THE WEDDING PARTY MASSACRE
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THE WEDDING PARTY MASSACRE PRESSE DOSSIER PRESS CONTACT Fabienne Schmuki / Irascible fabienne@irascible.ch ph +41 (0)44 271 32 83 mobile +41 (0)78 817 61 01 DATES 9./11.9.2015 - Konzert Theater Bern 24.-27.9.2015 - HeK, Basel 2./3.10.2015 - Gessnerallee Zürich 8./9.10.2015 - Südpol Luzern KURZINFO The Wedding Party Massacre – eine Band, welche bei keiner guten Hochzeit fehlen darf. Der Musiker und Künstler Fabian Chiquet liefert Fanfaren, Rap, fette Beats, Gitarrensoli, wilde Tänzer, Videoprojektionen und knalliges Licht – ein Gesamtkunstwerk, zwischen Pop-Konzert, Performance, Tanz und Film, das die Ängste unserer Zeit in epische Bilder packt. The Wedding Party Massacre inszeniert sich in hoch stilisierten schwarz-weiss Bildern, lupenrein, ge- stochen scharf. Kann man Ästhetik und Aggression vereinen? Kampfgeist und Kunst? Maske und Mut? Posse und Pop? Liebe und Zerstörung? Der Titel beruht auf einer Idee von Jean Cocteau und steht sinnbildlich für unsere westliche Party im Konsumrausch, die durch globale Probleme höchst unliebsame «Störungen» erfährt. Doch ohne uns die Freude an der Party zu ver- derben nimmt uns The Wedding Party Massacre an der Hand und begleitet uns musikalisch bis zum Abgrund, im Wissen, dass jede Feier ein Ende hat. Und diese hat ein besonders Grausames – doch auch der Teufel kann tanzen, und vielleicht liebt er diese Show, sehnsüchtig und versöhnlich, hämisch und verurteilend, grössenwahnsinnig und überbeladen, denn am Ende ist die Welt wie ein Gitarrensolo: Too much information. CAST KONZEPT & MUSIK: Fabian Chiquet / PERFORMER: Joël Fonsegrive, Jonas Wolf, Moritz Vontobel, Henry Monsanto, Miryam Garcia Mariblanca & Fabian Chiquet / VIDEO: Gregor Brändli / DRAMATURGIE: Victor Moser CHOREOGRAFIE: Marcel Leemann / AUSSTATTUNG: Aline Gschwend / ANIMATION: Alain Grüter / LICHTDESIGN: Tobi Moosmann / SOUNDDESIGN: Stefan Uiting / PROJEKTLEITUNG: Eva Heller CREDITS KOPRODUKTION mit Gessnerallee Zürich, Haus der elektronischen Künste Basel, Konzert Theater Bern & Südpol Luzern UNTERSTÜTZUNG: Pro Helvetia, Migros Kulturprozent, GGG, Fondation Nestlé pour l’Art, Ernst Göhner Stiftung, Bürgi Willert Stiftung, Burgergemeinde Bern WEB WWW.THEWEDDINGPARTYMASSACRE.COM | WWW.FACEBOOK.COM/THEWEDDINGPARTYMASSACRE
BIOGRAPHIEN Fabian Chiquet (Musik, Konzept & Performer) Marcel Leemann (Choreographie) Als Musiker gründete Chiquet 2006 zusammen mit Elia Re- Marcel Leemann, im Kanton Zürich aufgewachsen, absolvi- diger die Band The bianca Story, in der er Songwriter und erte nach einer abgeschlossenen Berufslehre als Zimmer- Keyboarder ist. Mit der Band tourte er seit der Gründung mann eine Tanzausbildung an der John-Cranko-Schule in in ganz Europa, hat über 300 Konzerte gespielt und ist an Stuttgart und an der Schule des Ungarischen Staatsballetts sämtlichen grossen Festivals der Schweiz aufgetreten. Ne- in Budapest. Von 1992 bis 1996 tanzte er an der Semper- ben den Veröffentlichungen der The bianca Story-Alben, oper in Dresden. Von 1996 bis 1999 war er am Luzerner hat sich die Band mit Inszenierungen wie „M&The Acid Theater engagiert, danach am Stadttheater Bern. Seit 2003 Monks“ und „Gilgamesh Must Die!“ (Uraufführung Deutsche ist Marcel Leemann freischaffender Choreograf, Tänzer, Oper Berlin, 2014) einen Namen im Feld des Musiktheaters Tanz- und Theaterpädagoge. Für das Theater Luzern gemacht. Sie sind Gewinner des Basler Pop Preises 2010 entstanden in Zusammenarbeit mit Andreas Herrmann ver- und bei Tim Renner‘s Label Motor Music (Berlin) unter Ver- schiedenste Theaterproduktionen, am Theater St.Gallen trag. The bianca Story‘s Clubhit „Dancing People Are Never und Bern zeigte er “scenes for nothing” und “Gazamono- Wrong“, der schon über eine halbe Million YouTube Cklicks loge” mit der Tanzkompanie und am Staatstheater Olden- erreicht hat, stammt aus der Feder Fabian Chiquets. burg kam 2012 das Tanzstück “Full Body” zur Uraufführung. Seit 2013 entwickelt Fabian Chiquet Musik- & Tanztheater Regelmässig gastiert er mit dem “Marcel Leemann Physical Projekte in Eigenregie. Sein Debüt „Parade“, das in der Ka- Dance Theater” bei Festivals im In- und Ausland. serne Basel uraufgeführt wurde und danach in der Schweiz www.marcelleemann.ch tourte, war eine multimediale Musik & Tanz Performance, die sich auf das 1917 von Jean Cocteau, Pablo Picasso Victor Moser (Dramaturgie) und Erik Satie uraufgeführte Ballet „Parade“ bezieht. Victor Moser arbeitet als Musiker für Theater und Dokumen- Als Künstler arbeitete Chiquet mit der Claudia Groeflin tarfilm. Er ist u.a. verantwortlich für die Musik von „Feuer Galerie in Zürich sowie der Galerie Löhrl in Mönchengla- & Flamme“ (Kunstgiesserei St. Gallen) und „Urs Fischer“ dbach zusammen. Er hatte seine ersten Museumsauss- (Künstlerportrait) von Iwan Schumacher. Für Frank Matter tellungen 2011 im Osthaus Museum Hagen sowie 2012 komponierte und produzierte er die Musik für „von heute auf im Kunsthaus Langenthal. In diesem Zusammenhang er- morgen“ (Basler Filmpreis 2013). schien auch sein erster Katalog „Dancing High Low“ im Als ausgebildeter Schauspieler (MA of Arts, Zürich) und Verlag für moderne Kunst, Nürnberg. Für seine Video- & Musiker ist er mit seinen Projekten oft in der freien Theat- Soundinstallationen hat er verschiedene Schweizer Kunst- erszene an der Schnittstelle zwischen Musik und Theat- preise erhalten, wie z.B den KieferHablitzel Kunstpreis an er tätig. Er ist Gründungsmitglied des Theaterkollektivs den Swiss Art Awards. „GLÜCK“. Zusammen mit der Basler Pop Band The bianca Die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und Musikern Story hat er die Musik für das Musiktheater „M & the Acid ist zentraler Bestandteil seiner Produktionen. Dabei be- Monks“ & „Gilgamesh must die!“ geschrieben. Nach erfol- schäftigt er sich immer wieder mit den Inszenierungsstrat- greichen Gastspielen u.a. an der Deutschen Oper Berlin egien der Populärkultur. Das Magzin „Annabelle“ sagt über wurde 2013 der „M & the Acid Monks“ Soundtrack auf Vinyl seine Arbeit: „Nirgendwo tanzen Kunst, Pop und Perfor- veröffentlicht (Motor Music). mance derzeit enger miteinander als im Discokugelkosmos des Basler Multitalents.“ Maurice Könz (Producing, Musik) Fabian Chiquet hat an der HGK Basel und der ZHdK Zürich Geboren 1988, wuchs in der Stadt Bern (CH) auf. (Sohn Kunst & Transdisziplinarität studiert. www.fabianchiquet.net einer Bündnerin mit sardischem Migrationshintergrund und eines englisch-schweizerischen Doppelbürgers mit jamai- Gregor Brändli (Video) kanischen Wurzeln). In seiner Jugend nahm er Klavier- und Authentische Bilder, welche spannende Geschichten er- Schlagzeugunterricht. Im Alter von 14 Jahren entdeckte zählen, interessieren den Fotografen GB. er, durch seinen Patenonkel (Schmidi Schmidhauser), die „Im Film gibt es einen Tanz zwischen Worten, Bildern und Musikproduktion mit dem Computer. Seither produzierte er Tönen“ Walter Murch, Schnitt Apocalypse Now. einerseits Musik für Theater- und Tanzproduktionen ander- Mit dem Skateboard unter den Füssen und der Kamera in erseits komponierte er Stücke im Bereich Hip-Hop/Rap und der Hand anzutreffen, produziert GB seit 2010 Musikvideos Pop (unter dem Pseudonym „Dr. Mo“ u.a. für Lo&Leduc, und Werbeclips. Als Regisseur und Kameramann arbeitet Steff La Cheffe und Jeans For Jesus). Als “Dr. Mo” ist er er für verschiedene Agenturen. ebenfalls Resident-DJ im Club Bonsoir in Bern. Ausserdem ist GB verantwortlich für zwei geschnittene Ein weiteres Thema, mit dem sich Maurice Könz befasst, Kinofilme, ein Theaterstück, einen experimentellen Spielfilm ist die Live-Elektronik. Er programmiert digitale Instrumente und Träger des Basler Kulturförderpreis 2013. und bringt diese dann live im Zusammenspiel mit Vokalisten gregorbraendli.com und Instrumentalisten oder im Alleingang zum Einsatz. In
dem Bereich der Live-Elektronik sind unter anderem Kol- („Beck’s Letzter Sommer“) als Gitarrencoach, sowie Teil ein- laborationen mit Don Li, Harald Haerter, Michael Stauffer, er Theaterproduktion des berner Stadttheaters („Peter Pan“) Christoph Steiner und Morgan Ågren entstanden. Zurzeit mit The bianca Story. studiert er im Master “contemporary arts practice” an der Hochschule der Künste in Bern. Miryam Garcia Mariblanca (Performerin) Miryam wurde 1981 in Barcelona geboren und erhielt ihre Joël Fonsegrive (Perfomer) Ausbildung in zeitgenössischem Tanz am Institut del Tea- geboren 1984, wuchs als schweizerisch-französischer tre in ihrer Heimatstadt, angereichert durch einen Studien- Doppelbürger in der Nähe von Basel (CH) zweisprachig auf. aufenthalt am Centre de développement chorégraphique Nahm als Kind Klavierunterricht, bis er im Alter von 17 Jah- in Toulouse. Erste Engagements führten sie zu den Com- ren den E-Bass für sich entdeckte. Spielte in verschiedenen pagnien von Toni Gómez, Olga Tragan, Àngels Margarit und Formationen & Projekten weltweit unzählige Konzerte, von Juan Carlos García, bevor sich ihr Lebens- und Arbeitsmit- Toronto bis Budapest via New York, Berlin, London, Paris. telpunkt in die Benelux-Staaten verlegte, wo sie in Cho- Machte 2010 u.a. Studioaufnahmen in den Abbey Road reografien von Arco Renz, Ugo Dehaes und Jelena Kostić Studios in London sowie diverse Theaterproduktionen (u.a. sowie bei les ballets C de la B in Lisi Estaras Projekt „SOUP“ “M & The Acid Monks” 2012 sowie “Gilgamesh Must Die!” in Erscheinung trat. 2014, beide u.a. an der Deutschen Oper Berlin). Studierte Im Frühjahr 2013 wirkte sie an Anna Hubers neuem Stück Musik an der Zürcher Hochschule der Künste und schloss „zwischen jetzt“ in der Berner Dampfzentrale mit. Auch als sein Bachelor- und Masterstudium jeweils mit Auszeich- Choreografin hat sie bereits erste Erfahrung gesammelt und nung ab. Unterrichtet E-Bass, Klavier und Gitarre. Seit hierfür Preise bei Choreographie Wettbewerben in Toulouse, 2009 ist er festes Mitglied von der Schweizer Band The Sabadell, Madrid und Burgos erhalten. In der Spielzeit 2013 bianca Story. / 2014 tanzte sie in der Tanzcompagnie Konzert Theater Bern. Moritz Vontobel (Perfomer) Geboren 1987, wuchs in Zürich auf. Henry Monsanto (Performer) Began mit 9 Jahren mit dem Schlagzeugunterricht und wurde am 24.4.1990 in Manila, Philipinen geboren. Mit spielte bald in verschiedenen Bands. Im musischen Gym- knapp 6 Jahren kam er mit seiner Familie in die Schweiz. nasium kommt Klavier als Zweitinstrument dazu. Master- Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft fürs Tanzen und studium ZHdK Pop mit Auszeichnung abgeschlossen. Als nach der Lehre als Polymechaniker entschied er sich, sich Gründungsmitglied und Schlagzeuger der Popband “Baba ganz seiner Leidenschaft zu widmen. Täglich diszipliniertes Shrimps” (“Neon” 2014) diverse Tourneen durch die Sch- Training brachten ihm sehr schnell Erfolge. Seit 2010 tanzt weiz und das nahe Ausland und “signed Artist” bei einem er bei dem 2fachen Schweizermeister im Breakdance, der Major-Label. Komposition und Performance für das inter- Breakdancecrew Ghost Rockz. Dazu tanzte und tanzt er an nationale Bühnenprojekt “Common Stage” 2013 in Peking, diversen Shows im In - und Ausland. Mit seiner Crew Con- China. Diverse Produktionen und arbeiten als Toningenieur trast war er in Deutschland für die Fernsehshow “Got to (u.a. Produzent und Schöpfer des Künstlerkollektiv “Pilløw”) Dance” unterwegs. sowie regelmässige Einsätze als Studiomusiker und auf der Contrast wurde im Januar 2013 gegründet und gewann be- Bühne für diverse Künstler (u.a. Zebra, Jan Oliver, Tilia, reits wenige Monate später das Casting von Zürich Tanzt Marco Rima). Unterrichtet Schlagzeug für Kinder und Er- 2013 und den KukAward 2013. Ausserdem gewann Henry wachsene und coacht junge Bands. mehrere Tanzbattle’s. Neben diversen Shows war Henry Monsanto auch in läng- Jonas Wolf (Perfomer) eren Projekten beteiligt wie im Opernhaus, wo er bei Otello geboren 1988, kam bereits sehr früh in Kontakt mit virtuos- mitwirkte oder im Theater 11 für das Bejartballett. er Rockmusik, sodass er im Alter von 6 Jahren begann Gi- tarrenunterricht zu nehmen. Nach zahlreichen Liveauftritten Aline Gschwend (Ausstattung) in Blues- und Rockbands in der Schweiz und Deutschland, Nach angefangenem Kommunikation Studium, einigen absolvierte er 2014 sein Masterstudium an der ZHdK im bereisten Ländern und betauchten Meeren, traf Aline Bereich Pop mit Auszeichnung, wo er seit 2015 als Dozent Gschwend durch Zufall auf den Filmemacher Giacun Caduff tätig ist. und fand in ihrer ersten Kostümausstattung für seinen Spielte als Studio- und Tourgitarrist zw 2012 und 2015 zahl- Spielfilm zur Leidenschaft des Kostümbilds. Die Neugierde reiche Konzerte weltweit, u.a. in LA (u.a. im Viper Room), Neues auszuprobieren, führte zur vielseitigen Arbeit mit Fo- Berlin oder in der Dominikanischen Republik. Sehr aktiv in tograf Gregor Brändli, sowie Filmemacher Timo von Gunten der schweizer Musikszene, seine aktuellen Hauptprojekte und damit zu diversen Fotoshootings, Musikvideos (u.a. für sind The Tobey Lucas Band, The bianca Story, The ZiBBZ James Gruntz) und Kurzfilmen. sowie seine eigene Metalband TRHOTK. alinegschwend.ch 2014/15 Mitarbeit an einer deutschen Kinofilmproduktion
AUSZUG AUS DEN LYRICS Baby boy little toy FUNERAL MARCH I point a gun at you father listen to me Farewell, farewell, my friend a kingdom, but this is the end I needed him well done, brave little beast all alone Madcap, you’ve had your feast drinkin Gin far from home In your eyes, danger lies baby boy you burst out, let anger rise take the key you need a toy one has to rage get away from me we should burn, turn the page all you folk, here’s my tag: Baby boy Hit it hard, boy! little toy tear down the flag I point a gun at you go wild father listen to me Come on we go wild yeah WANNA MARRY ME? Farewell, farewell old man all in one - that’s one too much the devil is shaking your hand I turn my head away your’re smiling at your little friend I paint it black - I get stuck Beware! You will fight for his land. Need some holiday in your eyes, danger lies World’s on fire, need a break you burst out, let anger rise Oh baby what can I say If we leave do we forsake? one has to rage I’m not made to stay we should burn, turn the page all you folk, here’s my tag: We must run to feel alive Hit it hard, boy! I fall on my knee tear down the flag I Ask you once i ask you twice go wild Do you wanna marry me? Come On We take the bus, put all inside, that’s home for us, we go wild yeah leave past behind, go on tour, the world outside is paradise. Happiness is not a good for sale It’s a scent you inhale We’re happy cause we don’t know. A moment you nail It’s there for a second watched the news the whole day then you send it away. That child on the street I don’t wanna look away What do you need? THE GENERAL I start to cry, I clench my fist the battlefield a voice inside my enemy tells me the child doesn’t exist pain for real hanging on trees We take the bus, put all inside, that’s home for us, banging on me leave past behind, go on tour, the world outside is no move, no wind paradise. get on my knee suffering We’re happy cause we don’t know
HINTERGRUND INFORMATIONEN seiner Handlung schnell erzählt: In einer Aufeinanderfolge surrealer Szenen wird eine bourgeoise Hochzeitgesells- Der Musiker und Künstler Fabian Chiquet realisiert chaft gezeigt, die in ihren Festivitäten immer wieder von im Herbst 2015 in Koproduktion mit dem Haus der unliebsamen Ereignissen gestört wird. Kernszene ist ein Elektronischen Künste (BS) eine musikalisch-instal- Massaker: Ein Junge – „the beautiful little victim of the lative Performance, welche die Machtlosigkeit des next war“ – massakriert die Hochzeitsgesellschaft, inklu- Einzelnen gegenüber globalen, kriegerischen Aus- sive einem General aus dem 1.Weltkrieg. Nach dieser einandersetzungen thematisiert. Er arbeitet dabei Szene wollte Cocteau das Stück auch benennen - sein mit den Mitteln und Ästhetiken, die er als bildender Vorschlag wurde aber abgelehnt und durch einen fröh- Künstler, Musiker und Regisseur in den letzten Jah- licheren Titel ersetzt. Ich benutze ganz bewusst den ur- ren kontinuierlich weiterentwickelt hat. „The Wed- sprünglich vorgeschlagenen Titel Cocteau’s . ding Party Massacre“ wird eine treibende, physis- Wichtig ist es, dieses Ballett als „Material“ für meine Per- che Performance, in der sich das Publikum auf eine formance zu begreifen. Es handelt sich hier keineswegs Reise durch die Ängste unserer Zeit begibt, und um eine Neuinszenierung des Stückes. sich dabei in einer energiegeladenen, audiovisuel- Was ich aufgreifen will, sind die Themen, die in unserer len Welt verliert. heutigen Zeit genauso aktuell sind: Ein Europa, das aus Das Projekt ist der Nachfolger Chiquet’s letzter In- seinen Fugen gerät und Länder, die sich zunehmend iso- szenierung „Parade“ und bezieht sich, wie schon lieren. Meine zentrale Frage hierbei lautet: Was bedeu- damals, auf eine Idee Jean Cocteau’s. In „The Wed- tet diese Stimmung für den einzelnen Menschen, der in ding Party Massacre“ kommt diese jedoch instal- der Mitte dieser Blase lebt? Was bedeutet es heute für lativer, performativer und musikalischer daher. Es mich, eingebunden zu sein in eine reiche, weisse Gesells- handelt sich hier nicht um eine Neuinszenierung von chaft, die sich permanent mit ihrer eigenen Inszenierung Cocteau’s Original, sondern begreift seine Bilder- beschäftigt? Was ist dabei mein Umgang mit Krieg in all und Themenwelt als Rohmaterial, um eine neue seinen Formen? Themen wie die Machtlosigkeit des Ein- Welt zu kreieren. zelnen gegenüber der Welt, die Gewalt als Ventil um Macht Die Komposition – das resultierende Gesamtkunst- auszuüben und den Machthaber, der den Untergebenen werk – wird sich Elementen aus dem Tanz, der für seine Ziele opfert, möchte ich mit einer physisch inten- Videokunst, und der Live-Musik mit Lyrics in englis- siven, treibenden, musikalisch-installativen Performance cher Sprache bedienen. Es gibt keinen Dialog und thematisieren. keine Schauspiel-Passagen. Es wird ein einziger So steht der Titel des Abends „The Wedding Party Mas- kompakter Organismus angestrebt, in dem die ver- sacre“ auch sinnbildlich für die globalen Probleme, in der schiedenen Disziplinen zu einem einzigen, starken unsere westliche Konsumrausch-Party immer wieder von Stimmungsbild verdichtet werden. Die Kraft und „unliebsamen“ Ereignissen gestört wird. der Schwerpunkt dieser installativen Aufführung werden im Visuellen und Musikalischen liegen. „The Setting & Ästhetik Wedding Party Massacre“ wird ab September 2015 Als bildender Künstler, Musiker und Theatermacher, habe in Basel, Bern, Luzern und Zürich gezeigt. ich die letzten Jahre kontinuierlich an der Vermischung der Elemente Videoinstallation, Musik & Performance gearbe- Background & Inhalt itet. Tanz spielte in all meinen Projekten sowohl inhaltlich, Ausgangsmaterial von „The Wedding Party Massa- wie auch als Ausdrucksform und Übertragung von Musik cre“ ist ein Ballett von Jean Cocteau mit der Musik eine wichtige Rolle. der „Groupe des Six“ aus dem Jahr 1921. Der Orig- In einer semiotischen, von der Popkultur stark beein- inaltitel war „Les mariés de la tour Eiffel“ und ist in flussten Bilderwelt, setze ich inhaltliche Elemente aus dem
Originalstück neu zusammen, suche dabei nach deren Essenz, und übertrage sie in einen zeitgenössischen Kontext. Neben den Musikern stehen 3 weitere Per- former auf der Bühne, die mit einer ausgefeilten Vide- oprojektion interagieren und damit die Stimmungsbilder prägen, aus denen das Stück gebaut ist. Stimmungen und innere Zustände werden mithilfe der ästhetisch- en Praxis „Pop“ dargestellt. Diese Praxis im Feld der Musik, Bildgestaltung und Text heisst für mich nichts anderes, als die maximale, inhaltliche Konzentration von komplexen Emotionen in möglichst einfache Slogans und Bilder. Diese Fähigkeit von Popkultur ist es auch, die mich dazu bringt, mich genau diesem schwierigen und komplexen Thema des Krieges und ihren gesells- chaftlichen Folgen anzunehmen. Dieser Angelegenheit mit direkten, physischen Emotionen eine Wahrheit ab- zugewinnen und Dinge zu verstehen, die über eine lo- gisch-stringente, intellektuelle Herangehensweise nicht fassbar sind. Die Live-Musik wird in ihrer Mischung aus Electronica, Hip-Hop und Rock stark auf die treibenden Beats setzen, und das Stück in ihrer Mächtigkeit mass- geblich vorantreiben. Das Team Fabian Chiquet arbeitet seit mehreren Jahren in einem bewährten Umfeld, zu dem seine Band The bianca Story, der Musiker Victor Moser, sowie der Filmer & Fotograf Gregor Brändli gehört. Daneben arbeitet er in verschiedenen Konstellationen mit den Choreographen Jessica Huber, Marcel Leemann und diversen Tänzern und Performer aus der Schweiz und Deutschland. oben: Fabian Chiquet / Bilderserie: Performative Arbeiten von Fabian Chiquet 2012 -2014
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