Telemetrische Blutdruck- und Therapiekontrolle - Ein Instrument zur Förderung der Therapieadhärenz

 
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Telemetrische Blutdruck- und Therapiekontrolle - Ein Instrument zur Förderung der Therapieadhärenz
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       Schwerpunkt

      Telemetrische Blutdruck- und Therapiekontrolle
      Ein Instrument zur Förderung der Therapieadhärenz

      Martin Middeke
      Hypertoniezentrum München
      (Leitung: Prof. Dr. med. Martin Middeke)

      Die verschiedenen Blutdruck-Messverfahren ergänzen sich in sinnvoller Wei-          gleich zu Einzelmessungen drastisch an. Mit
      se. Sie haben einen unterschiedlichen Stellenwert und jeweils bestimmte Vor-        der ABDM können unter anderem erfasst wer-
      und Nachteile. Während für die sichere Diagnosestellung einer manifesten            den:
      Hypertonie die ambulante Blutdruck-Langzeitmessung überragende Bedeu-               • die durchschnittliche Blutdruckhöhe
      tung hat, erscheint die telemetrische Blutdruckmessung für die Therapiesteu-        • Blutdruckschwankungen und Blutdruck­
      erung sehr gut geeignet. Das telemetrische Monitoring (telemetrische Daten-             variabilität
      übertragung) der selbst gemessenen Blutdruckwerte und die damit                     • Blutdruckanstiege, die nur in klinischer
      verbundene (telefonisch) Therapiesteuerung ist ein viel versprechendes Ver-             Umgebung oder der Praxis auftreten (z. B.
      fahren, um die dauerhafte Blutdruckeinstellung und Therapieadhärenz zu ver-             Praxishypertonie)
      bessern. Hiervon können insbesondere Risikopatienten, z. B. mit schwer ein-         • Fehlen oder Verminderung des normalen
      stellbarer Hypertonie, hypertensiver Krise, chronischer Herzinsuffizienz und            Blutdruckabfalls in der Nacht
      weiteren Indikationen profitieren.                                                  • außergewöhnliche Blutdruckanstiege, z. B.
                                                                                              am Morgen, oder Blutdruckabfälle.
                                       Der technische Fortschritt bei der Blutdruckmes-
                                       sung in den letzten 20 Jahren ist beeindruckend.   Die ABDM ist allen anderen Messverfahren wie
                                       Dabei war der größte Gewinn die Einführung der     der Gelegenheitsmessung in Klinik und Praxis,
                                       ambulanten Blutdruck-Langzeitmessung (ABDM)        der Blutdruckmessung unter standardisierter
                                       und die telemetrische Übertragung der Blut-        Belastung und der Selbstmessung durch den
                                       druckwerte aus der Häuslichkeit. Die Diagnose      Patienten überlegen (Tab. 1). Untersuchungen
                                       manifeste Hypertonie kann nur zuverlässig mit-     zeigen, dass bei Hypertonikern der nächtliche
                                       tels ABDM gestellt werden (17). Diese ist heute    Blutdruck am besten das kardiovaskuläre Risi-
                                       vor Beginn einer antihypertensiven Medikation      ko voraussagt (4), gefolgt vom 24-Stunden-
                                       unabdingbar.                                       Blutdruck, dem Tagesblutdruck und der kon-
                                       Für die Therapiesteuerung im Alltag über einen     ventionellen Praxismessung. Dies betrifft
                                       längeren Zeitraum ist die Blutdruck-Selbstmes-     sowohl die systolische, als auch die diastolische
                                       sung sehr gut geeignet (1, 6, 8, 12, 14, 15, 21,   nächtliche Hypertonie. Eine nicht behand-
                                       23, 27), insbesondere bei telemetrischer Über-     lungsbedürftige „Praxishypertonie“ kann si-
                                       tragung der Werte (Telemonitoring). Die ver-       cher nur mit der ABDM ausgeschlossen werden
                                       schiedenen Blutdruck-Messverfahren sind            (17). Die aktuellen Daten der deutschen
                                       nicht konkurrierende, sondern komplementäre        ­PHARAO-Studie bestätigen die hohe Fehlein-
                                       Verfahren. Jedes Messverfahren hat bestimmte        schätzunsrate der konventionellen Blutdruck-
                                       Vorteile und Stärken, aber auch Nachteile und       messung in der Praxis im Vergleich mit der
                                       Schwächen (Tab. 1).                                 ABDM (11).
                                                                                           Die Chronopathologie beschreibt die verschie-
                                       Ambulante Blutdruck-Langzeitmessung                 denen Phänomene der Normabweichung im
                                       Die ambulante Blutdruck-Langzeitmessung             zeitlichen Verlauf, ihre Charakteristika, die Ur-
                                       über 24 Stunden hat längst Einzug in den klini-     sachen, die diagnostische und prognostische
                                       schen Alltag gehalten und ist heute das wich-       Bedeutung, sowie die therapeutischen Konse-
                                       tigste Instrument für die Diagnostik und Be-        quenzen (16, 18, 20).
                                       handlung der Hypertonie. Durch die relativ          Anhand der ABDM sind Wirkdauer und Wirk-
                                       hohe Messdichte von ca. 70 Messungen über 24        stärke eines Antihypertensivums unter Berück-
                                       Stunden steigt die Sicherheit bei der Bewer-        sichtigung der Dosierungsintervalle besser zu
                                       tung des wahren Blutdruckniveaus im Ver-            erfassen, intermittierende hypertone oder hy-

                                                                                                           klinikarzt 2009; 38 (3): 146–150
Telemetrische Blutdruck- und Therapiekontrolle - Ein Instrument zur Förderung der Therapieadhärenz
Schwerpunkt           147

potone Phasen unter Therapie sind erstmalig                                                                Abb. 1 Blutdruck-Telemoni-
dokumentierbar. Eine Optimierung von Dosis                                                                 toring und Therapiesteue-
und Dosierungsintervallen ist mittels ABDM                                                                 rung: Selbstmessung,
erstmals individuell lösbar.                                                                               telemetrische Datenübertra-
                                                                                                           gung, Speicherung und
Praktische Telemedizin                                                                                     Aufbereitung der Daten,
In Deutschland hat Telemedizin eine lange Tra-                                                             Übermittlung an die Arztpra-
dition: vor 77 Jahren wurde in Cuxhafen durch                                                              xis und Kontaktaufnahme mit
die Reichspost „Der funkmedizinische Dienst“                                                               dem Patienten.
eingerichtet (5). Bis heute – mittlerweile mit
                                                                                                           SMSC= Short Message Service
neuester satellitengesteuerter Kommunikati-                                                                Counter, ROS= Remote
onstechnik ausgestattet – stellen Cuxhafener                                                               Operation Service,
Ärzte telemedizinische Diagnosen und geben                                                                 TCP/IP=Internetprotokoll.
Therapieempfehlungen, die manchen Seeleu-
ten das Leben retteten.
Im klinischen Alltag bedeutet Telemedizin die
(lückenlose) Erfassung medizinischer Daten
und Parameter (Blutdruck, Herzfrequenz, Ge-            nach konsequenter Einnahme vor dem nächs-
wicht, EKG, Blutzucker, peak flow u. a.) mittels       ten Arztbesuch. Die Blutdrucksituation zwi-
moderner Sensorik und Gerätetechnik, die te-           schen 2 Arztbesuchen bleibt dabei gewöhnlich
lemetrische Datenübertragung mittels moder-            im Dunkeln.
ner Kommunikationstechnik, die Aufbereitung            Neben verschiedenen Interventionsmaßnah-
der Messdaten und die anschließende (teleme-           men zur Verbesserung der Therapieadhärenz,
trische) Therapiesteuerung per Telefon, SMS            zum Beispiel durch sogenannte Hypertonie-
und andere moderne Kommunikationswege.                 Schulungsprogramme, hat sich insbesondere
Erfolgreiche Projekte und Studien zu verschie-         die Blutdruckselbstmessung als wirksames, die
denen Indikationsgebieten wurden auch be-              Therapieadhärenz förderndes Instrument be-
reits in Deutschland durchgeführt (2, 9, 10, 19,       währt (15, 22).
25). Das Sicherheitserleben und die Lebensqua-         Die Blutdruck-Selbstmessung zwischen den
lität der telemedizinisch betreuten Patienten          Arztbesuchen kann eine wichtige Lücke schlie-
können positiv beeinflusst werden, müssen              ßen und die Blutdrucksituation verbessern. Al-
aber noch spezifischer in zukünftigen Studien          lerdings ist neben technischen Problemen die
erfasst werden (24).                                   mangelhafte Zuverlässigkeit der Patienten bei
Die antihypertensive Therapiesteuerung er-             der Dokumentation der gemessenen Werte ein
scheint besonders geeignet für telemetrische           schwerwiegendes Hindernis dafür, die Selbst-
Verfahren (21).                                        messwerte für die Therapiesteuerung optimal
                                                       einzusetzen. Üblicherweise sollen die Patien-
Blutdruck-Telemetrie                                   ten ihre Selbstmesswerte in einem Blutdruck-
Häufig verlaufen Therapietreue und Blutdruck-          pass eintragen. Hierbei kommt es aber willent-
einstellung zwischen 2 Arztbesuchen entge-             lich oder auch unbewusst zu vielfältigen
gengesetzt. Die Medikamenteneinnahme lässt             Fehlern, wie entsprechende Untersuchungen
nach einem Arztbesuch nach, der Blutdruck              zeigen (13). In nur 76 % stimmten die doku-
steigt dementsprechend und fällt erst wieder           mentierten Blutdruckwerte bezogen auf den

Tab. 1      Normwerte und Stellenwert der verschiedenen Blutdruckmessverfahren.
Blutdruckmessung                   Normalwerte (mmHg)             Stellenwert
 Praxis/Klinik
 Messung in Ruhe                   < 140/90                       als Screeningmethode geeignet
 Ergometrie                        < 180–200 syst. bei 100 Watt   Diagnose der Belastungshypertonie
 ABDM
 Tagesmittelwert                   < 135/85                       Basismessung für die Diagnose
                                                                  (manifeste) Hypertonie
 Nachtmittelwert                   < 125/75                       Therapiesteuerung/Dosierungsintervalle
 24-Std.Mittelwert                 < 130/80
 Selbstmessung
 konventionelle oder telemetri-    < 135/85                       Therapiesteuerung im Alltag über einen
 sche Datenübertragung                                            längeren Zeitraum

klinikarzt 2009; 38 (3): 146–150
Telemetrische Blutdruck- und Therapiekontrolle - Ein Instrument zur Förderung der Therapieadhärenz
148    Schwerpunkt

                                                                                 Zeitpunkt der Messung und die Höhe des tat-
                                                                                 sächlichen Messwerts mit den gespeicherten
                                                                                 Daten überein.
                                                                                 Eine Beurteilung der gewünschten Therapie-
                                                                                 wirkung von Antihypertensiva zwischen 2
                                                                                 Arztbesuchen durch den Arzt ist auch deshalb
                                                                                 nicht möglich, weil der Patient selbst die tat-
                                                                                 sächliche Blutdrucksituation aus begründetem
                                                                                 Mangel an medizinischem Sachverstand nicht
                                                                                 zuordnen und interpretieren kann.
                                                                                 Ziel des telemetrischen Blutdruck-Monitorings ist,
                                                                                 die Effektivität von Antihypertensiva durch inter-
                                                                                 aktive Compliance-Steuerung nachhaltig zu ver-
                                                                                 bessern und die Dokumentations- und Kontroll­
                                                                                 lücken zwischen 2 Arztbesuchen zu schließen.
                                                                                 Die Daten können in Abhängigkeit vom vorge-
                                                                                 gebenen Zielblutdruck und unter Berücksichti-
      Abb. 2 Dokumentation der Einzelmesswerte und Ansicht im Internet:          gung der aktuellen Therapie individuell und
      Datum, Uhrzeit, systolischer und diastolischer Blutdruck, Herzfrequenz.    automatisch ausgewertet werden, und der Arzt
                                                                                 erhält einen Status oder einen Alarmreport.
                                                                                 Gleichzeitig bekommt der Patient über E-Mail
                                                                                 oder Fax eine Information über den jeweiligen
                                                                                 Status seiner Blutdruckentwicklung und gege-
                                                                                 benenfalls einen Hinweis zur Wiedervorstel-
                                                                                 lung in der ärztlichen Praxis.
                                                                                 Die Alarmfunktion sichert bei Über- und/oder Un-
                                                                                 terschreitung der individualisierten Blutdruck-
                                                                                 werte eine automatische Information an Arzt und
                                                                                 Patient. Hierdurch wird eine schnellere und inten-
                                                                                 sivere Anpassung der Therapie bei unzureichend
                                                                                 eingestellten Hypertonikern ermöglicht.
                                                                                 Gleichzeitig soll die Medikamenten-Compli-
                                                                                 ance der Patienten verbessert werden. Damit
                                                                                 sind eine bessere Blutdruckkontrolle sowie
                                                                                 eine Verbesserung der Behandlungssituation
                                                                                 und Therapietreue ohne zusätzliche Arztbesu-
                                                                                 che zu erreichen.
      Abb. 3 Grafische Darstellung der Einzelmesswerte von Blutdruck und         Die 2. internationale Konsensuskonferenz zum
      Herzfrequenz über einen mehrmonatigen Zeitraum mit einigen Messlücken      Thema Blutdruckselbstmessung kommt zu der
      und 2 Episoden von akutem Vorhofflimmern bei einem Patienten mit initial   Empfehlung, Geräten mit automatischer Daten-
      schwerer Hypertonie.                                                       speicherung bei der Blutdruckselbstmessung den
                                                                                 Vorzug zu geben (22). Des Weiteren wird im Kon-
                                                                                 sensus-Dokument das Potenzial der telemetri-
                                                                                 schen Übertragung von Heimmesswerten zur Ver-
                                                                                 besserung der Blutdruckkontrolle hervorgehoben.

                                                                                 Studien
                                                                                 Die bisher publizierten Studien zeigen neben der
                                                                                 technischen und logistischen Machbarkeit eine
                                                                                 hohe Akzeptanz sowohl bei Patienten als auch bei
                                                                                 behandelnden Ärzten. Randomisierte, kontrollier-
                                                                                 te, prospektive Untersuchungen geben eindeutige
                                                                                 Hinweise, dass telemedizinisch überwachte Pati-
                                                                                 enten eine bessere Blutdruckeinstellung als Pati-
                                                                                 enten unter Standardbetreuung aufweisen (1, 3, 6,
                                                                                 7, 12, 14, 15, 23, 26, 27). Besonders wirksam waren
                                                                                 die telemedizinischen Programme, wenn sie von
                                                                                 regelmäßigen, individualisierten Interventionen
                                                                                 z. B. in Form von Telefonanrufen und Telefon­
      Abb. 4   Grafische Darstellung des Verlaufs der Messwerte (wie Abb. 3).    coaching begleitet waren.

                                                                                                  klinikarzt 2009; 38 (3): 146–150
Telemetrische Blutdruck- und Therapiekontrolle - Ein Instrument zur Förderung der Therapieadhärenz
Schwerpunkt       149

Diese Daten bedürfen einer weiteren Erhärtung      Darstellung und Dokumentation
durch große, prospektive Untersuchungen un-        Die Abbildungen 2–7 zeigen die Möglichkeiten
ter Einschluss von harten Endpunkten sowie         der Darstellung und Dokumentation der Mess-
ökonomischen Aspekten. Ein besonderes Inte­        werte als Einzelwerte (systolischer und diasto-
resse der telemedizinischen Blutdrucküberwa-       lischer Blutdruck und Herzfrequenz) oder als
chung gilt hierbei Hochrisikopatienten z. B. mit   Grafik des Verlaufs und der Verteilung aller
koronarer Herzerkrankung, Herzinsuffizienz,        Messwerte (System der Fa. IEM, Stolberg,
zerebrovaskulärer Insuffizienz oder Schwan-        Deutschland, Blutdruckgerät Stabilograph®
gerschaftshypertonie.                              (28)).

Technik
Eine telemetrische Überwachung bedeutet,
dass durch die Kombination von Messinstru-
ment und Handy eine telemetrische Übertra-
gung möglich ist. Dabei werden alle vom Pati-
enten gemessenen medizinischen Parameter
elektronisch gespeichert und sofort bzw. in re-
gelmäßigen Abständen automatisch über das
Handy an eine Datenbank weitergeleitet. Bei
Unter- oder Überschreitung von individuell
festgelegten Grenzen erfolgt automatisch eine
Benachrichtigung an den Arzt und Patient via
SMS, E-Mail oder Fax.
Um die Messwerte an eine zentrale Datenbank
übertragen zu können, ist lediglich ein handels-
übliches Handy erforderlich, das mit Bluetooth
ausgestattet ist. Nach dem einmaligen Ver-
knüpfen von Medizinprodukt und Handy (Pai-         Abb. 5   Histogramm der Blutdruck- und Pulswerte.
ring) werden die Werte nach einer Messung
vollautomatisch über das Handy verschickt und
in der Datenbank gespeichert. Ist das Handy
nicht betriebsbereit oder kein Netz verfügbar,
werden die Daten zu einem späteren Zeitpunkt
versendet.
Sobald eine erfolgreiche Blutdruckmessung
durchgeführt wurde, wird die Datenübertra-
gung zum Handy initiiert. Wenn das Telefon,
welches mit dem Messgerät verknüpft ist, er-
reichbar ist, erhält es einen Datenstrom, der
sowohl alle nötigen Informationen zum Daten-       Abb. 6   Tortendiagramm der Blutdruckwerte.
transfer als auch die Messdaten selbst enthält.
Die Messdaten sind in ein proprietäres Proto-
koll eingebettet, das eine eindeutige Zuord-
nung von Patient, Messgerät und Messwert er-
laubt. Durch diese geordnete Kommunikation
wird sichergestellt, dass alle Daten vollständig
und korrekt beim Empfänger ankommen. Vom
Handy zur zentralen Datenbank werden die
Messwerte per SMS verschickt. Für diesen
Zweck generiert das Blutdruckmessgerät (28)
eine Reihe von Befehlen, um zu veranlassen,
dass ein oder mehrere Messwerte an eine fest-
gelegte Zielrufnummer verschickt werden. Die
Empfangsstation ROS (Remote Operating Sys-
tem) erhält die SMS, entschlüsselt ihren Inhalt
und leitet diesen per TCP/IP über einen gesi-
cherten Kanal an den zentralen Datenbank-Ser-
ver weiter (Abb. 1). Von nun an stehen die
Messwerte dem berechtigten Arzt oder Patien-       Abb. 7 Wolkendiagramm der Blutdruckwerte als Korrelation systolisch/
ten uneingeschränkt zur Verfügung.                 diastolisch.

klinikarzt 2009; 38 (3): 146–150
Telemetrische Blutdruck- und Therapiekontrolle - Ein Instrument zur Förderung der Therapieadhärenz
150   Schwerpunkt

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                                   11 Lüders S, Schrader J, Berger J et al. The PHARAO stu-       trolled trial. Ann Intern Med 2001; 134: 1024–1032
                                      dy: prevention of hypertension with the angiotensin-     24 Schmidt S. Telemedizin und Lebensqualität. Dtsch
                                      converting enzyme inhibitor ramipril in patients with       Med Wochenschr 2007; 132: 442–447
                                      high-normal blood pressure – a prospective, rando-       25 Schulz EG, Wagner F, Fischer N et al. Körpergewichts-
                                      mized, controlled prevention trial of the German Hy-        Telemetrie bei Hämodialysepatienten – vorläufige
                                      pertension League. J Hypertens 2008; 26: 1487–              Daten. Dtsch Med Wochenschr 2007; 132: 423–426
                                      1496                                                     26 Staessen JA, Den Hond E, Celis H et al. Antihyperten-
                                                                                                  sive treatment based on blood pressure measure-
                                                                                                  ment at home or in the physician‘s office: a rando-
      Telemetric blood pressure and therapy control – An instrument to promote                    mized controlled trial. JAMA 2004; 291: 2315–2316
                                                                                               27 Taylor CW. What works. Bridging the gap. In-home
      adherence to therapy                                                                        monitoring device reduces cost of treating underser-
      The various methods of blood pressure measurement supplement one an-                        ved populations in rural Alabama. Health Manag
      other meaningfully. They are of different importance and each has its own                   Technol 2003; 24: 36–38
                                                                                               28 Westhoff TH, Schmidt S, Zidek W, van der Giet M.
      advantages and drawbacks. Whereas in manifest hypertonia ambulatory                         Validation of the Stabil-O-Graph blood pressure self-
      long-time blood pressure measurement is of primary importance for arriv-                    measurement device. J Hum Hypertens 2008; 22:
      ing at a safe diagnosis, telemetric blood pressure measurement seems very                   233–235
      suitable for therapy control. Telemetric monitoring (telemetric data ex-
      change) of self-measured blood pressure data is a very promising approach
      to improve long-term/permanent blood pressure adjustment e.g. in case hy-
      pertension proves difficult to improve properly on a long-term basis. This
      would be of particular importance for risk patients e.g. with hypertension
      which is difficult to adjust or who are suffering from chronic cardiac insuf-
      ficiency and other indications.                                                                               Korrespondenz
                                                                                                                    Prof. Dr. med. Martin Middeke
                                                                                                                    Hypertoniezentrum München
      Key Words
                                                                                                                    Dienerstraße 12
      Telemonitoring – blood pressure – hypertension – telemedicine                                                 80331 München
                                                                                                                    www.hypertoniezentrum.de

                                                                                                                   klinikarzt 2009; 38 (3): 146–150
Telemetrische Blutdruck- und Therapiekontrolle - Ein Instrument zur Förderung der Therapieadhärenz
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