinnung von gut ausgebildetem Neben dem Potenzial an Fachkräften wir uns gern einbringen”, so Reinhard Mitglieder, während ein „Business- Genossenschaft hatte Dipl.-Ing. Rein- die damit verbundenen Vorteile. Personal war für Reinhard Hoffmann gehört für ihn die enge Vernetzung Hoffmann. Club” die Türen zu neuen Kunden hard Hoffmann. „Damals haben wir bereits in seiner Zeit als Personalchef zwischen den Unternehmen zu einem öffnen soll. Darüber hinaus arbeiteten eine Transfergesellschaft für ehema- Der Erfolg gibt ihm Recht. In den ver- von Intershop das zentrale Thema der wichtigsten Erfolgsfaktoren für XXwww.e-commerce-genossenschaft.de E-Commerce-Genossen aus Leipzig lige Intershop-Mitarbeiter gegründet, gangenen zehn Jahren ist der Kreis und gehört für ihn auch heute zu den den E-Commerce-Standort Jena. Des- XXwww.towerbyte.de eng mit ihrem Jenaer Pendant, der um sie bei der Existenzgründung zu der Genossenschaftsmitglieder auf TowerByte eG, zusammen. Die beiden unterstützen”, erinnert sich der Vor- 28 Unternehmen angewachsen, die Durch den Verkauf sich ergänzender Angebote lässt sich der Umsatz von Online-Shops steigern. So rechnet die Unternehmensberatung Forrester Consulting mit 30 Prozent mehr Erlösen aus dem „Cross-Selling” in der Reisebranche bis 2015. »Für den Erfolg eines E-Commerce-Unternehmens ist es heute unab- dingbar, dass die Entwickler auch Wissen über Geschäftsmodelle und Kunden mitbringen.« Reinhard Hoffmann E-Commerce-Genossenschaften sind standsvorsitzende der TowerByte auf sechs Etagen des JenTowers rund außerdem durch wechselseitige Mit- eG. Zwei Jahre später schlossen sich 350 Mitarbeiter beschäftigen. Unter gliedschaften miteinander verbunden. dann sieben dieser Spinn-offs zu dem großem Label „E-Commerce” einer Genossenschaft zusammen, vereint die Genossenschaft zahl- Diese Nähe resultiert aus der gemein- die als Mieter einer Etage im JenTo- reiche Spezialisten verschiedenster samen Geschichte. Denn die Idee für wer die notwendige Infrastruktur wie Geschäftsfelder, die arbeitsteilig diese Art der Organisationsform für Büroräume und Internetanschlüsse zusammenarbeiten. Das kooperative Unternehmen des Online-Handels bereitstellte. „Die Rechtsform der „Jenaer Modell” hat längst Schule 24 median E-Commerce E-Commerce median 25 Viele Wege führen zum Umsatz Ohne einen Online-Shop kommt kaum noch eine Marke oder ein Handelsunternehmen aus. Doch Kunden bewegen sich auch in der realen Welt und wollen dort abgeholt werden. Die Herausforderung der vergangenen Jahre für den Einzel- handel war relativ einfach: In ist, wer drin ist. Egal, ob als zusätzlicher Absatzkanal für das stationäre Geschäft oder „In Jena fühle ich mich wohl, diese Stadt hat für mich genau die richtige Größe”, sagt als reiner Online-Händler. Doch damit es es längst nicht Hendrik Rohn. Der Informatiker arbeitet beim E-Business-Spezialisten AGETO. mehr getan. Denn die Kunden wollen dort abgeholt werden, wo sie sich gerade befinden. Fast 90 Prozent der Deutschen kaufen als Multi-Channel-Konsumenten längst selbstver- ständlich auf allen Kanälen ein Es gilt also eine Strategie Der Reiz des Anspruchsvollen zu finden, die alle Kanäle gekonnt miteinander verzahnt, um den Kunden ein einheitliches Markenerlebnis zu bieten. Deshalb gehen viele Online-Händler den umgekehrten Weg und eröffnen stationäre Ladengeschäfte. Biologie und Online-Shops haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Den Informatiker Hendrik Rohn führte beides von Thüringen nach Sachsen-Anhalt und wieder zurück. Dazu gehört auch das Leipziger Unternehmen Taschen- kaufhaus: Im Jahr 2003 als Online-Versand gestartet, eröffnete Gründer Steffen Kilian bereits 2005 ein kleines Shopping in Lounge-Ambiente im Taschenkaufhaus Ladengeschäft. „Der Store entstand aus dem konkreten Text: Katja Trumpler / Foto: Inka Rodigast Bedarf der Kunden heraus. Diese kamen im Büro vorbei, um Hendrik Rohn liebt Herausforderungen. „Als ich 2002 zu spräche organisiert und leitete mein Profil an zusätzliche sich Taschen anzusehen, die ihnen online gefallen hatten”, studieren begann, war Bioinformatik einer der neuesten Firmen weiter, als es mit dem ersten Kontakt nicht klappte”, erzählt Sabrina Vogel, Verantwortliche für PR und Marke- Auch der Kontaktlinsen-Online-Versand lensclub24.de aus interdisziplinären Wissenschaftszweige, das hat mich erinnert sich Hendrik Rohn. So wurde der E-Business- ting. Seit 2007 präsentiert sich das Taschenkaufhaus nun Halle (Saale) setzte von Beginn an auf eine Multichannel- gereizt”, so der gebürtige Rudolstädter. Nach dem Stu- Dienstleister AGETO auf ihn aufmerksam. Das Unterneh- mit einem Flagship-Store in zentraler Leipziger Lage. In Strategie und ging bereits 2009 mit einem integrierten dium an der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität und men mit Hauptsitz in Jena sowie Niederlassungen in Leip- der Filiale stellt man den Kunden auf 330 Quadratmetern Konzept an den Markt. Das Unternehmen hat ein eigenes Auslandsaufenthalten in Dublin nahm Hendrik Rohn eine zig, Berlin, Frankfurt und Bielefeld entwickelt integrierte eine ständig wechselnde Auswahl des Gesamtsortiments Warenwirtschaftssystem entwickelt, das Online- und Doktorandenstelle am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik Lösungen in den Bereichen E-Commerce, ERP-Lösungen zur Verfügung. Sollte das gewünschte Produkt nicht vor- Offline-Vertrieb miteinander verknüpft. Fest steht: Der und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben an. Dort und E-Government. Über besondere Erfahrungen verfügt rätig sein, kann über ein Terminal im Store die gewünschte europaweite Versand macht rund 90 Prozent des Umsat- entwickelte er Visualisierungs-Software, die Forscher bei die AGETO-Gruppe beim Aufbau und Betrieb von E-Busi- Tasche im Online-Sortiment – momentan mehr als 9.000 zes aus. Dennoch weiß Robert Clemen, geschäftsführen- der Analyse biologischer Systeme unterstützt. ness-Lösungen für SAP. Eine Bewerbung musste Hendrik Modelle – ausgesucht und direkt nach Hause geschickt der Gesellschafter, um die Bedeutung des Ladenlokals: Rohn nicht mehr schreiben. „Man hat mich gleich zum Vor- werden. Der Shop überzeugt zudem durch sein Ambiente „Wir möchten den Kunden neben dem Webshop etwas Als im Sommer 2012 nach erfolgreicher Promotion und stellungsgespräch eingeladen, es hat sofort gepasst.” und bietet durch fachkundige Beratung in Kombination mit Greifbares bieten – eine persönliche Beratung ist gerade einer kurzen Anstellung bei BASF Plant Science eine beruf- Kaffeeangebot und Loungebereich den Kunden ein echtes in dieser Branche wichtig.” Dazu setzt lensclub24.de auf liche Neuorientierung anstand, nutzte der heute 29-Jährige Aktuell unterstützt der Informatiker die Weiterentwicklung Erlebnisshopping. einen umfangreichen Service als Kombination aus örtli- die Gelegenheit, sich in seiner Heimat Thüringen nach der neuen E-Commerce-Plattform für den Versandriesen chem Optiker und europaweitem Versand. So nimmt eine einem neuen Job umzusehen. Erster Anlaufpunkt waren Hermes. Dabei prüft er die Datenkonsistenz im laufenden Das Ladengeschäft hebt sich damit deutlich vom Online- diplomierte Augenoptikerin in der Kontaktlinsen-Lounge die Mitarbeiter der TowerConsult GmbH. Das Jenaer Bera- Betrieb und programmiert auf Anfrage des Auftraggebers Shoppingerlebnis ab und erwirtschaftet immerhin zehn die Augen der Kunden genauestens „unter die Lupe”. Für tungsunternehmen übernimmt für die Mitgliedsunterneh- neue Features wie die Anbindung an Zahlungsdienstleister. Prozent vom Gesamtumsatz des Taschenkaufhauses. die Mitglieder von lensclub24.de sind solche Untersuchun- men der E-Commerce-Genossenschaft TowerByte eG alle „Die Projekte bei AGETO sind sehr anspruchsvoll. Das gilt Weitere Filialen sind trotz der positiven Erfahrungen gen und die Beratung vor Ort und per Telefon kostenlos. Dienstleistungen rund um die Themen Recruiting, Perso- sowohl für die geforderte Qualität als auch für die technolo- jedoch zunächst nicht geplant. „Um neue Kundenkontakte Darüber hinaus profitieren sie von günstigeren Preisen für nalmarketing, Coaching und Employer Branding. gischen Hintergründe.” Aber genau diese Herausforderun- zu erzielen, setzen wir auf den Verkauf über externe Ver- Markenkontaktlinsen. gen sucht Hendrik Rohn. triebspartner. Ein wichtiger Distributionskanal ist neben „TowerConsult hat für mich den Kontakt zu den infrage dem Versandhandelsriesen Otto das Lifestyle-Unterneh- XXwww.taschenkaufhaus.de kommenden Unternehmen hergestellt, die Personalge- XX www.ageto.de men Zalando”, so Sabrina Vogel weiter. XXwww.lensclub24.de 26 median E-Commerce E-Commerce median 27 Jeder ist anders Personalisierte Kleidung und Accessoires sind der Megatrend im Online-Handel. Aus dem Wunsch der Kunden nach mehr Individualität ist ein erfolgreiches Massengeschäft geworden. Text: Stephany Mundt / Fotos: Spreadshirt, lichtzelt fotografie Kleidung und Textilien gehören zu den beliebtesten Pro- als Clothing-Commerce-Plattform zum Marktführer in dukten im Online-Handel. Beliebige Massenware von der Europa und drittgrößten Anbieter in den USA gebracht hat. Stange ist dabei jedoch Schnee von gestern. Wer heute Vom Leipziger Stammsitz aus werden rund 400 Mitarbeiter etwas auf sich hält, lässt Kleidung, Accessoires und Co nach und vier Produktionsstätten in Europa und den USA gelei- eigenem Gusto gestalten. Das Label für diesen Trend nennt tet. Institutionen, Designer, Promis, Individualisten – jeder, sich „Mass Customization”, auf Deutsch: „Kundenindividu- der seine Ideen oder Aussagen auf Textilien und somit an elle Massenproduktion”. den Mann bringen will, kann dies mithilfe des Web-Shop- Tools tun. Natürlich geht Spreadshirt auch direkt zum End- Vor gut zehn Jahren, als E-Commerce hierzulande noch ein kunden: Der wird auf der Spreadshirt-Seite zum Designer zartes Pflänzchen war, kam der Leipziger Student Lukasz und kann sich T-Shirts, Taschen und vieles mehr beliebig Gadowski nach einem Textildruck-Praktikum auf eine Idee: bedrucken lassen. Jeder hat Ideen, jeder kann sie tragen. Ein kostenfrei erhältlicher, leicht integrierbarer Web-Shop müsste her, der Webseitenbetreibern, die z.B. für ihr Mer- Doch was, wenn solch ein individualisiertes Stück nicht Individuelle Babygeschenke, die in liebevoller Handarbeit „Made in Germany” aus umweltbewußt chandising bedruckte T-Shirts und Accessoires benötigen, passt oder gefällt? Waren, die nach Kundenspezifikation ausgewählten Materialien entstehen, sind das Erfolgsrezept des Chemnitzer Labels „Kleine Könige”. als Verkaufstechnologie dient. Shop-Design und Druckmo- hergestellt wurden, sind laut BGB nicht rücknahmepflichtig. tive sollten Sache des Betreibers bleiben – Bestellungen, Aber Retourquoten sind im E-Commerce hoch, bei Kleidung Druck, Logistik und Zahlungsverkehr hingegen der Web- wird fast jeder zweite Artikel zurückgeschickt. Spreadshirt Shop-Anbieter übernehmen. Ein Tool, mithilfe dessen jeder handhabt dies sehr kulant: „Obwohl wir es nicht müssten, zum Online-Händler für individualisierte T-Shirts werden nehmen wir jedes Produkt zurück”, erklärt Unternehmens- landen im Schredder. Und der Rest? „Bis vor Kurzem haben auf Kundenbestellungen hin anfertige.” Und die Kunden konnte, ohne sich mit lästigen Details befassen zu müssen. sprecherin Eike Sievert. „Wir bemühen uns, mit detaillierten wir in Leipzig testweise ein Outlet betrieben. Dort gab es sind sehr zufrieden. Retouren kommen so gut wie gar nicht Das Unternehmen „Spreadshirt” war geboren. Infos zu Größen und Materialien unsere Kunden für den einmal im Monat alles für ein Kleingeld zu kaufen. Vielleicht vor. „Bevor ich mit der Produktion loslege, setze ich die Kun- Umgang mit personalisierter Ware zu sensibilisieren”, so geht's damit weiter. Vorerst aber brauchen wir unsere denwünsche meist grafisch um, zeige, wie es aussehen und Aus Nomen wurde Omen. Trotz amtlicher Bescheinigung, Sievert. Mit Erfolg, denn die Retourquote des Unterneh- Kapazitäten für das Weihnachtsgeschäft.” was es kosten wird. Da ist es noch nicht zu spät für Ände- dass es sich um ein „unrealistisches Geschäftskonzept” mens, inklusive aller Shop-Partner, liegt bei lediglich 1,9 rungen”, erläutert die 31-Jährige. „Außerdem spricht mein handele, verbreiteten sich Shop-Konzept und personali- Prozent. Ein Teil der Retourware wird gespendet, z.B. für Das Jahresende ist auch für Nicole Radtke Hochsaison. Die Sortiment eine kalkulierbare Zielgruppe an: Meine Kunden sierte Kleidungsstücke so erfolgreich, dass es Spreadshirt gemeinnützige Tombolas. Drucke mit Namen und Daten Chemnitzerin betreibt seit 2008 unter dem Label „Kleine wissen, dass sie Produkte dieser Art nicht jeden Tag kaufen. Könige” einen Online-Handel für individuelle Baby-Acces- Da darf es gern mal was Besonderes sein.” Ob irgendwann soires. Sie näht, bestickt, fertigt und versendet im Allein- auch ein begehbares Geschäft in Frage komme? „Nein. Wer gang Namenskissen, Spieluhren, Babydecken und vieles in einen Laden geht, möchte auch etwas mitnehmen. Es mehr – alles nach Wünschen ihrer Kunden. Zur Geburt befriedigt die Kunden nicht, zu wissen, dass sie sich gedul- ihres ersten Kindes erhielt die studierte Textilingenieurin den und in ein paar Tagen wiederkommen müssen. Das ein personalisiertes Produkt als Geschenk und war sofort würde nicht funktionieren.” fasziniert. Sie probierte sich aus und stieß mit ihren ersten eigenen Kreationen auf Begeisterung. Dieses Argument dürfte der Schlüssel für den Erfolg von E-Commerce mit individualisierten Textilien sein. Hinzu Also kaufte sie Stoffe und eine Stickmaschine, gestaltete kommt: Für individuelle Gestaltung braucht der Mensch mithilfe einer Web-Agentur ihre Homepage mit Web-Shop Zeit und Muße. Beide findet er am ehesten zuhause. Und und legte los. „Ich war überrascht: Durch meinen Bekann- wenn sie sich einstellen, kommt meist auch etwas dabei tenkreis und Mundpropaganda kam der Stein schnell ins heraus, was ungern wieder zurückgeschickt wird. Rollen, und ich war sehr bald ausgelastet. Dabei war für Rund 370.000 Motive zur Auswahl: Das Leipziger Social-Commerce-Unterneh- mich kaum Risiko dabei”, erinnert sich Nicole Radtke. „Kos- XXwww.spreadshirt.de men Spreadshirt bedient den wachsenden Wunsch nach Individualität. ten für ein Geschäft oder Lager habe ich nicht, weil ich nur XXwww.kleinekoenige.eu 28 median E-Commerce E-Commerce median 29 Auf Augenhöhe mit den Kunden Über 12.500 Artikel von rund 250 Markenherstellern verschickt skatedeluxe aus seinem Zentrallager zu circa 300.0000 Kunden. Das Jahr 2004: Eine WG in Jena und eine Garage in Schimberg, sieben junge, skatebegeisterte Leute, fünf Computer, eine Kamera und jede Menge Schuhe – so fing alles an mit skatedeluxe. Text: Ute Bachmann/ Fotos: skatedeluxe Damals wurde der Grundstein gelegt für ein E-Commerce- zeigen auch die regen Social-Media-Aktivitäten. Auf face- Startup wie aus dem Bilderbuch: Von Beginn an funktio- book hat skatedeluxe mehr als 83.000 Fans, bei youtube nierte die Idee, in einem stylishen Online-Shop alles anzu- an die eineinhalb Millionen Aufrufe. Dazu kommen Profile bieten, was das Skater-Herz höher schlagen lässt: Skate-, bei Google+ und vimeo und nicht zuletzt der eigene Blog. Long- und Snowboards, Zubehör und Schutzkleidung, Über diese Plattformen veröffentlicht skatedeluxe neben Streetwear, Schuhe und Accessoires unterschiedlichster Gewinnspielen zahlreiche eigene Video- und Fotoproduk- Marken. Gründer und Geschäftsführer von skatedeluxe tionen, zum Beispiel Videos von Sportlern, deren Teams der sind Katrin Hartleib und Sohn Christoph, damals gerade mal Online-Händler unterstützt. 20 Jahre alt. Sie haben mit dem jungen und zielgruppenaf- finen Gestaltung ihres Online-Auftrittes offensichtlich den Hinter den Kulissen gibt sich niemand mit Standardlö- Nerv der Kunden getroffen. Auf rund zehn Millionen Seiten- sungen zufrieden, sämtliche Vorgänge sind auf die indivi- aufrufe pro Monat kann das Unternehmen, dass mehr als duellen Bedürfnisse von skatedeluxe zugeschnitten. Zum 12.000 Artikel von rund 250 Marken anbietet, mittlerweile Beispiel wurde die gesamte IT vom Shopsystem bis zur verweisen. Tendenz steigend. Anbindung an das Lager inhouse entwickelt und umge- setzt. „Uns ist wichtig, intern Kompetenzen aufzubauen, „skatedeluxe war tatsächlich von Anfang an ein Wachs- anstatt vorgefertigte Lösungen einzukaufen”, erklärt John. tumskandidat”, sagt John Gahlert, Marketingleiter bei ska- Das Gleiche gilt für die Produktfotos, mit denen die Artikel tedeluxe. „Wir hatten keine Durststrecken, eigentlich nie im Shop präsentiert werden. „Wir nutzen nur teilweise das ernsthafte Umsatztäler oder dergleichen.” Diesen Erfolg bereitgestellte Bildmaterial der Hersteller”, sagt John. „Wir honorierte Ende 2011 der Bundesverband des Versand- fotografieren jedes Produkt selbst.” Außerdem stehen bei handels (bvh) mit dem „Young Business Award”. Christoph skatedeluxe keine professionellen Models vor der Kamera. Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bvh, begründet: Viel lieber arbeitet das Team mit ganz normalen Leuten „skatedeluxe setzt hohe Maßstäbe in Bezug auf die Interak- von der Straße zusammen. „Durch diese authentischen tion zwischen Kunden und Händler und macht vor, wie eng Charaktere, die unser Angebot präsentieren, identifiziert und unkompliziert der Dialog über verschiedenste Medien sich der Kunde viel schneller mit den Produkten”, so John. hinweg im Interaktiven Handel funktionieren kann.” Um die bisherige Erfolgsgeschichte fortzuschreiben und am Die direkte und persönliche Kommunikation und der best- Puls der Zeit zu bleiben, entwickelt sich das Unternehmen mögliche Service für die aktuell rund 300.000 Kunden sind mit seinen 100 Mitarbeiter an drei Standorten ständig wei- die herausragendsten Merkmale, die skatedeluxe von der ter. Jüngstes Projekt: ein Mobile Shop, der im November als Masse abheben und seinen Erfolg mitbegründen. „Wir Reaktion auf die zunehmende Nutzung per Smartphone möchten kein anonymer Shop sein, sondern bevorzugen den eröffnet wurde. Und was steht in Zukunft an? „Wir sind direkten Kontakt auf Augenhöhe zum Kunden”, erläutert auf Expansionskurs”, so John. Internationalisierung heiße John. User der Website werden geduzt, die Mitarbeiter des das Thema. skatedeluxe streckt die Fühler verstärkt in Kundenservice melden sich am Telefon mit Vornamen und Richtung angrenzender Länder aus. Welches nächste Ziel sprechen den Anrufer auch direkt mit Du an. Und das alles auch immer anvisiert wird, grundlegendes Erfolgsrezept ist, ohne aufgesetzte Coolness, sondern ganz selbstverständ- dass die Jungs und Mädels von skatedeluxe zum Großteil lich. Skaten ist eben mehr als ein Sport, es ist ein Lifestyle. selbst boardbegeistert sind und sie mit viel Engagement und Herzblut den Online-Shop kreieren, bei dem sie selbst „Wir definieren uns nicht als austauschbaren Me-too- Stammkunde wären. Produktshop, der einfach nur über den Preis Modell X an Kunde Y bringen will”, sagt Marketingleiter John. Das XXwww.skatedeluxe.com 30 median E-Commerce E-Commerce median 31 mittelversand einzusteigen. Das könnte nach Ansicht vieler Wachstum”, erklärt Fickert. Während andere Anbieter bis Experten der Branche den entscheidenen Schub geben. zu drei Tage Lieferzeit benötigen, kann food.de durch die regionale Ausrichtung schneller liefern. Einen anderen Logistik-Ansatz verfolgt food.de. Hinter dem Start-Up stecken Karsten Schaal und Christian Fickert. Neben den Allroundern tummeln sich viele spezialisierte Seit mehreren Jahren arbeiten die beiden von Leipzig aus Online-Händler für Lebensmittel im Netz – gewissermaßen an Online-Lösungen für Unternehmen und suchten eine die Feinkostläden des World Wide Web. Ein erfolgreiches neue Herausforderung im Online-Lebensmittelhandel. Beispiel: Ebrosia. Der Online-Weinhändler mit Sitz im säch- »Wir bestellen Schuhe, Bücher, Kühlschränke und Möbel im Internet – warum nicht auch den Wocheneinkauf?« Noch nicht alltäglich, aber auf Wachstumskurs: der Online-Handel mit Lebensmitteln. Karsten Schaal Nie wieder anstehen „Wir bestellen Schuhe, Bücher, Kühlschränke und Möbel im Internet. Warum nicht auch den Wocheneinkauf? Der dauert offline im Schnitt immerhin fast zwei Stunden”, so sischen Delitzsch liefert bereits seit 1997 deutschlandweit aus. Damals als Nebenjob in der heimischen Garage betrie- ben, entwickelte sich das Familienunternehmen zu einem Karsten Schaal. Als Alleinstellungsmerkmal arbeitet der der ersten Internethändler der Republik. Das Sortiment Bislang fristet der Online-Handel mit Lebensmitteln noch ein Nischendasein. Doch neue Leipziger Online-Händler die Schnelligkeit seines Lieferser- umfasst rund 1.000 Weine aus aller Welt und wird durch technische Trends, innovative Start-Ups und die Deutsche Post könnten das jetzt ändern. vices – maximal zwei Stunden – und damit auch die Qualität ausgewählte Delikatessen ergänzt. Ende 2011 eröffnete seiner Produkte heraus: „Keiner ist frischer als food.de”, so Ebrosia in Delitzsch sein erstes Gourmetgeschäft. Das lautet das Versprechen. bietet den Kunden nicht nur ein großes Frischesortiment aus Gourmetfeinkost, Brot, Edelfleisch, Fisch, Käse, Scho- Text: Mirjam Schmidt / Foto: Christian Hüller, food.de, Allyouneed.de Wie das realisiert wird? Der Anbieter beschränkt seine Akti- kolade, Tee, Kaffee und natürlich Wein, sondern auch noch Was bei Büchern, Kleidung und Unterhaltungselektronik Bevölkerung monatlich Lebensmittel im Netz. Einen Vorteil vität bislang auf einzelne Großräume als Liefergebiet. Nach einen unschlagbaren Vorteil: Sie können die angebotenen längst funktioniert, will bei Brot, Butter und Milch trotz vie- sehen die Verbraucher jedoch im Lieferservice. Entspre- Berlin als Pilotregion wurde im März 2012 Leipzig in das Köstlichkeiten vor dem Kauf probieren. ler Anläufe einfach nicht klappen. Der Lebensmittel-Online- chend ist die Realisierung einer funktionierenden Logistik System integriert. „Damit haben wir eine wichtige Hürde Einzelhandel, kurz „LOEH”, ist in Deutschland nach wie vor eine zentrale Herausforderung für LOEH-Unternehmen. zum deutschlandweiten Rollout der Online-Supermarkt- www.bvlo.org XX ein Nischenmarkt. Laut einer A.T. Kearney-Studie wurden Kette genommen. Jede weitere Stadt ist jetzt ein rein logis- www.allyouneed.com XX 2011 lediglich rund 200 Millionen Euro, das sind 0,2 Pro- Der Online-Supermarkt Allyouneed.com hat sich bereits im tischer Aufwand, unsere Software ist bereit für ein weiteres www.food.de XX zent des Gesamtvolumens im Lebensmittelmarkt, online April 2011 zur Aufgabe gemacht, den Point-of-Sale direkt umgesetzt. Prognosen sagen dem LOEH jedoch für die ins Lebensumfeld der Verbraucher zu legen. Ein entschei- kommenden Jahre Wachstumspotenziale voraus. Während dender Wettbewerbsvorteil: Die Deutsche Post-Tochter die genannte Studie bis 2016 einen Anstieg auf 1,5 Prozent DHL hält seit Oktober dieses Jahres 90 Prozent der Anteile prophezeit, rechnet der Bundesverband Lebensmittel- an dem Start-Up. Der Logistik-Dienstleister übernimmt Onlinehandel (BVLO) sogar mit einem Marktanteil von 5 bis den kompletten deutschlandweiten Warenversand, die 15 Prozent. „Ich bin optimistisch”, so Max Thinius, Sprecher gesamte Lagerung und Kommissionierung. „Mit Allyouneed des BVLO. Fast jeder besitze heute ein Smartphone oder können wir unsere Services für den Versand typischer Ver- Tablet. „Damit ändert sich das Nutzungsverhalten und brauchsgüter des Alltags konsequent weiterentwickeln”, langfristige Trends wie die Hausautomation oder das ,Inter- erklärt Dr. Andrej Busch, CEO DHL Paket Deutschland. „DHL net der Dinge´ werden gestärkt. Wir glauben, dass diese passt hervorragend zu unserem Konzept der neuen Ein- Entwicklung dazu beitragen wird, dass mehr Menschen das fachheit im Online-Handel”, sagt Jens Drubel, der als Grün- Einkaufen von Lebensmitteln online in Betracht ziehen.” der und Geschäftsführer noch zehn Prozent am Online- Supermarkt hält. Derzeit werden den Kunden online mehr Bislang sieht die Hälfte der Deutschen noch keinerlei als 16.000 Produkte präsentiert, von Baby- und Tiernah- Mehrwert im LOEH. Der größte Kritikpunkt: Mangelndes rung über Süß- und Haushaltswaren bis zu Lebensmitteln Vertrauen in Bezug auf die Produktqualität und deren Fri- und Getränken. Vor wenigen Wochen hat nun die Deutsche Haben etwas gegen Anstehen: die Leipziger Gründer Jens Drubel, Gründer und Geschäftsführer sche. Folglich bestellt derzeit weniger als ein Prozent der Post angekündigt, bis 2016 flächendeckend in den Lebens- Karsten Schaal und Christian Fickert von food.de. von Allyouneed.com. 32 median E-Commerce E-Commerce median 33 Die Reisemappe der Zukunft Seit sieben Jahren hat sich mvolution dem Mobile Business verschrieben. Jetzt können alle davon profitieren: mit der kostenlosen App travelload. Text: Katharina Kleinschmidt / Foto: Candy Welz Mit der Bahn zum Flughafen, Flug nach London, Mietwa- gen abholen, Fahrt zum Hotel, Einchecken. Die klassische Geschäftsreise ist perfekt geplant und hat vor allem eines: eine Menge Papierkram und einige offene Fragen. Von Das Magdeburger IT-Unternehmen icubic hat sich auf Lösungen für die Kommunikation welchem Gleis fährt der Zug? Startet der Flieger pünktlich? auf den internationalen Finanzmärkten spezialisiert. Brauche ich einen Schirm für London? Auf all diese Fragen gibt es eine einfache Antwort: travelload, eine App des Jenaer Unternehmens mvolution. IT im Zeitalter des Umdenkens „travelload stellt Reisenden bequem alle benötigten Daten auf einen Blick zur Verfügung”, sagt Stefan Wagner, Geschäftsführer von mvolution. „Der Anwender wird sogar Börsenhändler bewegen sich auf zahlreichen internationalen Finanzmärkten. Die Software- mit einer Push-Funktion automatisch über Bahn- und Flug- produkte der icubic AG aus Magdeburg bündeln diese Märkte in einer einzigen IT-Lösung. verspätungen oder Staus informiert.” Praktisch dabei: Der Smartphone-Kalender wird gleichzeitig aktualisiert. Dabei ist die Handhabung ganz einfach. Bekommt der Anwender Stefan Wagner vom Jenaer Mobile-Business- zum Beispiel von der Bahn eine Buchungsbestätigung, wird Spezialisten mvolution Text: Lutz Leukhardt / Foto: icubic AG die an travelload weitergeleitet. Die Mails werden automa- Der Bankensektor ist in Bewegung. Es scheint, dass für die sagt Dietmar Jakal. Das sei Fluch und Segen zugleich. Zwar tisch ausgelesen und in die Reiseplanung eingefügt, eine Player ein Zeitalter des Umdenkens begonnen hat, das sich könnten die Händler virtuell ihre Order-, Trade- und Verbu- Technologie, die von mvolution selbst entwickelt wurde. ballon” und Demo für potenzielle Kunden geplant. Daraus von der Personalplanung über die strategische Ausrichtung chungsprozesse managen; doch sie müssten dazu mit den travelload bietet in einer kostenpflichtigen Premiumversion wurde mittlerweile eine eigene App und eine individuali- von Produkten bis hin zur IT-Struktur durch alle Bereiche unterschiedlichen Benutzeroberflächen jedes Marktes sepa- nützliche Zusatzfunktionen wie die Abflugerinnerung, die sierte Version für Geschäftsreisebüros: Auch BTO24 und zieht. So hatte beispielsweise die Deutsche Bank erst im rat kommunizieren. „Hier greifen die Produkte von icubic. Wir 4-Tage-Wettervorhersage oder einen Währungsrechner. das Lufthansa City Center arbeiten damit. Jahr 2012 massive Sparmaßnahmen angekündigt. Einige bilden alle angeschlossenen Plattformen in einer Lösung Bereiche seien laut Unternehmen nicht effizient genug auf- ab, sodass der Händler alle wichtigen Marktinformationen 2005 gründete Stefan Wagner zusammen mit Sven Geisen- Die persönliche Reise von mvolution hat nach Jena in den gestellt – unter anderem die IT-Abteilung, deren Neustruk- gebündelt überblicken kann. Diese Lösung implementieren hainer das Unternehmen mvolution, das von der Konzep- dortigen JenTower geführt. Aus Sicht der globalen Vermark- turierung Einsparungen in Milliardenhöhe bringen soll. Kein wir in der IT-Landschaft unserer Kunden, sodass ihre Händ- Einzelfall in der Finanzbranche. ler anschließend schnell und effizient reagieren können.” »travelload stellt Reisenden bequem alle benötigten Daten auf einen „Im Bankensektor begann nach der Lehman-Pleite ein Mit aktuell mehr als 100 Mitarbeitern betreut icubic einen Umdenken. Prozesse und Abläufe mussten optimiert wer- Kundenstamm, in dem unter anderem Landesbanken und Blick zur Verfügung.« den”, erklärte Dietmar Jakal, Vorstand der icubic AG. Für das Genossenschaftsbanken, die russische VTB Capital sowie Stefan Wagner Magdeburger Unternehmen, das bereits seit mehr als zehn eine große amerikanische Investmentbank vertreten sind. Jahren erfolgreich am Markt vertreten ist, bedeutete diese Deren Ansprüche sind enorm, denn die Kunden suchen Entwicklung ein ideales Marktumfeld. Der IT-Spezialist mit Lösungen, die mit neuen Märkten und Produkten mitwach- tion über die Programmierung bis zum App-Store-Manage- tung wünsche man sich mitunter, in Berlin, London oder weiteren Standorten in München und Frankfurt am Main sen können. „Unsere Produkte beschleunigen und verein- ment alle Dienstleistungen für mobile Applikationen San Francisco zu sitzen, so Stefan Wagner. Doch der Stand- hat sich darauf spezialisiert, innovative IT-Lösungen für die heitlichen Prozesse beim elektronischen Börsenhandel”, anbietet. Dabei konzentrieren sich die Jenaer – inzwischen ort Mitteldeutschland böte dafür andere Vorteile: „Hier fin- Datenkommunikation zwischen Finanzhändlern von Banken ergänzt der icubic-Vorstandsvorsitzende. „Damit sorgen mit zehn Mitarbeitern – auf die Entwicklung von Apps für den wir wesentlich schneller gute Software-Entwickler, und und den internationalen Märkten zu entwickeln. An jenen sie für die notwendige Übersichtlichkeit, die auf den dyna- die Reisebranche. So entstanden bereits Applikationen für auch die Kontakte im TowerByte-Netzwerk sind wichtig für Märkten beziehen die Händler Informationen zu Kursdaten mischen Finanzmärkten erfolgsentscheidend sein kann.” das Hotel-Portal HRS und für Avis. „Von der Idee auf dem unser Unternehmen”, sagt der mvolution-Geschäftsführer. und platzieren entsprechend ihre Order für Bonds, Derivate Papier bis zur Weiterentwicklung – wir machen alles”, sagt oder Repos. „Jeder Markt betreibt seine eigene IT-Plattform”, XX www.icubic.de Wagner schlicht. Die App travelload war zunächst als „Test- XXwww.mvolution.de 34 median Statistik Kultur median 35 Zahlendreher Architektur im Dienst der Kultur Die etwas andere Mitteldeutschland-Statistik. 2012 gab es für die Bundeskulturstiftung in Halle (Saale) zwei Anlässe zum Feiern: das zehnjährige Jubiläum und die Einweihung des Neubaus auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen. Text: Dörthe Gromes / Foto: Falk Wenzel Wer hat's gefunden? Nebeneinkommen Als die Bundeskulturstiftung 2002 gegründet wurde, stellte geht. Die Architektur reflektiert äußerlich, was im Innern sie ein Novum in der deutschen Kulturförderlandschaft dar. des Gebäudes vorgeht: die Arbeit der Stiftung, die sich in Anzahl der Google-Treffer und Platz im Google-Bundesländer- Durchschnittlicher Bruttomonatsverdienst und Angriffe auf Ranking (13.12.2012). Geldautomaten (2009). Bis dahin war Kulturförderung allein Sache der Bundeslän- einem Spannungsfeld aus Tradition und Moderne bewegt. der. Seitdem unterstützt die Bundeskulturstiftung gezielt Kulturstaatsminister Bernd Neumann erklärte anlässlich Projekte, die nicht von den Ländern gefördert werden. Der der Eröffnung: „Mit diesem Neubau erhält die Kulturstif- Förderschwerpunkt der Stiftung liegt auf Programmen tung des Bundes auch architektonisch ein Gesicht. Das 5 Sachsen- und Projekten, denen ein innovativer und internationaler repräsentative und zugleich transparente Gebäude unter- 13 Sachsen Anhalt Thüringen Ansatz zu eigen ist und die wichtige gesellschaftliche Dis- streicht durch die Verbindung von Tradition und Innovation 14 Bruttoeinkommen kurse – Arbeit, Migration, demographischer Wandel und die Einzigartigkeit der Kulturstiftung für die Kulturförde- 2.489 € 2.477 € 2.388 € pro Monat vieles Weitere thematisieren. Mit einem Jahresbudget von rung in ganz Deutschland.” 121.000.000 65.000.000 47.100.000 Angriffe auf derzeit 35 Millionen Euro werden alle kulturellen Sparten Sachsen Thüringen Sachsen-Anhalt 93 8 12 Geldautomaten unterstützt, von Bildender Kunst über Theater und Litera- XXwww.kulturstiftung-des-bundes.de Quelle: Google Quelle: „Die Welt in Zahlen 2012”, brand eins Verlag tur bis zu Film und Neuen Medien. Außerdem initiiert die Stiftung eigene Programme, derzeit unter anderem zu den Themen „Kulturelle Aspekte der deutschen Wiedervereini- Bioladen Wilder Wechsel gung” und „Kultur der Nachhaltigkeit”. In den ersten zehn Jahren ihres Bestehens wurden rund 2.000 Projekte mit Vergleich der Erholungsfläche und der Die Waldfläche der drei mitteldeutschen Bundesländer und die Gesamtgröße der Shoppingcenter (2009). Anzahl der Unfälle mit Rotwild (04/2010 - 03/2011). insgesamt mehr als 250 Millionen Euro gefördert. Durch die Ansiedlung der neuen Stiftung in Halle sollte 1.504 Tsd. m² zum einen der Blick auf die fünf Neuen Länder geschärft 911 Tsd. m² werden. Zum anderen fügt sie sich ganz wunderbar in 398 Tsd. m² 164 5.003 km² Sachsen die reiche kulturelle und wissenschaftliche Tradition der Saalestadt ein. Dazu passt auch der Stiftungssitz auf dem 73 Mio. m² 199 Mio. m² 185 4.954 km² Sachsen-Anhalt 512 Mio. m² Gelände der Franckeschen Stiftungen. Am Ausgang des Thüringen Sachsen Sachsen-Anhalt 376 5.153 km² Thüringen 17. Jahrhunderts durch den Theologen und Pädagogen August Hermann Francke zunächst als Armenschule und Quelle: Statistisches Bundesamt, „Die Welt in Zahlen 2012”, brand eins Verlag Quelle: „Die Welt in Zahlen 2012”, brand eins Verlag , Statistisches Bundesamt Waisenhaus gegründet, waren die Franckeschen Stiftun- gen damals etwas, was wir heute als innovatives und zukunftsweisendes Bildungsprojekt bezeichnen würden. Wutbürger O'zapft is Aktuell wirken 50 höchst unterschiedliche Einrichtungen auf dem Gelände, darunter ein Kindergarten, verschiedene Anzahl der im Landtag eingereichten Petitionen und der Anzahl der Braustätten pro Bundesland (2011). Einwohner mit Bluthochdruck (2011). Schulen, universitäre und außeruniversitäre Institute. 1.037 962 Inmitten dieses historischen Bauensembles ist der im Oktober 2012 eröffnete, rund 4,5 Millionen Euro teure Neubau der Bundeskulturstiftung ein selbstbewusstes 396 Statement zeitgenössischer Baukunst. Den Münchner 286 Tsd 295 Tsd 304 Tsd 20 36 55 632 Architekten Veronika Dannheimer und Tilman Loos gelingt Sachsen- Anhalt Thüringen Sachsen Bayern es mit großer Sensibilität, Motive aus dem Umfeld des Sachsen Thüringen Sachsen-Anhalt Bauwerkes in einen eigenständigen Entwurf einzubet- Der im Oktober 2012 eröffnete Neubau der Quelle: Landtag des Freistaates Thüringen, Landtag des Freistaates Sachsen, Quelle: Statistisches Bundesamt ten, der einen bewussten Kontrast zur Umgebung ein- Bundeskulturstiftung in Halle (Saale). Landtag des Landes Sachsen-Anhalt, „Die Welt in Zahlen 2012”, brand eins Verlag 36 median Kultur median 37 Richard ist Mitteldeutscher 2013 ist Wagner-Jahr. Anlässlich seines 200. Geburtstages sucht die Region die Begegnung mit dem Musikgenie, dass seine biographischen und künstlerischen Wurzeln in Mitteldeutschland hat. Text: Dr. Zita Ágota Pataki / Fotos: Erhard Driesel, Dieter Wuschanski, Andreas Birkigt, Anhaltisches Theater Dessau Wagner ist Bayreuth. Das weiß auch Thomas Krakow: Werk und Wirkung” heraus, der mehr als 60 Beiträge der „Nennt man seinen Namen, ist die erste Assoziation immer renommiertesten Wagner-Kenner weltweit versammelt. das Festspielhaus auf dem grünen Hügel – Erfüllungsort seiner Träume und Uraufführungsort seines Opus magnum „Leipzig hat seinen Wagner wieder”, freut sich Thomas Morgenröte statt Götterdämmerung: Die Region entdeckt die mitteldeutschen Wurzeln „Der Ring des Nibelungen”. Doch unter dem Slogan „Richard Krakow. „Aber es ist darüber hinaus unsere gemeinsame des Musikgenies neu und will diese zukünftig stärker weltweit vermarkten. ist Leipziger” wirbt der Vorsitzende des Richard-Wagner- Aufgabe, ihn als Mitteldeutschen zu etablieren, denn in Verbandes Leipzig dafür, diese einseitige Wahrnehmung allen drei Ländern wurde er in der ersten Lebenshälfte zu verändern und den großen Sohn wieder stärker in das geprägt und hat seine Spuren hinterlassen.” Zum Beispiel Jahr 2013 stehen der „Tannhäuser” und „Tristan und Isolde” In Leipzig verdichten sich die zahlreichen Konzerte, Auf- öffentliche Bewusstsein der Stadt zurückzuholen. „Denn die in Dresden, wo er 1822 in der Kreuzschule eingeschult ebenso auf dem Spielplan wie eine Neuinszenierung des führungen und Veranstaltungen des Jubiläumsjahres Musikstadt Leipzig und das werdende Genie gingen hier eine und später zum königlich-sächsischen Hofkapellmeister Bühnenweihespiels „Parsifal”. 2013 zu den Wagner-Festtagen im Mai. Darüber hinaus Symbiose ein und befruchteten sich gegenseitig”, so Krakow. berufen wurde. Das Wagner-Jahr feiert die sächsische wird die Oper Leipzig zusammen mit den Bayreuther Landeshauptstadt mit einer Reihe von Sonderausstellun- Bereits seit November 2010 läuft das deutschlandweit Festspielen und dem Gewandhausorchester unter dem In der Tat: Richard Wagner wurde nicht nur 1813 in Leipzig gen und Veranstaltungen, darunter mit Aufführungen des einzigartige Theaterexperiment „RING Halle Ludwigsha- Titel „Von Leipzig nach Bayreuth” die drei Wagnerschen geboren und in der Thomaskirche getauft. In der säch- „Lohengrin” und von „Tristan und Isolde” in der Sempero- fen”, eine Koproduktion der Oper Halle mit dem Theater Frühwerke „Die Feen”, „Das Liebesverbot” und „Rienzi” sischen Stadt war er Schüler und Student, hier entschied per. Unweit von Dresden, im Graupaer Jagdschloss können im Pfalzbau Ludwigshafen in Kooperation mit der Deut- gemeinsam auf die Bühne bringen. Ende November 2012 er – beeinflusst von Stadttheater, Gewandhaus und Tho- Wagner-Fans eine neue, multimediale Dauerausstellung schen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. 2013 wird der war das Haus bereits Drehort für die Crossmedia-Pro- maskantor Weinlig –, Musiker und Komponist zu werden. zum Komponisten besuchen. Im nahegelegenen „Lohen- Im Vorfeld des 200. Geburtstages und 130. Todestages von grinhaus” und bei Wagners Wanderungen durch den Lie- Richard Wagner hat dies auch die Stadt Leipzig erkannt und bethaler Grund, wo das größte Wagner-Denkmal der Welt Thomas Krakow im März 2012 kurzerhand zu ihrem offizi- steht, entstanden große Teile der Partitur zum „Lohengrin”. »Richard Wagner ist eine weltweite Marke, mit starker Anziehungs- ellen „Wagner 2013-Beauftragten” ernannt. Dieser hat den „Internationalen Richard-Wagner-Kongress” der weltweit Bereits in den 1920er Jahren erwarb sich Chemnitz mit viel kraft für Musiktouristen von Bayreuth bis New York.« 139 Richard-Wagner-Verbände nach Leipzig geholt, zu gerühmten Wagner-Inszenierungen den Ruf des „Säch- Thomas Krakow dem vom 18. bis 22. Mai 2013 rund 600 Gäste aus aller Welt sischen Bayreuth”. Eine Tradition, an die das 1992 neu erwartet werden. In Zusammenarbeit mit der Leipziger eröffnete Opernhaus mit deutschlandweit beachteten Universität gibt der Leipziger Wagner-Verband im Jubilä- Inszenierungen des kompletten „Ring des Nibelungen” in umsjahr den Prachtband „Richard Wagner-Persönlichkeit, den Jahren 1998 bis 2000 anknüpfte. Im Richard-Wagner- gesamte Zyklus jeweils innerhalb einer Woche in Halle und duktion „Die Akte Wagner”, die als TV-Serie und App den Ludwigshafen gespielt werden. Am Anhaltischen Theater Komponisten und seine Musik einem jungen Publikum Dessau geht Generalintendant André Bücker seit vergan- näherbringen will. genem Jahr den umgekehrten Weg. Das Vier-Sparten-Haus erzählt seinen „Ring” vom Ende her, beginnend mit der Für Thomas Krakow ist 2013 nicht nur Anlass für die Aus- „Götterdämmerung”. Bis 2015 soll Wagners Nibelungen- einandersetzung mit dem Werk des Komponisten. „Richard Tetralogie komplett sein. Begleitend dazu widmet sich eine Wagner ist eine weltweite Marke, mit starker Anziehungs- Ausstellung der Wagner-Geschichte der Bauhausstadt. kraft für Musiktouristen von Bayreuth bis New York. Diesen Wirtschaftsfaktor gilt es, zukünftig stärker für die Region Im letzten Jahr der Intendanz von Urenkelin Nike Wagner zu nutzen”, so Krakow. Als eines der ersten Projekte hat steht auch das Kunstfest Weimar ganz im Zeichen des er eine gemeinsame Vermarktung des Wagner-Jahres Meisters und seines „Lohengrin”. In der Klassikerstadt hatte zwischen Leipzig und Bayreuth mit initiiert. Sein Anspruch: Wagner bei der Flucht aus Deutschland nach dem geschei- „Richard ist Mitteldeutscher. Diese Botschaft müssen wir terten Aufstand in Dresden im Mai 1949 seinem Freund erst hier in die Köpfe und dann in alle Welt tragen.” und späteren Schwiegervater Franz Liszt die Partitur der Mit zahlreichen Inszenierungen feiern mitteldeutsche Theater das Wagner-Jahr 2013. Oper hinterlassen, der sie am 28. August 1850 uraufführte. XXwww.wagner-verband-leipzig.de 38 median Kalender Kalender median 39 Veranstaltungen Richard-Wagner-Jahr Bühnen und Galerien Messen und Kongresse Fotos: Gert Kiermeyer, Oliver Killig, Matthias Creutziger, Leipziger Messe GmbH / Tom Schulze, Leipziger Messe GmbH, Leipziger Messe GmbH / Norman Rembarz seit 12. Januar noch bis 24. Februar ab Februar 23. Januar 16. Februar 8. bis 10. März Richard-Wagner-Ausstellung Das Bauhaus im Bild 100 Jahre – 100 Leben Fachtagung Erdgas Umwelt Zukunft Jobmesse Chemnitz Magdeboot Jagdschloss Graupa Stiftung Bauhaus Dessau Schauspielhaus Dresden Congress Center Leipzig Messe Chemnitz Messe Magdeburg Wiedereröffnetes Jagdschloss und multi- Bisher unveröffentlichte Fotosammlung Installation und Fotoprojekt von Heiko Schwerpunkte sind u.a. innovative Erd- Zahlreiche Aussteller präsentieren sich Messe für neue und gebrauchte Boote, mediale Dauerausstellung zu Wagner von Thomas Walther Schäfer zur 100. Spielzeit des Hauses gasanwendungen als Heizungssysteme. hier mit ihren aktuellen Stellenangeboten. Zubehör und Wassersport 2. Februar noch bis 4. März 2. bis 10. Februar 25. bis 27. Januar 23. und 24. Februar 11. bis 14. März Das Liebesverbot Zwischen Orient und Okzident Women in Jazz Chance 2013 ZUKUNFT HIER 5. Kongress Bibliothek & Information Meininger Theater Staatliche Kunstsammlungen Dresden an verschiedenen Orten in Halle Halle Messe Stadthalle Zwickau Congress Center Leipzig Nebeneinanderstellung der Oper und Schatzsammlung aus dem Kreml von Jazzmusikerinnen aus ganz Europa geben Unternehmen, Verbände und Bildungs- Die Bildungsmesse gibt Interessenten Kernthema der Veranstaltung ist dieses Shakespeares „Maß für Maß” Iwan dem Schrecklichen bis Peter dem sich die Ehre. einrichtungen treffen auf Abiturienten, Impulse zur Berufsorientierung. Jahr „Wissenswelten neu gestalten”. Großen Studenten und Auszubildende. 16. Februar 7. Februar 26. Februar bis 1. März 14. bis 17. März Premiere: Die Feen noch bis 10. Februar Premiere: Ingeborg 26. Januar Z - Die Zuliefermesse Leipziger Buchmesse Oper Leipzig Neo Rauch. Abwägung Neues Theater Halle horizon Leipziger Messe Leipziger Messe Selten gespieltes Jugendwerk in Koopera- Kunstsammlungen Chemnitz Komödie von Curt Goetz um einen über- Universität Erfurt Internationale Fachmesse für Teile, Zweitgrößte Buchmesse Deutschlands tion mit den Bayreuther Festspielen Gemäldeausstellung zum bekanntesten raschenen Besuch eines alten Freundes Messe für Studium, Karriere und Abituri- Komponenten, Module und Technologien mit Podiumsdiskussionen, Fortbildungs- Vertreter der „Neuen Leipziger Schule” entenausbildung veranstaltungen und Preisverleihungen 3./5./7./9. März 16. Februar 26. Februar bis 1. März Der Ring des Nibelungen noch bis 17. Februar Viel Lärm um nichts (Béatrice et Bénédict) 29. bis 31. Januar intec 2013 20. und 21. April Oper Halle Linie und Skulptur im Dialog Deutsches Nationaltheater Weimar enertec Leipziger Messe Azubi- & Studientage Kompletter Zyklus: „Das Rheingold”, „Die Kunstsammlung Jena Oper des großen romantischen Kompo- Leipziger Messe Fachmesse Fertigungstechnik, Werkzeug- Kongress & Kulturwerk-fichte Magdeburg Walküre”, „Siegfried” und „Götterdämmerung” Ausstellung zu Rodin und der auf ihn nisten Hector Berlioz Internationale Fachmesse für Energieer- maschinen und Sondermaschinenbau Orientierungsmesse für Berufsausbil- folgenden Künstlergeneration zeugung, -verteilung und -speicherung. dung, Studium und Weiterbildung 23. März 13. März 28. Februar bis 3. März Parsifal 18. Januar Die Nacht der Musicals 29. bis 31. Januar Energie Dresden 25. bis 28. April Semperoper Dresden Premiere: Der Traum der Mücke Kultur + Kongress Zentrum Gera TerraTec Messe Dresden agra Bühnenweihfestspiel in Koproduktion mit Gewandhaus Zwickau Highlights aus den größten, weltbekann- Leipziger Messe Fachausstellung für eine erneuerbare, Leipziger Messe den Osterfestspielen Salzburg Tanzstück von Torsten Händler, inspiriert ten Musicals Präsentationsplattform für die Ver- und effiziente und zukunftsorientierte Landwirtschaftsausstellung und größte von Terry Gilliams Film „Brazil” Entsorgungsbranche Energienuntzung Agrar-Fachmesse in Ostdeutschland 19. bis 25. Mai 16. März Persönlichkeit, Werk und Wirkung 26. Januar Die Medici (I Medici) 14. bis 17. Februar 1. bis 3. März 29. und 30. April Institut für Musikwissenschaft Universität Leipzig 8. Weimarer Opernball Theater Erfurt Beach & Boat Landes-Bau-Ausstellung Sachsen-Anhalt Ostdeutsches Energieforum Musikwissenschaftliche Konferenz zu Deutsches Nationaltheater Weimar Die Oper von Leoncavallo war als Leipziger Messe Messe Magdeburg Congress Center Leipzig Wagner in Kooperation von Universität Traditionelle Operngala mit Starbariton italienische Antwort auf Wagners „Ring” Wassersportmesse mit Schnupperkursen Umfassende Information, Produkte, Spitzentreffen und Diskussionsplattform Leipzig und Leipziger Wagnerverband George Gagnidze konzipiert worden. und Schauvorführungen. Trends aus dem Bausektor zur Gestaltung der Energiewende 24. Mai 26. Januar 24. März bis 23. Juni 14. Februar 2. bis 10. März 7. und 8. Mai Premiere: Tannhäuser Premiere: Ein Sommernachtstraum Leidenschaft, Funktion und Schönheit 5. Seenland-Kongress Thüringen Ausstellung Erfurt Insight E-Commerce Gewandhaus Zwickau Theater Magdeburg Neues Museum Weimar Leipziger Messe Messe Erfurt Leipziger Messe Oper nach der überlieferten Volksballade Oper in englischer Sprache mit Untertiteln Umfassende Ausstellung über den Einblicke für Investoren in die potenzial- Mit rund 650 Ausstellern zweitgrößte Konferenz samt Fachausstellung für und dem Sängerkrieg auf der Wartburg nach William Shakespeare „Alleskünstler” Henry van de Velde reichen Wassersportmärkte Verbrauchermesse in Ostdeutschland E-Commerce und Multi-Channel-Logistik 40 median Service Service median 41 Partner der Wirtschaft Impressum Die Wirtschaftsförderer in der Metropolregion Mitteldeuschland beraten Unternehmen und 2. Jahrgang, Ausgabe 1 Investoren zu allen Fragen rund um Ansiedlung und Standortmanagement. Herausgeber: Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH Schillerstraße 5 04109 Leipzig Telefon: 0341 60016-18 Stadt Halle (Saale) Wirtschaftsförderung Stadt Leipzig Amt für Wirtschaftsförderung Telefax: 0341 60016-13 E-Mail: tobaben@mitteldeutschland.com Telefon: 0345 221-4760 Telefon: 0341 123-5810 Web: www.mitteldeutschland.com Web: www.wirtschaft-halle.de Web: www.leipzig.de Vertreten durch: Jörn-Heinrich Tobaben (Geschäftsführer) Metropolregion Mitteldeutschland Stadt Magdeburg Dezernat für Wirtschaft, CWE - Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- Geschäftsstelle c/o Stadt Leipzig Tourismus und regionale Zusammenarbeit Sachsen und Entwicklungsgesellschaft mbH Martin-Luther-Ring 4–6 Anhalt Telefon: 0391 540-2666 Telefon: 0371 3660-200 04092 Leipzig Web: www.magdeburg.de Web: www.cwe-chemnitz.de Telefon: 0341 1234891 Telefax: 0341 1234930 E-Mail: metropolregion@leipzig.de Stadt Dessau-Roßlau Amt für Wirtschafts- Stadt Zwickau Büro für Wirtschaftsförderung Web: www.region-mitteldeutschland.com förderung, Tourismus und Marketing Magdeburg Telefon: 0375 83-8000 Vertreten durch: Reinhard Wölpert (Leiter Geschäftsstelle) Telefon: 0340 204-2080 Web: www.zwickau.de Web: www.dessau-rosslau.de Konzeption und Redaktionsmanagement: Stadt Dresden Amt für Wirtschaftförderung K+B – Agentur für Kommunikation + Beratung Dessau-Roßlau Inhaber: Kai Bieler Telefon: 0351 488-8787 Mottelerstraße 8 Web: www.dresden.de 04155 Leipzig Telefon: 0341 35569162 Fax: 0341 35569170 Halle (Saale) E-Mail: k.bieler@kplusb.de Web www.kplusb.de Leipzig Art Direction: Sachsen DIE AUSSICHT Inhaber: Alexander Dornheim Heinrich-Budde-Straße 6 Dresden 04157 Leipzig Weimar E-Mail: alexander.dornheim@dieaussicht.de Stadt Erfurt Amt für Wirtschaftsförderung Gera Autoren: Chemnitz Telefon: 0361 655-4433 Erfurt Ute Bachmann, Kai Bieler, Dörthe Gromes, Katharina Kleinschmidt, Web: www.erfurt.de Jena Lutz Leukhardt, Stephany Mundt, Dr. Zita Ágota Pataki, Mirjam Schmidt, Katja Trumpler Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH Stadt Gera Fachdienst 1200 Wirtschafts- Thüringen Telefon: 0351 2138-0 Lektorat: Zwickau förderung / Stadtentwicklung Web: www.wfs.sachsen.de Gesa Jung Telefon: 0365 838-1201 Auflage: Web: www.gera.de IMG Investitions- und Marketinggesellschaft 9.000 Exemplare Sachsen-Anhalt mbH Redaktionsschluss: 14.12.2012 Stadt Weimar Wirtschaftsförderung Telefon: 0391 56899-0 Telefon: 03643 762-620 Web: www.investieren-in-sachsen-anhalt.de Web: www.weimar.de Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Jena mbH mbH (LEG Thüringen) Telefon: 03641 87300-30 Telefon: 0361 5603-0 Web: www.jenawirtschaft.de Web: www.invest-in-thuringia.de
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