Technik & wissen - Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH)

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Technik & wissen - Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH)
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     Blech war gestern: Leichtbau mit umformbaren Mehrschichtverbunden

     Hybridwerkstoffe für die
     Umformpresse
                         Hybrider Leichtbau | „Leichtbau leicht gemacht“ – dieses Ziel
                         wollen die Forschenden des Verbundprojektes HyOpt mit ihrer
                         neuen Technologie verwirklicht sehen: Sie arbeiten an
                         leichten Mehrschichtverbunden, die sich auf konventionellen
                         Pressen umformen lassen. Das Know-how für Design und
                         rationelle Fertigung wird der Rechner liefern.

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Technik & wissen - Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH)
Ein vorderer Längsträger aus einem                                                                                  Professor Thomas Tröster,
maßgeschneidertem hybriden Mehr-                                                                                    Konsortialleiter des
schichtverbund – vor und nach einem                                                                                 HyOpt-Projektes, berich-
Crashtest. Bild: Bessima Zhiqi,                                                                                     tet über die Vorzüge
Universität Paderborn                                                                                               hybrider Faser-Metall-
                                                                                                                    Laminate: „Wir erschlie-
                                                                                                                    ßen bis dato ungenutzte
                                                                                                                    Leichtbaupotenziale
Am Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH)                                                                  durch die beanspru-
der Universität Paderborn forschen mehr als 170 Wis-                                                                chungsgerechte Kombi-
senschaftler. Ein Team aus Forschung und Industrie                                                                  nation artfremder
entwickelt im Rahmen von HyOpt eine Leichtbau-                                                                      Werkstoffe.“ Bild:
technologie, bei der sich hybride Werkstoffe mit maß-                                                               Universität Paderborn
geschneiderten Funktionseigenschaften nicht nur auto-
matisiert fertigen, sondern auch automatisiert auslegen
und designen lassen. „Eine Werkstoffentwicklung, die
bis dato ungenutzte Leichtbaupotenziale erschließt,
indem sie konventionelle Materialien beanspruchungs-
gerecht kombiniert“, umreißt Konsortialleiter Professor
Thomas Tröster vom Lehrstuhl für Leichtbau im             Hybride Mehrschichtverbunde – bis zu 30 % leichter
Automobil der Uni Paderborn den Ansatz. Dieser zielt      Hohe Leichtbaupotentiale bieten die aus der Luft- und
darauf ab, die Vorteile von bewährten, rationellen        Raumfahrt bekannten Mehrschichtverbunde, die auch
Fertigungsmethoden auch mit neuartigen Leichtbau-         als Faser-Metall-Laminate (FML) bekannt sind. Sie
materialien zu nutzen.                                    kombinieren Werkstoffe mit unterschiedlichen Eigen-
    Die Ausgangssituation: Leichtbau ist unverzichtbar.   schaften zu einem flächigen Halbzeug. Der wohl be-
Das gilt insbesondere auch für moderne Elektromobile      kannteste Vertreter dieser Werkstoffklasse „Glare“ ist
mit ihren schweren Antriebsbatterien. Konventionelle      ein Verbund aus mehreren alternierenden Schichten aus
Konstruktionswerkstoffe wurden in den vergangenen         Aluminium und Glasfaser-verstärktem Kunststoff und
Jahren bedeutend weiterentwickelt. Doch die hohe          kommt für große Rumpfbereiche des Airbus A380 zur
Dichte von Stahl und der verhältnismäßig niedrige         Anwendung. Ein direkter Technologietransfer in die
E-Modul von Aluminium limitieren das Leichtbau-           Automobilfertigung ist jedoch nicht ohne weiteres mög-
potenzial dieser Werkstoffklassen. Eine Alternative mit   lich. Die Fertigungstechnologien und Prozesszeiten
hohem Gewichtseinsparpotential bilden Faserverbund-       genügen nicht den automobiltypischen Kosten- und
kunststoffe (FVK). Hohe Werkstoff- und Produktions-       Taktzeitvorgaben. Die Kombination von Werkstoffen
kosten und eine komplexe Bauteilauslegung begrenzen       mit teils konträren Eigenschaften stellt zudem vor neue
jedoch ihren Einsatz zumeist auf Fahrzeuge des Premi-     Herausforderungen.
umsegments. Eine aktuelle Studie des ILH ergab, dass
Bauteile aus FVK bei lediglich 16 von 138 analysierten
Karosserien verbaut wurden.
    Einen Paradigmenwechsel verspricht der Hybrid-
leichtbau. Durch die gezielte Kombination von Metall
und FVK kann er zu hohen gewichtsspezifischen Bau-                           Die Projektpartner in HyOpt
teileigenschaften bei wirtschaftlich vertretbaren Mehr-
kosten führen. Beispiele aus der Praxis belegen, dass                Industrie
sich dünnwandige Hohlstrukturen mittels FVK lokal so                 D&S Holding (Strahltechnik), EMS (Werkzeugbau), Thyssenkrupp
verstärken lassen, dass das Gewicht deutlich sinkt –                 Steel Europe (Stahlwerkstoffe), Erichsen (Mess- und Prüftechnik),
auch unter Serienbedingungen. Der hybride Dachquer-                  Clean-Lasersysteme (Lasersysteme), Kraiburg (Elastomere)
träger des Audi A6 von 2004 gilt als Vorreiter auf die-
sem Gebiet. Heute kommen hybride Strukturen speziell                 Forschung
bei Karosserien von BMW zum Einsatz, wie beispiels-                  Fachgruppen des Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen:
weise im 7er, 8er oder auch bei dem neusten E-Fahrzeug               Leichtbau im Automobil (LiA), Werkstoffkunde (LWK), Umformen-
von BMW, dem iX. Porsche setzt bei dem aktuellen                     de und Spanende Fertigungstechnik (LUF), Coatings, Materials &
Modell des 911 Cabrio ebenfalls auf eine A-Säule in                  Polymers (CMP) – sowie Technik & Diversity (TuD), alle Univer-
Hybridbauweise. Tesla hingegen nutzt die Vorteile des                sität Paderborn
Hybridleichtbaus bei Fahrwerksteilen des Model 3, X
und Y.

Industrieanzeiger 01/02.21                                                                                                                   53
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                                                                              „Konkret geht es um die Entwicklung von CAE-
                                                                          Methoden sowie smarten und flexiblen Produktions-
                                                                          prozessen, um Hybridwerkstoffe mit maßgeschneider-
                                                                          ten Eigenschaften herzustellen“, erklärt Konsortialleiter
                                                                          Prof. Tröster. Unter Hybridwerkstoffen werden dabei
                                                                          Verbunde aus faserverstärkten Kunststoffen und metal-
                                                                          lenen Blechen verstanden, die sich in ihren Eigenschaf-
                                                                          ten anpassen lassen. Tröster, der auch die Position des
                                                                          Vorstandvoritzenden des ILH bekleidet, betont dabei
                                                                          das hohe Potential, das gerade im Top-Down-Ansatz
                                                                          von solch anforderungsgerecht (in Struktur- wie auch
                                                                          Fertigungseigenschaften) ausgelegten Multi-Materialien
                                                                          liegt. Die konsequente Übertragung auf die Halbzeug-
                                                                          ebene erfordert jedoch eine ganzheitliche Betrachtung.
                                                                          Neben den Grundwerkstoffen im Verbund schließt sie
                                                                          auch Oberflächeneigenschaften, Haftvermittlersysteme,
                                                                          ökologische Aspekte, Wirtschaftlichkeit und die gesell-
                                                                          schaftliche Akzeptanz ein, die im Projekt ebenfalls
                                                                          thematisiert wird.

                                                                          Mit HyOpt App zum richtigen Werkstoffverbund
                                                                          Die Arbeitsgruppe Leichtbau im Automobil (LiA) er-
                                                                          forscht in der Prozess- und Methodenentwicklung die
                                                                          ganzheitliche Auslegung durch CAE. Ausgehend von
                                                                          der Endgeometrie und vorgegebenen Randbedingungen
                                                                          wird zunächst in der Struktursimulation eine optimale
                                                                          Materialverteilung für die hybriden Mehrschichtver-
                                                                          bunde ermittelt. Das umformtechnische Verhalten die-
                                                                          ser werkstoffseitig optimierten Halbzeuge ist in diesem
                                                                          Stadium noch unbekannt. Deshalb wird anschließend
     So funktioniert die rechnergestützte Auslegung der leichten          die Umformbarkeit evaluiert. Im iterativen Optimie-
     Faser-Metall-Laminate: Der Nutzer benötigt keine Zusatzkennt-        rungsprozess entsteht durch die Auswahl von Material-
     nisse. Quelle: LiA, Universität Paderborn                            verteilung und Faserorientierungswinkeln ein Entwurf
                                                                          für ein hinsichtlich mechanischen Eigenschaften und
                                                                          Umformbarkeit optimales hybrides Halbzeug.
                                                                             Aufgrund der hohen Anzahl an Werkstoffparametern
                  Um die Vorzüge hybrider Mehrschichtverbunde auch        und strukturellen Lastfällen erfolgt die werkstoffseitige
               für Automobilanwendungen zugänglich zu machen, legt        Auslegung mithilfe von künstlichen neuronalen Netzen.
               das interdisziplinäre Forschungsprojekt HyOpt den          Effiziente numerische Verfahren automatisieren den
               Fokus auf eine optimierungsbasierte Entwicklung. Es        Auslegungsprozess und beschleunigen ihn signifikant.
               startete im Mai 2019 am ILH und läuft bis Mitte 2022.      Die Bewertung der Umformbarkeit wiederum erfolgt
               Ziel ist es, den anforderungsgerechten Leichtbau mit       mit der Finite-Elemente-Methode (FEM) als heute weit
               flächigen Hybridwerkstoffen durch numerische Verfah-       verbreitetem Simulationswerkzeug.
               ren und Automatisierung voranzutreiben.                       Wie die abgewickelte Platine aussehen muss, leitet
                  Dafür entwickelt das Projektkonsortium eine Tool-       sich aus der Endgeometrie ab. Hierzu entwickelt das
               box, die dem Design und der Herstellung neuer              Team eine inverse FE-Methodik, die zudem eine Vorher-
               Hybridwerkstoffe dient. Getreu dem Credo „der richti-      sage über die Orientierung der Fasern in der Endgeome-
               ge Werkstoff an der richtigen Stelle“ wird das jeweilige   trie trifft und somit Aussagen über die Umformbarkeit
               Eigenschaftsprofil direkt aus Simulationen abgeleitet      des hybriden Werkstoffsystems macht. Um Umformfeh-
               und berücksichtigt neben den Strukturanforderungen         ler wie Faltenbildung oder Materialversagen zu vermei-
               an das Bauteil auch die Fertigungsrestriktionen des        den, passt das CAE-Tool die Faserorientierungen in den
               umzuformenden Halbzeugs. Der Vorteil liegt in einem        kritischen Bereichen der einzelnen Laminatschichten an.
               einfach handhabbaren Prozess, der die in der Blechum-      Nun kann der eigentliche Fertigungsprozess beginnen.
               formung bewährte Anlagentechnik nutzt. Die erzielbare      In einem automatisierten Ablege-Verfahren gelangen die
               Gewichtseinsparung gegenüber konventionellen Blech-        optimierten Faserlagen auf die Blechplatinen. Auch die-
               formteilen liegt zwischen 25 bis 30 %.                     sen Prozessschritt bildet das CAE-System ab.

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Für die Produzenten der hybriden Leichtbauteile                                                                                       Bereits das Logo des
sollen sich die Abläufe so einfach wie möglich gestalten.                                                                                Projekts HyOpt deutet
Die Wissenschaftler planen daher, alle Teilaspekte der                                                                                   an, worum es bei der
optimierungsbasierten Auslegung in einer benutzer-                                                                                       neuen Leichtbautechno-
freundlichen Software zusammenzuführen – der HyOpt                                                                                       logie geht: um flächige,
App. Die Software wird dabei so konzipiert, dass die                                                                                     hybride Mehrschicht-
Eingabe keine speziellen Anwenderkenntnisse voraus-                                                                                      verbunde, die sich ähn-
setzt. Die einzelnen Funktionen laufen im Hintergrund                                                                                    lich wie Blech umformen
ab. Auf diese Weise lassen sich die Forschungsergebnisse                                                                                 lassen. Bild: ILH, Univer-
einem breiten industriellen Anwenderkreis zur Verfü-                                                                                     sität Paderborn
gung stellen.

Angepasste Umformtechnik                                            „Click-Chemie“ verbessert Umformeigenschaften
Die umformtechnischen Fertigungsanforderungen an                    Werden artverschiedene Materialien flächig verbunden,
die hybriden Halbzeuge stehen allerdings oftmals im                 so wird meist auf das Kleben zurückgegriffen. Beim
Konflikt mit den Anforderungen an die Bauteile im                   Umformen hybrider Mehrschichtverbunde kann der
Betrieb. Je nach Endgeometrie kann es zu Umformfeh-                 Klebstoff jedoch in Bereiche niedriger Flächenpressung
lern kommen, die die Bauteile schwächen. Zum Beispiel               verdrängt werden. Dies führt zu inhomogenen Wand-
können sich Falten bilden oder Verstärkungsfasern ver-              stärken des Bauteils und erhöht das Risiko von Defek-
schieben. Um solchen Defekten entgegenzuwirken, wer-                ten. Um diesen negativen Erscheinungen entgegen-
den am Lehrstuhl für Umformende und Spanende Ferti-                 zuwirken, widmet sich der Arbeitskreis Coatings,
gungstechnik (LUF) unter anderem die Wirkzusammen-                  Materials & Polymers (CMP) der Entwicklung von
hänge zwischen Prozessparametern und dem Umform-                    Klebstoffen, deren Fließfähigkeit sich einstellen lässt.
verhalten der Hybridplatinen erforscht. Anhand dieser               Die sogenannte „Click-Chemie“ steuert die thermisch
Erkenntnisse werden Maßnahmen erarbeitet, um das                    reversible Vernetzung zwischen Epoxidharz und speziel-
Prozessdesign anzupassen. Mit speziellen Zwischenele-               lem Härter. Die wirtschaftliche Herstellung solcher
menten sowie Vorgaben zur Faserpositionierung in kri-               thermoreversibler Härter bildet einen zentralen Schwer-
tischen Umformzonen lassen sich Umformfehler deut-                  punkt der Entwicklungen.
lich reduzieren und so die Form- und Maßgenauigkeit                    Wird der Hybridwerkstoff bei erhöhten Temperatu-
der hybriden Bauteile steigern. Schließlich forscht das             ren umgeformt, können die Verknüpfungspunkte
LUF gemeinsam mit der EMS GmbH & Co. KG an                          schnell geöffnet und nach dem Prozess wieder geschlos-
einer automatisierten Fertigung der maßgeschneiderten               sen werden. Das Harz erhält kurzfristig thermoplasti-
Hybridhalbzeuge, die deren industrielle und wirtschaft-             sche Eigenschaften, verhält sich im Bereich der Betriebs-
liche Nutzbarkeit sicherstellt.                                     temperaturen aber wieder duroplastisch. Die Click-

Links: umgeformter Hybridverbund ohne gesonderte Maßnahmen, Rechts: Umform-     Ein umgeformter Längslenker aus einem hybriden Mehrschichtverbund. Seine
ergebnis eines Mehrschichtverbunds, bei dem vor dem Besäumen in HyOpt           besondere Beschaffenheit als Leichtbaustruktur wird am Rand sichtbar.
entwickelte Maßnahmen umgesetzt wurden. Bild: LUF, Universität Paderborn        Bild: LiA, Universität Paderborn

Industrieanzeiger 01/02.21                                                                                                                                          55
Technik & wissen - Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH)
technik & wissen
                             Chemie lässt sich auch für die polymere Matrix von                     Auch hier gibt es bereits Ergebnisse. In einer eigens
                             Faserverbunden nutzen: Während des Umformens kann                   für das Projekt entwickelten Anlage werden zum
                             sie das Fasergleiten positiv beeinflussen und auf diese             Beispiel verzinkte Stahlbleche anodisiert. Auf der Blech-
                             Weise die Faserschädigung minimieren.                               oberfläche bildet sich eine poröse Zinkoxidschicht.
                                                                                                 Diese Schicht besitzt sehr gute Benetzungseigenschaften
                             Gradierte Oberflächen im Schichtverbund                             und ist daher besonders für das adhäsive Fügen mit
                             Eine gradierte Oberflächenstrukturierung der metalli-               faserverstärkten Kunststoffen geeignet. Die Forschen-
                             schen Komponente bietet die Möglichkeit, die Haft-                  den arbeiten daran, die Zinkoxidschicht gezielt lokal zu
                             festigkeit zwischen den einzelnen Schichten und das                 variieren und dafür die Anlagentechnik weiterzuentwi-
                             Umformverhalten des Hybridverbunds zu beeinflussen.                 ckeln.
                             Am Lehrstuhl für Werkstoffkunde (LWK) werden dafür                     Durch vorangegangene Forschungsvorhaben ist das
                             Verfahren wie Anodisieren, Laserstrukturieren und                   Laserstrukturieren der Bleche mit Pulslasern bereits
                             Sandstrahlen analysiert und weiterentwickelt. Ein                   etabliert. Die Methode wird zusammen mit der Clean-
                             besonderer Fokus liegt darauf, die Verfahren zu be-                 Lasersysteme GmbH weiterentwickelt. Bei diesem
                             schleunigen und den Materialverzug durch fertigungs-                Verfahren erhält das Grundmaterial durch kurzes
                             bedingte Eigenspannungen zu minimieren.                             Aufschmelzen und Wiedererstarren sowie Verdampfen
                                                                                                 und Deposition eine völlig neue Oberflächenstruktur.
                                                                                                 Die Scangeschwindigkeit mit dem Laser beträgt bis zu
                                                                                                 42 m/s. Durch gezielte Einstellung der Laserparameter
                                                                                                 lässt sich eine präzise Gradierung der Hafteigenschaften
                                                                                                 bei hoher Zeiteffizienz erreichen.
                                                                                                    Die D&S Holding GmbH hingegen erzeugt gradierte
                                                                                                 Oberflächenstrukturierungen durch Substratstrahlen.
                                                                                                 Evaluiert wird derzeit, wie sich Strahldruck und Kör-
                                                                                                 nung auf Oberflächenstrukturierung, Hafteigenschaften
                                                                                                 und den potentiellen Materialverzug auswirken.

                                                                                                 Fazit: Umformteile werden leichter
                                                                                                 Die in HyOpt entwickelte Auslegungs- und Prozesstech-
                                                                                                 nik macht die Vorzüge hybrider Mehrschichtverbunde
                                                                                                 auch außerhalb der Luft- und Raumfahrt zugänglich.
                                                                                                 Sie hebt das Leichtbaupotential von Umformteilen auf
                                                                                                 ein neues Niveau. Neben der Automobilindustrie bieten
                                                                                                 sich die neuartigen Hybridverbunde für alle Märkte an,
                                                                                                 die von leichten Bauteilen profitieren. Zu den zentralen
Ein Forschungsteam aus ILH und Industrieunternehmen widmet sich neuartigen, umformbaren          Anforderungen zählen neben dem Gewichtsvorteil
Halbzeugen aus Metall und Faserverbundkunststoffen für den Leichtbau. Bild: ILH, Universität     immer auch die Kosteneffizienz und eine einfache
Paderborn                                                                                        Prozesshandhabung. Bei HyOpt steht die Prämisse im
                                                                                                 Vordergrund, dass die Technologien keine speziellen
                                                                                                 Kenntnisse voraussetzen und einfach anzuwenden sind.
                                                                                                 Alles Know-how fließt in die HyOpt App ein. Leichtbau
                                                                                                 leicht gemacht – für die Praxis.                          •

                                                                                                 Alan A. Camberg
                                                                                                 Projektkoordinator HyOpt an
                                                                                                 der Universität Paderborn

                                                                                                 Für die finanzielle Förderung im Rahmen des
                                                                                                 Forschungsprojektes „HyOpt“ (www.hyopt.de)
                                                                                                 danken die Autoren dem Europäischem Fond für
                                                                                                 Regionale Entwicklung (EFRE) der EU,
Das großflächige Anodisieren eines verzinkten Stahlblechs verbessert die Hafteigenschaften von   dem Land Nordrhein-Westfalen sowie dem
Klebstoffen und Haftvermittlern. Links die Gefügeübersicht, rechts die nanoporöse Zinkoxid-      Projektträger Jülich (PTJ) für die Betreuung.
struktur. Bild: LWK, Universität Paderborn

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