Themenvorschläge für Abschlussarbeiten zum 15.01.2020 - Kontakt

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Themenvorschläge für
Abschlussarbeiten zum
15.01.2020
         Kontakt:
         organisation@wiwi.uni-goettingen.de
Themenvorschläge für Abschlussarbeiten zum 15.01.2020
                       Professur für Organisation und Unternehmensentwicklung

Anmerkung: Bei der folgenden Auflistung handelt es sich um Themenvorschläge für
Bachelorarbeiten. Einzelne Themenvorschläge, die einen entsprechenden Vermerk haben, können
auch als Anregung für Masterarbeiten verwendet und ausgebaut werden. Eine
Schwerpunktsetzung innerhalb einzelner Themen erfolgt in der ersten Phase des
Betreuungsprozesses und soll durch den Autor der Abschlussarbeit wesentlich mitgestaltet
werden. Ausdrücklich willkommen sind zudem eigene Themenvorschläge! Sprechen uns hierzu
gerne persönlich an.

1.   Category Spanning – Erfolgsfaktoren der Grenzüberschreitung von Kategorien                  2
2.   Legitimität in der Sharing Economy - Airbnb in Berlin                                       3
3. Arbeitssucht im organisationalen Kontext: Hintergründe, Erklärungsansätze und
   Einflussmöglichkeiten                                                                         4
4.   Das agile Unternehmen: flexibel, initiativ, kommunikativ und schnell! Eine kritische Analyse 6
5.   Die Rolle von Leadership in interprofessional Healthcare Teams                              7
6.   Konflikte in Healthcare Teams – Eine Analyse von Lösungsansätzen                            8
7. Interprofessional Collaboration across boundaries – Eine vergleichende Analyse der
   Zusammenarbeit in Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen                          9
8. Entrepreneurship in Emerging Markets: Unternehmerische Herausforderungen einer
   misstrauischen Umwelt                                                                        10
9.   Soziales Unternehmertum: Chancen und Herausforderungen von Hybridorganisationen            11
10. Der Widerstand etablierter Unternehmen gegen die Sharing Economy – Eine
    Beispieluntersuchung                                                                        12
11. Die Internationalisierung multinationaler Unternehmen aus den Emerging Markets –
    Herausforderungen und Chancen der institutionellen Umwelten                                 13

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1. Category Spanning – Erfolgsfaktoren der Grenzüberschreitung von Kategorien
Bachelor oder Master

Die Organisationsforschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass sogenanntes „Category Spanning“
von Organisationen—d.h. das Übertreten der Grenzen einer etablierten Kategorie, der sich eine
Organisation zuordnen lässt—meist nachteilig für den Erfolg dieser Organisation ist. Einige
Studien zeigen jedoch, dass Category Spanning unter bestimmten Umständen sehr wohl sehr
erfolgreich sein kann. Die Forschung hierzu ist bisher wenig konsolidiert und die Frage, was den
Erfolg von Category Spanning ausmacht, nicht vollständig beantwortet. Ziel dieser
Abschlussarbeit ist es, die bisherige Forschung zum Category Spanning aufzuarbeiten und
insbesondere der Frage nachzugehen, unter welchen Umständen Category Spanning zu Erfolg
führt.

Bei Interesse an diesem Thema können Sie sich gerne vorab bei Dr. Clarissa Weber melden.

Einstiegsliteratur:

Negro, G., & Leung, M. D. (2013). “Actual” and perceptual effects of category spanning. Organization
Science, 24(3), 684-696.

Paolella, L., & Durand, R. (2016). Category spanning, evaluation, and performance: Revised theory and
test on the corporate law market. Academy of Management Journal, 59(1), 330-351.

Kovács, B., & Johnson, R. (2014). Contrasting alternative explanations for the consequences of category
spanning: A study of restaurant reviews and menus in San Francisco. Strategic Organization, 12(1), 7-37.

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2. Legitimität in der Sharing Economy - Airbnb in Berlin
Themenvorschlag: Masterarbeit, empirisch

Airbnb ist weltweit eines der erfolgreichsten Unternehmen der Sharing Economy. In einigen
Hauptstädten Europas ist das Geschäftsmodell von Airbnb allerdings umstritten, was das
Unternehmen vor wesentliche Probleme bei der Marktetablierung stellt. Ein prominentes
Beispiel ist die Stadt Berlin, wo Airbnb immer wieder von unterschiedlichen Gruppen kritisiert
und angegriffen wird und bereits wesentliche Einschränkungen durch lokale Gesetzgebung
hinnehmen musste. Ziel der Arbeit ist es, zu analysieren wodurch lokale Ablehnung entsteht und
welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden können. Als theoretischer Ausgangspunkt soll der
Legitimitätsansatz der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie verwendet werden. Die
Arbeit sollte eine empirische Komponente enthalten, zum Beispiel in Form einer Diskursanalyse
lokaler oder überregionaler Medien oder der öffentlichen Kommunikation des Unternehmens.
Die genaue Vorgehensweise wird mit der Betreuerin besprochen und kann auch noch angepasst
werden.

Bei Interesse an diesem Thema können Sie sich gerne vorab bei Dr. Clarissa Weber melden.

Einstiegsliteratur:

Bansal, Pratima; Clelland, Iain (2004): Talking Trash: Legitimacy, Impression Management and
Unsystematic Risk in the Context of the Natural Environment. Academy of Management Journal, 47(1):
93-103.

Deephouse, David L.; Suchman, Mark (2008): Legitimacy in Organizational Institutionalism. In:
Greenwood, Royston; Oliver, Christine; Suddaby, Roy; Sahlin, Kertin (Hrsg.): The Sage Handbook of
Organizational Institutionalism. London: Sage.

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3. Arbeitssucht im organisationalen Kontext: Hintergründe, Erklärungsansätze und
      Einflussmöglichkeiten
In unserer durch Komplexität und Dynamik geprägten Leistungsgesellschaft ist das Problem der
Arbeitssucht relativ weit verbreitet - in Deutschland sind knapp 10% der Arbeitnehmer davon
betroffen. Die Sucht äußert sich in krankhaftem Arbeiten ohne Phasen der Erholung, auch in der
Freizeit kann nicht losgelassen werden, der Süchtige denkt immer und überall an die Erfüllung
seiner Aufgaben. Auf Dauer kann Workaholismus zu völliger Erschöpfung und in der Folge zu
psychosozialen Störungen, einer schlechten Arbeitsatmosphäre und gravierenden Fehlern bei der
Aufgabenerfüllung führen (vgl. Burke 2006, Poppelreuter 2013).
Im Zeitalter zunehmenden Wettbewerbs durch Globalisierung und Digitalisierung benötigen
Unternehmen einerseits natürlich Führungskräfte und Mitarbeiter, welche engagiert und flexibel
mit den komplexen Herausforderungen umgehen können, die sich voll für ein Unternehmen
einsetzen und auch kurzfristig zu Zusatzschichten und Mehrarbeit bereit sind. Sie werden
gefördert und aufgrund ihrer hervorragender Leistungen als ‚Manager des Jahres‘ oder
‚Mitarbeiter des Monats‘ ausgezeichnet.
Auf der anderen Seite birgt dieses intensive Engagement auf Dauer gewisse Gefahren, denn nach
dem Hochgefühl und dem Lob, welches das Erledigen von Zusatzbeiträgen mit sich bringt, kann
man süchtig werden (vgl. Rademacher, 2017). Fraglich ist außerdem, ob intensive Mehrarbeit
dauerhaft geleistet werden kann oder ob der Druck irgendwann so hoch wird, dass dieses hohe
Anspruchsniveau am Ende psychosoziale Störungen zur Folge haben kann (vgl. Poppelreuter,
2013). Arbeitssüchtige werden auf Dauer nicht nur krank, sondern können sich im Arbeitsalltag
schlechter konzentrieren, bringen weniger Mitgefühl auf, sind ungeduldiger. Auch fällt es ihnen
mitunter schwer, Aufgaben zu delegieren. Kurzum: Teamwork, Kooperation und Klima im Betrieb
können massiv unter ihnen leiden (vgl. Rademacher, 2017).
Die diesbezügliche Abschlussarbeit soll dieses Thema aus wissenschaftlicher Perspektive
systematisch beleuchten und in diesem Zusammenhang u.a. folgenden Forschungsfragen
nachgehen: Inwiefern lassen sich Erklärungsansätze für Arbeitssucht finden und wie kann sowohl
von den Betroffenen als auch in den Unternehmen mit der Krankheit umgegangen werden?
Das vorrangige Ziel dieser Arbeit besteht darin, Hintergründe, Erklärungsansätze und Einfluss-
möglichkeiten auf die Arbeitssucht zu analysieren, den Einfluss ausgewählter Gegebenheiten des
organisationalen Kontexts auf die Entstehung von Arbeitssucht darzustellen und Lösungs-
möglichkeiten zu diskutieren.

Einstiegsliteratur:

Burke, R. J. (2006): Research Companion to Working Time and Work Addiction, Cheltenham

Heide, H. (2001): Individual and Social Economic Dimensions of Work Addiction. In: Beiträge zur
sozialökonomischen Handlungsforschung, Bremen

Poppelreuter, S. (2013): Kann Arbeit Sünde sein? – Von Überstunden und Überallstunden in der
modernen Arbeitswelt. In: B. Badura et al. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2013. Verdammt zum Erfolg – Die
süchtige Arbeitsgesellschaft? Berlin, Heidelberg, S. 101-112

Rademacher, U. (2017): Arbeitssucht: Workaholismus erkennen und verhindern. Wiesbaden

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Städele, M., Poppelreuter, S. (2009): Arbeitssucht – Neuere Erkenntnisse in Diagnose, Intervention und
Prävention. In: D. Batthyány, A. Pritz (Hrsg.): Rausch ohne Drogen: Substanzungebundene Süchte. Wien, S.
141-161.

Voigt, C. (2006): Arbeitssucht: Persönlichkeitsmerkmale von Arbeitssüchtigen und prägende
Rollenmodelle, Saarbrücken

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4. Das agile Unternehmen: flexibel, initiativ, kommunikativ und schnell! Eine kritische
      Analyse
Der weltweite Wettbewerb und die Digitalisierung verlangen von Unternehmen immer kürzere
Innovationszyklen und schnellere Prozesse. Hier wird in Agilität die Lösung gesehen. Agilität ist
längst keine Domäne der Softwareentwicklung mehr. Die agilen Prinzipien lassen sich in allen
Bereichen des Unternehmens anwenden. Agile Mitarbeiter, Management 4.0 und auch Holokratie
sind Schlagwörter, die den Trend von einer prozessorientierten, starren Organisation zu einem
partizipativen Modell unterstreichen. Agilität soll Unternehmen in die Lage versetzen, flexibel,
anpassungsfähig, schnell und initiativ in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit zu agieren. Der
Erfolg einer agilen Transformation hänge dann vor allem von der Unternehmenskultur ab und
verlange einen gesamtunternehmerischen Wandel – einen Wandel der oft von externen Experten
begleitet wird.

Unternehmensberatungen stellen diese externen Experten zur Verfügung. Sie können Ressourcen
im Rahmen eines Interim Managements stellen, bis das Wissen im Unternehmen aufgebaut ist,
beziehungsweise bis neue Mitarbeiter eingestellt wurden. Eine weitere Möglichkeit ist das
Coaching: Interne Mitarbeiter werden dabei durch erfahrene Agilisten begleitet und in ihrer
jeweiligen Rolle weiterentwickelt. Im dritten Szenario begleitet die Beratung das Unternehmen
von der ersten Idee über die Implementierung bis hin zur agilen Weiterentwicklung und passt
somit die agile Transformation stetig an die Unternehmensbedürfnisse an.

Vor diesem Hintergrund soll die Abschlussarbeit prüfen, ob das Ziel, ein agiles Unternehmen zu
entwickeln, lediglich ein modernes Beratungsprodukt darstellt oder ob in der Agilität tatsächlich
eine neue Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit zu sehen ist.

Einstiegsliteratur:

Aulinger, A. (2016): Die drei Säulen agiler Organisationen, IOM - Steinbeis-Hochschule Berlin, Institut für
Organisation & Management, Whitepaper, 2016

Buchholz, U.; Knorre, S. (2017): Interne Kommunikation in agilen Unternehmen: Eine Einführung, Springer,
Wiesbaden

Gobillot, E. (2010): The connected leader: Creating agile organizations for people, performance and profit,
Kogan Page

Novotny, V. (2016): Agile Unternehmen: Nur was sich bewegt, kann sich verbessern, Göttingen

Oestereich, B.; Schröder, C. (2017): Das kollegial geführte Unternehmen: Ideen und Praktiken für die agile
Organisation von morgen, Vahlen

Sherehiy, B.; Karwowski, W. (2014): The relationship between work organization and work-force agility in
small manufacturing enterprises, in: International Journal of Industrial Ergonomics 44(3), 466-473

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5. Die Rolle von Leadership in interprofessional Healthcare Teams
Interprofessionelle Teams bringen Professionals aus verschiedenen Disziplinen zusammen.
Besonders im Gesundheitswesen sind solche Teams aufgrund der hohen Komplexität und
Spezifität der Aufgaben relevant. Verschiedene Professionals bringen dabei unterschiedliche
Expertise, Erfahrung und Wissen ein. Während dadurch komplexe Probleme und Aufgaben
bearbeitet werden können, erfordert eine interprofessionelle Zusammenarbeit ebenso das
Überbrücken von professionellen, kulturellen und sozialen Grenzen. Insbesondere im
Gesundheitswesen sind diese Grenzen relevant. U.a. erfordern die spezifischen
Herausforderungen des Sektors wie z.B. Entscheidungen bei Notfällen das Überschreiten von
Grenzen. Zudem ist der Sektor durch die machtvolle Medizin-Profession gekennzeichnet. Diese ist
an der Spitze der Hierarchie innerhalb des Gesundheitswesens und beansprucht deshalb exklusive
Rechte, was professionelle und soziale Grenzen bestärkt und Zusammenarbeit erschwert. Aber
auch innerhalb der Medizin-Profession bestehen Hierarchie- und Kompetenzkämpfe, die bei der
Zusammenarbeit eine Rolle spielen. Diese spezifischen Herausforderungen innerhalb des
Gesundheitswesens und die daraus resultierenden Grenzen, die bei der Zusammenarbeit
überwunden werden müssen, erfordern Leadership. Allerdings sind traditionelle, aus der privaten
Wirtschaft stammende Konzepte von Leadership wie z.B. das klassische Hierarchiemodell, in
diesem Bereich unpassend. Daher soll in dieser Arbeit die Rolle von Leadership bei der
Zusammenarbeit von interprofessionellen Teams beleuchtet werden und Empfehlungen für die
Führung von interprofessionellen Teams abgeleitet werden.

Bei Interesse an diesem Thema können Sie sich gerne vorab bei Christian Kortkamp melden.

Einstiegsliteratur:

Chreim, S., Langley, A., Comeau-Vallée, M., Huq, J.-L., & Reay, T. (2013). Leadership as boundary work in
healthcare teams. Leadership, 9(2), 201–228.

Gilmartin, M. J., & D’Aunno, T. A. (2007). 8 Leadership Research in Healthcare. The Academy of
Management Annals, 1(1), 387–438.

Heidi K. Gardner, Melissa Valentine, "Collaboration among Highly Autonomous Professionals: Costs,
Benefits, and Future Research Directions" In Advances in Group Processes.

Leticia San Martín-Rodríguez, Marie-Dominique Beaulieu, Danielle D'Amour& Marcela Ferrada-Videla
(2005) The determinants of successful collaboration: A review of theoretical and empirical studies, Journal
of Interprofessional Care, 19:sup1, 132-147.

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6. Konflikte in Healthcare Teams – Eine Analyse von Lösungsansätzen
Interprofessionelle Teams bringen Professionals aus verschiedenen Disziplinen zusammen.
Besonders im Gesundheitswesen sind solche Teams aufgrund der hohen Komplexität und
Spezifität der Aufgaben relevant. Verschiedene Professionals bringen dabei unterschiedliche
Expertise, Erfahrung und Wissen ein. Während dadurch komplexe Probleme und Aufgaben
bearbeitet werden können, erfolgt eine interprofessionelle Zusammenarbeit keinesfalls
konfliktfrei. Konflikte sind u.a. auf unterschiedliche professionelle, soziale und mentale Kategorien
der Professionen zurückzuführen. Diese Kategorien treffen bei der Zusammenarbeit aufeinander
und erzeugen Konflikte. Um Konflikte zu lösen ist deshalb das Überbrücken von eben diesen
Kategorien notwendig. Die Grenzen der verschiedenen Kategorien können dabei durch
Professionals „bearbeitet“ werden. Eine Tätigkeit, die als „boundary work“ bezeichnet wird. Durch
unterschiedliche Formen von „boundary work“ können Grenzen zwischen Professionals
aufrechterhalten, überbrückt, verwischt oder neugestaltet werden. Dadurch können Konflikte je
nach Form gelöst oder ignoriert werden und Zusammenarbeit zu unterschiedlichem Maße
realisiert werden. Aus diesem Grund besitzt die Arbeit an den Grenzen verschiedener Kategorien,
die sog. „boundary work“, eine hohe Bedeutung in Healthcare Teams. Allerdings ist die Rolle von
„boundary work“ in Healthcare Teams und die konkreten Lösungsansätze von Professionals im
Umgang mit Konflikten noch nicht systematisch erfasst. Das Ziel der Arbeit ist daher, die Rolle von
„boundary work“ beim Umgang mit Konflikten in Healthcare Teams zu analysieren und dabei
insbesondere auf die konkreten Lösungsansätze von Professionals einzugehen.

Bei Interesse an diesem Thema können Sie sich gerne vorab bei Christian Kortkamp melden.

Einstiegsliteratur:

Kathryn S. Quick, Martha S. Feldman, Boundaries as Junctures: Collaborative Boundary Work for Building
Efficient Resilience, Journal of Public Administration Research and Theory, Volume 24, Issue 3, July 2014,
Pages 673–695

Ann Langley, Kajsa Lindberg, Bjørn Erik Mørk, Davide Nicolini, Elena Raviola, and Lars Walter, 2019:
Boundary Work among Groups, Occupations, and Organizations: From Cartography to Process. Annals, 13,
704–736

Comeau-Vallée, M., & Langley, A. (2019). The Interplay of Inter- and Intraprofessional Boundary Work in
Multidisciplinary Teams. Organization Studies

Heidi K. Gardner, Melissa Valentine, "Collaboration among Highly Autonomous Professionals: Costs,
Benefits, and Future Research Directions" In Advances in Group Processes.

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7. Interprofessional Collaboration across boundaries – Eine vergleichende Analyse der
      Zusammenarbeit in Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen
Interprofessionelle Zusammenarbeit bringt Mitglieder aus verschiedenen Professionen
zusammen, um gemeinsam komplexe, umfangreiche Aufgabe zu bearbeiten. Diese Form der
Zusammenarbeit ist in vielen Bereichen relevant u.a. in der Schulbildung, in der Konstruktion und
im Gesundheitswesen. Im Gesundheitswesen arbeiten eine Vielzahl von Professionen wie z.B.
Ärzte, Pflegekräfte, Logopäden und Psychotherapeuten. Jede Profession hat dabei exklusives
Wissen und Expertise, eigenständige Lösungsansätze und abgesteckte Zuständigkeitsbereiche wie
z.B. die Verschreibung von Medikamenten oder die Diagnose von Krankheiten. Diese Merkmale
grenzen Professionen voneinander ab und erzeugen Grenzen. Grenzen, die bei der
Zusammenarbeit zu Problemen führen. In der Literatur kann zwischen einer Vielzahl von Grenzen
unterschieden werden. U.a. gibt es soziale Grenzen, symbolische Grenzen und physische Grenzen
zwischen Professionen. Für eine erfolgreiche interprofessionelle Zusammenarbeit im
Gesundheitswesen müssen solche Grenzen überbrückt bzw. aufgebrochen werden. Dabei können
sich diese Grenzen je nach Kontext unterscheiden. Bspw. können bei räumlicher Nähe der Akteure,
wie es z.B. im Krankenhaus der Fall ist, physische Grenzen eher überbrückt werden als bei einer
räumlichen Trennung der Akteure – wie es u.a. in stationären Pflegereinrichtungen der Fall ist.
Daher soll es Ziel dieser Arbeit sein, eine vergleichende Analyse der interprofessionellen
Zusammenarbeit im Krankenhaus und in stationären Pflegeeinrichtungen anzufertigen und dabei
insbesondere auf die verschiedenen Grenzen bei der Zusammenarbeit einzugehen und wie diese
überbrückt werden können.

Bei Interesse an diesem Thema können Sie sich gerne vorab bei Christian Kortkamp melden.

Einstiegsliteratur:

Kathryn S. Quick, Martha S. Feldman, Boundaries as Junctures: Collaborative Boundary Work for Building
Efficient Resilience, Journal of Public Administration Research and Theory, Volume 24, Issue 3, July 2014,
Pages 673–695

Oldenhof, L., Stoopendaal, A. and Putters, K. (2016), "From boundaries to boundary work: middle
managers creating inter-organizational change", Journal of Health Organization and Management, Vol. 30
No. 8, pp. 1204-1220

Heidi K. Gardner, Melissa Valentine, "Collaboration among Highly Autonomous Professionals: Costs,
Benefits, and Future Research Directions" In Advances in Group Processes.

Leticia San Martín-Rodríguez, Marie-Dominique Beaulieu, Danielle D'Amour& Marcela Ferrada-Videla
(2005) The determinants of successful collaboration: A review of theoretical and empirical studies, Journal
of Interprofessional Care, 19:sup1, 132-147.

Nina Fleischmann, et al., Interprofessional collaboration in nursing homes (interprof): A grounded theory
study of nurse experiences of general practitioner visits, Applied Nursing Research, Volume 35, 2017,
Pages 118-125.

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8. Entrepreneurship in Emerging Markets: Unternehmerische Herausforderungen einer
      misstrauischen Umwelt
        Themenvorschlag Masterarbeit

Die Forschung definiert Vertrauen als die Überzeugung, dass unser Gegenüber gute Absichten
verfolgt und man sich auf dessen Worte und Taten verlassen kann. Zahlreiche Forschungsarbeiten
der letzten Jahrzehnte haben sich mit Vertrauen zwischen Akteuren in der Geschäftswelt
auseinandergesetzt und dessen gravierende Bedeutung umfassend untersucht. Wie stark das
eigene Vertrauen ausgeprägt ist, hängt allerdings nicht ausschließlich von den Akteuren in einer
Interaktion ab, sondern ebenso von der Umwelt in der sie operieren. In so genannten low-trust
environments, in welchen die Veranlagung zu Vertrauen besonders gering ausgeprägt ist, treffen
Führungskräfte und UnternehmerInnen auf besonders erschwerte Bedingungen. Als low-trust
environments lassen sich allerdings auch häufig Emerging Markets charakterisieren, die aufgrund
ihres starken Wirtschaftswachstums besonders attraktiv für UnternehmerInnen und
internationalisierende Unternehmen sind.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu klären, welche Strategien Unternehmen im Umgang mit
misstrauischen Umwelten einsetzen und wo die Herausforderungen sowie Chancen diesbezüglich
liegen. Eine Analyse kann aus verschiedenen Perspektiven (Führungskräfte, Startup-GründerInnen
etc.) erfolgen.

Einstiegsliteratur
Fukuyama, F., 1995. Trust: The social virtues and the creation of prosperity. Free press New York, NY

Soto, H. de, 2006. Trust, institutions and entrepreneurship, in: Developmental entrepreneurship: Adversity,
risk, and isolation. Emerald Group Publishing Limited, pp. 3–19.

Strotmann, H., 2007. Entrepreneurial survival. Small business economics 28 (1), 87–104.

Uslaner, E.M., 2008. Where you stand depends upon where your grandparents sat: The inheritability of
generalized trust. Public opinion quarterly 72 (4), 725–740.

Uslaner, E.M., 2018. The Study of Trust. The Oxford handbook of social and political trust, 3–14.

Welter, F., Smallbone, D., 2006. Exploring the Role of Trust in Entrepreneurial Activity. Entrepreneurship
Theory and Practice 30 (4), 465–475.

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9. Soziales Unternehmertum: Chancen und Herausforderungen von Hybridorganisationen
       Themenvorschlag Masterarbeit

Die Wirtschaft des 20. Jahrhunderts war weitestgehend durch eine strikte Trennung von Logiken
der Geschäfts- und Wohltätigkeit geprägt. Unternehmen sollten Gewinne erwirtschaften und
Wohltätigkeitsorganisationen wendeten sich den sozialen Missständen ihrer Umwelt zu. Durch die
Bedeutungszunahme sozialer Verantwortung von Unternehmen, hat sich dieser Umstand
grundlegend gewandelt. Dies ebnete den Weg für eine neue Form von Unternehmen, die in
Medien und Forschung zumeist als Social Enterprises bezeichnet werden. Social Enterprises sind
das Resultat von Unternehmertum mit dem Ziel Lösungen für soziale und ökologische Probleme
unserer Zeit zu finden. In Zeiten existenzgefährdender gesellschaftlicher Probleme bringen diese
Unternehmen die Hoffnung auf nachhaltige Veränderungen mit sich. Diese Hoffnung muss aus
organisationaler Sicht allerdings mit Vorsicht betrachtet werden: Da soziale Unternehmen in der
Regel gewinnorientiert agieren, gleichzeitig allerdings gesellschaftliche Ziele verfolgen, bilden sie
den Prototyp einer Hybridorganisation. Diese ist durch den simultanen Umgang mit
gegensätzlichen und zumeist gar paradoxen Anforderungen (Gewinn – soziale Ziele) konfrontiert,
woraus sowohl außergewöhnliche Fähigkeiten und Erfolge, jedoch auch fatale Doppelbelastungen
und unternehmerisches Scheitern resultieren kann.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine Exploration sozialen Unternehmertums. Dabei sollen
Strategien von UnternehmerInnen zum Umgang mit gegensätzlichen Anforderungen identifiziert
und untersucht werden.

Einstiegsliteratur
Battilana J, Lee M (2014) Advancing Research on Hybrid Organizing – Insights from the Study of Social
Enterprises. The Academy of Management Annals. 8(1):397–441.

Battilana J, Besharov M, Mitzinneck B (2017) On hybrids and hybrid organizing: A review and roadmap for
future research. The SAGE handbook of organizational institutionalism. 2:133–169.

Birkinshaw J, Crilly D, Bouquet C, Lee SY (2016) How Do Firms Manage Strategic Dualities? A Process
Perspective. AMD. 2(1):51–78.

Smith K., Gonin M., Besharov, M. (2013) Managing Social-Business Tensions: A Review and Research Agenda
for Social Enterprise

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10. Der Widerstand etablierter Unternehmen gegen die Sharing Economy – Eine
       Beispieluntersuchung
        Themenvorschlag Bachelorarbeit

Wenngleich Formen des gemeinsamen Konsumierens und Teilens von Gütern kein neues
Phänomen sind, lässt sich ein gravierender Bedeutungszuwachs dieser Aktivitäten in den
vergangenen Jahren feststellen. Dieses Phänomen, welches gemeinhin als Sharing Economy
bezeichnet wird und deren Transaktionsformen durch Tauschen, Teilen oder Verleihen
charakterisiert werden, wird im medialen sowie gesellschaftlichen Diskurs kontrovers diskutiert.
Einerseits werden in diesem Zusammenhang die Schaffung prekärer Arbeitsverhältnisse durch die
Sharing Economy thematisiert, andererseits steht die permanente Kollision dieser
Geschäftsmodelle mit bestehenden Regularien im Vordergrund. Die Kontroverse um die Sharing
Economy führt zum aktiven Widerstand etablierter Branchen, die sich durch die neuen
Geschäftsmodelle bedroht sehen. Beispiele hierfür wären Taxiunternehmen, deren Existenz durch
Uber in Frage gestellt wird, oder Hotelbetreiber, die mit Airbnb konkurrieren müssen.

Ziel dieser Arbeit ist die Beantwortung der Frage, inwieweit etablierte Unternehmen Widerstand
gegen die Sharing Economy leisten können und welche Auswirkungen dieser hat. Hierfür bietet
sich eine Analyse mit Blick auf ein großes Unternehmen der Sharing Economy (wie beispielsweise
Uber) in einem spezifischen Kontext (z.B. die Vereinigten Staaten) an.

Einstiegsliteratur

Belk, Russell (2013): You are what you can access: Sharing and collaborative consumption online. Journal
of Business Research. 67, 1595-1600.

Botsman, Rachel & Rogers, Roo (2010): What's Mine Is Yours. The Rise of Collaborative Consumption.
Harper Collins.

Cusumano, Michael. (2015): How traditional firms must compete in the sharing economy, Communications
of the ACM, 58(1), 32-34.

Dröge, Katharina (2014): Die Modelle Uber und Airbnb: Unlauterer Wettbewerb oder eine neue Form der
Sharing Economy? ifo Schnelldienst. 67(21), 24-27.

Zervas, Georgios / Proserpio, Davide / Byers, John (2016): The Rise of the Sharing Economy: Estimating the
Impact of Airbnb on the Hotel Industry. Journal of Marketing Research (In-Press).

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11. Die Internationalisierung multinationaler Unternehmen aus den Emerging Markets –
       Herausforderungen und Chancen der institutionellen Umwelten
       Themenvorschlag Bachelorarbeit

Die geografische Expansion von Unternehmen über die Grenzen souveräner Staaten hinweg –
allgemeinhin als Internationalisierung bekannt – ist von großer Wichtigkeit für das Wachstum und
den Erfolg zahlreicher Firmen. Zumeist erhalten Unternehmen aus der westlichen Welt, welche
ihre Tätigkeit auf Emerging Markets ausweiten, einen Großteil der Aufmerksamkeit im
wissenschaftlichen und medialen Diskurs. Inzwischen entwickeln sich allerdings immer mehr
Unternehmen aus Nationen, die aufgrund ihres schnellen wirtschaftlichen Wachstums als Folge
liberaler Wirtschaftspolitik, als Emerging Markets bezeichnet werden, zu Global Playern. Wenn
Unternehmen ihre Geschäftsoperationen verlagern, sehen sie sich jedoch mit vollkommen
anderen institutionellen Kontexten im Hinblick auf Regularien, Normen und Kulturen konfrontiert,
an welche diese ihr Geschäftsmodell – also die Art und Weise wie sie Gewinn generieren –
anpassen müssen.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu untersuchen, welche Strategien Emerging Market
Multinationals für den Umgang mit dem neuen institutionellen Umfeld verwenden und wo die
Herausforderungen und Chancen diesbezüglich liegen. Hierbei kann die Analyse anhand eines
Praxisbeispiels erfolgen.

Einstiegsliteratur

Hoskisson, R. / Eden, L. / Lau, C. / Wright, M. (2000): Strategy in emerging economies. Academy of
Management Journal. 43 (3), 249-267.

Klein, S. / Wöcke, A. (2007): Emerging global contenders: the South African experience. Journal of
International Management. 13 (3), 319-337.

Liu, Y. / Li, Y. / Xue, J. (2011): Ownership, strategic orientation and internationalization in emerging
markets. Journal of World Business. 46, 381-393.

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perspective. Journal of International Business Studies. 38 (4), 481-498.

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