Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms

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Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms
Therapie des idiopathischen
Parkinson-Syndroms
11. Auflage                                            Prof. Dr. Wolfgang H. Jost

                                                                      Logopädie
                  Physiotherapie                  L-Dopa
   Ergotherapie

                                    Psychologie

                    Dopamin-                         COMT-         Tiefe Hirn-
                    agonisten                       Hemmer        stimulation

                  Zukünftige Therapie
                                                                                  Amantadin

                    MAO B-Hemmer                      Safinamid
Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms
Therapie des
idiopathischen
Parkinson-Syndroms

      UNI-MED Verlag AG
      Bremen - London - Boston
Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms
Prof. Dr. Wolfgang H. Jost
Parkinson-Klinik Ortenau
Kreuzbergstr. 12-24
77709 Wolfach

Jost, Wolfgang:
Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms/Wolfgang Jost.-
11. Auflage - Bremen: UNI-MED, 2020, ISBN 978-3-8374-6414-6

© 2000, 2020 by UNI-MED Verlag AG, D-28323 Bremen,
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             Internet: www.uni-med.de, e-mail: info@uni-med.de
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drucks, der Entnahme von Abbildungen, der Übersetzung sowie der Wiedergabe auf photomechani-
schem oder ähnlichem Weg bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten.
Die Erkenntnisse der Medizin unterliegen einem ständigen Wandel durch Forschung und klinische Er-
fahrungen. Die Autoren dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die gemachten Anga-
ben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Das entbindet den Benutzer aber nicht von der Ver-
pflichtung, seine Diagnostik und Therapie in eigener Verantwortung zu bestimmen.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen
eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen
handele.
UNI-MED. Die beste Medizin.

In der Reihe UNI-MED SCIENCE werden aktuelle Forschungsergebnisse zur Diagnostik und Therapie
wichtiger Erkrankungen "state of the art" dargestellt. Die Publikationen zeichnen sich durch höchste wis-
senschaftliche Kompetenz und anspruchsvolle Präsentation aus. Die Autoren sind Meinungsbildner auf
ihren Fachgebieten.
Vorwort

Bei wissenschaftlichen Kongressen hat man das Gefühl, dass sehr viele erfolgsversprechende Therapien
auf dem Weg sind. Leider kommt nur wenig im klinischen Alltag an. Viele Hoffnungen wurden geweckt
und von uns an die Patienten weiter gegeben, doch bedauerlicherweise haben sich die meisten nicht er-
füllt. Auch jetzt sprechen wir wieder von Aussicht auf Heilung oder Verlangsamung der Progression. Die
Patienten sind dankbar dafür, im Verlauf werden sie aber wahrscheinlich enttäuscht werden. Parallel gab
es aber auch viele kleinere Fortschritte, die ebenfalls nicht beim Patienten ankamen, weil die Kostenträger
keinen Zusatznutzen sahen. Glücklicherweise gibt es aber auch solche kleineren Fortschritte, von denen
wir täglich profitieren. Wir sollten weiterhin große Ziele haben, darüber aber nicht diese kleinen Schritte
vergessen, die auch zum Ziel führen.
In guter Tradition wollen wir Ihnen wieder eine Neuauflage präsentieren, bei denen wir den aktuellen
Stand zusammenfassen. Sie werden sehen, dass etliche Fakten und Daten ergänzt, einige aber auch gestri-
chen wurden. Auf das frühere Kapitel “Fragliche und zukünftige Therapieansätze” haben wir verzichtet,
da aktuell viele Studien durchgeführt werden, deren Ausgang nicht absehbar ist. Dies war auch in der Ver-
gangenheit so, und die meisten Substanzen kamen nicht bis zur Zulassung. Einige zugelassene Substanzen
spielen kaum noch eine Rolle, trotzdem haben wir sie der Vollständigkeit halber im Text belassen.
Auch wenn seit der 10. Auflage keine neuen Substanzen auf den Markt gekommen sind, so gab es doch et-
liche neue Daten zur Wirksamkeit und auch zu möglichen unerwünschten Wirkungen. Es gibt auch neue
Präparate, die in der letzten Ausgabe angekündigt wurden, aber noch nicht verfügbar waren.
Wir freuen uns über die Kontinuität dieses Buches und hoffen sehr, dass auch die 11. Auflage auf Ihr Inter-
esse stößt und Ihre tägliche Arbeit erleichtert. Ich möchte mich bei jenen bedanken, die eine Neuerschei-
nung möglich machen. Aber auch bei meinen Patienten, meinen Mitarbeitern, den vielen an der Parkin-
son-Erkrankung interessierten Kollegen und den engagierten Mitarbeitern des Verlags.
Wolfach, im Juni 2020                                                                        Wolfgang Jost
Inhaltsverzeichnis                                                                                                                                                                       7

Inhaltsverzeichnis
1.          Einleitung                                                                                                                                                              12
1.1.        Historische Anmerkungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
1.2.        Nomenklatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
1.3.        Differenzialdiagnostik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
1.4.        Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

2.          Grundlagen                                                                                                                                                              16
2.1.        Pathomechanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.2.        Therapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
2.3.        Handelsübliche Medikamente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
2.4.        Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

3.          Aktivierende Therapien                                                                                                                                                  19
3.1.        Aufklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.2.        Hilfsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.3.        Ernährung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.4.        Physiotherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.5.        Ergotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.6.        Logopädie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.7.        Weitere nicht-medikamentöse Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.8.        Selbsthilfegruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
3.9.        Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
3.10.       Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

4.          Anticholinergika                                                                                                                                                        28
4.1.        Studienlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
4.2.        Wirkweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
4.3.        Unerwünschte Wirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
4.4.        Wann sind Anticholinergika indiziert? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
4.5.        Wie sind Anticholinergika zu dosieren? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
4.6.        Welches Anticholinergikum ist zu bevorzugen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
4.7.        Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

5.          Levodopa                                                                                                                                                                32
5.1.        Wirkweise des L-Dopa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
5.2.        L-Dopa-Resorption. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
5.3.        Klinische Effekte des L-Dopa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
5.4.        Nebenwirkungen des L-Dopa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
5.5.        Wie aufdosieren? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
5.6.        Wer sollte L-Dopa bekommen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
5.7.        Depotformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
5.8.        Wasserlösliches L-Dopa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
5.9.        L-Dopa-Mikrotabletten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
8                                                                                                                                                                      Inhaltsverzeichnis

5.10.     Langzeittherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
5.10.1.   Fluktuationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
5.10.2.   Dyskinesien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
5.11.     Levodopa-Test. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
5.12.     Ist L-Dopa neurotoxisch? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
5.13.     Levodopa und Ernährung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
5.14.     "Additive" Medikamente zu L-Dopa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
5.15.     Zukunft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
5.16.     Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

6.        Dopaminagonisten                                                                                                                                                                    49
6.1.      Auswahl von Dopaminagonisten (DA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
6.1.1.    Apomorphin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
6.1.2.    Pramipexol. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
6.1.3.    Ropinirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
6.1.4.    Rotigotin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
6.1.5.    Piribedil. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
6.1.6.    Bromocriptin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
6.1.7.    Lisurid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
6.1.8.    Pergolid. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
6.1.9.    -DHEC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
6.1.10.   Cabergolin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
6.2.      Ergoline versus non-ergoline Agonisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
6.3.      Unerwünschte Wirkungen der DA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
6.4.      Dopamin-Rezeptoren und Neuroprotektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
6.5.      Gründe für einen Therapiebeginn mit DA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
6.6.      Empfehlungen für die Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
6.7.      Zusammenfassende Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
6.8.      Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

7.        Amantadinsalze                                                                                                                                                                      71
7.1.      Pharmakologie der Amantadine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
7.2.      Wirkweise der Amantadine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
7.3.      Amantadine bei Dyskinesien und Impulskontrollstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
7.4.      Neuroprotektion (Krankheitsmodifikation). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
7.5.      Unerwünschte Wirkungen, Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
7.6.      Welche Dosierung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
7.7.      Wann sollen Amantadine eingesetzt werden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
7.8.      Amantadinsulfat versus Amantadinhydrochlorid. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
7.9.      Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

8.        MAO (Monoaminooxidase)-B-Hemmer                                                                                                                                                     77
8.1.      Rasagilin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
8.2.      Selegilin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
8.2.1.    Wirkweise des Selegilins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
8.2.2.    Klinische Effekte des Selegilins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
8.2.3.    Unerwünschte Wirkungen des Selegilins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
Inhaltsverzeichnis                                                                                                                                                                       9

8.2.4.      Interaktionen des Selegilins. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
8.2.5.      Kontraindikationen des Selegilins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
8.3.        Weitere MAO-B-Hemmer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
8.4.        Vergleich Rasagilin vs. Selegilin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
8.5.        Krankheitsmodifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
8.6.        Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

9.          Safinamid                                                                                                                                                               87
9.1.        Pharmakologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
9.2.        Studienlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
9.3.        Klinischer Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
9.4.        Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

10.         COMT-Hemmer                                                                                                                                                             94
10.1.       Tolcapon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
10.2.       Entacapon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
10.3.       Opicapon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
10.4.       Unerwünschte Wirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
10.5.       Unterschiede der COMT-Hemmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
10.6.       Indikationen für COMT-Hemmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
10.7.       Fixe Kombination von L-Dopa, Carbidopa und Entacapon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
10.8.       COMT-Hemmer versus Dopaminagonisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
10.9.       Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

11.         Operative Verfahren                                                                                                                                                  104
11.1.       Läsionelle Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
11.2.       Tiefe Hirnstimulation (DBS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
11.3.       Klinische Empfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
11.4.       Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

12.         Empfehlungen zur initialen Therapie eines idiopathischen
            Parkinson-Syndroms                                                                                                                                                   108
12.1.       Wann sollte mit der Therapie begonnen werden?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
12.2.       Therapieempfehlungen für einzelne Patientengruppen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
12.3.       Prüfung der Wirksamkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
12.4.       Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

13.         Motorische Spätkomplikationen                                                                                                                                        112
13.1.       Ursachen und Formen von Spätkomplikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
13.2.       Fluktuationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
13.3.       Empfehlung zur Primärtherapie (Vermeiden motorischer Spätkomplikationen) . . . . . . . . . . . 114
13.4.       Kombinationstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
13.5.       Therapie bei einer end-of-dose-Akinese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
13.6.       Pumpentherapie und DBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
13.7.       Paroxysmales on-off . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
13.8.       Dyskinesien/Dystonien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
10                                                                                                                                                                   Inhaltsverzeichnis

13.9.      Akinetische Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
13.10.     Drug holiday (obsolet) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
13.11.     Priming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
13.12.     Freezing-Phänomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
13.13.     Axiale Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
13.13.1.   Dropped head-Syndrom und Anterokollis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
13.13.2.   Kamptokormie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
13.14.     Progression der Erkrankung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
13.15.     Austausch von generischen Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
13.16.     Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

14.        Neuropsychiatrische Probleme, Schlafstörungen und Schmerz                                                                                                                    127
14.1.      Exogene Psychose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
14.2.      Dopamindysregulationssyndrom/Impulskontrollstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
14.3.      Depressive Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
14.4.      Demenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130
14.5.      Schlaf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
14.6.      Schmerz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
14.7.      Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134

15.        Autonome Regulationsstörungen beim Parkinson-Syndrom                                                                                                                         140
15.1.      Wo beginnt die Erkrankung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
15.2.      Frühdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
15.3.      Häufigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
15.4.      Kardiovaskuläre Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
15.4.1.    Blutdruck- und Herzfrequenzreaktion bei Orthostase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
15.4.2.    Einfluss der Parkinson-Therapie auf die kardiovaskuläre Regulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
15.4.3.    Therapeutische Möglichkeiten bei kardiovaskulären Problemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
15.5.      Schweißreaktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
15.5.1.    Therapie bei Schweißsekretionsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
15.6.      Gastrointestinale Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
15.6.1.    Sialorrhoe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
15.6.2.    Schluckstörungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147
15.6.3.    Magenentleerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
15.6.4.    Obstipation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
15.7.      Untersuchungen des Urogenitaltrakts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
15.7.1.    Blasenentleerungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
15.7.2.    Harninkontinenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
15.7.3.    Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
15.8.      Störungen der Sexualfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154
15.8.1.    Therapie der Sexualfunktionsstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154
15.9.      Sonstige vegetative Störungen beim Parkinson-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155
15.10.     Nicht-motorische Fluktuationen: Autonome Störungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156
15.11.     Droxidopa (L-Threo-3,4-Dihydroxyphenylserin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156
15.11.1.   Wirkmechanismus des Droxidopa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156
15.11.2.   Klinischer Einsatz des Droxidopa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
15.12.     Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
Inhaltsverzeichnis                                                                                                                                                                   11

16.         Medikamentöse Interaktionen beim Parkinson-Syndrom                                                                                                                 163
16.1.       Gegenanzeigen beim Vorliegen eines Parkinson-Syndroms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
16.2.       Medikamentöse Interaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
16.2.1.     Interaktionen der Parkinson-Medikamente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
16.2.2.     Parkinson-Syndrom und Anästhesie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
16.2.3.     Parkinson-Syndrom und Ophthalmologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
16.2.4.     Parkinson-Syndrom und Kardiologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
16.2.5.     Parkinson-Syndrom und Urologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
16.2.6.     Parkinson-Syndrom und Gastroenterologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
16.2.7.     Parkinson-Syndrom und psychiatrische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166
16.2.8.     Parkinson-Syndrom und Verordnung weiterer Medikamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167
16.3.       Cytochrom P450. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167
16.4.       Pharmakogenetik und Pharmakodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
16.5.       Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
16.6.       Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170

17.         Kosten der Parkinson-Therapie                                                                                                                                      173
17.1.       Kosten-Nutzen-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
17.2.       Gesamtkosten der Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
17.3.       Diskussion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
17.4.       Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179

            Index                                                                                                                                                              181
12                                                                                               1. Einleitung

1. Einleitung
                                                        res Anliegen zu vergessen – den Patienten zu hel-
 The disease is of long duration: to connect, there-    fen. Daneben muss auf der Grundlage des bereits
 fore, the symptoms which occur in its later stages     Erreichten die wissenschaftliche Arbeit intensiv
 with those which mark its commencement, re-            vorangetrieben werden. Es ist eine Fehleinschät-
 quires a continuance of observation of the same        zung, dass wissenschaftliche Entwicklungen zu
 case, or at least a correct history of its symptoms,   Kostensteigerungen führen. Volkswirtschaftlich
 even for several years.                                gesehen, ist der schlecht behandelte Patient mittel-
                                    J. Parkinson [16]   fristig der teuerste Patient. Die Medizin wird und
                                                        muss sich weiterentwickeln. Dann wird sogar die
Das Parkinson-Syndrom ist eine der häufigsten           Vision von James Parkinson wahr werden, dass zu-
neurologischen Erkrankungen, die überwiegend            mindest das Fortschreiten der Krankheit gestoppt
im höheren Lebensalter diagnostiziert wird. Durch       wird [16].
die zunehmende Lebenserwartung der Bevölke-
rung und der Betroffenen darf mit einem weiteren        1.1. Historische Anmerkungen
Anstieg Erkrankter gerechnet werden. Ob die Inzi-       James Parkinson beschrieb in seinem 1817 erschie-
denz wirklich zunimmt, wird kontrovers disku-           nenen Essay on the Shaking Palsy [16] kasuistisch
tiert [21]. Derzeit wird in Industrienationen eine      die Symptomatik, die wir beim Parkinson-Syn-
Häufigkeit von 2 bis 3 Promille der Bevölkerung         drom finden. Er hat sicherlich nicht einen Morbus
angenommen [9]. Bei den über 60-Jährigen liegt          beschrieben. So ist anzunehmen, dass zumindest
die Prävalenz bei etwa 1 % [13]. In Deutschland         einer der sechs beschriebenen Patienten an einer
wird von ca. 300.000 bis 400.000 [6] Betroffenen        Multisystematrophie erkrankt war. Die Bedeutung
ausgegangen, wobei die Zahl der therapierten            seines Werkes liegt in der genauen klinischen Be-
Patienten geringer ist. Da die geburtenstarken          schreibung, bei der neben den Kernsymptomen
Jahrgänge das 60. Lebensjahr erreichen, wird die        (Akinese, Rigor und Tremor) auch zusätzliche kli-
Prävalenz in den nächsten Jahren deutlich anstei-       nische Zeichen und Symptome berichtet werden
gen.                                                    [17]. Bemerkenswert ist weiterhin, dass er bei der
Die theoretischen Erkenntnisse und therapeuti-          nur geringen Fallzahl eine genaue Beschreibung
schen Möglichkeiten nehmen ständig zu und da-           gab, die auch noch heute mit Interesse zu lesen ist.
mit erfreulicherweise auch das Interesse an dem         Er hat auch schon viele nicht-motorische Sympto-
Krankheitsbild. Nicht alle Entwicklungen finden         me beschrieben und es ist erstaunlich, dass wir dies
aber Eingang ins ärztliche Wissen und Handeln. So       erst in den letzten Jahren gebührend berücksichti-
ist die Erkrankung bei Patienten als schnell invali-    gen. Jedoch trat das Parkinson-Syndrom sicherlich
disierendes Leiden stigmatisiert, gleichzeitig wird     nicht erstmals im 19. Jahrhundert auf; so finden
durch die Laienpresse der Eindruck erweckt, dass        sich Erstbeschreibungen krankheitsspezifischer
man beispielsweise mit einer Operation oder Im-         Symptome schon in der Antike [7]. In der ayurve-
plantation die Erkrankung heilen könne. Darüber         dischen Medizin ist die Parkinson-Erkrankung seit
wird häufig vergessen, welche großen Fortschritte       Jahrhunderten als Kampa vata beschrieben und
in der medikamentösen Therapie erreicht wurden          wird auch schon seit Jahrhunderten mit L-Dopa
und wie individuell die Behandlung mittlerweile         behandelt (Mucuna pruriens) [15].
sein kann. Unter den medizinischen Experten             Der Name Parkinson-Erkrankung oder Morbus
wiederum wird eine stellenweise sehr emotionale         Parkinson wurde erstmals von Charcot [4] benutzt
Diskussion um die optimale Therapie geführt, die        (maladie de Parkinson). Bezüglich der Erstbe-
sich sachlich nur schwer belegen lässt. Die Kosten-     schreibung des Parkinson-Syndroms als Erkran-
diskussion hat dieses Problem zusätzlich belastet.      kung der Substantia nigra (Kasuistik) gebührt
Was wir für die nächsten Jahre anstreben sollten,       Blocq und Marinesco Ende des 19. Jahrhunderts
wäre eine pragmatische Therapie sowie das Bestre-       Anerkennung [2]. Genauere Beschreibungen des
ben, über der Kostendiskussion nicht unser primä-       Krankheitsbildes finden sich bei Trétiakoff 1919
1.2. Nomenklatur                                                                                       13

[20]. Maßgebliche Arbeiten zur symptomatischen       1995     Erste DBS in Deutschland
Therapie des Parkinson-Syndroms, die heute noch      1997     ReQuip®, Tasmar®, Parkinsan®
Bestand haben, lieferte die Arbeitsgruppe in Wien
                                                     1998     Sifrol®, Comtess®, Zulassung ruht für
[1] (☞ Therapie). In den letzten 50 Jahren wurden
                                                              Tasmar®
zahlreiche therapeutische Ansätze erarbeitet (☞
Tab. 1.1).                                           2000     Nobelpreis für Arvid Carlsson für die
                                                              "Entdeckung" des Dopamins
                                                     2002     Erste Publikation der Braak-Stadien [3]
 1867     Belladonnaextrakt
                                                     2003     Markteinführung von Stalevo®
 1884     Apomorphin als Parkinson-Medika-
                                                              (Triple-Tablette)
          ment diskutiert
                                                     2005     Markteinführung von Duodopa®,
 1946     Synthetische Anticholinergika
                                                              Rasagilin (Azilect®) und Rotigotin
 1949     Stereotaktische Palllidotomie                       (Neupro®). Wiedereinführung von
 1950     Artane®                                             Tolcapon.
 1951     Therapeutischer Einsatz von Apomor-        2008     Markteinführung von ReQuip
          phin                                                Modutab®
 1960     Nachweis eines striatalen Dopamin-         2009     Markteinführung von retardiertem
          Mangels                                             Sifrol®
 1961     erster Einsatz von L-Dopa                  2015     Markteinführung von Safinamid
 1965     Beschreibung der Stimulation bei                    (Xadago®)
          stereotaktischen Operationen               2016     Markteinführung von Opicapon
 1967     Nachweis der Wirksamkeit von oral                   (Ongentys®)
          verabreichtem L-Dopa, erster Einsatz       2018     Budipin nicht mehr am Markt
          von Benserazid
                                                    Tab. 1.1: Meilensteine der Parkinson-Therapie.
 1969     Nachweis der Wirksamkeit von L-Dopa
          plus Decarboxylasehemmer; Amanta-
          din
                                                    1.2. Nomenklatur
 1970     Larodopa; PK Merz®                        Bedauerlicherweise ist die Terminologie nicht ein-
 1972     Apomorphin "wiederentdeckt"               heitlich. Nach wie vor wird im deutschsprachigen
                                                    Raum am häufigsten die Bezeichnung ‘Morbus
 1974     Nachweis der Wirksamkeit von
                                                    Parkinson’ benutzt. Auch die Bezeichnungen ‘Pa-
          Bromocriptin
                                                    ralysis agitans’ und ‘Schüttellähmung’ hört man
 1975     Markteinführung von Madopar® und          immer wieder. ‘Parkinsonismus’ als eingedeutsch-
          Nacom®; L-Dopa-Einsparung durch           te Form des anglo-amerikanischen Parkinsonism
          Deprenyl                                  sollte vermieden werden.
 1979     Pravidel®
                                                    Der Begriff ‘Morbus Parkinson’ ist schlecht defi-
 1982     Nachweis der Wirksamkeit von Pergo-       niert. Es ist nicht klar, ob unter diesem Begriff auch
          lid                                       hereditäre Formen oder nur das idiopathische Par-
 1983     Monotherapie mit Dopaminagonisten         kinson-Syndrom gemeint sind. Die Bezeichnung
 1987     Frühe Kombinationstherapie von            ‘Parkinson-Krankheit’ wäre sinnvoll, um eine Ver-
          L-Dopa mit Agonisten; Movergan®           gleichbarkeit mit der englischsprachigen Literatur
 1987     Beschreibung der tiefen Hirn-             zu ermöglichen (Parkinson’s disease), hat sich aber
          stimulation                               nicht durchgesetzt. In der vorliegenden Arbeit
 1989     L-Dopa mit verzögerter Freigabe           wird deshalb vom ‘Parkinson-Syndrom’ gespro-
          (Retard und Depot)                        chen und zwischen idiopathischem Parkinson-
 1990     Cabergolin; erste COMT-Hemmer             Syndrom (iPS) und atypischen sowie symptomati-
 1991     Ropinirol, erster nicht-ergoliner Dop-    schen Formen differenziert. Zum jetzigen Zeit-
          aminagonist als Tablette                  punkt darf auch davon ausgegangen werden, dass
                                                    es sich beim idiopathischen Parkinson-Syndrom
 1994     COMT-Inhibitoren
                                                    nicht um eine Krankheitsentität handelt, sondern
14                                                                                              1. Einleitung

mittelfristig eine weitere Differenzierung nach        Als weitere wichtige Differenzialdiagnose ist die
Subtypen stattfinden wird [19].                        Demenz mit Lewy-Körperchen zu nennen [11,
Grundsätzlich wäre natürlich auch zu diskutieren,      12], wobei deren genauer Stellenwert noch in der
ob die Bezeichnung Parkinson-Syndrom über-             Diskussion ist; insbesondere, ob es sich um eine ei-
haupt sinnvoll ist, da sich beispielsweise Krankhei-   genständige Krankheitsentität oder eher eine Ver-
ten wie das idiopathische Parkinson-Syndrom und        laufsform des idiopathischen Parkinson-Syn-
die Kortikobasale Degeneration (bzw. das Korti-        droms handelt.
kobasale Syndrom) sowohl neuropathologisch, als
auch klinisch stark unterscheiden und der Überbe-       Idiopathisches Parkinson-Syndrom
griff eher historisch begründet ist.                    Hereditäre Parkinson-Syndrome
In der klinischen Beschreibung, Diagnostik und          Demenz mit diffusen Lewy-Körperchen
Therapie haben sich viele Anglizismen etabliert.           (DLB)
Zu nennen sind u.a. on-off, wearing-off, Freezing,
                                                          Atypische Parkinson-Syndrome (Synukleino-
drug holiday u.v.m. Da es meist keine gebräuchli-
                                                           pathien):
chen deutschen Synonyme gibt, wurden diese
Begriffe übernommen.                                       - Multisystematrophie (Typ P und C)
                                                          Atypische Parkinson-Syndrome (Tauo-
1.3. Differenzialdiagnostik                                pathien):
Differenzialdiagnostisch sind vor allem die atypi-         - Progressive supranukleäre Blickparese
schen Parkinson-Syndrome, d.h. Multisystem-                  (v.a. PSP-P, Richardson-Syndrom)
atrophien [5], die Progressive Supranukleäre               - Kortikobasale Degeneration (CBD) resp.
Blickparese [10] und die Kortikobasale Degenera-             Kortikobasales Syndrom
tion [18] abzugrenzen (☞ Tab. 1.2). Zu berück-            Symptomatische Parkinson-Syndrome:
sichtigen sind ferner andere Erkrankungen, die             - Durch Medikamente, Metalle oder
keine Parkinson-Syndrome sind, jedoch verwech-               Intoxikation induziert
selt werden können, wie der Normaldruck-Hydro-
                                                           - Durch strukturelle Läsion (Infarkt, Tumor)
zephalus und die Subkortikale Arteriosklerotische
                                                             induziert
Enzephalopathie (SAE), sowie bei Tremordomi-
nanz der Essentielle Tremor.                               - Durch Entzündung oder metabolisch
                                                             induziert
Besonders in Alten- und Pflegeheimen kann durch
                                                          Weitere Differenzialdiagnosen (keine Parkin-
unsachgemäßen Einsatz von Neuroleptika ein
                                                           son-Syndrome):
“Parkinsonoid” auftreten, das nicht mit einem
idiopathischen Parkinson-Syndrom verwechselt               - Essentieller Tremor
werden darf.                                               - Subkortikale arteriosklerotische Enzephalo-
Bei den Multisystematrophien unterscheiden wir               pathie (SAE)
zwischen MSA-P und MSA-C (selten auch noch                 - Normaldruckhydrozephalus (NPH)
MSA-A), wodurch die alte Nomenklatur striatoni-            - Funktionelles Parkinson-Syndrom (selten)
grale Degeneration/Shy-Drager-Syndrom und                  - Spinozerebelläre Ataxien (SCA), insbeson-
OPCA-Syndrom überflüssig wurde. Die Progressi-               dere Machado-Joseph-Erkrankung
ve Supranukleäre Blickparese (früher: Steele-Ri-
                                                       Tab. 1.2: Differenzialdiagnose bei Parkinson-Symp-
chardson-Olszewski-Syndrom) wird mittlerweile
                                                       tomen.
in viele Subtypen differenziert; zu nennen sind vor
allem Typ Parkinson, Typ Richardson und PGF [8,
22].
Die Kortikobasale Degeneration wird neuerdings
eher als Kortikobasales Syndrom bezeichnet, da
die klinische Abgrenzung sehr unsicher ist. Viele
klinisch diagnostizierte Fälle werden neuropatho-
logisch als PSP eingestuft.
1.4. Literatur                                                                                                           15

                                                                16. Parkinson J. An essay on the shaking palsy. Sher-
1.4. Literatur                                                  wood, Neely, and Jones, London, 1817
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                                                                17. Postuma RB, Berg D, Stern M, et al. MDS clinical dia-
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                                                                gnostic criteria for Parkinson’s disease. Mov Disord
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                                                                19. Titova N, Taddei R, Martinez-Martin P, Ray Chaud-
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16                                                                                                            2. Grundlagen

2. Grundlagen
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der The-                 Phasen und Stadien des pathologischen Prozesses

rapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms,                 präsymptomatische         symptomatische                Neukortex,
der mit Abstand häufigsten Form unter den Par-                     Phase                   Phase                     primär,
                                                                                                                     sekundär
kinson-Syndromen. Zum klinischen Befund, der                                                                         Neukortex,
Diagnostik und Differenzialdiagnostik sowie der                                                                      Assoziation

Therapie atypischer Parkinson-Syndrome dürfen                                                                        Mesokortex
wir auf die weiterführende Literatur verweisen. In
                                                             Übergang                                                Substantia
diesem Kapitel soll nur kursorisch auf die Grund-                                                                    nigra,
                                                                                                                     Amygdala
lagen eingegangen werden.
                                                                                                                     Locus
                                                                                                                     coeruleus
2.1. Pathomechanismus                                                                                                dorsaler
                                                                                                                     motorischer
Unstrittig ist, dass die Degeneration des dopami-                                                                    Vaguskern
                                                               1        2        3        4         5        6       Stadien des
nergen nigrostriatalen Systems (☞ Abb. 2.1) maß-                                                                     pathologi-
                                                                                                                     schen
geblich für die motorischen Symptome der Er-                                                                         Prozesses

krankung verantwortlich ist. Daneben wird schon         Abb. 2.2: Aszendierender degenerativer Prozess
seit Jahrzehnten diskutiert, dass auch das idiopa-      beim idiopathischen Parkinson-Syndrom (nach Braak
thische Parkinson-Syndrom eine Multisystemde-           [1]).
generation ist [12], bei der der degenerative Pro-
zess erst im mittleren Stadium die Substantia nigra     Die möglichen Auslöser der Erkrankung sind viel-
erfasst (☞ Abb. 2.2).                                   gestaltig und umfassen unter anderem genetische
                                                        Faktoren, Endo-/Exotoxine, gesteigerte Apoptose
                                                        und evtl. auch Entzündungen und/oder immuno-
                                                        logische Prozesse [7, 12]. Es wird natürlich auch
                                                        erwogen, ob es ein rein altersbedingter, degenera-
                                                        tiver Prozess ist.
                                                        Weist der Mensch bei Geburt noch etwa 400.000-
                                                        600.000 dopaminerge Neurone auf, entsprechend
                                                        etwa 200.000-300.000 pro Seite (davon befinden
                                                        sich etwa 70 % in der Substantia nigra), werden kli-
                                                        nisch relevante Befunde eines Parkinson-Syn-
                                                        droms bei einem dopaminergen Neuronenverlust
                         a                              um etwa 60 % festgestellt [1, 9]. Pro Jahr degene-
                                                        rieren bei einem Patienten mit einem idiopathi-
                                                        schen Parkinson-Syndrom etwa 20.000 bis 25.000
                                                        dopaminerge Neurone [10], wobei große interin-
                                                        dividuelle Unterschiede bestehen können (minde-
                                                        stens 1 % Degeneration). Etwas im Widerspruch
                                                        hierzu steht, dass die Krankheitsprogression bei
                                                        jüngeren Patienten geringer ist als bei älteren [3].
                                                        Ein akzeptiertes und allgemeingültige Modell gibt
                                                        es nicht [13].
                                                        Bei einer physiologischen Degeneration bleiben
                         b                              die Menschen bei der heutigen Lebenserwartung
Abb. 2.1: a: Normalbefund, b: ausgeprägte Depig-        von relevanten “Parkinson”-Symptomen weitge-
mentierung der Substantia nigra () bei einem idiopa-   hend verschont. Durch exogene Einflüsse sowie
thischen Parkinson-Syndrom.                             neurodegenerative Prozesse könnte die kritische
Quelle: Prof. Dr. W. Schlote, Frankfurt/Main.           Schwelle bereits in früheren Jahren unterschritten
2.3. Handelsübliche Medikamente                                                                                                                             17

werden, wobei sich hier sicher kein linearer Ver-                                                         Bedauerlicherweise wird die Diskussion um die
lauf ergibt (☞ Abb. 2.3). Daraus darf aber nicht ge-                                                      optimale Therapie durch die Kostenfrage erheb-
schlossen werden, dass das Parkinson-Syndrom le-                                                          lich belastet. Die nachfolgenden Kapitel sollen
diglich eine beschleunigte physiologische Degene-                                                         pragmatisch den aktuellen Stand darstellen und
ration ist.                                                                                               daraus therapeutische Empfehlungen ableiten.
                                                                                                          Bei den Ergebnissen verschiedener Studien darf
                                             Dopaminerge Neurodegeneration                                auch nie vergessen werden, dass es selbstverständ-
                                                                                                          lich auch in der Therapie des Parkinson-Syndroms
Anzahl dopaminerger Neurone

                              450.000                                                                     einen Plazebo-Effekt gibt. So konnten Goetz und
                                                                                                          Mitarbeiter [5] zeigen, dass unter Plazebo 16 % der
                                                                                                          Parkinson-Patienten eine deutliche Besserung
                                                                                                          zeigten, die über mehrere Monate anhielt. Auch
                                                                                                          die Studie von Freed et al. [4] hat gezeigt, dass die
                                                                                                          Therapieerfolge im ersten halben Jahr kritisch ge-
                              180.000                                                                     sehen werden müssen. Studien, die weniger als
                                                                                                          6 Monate andauern, müssen deshalb mit Vorsicht
                                                                                                          interpretiert werden [6]. Bedauerlicherweise lie-
                                                                                                          gen viele Studien beim Parkinson-Syndrom unter-
                                   0
                                        0       20       40       60      80      100 Alter in Jahren
                                                                                                          halb dieses Zeitfensters. Bei diesem Plazeboeffekt
                                                                                                          spielen in der Frühphase insbesondere die noch
                                        Physiologische Degeneration           Physiologische Spannweite
                                        Beschleunigte, idiopathische Degeneration                         bestehende und aktivierbare dopaminerge Funk-
                                        Neurodegenerativer Prozess
                                        Physiologische Degeneration mit exogenen Einflüssen ( )
                                                                                                          tion eine Rolle. Dies erklärt sicherlich auch die
                                        (passager neurotoxisch, traumatisch etc.)                         subjektiven Erfolge vieler fragwürdiger Therapie-
                                        Physiologische Degeneration bei reduziertem Ausgangswert
                                                                                                          ansätze.
Abb. 2.3: Vereinfachte Darstellung des möglichen                                                          Vollständigkeitshalber sollte bei der Parkinson-
Verlaufs der dopaminergen Neurodegeneration.                                                              Therapie auch auf den Nozebo-Effekt hingewiesen
                                                                                                          werden, der nicht nur beim ständigen Austausch
Da nicht bekannt ist, welcher genaue Pathomecha-
                                                                                                          von Generika auftreten kann.
nismus der Neurodegeneration (z.B. alpha-Synuk-
lein) beim Parkinson-Syndrom zugrunde liegt,
therapieren wir hauptsächlich symptomatisch und                                                           2.3. Handelsübliche
direkt oder indirekt dopaminerg. Daneben wird                                                             Medikamente
über einen neuroprotektiven resp. krankheitsmo-                                                           Mittlerweile steht eine Vielzahl von Medikamen-
difizierenden Effekt einiger Medikamente disku-                                                           ten zur Verfügung. Diese können in folgende
tiert (☞ Kap. 6.-8.). Zukünftig könnte die Immun-                                                         Gruppen differenziert werden:
therapie resp. Antikörpertherapie unsere bisheri-
gen Therapieansätze wesentlich verändern [8].                                                             i L-Dopa (☞ Kap. 5.)
Grundsätzliches Ziel ist es, die Diagnose früher zu                                                       i Dopaminagonisten (☞ Kap. 6.)
stellen, damit potenziell neuroprotektive Substan-                                                        i MAO-Hemmer (☞ Kap. 8.)
zen das Unterschreiten der kritischen Schwelle
                                                                                                          i Safinamid (☞ Kap. 9.)
hinauszögern oder der pathophysiologische Pro-
zess verlangsamt werden kann.                                                                             i Amantadin (☞ Kap. 7.)
                                                                                                          i COMT-Hemmer (☞ Kap. 10.)
2.2. Therapie                                                                                             i Anticholinergika (☞ Kap. 4.)
Die therapeutischen Möglichkeiten sind mittler-                                                           Innerhalb der Gruppen gibt es einerseits noch
weile sehr vielfältig. Da die Ursache des degenerati-                                                     Untergruppen, andererseits eine Vielzahl von
ven Prozesses nicht bekannt ist, kann aktuell auch                                                        Produkten und Herstellern (☞ Tab. 2.1). Es gibt
keine kausale, sondern nur eine symptomatische                                                            erhebliche Unterschiede zwischen Originalpräpa-
Therapie durchgeführt werden. Viele neue Thera-                                                           raten und Nachahmerpräparaten (Generika). Dies
pieansätze werden erwogen [8, 11].                                                                        betrifft sowohl die Spitzenkonzentrationen, als
18                                                                                                2. Grundlagen

auch die Plasmaspiegel im Verlauf. Deshalb kön-      um 20 % nach unten und 25 % nach oben schwan-
nen weder Originalpräparate gegen Generika,          ken. Die Messungen erfolgen bei wenigen jungen
noch Generika untereinander unkritisch ausge-        Gesunden und nicht bei Parkinson-Patienten und
tauscht werden. Sogar die Zulassungen sind stel-     meist nur bei einer Dosisstärke. Die Galenik bleibt
lenweise different. Bedauerlicherweise erfolgt ein   weitgehend unberücksichtigt.
unkritischer Austausch, z.B. wegen bestehender
Rabattverträge, auf den wir bei der Verordnung       2.4. Literatur
fast keinen Einfluss haben.
                                                     1. Björklund A, Dunnett SB. Dopamine neuron systems
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 Medikament                  Handelsname             194-202
                             (Auswahl)               2. Braak H, Del Tredici K, Bratzke H et al. Staging of the
 Amantadin-Sulfat                                    intracerebral inclusion body pathology associated with
                                                     idiopathic Parkinson’s disease. J Neurol 2002; 249
 Apomorphin
                                                     (Suppl. 3): 1-5
 Bornaprin-HCl
                                                     3. De la Fuente-Fernandez R, Lu JQ, Sossi V et al. Bioche-
 Bromocriptinmesilat                                 mical variations in the synaptic level of dopamine prece-
 Cabergolin                                          de motor fluctuations in Parkinson’s disease: PET evi-
 Clozapin                    Leponex®                dence of increased dopamine turnover. Ann Neurol
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 -Dihydroergocriptin
                                                     4. Freed CR, Greene PE, Breeze RE et al. Transplantation
 Domperidon
                                                     of embryonic dopamine neurons for severe Parkinson’s
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 Lisuridhydrogenmaleat                               sponse in Parkinson’s disease: Comparisons among 11
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                                                     7. Jellinger KA. Neuropathology of sporadic Parkinson’s
 Pergolidmesilat                                     disease: evaluation and changes of concepts. Mov Disord
 Piribedil                   Clarium®                2012; 27: 8-30
 Pramipexol-HCl              Sifrol® retard          8. Lang AE, Espay AJ. Disease modification in Parkin-
 Rasagilin                   Azilect®                son’s disease: Current approaches, challenges, and future
                                                     considerations. Mov Disord 2018: 33: 660-677
 Ropinirol-HCl               ReQuip Modutab®
 Rotigotin                   Neupro®                 9. McGeer PL, McGeer EG, Suzuki JS. Aging and extra-
                                                     pyramidal function. Arch Neurol 1977; 34: 33-35
 Safinamid                   Xadago®
                                                     10. McGeer PL, Itagaki S, Akiyama et al. Rate of cell death
 Selegilin-HCl                                       in parkinsonism indicates active neuropathological pro-
 Tolcapon                    Tasmar®                 cess. Ann Neurol 1988; 24: 574-576
 Trihexyphenidyl-HCl                                 11. Oertel W, Schulz JB. Current and experimental treat-
Tab. 2.1: Wichtige Medikamente in der Parkinson-     ments of Parkinson disease: A guide for neuroscientists. J
Therapie in alphabetischer Reihenfolge sowie eine    Neurochem 2016; 139 (Suppl. 1): 325-337
Auswahl wichtiger Handelsnamen (nicht generisch).    12. Titova N, Padmakumar C, Lewis SJG, Chaudhuri KR.
                                                     Parkinson’s: a syndrome rather than a disease? J Neural
Der Austausch von generischen Substanzen ist in      Transm (Vienna) 2017; 124: 907-914
Deutschland gesetzlich geregelt. Die Gruppenmit-     13. Venuto CSm Potter NB, Ray Dorsey E, Kieburtz K. A
telwerte der Bioverfügbarkeit, der maximalen Se-     review of disease progression models of Parkinson’s
rumkonzentration und die Zeit bis zum Erreichen      disease and applications in clinical trials. Mov Disord
der maximalen Serumkonzentration dürfen dabei        2016; 31: 947-956
3.2. Hilfsmittel                                                                                       19

3. Aktivierende Therapien
3.1. Aufklärung                                      die häufig unterschätzten kognitiven Defizite bei-
                                                     tragen. Schwierig ist es besonders, da Patienten
Nach der Diagnosestellung und vor jeder Therapie     sehr viele Einnahmen pro Tag haben, was die Ad-
muss eine ausführliche und adäquate Beratung des     härenz fast zwangsläufig limitiert [58].
Patienten stehen. Der Patient wird mehrere Jahre
mit der Erkrankung leben und viele sehr unter-       Ängste der Patienten vor der Vielzahl verschiede-
schiedliche Therapien erhalten. Durch Bekannte,      ner Medikamente sollten zerstreut werden. Viele
Betroffene, die Laienpresse und zunehmend das        Patienten meinen immer noch, dass die höhere
Internet werden die unterschiedlichsten Informa-     Anzahl der Tabletten mit einem höheren Risiko
tionen an ihn herangetragen. Nur durch eine          und einer rascheren Progredienz belastet sei. Ich
gründliche Beratung kann der Patient hierauf vor-    vergleiche im Gespräch die Parkinson-Therapie
bereitet werden. Dies ist sehr wichtig für den Pa-   immer mit einem Menü: Man kann sich auch mit
tienten, aber auch die Arzt-Patient-Beziehung und    Kartoffeln satt essen, attraktiver und ausgegliche-
die Therapieadhärenz. Wenn der Patient erkennt,      ner jedoch ist eine Mahlzeit mit Vorspeise, Haupt-
wie gut sich sein/e Arzt/Ärztin mit dem komplexen    gang und einer Nachspeise.
Krankheitsbild sowie der Therapie auskennt, wird     Hierdurch kommt man in den Genuss aller Vorzü-
er Vertrauen aufbauen und vielleicht nicht bei je-   ge der einzelnen Bestandteile, ohne die Nachteile
der Information, die er erhält, das Therapieregime   einer zu hohen Dosis einer einzelnen Substanz.
in Frage stellen.                                    Man kann entsprechend das Parkinson-Syndrom
Als sinnvoll erweist sich, den Patienten über alle   nur mit L-Dopa behandeln, oder aber L-Dopa,
therapeutischen Möglichkeiten aufzuklären und        einen Dopaminagonisten, einen MAO B- und/
die Entscheidung, welches Medikament eingesetzt      oder einen COMT-Hemmer geben.
werden soll, mit ihm abzustimmen. Eine gewisse       Bedauerlicherweise tummeln sich auf dem Gebiet
kritische Distanz zu bisher unzureichend bewiese-    der Parkinson-Therapie etliche Scharlatane, die
nen Aussagen (z.B. Neuroprotektion) zahlt sich       mit Heilsversprechen die Patienten um viel Geld
mittelfristig aus. Da aufgrund großer Hoffnungen     und Hoffnung betrügen. Hierfür lassen sich stel-
seitens der Patienten auch immer wieder Fragen       lenweise auch seriöse Medien missbrauchen und
zur operativen Therapie gestellt werden, sollte      machen großzügig Werbung. Da zu diesem Perso-
man sich auch diesbezüglich vorbereiten.             nenkreis auch einzelne Fachkollegen gehören, ist
                                                     es noch schwieriger, die Patienten aufzuklären und
Nach Möglichkeit sollten auch Angehörige, insbe-
                                                     vor diesem Unfug und sogar möglichem Schaden
sondere Ehepartner, in diese Gespräche eingebun-
                                                     zu warnen.
den werden, da deren Hilfe im Verlauf der Erkran-
kung fast immer in Anspruch genommen wird.
                                                     3.2. Hilfsmittel
Ein wichtiger Punkt ist hier noch zu erwähnen,
dem wir bisher zu wenig Beachtung schenkten: Be-     Neben der medikamentösen und nicht-medi-
züglich der Parkinson-Patienten wurde immer          kamentösen Therapie sollten die Patienten auch
wieder eine prämorbide Persönlichkeit mit            über mögliche Hilfsmittel aufgeklärt werden. Die-
Zwanghaftigkeit, erhöhtem Pflichtbewusstsein         se können Hilfestellung beim Gehen, Essen, An-
und Neigung zum Perfektionismus diskutiert [50].     kleiden, Schreiben usw. betreffen. Es gibt beispiels-
Deswegen haben wir angenommen, dass die Pa-          weise Brotteller, bei denen das Brot festgehalten
tienten auch die Medikamente in vorbildlicher        wird, Tassen, deren Griff ein sicheres Halten auch
Weise einnehmen. Mittlerweile liegen jedoch Un-      beim Tremor ermöglichen, und Telefone mit gro-
tersuchungen vor, die auch für Parkinson-Pati-       ßen Tasten. Nur wenige männliche Patienten wis-
enten eine eingeschränkte Compliance zeigen [22,     sen beispielsweise, dass es Krawatten gibt, die man
38], weshalb wir auch die Notwendigkeit der regel-   nicht binden muss (z.B. mit Reißverschluss).
mäßigen Tabletteneinnahme zu definierten Zeit-       Beim Freezing-Phänomen können Hilfsmittel wie
punkten besprechen sollten. Hier zu dürften auch     spezielle Antifreezingstöcke (manuell, mechanisch
20                                                                                    3. Aktivierende Therapien

oder mit Laser), spezielle Laser-Schuhe [5], Takt-      der Einnahme mindestens 30 Minuten vor der
geber etc. eingesetzt werden [18, 63]. Sehr hilfreich   Mahlzeit zu bevorzugen.
ist beispielsweise die Befestigung eines Therabands
                                                        Daneben ist zu beachten, dass auch Parkinson-
am Rollator (☞ Abb. 3.1).
                                                        Patienten eine ausgewogene Kost erhalten sollten.
                                                        Die vielerorts propagierten speziellen Diäten sind
                                                        meist nicht durch Untersuchungen belegt [8].
                                                        Vitamine oder Ernährungszusätze verbessern die
                                                        Motorik nicht [55], wobei natürlich Vitamin-
                                                        Mangelzustände ausgeglichen werden sollen, häu-
                                                        fig vor allem die Vitamine D und B12. Der Wunsch
                                                        einiger Patienten nach einer “natürlichen” Thera-
                                                        pie, z.B. durch unkontrollierte Aufnahme der Sa-
                                                        men der Juckbohne (Mucuna pruriens), sollte dis-
                                                        kutiert und auf die Gefahren hingewiesen werden.
                                                        Hier werden wesentlich höhere L-Dopa-Dosen
                                                        unkontrolliert eingenommen, da die Einnahme
                                                        ohne den Zusatz eines Decarboxylasehemmers er-
                                                        folgt, ist der Effekt auch deutlich geringer. Uns
                                                        Ärzten bleibt die schwere Aufgabe, über die Pro-
                                                        bleme dieser “natürlichen” Therapie hinzuweisen.
                                                        In letzter Zeit wird auch viel über die Rolle des Mi-
                                                        krobioms beim Parkinson-Syndrom diskutiert.
                                                        Die aktuelle Datenlage erlaubt jedoch keine Rück-
                                                        schlüsse auf eine sinnvolle Ernährung.
                                                        Außerordentlich wichtig ist, dass die Patienten
                                                        genügend Flüssigkeit aufnehmen. Durch die mo-
Abb. 3.1: Theraband am Rollator als sensorischer        torische Behinderung, den Tremor und die häufig
Trick.                                                  vorhandenen Schluckstörungen trinken die Pa-
                                                        tienten meist sehr wenig. Viele Patienten vermei-
Über die Parkinson-Selbsthilfegruppen können
                                                        den auch das Trinken wegen einer eventuell beste-
die Patienten umfangreiches Material erhalten.
                                                        henden Harninkontinenz. Die Patienten müssen
Auch die Industrie bietet viele hilfreiche Prospekte
                                                        zu regelmäßigem Trinken aufgefordert werden,
an, die in Zusammenarbeit mit Experten entstan-
                                                        gegebenenfalls sollte dies mit Trinkplänen kon-
den sind.
                                                        trolliert werden. Eine Orientierungsgröße bei Pa-
                                                        tienten ohne limitierende internistische Erkran-
3.3. Ernährung                                          kungen (wie Herz- und Niereninsuffizienz) sind
Der Einfluss der Ernährung ist insbesondere für         zwei Liter Flüssigkeit pro Tag.
die Resorption von L-Dopa wichtig. L-Dopa sollte
nicht mit den Mahlzeiten und insbesondere nicht         3.4. Physiotherapie
mit proteinreicher Kost eingenommen werden
                                                        Krankengymnastik oder richtiger Physiotherapie
(☞ Kap. 5.). Es ist jedoch nicht richtig, den Patien-
                                                        ist beim Parkinson-Syndrom als unverzichtbar an-
ten generell eine proteinarme Kost zu empfehlen.
                                                        zusehen und sollte begleitend zur medikamentö-
Es empfiehlt sich, L-Dopa mindestens 30 Minuten         sen Therapie durchgeführt werden. Der Patient
vor oder mindestens 90 Minuten nach dem Essen           bedarf einer Einweisung durch eine Fachkraft. Da-
einzunehmen. Dies ist in den frühen Phasen der          nach kann er alleine oder mit Unterstützung der
Erkrankung ausreichend, im Spätstadium der Er-          Angehörigen die Therapie selbstständig durchfüh-
krankung wird es extrem wichtig, ist dann jedoch        ren [63], wobei gelegentlich fachliche Kontrollen
nur noch bedingt erfolgreich, da die Magenentlee-       erforderlich sind. Kann der Patient die Maßnah-
rung erheblich verzögert ist. Deswegen ist die Regel    men nicht selbständig durchführen, sollte eine
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