Theorie und Geschichte der Fotografie - Lehrangebot - Folkwang Universität ...

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Lehrangebot

Theorie und
Geschichte der Fotografie
Folkwang Universität der Künste
Wintersemester 2020/2021

Hinweis: Diese Übersicht (Stand: 15. September 2020) dient zur kompakten Information über das Lehrangebot
im Studienbereich Theorie und Geschichte der Fotografie sowie weiterer, thematisch relevanter Lehrveranstal-
tungen, die außerhalb des Studiengangs Fotografie belegt werden können. Diese Übersicht ersetzt nicht den
Folkwang Organizer. Die Anmeldung sowie die Verwaltung Ihrer Lehrveranstaltungen erfolgt ausschließlich
dort.

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Übergreifendes Semesterprogramm

1. Vortragsreihe Differenz_gestalten
Organisiert von Prof. Dr. Simon Dickel
Dienstags, ab 18 Uhr, online

17. November 2020
PD Dr. Jens Kastner (Akademie der bildenden Künste Wien)
Klasse als Kampfbegriff. Zur Klassenausblendung (in) der bildenden Kunst

8. Dezember 2020
Jasco Viefhues (Berlin)
Rettet das Feuer (D 2019)
Film über den Fotografen Jürgen Baldiga und Gespräch mit dem Filmemacher

15. Dezember 2020
Dr. Natascha Frankenberg (Ruhr-Universität Bochum)
Ehe, Tod und Queer Cinema

12. Januar 2021
Francis Seeck (Alice-Salomon-Hochschule Berlin)
Queere Für Sorge! Care und Prekarität jenseits von Zweigeschlechtlichkeit

19. Januar 2021
Dr. Alexandra Hartmann (Universität Paderborn)
„Race“, Repräsentation und Popkultur. Perspektiven aus der Critical Race Theory

2. Filmreihe kaputt
Dienstags, ab 18.15 Uhr: 10., 24. November, 8., 22. Dezember 2020, 26. Januar 2021
SANAA-Gebäude, 1. OG (unter Vorbehalt)

Veranstaltet von Matthias Gründig, Peter Miller und Markus Rautzenberg.

// Kaputt ist das Spektakel, das Spektakel macht kaputt. // Dekonstruktion, Destruktion, De-
molition. // Kein Konflikt ohne Kaputtes. Zentrum jeder Dramaturgie: kaputt. // Ka-Putt! //
Fragment, Rest, Ruine. // Kaputt, Gegenteil von langweilig. // Leben, Liebe, Städte, Hoffnung,
Logik: kaputt. // Funktion ohne Funktionieren. Keine Funktion, kein Funktionieren. // Krieg,

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Sex, Wirtschaft, Alles: kaputt. // Im Sommersemester 2020 widmet sich die Filmreihe am
Dienstag der schwer zu bändigenden Denkfigur des Kaputten und nähert sich dieser aus ver-
schiedenen Perspektiven. Die Filmgeschichte stellt das Kaputte nicht einfach als das Gegen-
teil der Ordnung und des Guten aus. Sie ästhetisiert es, zelebriert es mitunter als Spektakel
und konfrontiert uns so mit faszinierenden Ambivalenzen: Im Kino begeben wir uns als Zu-
schauerInnen in Situationen und begegnen Menschen, mit denen wir im ‚echten‘ Leben
nichts zu tun haben möchten, wir spielen die Apokalypse durch und befreien uns durch den
Weg des (geringsten) Widerstands. // Filmreihe: kaputt.

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Bachelor

Prof. Dr. Steffen Siegel

Einführung in Theorie und Geschichte der Fotografie
(Einführungsveranstaltung für alle BA-Erstsemester)

Beginn: 11.11.2020, 16.00 Uhr
Mi, 16–17.30 Uhr
Raum: 2.13

Die Fotografie dürfte, historisch betrachtet, das erste Bildmedium sein, dessen Entstehung und Ent-
wicklung von Anfang an durch theoretische Überlegungen intensiv begleitet worden ist. Schon im-
mer scheint es einen hohen Bedarf danach gegeben zu haben, zu klären, was Fotografie eigentlich
sei. Die stets im Wintersemester ausschließlich für die Erstsemester aller Bachelor-Studiengänge des
Fachbereichs Gestaltung angebotene Einführung in Theorie und Geschichte der Fotografie will eine
solche Feststellung ernst nehmen und sowohl aus historischer wie aus systematischer Perspektive
danach fragen, wie sich die unter dem Namen ‚Fotografie' angesprochenen Verfahren zur Produktion
von Bildern genauer beschreiben und denken lassen.
Um dies zu tun, bietet es sich an, die historische Vielfalt medialer Formationen genauer in den Blick
zu nehmen, die im Lauf von fast zweihundert Jahren Fotogeschichte entstanden sind. In Form eines
lose chronologisch geordneten Durchgangs durch die jüngere Mediengeschichte sollen die großen
Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten betrachtet und diskutiert werden, die sich sowohl in
Materialität und Ästhetik als auch hinsichtlich der Funktionen abzeichnen. Auf diese Weise wird das
Einführungsseminar die Gelegenheit bieten, von der Daguerreotypie und der Kalotypie bis zur Digital-
fotografie ausgewählte Formationen des Fotografischen unter der stets gleichbleibenden Frage nach
den Körpern des Fotografischen zu besprechen.
Da diese Frage nach den Körpern auch immer uns selbst als Betrachter*innen und Nutzer*innen von
Fotografie betrifft, werden wir zur Mitte des Semesters gemeinsam eine zu diesem Aspekt besonders
wichtige theoretische Position genauer diskutieren: Roland Barthes' Essay-Buch "Die helle Kammer"
von 1980. Dieses Buch sollte spätestens zu Beginn des Semesters angeschafft werden (am einfachs-
ten greifbar ist die deutsche Übersetzung in der preiswerten Taschenbuchausgabe des Suhrkamp Ver-
lags).

Leistungsnachweis: Klausur (10. Februar 2021)

Literaturhinweise: Michel Frizot (Hg.): Neue Geschichte der Fotografie, [Paris 1994], Köln 1998. Mary
Warner Marien: Photography. A Cultural History, London 2002. Wolfgang Kemp, Hubertus von Ame-
lunxen (Hg.): Theorie der Fotografie, 4 Bde. in einem Band, München, Neuausgabe 2006. Bernd Stieg-
ler: Bilder der Photographie. Ein Album photographischer Metaphern, Frankfurt am Main 2006. Peter
Geimer: Theorien der Fotografie zur Einführung, Hamburg 2009.

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Matthias Gründig, M.A.

Fluide Bilder
Zu digitalen Bildkulturen

Beginn: 9. November 2020
Mo, 9.30–11 Uhr
Raum: NN

„Das Revolutionäre an der digitalen Fotografie ist ihre Fluidität.“ Diese markiert laut dem französi-
schen Fotohistoriker André Gunthert eine wichtige Etappe „in der fortschreitenden Diffusion der Bil-
der, indem sie ihnen eine unendlich gesteigerte Appropriierbarkeit verleiht.“ Tatsächlich ist die Mög-
lichkeit, Bilder auf verschiedensten Wegen und Weisen miteinander zu teilen, heute zu einer ihrer
entscheidensten Eigenschaften geworden. Ermöglicht wird diese durch eine vielgestaltige, sich stän-
dig weiterentwickelnde Infrastruktur des Web 2.0, steigende Übertragungsraten und nicht zuletzt
durch die Allgegenwart von Smartphones und anderen Aufnahmegeräten, die der klassischen Kamera
den zentralen Rang als bilderzeugendes Medium längst abgelaufen haben. Damit einher geht eine
Diversifikation von dezidiert digitalen Bildgebrauchsweisen und einer Einbindung von fotografischen
Bilder in verschiedene Kommunikationsweisen, die in dieser Form noch vor wenigen Jahren undenk-
bar gewesen wäre.
Das Seminar möchte sich dem heutigen digitalen Bild, seinem fluiden Charakter und seiner Diffusion
in alle möglichen Bereiche menschlicher Kultur und Kommunikation widmen. Gerade nicht um eine
Essenzialisierung des Digitalen soll es dabei gehen, sondern um die systematische Erforschung und
Diskussion von uns mehr oder weniger vertrauten digitalen Bildkulturen durch Lektüre der einschlä-
gigen Literatur, eigene Recherchen und kurze Präsentationen: Whatsapp-(Bild-) Unterhaltungen kön-
nen hier ebenso in den Fokus geraten wie in Onlineforen kultivierte Experten- und Nischeninteressen,
digitale Überwachungsstrategien oder zivile und manipulative Bildgebräuche in sozialen Netzwerken,
eine von Gunthert nachgezeichnete Ästhetik der Appropriation, die sich unter anderem in Memes
und ihren kulturindustriellen Aneignungen äußert, ebenso wie zeitgenössische Formen der Amateur-
pornografie oder Fragen nach den Bedeutungsdimensionen des .gifs als spezifisch digitaler Form des
Loops. Natürlich wird mit Zoom, BigBlueButton und weiteren auch die Art und Weise, wie wir uns
heute in Seminaren in Form kleiner austauschbarer Kacheln begegnen, zur Diskussion stehen.

Leistungsnachweis: Hausarbeit

Literaturhinweise: André Gunthert: Das geteilte Bild. Essays zur digitalen Fotografie, Konstanz 2019.

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Hinweise zu weiteren wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen für Bachelor-Studierende

Dr. Mark Halawa-Sarholz

Signal – Zeichen – Medium: Aspekte der Kommunikation
(Einführungsveranstaltung für alle BA-Erstsemester)

Beginn: 9. November 2020
Mo, 9.30–11 Uhr
Raum: SANAA-Gebäude, 1. OG

Es ist längst zum Gemeinplatz geworden, unsere gegenwärtige Gesellschaft wahlweise als „Informa-
tions-“, „Kommunikations-“ oder „Mediengesellschaft“ zu bezeichnen. Die Frage, was genau unter
diesen – keineswegs synonymen – Begriffen zu verstehen ist, stellt allerdings selbst gestandene Ex-
pert*innen vor große Herausforderungen. Wann genau wird aus einem Wort oder Signal eine Infor-
mation? Was ist damit gemeint, wenn wir sagen, dass Menschen, Tiere oder gar Maschinen miteinan-
der „kommunizieren“? Welche Rolle spielen Zeichen und Symbole in Kommunikationsprozessen? Und
inwieweit ist Kommunikation stets an Medien gekoppelt? Fragen wie diese bilden den Kern kommu-
nikations- und medienwissenschaftlicher Forschung. Wie vielfältig sie in der einschlägigen For-
schungsgeschichte beantwortet worden sind, zeigt das Seminar anhand von ausgewählten klassi-
schen Texten zur Kommunikations- und Medientheorie auf. Diskutiert werden dabei neben semioti-
schen Ansätzen unter anderem auch soziologische und philosophische Positionen. Leitend soll dabei
stets die Frage der gegenwärtigen Anschlussfähigkeit sein. Auch der Frage, in welchem Maße sich
gewisse Kommunikations- und Medienmodelle gestalterisch oder künstlerisch reflektieren lassen, soll
im Zuge dessen besonderer Raum gegeben werden.

Literatur: Alle Texte werden zu Beginn des Semesters in einem Reader zugänglich gemacht.

Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit

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Dr. Mark Halawa-Sarholz

Methoden der Bildanalyse

Beginn: 9. November 2020
Mo, 11–13 Uhr
Raum: SANAA-Gebäude, 1. OG

Wir alle treten tagtäglich mit unzähligen Bildern in Kontakt, haben in der Regel aber nicht gelernt,
wie sich bildliche Darstellungen methodisch fundiert beschreiben, analysieren und interpretieren las-
sen. Dieser Umstand ist insofern bedauerlich, als sich die spezifische Leistung von Bildern mitnichten
darauf reduzieren lässt, gewisse Gegenstände und Sachverhalte einfach nur „abzubilden“ oder zu
„illustrieren“. Insbesondere in politischen Zusammenhängen pflegen Bilder aktuelle Themen, Meinun-
gen und Weltanschauungen kaum weniger beredt zu kommentieren als sprachlich verfasste Texte
und Reden. Die Auseinandersetzung mit wesentlichen Grundlagen der visuellen Kommunikation ist
für eine mündige Teilhabe am politischen Diskurs mithin von elementarer Bedeutung. Das Seminar
bietet genau dafür einen einführenden Überblick: In Rekurs auf klassische und neuere Methoden der
Bildanalyse unterstützt es die Teilnehmer*innen dabei, bildliche Darstellungen ebenso kritisch wie
reflektiert zu beschreiben und zu deuten. Ausgehend von prägnanten Bildbeispielen sollen dabei ne-
ben prominenten kunstwissenschaftlichen Positionen auch bildsemiotische Ansätze sowie neuere
kommunikationswissenschaftliche Methoden der Bildanalyse erörtert und praktisch eingeübt werden.

Literatur: Für das Seminar wird ein Reader bereitgestellt. Zur Vorbereitung empfohlen: Günter Hel-
mes, Werner Köster (Hg.): Texte zur Medientheorie, Stuttgart 2002. Klaus Beck: Kommunikationswis-
senschaft, Konstanz 2017. Dieter Mersch: Medientheorien zur Einführung, Hamburg 2019.

Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit

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Prof. Dr. Cordula Meier

Einführung in die Designgeschichte
(Einführungsveranstaltung für alle BA-Erstsemester)

Beginn: NN
Mo, 11–13 Uhr
Raum: wird noch bekannt gegeben

Die Geschichte des Designs und der Gestaltung ist kompliziert und umfangreich zugleich. Diese stets
im Wintersemester ausschließlich für Erstsemester aller Bachelor-Studiengänge des Fachbereichs
Gestaltung angebotene Einführung in die Designgeschichte bietet die Gelegenheit Licht in die
scheinbare Unüberschaubarkeit der entstanden Gegenstände, Produkte, Texte, Projekte, Geschehen

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und Ereignisse zu projizieren. Bedenkt man, dass unsere gestaltete Welt uns prägt und wir um diese
‚nicht herum kommen‘, ist die Kenntnis um die Geschichte um diese erschreckend gering. In der Ver-
anstaltung geht es sowohl darum, einen Überblick über die Designgeschichte ab 1848 zu geben, aber
auch Phänomene zu bündeln, um Ideologien, Moden oder neue Techniken zu begreifen. In dem Zu-
sammenhang werden Begriffe wie Moderne, Aufklärung, Ulmer Hochschule, Postmoderne, Dekon-
struktion geschärft. Nebenbei ist es auch unerlässlich, den Begriff des Designs und der Gestaltung zu
prägen und vom Begriff der Kunst abzugrenzen. In der Vorlesung wird es auch um die Erkenntnis
gehen, dass Design immer im Zusammenhang mit seiner Entstehungs- und Rezeptionszeit, dem äs-
thetischen Umfeld, den naturwissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten und den (kultur-)po-
litischen Verhältnissen der Zeit gesehen werden muss um Gestaltungsphänomene zu begreifen.

Literatur: Gert Selle: Die Geschichte des Design in Deutschland von 1870 bis heute. Entwicklung der
industriellen Produktionskultur, Köln 1978. John A. Walker: Designgeschichte. Perspektiven einer wis-
senschaftlichen Disziplin, München 1992. Thomas Hauffe: Schnellkurs Design, Köln 1995. Wolfgang
Schepers (Hg.): Das Jahrhundert des Designs, Frankfurt am Main 2000. Beat Schneider: Design – Eine
Einführung. Entwurf im sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Kontext, Basel, Boston, Berlin 2005.
Thomas Hauffe: Geschichte des Designs, Köln 2014. Elisabeth Wilhide: Design. Die ganze Geschichte,
Köln 2017.

Leistungsnachweis: Kurzvortrag von sechs Minuten über ein vorgegebenes Designobjekt mit vorge-
gebener Struktur.

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Prof. Dr. Simon Dickel

Krankheit, Pandemie und Sorgearbeit

Beginn: 10. November 2020
Di, 16–17.30 Uhr
Online

Das Jahr 2020 ist von der Corona-Pandemie bestimmt. Zusätzlich zu den Erkrankungen und Todesfäl-
len hat die Pandemie massive und weitreichende Auswirkungen auf unsere Arbeitsverhältnisse, unser
Freizeitverhalten, und sie bestimmt die Bedingungen unserer sozialen Beziehungen neu. Die Pande-
mie macht einmal mehr die Wirkmächtigkeit der Differenzkategorien Geschlecht, Klasse und Race
deutlich. Corona ist der Anlass, im Seminar Theorieansätze, gesellschaftliche Diskurse und künstleri-
sche Positionen zum Thema Krankheit und Pandemie zu erarbeiten. Ausgehend von den aktuellen
Ausstellungen „Keith Haring“ und „Rettet die Liebe: Internationale Plakate gegen AIDS“ im Museum
Folkwang nehmen wir zunächst Verhandlungen von HIV/Aids seit den 1980er Jahren in den Blick.
Dabei hinterfragen wir auf Grundlage von Texten von Susan Sontag, Brigitte Weingart und Douglas
Crimp das metaphorische Sprechen über diese Pandemie und diskutieren die künstlerischen Positio-
nen von Keith Haring und des Berliner Fotografen Jürgen Baldiga. Danach thematisieren wir die ak-
tuelle Situation und diskutieren ausgewählte Texte aus dem neu erschienen Sammelband Die Corona

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Gesellschaft und nehmen u.a. die Kategorien Geschlecht und Alter in den Blick. Zuletzt konzentrieren
wir uns auf das Thema Sorgearbeit. Die Aids-Krise brachte neue Modelle der Sorgearbeit hervor, und
die Situation der Pflegekräfte während der Corona-Pandemie zeigt, dass Sorgearbeit, Geschlecht und
Klasse verwoben sind. Die Online-Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Differenz_Gestalten“ mit
Jasco Viefhues zu seinem Film Rettet das Feuer über den Fotografen Jürgen Baldiga (1.12.2020 um 18
Uhr) und Francis Seeck über queere Sorgearbeit (12.1.2021 um 18 Uhr) sind inhaltlich in das Seminar
eingebunden.

Leistungsnachweis: Hausarbeit. Teilnahmevoraussetzungen sind die regelmäßige Teilnahme an den
Seminarsitzungen und die Bereitschaft zur aktiven Beteiligung an den Seminardiskussionen.

Literaturhinweise: Alle Texte werden zu Beginn des Semesters bei Moodle bereitgestellt.

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Prof. Dr. Markus Rautzenberg

Philosophische Arbeitsgemeinschaft

Beginn: 11. November 2020
Mi, ab 18.00 Uhr
Online

Die „Philosophische Arbeitsgemeinschaft“ steht in einer Tradition des Fachbereichs Gestaltung der
Folkwang, die mit Werner Glasenapps gleichnamiger AG in den fünfziger Jahren begann und mit Be-
ginn der Philosophieprofessur wieder zu einer festen Institution geworden ist. Die Philosophische
Arbeitsgemeinschaft ist eine offene Plattform für alle Studiengänge und Stufen, in der aktuelle The-
men diskutiert werden und die Diskussionsmodalitäten frei gestaltet werden können. So sollen aktu-
elle politische Diskussionen ebenso möglich sein wie philosophische Explorationen anhand von Fil-
men, Literatur, Bildern, Objekten, Zeitungsartikeln. Gastvorträge, Podiumsdiskussionen und spontane
Impulsreferate sind mögliche Formen des Austausches, die jedoch beliebig erweitert werden können.
Form und Inhalt dieses Formats sollen nicht streng vorgegeben sein, sondern sich mit der Zeit aus
dem Diskussionszusammenhang heraus entwickeln.

Leistungsnachweis: Essay

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Master

Prof. Gisela Bullacher, Prof. Peter Miller, Prof. Christopher Muller, Prof. Elisabeth Neudörfl,
Prof. Elke Seeger, Prof. Dr. Steffen Siegel

Master-Kolloquium

Modul: Schnittstellen (Fotografische Übung)

Blockveranstaltung: Do, 5. November 2020, ab 10 Uhr, ganztägig
Raum: SANAA-Gebäude, 1. OG

Zu Beginn jedes Semesters stellen die Studierenden des Masterstudiengangs „Photography Studies
and Practice“ in einem ganztägigen Kolloquium ihre aktuellen Projekte vor. Diese Veranstaltung dient
zur gegenseitigen Information über die laufende Arbeit und soll Gelegenheit zur kritischen Diskussion
geben.

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Maximilian Greve

Fotografie: Apparative Aspekte und Materialitäten

Modul: Praxismodul (Apparative Aspekte und Materialitäten)

Beginn: 9. November 2020
Mo, 14–18.00 Uhr
Raum: 3.38 (Tageslichtstudio)

Ziel dieser Übung ist es, praktische Erfahrungen mit unterschiedlichen fotografischen Aufzeich-
nungsverfahren und Ausgabemethoden zu sammeln. Das Medium Fotografie soll von seiner techni-
schen Seite kennengelernt und verstanden werden, um mit dem nötigen Fachwissen das Medium aus
theoretischer und historischer Perspektive besser reflektieren zu können. Kameralose Fotografie, ana-
loge Verfahren, die technische Parameter verschiedener Kamerasysteme wie auch die digitale Foto-
grafie stehen genauso im Fokus wie das praktische Arbeiten mit Licht im Studio oder das Digitalisie-
ren analoger Bildvorlagen und deren Verarbeitung am Computer.
Diese Lehrveranstaltung richtet sich an die Studierenden des Master-Studiengangs „Photography
Studies and Research“ sowie an jene Studierende des Master-Studiengangs „Photography Studies
and Practice“, die zuvor nicht an der Folkwang Universität studiert haben.

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Prof. Dr. Markus Rautzenberg

Metapher und Unbegrifflichkeit
(Diffuse Zustände II)

Modul: Erweiterung (Fotografie und Wissenschaft)

Beginn: 9. November 2020
Mo, 11–12.30 Uhr
Online

Wie denke ich etwas, das ich (noch?) nicht ganz denken kann? Was heißt es, eine „Ahnung“ oder
„Vorstellung“ von Zusammenhängen zu haben, bei denen ein Überblick aufgrund ihrer Komplexität
nicht oder noch nicht möglich ist? Ist das Vage, Undeutliche, Dunkle nur eine Vorform und erst der
fest umrissene Begriff Ziel und Zweck des Denkens? Wie kommt bildliche Evidenzkraft in die Sprache
und hat eine solche etwas mit Wahrheit zu tun? Welchen Bildbegriff nutzt man überhaupt, wenn
man hier von „Bild“ spricht? Der Philosoph Hans Blumenberg, der im Jahr 2020 100 Jahre alt gewor-
den wäre, war als Philosoph der Überzeugung, dass es neben der „Klarheit und Distinktheit“ logischer
Begriffe Denkwerkzeuge gibt, die weder besonders klar noch eindeutig und doch entscheidend für
unsere epistemologische, ästhetische, erkenntnistheoretische und historische Orientierung in der
Welt sind. Von seiner frühen Metaphorologie bis zur Theorie der Unbegrifflichkeit ist es ein Grundmo-
tiv Blumenbergs, den Weg des Denkens auch und gerade in seinen diffusen Aggregatzuständen zu
beschreiben, da diese für ihn den „Hintergrund“ bzw. „Spielraum“ bereitstellen, in deren Rahmen gro-
ße ideengeschichtliche Umwälzungen (wie etwa diejenige der kopernikanischen Wende oder des Sub-
jekts der frühen Neuzeit bei Descartes) überhaupt erst möglich werden. Im Seminar wollen wir uns
diesem schwierigen Feld mittels genauer Lektüren einiger Texte Blumenbergs nähern. Dabei ist keine
Vollständigkeit angestrebt (sowohl die Metaphorologie als auch die Theorie der Unbegrifflichkeit sind
bei Blumenberg unvollendet geblieben), das Seminar ist als Exploration angelegt: Was können wir für
uns verwenden? Wie lässt sich das Gelesene auf andere Bereiche übertragen? Was sind Leitmeta-
phern unserer Gegenwart?

Leistungsnachweis: Portfolio

Literaturhinweise: Hans Blumenbergs schmales Buch „Paradigmen zu einer Metaphorologie“ ist zur
Anschaffung empfohlen, alle anderen Texte werden zu Semesterbeginn digital bereitgestellt. Zur Vor-
bereitung und Einstimmung eignen sich das exzellente „Der absolute Leser. Hans Blumenberg, eine
intellektuelle Biografie“ von Rüdiger Zill sowie der Roman „Blumenberg“ von Sibylle Lewitscharoff.

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Prof. Dr. Simon Dickel

Differenz und Repräsentation

Modul: Erweiterung (Fotografie und Gesellschaft)

Beginn: 10. November 2020
Di, 18–20.00 Uhr
Online

In diesem Seminar fragen wir nach dem Zusammenhang von Differenzkategorien und Repräsentati-
onspolitiken. Auf Grundlage einiger Schlüsseltexte aus den Gender und Queer Studies, Disability Stu-
dies und Critical Race Theory setzen wir uns einerseits mit der Herkunft und Wirkmächtigkeit von
Stereotypen auseinander. Andererseits diskutieren wir die selbstermächtigenden Strategien in künst-
lerischen Arbeiten zu den Themen Geschlecht und Sexualität, Behinderung, „Rasse“ und Klasse. Ein
zweiter Blickwinkel ist die (bild)ethische Frage nach dem Umgang mit potentiell verletzenden Bildern
und Wörtern und den Grenzen des Zeigbaren.
Die Online-Veranstaltungen im Rahmen der Reihe Differenz_Gestalten mit Jens Kastner („Klasse als
Kampfbegriff: Zur Klassenausblendung in der bildenden Kunst“), Jasco Viefhues (Filmgespräch zu sei-
nen Film Rettet das Feuer über den Fotografen Jürgen Baldiga), Natascha Frankenberg („Ehe, Tod und
Queer Cinema“) und Alexandra Hartmann („Race, Repräsentation und Popkultur“) sind inhaltlich in
das Seminar eingebunden.

Leistungsnachweis: Portfolio

Literaturhinweise: Alle Texte werden zu Beginn des Semesters über Moodle zugänglich gemacht. Wer
sich vorab mit einigen Fragestellungen des Seminars auseinandersetzen möchte, kann dies anhand
des Themendossiers Bildethik tun: https://visual-history.de/2020/07/20/themendossier-bildethik

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Prof. Dr. Steffen Siegel
Benedikt Fahrnschon, M.A. (Sprengel Museum Hannover)

True Pictures?
Nordamerikanische Fotografie im digitalen Zeitalter

Module: Kern (Theorie der Fotografie), Erweiterung (Fotografie und Kunst)

Beginn (Vorbesprechung): 4. November 2020, 16 Uhr, Raum 3.38 (Tageslichtstudio)
Do, 14–17.30 Uhr: 12., 19., 26. November, 10., 17. Dezember 2020, 14., 28. Januar 2021
Raum: NN

Sie kennen sicher Billy Joels „We Didn't Start the Fire“ und vielleicht auch (das noch viel bessere)
„Teachers“ von Soulwax? Beide Songs bestehen aus kaum mehr als einer langen Liste von Namen –
gedacht als eine würdigende Aufzählung von Vorgänger*innen und Vorbildern. Gar nicht schwer wäre
es, diese Idee auch auf die jüngste Geschichte der US-amerikanischen und kanadischen Fotografie
anzuwenden: Nan Goldin, Rodney Graham, Louise Lawler, Sherrie Levine, Richard Prince, Allan Sekula,
Cindy Sherman, Laurie Simmons, Jeff Wall, Carrie Mae Weems, Roy Arden, Gregory Crewdson, Stan
Douglas, Zoe Leonard, Lorna Simpson, Christopher Williams, LaToya Ruby Frazier, Martine Gutierrez,
Owen Kydd, Trevor Paglen, Taryn Simon… An großen Namen und profilierten fotokünstlerischen Posi-
tionen herrscht wirklich kein Mangel. Wer sich vornimmt, hier den Überblick zu behalten, hat sich viel
vorgenommen; und wer alles kennen will, wohl wirklich zu viel.
Dennoch soll mit dem Seminar der Versuch unternommen werden, anhand von thematischen Probe-
bohrungen danach zu fragen, warum und auf welche Weise die Fotografie als ein künstlerisches Me-
dium in den zurückliegenden etwa vier Jahrzehnten einen solchen Erfolg haben konnte. Nordameri-
kanische Künstler*innen haben hierbei gewiss keine exklusive, wohl aber eine prominente Rolle ge-
spielt. Ein genauer exemplarischer Blick auf ihre künstlerischen Strategien eignet sich in besonderer
Weise, um systematische Aspekte der jüngsten Fotokunst zu diskutieren. Hierzu zählen (vorläufig in
alphabetischer Reihenfolge) unter anderem: Abstraktion, Appropriation, Dokumentarismen, Digitali-
tät, Gender, Identitätspolitik, Inszenierung, Medienreflexion, Ostküste/Westküste, Race, Social Land-
scape.
Im Herbst 2021 wird im Sprengel Museum in Hannover unter dem Titel „True Pictures? Nordamerika-
nische Fotografie im digitalen Zeitalter“ die erste große Überblicksausstellung dieser Art eröffnet
werden. Im Anschluss daran wird sie in Österreich und in der Schweiz zu sehen sein. Kuratiert wird
sie von Stefan Gronert gemeinsam mit Benedikt Fahrnschon. Das Seminar soll nicht allein an die
Themen und Künstler*innen-Liste dieser Ausstellung anschließen, sondern in direkter Auseinander-
setzung mit den beiden Kuratoren stattfinden. Auf diese Weise wird es möglich sein, Teile der Vorbe-
reitungsphase intensiv zu begleiten und einen genaueren Einblick in Inhalte wie Organisation zu er-
halten. Zugleich wird für die Seminarteilnehmer*innen die Möglichkeit bestehen, mit kürzeren Texten
zum Ausstellungskatalog selbst beizutragen.

Leistungsnachweis: Alle Teilnehmer*innen sollen im Lauf des Seminars für die in der Ausstellung vor-
gesehenen Künstler*innen Texte zu Biografie und Werk anfertigen, die für den Ausstellungskatalog
vorgesehen sind.

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Literaturhinweise: Douglas Fogle (Hg.): The Last Picture Show. Artists Using Photography 1960–1982,
Minneapolis 2003. Douglas Eklund: The Pictures Generation, 1974-1984, New York 2009. Stan Dou-
glas (Hg.): Vancouver Anthology, Vancouver 2011. Mick Gidley: Photography and the USA, London
2011.

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Prof. Dr. Steffen Siegel

Ursprünge des Fotografischen

Module: Kern (Geschichte der Fotografie), Erweiterung (Fotografie und Wissenschaft)

Beginn (Vorbesprechung): 4. November 2020, 17 Uhr, Raum 3.38 (Tageslichtstudio)
Fr, 9.30–13 Uhr: 13., 20. November 2020, 15. Januar 2021 sowie drei ganztägige Blockveran-
staltungen am 11. Dezember 2020, 29. und 30. Januar 2021
Raum: NN

Betrachtet man die jüngere Mediengeschichte aus einem technologisch informierten Blickwinkel, so
wird man nicht von ‚der Fotografie‘ im Singular sprechen können; und erst recht nicht wurde sie von
einer bestimmten Person zu einem bestimmten Zeitpunkt ‚erfunden‘. Die Dinge verhalten sich kompli-
zierter. Gerade deshalb aber lohnt es, die Ursprünge fotografischer Produktionsweisen genau in den
Blick zu nehmen. Wie weit man hierbei zurückschauen muss, ist bereits eine Frage des Standpunkts.
Manche Überblicksdarstellungen zur Fotogeschichte setzen tatsächlich bereits in der Antike ein, an-
dere betonen wiederum vor allem die frühneuzeitlichen Wurzeln, immer aber spielen naturwissen-
schaftliche, technologische und ideengeschichtliche Entwicklungen des 18. Jahrhunderts eine große
Rolle. Kurzum: Wer nach den Ursprüngen des Fotografischen fragt, wird sehr verschiedene Antwor-
ten erhalten. Mit dem Seminar verbindet sich die Idee, wesentliche Aspekte solcher Ursprungsge-
schichten zu rekonstruieren. Auf diese Weise gelangen faszinierende Dokumente in den Blick, wobei
hiermit nicht allein unterschiedliche Bilder und Apparaturen gemeint sind, sondern auch vielfältige
Textsorten. Sie alle sollen genauer entschlüsselt werden, um besser zu verstehen, was alles unter ‚Fo-
tografie’ verstanden werden konnte.
Ab dem Herbst 2021 wird in Ahlen (Westfalen), Schweinfurt und Mannheim die Ausstellung „Neue
Wahrheit? Kleine Wunder!“ zu sehen sein, die sich mit den Ursprüngen des Fotografischen auf ganz
eigene Weise auseinandersetzen soll. Alle ihre Exponate stammen aus einer Münsteraner Privat-
sammlung, und wir werden im Lauf des Seminars die Gelegenheit haben, uns gemeinsam mit dem
Sammler mit den Originalen dieser reichen Sammlung auseinanderzusetzen. Die bemerkenswerte
Vielfalt der frühesten Fotogeschichte werden wir auf diese Weise als eine materielle Geschichte er-
fahren können.
Zur Vorbereitung empfehle ich, die beiden wichtigsten Studien zur frühen Fotografie von Geoffrey
Batchen und von François Brunet zu lesen (die genauen bibliografischen Angaben finden sich in den
Literaturhinweisen). Darüber hinaus empfehle ich einen ausführlichen Blick in die von mir herausge-
gebene Quellenanthologie.

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Leistungsnachweis: Alle Teilnehmer*innen sollen ihm Lauf des Seminars drei Objekte aus der Münste-
raner Sammlung genauer vorstellen und anhand eines kurzen Textes kommentieren.

Literaturhinweise: Pierre Bonhomme (Hg.): Les multiples inventions de la photographie, Paris 1989.
Geoffrey Batchen: Burning With Desire. The Conception of Photography, Cambridge (Mass.), London
1997. François Brunet: La naissance de l’idée de photographie, Paris 2000. Engl.: The Birth of the Idea
of Photography, Cambridge (Mass.), London 2019. Bodo von Dewitz, Werner Nekes (Hg.): Ich sehe
was, was du nicht siehst! Sehmaschinen und Bilderwelten, Göttingen 2002. Italo Zannier: Il sogno
della fotografia, Mailand 2006. Steffen Siegel (Hg.): Neues Licht. Daguerre, Talbot und die Veröffentli-
chung der Fotografie im Jahr 1839, München 2014. Tanya Sheehan, Andrés Mario Zervigón (Hg.):
Photography and Its Origins, New York, London 2015.

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Prof. Dr. Steffen Siegel

Forschungskolloquium Theorie und Geschichte der Fotografie

Modul: Schnittstellen (Kolloquium)

Blockveranstaltung: 4. und 5. Februar 2021, ganztägig
Raum: NN

Das in jedem Semester regelmäßig in Blockveranstaltungen angebotene Forschungskolloquium zur
Theorie und Geschichte der Fotografie dient der Präsentation und Diskussion gegenwärtig entste-
hender Qualifikationsarbeiten sowie zur fortgesetzten Debatte der mit dem Thema des Kolloquiums
in Zusammenhang stehenden Forschung. Das detaillierte Programm wird im Lauf des Semesters aus-
gesendet.
In diesem Semester werden wir Prof. Dr. Olivier Lugon (Lausanne) als Gast begrüßen können.

Hinweis: Für Studierende des Master-Studiengangs „Photography Studies and Research“ ist die Teil-
nahme am Forschungskolloquium verpflichtend. Die Möglichkeit zur Teilnahme anderer Studierender
besteht nur nach persönlicher Voranmeldung.

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Hinweise zu weiteren wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen für Master-Studierende

Prof. Dr. Cordula Meier

Jean Baudrillard noch einmal lesen

Modul: Erweiterung (Fotografie und Gesellschaft)

Beginn: 9. November 2020
Mo, 9–11 Uhr
Raum: NN

In einem Lektüreseminar geht es grundsätzlich darum, Texte gemeinsam zu lesen und die damit ge-
machten Erfahrungen auszutauschen. Dieses Semester geht es um den französischen Medientheore-
tiker Jean Baudrillard, dessen These vom Ende der Geschichte in der Simulation uns immer wieder
gleichermaßen trifft und fasziniert. Er ist aber nicht nur bezogen auf diese These für die Designwis-
senschaft Grundlage, vor allem sein Buch „System der Dinge. Über unser Verhältnis zu den alltägli-
chen Gegenständen“ ist Pflichtprogramm für jede Designwissenschaft. Seine provokante Frage „War-
um ist nicht schon alles Verschwunden?“ traf uns einst und trifft uns bis heute. Noch in den 1980
Jahren wurde Baudrillards Denken aufgrund seiner Thesen bisweilen mit Science-Fiction verglichen.
Das ist längst Vergangenheit, zählt er für uns alle als Wegbereiter aktuellen Denkens.

Literatur: Im Seminar werden in dieser Reihenfolge besprochen werden: Jean Baudrillard: Das System
der Dinge. Über unser Verhältnis zu den alltäglichen Gegenständen, Frankfurt am Main, New York
2007. Jean Baudrillard: Kool Killer. Oder der Aufstand der Zeichen. Berlin 1978. Jean Baudrillard: War-
um ist nicht alles schon verschwunden?, Berlin 2012. Zusätzliche Lektüren: Jean Baudrillard: Requiem
für die Medien. In: Claus Pias et al. (Hg.): Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von
Brecht bis Baudrillard, Stuttgart 1999, S. 279–300. Jean Baudrillard: Agonie des Realen, Berlin 1978.
Jean Baudrillard: Laßt euch nicht verführen!, Berlin 1983.

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Prof. Dr. Markus Rautzenberg

Philosophische Arbeitsgemeinschaft

Beginn: 11. November 2020
Mi, ab 18.00 Uhr
Online

Die „Philosophische Arbeitsgemeinschaft“ steht in einer Tradition des Fachbereichs Gestaltung der
Folkwang, die mit Werner Glasenapps gleichnamiger AG in den fünfziger Jahren begann und mit Be-

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ginn der Philosophieprofessur wieder zu einer festen Institution geworden ist. Die Philosophische
Arbeitsgemeinschaft ist eine offene Plattform für alle Studiengänge und Stufen, in der aktuelle The-
men diskutiert werden und die Diskussionsmodalitäten frei gestaltet werden können. So sollen aktu-
elle politische Diskussionen ebenso möglich sein wie philosophische Explorationen anhand von Fil-
men, Literatur, Bildern, Objekten, Zeitungsartikeln. Gastvorträge, Podiumsdiskussionen und spontane
Impulsreferate sind mögliche Formen des Austausches, die jedoch beliebig erweitert werden können.
Form und Inhalt dieses Formats sollen nicht streng vorgegeben sein, sondern sich mit der Zeit aus
dem Diskussionszusammenhang heraus entwickeln.

Leistungsnachweis: Lehrveranstaltung ohne Scheinerwerb

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Zwischen den beiden Master-Studiengängen „Photography Studies and Practice/Research“
der Folkwang Universität der Künste sowie dem Master-Studiengang „Kunstgeschichte der
Moderne und der Gegenwart“ der Ruhr-Universität Bochum (RUB) besteht eine offizielle Ko-
operation zur gegenseitigen Anerkennung von Lehrveranstaltungen. Es soll den Studierenden
beider Universitäten hierdurch ermöglicht werden, auf unbürokratischem Weg an der jeweils
anderen Hochschulen ausgewählte Kurse zu belegen und Leistungsnachweise zu erwerben.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte per Mail direkt an die Dozent*innen der RUB, um sich auf
diesem Weg anzumelden. Eine nicht kostenpflichtige Anmeldung als Gasthörer*in (nicht
aber als Zweithörer*in!) ist erforderlich. Es ist unbedingt erforderlich, vor Besuch des Semi-
nars die Art des Leistungsnachweises mit Prof. Siegel abzustimmen. Er ist nach Ende des Se-
mesters auch für die abschließenden administrativen Schritte zur Anerkennung des Leis-
tungsnachweise zuständig.

Sarah Lorbeer, M.A.

Performing Photography

Module: Erweiterung (Fotografie und Kunst)

Beginn: 26. Oktober 2020
Mo, 16–18 Uhr: 26.10., 16.11., 30.11.,14.12.2020, 11.1. 25.1., 8.2.2021
Online

Definierte Rosalind Krauss die Fotografie als theoretisches Objekt, an Hand derer Wechselbezüge zwi-
schen einer fotografischen Logik (bspw. des Indexes) und der Kunst um 1970 ausgelotet werden kön-
nen, so nimmt das Medium Fotografie innerhalb der Performance Art eine andere erweiterte Rolle
ein. Diese beschränkt sich, wie die jüngste Forschung bestätigt, keineswegs nur auf das reine Doku-

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mentieren der jeweiligen Performance, sondern entwickelte seine ganz eigene Performativität: Der
Kameraapparat und die fotografischen Bilder werden zu konstitutiven Bestandteilen einer performa-
tive photography als Kunst (Margaret Iversen). Im Seminar werden ausgewählte künstlerische Bei-
spiele aus den 1960er und 1970er Jahren mit zeitgenössischen (post)fotografischen Arbeiten ergänzt,
um performative Praktiken des Mediums Fotografie zu untersuchen.
Das Seminar setzt sich aus einem kontinuierlichen Selbststudium via Moodle (einführende Literatur
wird bereitgestellt) und gemeinsamen Zoom-Sitzungen zusammen. Hier wird auf Grundlage von Im-
pulsvorträgen (10 bis 15 Minuten) eine gemeinsame Diskussion eröffnet.

Literaturhinweise: Rosalind Krauss: Re-Inventing the Medium. In: Critical Inquiry 25 (1999), S.
289-305. Douglas Fougle: The Last Picture Show. Artists Using Photography, 1960–1982, Minneapolis
2003. Philip Auslander: The Performativity of Performance Documentation. In: PAJ. A Journal of Per-
formance and Art 28.3 (September 2006), S. 1–10. Margaret Iversen: Following Pieces. On Performati-
ve Photography. In: James Elkins (Hg.): Photography Theory, New York 2007, S. 91–108. Florian Ebner
(Hg.): (Mis)Understanding Photography. Werke und Manifeste, Göttingen 2014. Burcu Dogramaci:
Fotografie der Performance. Live Art im Zeitalter ihrer Reproduzierbarkeit, Paderborn 2018.

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Dr. Friederike Wappler

History Matters

Module: Erweiterung (Fotografie und Kunst)

Beginn: 4. November 2020
Mi, 14–16 Uhr
Online

Walter Benjamin wandte sich gegen die Geschichtsschreibung des Historismus; er plädierte für eine
Geschichtskonstruktion, „deren Ort nicht die homogene und leere Zeit sondern die von Jetztzeit er-
füllte“ ist. An diese Haltung schließt auch die postkoloniale Kritik an. So konzipiert Homi K. Bhabha
„Jetztzeiten“, in denen in der Vergangenheit verdrängte und unterdrückte Semantiken herrschende
Geschichte unterlaufen und Wiederholungen sowie neue Lektüren „Dritte Räume“ eröffnen. Post-
strukturale Theorien und deren Kritik an der Moderne haben die Auseinandersetzung mit Geschichte
verändert. Kunst rekurriert seit den 1960er-Jahren in variierender Wiederholung auf Vergangenes.
Neben Formen rückwärtsgewandter Aneignung in Kunst und Architektur gibt es auch kritische Wie-
deraufnahmen: Bilder werden appropriiert, parodiert oder invertiert, geschichtliche Ereignisse re-
enacted, Ausstellungen re-inszeniert. Das Seminar untersucht kritische Rekurse auf Vergangenes,
Aktualisierungen in der Kunst seit den 1960er-Jahren bis heute. Thematisiert werden künstlerische
Positionen und Ausstellungsprojekte, die mit Wiederholung und Differenz arbeiten, Arbeiten von
Künstler*innen wie Christian Boltanski, Gerhard Richter, Louise Lawler, Sherrie Levine, Candice Breitz,
Yinka Shonibare, Rod Dickinson und anderen sowie Ausstellungsprojekte wie „When Attitudes Beco-
me Form“ (1969 Bern sowie 2013 Venedig).

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Literaturhinweise: Christiane Kruse, Victoria von Flemming (Hg.): Fassaden? Zeigen und Verbergen
von Geschichte in der Kunst, Paderborn 2017.

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Terminhinweise zu den künstlerischen Lehrveranstaltungen, von denen jeweils (mindestens)
eines von den Studierenden des Masters „Photography Studies and Research“ im zweiten
und dritten Semester besucht werden soll (ausführlichere thematische Informationen ent-
nehmen Sie bitte dem LSF):

Prof. Gisela Bullacher: donnerstags, 9.30–13 Uhr
Prof. Christopher Muller: mittwochs, 14–17.30 Uhr
Prof. Elisabeth Neudörfl: dienstags, 14–17.30 Uhr
Prof. Elke Seeger: dienstags, 9.30–13 Uhr

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