SPIELZEIT - FREIES ENSEMBLE JEDERMANN E. V.
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s In der Spielzeit 2021 wird es persönlich - wir machen die Bühne ein- mal mehr zum Versuchsraum und fragen nach dem Selbst: In Rückbli- cken, prospektiven Selbstentwürfen und aktuellen Bestandsaufnahmen b licken die fünf Inszenierungen in diesem Jahr auf mögliche Formen des Ichs. Dabei wohnt den Versuchen auch immer eine Suche inne: Etwa die Suche nach der eigenen Identität und einem Weg, so sein zu können,wie man eben ist, ohne sich verstecken zu müssen, wie in „Das E nde von Eddy“ nach dem gleichnamigen Roman von Édouard Louis. Oder die Suche nach den Wurzeln autoritären Gedankenguts in der Mitte der Gesellschaft, die zum Thema wird in Else Lasker-Schülers Theaterstück „IchundIch”. Hier treffen Faust und Mephisto als zwei Teile eines Ganzen aufeinander. Wir erproben, wer wir sind und wer wir sein wollen, wie wir uns ver- ändern und bewahren können. So zeigt Max Latinskis “was wir füreinander sind. (not a love story)” spielplan.......................2 M die seiltanzartige Annäherung zweier fremder Persone n aneinander. O Diese werden immer wieder vor die Herausforderung der Entscheidung premieren 2021.............3-8 zwischen Selbstoffenbarung oder Selbstschutz, Authentizität oder Selbststilisierung gestellt. was wir füreinander sind. Die Frage nach dem Sel bst im Aufeinandertreffen mit anderen be- (not a love story)...........4 schäftig t auch die beiden Autor*innen Alexandra Emig und Jasper Thie- me in ihrem Auftragswerk „Flurgespräche“: Wer sind die Menschen, das ende von eddy..........5 mit denen wir zusammenleben, und was macht unsere Beziehung zu moby dick......................6 ihnen aus? p inhalt. Und schließlich machen wir uns in “Moby Dick oder ichundich.......................7 5 Die Einsamkeit der Wel tmeere” (nach Herman Melville) auf, D uns selbst in den Silberreflexen des windstillen Ozeans zu flurgespräche.................8 begegnen und die Ungeheuer zu konfrontieren, die während einer Flaute aus den dunklen Gestaden unserer Seelen zur 1 Oberfläche aufsteigen können... wiederaufnahme...........9-10 D Wie finden wir zu uns in den Schlüsselmomenten unseres medusa wurde zur Lebens, wie entwerfen wir uns selbst und wie können wir uns gruppe hinzugefügt........10 behaupten? Worauf stoßen wir, wenn wir versuchen, die Erwartungen der anderen hinter uns zu lassen, unsere eigenen Abgründe das ensemble..................11 auszuleuchten? Wenn wir sicheres Terrain verlassen und in See stechen, um unseren Dämonen und Wünschen zu begegnen? der verein......................12 Was auch immer wir entdecken mögen, wir freuen uns auf eine aufregende Spielzeit mit euch! who you gonna call?.........13 Lea Aupperle, Alexandra Emig, Charlotte Haselon, Max Latinski, Sophie León Pellegrin und Lea Schneider impressum....................14 Dramaturg*innen des Freien Ensemble Jedermann e. V.
spielplan. 2021 stand 22.12.21 februar märz januar april mai premiere. 12.3.2021 | OPT 16.4.2021 | OPT was wir füreinander sind. was wir füreinander sind. (not a love story) (not a love story) hinzugefügt. Medusa wurde zur Gruppe dusa lin e on de ma nd : ww w. ensemblejedermann.de/me On 13.3.2021 | OPT was wir füreinander sind. (not a love story) juni september oktober juli august premiere. premiere. premiere. 5.6.2021 | OPT 2021 | 1.10.2021 | OPT Das Ende von Eddy Moby Dick IchundIch 11.6.2021 | OPT 2.10.2021 | OPT Das Ende von Eddy IchundIch 15. & 16.10.2021 | OPT IchundIch dezember 23. 10.2021 | OPT november premiere. IchundIch 3.12.2021 | OPT 18.12.2021 | OPT Flurgespräche Flurgespräche 2
p r e m i e r e n . SPIELZEIT 2021
W A S W IR F Ü R E IN A N D E R S IN D . (N O T A L O V E S T O R Y ) von Max Latinski Mit Ursula Kohl, Zwei Menschen treffen aufeinander, zwei Menschen, die sich noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen Helena Schamne haben. Zwei Menschen, die an einer entscheidenden Wegkreuzung ihres Lebens stehen. Zwei Men- schen, die beide nach Halt und Orientierung suchen, in einer außer Kontrolle geratenen Welt. TEXT & Inszenierung Max Latinski Zwei Menschen fühlen sich zueinander hingezogen wie zu niemandem sonst und beschließen: Wir Bühne & Kostüm sind keine love story! Aber was sind sie dann? Lea Schneider was wir füreinander sind. (not a love story) beschreibt mehr als das bloße Aufeinandertreffen dieser zwei Menschen, das Stück zeigt auch die Entwicklung und (Ver-)Wandlung ihrer Beziehung Dramaturgie ALEXANDRA EMIG von anfänglicher Skepsis zu einer tiefgehenden Freundschaft. Max Latinski wendet sich in seinem Erstlingswerk nicht nur der Kritik an inzwischen automatisierten Erzählgewohnheiten in Theater und Regieassistenz Film wie boy meets girl oder dem happy ending zu, sondern arbeitet nebenbei auch noch drängende MARINA ERLER politisch-philosophische Fragen unserer Zeit im Zwiegespräch der Protagonist*innen ab: Was heißt es eigentlich glücklich zu sein? Welche Mittel politischer Auseinandersetzung sind legitim? Technische Betreuung Was bedeutet es, ein guter Mensch zu sein? Ein Stück, das nicht unbedingt Antworten gibt, aber eine Till Wimmer Diskussionsgrundlage darüber schafft, wie wir in unserer Gesellschaft miteinander umgehen wollen. „IN EINEM THEATERSTÜCK HÄTT E MAN JETZT VERMUTLICH EINEN BLACK EINGEBAUT, UM ZU VERS CHLEIERN, DASS DIE AUTORIN KEINEN BLASSEN SCHIMMER HA TTE, WIE SIE DEN ÜBERGANG VO UNTERHALTSAMEN SMALLTALK ZU M DEN THEMEN HINKRIEGEN SOLL, DIE SIE IN IHREM STÜCK EIGENTL ICH VERHANDELN WILL.“ Max Latinski studiert Dramaturgie an der HMT Leipzig. Nach seinem Abitur arbeitete er zunächst als Assistent in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Theater der Altmark in Stendal. Parallel dazu gründete er in Leipzig das Freie Ensemble Jedermann. Seit Ende 2018 ist er Teil der kollektiven Leitung des Ost-Passage Theaters. Für das Freie Ensemble Jedermann ist er als Regisseur, Dramaturg und Autor tätig. Vergangene Arbeiten waren u. a. MEDEA. KILLING IASON. und Deutschland. Ein Märchenwald. 24
DAS ENDE VON EDDY inszenierung kostüm Charlotte haselon, julia scholz sophie leon pellegrin Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Édouard Louis Musik BÜHNE & VIDEO gregor nicolai Deutsch von Hinrich Schmidt-Henkel CHRISTOPH MAGNUS Dramaturgie Charlotte haselon Da sind die zwei Jungen auf dem Schulflur. Es ist still, keiner wird sie hören. I Und Eddy grinst - trotz der Schläge. Da sind sie wieder, ihre Worte, Blicke, die Stimmen und die alten Vor- würfe. Szenen aus Eddys Kindheit und Jugend. Die Schornsteine im Nebel. Umrisse der Fabrik, die im Dorf den D Takt vorgibt. Die Blicke seines Vaters. Unverständnis und all die Erwartungen, die Eddy nicht erfüllt. L Inzwischen findet er Worte, beginnt zu erzählen, von der Armut, der Gewalt. Doch vor allem von einem Be- gehren, das immer stärker wird. Eddy ist schwul und erinnert sich an die Versuche, sich anzupassen, die Anstrengungen, ein anderer zu werden. Geschichten von Gefühlen der Verzweiflung und von einer Enge, die immer erdückender wird. „ALLMORGENDLICH IM BADEZIMMER WIEDERHOLTE ICH FÜR MICH DIESELBE FORMEL, UNUNTER- BROCHEN, SO OFT, DASS SIE SCHON IHREN SINN VERLOR, ZU EINER REINEN ABFOLGE VON LAU- TEN UND SILBEN WURDE. ICH SAGTE SIE AUF UND BEGANN SOFORT VON NEUEM HEUTE BIN ICH EIN ECHTER KERL. ICH ERINNERE MICH DARAN, DENN ES WAR GENAU DIESER SATZ, FAST IN DER ART EINES GEBETS, MIT DIESEN WORTEN UND KEINEN ANDEREN HEUTE BIN ICH EIN ECHTER KERL (UND ICH SCHREIBE DIESE ZEILEN WEINEND, DENN WAS IST DAS FÜR EIN LÄCHERLICHER, AB- SCHEULICHER SATZ, DIESER SATZ, DER MICH FÜR MEHRERE JAHRE BEGLEITETE UND - ICH GLAU- BE, DAS IST NICHT ÜBERTRIEBEN - DEN MITTELPUNKT MEINER EXISTENZ BILDETE.)“ EDDY BELLEGUEULE Based on the book: EN FINIR AVEC 4, Édouard Louis © Copyright 201 All rights reserved 2014 First published by Editions du Seuil in ag GmbH, F.a.M. e der Übe rset zung bei S. Fisc her Verl © Aufführungsrecht Charlotte Haselon studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft und Psychologie in Berlin und Bordeaux, bevor sie 2019 ihr Studium der Dramaturgie an der HMT Leipzig aufnahm. Neben Regiehospitanzen am Thalia Theater realisierte sie mehrere eigene künstlerische Projekte und ist seit 2019 Teil der Dramaturgie des Freien Ensembles Jedermann. Sophie León Pellegrin assistierte eine Spielzeit an der Bürgerbühne des Staatsschauspiel Dresden. Nebenbei inszenierte sie am tjg dresden das Stück „Das Prinzip der alten Dame“. Nach einer Dramatur- giehospitanz am Schauspiel Leipzig studiert sie nun seit dem Sommersemester 2019 an der HMT Leipzig Dramaturgie. Für das Freie Ensemble Jedermann ist sie als Regisseurin und Dramaturgin tätig. 5
„IMMER WENN IN MEINER SEELE NASSER, NIESLIGER M O B Y D IC K NOVEMBER HERRSCHT, DANN IST ES HÖ CHSTE ZEIT oder Die Einsamkeit der Weltmeere FÜR MICH, AUF SEE ZU KOMMEN nach Herman Melville .“ Inszenierung MONA LI Eine Gruppe Seefahrer, tausende Meilen Wasser und ein weißer Wal, der unter der Oberfläche seine Kreise zieht ... Auf der Suche nach Moby Dick sticht die Besatzung der Pequod in See. Seit ihr Kapitän sein Bein im Dramaturgie Zweikampf mit dem Untier verlor, kennt er nur noch ein Ziel: seinen Widersacher zu töten. Von Rachsucht LEA AUPPERLE getrieben lassen die Bordgefährten die menschliche Zivilisation zurück, um ihm zu folgen – quer durch die sieben Weltmeere, in die Stille der wässrigen Welt. Wochen- und monatelang segeln sie um den Globus, auf Gedeih und Verderb einander ausgeliefert, allein unter einem leeren Himmel. Im nassen Milieu treiben ihre Seelen beängstigende Blüten: Hass, Fanatismus und Wahnsinn drohen, nicht nur das Gemüt des Kapitäns zu verdunkeln. Sind es wirklich die Untiefen unter ihren Füßen, in denen ihr Todfeind lauert? Was macht das Meer mit dem Menschen, wenn ihn die Einsamkeit erdrückender Weiten zur Begegnung mit sich selbst zwingt? Herman Melvilles sprachgewaltiger Roman Moby Dick erzählt nicht nur von der Jagd auf den Wal, in dem die Seemänner den Inbegriff der Sinnleere menschlichen Daseins erkennen. Er ist auch eine Meditation über die Stille, das Alleinsein mit sich und dem Leben, über dessen Schönheit und Grausamkeit, wie sie sich dem Ausguck eines schlingernden Schiffs an einem sonnengleißenden Tag zeigen. Und schließlich machen wir uns in Moby Dick oder Die Einsamkeit der Weltmeere (nach Herman Melville) auf, uns selbst in den Silberreflexen des windstillen Ozeans zu begegnen und die Ungeheuer zu konfrontie- ren, die während einer Flaute aus den dunklen Gestaden unserer Seele zur Oberfläche aufsteigen können... Mona Li verfolgte zunächst eine erfolgreiche Karriere als IT-Unternehmensberaterin, ehe sie sich in Vollzeit ihrer Leidenschaft, der Theaterregie, widmete. Sie war zuletzt als Regiehospitantin am Thalia Theater in Hamburg, am Residenztheater in München und am Schauspiel Leipzig tätig. In dieser Spielzeit debütiert Mona Li in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Jedermann. Lea Aupperle studierte Theater- und Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin und arbeitete währenddessen unter anderem am Maxim Gorki Theater und am Deutschen Theater Berlin sowie am Schauspiel Leipzig. Sie inszenierte Jakob Noltes SÄMTLICHE ERZÄHLUNGEN in der Berliner Off-Szene und studiert seit Herbst 2020 Dramaturgie im Master an der HMT Leipzig. 6
IC H U N D IC H von Else Lasker-Schüler Faust als „urdeutsches“ Drama wurde vielfachst rezipiert und (über)interpretiert. Nun widmet sich das Freie Ensemble Jedermann einem Text von Else Lasker-Schüler, der sich mit ebenjenem Stoff beschäftigt und unkonventioneller nicht sein könnte. Die „Herzensbühne“ der Dichterin präsentiert uns Faust und Mephisto als zwei Teile eines Ganzen, einer Person – ich und ich, die nicht zueinander finden können. Beide befinden sich zu Beginn des ersten Aktes in der Hölle, als Goebbels, Göring und weitere Nazigrößen zu einem Geschäftsessen erscheinen und Mephisto um die Unterstützung ihres Krieges bitten. Während Goebbels mit Marte Schwertlein flirtet, fordert Mephisto bei einer Partie Schach nicht nur Faust, sondern auch den „Ewigen“ heraus. Was als Spiel beginnt, wird jedoch bald zu einer existentiellen Debatte. Am Ende rechnet Mephisto mit den Nazis ab und lässt sie in den Höllen- fluten aus Lava versinken. Das Stück, angelegt als Theater im Theater, entstand 1940/41 im palästinensischen Exil und wurde bis 1979 unter Verschluss gehalten. In einer völlig aus den Fugen geratenen Welt stellt Else Lasker-Schüler Fragen, die auch heute aktuell sind: Was steckt noch in uns? Wie anfällig ist jeder einzelne von uns für faschistoides Gedankengut?Und welches Stück spielt auf unserer “Herzensbühne“? WENN ICH DICHTE „UND DA DIE WAHRHEIT ICH BERICHTE, LASST ALLEN ZWEIFEL AUSSER ACHT!“ Mit Sarah Berger-schütze, marina erler, elisa hensen, ursula kohl, max latinski, daniel maier, Helena Schamne, Jasper thieme, Johanna walzebuck. Inszenierung Musikalische leitung/SoundDesign kostüm Dramaturgie Max Latinski edwin lose estrella jurado Lea schneider Bühne & licht video maske assistenz emily rößner ronja pape & moritz lange emily rosin ronja bemmann, sophie heinig, dorothea kaiser, pia machnik, 7 Ulrike queck & Charlotte schwaiger
FLURGESPRÄCHE von Alexandra Emig und Jasper Thieme Vom Dorf in die Großstadt, aus dem Elternhaus raus, das erste Mal allein wohnen. Das komplet- te Leben neu ordnen, weit weg von zuhause und den gewohnten Strukturen. In eine Wohnung Inszenierung mit drei Fremden, drei Persönlichkeiten, drei Freund*innen. Sie scheinen fester im Leben zu JULa Marie KÜHL, Joelle Lieser stehen als man selbst, wissen mehr und vor allem können sie eine Waschmaschine bedienen. Die Kisten sind (fast) ausgeräumt, das Zimmer (beinahe) vollständig eingerichtet, jetzt das Dramaturgie erste Mal Bier-Pong im Flur. Doch das eigentliche Zusammenleben geht nun erst richtig los. Wo ALEXANDRA EMIG kommt der Papiermüll hin? Wie laut darf man die Musik drehen? Mittwochs gehen wir immer Nordic Walken, willst du mitkommen? Im Auftragswerk Flurgespräche beschäftigen sich Alexandra Emig und Jasper Thieme mit der „aus-Not-mach-Tugend-Mentalität“ der Generation Z. Diese sieht sich aufgrund steigender Mieten, langer Studienzeiten und des Wohnungsmangels der Großstädte immer mehr dazu ge- zwungen, ihr Leben und ihren Alltag mit anfänglich Fremden zu teilen. Diese Art des Zusammen- lebens bringt dabei eine neue Form der Intimität hervor: Eine nichtromantische, jedoch inten- sivere Beziehung, die mit dem Begriff der Freundschaft nicht mehr ausreichend beschrieben werden kann. Man teilt miteinander, man lernt die Tagesabläufe und Routinen der*des Anderen kennen, sieht sich womöglich in den privatesten und unverschleiertsten Momenten. Genau diesem Phänomen gehen die beiden Autor*innen für das Freie Ensemble Jedermann auf den Grund. Lustige Geschichten,negative Erinnerungen, Insider... all dies wird seinen Platz finden in ebenjenen Flurgesprächen. Joëlle Lieser absolvierte ihr Abitur am Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz mit Hauptfach Schlagwerk. Im Rahmen ihres FSJ Kul- tur an der Staatsoper Hannover hospitierte sie bei den Produktionen „Zählen und Erzählen“ und „Le vin herbé“. In jüngster Zeit arbeitete sie als Regieassistentin im Jungen Kollektiv MusikTheater Karlsruhe. Seit dem Wintersemester 2020/21 studiert sie Dramaturgie an der HMT Leipzig. Für das Freie Ensemble Jedermann entsteht in der Spielzeit 2021 gemeinsam mit Jula Kühl ihre erste eigene Regiearbeit. Jula Marie Kühl kommt gebürtig aus Hannover, wo sie zuerst im Schultheater und dann auch in Jugendproduktionen des Staatstheaters selber auf der Bühne stand. In Workshops für Jüngere sammelte sie erste Erfahrungen als Theatermacherin. Dabei flocht sie ihre Liebe zur Musik in ihre Arbeit mit ein. Nach ihrem Abitur im Jahr 2019 ging sie für ein Jahr ans Theater Aachen, um dort als FSJlerin in der Thaterpädagogik und Musikvermittlung zu arbeiten. Dort inszenierte sie ge- meinsam mit Luise Berndt William Goldings „Herr der Fliegen“ mit einigen Jugendlichen aus Aachen. Derzeit studiert sie Dramaturgie an der HMT Leipzig. 8
2021 wiederaufnahme. SPIELZEIT
M ED U SA W U R D E ZU R G R U PP E H IN ZU G EF Ü G T. Stückentwicklung mit Texten von Spencer Freudenberg und Pauline Vorberg Mit Ursula Kohl, Medusa ist ein Monster. Medusa hat viele Menschen durch ihren versteinernden Blick getötet. Marlene Neuhaus, Medusa hat Haare aus Schlangen. Medusa ist abstoßend hässlich. Medusa hat Poseidon ver- führt. Medusa wurde von Athene verflucht. Medusa wurde von Perseus getötet. Medusa hat all Helena Schamne, Jasper Thieme, Spencer Freudenberg das verdient. Das ist unsere Wahrheit. Oder? Oder. Was wenn alles ganz anders war? Müssen wir heute diese Geschichte umschreiben? Inszenierung Korrigieren? Und wer zur Hölle hat eigentlich diese Geschichte geschrieben? Spencer Freudenberg, Die Schreckgespenster der gefährlichen Frauen, der Femme fatale, der Vagina dentata geis- Pauline Vorberg tern noch immer durch unseren gesellschaftlichen Diskurs, prägen noch immer unser Bild von Frauen. Und noch immer werden diese Bilder von Männern in die allgemeine Wahrnehmung ein- Bühne Emily Rößner geschrieben. Doch was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn sie sich nicht anders zu helfen weiß, als ihre Angst in aggressive Diskriminierung umzuwandeln? Kostüm Lea Schneider In einer Stückentwicklung beschäftigt sich das Ensemble ausführlich mit dem griechischen Mythos, aktualisiert und kommentiert ihn – zwischen Geschichtserzählungen und Catcalls, Musik zwischen Zuschreibungen und Spiegelbildern. Niclas Jahn, Johannes Schleicher „JEDE MALERIN WÜRDE DEN PINS Dramaturgie ELSTRICH Max Latinski ANDERS SETZEN UND SO BENUTZ EN AUCH ERZÄHLENDE IMMER ANDERE WOR Regieassistenz Charlotte Schwaiger TE“ Spencer Freudenberg studiert Amerikanistik an der Universität Leipzig. Für das Freie Ensemble Jedermann war sie* zunächst als Kameramensch in Deutschland. Ein Märchenwald. tätig. Ab 2020 übernahm sie* für das Ensemb- le die Aufgaben der Disponentin* und arbeitete als Regisseurin*. Pauline Vorberg studierte Theaterwissenschaft in Leipzig und ist zurzeit als Regieassistentin am Landestheater Coburg engagiert. Für das Freie Ensemble Jeder- mann war sie zunächst als Schauspielerin und ab 2020 auch als Regisseurin tätig. 10
WER WIR SIND das ensemble. Wir sind ein freies Theaterensemble mit Basis in Leipzig. Unsere Künstler*innen sind zwischen 17 und 30 Jahren alt und stehen damit alle noch am Anfang einer möglichen Karriere. Dennoch bringen einige von ihnen bereits beachtliche Erfahrungen mit. Das Ensemble wird nach dem peer-to-peer-Prinzip von jungen Theatermacher*innen angeleitet, die in diesem Rahmen erste eigene Arbeiten produzieren. WAS WIR WOLLEN Unser Theater soll insbesondere junge Menschen ansprechen und zurück in die Vorstellungssäle holen. Dabei verfolgen wir die Philosophie, dass gutes Theater immer politisch und immer gesellschaftlich relevant ist. Der Diskurs über die entsprechenden Themen ist für uns fester Teil des Probenprozesses. Unser Theater ist feministisch, antirassistisch und solidarisch! Wir treten ein gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Wir wollen insbesondere Regisseurinnen* und Autorinnen* fördern und versuchen, unseren Spielplan nach diesen Kriterien auszurichten. Und: Wir haben uns die Förderung junger Talente auf die Fahne geschrieben. So werden wir immer wieder spannende neue Regisseur*innen einladen, mit uns zu arbeiten bzw. ihr Regiedebüt zu geben. Außerdem sind uns kollektive Strukturen und flache Hierarchien wichtig für unsere Arbeit. Daher wird das Ensemble von drei gleichberechtigten Gremien geleitet: Dem Vorstand (Verwaltung und Finanzen), der Ensembleleitung (Interessensvertretung nach innen) und der Dramaturgie (Künstlerische Leitung). IHR WOLLT DABEI SEIN? Schreibt uns an info@ensemblejeder MITMACHEN! mann.de unter dem Betreff 11
WIESO EIN VEREIN? Wir realisieren inzwischen zahlreiche Projekte im Bereich des politischen Theaters und haben uns entschlossen, diese in festen Strukturen zu verankern. Denn unsere Idee ist ein Theater, das sich nicht am Geschmack des Mainstreampublikums messen lassen muss, sondern eigene neue Akzente setzt. Und dafür brauchen wir euch: Helft uns durch eure Mitgliedschaft und bezieht klar Position für eine solidarische Kunst. Für gerade mal 15 Euro im Jahr könnt ihr dabei sein. Einfach die Satzung durch- lesen und einen Mitgliedsantrag ausfüllen. Ihr wollt mehr geben? Kein Problem, ordnet euch einfach anhand unserer flexiblen Beitragsordnung selbst ein. WAS PASSIERT MIT M der verein. E INEN BEITRÄG EN? Eure Mitgliedsbeiträge unserer Projekte, z.B. füve rw en de n wi r zum größten Teil direk t zur Fin räume und Druckkoste r Bühnenbild oder Kostüme, aber auch Miet anzierung n für Flyer und Plakate en für Proben- fallen an. Ein kleinerer Teil der Be die Verwaltung. Kontof iträge fließt aber natürlich - ein notwendiges schließlich auch bezahltührungsgebühren, Büromaterial oder unsere Übel - auch in die finanziellen Vorgän sein. Allerdings könnt ihr als Mitglied jeder Website wollen ge des Vereins verlang zeit Einsicht in en. L I E D W ERDEN? IT M G Einfach auf www.ensemblejedermann.de/verein gehen & einen Mitgliedsantrag ausfüllen! SPENDEN Ihr wollt nicht Mitglied werden, uns aber dennoch unterstützen? Dann spendet an uns! Dies könnt ihr unter dem Verwendungszweck „Spende an FEJ“ an folgendes Konto tun: IBAN: DE55 8609 5604 0308 0851 63 BIC: GENODEF1LVB Leipziger Volksbank 12
Hier findet ihr alle Ansprechpartner*innen aus dem Ensemble rund um eure Fragen. who Einen Großteil der Infos, nach denen ihr sucht, gibt‘s auch auf unserer Website. Schaut doch mal rein unter www.ensemblejedermann.de. Das Ensemble führt grundsätzlich keine Kartenreservierungen aus. Wendet euch dafür direkt an KA R TENR ES ER VI ER U NG die entsprechende Spielstätte. Hier einige nützliche Kontakte: you gonna call? Ost-Passage Theater Neues Schauspiel Leipzig Konradstraße 27, 04315 Leipzig Lützner Straße 29, 04177 Leipzig E-Mail an karten@ost-passage-theater.de https://www.neues-schauspiel-leipzig.de/karten, oder direkt an der Abendkasse 0341 927997-70 oder an der Abendkasse DachTheater (Haus Steinstraße) Steinstraße 18, 04275 Leipzig https://www.haus-steinstrasse.de/veranstaltungen/ oder direkt an der Abendkasse Solltet ihr keine Rückmeldung über die Spielstätten erhalten, schreibt uns eine kurze Nachricht an info@ensemblejedermann.de. /PRESSE BOOKING Ihr seid selbst Veranstaltungsort, ein Festival oder ähnliches und möchtet uns für eure Location booken? Ihr wollt ein exklusives Interview mit einer Regisseur*in? Dann meldet euch hier: Max Latinski, info@ensemblejedermann.de, 0152 55361818 MITGLIEDSCHAFT/ Ihr habt Fragen zum Verein, eurer Mitgliedschaft oder wie und wofür ihr spenden könnt? Meldet euch gern bei uns: Helena Schamne, info@ensemblejedermann.de, 0174 7439750 SPENDEN VEREIN/ FANPOST Natürlich freuen wir uns auch über Fanpost und Anregungen jeglicher Art. Ihr könnt uns diese elektronisch an info@ensemblejedermann.de oder ganz oldschool per Post an Freies Ensemble Jedermann e. V., Postfach 10 02 03, 04002 Leipzig übermitteln. 13
Publikation des Freies Ensemble Jedermann e. V. impressum. c/o Max Latinski Ranstädter Steinweg 1 04109 Leipzig V. i. S. d. P.: Max Latinski und Lea Schneider (Anschrift wie Verein) Vorstand des Vereins: Ursula Kohl, Max Latinski, Lea Schneider Redaktion: Lea Aupperle, Alexandra Emig, Charlotte Haselon, Jula Marie Kühl, Max Latinski, Joëlle Lieser, Sophie León Pellegrin, Lea Schneider Layout und Satz: Meret Aupperle Auflage: 200 Stück und als Online-PDF Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Mühlbachstr. 7, 71522 Backnang Redaktionsschluss: 30.11.2020 Kontakt: info@ensemblejedermann.de Website: www.ensemblejedermann.de Alle Inhalte und Grafiken sind Eigentum des Freies Ensemble Jedermann e. V. oder (im Falle von Stückzitaten) der benannten Verlage und Agenturen. Sie dürfen ohne Erlaubnis des Vereins weder kopiert noch anderweitig reproduziert oder veröffentlicht werden. Zitate aus diesem Spielzeitheft sind im Rahmen von Vorankündigungen, Veranstaltungshinweisen oder Rezensionen möglich, müssen aber als solche gekennzeichnet werden. Der Verein behält sich insbesondere bei der kommerziellen Nutzung von Inhalten ohne vorherige Absprache vor, Rechtsmittel in Betracht zu ziehen. 14
Gefördert durch: DAS ENDE VON EDDY WA S WI R FÜR E IN A N D E R S IN D. ( N O T A LO V E STO R Y ) MEDUSA WURDE ZUR GRUPPE HINZUGEFÜGT.
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